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Immer wieder Sonntags...

Ein Möchtegernkrimi
von

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Van blickte auf, als es an der Haustür klingelte. Er schaute zur Uhr. Es war Mittag halb zwölf. Langsam erhob er sich und griff schon einmal zu seinem Handy. Das Klingeln hatte irgendwie anders geklungen.

Langsam ging er zur Tür und öffnete. Vor ihm stand Slade in Begleitung von vier weiteren Polizisten und zwei Herren in zivil – Haftrichter Hiller und Staatsanwalt Domsch. Van wusste, es war irgendetwas anders. Es war bedrohlicher und ernster, als die Scharmützel vorher und das machte ihn angst. Er wich etwas zurück, schloss die Tür halb, wie um sich zu schützen.

„Ja, bitte?“, fragte er leise und verunsichert.

„Van Valentine, dürften wir eintreten? Es ist besser, wenn wir es drinnen klären“, meinte da Slade und Van erbleichte. Diese Bitte hieß, dass sie ihm keine Chance zur Flucht geben wollten. „Was wird mir vorgeworfen?“, fragte er zitternd. Es war alles anders und er wusste, diesmal würde er untergehen.

Slade reichte ruhig den Haftbefehl und beobachtete dabei sein Gegenüber ganz genau. Er wollte sicher gehen und war gegen alle Eventualitäten gewappnet. Diesen Zimmermann durfte man nicht unterschätzen und deshalb waren Hiller und Domsch mit von der Partie um den Rechtsverdreher von Valentine abzublocken.

Van las sich alles in Ruhe durch und legte sogar verwirrt den Kopf schief. „Mord?“, fragte er verblüfft. „In der Nacht vom Mittwoch zu Donnerstag wurde ein Mann ermordet, bei dem deine DNA gefunden wurde. Du bist dringend tatverdächtig, ihn getötet zu haben“, erklärte der Kriminalhauptkommissar. „Aber ich habe doch ein Alibi. Ich meine ich war mit Zeugen unterwegs und trinken und...“, begehrte Van leise auf, doch als er das leise Kopfschütteln von Hiller sah fiel ihm siedendheiß die eine Stunde ein, wo er Jan hinterher gerannt war. „Scheiße...“, murmelte er und senkte den Blick. „Du darfst gerne einen Rechtsbeistand anrufen“, kam es da von Hiller und als auch Staatsanwalt Domsch bestätigend genickt hatte, zückte Van sein Handy und wählte die Nummer von Jan Zimmermann.
 

Jan war gerade mit dem Hund seiner Eltern unterwegs, als sein Handy klingelte. Ohne auf das Display zu schauen, nahm er das Gespräch an und bereute es direkt, als er Valentines Stimme hörte.

„Was willst du?!“, zischte Jan abweisend ins Telefon. „Jan, ich... es tut mir leid, was ich da losgelassen habe. Es war nicht richtig. Aber ich brauche deine Hilfe. Bitte.“ - „Fällt dir ja ziemlich zeitig ein mit deiner Entschuldigung... Und ich wette, du kommst jetzt auch nur an, weil du Hilfe brauchst! Such dir jemanden anderen!“ - „Jan, bitte... Ich... Slade steht vor mir mit einem Haftbefehl wegen Mord...“ - „Und? Hast du jemanden umgebracht?“ - „Ich... nein!“ - „Also wo ist das Problem?“ - „Jan bitte. Ich... sie wollen mich mitnehmen, ins Gefängnis. Bitte Jan, hilf mir!“ - „Fick Dich!“, fauchte Jan nur und legte einfach auf. Ihm war es scheißegal, was mit Valentine war. Er hatte seinen Job gemacht und wollte mit dem Kerl nichts mehr zu tun haben. Sollte er sich doch einen anderen Rechtsbeistand suchen!
 

Van legte auf und steckte mit gesenktem Blick das Handy weg. Er biss sich auf die Lippen und kämpfte tatsächlich mit den Tränen. Jan hatte ihm so eben den Spiegel vorgehalten. Van war zu einem Arschloch geworden, wie er nie werden wollte. Er wusste selber wie es war, wenn man von anderen als Fußabtreter benutzt wurde und genau das hatte er mit Jan gemacht.
 

„Valentine? Alles in Ordnung?“, fragte da Staatsanwalt Domsch leise. Van blickte auf, ihm war nicht bewusst, dass er nun doch weinte. „Ich.... darf ich irgendwas mitnehmen?“, fragte er nur leise. Er wusste, wie das Prozedere nun ablaufen würde. Da Jan sich weigerte, würde er diesmal nicht um eine U-Haft drum rum kommen. Und er wusste nicht, ob er das überleben würde.

Slade schüttelte den Kopf. „Vielleicht etwas Bargeld?“, schlug der Kommissar dann doch vor und Van nickte. „Kommst du freiwillig mit oder müssen wir dich fesseln?“ Valentine schluckte und musterte Slade. „Ich komme mit. Glückwunsch, du hast gewonnen, Anthony...“, murmelte Van und ließ sich abführen.

Slade, Domsch und Hiller schauten Valentine nach, als die Beamten mit ihm wegfuhren. „Irgendwie glaube ich nicht, dass er zu einem Mord fähig ist...“, murmelte da Slade. „Abwarten, Anthony... er ist psychisch vorbelastet. Du weißt nicht was in seinem Inneren vorgeht“, erwiderte Hiller. „Fakt ist, dass er diesen Zimmermann als Rechtsbeistand haben möchte... Ich denke ich werde mich mal mit ihm in Verbindung setzen. Denn egal ob er es war oder nicht, ist es immer besser, wenn der Beschuldigte mit seinem Rechtsbeistand kooperiert“, erklärte da Domsch und wandte sich ab. „Ich wünsch euch was.“



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