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In Zeiten des Krieges

Draco x Ginny
von

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Teil 2 – Prolog


 

An jedem Morgen, in jeder Nacht

halte ich schlaflos

am Fenster die Wacht.

Ich seh die Krähen

am Himmel vorüberziehn

und wünschte, ich könnte

dem Schicksal entfliehn.

(Samsas Traum – Die Krähen.Kutsche)

***
 

August 1998

 

Draco stand am Fenster und starrte in die Dunkelheit der Nacht hinaus. Die Balkontür war geöffnet und ließ ein wenig kühle Luft ins Zimmer und bekämpfte die drückende Sommerhitze, die sich tagsüber angestaut hatte. Er hätte auch einen Kühlungszauber sprechen können, aber die Hitze war ihm egal. Er war Hitze gewöhnt, allein durch seine Arbeit mit den Drachen. Ob sie gerade schliefen? Oder waren sie auch wach, so wie er?

 

Inzwischen machte er sich schon gar nicht mehr die Mühe sich ins Bett zu legen. Schon seit Monaten hatte er Schlafprobleme, er konnte nicht schlafen, und wenn doch, quälten ihn Albträume. Lange hatte er Tränke von Snape ausprobiert, die für einen traumlosen Schlaf sorgten, damit er den Alpträumen entgehen konnte. Die Tränke sorgten für seine Zufriedenheit in der Nacht, aber er hatte noch keinen Trank gefunden, der ihm die Qualen am Tag über nahm.

 

Diese Welt hatte er sich anders vorgestellt. Seit seiner Kindheit hatte man ihm Geschichten erzählt und er hatte von einer besseren Welt fantasiert, doch diese Hölle, in der er sich jetzt befand, hatte er nie im Traum erwartet.

 

Alles was er empfand war Schmerz, deshalb schaltete er seine Gefühle ab, so gut es ging. Tagsüber, wenn er auf Mission oder bei den Drachen war, konnte er sich gut ablenken, doch nachts, wenn die Ruhe einkehrte und die Welt im Schlaf versank, musste er sich seinen Gedanken und Gefühlen stellen.

 

Draco hatte immer gedacht, er wäre kalt und rücksichtlos, doch er hatte festgestellt, dass er nicht dieses egoistische und gefühllose Monster war, für das ihn so viele hielten. Nachts verfolgten ihn die Gesichter seiner Opfer und viel schlimmer, die Gesichter seiner verstorbenen Freunde.

 

Er wusste nicht, wie lange er das noch aushalten sollte.
 

Leise öffnete er die Tür zum Balkon. Ihn umwehte ein angenehm kühler Wind. Er stellte sich ans Gitter und blickte hinab. Hier auf Malfoy Manor fühlte er sich zumindest ein wenig wohler, als im Hauptquartier, in dem er sich ständig aufhalten musste. Doch selbst in seinem Zuhause hatten die Wände Augen und Ohren und schienen ihn stets zu beobachten und auf einen Fehler seinerseits zu warten. Ständig stand er unter Beobachtung.

 

Die Nacht war so schön friedlich und still. Er wollte einfach nur noch weg von hier. Nicht mehr weiter machen. Nicht mehr töten. Nie wieder.

 

Ein Geräusch erklang in der Nacht. Er sah auf und erkannte in der Dunkelheit der Nacht schwarze Schwingen.

 

Mit dem Blick gen Himmel folgte er mit sehnsüchtigem Blick dem Raben. Er würde gerne fliegen, frei sein, wie ein Vogel, und einfach alles zurücklassen.

 

Und dann dachte er an sie und die Sehnsucht zerriss ihm beinahe sein Herz …

 

Er schaute hinab in die Tiefe ins dunkle Schwarz des Abgrunds. In der Dunkelheit war der Boden nicht zu erkennen. Es war alles ganz einfach. Nur ein kleiner Schritt und der ganze Schmerz wäre vorbei.

 

Langsam kletterte er auf die Absperrung des Balkons …

 

… und sprang …



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