Zum Inhalt der Seite

Kill this Killing Man (III)

Ein neuer Anfang
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kids of america

031 Kids of america
 

Dean holte Luft, um etwas zu antworten. Noch war er nicht überzeugt, dass ein Fremder sein Baby fahren sollte. Nein, er war noch lange nicht überzeugt!

„Wir müssten sonst morgen noch mal her und sie holen. Willst du sie hier alleine stehen lassen? In einem Gewerbegebiet?“, ließ ihn Sam gar nicht erst zu Wort kommen.

Das letzte Wort gab den Ausschlag. Deans Widerstand brach. Widerwillig nickte er und ging über den Parkplatz zu seinem Baby, während Sam den Impalaschlüssel aus der Tasche holte und an Tylor weiterreichte. „Ich erkläre es dir später“, sagte er nur leise und folgte seinem Bruder zum Wagen.

Tylor schüttelte irritiert den Kopf. Diese Erklärung interessierte ihn brennend! Er zuckte mit den Schultern und folgte den Brüdern.

Er schloss den Wagen auf und setzte sich auf den Fahrersitz. Dean, der ja nicht fahren durfte, verkroch sich im Fond. Er wollte sich das Elend gar nicht genauer ansehen und schloss sofort die Augen. So blieb Sam nichts weiter übrig, als sich auf seinen angestammten Platz fallen zu lassen. Er schaute sich kurz nach seinem Bruder um, schüttelte den Kopf und gab Tylor das Startsignal.

Auf dem Parkplatz angekommen, musste Sam seinen Bruder wecken.

„Wir sind da“, antwortete er leise auf Deans fragenden Blick.

Der ältere Winchester grummelte etwas Unverständliches, schälte sich aus seinem Sitz und schlurfte zur Tür, jetzt war nur noch wichtig, in sein Bett zu kommen. Sein Baby würde er morgen begutachten.

„Was war das denn?“, fragte Tylor sichtlich amüsiert.

„Dean wie er leibt und lebt“, antwortete Sam etwas wehmütig.

„Und was sollte das vorhin?“

Sam seufzte. Die Antwort war er dem Freund schuldig. Aber wo begann er und was ließ er weg? „Der Wagen war jahrelang unser Zuhause! Die Hälfte unseres Lebens haben wir in diesem Wagen verbracht, seit Moms Tod. Er ist Deans ein und alles. Dad hat ihn ihm zu seinem 18. Geburtstag geschenkt.“ Er atmete durch und hoffte, dass Tylor sich damit zumindest heute zufriedengab.

Und der machte ihm diese Freude. Er nickte, legte seine Hand auf Sams Schulter und lächelte ihn an. „Wir sehen uns Montag. Schlaf gut.“

„Danke, Tylor. Du auch.“ Er schaute ihm noch hinterher, bis der seinen Wagen vom Parkplatz gelenkt hatte. Erst dann ging er ins Haus, die Treppe hinauf und in ihre Wohnung.

Nach einem Blick in Deans Zimmer, auf seinen schon schlafenden Bruder, ging er in sein Zimmer, zog sich aus und legte sich ins Bett.
 

Sams Handy riss ihn am Sonntagmorgen aus dem Schlaf. Kurz musste er sich sortieren. Warum hatte er sich den Wecker gestellt? Aber ja. Dean musste zum Dienst und er wollte wenigstens mit ihm frühstücken. Er stand auf, machte sich fertig und hämmerte dann gegen Deans Tür, da der sich bis jetzt noch nicht gerührt hatte. Erst danach begann er ihr Frühstück zuzubereiten.

Er legte gerade die letzte Ladung Rührei auf einen Teller, als Dean aus dem Bad kam.

„Wenn es dich nicht gäbe, müsste man dich erfinden“, erklärte der und ließ sich auf seinen Stuhl fallen.

„Gut geschlafen?“, wollte Sam wissen.

„Zu zeitig aufgehört.“ Dean nahm sich Rührei und Speck und eine Scheibe Toast. Er schaute zu Sam.

„Der Tag gestern war toll. Danke. Aber wenn du mal wieder planst, einem Fremden die Schlüssel für mein Baby zu geben, wüsste ich das gerne vorher“, erklärte Dean ruhig zwischen zwei Bissen.

„Eigentlich hatte ich es nicht vor. Naja, ich habe Tylor gefragt, ob er uns holen könnte, falls ich auch versumpfen sollte, hatte aber geplant, dass ich fahre. Trotzdem fand ich es nicht so toll, wie du Tylor abgekanzelt hast.“

„Du weißt wie ich zu dem Impala stehe und auch, dass ich nicht jeden an ihr Lenkrad lasse.“

Sam verdrehte die Augen und schob sich einen Löffel Müsli in den Mund. Es brachte nichts jetzt noch weiter auf dem Thema rumzureiten. So würde er zu keinem Ergebnis kommen.

In aller Ruhe beendeten sie das Frühstück.

„Warum kommt ihr nicht öfter mal her, zum Lernen?“, wollte Dean wissen, während er seinen Teller in die Küche brachte, „Dann kann ich ihn mal etwas näher kennen lernen.“ Er nahm seine Jacke und machte sich auf den Weg zu seiner Schicht. In der Tür blieb er noch einmal stehen und schaute zu seinem Bruder. „Danke Sammy! Danke für das Frühstück und dass du mich aus dem Bett geworfen hast und Danke für diesen wundervollen Tag gestern. Es ist immer wieder schön, wenn ich Zeit mit dir verbringen kann. Danke!“ Er strahlte ihn breit an und verschwand nun endgültig.

Sam lächelte ebenfalls. Auch er verbrachte gerne Zeit mit seinem Bruder und er hoffte, diesen Tag bald zu wiederholen.
 

Drei Tage später saßen Sam und Tylor in einer weiteren trockenen Vorlesung zum Wirtschaftsrecht. Sam hasste es. Natürlich hörte er zu und natürlich machte er sich Notizen und lernte auch fleißig. Trotzdem konnte er sich für diesen Zweig des Rechtssystems nicht erwärmen.

„Und jetzt habe ich für sie eine Projektarbeit. Sie arbeiten in Dreiergruppen zusammen“, erklärte der Professor.

Tylor und Sam schauten sich fragend an, während der Professor begann die Gruppen zusammen zu stellen.

„Mr. Lane, Mr. Winchester, sie werden diese Projektarbeit mit Miss Chase ausarbeiten“, erklärte der Professor gerade. Sam und Tylor schauten sich kurz an und dann zu der jungen Frau, die vor ihnen saß. Eine Ureinwohnerin, wie sie im Buche stand. Schwarze Haare, die ihr lang und schwer über den Rücken fielen. Ihr einziger Schmuck waren ein Ohrring, der eine stilisierte Feder darstellte und ein schmales Armband aus roten, blauen und weißen Perlen. Sie trug eine einfache helle Bluse und Jeans.

Sam schenkte ihr ein kurzes Lächeln, dann wurden sie auch schon gebeten, nach vorn zu kommen, und sich eine Mappe vom Tisch zu holen.

Es lagen nur noch wenige Mappen auf dem Tisch, als die drei an der Reihe waren. Sofort griff Miss Chase zu.“ Die würde ich gerne nehmen“, sagte sie und hielt ihnen die Mappe hin.

Umweltskandal in einem Reservat laß Sam. Er warf einen Blick zu Tylor. Der zuckte nur die Schultern. Das eine wäre so gut wie das andere. Er nickte.

„Okay“, bestätigte auch Sam.

Gemeinsam gingen sie zu ihren Plätzen zurück.

„In diesen Mappen haben wir ihnen einige Fakten aufgelistet. Um es nicht ganz so einfach zu machen, haben sie Informationen zu drei Verdächtigen. Erarbeiten sie anhand der vorliegenden Fakten und dem ihnen bekannten Recht eine Anklage vor und entscheiden sie ob es strafrechtlich oder in einem Zivilverfahren verhandelt werden soll.“

Sofort begannen einige Studenten zu murren. Der Professor hob die Hand. „Ja ich weiß, dass das Auffinden der Verdächtigen Sache der Ermittler ist. Aber egal ob sie in der Staatsanwaltschaft oder der Verteidigung arbeiten werden, sie sollten schon in der Lage sein, Fakten zu beurteilen.

Dass soll es auch schon für heute gewesen sein. Sie haben bis Weihnachten für diese Arbeit Zeit. Einen schönen Tag noch“, verabschiedete sich der Professor. Er packte seine Papiere zusammen und verließ den Saal.
 

Vor der Tür blieben Sam und Tylor stehen und warteten auf ihre neue Partnerin.

„Wo wollen wir hingehen?“, fragte sie, die Mappe noch immer an ihre Brust gepresst, als wäre sie ein wertvolles Gut. „Meine Mitbewohnerin ist ...“, sie zuckte die Schultern. „Ich möchte sie euch nicht unbedingt antun.“

„Wir wollten heute bei Sam lernen“, erklärte Tylor. „Ich bin übrigens Tylor.“

„Mitena“ Sie schaute zu Sam auf. „Wenn es dir Recht ist?“

„Warum nicht. Dean kommt erst gegen acht.“ Er schaute zu ihr.

„Dean?“, wollte sie sofort wissen.

„Mein großer Bruder. Wir wohnen zusammen“, erklärte Sam kurz. „Hast du ein Auto, oder soll dich einer von uns mitnehmen?“

„Nein, ich habe eins“, antwortete sie und deutete auf den Parkplatz.

„Gut, dann fahre uns einfach nach. Meiner ist der Kombi da vorn“, Sam deutete auf seinen Wagen.

Mitena nickte kurz und lief los, um ihren Wagen zu holen.
 

„Sucht euch einen Platz“, bat Sam, nachdem er die Wohnungstür geöffnet und seine Kommilitonen in die Wohnung gelassen hatte. „Ich koche mal Kaffee.“

Tylor schaute sich kurz in dem Wohnraum umgesehen hatte. Viel Persönliches gab es allerdings nicht zu entdecken. Nur im Bücherregal neben dem Eingang standen drei gerahmte Fotografien. Ein kleiner Junge, der ein Baby auf dem Schoß hatte, der kleine Junge mit einer blonden Frau und diese blonde Frau allein.

„Eure Mutter?“, fragte Tylor und deutete auf das Bild. Er drehte sich zu Sam um.

Sofort trat auch Mitena neben ihn und schaute sich die Bilder an.

„Ja“, nickte Sam. „Mom, Mom mit Dean und Dean mit mir.“

„Und euer Vater?“, fragte sie.

„Von dem wirst du hier kein Foto finden.“

Tylor legte fragend den Kopf schief, sagte aber nichts. Sam hatte noch nie über seinen Vater gesprochen. Er wandte sich von den Bildern ab und setzte sich zu Sam an den Tisch. Mitena folgte ihm.

„Ich komme aus Colorado. Meine Eltern sind Farmer. Ich habe zwei ältere Schwestern. Eine ist mit einem Farmer verheiratet, die andere lebt in der Stadt und arbeitet in einer Werbeagentur“, begann Tylor.

„Ich wurde in Kansas geboren. Meine Mutter starb als ich ein halbes Jahr alt war. Unser Vater hat das nicht verkraftet. Er zog ständig von einem Job zum nächsten. Ich bin in Motels aufgewachsen und war die meiste Zeit mit Dean, meinem Bruder, allein.“

„Mitena Chase, vom Stamm der Omaha. Ich wurde in Rosalie, Nebraska geboren. Meine Mutter starb auch früh und ich bin zu meinen Großeltern gekommen. Bis Großmutter starb, war es die schönste Zeit meines Lebens. Dann kam ich zu meinem Vater, zu dem ich bis dahin kaum Kontakt hatte.“ Sie verzog das Gesicht und zuckte mit den Schultern.

„Deshalb der Fall im Reservat“, stellte Sam ruhig fest.

„Ja, ich möchte mehr für die Rechte der Ureinwohner und die Erhaltung der Natur in den Reservaten tun und ich bin für die Erhaltung der indianischen Kultur. Und das bedeutet für mich nicht nur von den Casinoeinnahmen zu profitieren, wie mein Vater, der glaubt das sei das Einzige was den Indianern im modernen Amerika noch bleibt.“

„Du magst ihn nicht sonderlich?“, fragte Tylor.

„Nein. Er verleugnet unser Erbe und ...“, sie schüttelte den Kopf. „Wir hatten nie ein gutes Verhältnis zueinander.“

Sam nickte. Er stand auf und holte den Kaffee, Tassen, Milch und Zucker.

„Lasst uns anfangen.“

Mitena legte die Mappe auf den Tisch und sie begannen die einzelnen Informationen zu sortieren.
 

„Hey, ich hab ...“, begann Dean, kaum dass er die Wohnungstür geöffnet hatte. Verdutzt schaute er auf die Runde am Tisch. „Ich wollte eigentlich T-Bone-Steaks machen, habe aber nicht mit Besuch gerechnet.“

„Dean! Hey. Ich habe vergessen dir Bescheid zu sagen, Entschuldige“, bat Sam und wandte sich an Mitena. „Mein Bruder Dean. Dean. Das ist Mitena Chase.“

„Hey“, grüßte er die und Tylor. „Kein Problem, dann fahre ich eben noch mal los.“

„Nein, lass mal. Wir wollten uns was bestellen“, wiegelte Sam sofort ab. „So können wir das mal weglegen. Irgendwie kommen wir hier nicht weiter. Was willst du?“

„Chinesisch?“

„Ihr auch? Oder was anderes?“

„Nein, chinesisch klingt gut“, nickte Mitena.

Dean holte die Karte und reichte sie Tylor. „Wegen Samstag. Entschuldige bitte, dass ich dich so angepflaumt habe. Es ist nur ... Sie war jahrelang unser einziges Zuhause und ...“

„Ist schon okay, Dean. Sam hat es mir auch schon erklärt.“

„Gut“, nickte Dean. Er nahm sich das Informationsblatt einer Entsorgungsfirma die damit warb, Giftmüll umweltfreundlich zu entsorgen. Er überflog den Text und legte das Blatt wieder weg.

Sam beobachtete ihn dabei.

„Was wird das?“, wollte Dean wissen und deutete auf den Wust an Papieren.

„Wir sollen eine Anklage ausarbeiten. Einer der drei ist für den Anstieg von Krebserkrankungen verantwortlich, aber wir können uns nicht einigen, wem wir den Prozess machen wollen. Da wäre der Farmer, der genveränderten Mais anbaut und viele Flächen mit Pestiziden behandelt. Eine Textilfirma, die jede Menge Chemie verwendet und das umweltfreundliche Entsorgungsunternehmen.“

„Sowas gibt’s?“, wollte Dean misstrauisch wissen.

„Scheinbar. Sie haben Auszeichnungen für ihr Verfahren bekommen.“

„Soll ich es mir mal angucken?“, bot Dean an.

„Warum nicht?“, Sam zuckte mit den Schultern und nickte. Er nahm das Telefon und bestellte ihr Essen.

Mitena musterte den Winchester, der die Informationsblätter zu den einzelnen Firmen überflog und dabei auf dem Ende eines Stiftes kaute.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück