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Zwischen den Stühlen

...ist auch noch Platz
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Da ich kein Fan von zensierten Kapitel bin und der Sprung zwischen den Kapiteln (wenn man das Adult nicht lesen kann) sonst zu groß wäre, ist der Einstieg hier eine kleine kurz Zusammenfassung des letzten Kapitel... Komplett anzeigen

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Zurück auf Anfang

Vor zwei Monaten

Yamato war nun schon seit einem Monat fort. Er hatte es ihr gesagt, er hatte gesagt, dass er länger unterwegs wäre. Lange Missionen waren meist die der heiklen Sorte...
 

...Sie öffnete die Augen. Da war er! Doch etwas stimmte nicht, sie sah es ihm sofort an. Er war erschrocken, dass sie wach war. Das war kein gutes Zeichen. „Du hättest weiterschlafen sollen.“, flüsterte er traurig. „Wie kannst du sagen?“, fragte sie vorwurfsvoll. Er hob die Hand und strich ihr durch die Haare. „Ich muss bald wieder weiter. Die Mission ist noch nicht zu Ende.“ Der Ausdruck in ihren Augen brach ihm fast das Herz, genau deswegen hätte er nicht kommen sollen...
 

„Bleibst du noch einen Moment?“, Chihiros Stimme bebte leicht. Er hörte die Traurigkeit heraus. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr legte er sich neben sie. „Aber nicht sehr lange.“, flüsterte er, fast den Tränen nahe. Er hätte nicht herkommen sollen!
 

Die junge Frau schmiegte sich an ihn, legte ihr Ohr an seinen Brustkorb.

Sie lauschte seinen Herzschlag, prägte sich den Takt genauestens ein.

Sie sog seinen Geruch ein, Zedernholz.

Ihre Finger wanderten über seinen Körper, jede kleine Narbe und jede Unebenheit wurde noch einmal ins Gedächtnis gerufen.
 

Seine Arme umschlossen sie, als würde er befürchten sie nie wieder halten zu können.

Seine Nase vergrub er in ihrem feuchten Haar.

Er schloss die Augen, versuchte Hier und Jetzt, an einem besonderen Platz abzuspeichern, wo er sich immer daran erinnern könnte.
 

„Du kommst doch wieder?“

Stille.
 

Zwei Monate später
 

Kakashi kommt mit seinem Team von einer Mission wieder. Sie waren fast zwei Wochen unterwegs gewesen. Zurück in Konohagakure führte sein erster Weg nicht wie üblich zum Gedenkstein, auch nicht nach Hause, sondern in einen der Außenbezirke zu einem kleinen Haus. Vor zwei Monaten war Yamato kurz da gewesen, die Umstände hatten Chihiro zu tiefst verunsichert und wenn der Kopier-Ninja ehrlich war, ihn auch.
 

Der Grauhaarige nahm seinen üblichen Weg ins Haus. Im Erdgeschoss angekommen fand er Chihiro in der Küche stehend. In ihren Händen eine Tasse und ihr Blick abwesend auf den Inhalt gerichtet. Kakashi machte sich nicht die Mühe sie zu begrüßen, sie wusste das er da war und ignorierte ihn absichtlich. Er machte sich Sorgen um sie. Seit Yamato zwischendurch da gewesen war, zog sie sich mit jeder Woche ohne Nachricht, weiter zurück. Still stellte er sich neben sie und betrachtete den Dschungel im Wohnzimmer. Warum musste sein Kohai auch alle seinen Pflanzen so unbedingt mitnehmen?
 

„Und wenn er nicht wiederkommt?“ Ihre Stimme war klein und brüchig, so furchtbar untypisch für sie. Kakashi hatte das Gefühl, dass sein Herz auf die Größe einer Kirsche zusammengepresst wurde. Die ganze Zeit hatten sie nie über diese Option gesprochen. Darüber nachgedacht, ja, aber es nie laut ausgesprochen. Noch bevor er etwas sagen konnte brach sie in Tränen aus. Der Kopier-Ninja war erschrocken und im ersten Moment überfordert. Dass das nicht spurlos an ihr vorüber ging war eine Sache, aber derart aufgelöst hatte er sie noch nie erlebt.
 

Als er sich endlich aus seiner Starre gelöst hatte, nahm er sie in den Arm. Tröstend strich er ihr über den Rücken. Er hasste sich dafür, dass sein Herz doch tatsächlich einen kleinen extra Schlag machte, als sie ihr Gesicht an seiner Brust vergrub. Es verging fast eine ganze Stunde, bis sie sich endlich wieder beruhigt hatte. Kakashi bugsierte sie auf die Couch. Zurück in der Küche machte er ihnen beiden einen Tee. Er fühlte sich schrecklich, wegen Yamato, wegen Chihiro und vor allem wegen sich selbst. Die ganze Zeit hatte er sich im Griff und jetzt das wieder.
 

Zurück im Wohnzimmer stellte er den Tee auf den Tisch und setzte sich neben sie. Chihiro hatte sich klein gemacht. Ihre Füße waren auf der Couch und ihre Knie vor dem Körper angewinkelt, als würde sie sich verstecken. Gedankenverloren starrte sie auf den Holzreif um ihr Handgelenk. „Entschuldige.“, flüsterte sie heiser. Ein wenig wütend zog der Kopier-Ninja die Augenbrauen zusammen. „Dafür musst du dich nun wirklich nicht entschuldigen.“ Die junge Frau ließ sich auf die Seite kippen und lehnte sich an den Grauhaarigen.
 

Wieder dieser verräterische extra Schlag. Kakashi wusste nicht weiter. Sie brauchte jemanden der für sie da war. Er würde das zwar gern, allerdings hatte er das Gefühl, sich dadurch wieder in die Bredouille zu bringen. Alleine wollte er sie auch nicht lassen, jemanden anderen wollte er sie aber auch nicht überlassen. Verdammt! Er hatte das Gefühl gehabt, endlich darüber hinweg zu sein und jetzt das. Sie schluchzte schon wieder. Was war nur los mit ihr, mit ihm? Er legte seinen Arm um sie und hielt sie fest.
 

„Er kann doch nicht einfach verschwinden.“, die Verzweiflung in ihrer Stimme wuchs, „Nicht jetzt.“ Fragend sah der Mann sie an. Er sah die Trauer, ein wenig Wut und vor allem Verzweiflung. „Nicht jetzt. Nicht ausgerechnet jetzt.“, wiederholte sie immer leiser werdend. Kakashis Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Ihm dämmerte eine Erkenntnis, die so einiges, was in den letzten Wochen vorgefallen war, erklären würde. „Chihiro?“ Sie sah zu ihm auf. Ihre verweinten großen dunkelblauen Augen sahen ihn an. Er ahnte es, in diesem Moment ahnte er was los war. Ein Schauer durchfuhr ihn. „Du… du bist…“ „Ich habe morgen früh einen Termin im Krankenhaus.“, fiel sie ihm ins Wort.
 

Schweigend saßen sie neben einander. Chihiro starrte immerzu auf ihr Handgelenk. Ob er es spüren konnte? Ob er die Veränderung wahrnahm? Falls ja, was würde es für ihn bedeuten? Würde er es überhaupt zuordnen können? Die junge Frau seufzte erschöpft. Immer wieder dieselben Gedanken, seit Tagen. Seit sich die Erkenntnis in ihr breitgemacht hatte, lag sie Nacht für Nacht wach und grübelte nach.
 

Kakashi rührte sich nicht. Sein Kopf fühlte sich merkwürdig leer an für den ersten Moment. Doch dann brach ein Sturm los. Nachwuchs, sie erwartete Nachwuchs und der Vater war auf einer Mission, deren Ausgang ungewiss war. Was wenn er wirklich nicht wiederkam? Kalte Panik kroch in dem Kopier-Ninja hoch. Für jemanden da sein, war eine Sache, aber wirkliche Fürsorge… Nein, Fürsorge war keine seiner Stärken, das hatte er auch in den letzten Wochen immer wieder unter Beweis gestellt. Sollte der Katastrophenfall eintreten brauchten sie Fürsorge, alle beide. Er hatte es bei Kurenai miterlebt. Ohne die grenzenlose Unterstützung ihres Umfelds, hätte sie das nie geschafft. Doch Chihiro hatte nicht viele Leute. Das Verhältnis zu ihren Eltern war schwierig und ihr Freundeskreis nicht besonders groß. Yamato musste einfach wieder kommen… und wenn nicht? Unsicher sah er zur Seite. Würde er es schaffen für sie da zu sein? So richtig? Für sie und das Kind? Resigniert seufzte er. Er wusste es nicht, aber er würde es versuchen.
 

„Ich hoffe, dass mit den Stimmungsschwankungen wird wieder besser.“, witzelte der Grauhaarige nach einiger Zeit und hoffte inständig, dass es kein Schuss in den Ofen wurde. Sie kannte ihn lang genug und wusste, dass es seine Art war, mit solchen Dingen umzugehen. Chihiro lachte leise. „Bestimmt. Ich habe mich belesen.“ „Hm? Hast du dir das Buch bei Sai ausgeliehen?“ Wieder lachte sie, "Warum sollte er solche Bücher haben?" Kakashi zuckte mit den Schultern, "Sai liest doch alles."
 

Stille kehrte ein. Schließlich ergriff die junge Frau das Wort, „Ich möchte eigentlich nicht alleine gehen.“ Kakashi wusste was sie meinte und er wusste warum sie ihn nicht direkt fragte. Sie war nicht herzlos, ihr fiel sein Zweispalt auf. „Ich werde da sein.“, versprach er mit fester Stimme. „Pünktlich?“, neckte sie ihn direkt. Er lachte verlegen, „Ich werde da sein. Versprochen.“
 

Am nächsten Tag

Ausgerechnet Tsunade! Chihiro hatte inständig gehofft, dass Shizune sich um sie kümmert. Nein, Tsunade hatte scheinbar heute Morgen keine Lust ihren Hokage-Pflichten nachzugehen, stattdessen war sie im Krankenhaus. Nach einem Blick in ihre Akte hatte sie Chihiro mit großen Augen angestarrt. Mit einer kurzen Handbewegung deutete sie an, dass die junge Frau ihr folgen sollte. Selbst wenn Kakashi irgendwo an einer der Türen aufgetaucht wäre, beim dem Anblick von Tsunade hätte er sicherlich Reißaus genommen. Sie konnte es ihm nicht mal verübeln.
 

Chihiro hatte sich auf der Liege platziert. Der Ultraschallkopf glitt über ihren Bauch. Auf dem Monitor tauchte ein kleines Wesen auf. Ihr blieb für den Moment die Luft weg. Ein Baby!
 

Engmaschige Kontrolle. Die junge Frau erwischte es eiskalt. Über alles hatte sie sich Gedanken gemacht, aber darüber nicht. Yamato war ein ‚Experiment‘, Orochimaru hatte an seinem Erbgut rumgepfuscht. Niemand wusste, ob und wie sich das auf eventuellen Nachwuchs auswirken könnte. Verzweiflung machte sich in ihr breit. Doch sie spürte plötzlich etwas, oder besser jemanden. Er war hier irgendwo, wie er es versprochen hatte.
 

Tsunade ging. Chihiro blieb noch einen Moment sitzen. Kurz nach dem die Hokage den Raum verlassen hatte tauchte Kakashi auf. „Entschuldige, das ich zu spät bin.“, verlegen kratze er sich am Hinterkopf. Sie ringt sich ein Lächeln ab, „Warst du doch gar nicht.“ Ertappt sieht er sie an. „Und nun?“, fragte er nach, während er sich neben sie setzte. „Ich muss jede Woche her. Tsunade hat Sorge, wegen Yamatos Vergangenheit.“ Sie sah Kakashi an, dass es ihn genauso kalt erwischte. „Tsunade hat mir versprochen, dass sie ihm eine Nachricht zukommen lässt, wenn die Möglichkeit besteht.“, flüsterte sie schließlich noch.
 

Die junge Frau lehnte sich an den Mann neben sich. Die Verzweiflung übermannte sie. „Was ist, wenn er nicht wiederkommt?“ „Ich werde für euch da sein. Egal was kommt.“ Kakashi war selbst erstaunt, wie überzeugt er klang, obwohl er es gar nicht war.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Genau dafür habe ich Kakashi von Anfang an gebraucht. Da ich mir nicht vorstellen konnte, das er in so kurzer Zeit eine so enge Bindung zu Chihiro aufbauen kann, habe ich ihn als langjährigen Freund eingebracht. Das seichte Geplänkel zwischen ihnen war anfangs nicht geplant, hat sich aber angeboten und auch irgendwie Sinn gemacht.

Es folgt noch der Epilog... Komplett anzeigen

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