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Tränen des Todesgottes

(UndertakerxReader)
von

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Die Augen, die den Tag retteten

Kapitel 4: Die Augen, die den Tag retteten
 

(Heather POV.)

Leichte Sonnenstrahlen weckten mich langsam aus meinem Schlaf. Es ist Samstag und morgen ist der Ball von Angy. Langsam richtete ich mich auf und bemerkte, dass ich in meinem Bett lag. Dabei bin ich mir sicher, dass ich an meinem Schreibtisch eingeschlafen bin. Wer weiß vielleicht hat mich ja Angy ins Bett gelegt. Ich stand nun endgültig auf und zog meine Schuluniform aus mit der ich wohl eingeschlafen war. Stattdessen zog ich ein dunkel graues lockeres Tageskleid an, welches mir knapp über die Knie hing. Als ich ins Bad ging stellte ich mich vor den Spiegel und erblickte meine zerzausten Haare. Also nahm ich mir einen Kamm und sorgte dafür, dass sie wieder geordnet über meine Schultern hingen. Als ich geendet hatte lief ich am Schlafzimmer von Angy vorbei. Ich öffnete leise die Tür und schaute durch den kleinen schmalen Spalt, der entstanden war. Ich erblickte Angy, welche immernoch friedlich schlief. Also schloss ich wieder die Tür und machte mir Gedanken über das Geschenk für Angy. Ich hatte nämlich überhaupt keine Idee, was ich ihr schenken sollte. Da ich wusste, dass heute Jahrmarkt ist, machte ich mich auf den Weg. Dabei nahm ich meine ganzen Ersparnisse mit, da ich etwas ganz besonderes besorgen wollte. Ich zog mir einen Schwarzen Mantel über und ging nach draußen. Die Sonne ging gerade auf, da man den leichten roten Schimmer am Himmel erkennen konnte. Während ich durch die Straßen ging zog ich die frische Morgenluft ein. Es war sehr friedlich und ruhig. Die Atmosphäre war einfach nur angenehm. Langsam näherte ich mich der Stadtmitte und bemerkte langsam, wie sich die Straßen mit Menschen füllten. Am Jahrmarkt angekommen lief ich Ziellos durch die Menschenmenge und betrachtete die vielen verschiedenen Stände. Ich bemerkte die skeptischen Blicke, welche auf mir lagen versuchte aber, diese soweit es geht zu ignorieren. Als ich so durch die Stände ging lief ich an einem Stand vorbei, welcher außergewöhnlich schöne Kleider verkaufte. Ein Kleid viel mir besonders ins Auge. Es war ein dunkelblaues Kleid, welches überall mit silbernen Edelsteinen verziert war und bis zum Boden ging. So wie es aussah musste es eng am Körper liegen und ihre Taille perfekt betonen. Das Kleid hatte keine Träger und schien auch noch die perfekte Größe zu haben. Also sprach ich den Verkäufer an. „Guten Tag mein Herr. Ich wollte fragen wie teuer das Kleid hier ist.“ Ich deutete auf das Kleid. „Oh, eine wundervolle Wahl. Normalerweise kostet es 750£, aber für sie gehe ich auf 600£ runter.“ Er lächelte mich an und wartete auf meine Antwort. 600£ ist echt viel, aber ich hatte mir gerade noch genug zusammengespart. „Das ist sehr nett danke. Ich nehme das Angebot natürlich an.“ Er lächelte mich an und verpackte das Kleid sorgfältig in einer Box und überreichte es mir. Ich hingegen gab ihm das gewünschte Geld und nahm die Box an. „Vielen Dank nochmal mein Herr.“ Sagte ich und wandte mich zum gehen. Auf dem Rückweg kam ich an einer Straße vorbei. Plötzlich hörte ich einen lauten Knall. Ich erschrak und wandte mich zu dem Lärm um. Auf dem Boden lag ein Junge, welcher von einer Kutsche überfahren wurde. Er war vermutlich schon tot also entschied ich mich einfach weiter zu gehen. Ich weiß das mag jetzt gefühlslos rübergekommen, aber so bin ich halt. Der Tod ist allgegenwärtig und ich war den Anblick von Leichen sowieso gewohnt. Bevor ich um die nächste Ecke bog stach etwas rotes in meine Augenwinkel. Doch als ich mich umdrehte war nichts zu sehen. Also ging ich einfach weiter. In der Wohnung angekommen verpackte ich das Geschenk und versteckte es in meinem Zimmer. Mein Blick ging zu der Uhr, welche 8:15 anzeigte. Der Unterricht beginnt also in etwa einer halben Stunde und Angy schien immernoch zu schlafen. Also ging ich zu ihr ins Zimmer, nahm die Decke und zog diese von ihrem Körper. Genauso, wie sie es bei mir getan hatte. Sie wurde wach und schien nicht sehr begeistert von meiner Initiative zu sein. „Was soll das Heather?! Lass mich weiter schlafen. Wir haben Wochenende!“ Ja das stimmt, aber sie hatte wohl vergessen, dass wir, obwohl es Wochenende war, trotzdem unseren Nachhilfeunterricht hatten. „Dann hast du aber unseren Nachhilfeunterricht vergessen! Also los zieh dich um. Wir müssen uns beeilen.“ Nur wiederwillig stand sie auf und zog sich ihre Uniform an. Genau wie sie entledigte ich mich von meinem Kleid und zog meine Schuluniform an. Als wir fertig waren gingen wir zur Nachhilfe. Als wir diese irgendwie überlebt hatten gingen wir zurück in unsere Wohnung. Da fiel mir ein, dass ich ja garnicht richtig tanzen konnte. Also sprach ich Angy an „Du, Angy. Mir fällt da etwas ein....ich kann überhaupt nicht tanzen! Was soll ich denn jetzt machen?“ besorgt sah ich sie an. Jedoch lächelte sie mich aufmunternd an und sagte „Ach das macht nichts. Ich bringe es dir bei.“ Sie streckte mir ihre Hand aus, welche ich nur sehr unsicher ergriff. „Also. Es ist ganz simpel. Ich bin der Mann. Linke Hand auf meine Schulter und die Rechte in meine Hand.“ Ich tat wir mir gesagt wurde. Es war sehr ungewohnt. Dies verschlimmerte sich noch als sie anfing mit mir die ersten Schritte zu machen. Ich fühlte mich wie ein Stück Toast mit zwei Beinen während ich immer wieder auf Angys Füße trat. Aber sie schien dies nicht zu stören. „Kein Sorge Heather. Das wird schon. Wir üben einfach immer weiter.“ Sie lächelte mir aufmunternd zu. Mit diesen Worten übte ich noch gefühlte zwei Stunden weiter. Am Ende konnte ich es sogar ganz gut und hoffte mein erlerntes Können reichte für den Ball. Den restlichen Tag über passierte eigentlich nicht viel außer, dass Sebastian vorbei kam, um mir mein Kleid zu überreichen, welches er vermutlich bei der Schneiderin abgeholt hatte. Ich hing es sofort in den Schrank, da ich erst vorhatte es zu tragen, wenn der Ball anstand. Ansonsten hatte ich fast den ganzen Tag mit Angy geredet. Abends ging ich in mein Schlafzimmer und beschloss, bevor ich schlafen ging, noch etwas an meinem Song zu schreiben. Als ich bemerkte wie mir langsam die Augen zu fielen. Räumt ich meinen Songtexte weg und legte mich in mein Bett. Kurze Zeit später war ich auch schon eingeschlafen.
 

Ich stand am nächsten morgen extra früh auf um Angy zu überraschen. Mit meinem Nachthemd und dem Geschenk schlich ich langsam mit meiner Gitarre in der Hand in ihr Zimmer um ihr etwas vor zu singen. Ich nahm einen Stuhl in ihrem Zimmer und stellte ihn vor ihr Bett. Ich setzte mich auf diesen und fing laut an zu singen:

Happy Birthday to you,

Happy Birthday to you,

Happy Birthday dear Angy,

Happy Birthday to you.
 

Nach dem ersten Ton ist sie sofort wach geworden. Hatte sich wohl erschreckt. Doch als sie realisierte, dass ich es war lächelte sie mich an und schien sich sichtlich zu freuen. Als ich geendet hatte kam sie sofort auf mich zu und umarmte mich mit den Worten „Oh mein Gott. Danke Heather! Du kannst so gut singen. Jeder Ton sitzt perfekt.“ Ich lächelte sie an. Es war ein ehrliches Lächeln, welches nicht oft zu Stande kam. „Danke, hab ich doch gerne gemacht.“ Sie löste sich wieder von mir und sprach „Das ist doch selbst verständlich, aber dürfte ich dich noch etwas fragen?“ Sie schaute auf ihre Füße. Die Frage schien ihr unangenehm zu sein, aber das machte mir nichts. Heute ist doch ihr Geburtstag. „Natürlich darfst du das.“ Sie schaute wieder zu mir bis mit begeisterter Stimme sagte „Dürfte ich vielleicht hören wie weit du mit deinem Song bist? Du hast so eine schöne Stimme!“ Zuerst war ich verwundert, aber das legte sich schnell, da ich eh noch für Kritik offen war. „Aber natürlich.“ Ich grinste sie und nahm wieder meine Gitarre in die Hand.

(Hab hier empfehle ich das Lied Monochrome Kiss von AmaLee anzumachen)
 

In Black and White no whisper of

colour

In monochrome we met each

other

I‘ll pur my faith in my pain

In you to keep safe
 

The autumn wind is so unforgiving

Much like the scars that trace my

body

Your icy touch I trust

I feel it‘s beckoning me
 

I was melting away and breaking

But then you tenderly saved me

from myself

Fate is the game we‘re playing

And it all starts with the

monochrome kiss
 

Damit war ich fertig, jedoch war das nichtmal die Hälfte des Liedes. „Das war’s. Ich bin noch nicht ganz fertig. Das war jetzt nur die erste Strophe.“ Verlegen kratzte ich mich am Kopf als Angy in den Raum rief. „Du sagst das so als wäre das das normalste der Welt! Hallo? Das war das beste, was ich je gehört habe! Das war ein tolles Geschenk.“ Sie lächelte mich an und umarmte mich nochmal, was ich sofort erwiderte. „Apropos Geschenk.“ Ich drückte sie etwas weg um nach meinem Geschenk zu greifen, welches hinter mir auf dem Stuhl lag. „Da hab ich noch was für dich.“ Ich streckte ihr die schmale Box hin, welches mit blauem Geschenkpapier verpackt war. Sie starrte ungläubig auf das, was ich in den Händen hielt. Zögerlich nahm sie es in die Hand. „Das wäre doch garnicht nötig gewesen. Du hast mir jetzt schon ein schönes Geschenk gemacht.“ Doch ich ging da garnicht drauf ein und blickte sie mit verständnislosem Blick an. „Nix da! Keine Rückgabe. Es hat echt lange gedauert etwas passendes zu finden. Also mach schon auf.“ Zögerlich riss sie das Papier auf und öffnete die nun freigelegte Box, so dass das dunkelblaue Stück Stoff zum Vorschein kam. Total erstarrt und ungläubig starrt sie das Kleid an ohne etwas zu sagen. Dann Blickte sie mich mit einem ‚Willst du mich verarschen‘ Blick an und sagte. „Das ist doch nicht dein Ernst?! Wie teuer war das bitte? Du kannst mir nicht sagen, dass du für mich sowas teures besorgst!“ Doch ich blieb hartnäckig und sah sie mit verständnislosem Blick an. „Ja, das ist mein voller Ernst. Ich verdanke dir so viel und jetzt war es für mich an der Zeit mich dafür erkenntlich zu zeigen. Ich hatte genug zusammen gespart um es zu kaufen. Also mach dir keinen Kopf. Den Preis werde ich dir übrigens nicht verraten.“ Sie schien zu begreifen, dass eine weitere Diskussion nicht von Nöten war also kam sie auf mich zu gestürmt und sagte mit Tränen in den Augen. „Omg, danke Heather. Du weißt nicht wie viel mir das bedeutet. Wie viel DU mir bedeutest. Vielen, vielen Dank.“ ich lächelte ein ehrliches Lächeln und drückte sie noch einmal fest. „Und dein Lächeln ist auch ein Geschenk.“ lachte sie und zwinkerte mir zu. Ich zog gespielt einen Schmollmund „Klappe! Da bin ich empfindlich.“ „Haha, ich weiß deshalb ja.“ Ich wusste nichts darauf zu erwidern und lösten uns voneinander. „Also das Kleid hab ich nicht ohne Hintergedanken besorgt. Das sollst du auf dem Ball tragen.“ Sie nickte energisch und verschwand im Bad. Mitsamt dem Kleid. Ich wiederum ging zu meinem Kleiderschrank und nahm mein Ballkleid raus. Ich fand es wirklich schön auch wenn es Violett ist und nicht schwarz. ‚Naja, wenigstens passt es zu meinen Augen.‘ ich entledigte mich meinem Nachthemd und zog mein Unterkleid an damit ich ein Korsett drüber ziehen konnte. Doch ich tat mich schwer es richtig fest zu ziehen also rief ich Angy. „Angy! Ich brauche Hilfe!“ Ich kam mir reichlich dumm vor hier halb nackt rum zustehen doch ich hatte keine andere Wahl. Dumpf kam es aus der Badezimmertür „Einen Moment bin gleich soweit!“ Nach kurzer Zeit kam sie mit ihrem Kleid heraus. Es stand ihr sehr gut. Ihre Taille wird dadurch sehr betont und scheinbar hatte sie kein Problem sich das Korsett selber anzuziehen. Ganz andere als ich. „Du siehst wundervoll aus. Es steht dir ausgezeichnet.“ Sie schien sich über mein Kompliment zu freuen und kam auf mich zu. Dabei raschelte der Stoff, welcher den Boden knapp berührte, ganz leise. „Danke. Aber was ist mit dir? Wobei brauchst meine Hilfe?“ Ich schaute nur an mir runter. Dann schien sie zu verstehen. „Ach da liegt das Problem. Warte ich helfe dir.“ Sie nahm die beiden Schnüre des Korsetts und zog feste daran. Ich dachte wirklich ich platze jeden Moment. Ich fühlte mich wie eine Presswurst. „Heilige Mutter Maria Gottes! Willst du mich umbringen?!“ Doch sie lachte nur belustigt und fixierte die Schnüre. „Haha, nein will ich nicht. Wir wollen ja nicht das du eine von Undertakers Gästen wirst.“ Damit wurde mir schlagartig bewusst, dass ich ihn heute wieder sehen müsste. Bei dem Gedanken bemerkte ich sofort, dass sich mein Gesicht ein Spur mehr rötete. Warum eigentlich? Als ich bemerkte, dass Angy fertig war mich zu quälen antwortete ich nur mit „Haha....ja stimmt das will ich wirklich nicht.“ und nahm mein Ballkleid, welches ich dann auch schnell anzog. Als ich fertig war betrachtete ich mich im Spiegel. Der Anblick war sehr ungewohnt. Allgemein kein schwarz zu tragen war ungewohnt. Doch ich musste mir eingestehen, dass mir der Anblick gefiel. „Oh Heather, du siehst auch bezaubernd aus! Du solltest öffters andere Farben tragen.“ Ich dreht mich zu ihr um und machte eine abwendende Handbewegung. „Nein danke ich verzichte.“ „Egal, wie auch immer. Wir sollten uns jetzt um unsere Haare kümmern. Ich hab eine Idee. Du machst mir eine Frisur und ich dir.“ Sie sah mich begeistert an „Ok, einverstanden.“ Zuerst war ich dran ihr eine Frisur zu verpassen. Ich entschied mich für einen locker hochgesteckten Dutt. Ein paar Strähnen hingen an den Seiten herunter, so dass es nicht zu streng aussah. Dann war Angy an der Reihe. Sie hatte meine silbrigen Haare in einen hohen Zopf hochgesteckt. Dazwischen waren geflochtene Strähnen eingearbeitet welche bis zum Zopf reichten. Auch mir hingen ein paar Strähnen neben dem Gesicht hinunter. Den glatten Pferdeschwanz hatte sie mit einem Lockenwickler zu einer welligen Friseur umgewandelt. Es sah alles in allem echt gut aus. „Danke Angy. Es sieht wirklich gut aus.“ „Das kann ich nur zurück geben.“ Als wir auch mit dem schminken fertig waren, war es bereits 15:00 Uhr. Als wir die Wohnung verließen und Richtung Straße gingen konnte man von weitem schon die Kutsche sehen. Daneben stand, wie auch nicht anders zu erwarten, Sebastian. Er verbeugte sich tief als wir vor ihm standen. „Myladys ihr seht zauberhaft aus.“ Sagte er und setzte sein charmantes Lächeln auf. Seine rostbraunen Augen fixierten mich. Dabei lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. ‚Irgendetwas stimmt mit ihm nicht!‘ Doch ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich plötzlich die behandschuhte Hand des Butler erblickte. „Mylady? Dürfte ich behilflich sein?“ Dankend nahm ich die Geste an und ließ mich in die Kutsche heben. Angy saß bereits dort. Ehe ich mich versah fuhr die Kutsche auch schon los. Nicht lange und wir waren vor dem Ballsaal angekommen. In mir wuchs langsam die Nervosität. Sebastian half uns beiden aus der Kutsche. „Wenn ihr mir nun folgen würdet.“ Somit folgten wir Sebastian in den Saal, welcher bereits voll mit Leuten war. Ich war angespannt und wusste nicht, wie man sich hier zu verhalten hatte. Ich war schließlich das erste mal auf einem Ball. Sebastian führte uns zu den Eltern von Angy. „Hallo mein Schatz, noch mal alles gute. Du siehst bezaubernd aus!“ Sagte Angelinas Mutter. Sie gehörte zu der Familie der Midfords. „Das habe ich nur Heather zu verdanken!“ Sie deutete auf mich worauf ich ein knicks machte „Guten Tag, Lady Elisabeth. Es ist mir eine Freude sie kennen zu lernen.“ Nervös richtete ich mich wieder auf und sah ihr in ihre grünen Augen. „Die Freude ist ganz meiner Seits. Aber bitte, lassen wir die Förmlichkeiten. Für dich einfach nur Elisabeth.“ Sie lächelte mir freundlich entgegen, welches ich erwiderte „Danke, Myl....Elisabeth.“ Dann kam auch schon der Earl dazwischen. „Guten Tag, die Damen. Angelina willst du Heather nicht noch unsere Freunde vorstellen?“ Begeistert von der Idee nahm mich Angy an die Hand und zog mich einfach mit. Als wir auf Sebastian trafen fragte sie „Und wo sind unser Chaoten?“ ‚Chaoten?‘ Das Wort bereitete mir etwas Sorgen. ‚Fiel dieser Grell auch darunter?‘ Sebastian grinste amüsiert und deutete in eine Ecke des Ballsaals „Ronald und Grell sind dort drüben und unterhalten sich mit Mr. Spears.“ Also hatte ich recht. Grell ist hier. „Ok, vielen Dank Sebastian.“ Damit wandte sie sich von ihm ab und zog mich wieder mit sich in die Richtung, wo der Butler hin gezeigt hat. „Hallo!“ Rief sie quer durch den Raum. Die drei Personen wandten sich um als wir bei ihnen angekommen waren. Ich wusste nicht, was ich erwartet hatte, aber definitiv nicht DAS. Einer von den dreien war auffällig rot gekleidet. Er trug einen roten Anzug mit roter Hose und roter Krawatte. Auch seine Haare und seine Brille war rot. Er trug schwarze Handschuhe und schwarze Stiefel. Doch am auffälligsten waren die Smaragdgrünen Augen, welche auch eine spur Gelb beinhalteten. Auch die anderen beiden hatten diese Augenfarbe und trugen ebenfalls eine Brille. Nur mit dem Unterschied, dass diese weniger auffällig gekleidet waren. ,Vielleicht sind sie ja verwandt.‘ Einer hatte blonde Haare, welche am Nacken braun gefärbt waren. Der andere Mann hatte schlichte dunkelbraune Haare. Irgendwie vermutete ich, dass der in rot Grell ist. „Hallo Angelina! Happy Birthday!~“ rief der rote fröhlich und umarmte sie. Die anderen beiden gratulierten ihr weniger emotional. Vorallem der mit denn dunkelbraunen Haaren. ‚Das ist definitiv ein Gefühlskühlschrank!‘ dachte ich mir. „Danke, aber genug zu mir. Ich muss euch jemanden Vorstellen.“ Sie zog mich näher ran, so dass ich vor den dreien stand, welche mich skeptisch musterten. Zumindest zwei von ihnen. Der ander schien mich regelrecht anzufunkeln als würde er gleich auf mich los gehen. Ich war sichtlich nervös und unsicher. „Leute, das ist meine beste Freundin Heather. Heather? Das sind William...“ Sie deutete auf den dunkelhaarigen „....Ronald...“ Sie deutete auf den blonden „und Grell. Von ihm hab ich dir ja schon erzählt.“ und deutete auf den roten. ‚Ich hab’s doch gewusst!‘. Dieser Gefühlskühlschrank namens William kam auf mich zu „Guten Tag die Dame. Mein Name ist William T. Spears. Freut mich sehr.“ und hielt mir die Hand hin, welche ich zögerlich ergriff. „Freut mich ebenfalls.“ Dann mischte sich auch schon Ronald ein „Guten Tag hübsche Lady. Ich bin Ronald Knox freut mich sehr.“ Mit diesen Worten nahm er meine Hand und hauchte einen Kuss auf diese. Danach zwinkerte er mir zu. ‚Jap. Definitiv ein Frauenheld.‘ ging es durch meinen Kopf und ich lächelte ihn gespielt an. Ich war sehr verlegen und ich fühlte mich sichtlich unwohl. Als Ronald sich von mir löste wandte ich mich zu dem rothaarigen. Er funkelte mich immer noch an als er plötzlich anfing zu grinsen. Mir wurde auf einen Schlag unwohl als ich die haifischartigen Zähne erblickte. Als ich ihn weiter so musterte bekam ich so langsam das Gefühl, dass er gleich explodieren wird. Plötzlich stürmte er auf mich zu und rief „Hiiii~ du hast ja genau die gleiche Farbe wie Undy!~ Das gefällt mir ich bin Grell freut mich dich kennen zu lernen.~“ flötete er als er mich fast zu erdrücken schien. ‚Halleluja der hat Kraft.‘ dachte ich mir als die Luft langsam wirklich knapp wurde. Doch Angy schien sich meiner zu erbarmen „Grell, lass sie lieber los sonst bringst du sie noch um!“ Sagte sie woraufhin mich Grell auch losließ. Ich taumelte ein paar Schritte zurück und atmete kurz durch „Freut mich auch......Grell.“ Sagte ich und lächelte ihn freundlich an. Dann ergriff Angy wieder das Wort „Da ihr euch jetzt miteinander bekannt gemacht habt würde ich gerne wissen, wo unser silberhaariger Sonderling ist.“ ‚Ich denke mal sie meint Undertaker.‘ Grell schien sich wieder beruhigt zu haben und deutete mit dem Finger auf die andere Seite des Saals. „Er ist dort hinten irgendwo.“ Bevor wir zum Gehen ansetzen wollte mischte sich William ein und wandte seine Worte an mich „Beabsichtigen Sie wirklich IHN aufzusuchen? Ich rate ihnen tunlichst davon ab!“ Während er diese Worte zu mir sagte sah ich ihn emotionslos an. Ich wusste nicht wieso, aber ich spürte, wie Wut in mir aufquoll. ‚Der kann sich mal zur Hölle scheren. Er hat keinen Funken Respekt.‘ Gerade verspürte ich einfach nur den inneren Drang ihm eine rein zu hauen. Allerdings versuchte ich meine Wut runter zu schlucken und mit ruhiger Stimme zu sprechen. „Ja, das beabsichtige ich und ihren Rat lehne ich dankend ab. Aber dafür hätte ich einen Rat für Sie: Es hilft wirklich, wenn man etwas respektvoller mit seinen Mitmenschen umgeht. Auch wenn sie nicht immer ganz normal zu sein scheinen! Und nun, ich wünsche Ihnen einen guten Tag Mr. Spears.“ Mit diesen Worten wandte ich mich ab und erntete vier perplexe Blicke. Ich wusste nicht warum ich den Bestatter verteidigte. Doch ich hasste es, wenn andere Leute schlecht über besondere oder abnormale Menschen, wie ich, sprechen. Ich weiß nur zu gut, wie man sich fühlt, wenn man von der Gesellschaft abgestoßen wird. „Komm Angy, wir gehen!“ Damit war ich die Jenige, welche sie mit sich zog. Als wir in die Richtung gingen, in die Grell gezeigt hatte beruhigte ich mich langsam wieder. Doch Angy schien immernoch nicht ganz realisiert zu haben, was passiert war. „So hab ich dich ja noch nie erlebt. Geht es dir gut?“

Genervt blieb ich stehen und drehte mich zu Angy um „Ja Angy, es geht mir gut. William ist mir mit seiner Lästerei nur auf den Keks gegangen! Ich weiß nur zu gut wie es ist von allen abgestoßen zu werden.“ Angy nickte verstehend und legte mir beruhigend die Hand auf die Schulter „Ach so ist das. Falls es dich beruhigt. Undertaker ist es egal, was man über ihn sagt oder denkt.“ Verständnislos hob ich meine Hände und fuchtelte mit ihnen herum „Das kann ich nicht glauben Angy! Niemanden lässt so etwas komplett kalt. Aber ist doch jetzt auch egal. Komm lass uns weiter gehen.“ Mit diesen Worten gab sich Angy geschlagen und lief neben mir her. Nach kurzer Zeit konnte ich den bizarren Bestatter abseits des Getümmels an einer Wand lehnen sehen. Er stand dort mutterseelenallein, aber hatte trotzdem ein breites Grinsen auf seinem Gesicht. Als wir näher kamen merkte ich wie mein Herz schneller schlug. Auf einen Schlag war meine ganze Wut wie weggefegt. Das einzige, was in meinem Kopf war, war Undertaker und mein viel zu schnell schlagendes Herz. Diese verschlimmerte sich sich noch als wir vor ihm standen. Er stieß sich von der Wand ab und stand nun genau vor mir. Man konnte nun genau erkennen, wie er gekleidet war. Seinen schwarzen Mantel hatte er abgelegt. Nun trug er einen Schwarzen Anzug, welcher eng am Körper lag. Hier muss man anmerken, dass er echt nicht schlecht gebaut war. Ebenfalls trug er eine schwarze Hose, Lackschuhe und einen Zylinder auf dem Kopf. Seine langen silbernen Haare hatte er zu einem hohen Zopf gebunden. Zu meinem Bedauern war sein Gesicht, wie immer verdeckt. Dieser Anblick fegte auch noch den letzten Hauch meiner Gedanken weg. Nun fühlte ich mich wie ein Stück Toast. „Tag Undertaker. Na wie geht’s wie steht’s?“ Sagte Angy fröhlich und grinste ihn an. „Ich kann mich nicht beschweren hehe~.“ gab er zurück. „Achja hier ist übrigens Heather. Sie hast du ja schon kennengelernt.“ Sie deutete auf mich doch ich konnte nichts weiter machen als versuchen zu Lächeln. Allerdings gelang mir dies alles andere als gut. Ehe ich mich versah konnte ich das Gesicht des Undertakers nun noch näher betrachten. Ich brauchte etwas bis ich realisierte, dass er mir schon wieder so nah war. Seine eine Hand an mein Kinn gelegt, so dass ich gezwungen war in sein Gesicht zu schauen. Ich merkte, wie meine Gesichtsfarbe von bleich auf dunkelrot wechselte und ich ein angenehmes Kribbeln in meiner Magengegend ausmachen konnte. Die Tatsache, dass auf seinem Gesicht kein Grinsen lag verschlimmerte noch alles. Dann sprach er plötzlich. Da er mir so nah war konnte ich seinen heißen Atem spüren, welches ein kribbeln auf meiner Haut hinterließ. „Bei diesem Lächeln fangen ja Babies an zu schreien. Dein ehrliches Lächeln gefiel mir bei weitem besser.“ mit diesen Worten war sein Grinsen wieder auf sein Gesicht zurück gekehrt. Unfähig mich zu bewegen konnte ich nur ein geflüstertes „Danke“ heraus geben, jedoch machte er keine Anstalten sich von mir zu lösen. Dann bemerkte ich wie Angy zu kichern anfing „Ich glaube, wenn du ihr weiter so auf die Pelle rückst kann es passieren, dass sie dir noch umkippt.“ Da musste ich ihr ausnahmsweise zustimmen, denn meine Knie fühlten sich tatsächlich an wie Brei. Mit einem leichten kichern löste sich Undertaker von mir und ich konnte wieder langsam meine Gedanken sortieren. „Nun wie auch immer. Herzlichen Glückwunsch Lady Angelina hehe~“ Sie lachte und bedanke sich bei ihm. Plötzlich hörte man Musik. Vermutlich war es ein Walzer. ‚Das bedeutet nichts gutes für mich.‘ dachte ich und versuchte schnell die Flucht zu ergreifen. „Naja, wie auch immer. Ich habe noch etwas zu tun. Komm Angy.“ Ich griff nach ihrer Hand und versuchte sie weg zu ziehen. Doch zu meinem Leidwesen weigerte sie sich. „Oh nein Heather. Komm mir jetzt nicht auf die Tour! Wir haben nicht umsonst soviel geübt. Du wirst jetzt tanzen keine Wiederrede!“ Mir wiederstrebte das ganze nur all zu sehr. Aus diesem Grund suchte ich energisch nach einer Ausrede. „Aber mit wem soll ich denn bitte tanzen? Mit dir geht das ja wohl schlecht. Und mit einem Fremden werde ich erste recht nicht gehen.“ Sagte ich. Angy schien zu überlegen bis sie anfing mich schelmisch anzulächeln. ‚Das bedeutet nichts gutes.‘ dachte ich mir und ich hatte auch recht. „Nun, das wird kein Problem sein. Nimm doch einfach Undertaker.“ Sagte sie und ich blickte sie mit hochrotem Kopf an. Bevor ich etwas sagen konnte drehte sie sich zu dem Bestatter, welcher sehr verwundert zu Angy blickte. Zumindest vermutete ich das. „Was hältst du denn davon? Du hast bestimmt lange nicht mehr getanzt. Komm das macht bestimmt Spaß.“ Sagte sie zu ihm und er schien ernsthaft darüber nachzudenken. ‚Er wird eh ablehnen. Wer will schon mit mir tanzen.‘ dachte ich. Als der Totengräber scheinbar antworten wollte. Ich war sehr aufgeregt und nervös. Doch mit der folgenden Antwort hatte ich nicht gerechnet. „Hehe~ wieso nicht. Wenn es denn für die junge Lady genehm ist?“ Er wollte mit mir tanzen. Bei dem Gedanken daran fing mein Herz schneller an zu schlagen und ich fühlte eine angenehme Wärme in meinem inneren. Doch mein Gehirn schien sich gerade ausdrücklich dagegen zu weigern irgendwelche Worte zu bilden. Aus diesem Grund starrte ich den Bestatter einfach nur an. „Also meine Wenigkeit würde sich wirklich freuen. Wann hat man denn schon die Gelegenheit mit so einer schönen Dame zu tanzen.“ Jetzt konnte ich wirklich garnichts mehr glauben. Er hatte mich als ‚schön‘ bezeichnet. Unwillkürlich stahl sich ein ehrliches Lächeln auf meine Lippen. Doch mein Unglauben verschwand nicht. „Sch......schön?“ fragte ich treudoof und wartete ab was der Bestatter zu sagen hatte. „Hehe~ ja schön. Sehr schön, wenn ich das sagen darf. Also erweist ihr mir die Ehre?“ Mit diesen Worten streckte er mir seine Hand entgegen. Ich zögerte ergriff sie aber dann trotzdem. Geschmeidig führte er mich durch die Menschenmenge und blieb auf der Tanzfläche stehen. ‚Du bist kein Stück Toast!‘ sagte ich zu mir selbst. Seine rechte Hand legte er an meine Hüfte. Mit seiner linken hielt er meine rechte Hand fest. Zögerlich legte ich meine linke Hand auf seine Schulter. ‚Blamier dich jetzt bloß nicht.‘ ermahnte ich mich selbst als er anfing uns langsam zu der Musik zu bewegen. Leichtfüßig führte er mich durch die Tanzfläche. Ab und zu drehte er mich passend zu der Musik. Nach einiger Zeit fing es an wirklich Spaß zu machen und ich fing an es zu genießen. Ich hätte nicht gedacht, dass er so gut tanzen konnte. Die ganze Zeit über starrte ich in das Gesicht des Totengräbers auf welchem ein schönes Lächeln geschrieben stand. Ich fing ebenfalls an zu Lächeln und wünschte mir der Moment würde nie enden. Doch leider hatte es ein Ende als die Musik aufhörte. Langsam lösten wir uns von einander, jedoch blickte ich weiter in sein Gesicht. Plötzlich spürte ich den Drang seine Augen zu sehen. Ich wollte ihm in seine geheimnisvollen Augen schauen. Doch bevor ich den Gedanken weiter vertiefen konnte sagte der Bestatter zu mir. „Es war mir wirklich eine Freude mit ihnen zu tanzen. Ich werde mich nun wieder zurück ziehen. Ich wünsche Ihnen noch eine fröhliche Feier.“ Sagte er und wandte sich von mir ab. Ich spürte, wie die Enttäuschung sich in mir breit machte. ‚Ich hätte gerne noch weiter getanzt.‘ Ich spürte den Drang kurz frische Luft zu schnappen, so dass ich in den Garten des Anwesens ging. Die letzten Ereignisse waren einfach zu viel für den Pudding in meinem Kopf, welcher sich Gehirn nannte. Ich ging zu einem Blumenbeet und verharrte dort einige Minuten. Ich versuchte meine Gedanken zu ordern, welche gerade mehrt einem durcheinander geratenden Salat ähnelten. Doch plötzlich hörte ich ein knacken hinter mir. Ich drehte mich ruckartig um. Doch hinter mir war nichts. Es machte sich ein mulmiges Gefühl in meiner Magengegend breit. ‚Das war bestimmt nur ein Tier.‘ Dachte ich und drehte mich wieder um als ich plötzlich warmen Atem auf meinem Nacken spürte. Bei mir stellten sich alle Haare auf und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Als ich mich um drehte erblickte ich einen blonden Mann mit blauen Augen, welche mich dreckig anstarrten. Seine Hand war immernoch an meiner Schulter. Allerdings schlug ich diese sofort weg und entfernte mich ein paar Schritte. „Na, na nicht so schüchtern meine Liebe. Ich tu dir doch nichts. Ich will nur etwas Spaß mit dir haben.“ Mit diesen Worten packte er meine Handgelenk und fixierte diese über meinem Kopf am Baum. Ich versuchte mich panisch heraus zu winden, aber dies war vergebens. Er kam mir mit seinem Gesicht immer näher. Plötzlich ohne jede Vorwarnung trat ich ihm mit meinem Fuß so stark ich konnte in die Leistengegend. Er taumelte zurück mit den Worten „Du törichtes Weib. Das hättest du nicht tun sollen! Du weißt doch garnicht wer vor dir steht! CLAUDE!“ Seine Augen waren erzürnt und brannten sich in meinem Kopf ein. Ich hatte Angst. Nein, mittlerweile ist es schon die pure Panik. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Plötzlich stand eine schwarze, schlanke Gestallt in Butleruniform neben ihm. Dieser erinnerte mich etwas an Sebastian. Er hatte goldene Augen und eine Brille. „Ja, eure Hoheit?“ Sagte er und wartete auf die Worte des blonden Mannes „Bring dieses Weib um! Sie hat mich gedemütigt!“ rief er aus. Ich wollte gerade wegrennen als ich plötzlich ohne jede Vorwarnung gegen einen Baum getreten wurde. Mir entfloh ein gequälter Laut als durch den Aufprall die Luft aus meinen Lungen gepresst wurde. ‚Man ist der schnell.‘ ging es mir durch den Kopf. Als ich wieder meine Augen öffnete, konnte ich nur noch etwas schnelles goldenes ausmachen. Danach spürte ich einen stechenden Schmerz an meiner rechten Seite. Ungläubig starrte ich auf ein goldenes Besteckmesser, welches in meinem Bauch steckte. Es floss Blut. Sehr viel Blut und ich merkte, wie ich langsam schwächer wurde, so dass ich auf den Boden zusammen sackte. Mein Atem ging flach und viel zu schnell. ‚Ist das mein Ende?‘ das dachte ich als dieser Butler seine Hand nach mir ausstreckt und mich am Kragen packte. Dann richtete er sich auf, so dass ich in der Luft hing mit der behandschuhten Hand an meiner Kehle. Ich spürte wie ich langsam keine Luft mehrt bekam. Das einzige was ich von mir geben könnte waren erstickende Laute.Ich konnte meine Augen kaum auf halten. Also schloss ich sie, aber hören könnte ich immernoch. Plötzlich hörte ich wie dieser Blonde junge „Nein! Nicht du!“ rief. Dann verschwand die Hand, welche mich versuchte zu würgen. Ich fiel unsanft zu Boden und ein gequälter Laut entfloh mir als ich unsanft auf dem Boden landete. Mit geschlossenen Augen fing ich an zu husten und nach Luft zu ringen, was mir zum Glück auch gelang. Dann wandte ich meine Aufmerksamkeit auf die Geräusche, welche ich dumpf wahrnehmen konnte. Jedoch konnte ich nicht mehr richtig klar denken. Auch das lag vermutlich an meinem Blutverlust. Doch ich hatte keine Kraft mehr in meinen Armen um auf die Wunde zu drücken. Ich hatte Angst. Große Angst. Ich wollte noch nicht sterben. Das Aufeinandertreffen von Metall weckte mich so halb aus meinen Gedanken. Dann hörte ich wieder die Worte von dem jungen. „Claude! Wir verschwinden!“ Sagte er mit reichlich Panik in der Stimme. „Jawohl eure Hoheit.“ danach war alles ruhig. Ich merkte wie ich immer schwächer wurde. Vermutlich wegen dem hohen Blutverlust. Das einzige was ich noch wahrnahm war, dass der kalte Nasse Boden unter mir verschwand und etwas warmes stattdessen den Platz einnahm. Und eine kalte Hand, welche auf meine blutende Wunde drückte. „Keine Sorge. Es wird alles gut. Ich bin hier.“ ich kannte diese Stimme. Mit letzter Kraft öffnete ich meine Augen und sah das vernarbte Gesicht des Totengräbers. Nur mit dem Unterschied, dass ich seine Augen sehen konnte. Diese Augen waren einfach nur wunderschön und so besonders. Sie waren Smaragdgrün, welches sich Richtung Mitte zu einem Gelb verwandelte. Solche Augen hatte ich noch nie gesehen. Ich starrte einfach nur in diese ausdrucksstarken Augen, welche mich besorgt anblickten. In ihnen lag so viel. Endloses Leid, pure Erleichterung, Angst und Besorgnis. Ich vergaß alles um mich herum. Das einzige, was ich im Blick hatte waren die Smaragdgrünen Augen von Undertaker. Sie fegten alle meine Gedanken weg. Diese Augen waren das einzige an was ich mich Klammern konnte, um nicht in die Dunkelheit abzudriften. Auf dem Gesicht des Bestatters erschien ein leichtes aufmunterndes Lächeln. Gepaart mit diesen Augen wusste ich sofort ,ich bin in Sicherheit. Egal was passiert.‘ Dieses Lächeln hatte meine ganzen Sorgen weggefegt und buchstäblich meinen Tag gerettet. Ich wusste egal ob ich jetzt sterbe oder nicht. Mit diesen Augen und mit diesem Lächeln bräuchte ich keine Angst mehr davor zu haben. Ich schenkte dem Bestatter ein ganz schwaches Lächeln, um ihm zu zeigen, dass ich ihm dankbar war. Dann merkte ich wie meine Augenlider immer schwerer wurden. Das einzige was ich noch sah war die smaragdgrüne Farbe, welche mich mit Besorgnis und leichter Panik anstarrten. Also schloss ich meine Augen und glitte in die Tiefe Schwärze. Das einzige was ich noch mitbekam, waren zwei starke Arme welche mich hoch hoben.
 

(Undertaker POV.)

Ich hatte die letzte Nacht kaum geschlafen, da ich meine Gedanken einfach nicht sortiert bekommen hatte. Immer wieder glitten meine Gedanken zurück zu Heather und dem gezeichneten Bild, welches ich auf ihrem Schreibtisch vorfand. Ich konnte mir immer noch nicht genau erklären wieso sie ausgerechnet meinen Laden gezeichnet hatte. ,Wahrscheinlich kam ich ihr so seltsam vor, dass ihr nichts anderes einfiel.‘ Ja genau das musste es sein. Wie auch immer. Ich konnte kaum schlafen. Auch wenn es einem Shinigami nicht viel ausmacht mal ein oder zwei Nächte durch zumachen, erholt fühlt man sich trotz allem nicht. So stand ich also aus meinem Sarg auf und zog mir meine üblichen Sachen an. Sprich meinen Mantel, meinen Hut und meine Lackstiefel. Bevor ich meinen Hut überzog, richtete ich meinen Ponny, so dass man keinen Blick auf meine Augen erhaschen konnte. Auch meine Lockets befestigte ich an meiner Hüfte. So schloss ich die Ladentür auf und schritt auf die noch leere Gasse. Es war noch früh am Morgen, jedoch wollte ich meinen Anzug abholen. Also ging ich die leeren Straßen entlang. Die frische, kühle Morgenluft stieß mir ins Gesicht. Ich genoss diese friedliche Ruhe. Langsam kam ich dem Zentrum Näher. Auch Menschen sammelten sich langsam am Marktplatz. Ich konnte nur verschwommen die Umrisse von verschiedenen Ständen erkennen. ‚Vermutlich ist heute Jahrmarkt. Wie jeden Samstag.‘ Ich ignorierte jedoch den Markt und lief weiter Richtung Schneiderin. Während ich meinen Weg so fortsetzte hörte ich dumpf das Leuten der Kirchenglocke, welche vermuten lässt, dass es gerade 9:00 Uhr sein musste. Der Laden der Schneiderin muss also schon geöffnet haben. Zielstrebig lief ich also weiter bis ich kurz vor dem Laden stand. Nur wiederwillg legte ich meine Hand an den Türknauf und drückte diese auf. Mir widerstrebte es immer noch auf den Ball zu gehen. Ich werde doch eh wieder nur von allen ignoriert. Warum also hingehen. Doch ich hatte die Einladung angenommen also gab es kein Zurück mehr. Ich schritt in den Laden, worauf mir gleich eine schlanke, schwarze Gestalt ins Auge stach. ‚Na wenn das nicht unser Teufel von Butler ist.‘ Ging es mir durch den Kopf. Ich ging zum Tresen, wo vermutlich auch Sebastian auf die Ladenbesitzerin wartete. „Ahhh...Guten Tag werter Sebastian. Was tun Sie hier so früh am Morgen.“ Mit seinem üblichen Seufzen drehte er sich zu mir „Nun....ich wurde beauftragt das Ballkleid von Lady Heather abzuholen. Und was führt sie hier her?“ skeptisch musterte er mich und legte den Kopf schief. „Nun, falls es Ihnen noch nicht bewusst ist. Ich werde auch auf den Ball gehen und da ich nicht über so feine Kleidung verfüge habe ich mir etwas schneidern lassen kehehehe~“ Er nickte verständlich und drehte sich wieder weg von mir. Dann kam auch die Ladenbesitzerin auf uns zu. „Sooo, hier ist das gute Stück. Es war mir eine Freude Mr.Michaelis.“ sagte sie mit einem freundlichen Lächeln und mein Blick glitt über das sorgfältig eingepackte Kleid. Es war Violett und man konnte verschiedenste Verzierungen auf dem Stoff erkennen. Es sah sehr gut gearbeitet aus, aber leider konnte ich nicht mehr von dem Kleid erkennen. Der Butler nahm das Kleid an sich und verbeugte sich vor der Frau und entschwand ohne ein weiteres Wort. Dann wandte sich die junge Frau an meine Wenigkeit „Ich vermute Sie wollen ihren Anzug abholen?“ fragte sie mich erwartungsvoll und ich nickte. „Gut. Einen Moment bitte.“ Mit den Worten entschwand sie in der Hintertür. Während sie weg war glitt mein Blick über die verschiedenen Kleider, welche hier überall standen. Mein Blick blieb an einem himmelblauen Kleid hängen. Es erinnerte mich an jemanden. Diese Farbe hatte Cloudia immer getragen als sie in meinen Laden kam. Ich wüsste nicht was ich ohne sie gemacht hätte. Nachdem ich aus der Dispatch Society geflohen war hatte ich sichtlich Probleme in der Menschenwelt gehabt, jedoch hatte sie mich unterstützt, so dass ich irgendwann gut zurecht kam. In meinen Gedanken versunken bemerkte ich garnicht wie die junge Frau wieder in den Laden kam. „Hier bin ich wieder. Hier, Ihr Anzug.“ Als sie bemerkte, dass ich nicht reagierte tippte sie auf meine Schulter. „Mr.Undertaker? Geht es ihnen gut?“ fragte sie mich. Zurück in der realen Welt wandte ich mich zu ihr und grinste sie an „Keheheh. Natürlich geht es mir gut. Ich war nur in Gedanken. Vielen Dank.“ Damit nahm ich den Anzug und verabschiedete ich mich und schritt aus der Ladentür. Auf dem Rückweg kam ich wieder am Jahrmarkt vorbei, welcher mittlerweile voll mit Menschen war. Ich ging also weiter. Als ich mich langsam vom Zentrum entfernt hatte kam mir eine rote Gestallt entgegen. Ich hatte schon eine Vorahnung, wer es sein könnte. Mit schnellen Schritten kam sie auf mich zu gestürmt „UNDY~❤️! Naaaa~ was tust du denn hier so früh am Morgen?“ Als er kurz davor war mich zu umarmen wich ich elegant aus, so dass Grell mit ordentlicher Wucht mit dem Gesicht vorrann auf den harten Steinboden knallte. „Hehe~ Guten Tag Grell ich habe nur meine Kleidung von dem Schneider abgeholt hihi~ und was führt dich hierher?“ fragte ich ihn als er sich mit einem leichten stöhnen wieder aufrichtete und sich den Dreck von der Kleidung klopfte. „Och Undy. Wie kannst du nur so gemein sein? Ich dachte du wärst besser als Bassy.“ Sagte er mit einem Schmollmund und sah mich traurig an „Hehe, ja das bin ich auch. Nur hat meine Wenigkeit keine große Lust auf eine Umarmung.“ sagte ich und Grell sah mich verständnislos an „Aber Umarmungen sind etwas schönes! Das kannst du nicht ernst meinen!“ rief er und rüttelte mich an meinen Schultern „Doch, doch und wie ich das ernst meine. Ich lüge nicht. Aber ich frage dich nochmal. Was führt dich hierher?“ Hackte ich nochmal nach. Grell legte seine Kettensäge auf seine Schulter und antwortete „Ach, ich musste eine Seele von einem Jungen aufsammeln. Er wurde von einer Kutsche erfasst. Nichts besonderes.“ „Ah, hehe dann kann ich ja bald wieder mit Kundschaft rechnen.“ Grell nickte und wandte sich wieder zum Gehen „Naja wie auch immer ich muss weiter arbeiten. Sonst kommt William an und drückt mir irgendeine Bestrafung auf. Ich nehme an wir sehen uns morgen auf dem Ball?“

„Hehe~ ja wir sehen uns auf dem Ball.“ antwortete ich als Grell schließlich auf die Häuserdächer sprang und verschwand. Ich wiederum lief wieder weiter zu meinem Laden und legte meinen Anzug auf den Tresen. Da ich den Rest des Tages keine besonderen Termine mehr hatte, beschäftigte ich mich den Rest des Tages mit meinen Gästen und war auf dem Friedhof. Am Abend legte ich mich in meinen gemütlichen Sarg und konnte zu meiner Verwunderung gut schlafen.
 

Am nächsten Morgen wachte ich erst relativ spät auf. Es war ungefähr 12:00 Uhr als ich langsam aufstand. Noch etwas benebelt richtete ich mich auf und trottete zu meinem Anzug, welchen ich auch anzog. Es war ein sehr ungewohntes Gefühl in so enganliegender Kleidung zu stecken. Doch ich musste da durch. Als Nächstes hatte ich überlegt meine Haare einfach offen zu lassen, entschied mich dann aber dazu einen hohen Zopf zu tragen, wie ich ihn früher zu der Zeit als arbeitender Shinigami trug. Dann streifte ich meine schwarzen Slipper über und zog meinen Ponny vor mein Gesicht bevor ich den Zylinder auf meinem Kopf absetzte. Es war etwa 16:00 Uhr als ich mich auf den Weg machte. Ich entschied mich diesmal keine Kutsche zu nehmen, da ich zu Fuß viel schneller war. Also sprang ich von Dach zu Dach, über Wiesen und Felder bis ich schließlich vor dem Anwesen der Phantomhives ankam. Ich öffnete die Tür und trat langsam ein. Das erste was mir in die Augen fiel waren Unmengen an Menschen. Dann kam der Earl auf mich zu „Ahh, Undertaker mit dir habe ich nicht gerechnet. Naa? Was treibt dich zu so einem Handeln?“ fragte er spöttisch und grinste mich fies an. Doch stören tat es mich keines Wegs. „Hehe, nun Earl wie ihr wisst bin ich schon lange ein Freund eurer Familie. Einen Geburtstag ihrer Tochter lasse ich mir also keines Falls entgehen hehe~“ lachte ich worauf der Earl nur ein verstehendes Nicken hervorgebrachte. „Deine ‚Kollegen‘ sind da hinten.“ sagte er und deutete auf eine etwas abgelegene Ecke des Saals. Mir widerstrebte es zu ihnen zu gehen, aber es wäre reichlich unhöflich nicht wenigstens Hallo zu sagen. „Vielen Dank werter Earl.“ Mit diesen Worten stritt ich auf die Richtung zu, welche mir der Earl angedeutet hatte. Ich konnte sie schon von weitem erkennen. Aber ganz ehrlich man kann sie auch nicht übersehen. Als ich näher kam erkannte ich, dass William und Grell sich scheinbar gerade über irgendetwas unterhielten und Ronald hat sich scheinbar ein Frauenzimmer geschnappt. Als mich Grell erkannt hatte rief er mir zu „Undy! Du bist ja echt hier! Und wow....“ er brach kurz ab und schien mich zu mustern „Dieser Anzug steht dir ausgezeichnet! Du solltest so etwas öfters tragen! Es betont deine Figur!“ flötete er als ich nun bei ihnen angekommen war. Meine Wenigkeit war überhaupt nicht seiner Meinung. So etwas ist alles andere als gemütlich geschweige denn passt es zu meiner Person. Aber da ich keine große Motivation hatte mit dem roten Shinigami zu diskutieren sagte ich einfach nur „Hehe~ jedem das Seine, lieber Grell. Ich fühle mich geschmeichelt hihi~“ kicherte ich und wandte mich an William „Naaaa~ der gute Aufsichtsbeamte ist ja auch hier hihi~. Was führt dich denn hier her, hmmm?“ fragte ich ihn belustigt und legte meinen Kopf schief. „Nun..“ er rückte seine Brille zurecht „Ich wurde von einem gewissen roten Ausnahmefall eines Shinigamis dazu gezwungen hier mit zuwirken.“ und sah verachtend auf Grell, welcher sichtlich verletzt von seinen Worten war „Will! Wie kannst du nur so etwas sagen!? Ich hab es nur gut gemeint. Etwas Gesellschaft tut dir gut!“ entgegnete Grell mit einem Schmollmund und sah zu William. „Wie auch immer. Ich kann jetzt auch nichts an meiner Situation ändern.“ sprach er sichtlich genervt von der Situation und schenkte Grell noch einen letzten verachtenden Blick. Ich konnte nur schwer einen Lachanfall unterdrücken. Diese Situation war einfach nur zu köstlich. Ich beschloss noch etwas Salz in die Wunde zu streuen. „Nun der gute alte Gefühlskühlschrank, wie man ihn kennt hehe~.“ sprach ich mit deutlicher Belustigung in der Stimme, woraufhin William ein genervtes Seufzen entfloh „Für Sie immernoch William T. Spears! Sie mieser Verräter!“ sprach er zu mir mit deutlich abwertender Stimme, aber mich kümmert so etwas nicht und konterte nur „Und für Sie immer noch Undertaker, wenn ich bitten darf hehe~.“ sagte ich und erntete einen perplexen Blick Williams, was mir nun schließlich den Rest gab „HAHAHAHAHAHAHAH.....HIHIHIHIHIHIHI......Einfach nur herrlich werter William KEHEHEH.....einfach nur köstlich dieser Gesichtsausdruck......ich wusste nicht, dass sie zu solchen Gesichtsausdrücken im Stande sind HEHEH...“ Durch meinen plötzlichen Lachanfall lag ich schließlich auf dem Boden und kugelte mich hin und her und versuchte wieder Luft zu bekommen. Vermutlich hatte ich jetzt die gesamte Aufmerksamkeit der Gäste, aber dies war mir nun reichlich egal. Nichts geht über ein herzhaftes Lachen. Dann kam plötzlich Ronald mit seinem ach so tollen Weib an und redete von oben auf mich ein. „Na, na Undertaker also echt sowas gehört sich hier nicht!“ sagte er während mir Grell wieder auf die Beine half. Ich drehte mich halb zu Ronald und seiner ‚Freundin‘. „Nun hehe~ Ich hatte auch allen Grund zum Lachen. Du hättest Williams Gesicht sehen sollen!“ rief ich halb giggelnd aus woraufhin William nur genervt brummte. Unweigerlich stieg wieder der Blick von William in mein Gedächtnis und ließ mich wieder los lachen. Dann sprach zu meiner Überraschung das Weib an Ronalds Seite „Oh man, was ist das denn bitte für ein verrückter alter Kauz? Ich lass euch lieber mal in Ruhe.“ mit den Worten ging sie einfach weg. Als ich mich wieder so langsam beruhigt hatte sprach ich zu Ronald „Du musst dir auch immer das nächst beste Frauenzimmer krallen oder? Glaub mir die bringen nichts als Ärger hehe~“ sagte ich und Ronald sah mich verwundert an „So? Hast du da etwa Erfahrungen gemacht?“ fragte er mich und ich fand’s sehr amüsant, dass er das wirklich glaubte. Ich war nie verliebt und werde es auch vermutlich nie sein und Frauen hatten erst recht nie Interesse an mir gehabt, was ich auch durchaus verstehen konnte. „Oh Nein, was denkst du von mir? Glaubst du wirklich ICH wäre in der Frauenwelt beliebt?“ fragte ich ihn zurück und legte den Kopf schief „Nein eigentlich nicht. Aber man muss sagen nachdem ich dein Gesicht gesehen hatte, würde ich nicht sagen, dass du da unbeliebt wärst.“ sprach er und ich sah ihn etwas verwirrt an. Als ob ein vernarbtest Gesicht ansehnlich sein soll! „Nun das ist deine Meinung, aber ich beabsichtige nicht weiter über so etwas zu reden. Ich glaube ich sehe mich hier noch etwas um.“ Somit wandte ich mich von ihnen ab und lief noch etwas im Saal herum bis ich eine ruhige Ecke fand, wo ich mich an eine Wand lehnte und in meinen Gedanken schwelgte. ‚Ich und ein Frau! Der Witz des Tages.‘ dachte ich mir. Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken geweckt. Und sah in die Richtung, wo ich eine mir bekannte Stimme ausmachte „Tag Undertaker. Na wie geht’s wie steht’s?“ fragte mich Angelina und zog die junge Heather hinter sich her bis sie schließlich vor mir stehen blieben. Ich stieß mich von der Wand ab und stand nun vor ihnen „Ich kann mich nicht beschweren hehe~.“ Ich bemerkte den stechenden Blick auf mir liegen. Heather schien mich ausgiebig zu mustern. Ich vermutete Aufgrund meines ungewöhnlichen Aufzugs. Zu meiner Verwunderung konnte ich einen leichten rosa Schimmer auf ihren Wangen erkennen. War sie etwa krank? Angelina lächelte fröhlich und deutete dann auf die zierliche Gestalt neben ihr. „Achja hier ist übrigens Heather. Sie hast du ja schon kennengelernt.“ Ich schaute mit einem breiten Grinsen zu ihr und musterte sie. Sie trug das Kleid, was ich gestern bei der Schneiderin gesehen hatte. Ich musste zugeben ihr stand es außerordentlich gut. Ihr standen scheinbar auch andere Farben als Schwarz gut. Sie versuchte scheinbar mir zurück zu Lächeln, was reichlich daneben ging. Ich hörte sofort auf zu Lächeln und von einem auf den anderen Moment war ich direkt vor ihr und legte meine Hand unter ihr Kinn, so dass sie gezwungen war in mein Gesicht zu sehen. Ich schaute ihr genau in ihre Lila Irden und bemerkte wie ihr Rosa zu einem Rot gewechselt hatte. „Bei diesem Lächeln fangen ja Babies an zu schreien. Dein ehrliches Lächeln gefiel mir bei weitem besser.“ Ich fing wieder an zu grinsen und musterte ihr verwundertes, perplexes Gesicht. Zu meiner Verwunderung schien sie keine Anstalten zu machen sich aus meinem Griff zu entreißen. Sie war wie erstarrt und schaute mich einfach nur an bis sie schließlich ein leise geflüstertes „Danke“ von sich gab. Als ich noch etwas sagen wollte, unterbrach mich Angelina. „Ich glaube, wenn du ihr weiter so auf die Pelle rückst kann es passieren, dass sie dir noch umkippt.“ gab sie halb kichernd von sich. Als ich wieder zu Heather schaute bemerkte ich wie weich sie eigentlich auf ihren Beinen stand. Würde ich tatsächlich weiter so bleiben kippte sie mir tatsächlich noch um. Also entfernte ich mich von der jungen Dame, aber darauf bedacht sie sofort aufzufangen, falls sie doch noch umkippt. Dann wandte ich mich nochmals zu Angelina „Nun wie auch immer. Herzlichen Glückwunsch Lady Angelina hehe~“ gratulierte ich ihr und grinste breit „Oh vielen Danke.“ Plötzlich konnte man Musik hören. Ich vermutete ein Walzer. Heather schien nervös zu sein, packte Angy am Arm und sagte noch „Naja, wie auch immer. Ich habe noch etwas zu tun. Komm Angy.“ Sie versuchte Angelina am Arm weg zuziehen, jedoch erfolglos. Ich fragte mich wieso sie so plötzlich weg wollte. ‚Ich hatte sie wohl mit meiner Initiative verschreckt.“ dachte ich. Bei diesem Gedanken zog sich etwas in mir schmerzlich zusammen. „Oh nein Heather! Komm mir jetzt nicht auf die Tour! Wir haben nicht umsonst so viel geübt. Du wirst tanzen keine Wiederrede!“ sagte sie mit starker Überzeugung. ‚Also lag es doch nicht an mir?‘ Heather sah ihre Freundin gepeinigt und nervös an bis sie schließlich sprach „Aber mit wem soll ich denn bitte tanzen? Mit dir geht das ja wohl schlecht. Und mit einem Fremden werde ich erst recht nicht gehen.“ sagte sie von sich überzeugt. Doch Angelina schien wohl nicht ganz locker lassen zu wollen, denn auf ihrem Gesicht war ein schelmisches Lächeln zu erkennen. ‚Arme Heather. Das wird nicht gut für sie ausgehen.‘ „Nun das wird kein Problem sein. Nimm doch einfach Undertaker.“ sagte sie zu ihr und deutete auf mich. Ich sah sie nur reichlich verwundert an. ‚Ich korrigiere. Das wird für uns beide nicht gut ausgehen.‘ Heather sah sie mit offenem Mund an und wurde wieder Rot. Ich entschied mich erstmal raus zu halten, aber Angelina wandte sich dann doch an mich. „Was hältst du denn davon? Du hast bestimmt lange nicht mehr getanzt. Komm das macht bestimmt Spaß.“ Ich überlegte. ‚Was soll schon passieren? Den Walzer beherrsche ich ja zum Glück noch. Mit ihr würde ich gerne tanzen. Also warum nicht?‘ dachte ich und antwortete „Hehe~ wieso nicht? Wenn es denn für die junge Lady genehm ist?“ Ich sah sie fragend an, aber sie antwortete nicht. Sie starrt mich einfach nur ungläubig an. Sie schien nicht mit der Antwort gerechnet zu haben, was mich ebenfalls verwunderte. ‚Wer wolle den nicht mit ihr tanzen?‘ Da ich keine Antwort bekam fügte ich noch hinzu. „Also meine Wenigkeit würde sich wirklich freuen. Wann hat man denn schon die Gelegenheit mit so einer schönen Dame zu tanzen.“ Sie lächelte daraufhin. Diesmal ein ehrliches Lächeln und dieses Lächeln war einfach nur unglaublich. Eine Seltenheit für sich. Der Gedanke, dass ich der Grund für ihr Lächeln war, sorgte für ein warmes, angenehmes Gefühl in mir. Doch der Unglauben in ihren lila Augen verschwand nicht. „Sch....Schön?“ fragte sie stotternd. Ich verstand es nicht. Wurde ihr etwa noch nie gesagt, dass sie ein hübsches Wesen ist. Ich musste es ihr scheinbar klar machen „Hehe~ ja schön. Sehr schön, wenn ich das sagen darf. Also erweist ihr mir die Ehre?“ fragte ich und hielt ihr meine Hand auffordernd hin. Zuerst zögerte sie, ergriff dann aber meine Hand, so dass ich sie langsam und präzise durch die Menschenmenge führte und auf der Tanzfläche anhielt. Dann legte ich meine rechte Hand auf ihre Hüfte und ergriff mit meiner linken ihre rechte. Langsam legte sie ihre linke Hand auf meine Schulter. Ich zog sie noch etwas näher an mich als wir langsam zu tanzen anfingen. Die ganze Zeit schaute ich ihr ins Gesicht und sie in meines. Ab und an drehte ich sie passend zur Musik. Sie kann wirklich gut tanzen. Ich bemerkte wie ihr und mir ein Lächeln aufs Gesicht schlich. Es schien ihr genauso wie mir Spaß zu machen. Ab und zu kicherte sie sogar. Was mich nur noch mehr zum lächeln brachte. Ich wusste nicht wieso, aber mein Herz fing an schneller zu schlagen als es eigentlich sein sollte. Ich war unsicher. ‚Was ist los mit mir?‘ fragte ich mich selbst. Dann hörte die Musik auf, aber wir lösten uns nicht voneinander. Wir schauten uns immer noch gegenseitig ins Gesicht. In ihren Augen konnte man Neugier erkennen. Doch weshalb sie neugierig war wusste ich nicht. Langsam lösten wir uns voneinander. Ich musste unbedingt mein Chaos wieder in den Griff bekommen. „Es war mir wirklich eine Freude mit Ihnen zu tanzen. Ich werde mich nun wieder zurück ziehen. Ich wünsche Ihnen noch eine fröhliche Feier.“ mit diesen Worten ging ich wieder in Richtung meines Ursprünglichen Platzes und ließ mich dort nieder. ‚Was ist los mit mir? Ich bin doch sonst nicht so. Bin ich krank oder was?‘ mein Herz machte auch keinerlei Anstalten sich zu beruhigen. Plötzlich konnte ich einen Schrei entnehmen „CLAUDE!!“ hörte ich einen jungen Schreien. Das hieß nichts gutes. Die Trancys waren hier. Sofort lief ich in die Richtung aus dem der Schrei gekommen war. Ich achtete garnicht auf die Menschen, welche ich beinahe umrannte. Dann hörte ich den Jungen wieder etwas sagen „Bring dieses Weib um! Sie hat mich gedemütigt.“ sprach er und von weitem konnte ich erkennen, wer es war. Vor Heather standen Claude und Alois. In ihren Augen stand der pure Schreck. Plötzlich packte der Butler sie an der Kehle und wollte sie erwürgen. Mein Herz nahm an Schnelligkeit zu und in mir zog sich etwas ganz schmerzhaft zusammen. Ich spürte wie ich immer nervöser wurde als ich meine Sense herauf beschwor. Ich hatte Angst. Angst um Heather. Dieses Gefühl hatte ich nur sehr selten in meinen Leben gespürt. Doch jetzt war es wieder da und auch noch stärker als ich es gewohnt war. Ich wischte mir meine Haare aus dem Gesicht damit ich besser sehen konnte. Mit meiner Sense preschte ich hervor und traf Alois am Bein als er versuchte mir auszuweichen „Nein! Nicht du!“ rief er gequält durch den Schmerz, den ich ihm zugefügt hatte, aus. Doch ich scherte mich nicht weiter um ihn und lief auf Claude zu, welcher Heather versuchte umzubringen. Wut stieg in mir auf und ich stieß ihn mit voller Wicht weg, so dass er Heather los ließ. Sie viel auf den Boden, aber ich konnte ihr nicht zur Hilfe eilen. Claude rollte sich ab und entfernte sich einige Schritte von mir. Ich holte mit meiner Sense aus und ging wieder zum Angriff über. Auch der Butler nahm sich sein Besteck und versuchte meinen Angriff damit abzublocken. Das laute, schrille Geräusch des aufeinanderprallenden Metalls hallte unangenehm in den Ohren. Dann rief Alois wieder „Claude wir verschwinden!“ woraufhin er sich von mir löste mit den Worten „Jawohl, eure Hoheit.“ Er nahm Alois auf die Arme und verschwand im Wald. Ich entließ meine Sense, welche auch sofort verschwand. Ich war erschöpft, aber ich lief trotzdem so schnell wie möglich zu der auf dem Boden liegenden Heather. Mir stieg der starke Geruch von Blut in die Nase. Als ich ihren Körper musterte stach sofort die stark blutenden Wunde an ihrer Seite ins Auge. Instinktiv presste ich meine Hand auf diese damit sie nicht noch mehr Blut verliert. Denn unter ihr hatte sich schon eine große Blutlache gebildet. Ich nahm sie halb auf den Schoß damit sie nicht auf dem kalten Boden liegen musste. Ihr Atem ging flach und schnell. Ich versuchte sie zu beruhigen „Keine Sorge. Es wird alles gut. Ich bin hier.“ sprach ich zu ihr und sie regte sich etwas. Sie schien mich zu hören. Dann öffnete sie leicht ihre Augen. Sie fixierten mich und hielten sich buchstäblich an mir fest. In ihren Augen ist die Angst und Panik verschwunden. Sie starrte mich einfach nur an. Plötzlich bemerkte ich, dass sie ja jetzt meine Augen sehen konnte. Eigentlich war dies nicht beabsichtigt doch dieser Anblick schien sie zu beruhigen. Ich versuchte sie anzulächeln um ihr zu vermitteln, dass sie in Sicherheit war. Sie klammerte sich buchstäblich an meinen Augen fest um bei Bewusstsein zu bleiben. So kam es mir zumindest vor. Plötzlich passierte etwas mit dem ich nie gerechnet hätte. Sie lächelte. Nur ganz schwach, aber es war da. Obwohl sie kurz davor war wegzutreten lächelte sie mich an. Mein Herz schlug plötzlich wieder schneller und ich spürte wieder dieses Kribbeln. Dann schloss sie ihre Augen. Ich spürte ein schmerzhaftes Ziehen. Sofort nahm ich sie in meine Arme dabei bedacht immer noch genug Druck auf die Wunde auszuüben. Ich lief so schnell ich konnte in das Anwesen zurück. „Hilfe!“ kam es gepresst aus meinem Mund. Ich war einfach zu nervös um normal zu sprechen. Sebastian war sofort da genau wie die Phantomhives und die drei Shinigamis. Angelina sah geschockt zu mir und rief „OMG! Was ist bitte passiert? HEATHER!“ Ich konnte nicht antworten ich lief einfach mit ihr im Arm die Treppen hinauf. Die anderen folgten mir. Als ich nicht mehr wusste, wo ich hin soll sah ich panisch zu dem Butler. „Hier entlang.“ sagte er mit ruhiger Stimme. Ich folgte ihm. Als wir vor einer Zimmertür stehen blieben sagte er „Gebt sie mir ich versuche alles um ihr Leben zu retten.“ Nur wiederwillig ließ ich sie los, so dass Sebastian sie nehmen konnte. Dann verschwand er schnell im Zimmer. Mein Herz klopfte immer noch viel zu schnell. Ich versuchte mich zu beruhigen. Vergebens. Plötzlich stießen die anderen zu mir. Grell rief sofort „Undy, sag was los ist! Was ist passiert.“ gerade war mir sogarnicht nach reden also gab ich nur trocken „Trancy.“ von mir. Dann meldete sich der Earl zu Wort „ Ich wusste es. Sie führen was im schlide. Ich mach mich sofort an die Arbeit.“ damit verschwand er auch schon. Noch ganze 30 Minuten verharrten Angelina, Grell, William und Ronald vor der Tür und warteten bis Sebastian kam. Dann öffnete sich endlich die Tür und Sebastian kam heraus. „Und? Wie geht’s ihr? Lebt sie noch?“ rief ich und wartete energisch auf seine Antwort. „Ich gebe Entwarnung. Lady Heather schwebt nicht mehr in Lebensgefahr.“ sagte er und lächelte. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Erst jetzt konnte ich wieder richtig durchatmen. „Da das nun geklärt ist. Sutcliff, Knox? Wir gehen.“ Sprach William, griff sie an deren Ohren und verschwanden in ein Portal. Ich und Angelina standen immernoch vor Sebastian. „Sie ist zwar in Sicherheit, jedoch schlage ich vor, dass einer über Nacht bei ihr bleibt.“ sagte er. Bevor Angelina auch nur etwas sagen konnte sagte ich sofort „Ich mach es.“ sagte ich stürmte in das Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Heather lag ruhig in ihrem Bett und schien ruhig zu schlafen. Ich nahm mir einen Stuhl und setzte mich auf diesen. Erst jetzt merkte ich wie erschöpft ich eigentlich war, so dass mir langsam meine Lieder zufielen und ich einschlief.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das ist bisher mein längstes Kapitel gewesen. Auch hier gerne wieder Kritik und Reviews erwünscht. Es freut mich immer wenn ihr eure Rückmeldung abgebt. :) Komplett anzeigen

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