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Storm of the Feeling

Sommerwichtel 2019
von

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Lightning & Thunder

Hochsommer, ein Zeitpunkt, den er verabscheute, den für gewöhnlich erreichten die Temperaturen in Juli und August ihre Höchstwerte. Dadurch erlebte man richtige Tropen- oder Hitzetage, für ihn war solches Wetter einfach unausstehlich. Der einzige Vorteil, wie er empfand, waren die Früchte, die man im Hochsommer reif erntete: Wie die Kirschen und Erdbeeren aus dem Garten.
 

Heute war wieder einer der Tage, wo die Temperaturanzeige ihre 40 °C Marke erreichte. Einfach zu viel, zu schwül und erdrückend. Er lag auf dem Bett, musste nichts machen und trotzdem stand die Hitze nur so ihm Raum. Ein Blick aus dem Fenster und er wusste, dass es keine einzige Brise gab, denn selbst die Blätter rührten sich nicht. Die Bäume standen still und spendeten nur Schatten, jedoch ohne der gewünschten Abkühlung. Selbst der kleine Wirbel, welcher durch sein Zimmer jagte, brachte ihm keine erhoffte Abkühlung. Denn die Luft wurde nicht kälter, jene wird nur durch die Luft gewirbelt.

Wie es die Muggel schafften, sich an solchen Tagen abzukühlen, fragte er sich und schallte sich gleichzeitig in Gedanken dafür. Andererseits, wenn juckte es schon. Sein Vater konnte ihm eh nichts anhaben oder anrichten, also konnte er decken, was er wollte. Sei es nun positiv, negativ oder etwas zu den Muggel.
 

Die Gedanken, die ihn einnahmen, ließen ihn schwer aufseufzen. „Was mach ich nur", eine leise frage, die er in den Raum warf, ohne jedoch sich eine Antwort zu erhoffen oder zu erwarten. Sein Dilemma war in jenem Moment nicht nur das Wetter, sondern weit aus schwerwiegender. Was sollte er mit sich anfangen, eine fast schon philosophische Frage, wie er fand. Natürlich könnte er das Vermögen seines Vaters ausgeben, müsste nicht arbeiten - denn das Gold würde definitiv ausreichen. Aber bei seinem Freund leben? Das kam für ihn auf lange Sicht nicht in Frage. Natürlich war er Blaise dankbar gewesen, dass er nach der - erneuten - Inhaftierung seines Vaters bei ihm Unterkommen konnte aber dass es keine Dauerlösung war, war ihm selbst ebenfalls bewusst.
 

Seufzend richtete er sich aus seiner liegenden Position auf. Er brauchte einen freien Kopf, auch wenn sich jede Faser seines Körpers dagegen wehrte das Zimmer oder gar das Haus zu verlassen, konnte er nicht anders. Er musste hier einfach raus. Raus aus dem Zimmer, diesem Haus. Wohin wusste er nicht, aber dass spielte in jenem Moment auch keine Rolle mehr.
 

„Sir ...", fing ein Hauself an, welcher sich so tief verbeugte, dass seine krumme Nasenspitze den Boden berührte. Bevor der Hauself aber weiter reden konnte, unterbrach er ihn. Knurrte ihn förmlich an. "Verschwinde!" Konnte ihn niemand in Ruhe lassen? Mussten sie ihn alle stören?
 

Wütend stampfte er durch den Wald, welcher an das Anwesen der Familie Zabini grenzte. Woher die Wut kam, konnte er sich nicht erklären. Genauso wenig konnte er sagen auf was oder wenn er so wütend war. Auf seinen Vater? Die verdammte Welt? Vielleicht, tief im Inneren, sogar auf sich selbst?
 

Ziellos wanderte er durch den Wald. Er wusste nicht, wie lange er bereits unterwegs war, weswegen er stehen blieb und nach oben blickte. Während er versuchte, durch die Baumkronen, die Sonne zu erhaschen. Sein Atem ging schnell, sein Hals war trocken und fühlte sich kratzig an. Erschöpft, das war er, doch wo sollte er sich im Wald ausruhen.

Plötzlich hörte er ein leises rauschen, suchend blickte er sich nach dem Geräusch um. Nicht sicher ob er sich jenes nur einbildete oder ob er wirklich was gehört hatte. Wurde er nun auch verrückt?
 

Erneut hörte er das Rauschen, was ihn an ein leichtes Plätschern von Wasser erinnerte. Es war verrückt, einem eventuell sich eingebildeten Geräusch zu folgen. Jedoch, was hatte er schon zu verlieren? Zeit, mehr nicht.
 

Er kämpfte sich durch, die dichten Gebüschen – wären jene mal geschnitten worden, hätte er dieses wilde Unkraut auch als eine Hecke bezeichnen können. Für ihn aber war, das einfach nur unnötiges Unkraut.

„Au“, ein kleiner schmerzlicher Aufschrei entwich ihm, als eine der dünnen Äste von den Büschen ihm ins Gesicht peitschte. „Unnötiges Unkraut, abgeholzt und abgefackelt gehört alles ...“, murmelte er unzufrieden, rieb sich jedoch die rechte Wange – da wo ihn jene „Peitsche“ erwischt hatte. Peitsche, ja dass war das verdammte Ding.
 

Erleichternd atmete er auf, als er den Fluss sah, welcher plätschernd durch die Gegend floss. Eine Miniatur eines Wasserfalls, wie er fand. Vermutlich gab es irgendwo eine Art Quelle für das Wasser, schließlich musste es irgendwoher kommen, sowie es irgendwohin fließen musste – sprich, irgendwo würde es entweder in ein See münden, einen anderen Fluss oder aber sogar im Meer. Viele Wege führten zum Ziel und wer wusste schon, was das Ziel des Flusses sein sollte.

Darüber wollte er auch gar nicht nachdenken, eine Stärkung würde ihm jedoch gut tun und seinen Zustand gehörig verbessern.
 

Eilig waren seine Schritte, als er auf jenen zu ging. Kaum war er in der Nähe, ließ er sich sogleich auf seine Knie fallen, nur um sich zu bücken und das kostbare Wasser zu trinken. Während er, das geschöpfte Wasser in seinen Händen zu sich nahm, merkte er, wie die Flüssigkeit seinen Rachen hinunter floss. Ein seltsames Gefühl, was er verspürte. Gleichzeitig jedoch stärkte es ihn erneut, brachte Ruhe ein.
 

Ein Rascheln ließ ihn auffahren. Lange dachte er nicht nach, als er nach seinem Zauberstab griff und in Richtung des Geräusches einen Zauber abfeuerte. „Stupor“, der rote Blitz flog auf sein Ziel zu. Schließlich konnte das ein Bär oder sonst was sein, und sich von jenem überraschen oder gar aufgefressen zu werden, das wollte er keines Falls.
 

Kurz bevor der Zauber sein Ziel traf, erkannte er einen dunklen Haarschopf – der, eher menschlicher Natur zu seien schien als tierischer – welcher da aus denn Gebüschen trat. Stupor zurück zu pfeifen konnte er nicht mehr, also hatte er selbst keine andere Wahl, jetzt musste alles seinen Weg nehmen.
 

So blitzartig wie der Zauber den Menschen traf, bekam jener es kaum mit. Hatte noch nicht einmal die Gelegenheit gehabt auszuweichen. Ein Angriff aus dem Hinterhalt, das passte perfekt auf diese Situation.
 

Eilige Schritte machte er auf den Menschen zu. Der Muggel konnte ihm eigentlich egal sein. Was juckte es ihn schon, ob dieser an der Starre sterben würde oder nicht, weil er hier so lange verwahrlost liegen würde oder gar von wilden Tieren aufgefressen. Vielleicht waren das auch die Manieren, die ihn innehalten ließen, um wenigstens nachzusehen, wenn er da getroffen hatte. Notfalls würde er die Erinnerung an jenes Ausradieren – wenn es denn sein müsste.
 

Als er vor der ausgestreckten Person zum stehen kam, war es keine unbekannte Person. „Tracey“, kam eine Verwunderung über seine Lippen, welche aus ihm auch deutlich im Gesicht ansah. Er hatte mit vielen gerechnet aber nicht, dass er sie hier wiedersehen würde.
 

Er musste nicht lange nach dem Gegenzauber von Stupor suchen oder gar überlegen. „Rennervate“, sagte er und richtete dabei seinen Zauberstab auf Tracey. Der Gegenzauber sollte eigentlich sogleich funktionieren, damit eine geschockte Person wieder zu Bewusstsein kam, jedoch blieb Tracey weiterhin liegen. Rührte sich nicht. Unbewusst ging seine Hand zum Kopf, während er sich da kratzte, sah er weiterhin auf die immer noch da liegende Tracey.
 

Er kniete sich hin, betrachtete jene. Sie trug ein schlichtes Sommerkleid mit Blütenmuster. Ihr dunkles Haar umrandete ihr Gesicht und ihre Haut sah bleich aus. Wenn er es nicht besser wüsste, hätte er sogar behauptet, dass sie friedlich liege und schliefe. Sowie sie da lag, sah sie einfach schön aus, bezaubernd und für diese Gedanken – in solch einer unpassenden Situation – schallte er sich innerlich.

„Was mach ich nur“, murmelte er leise zu sich selbst und blickte sich um. Anbetracht der Situation konnte er sich nicht Apparieren. Zum einen war Tracey bewusstlos und das war ihm zu riskant und zum anderen, dass Seit-an-Seit Apparieren hat er bisher nicht wirklich gemacht. Dass sie zersplittere, wollte er schließlich auch nicht. Schließlich war die Kunst des Apparieren ziemlich komplex und schwierig.
 

Er seufzte schwer, setzte sich dabei neben sie und blickte zum kleinen Fluss, dann würde er eben warten. Das war schließlich das Mindeste, was er tun konnte, nach dem er sie angegriffen hatte. Natürlich hätte er sie tragen können, aber den weiten Weg, zurück zum Anwesen der Zabinis wäre ihm dann doch zu weit. Jetzt hieß es abwarten, während er das tat, ging er den Zauber im Kopf durch, vielleicht war die Betonung falsch gewesen.
 

Oben am Horizont fing die Sonne an unterzugehen, nicht nur dass, wie ein Blick nach oben verriet, verfärbten sich die Wolken in einen grauen Ton. Nicht sonderlich gute Aussichten.
 

„Uuu“, hörte er plötzlich von der Seite und merkte, wie die junge Frau sich zu rühren anfing. Kaum das die besagte Person ihre Augen öffnete, nahm das Schicksal seinen Lauf. „Duuuu...“, kam es von Tracey wütend, als sie den jungen Mann erblickte. Sofort sprang sie auf ihre Beine auf, während ihr Kleid im aufkommenden Wind leicht flatterte. Das Aufspringen war vielleicht keine gute Idee, denn alles fing sie gleich an zu drehen. Kurz taumelte sie, fing sich jedoch gleich wieder.

„Was fällt dir eigentlich ein, auf unschuldige Wesen zu schießen“, pfefferte sie gleich drauf los. „Du hättest einen Töten können oder sonst irgendwie verletzen“, ihre Schimpftirade nahm kein Ende, schließlich hatte sie erst angefangen.

Er öffnete seinen Mund, wollte etwas erwidern, aber er hatte nicht die Gelegenheit gehabt etwas zu erwidern. „Du bist das letzte, Nott", kam es von Tracey. "Aber was Rede ich da, das warst du ja schon immer. Slytherin in allen Ehren, aber was Egoismus und egozentrisches Verhalten angeht, warst du ja schon immer einsame Klasse", redete sie ohne Punkt und Komma. Ihn zu Wort kommen lassen, daran dachte sie nicht mal im Traum dran.
 

„Jetzt halt mal die Klappe, Davis", sagte er laut und verleite seinem genervten Unterton noch mehr Kraft in dem er sie an den Schultern packte und leicht rüttelte. Eigentlich mochte er sie ja. Ihm war es egal gewesen, dass sie nur ein Halbblut war - denn die Ansichten seines Vaters und die der Todesser hatte er noch nie geteilt gehabt. Laut geäußert hatte er das jedoch nie, lebensmüde war er schließlich auch nicht. Sowie er sie auch nicht in Gefahr bringen wollte. So war es einfacher für ihn, aus der Ferne sie zu beobachten und seine Gedanken vor anderen zu verbergen. Denn hätte er sich jemals gegen seinen Vater und das Regime vom dunklen Lord gestellt, dann wären alle Personen die ihm was bedeuteten in Gefahr und das wollte er nicht. Im Nachhinein betrachtet, war er nicht so herzlos, wie manch einer zu glauben schien.
 

Sie schnappte nach Luft. „Du ...", doch weiter kam sie nicht, als Theodore ihr das Wort Abschnitt. „Es tut mir leid", sagte er und blickte ihr dabei in die Augen. Die Worte gingen ihm so leicht über die Lippen, dass er sie selbst kaum glaubte. Theo könnte ja selbst kaum glauben, was er da eben gesagt hatte. Jedoch war das die reine Wahrheit und warum sollte er diese verbergen?

„Was?", verwirrt und verblüfft war sie, vermutlich Klang sie irgendwo auch etwas schockiert. Denn sie hat mit allem gerechnet, jedoch nicht damit das sich ein Nott bei ihr entschuldigt. Schließlich war sie bloß ein Halbblut, geduldet aber mehr auch nicht. Ein Reinblut hat sich bei ihr bisher nicht entschuldigt gehabt, zu mindestens kein Slytherin.
 

Keiner der beiden merkte wie oben am Horizont ein greller Lichtstrahl sich abzeichnete, zwischen denn grauen Wolken. Nicht mal zwei Sekunden nach dem Lichtstrahl ertönte ein ohrenbetäubendes Geräusch.

Für Tracey kam es überraschend, denn sie hatte auf ihre Umgebung nicht wirklich geachtet gehabt. Wie auch? Wenn sie selbst bewusstlos gewesen ist. Sie wusste ja noch nicht einmal, wie spät es grade war, jegliches Zeitgefühl war bei ihr momentan verloren.

Selbst Theo hatte nicht mit solch einem Unwetter gerechnet, das sich da anbahnte. Aus dem Augenwinkel jedoch sah er, wie Tracey zusammenzuckte. Scheinbar versuchte sie diese Reaktion, zu überspielen, wollte sich wohl keine Blöße vor ihm geben. Weswegen er auch nicht weiter darauf einging.
 

„Auch wenn du ein Problem mit mir hast“, fing Theo, bemüht gleichgültig, an, „sollten wir trotzdem Schutz suchen vor dem….“ Denn Satz konnte er nicht mehr zu Ende sprechen. Plötzlich rasselte der Regen auf die beiden unter, es strömte nur von oben so. Als ob eine Gießkanne anfing, sich zu entleeren. Der Vergleich war wohl der Falsche, einem Wasserschlauch entsprach das Wetter eher. Darüber wollte Theo jedoch auch nicht weiter nachdenken, denn jetzt musste gehandelt werden.

Nicht nur dass der Regen immer stärker wurde, selbst Donner und Blitz schienen immer näher zu kommen.
 

Bis einer von beiden überhaupt reagieren konnte, waren beide bereits von Kopf bis Fuß komplett durchnässt. Theodore dachte nicht mehr lange nach, als er nach der Hand von Tracey schnappte und einfach losrannte. Ohne ein bestimmtes Ziel, dabei zu verfolgen. „Hey!“, kam ein Kurzer laut, des Beschwerens, von Tracey. Trotzdem ließ sie es zu, dass er sie einfach mit sich zog.
 

In dem Moment dachte keiner von beiden daran zu Zaubern oder gar sich zu Apparieren. Natürlich wäre das um einiges schneller gewesen.

Während Theo mit Tracey im Schlepptau rannte, suchten seine Augen nach einem geeigneten Versteck. Aus dem Augenwinkel erhaschten jene einen kleinen Unterschlupf. Er musste nicht lange überlegen, um die Richtung zu ändern und zu dem kleinen Vorsprung unter einem Felsen zu rennen. Erst unter jenem kam er schließlich zum Stehen.
 

Tracey, die solche Sprints nicht gewohnt war, musste erst mal schnaufen. Wie von selbst bog sie ihren leicht nach vorne, stemmte ihre freie Hand in die Seite und versuchte tiefe Atemzüge zu machen. Zu den sportlichsten zählte sie schließlich auch nicht. Theo seine Hand ließ sie jedoch nicht los. Sie wusste nicht warum, aber so hatte sie wenigstens etwas das Gefühl von Wärme und ein kleines bisschen Geborgenheit. Sollte er nachfragen, würde sie alles abstreiten und behaupten, dass sie einfach nicht mehr dran gedacht hatte.
 

Zu allen übel kam auch noch der Wind dazu, sodass Tracey wie Espenlaub anfing zu zittern. Theodore entging das zwar nicht, trotzdem stellte er die überflüssige Frage: „Ist dir kalt?“ Tracey sah zu ihm auf und hob dabei eine Augenbraue. „Nein, mir ist ja so warm“, antwortete sie ihm sarkastisch. Wieder stieg eine Windböe auf, die sie erneut zum Zittern brachte. Sie biss sich auf die Zunge, er versuchte zu mindestens entgegenkommend zu sein und was machte sie? Sie war zynisch, angriffslustig und zu allem Überfluss sarkastisch.
 

„W … Wie wäre es mi … mit einem In … Incendio“, schlug Tracey schließlich vor. Theodore blickte zu ihr hinab, musterte sie und schüttelte schließlich leicht den Kopf. „An sich ja, aber in unserem Fall bringt das nichts“, fing er schließlich an und blickte hinaus, wo der Regen kein Ende nehmen wollte. „Alles um uns herum ist nass und feucht, da können wir kein Feuer entzünden“, beendete er schließlich seine kleine Exkursion. Tracey nickte leicht, natürlich hätte sie das wissen müssen, sie wusste es auch. Jedoch benebelte die Kälte, die ihr bis in die Knochen ging, ihren Verstand. Zu allem Überfluss fingen ihre Zähne, an zu klappern, was sie nicht verhindern konnte. „Tu … Tut mir leid ...“, brachte sie zittrig hervor.
 

Ohne lange zu überlegen, zog Theo sie in seine Arme. „Was ...“, entlockte es Tracey einen überraschten Laut, welcher in einem einzigen Wort unterging. Noch mehr überraschte es sie, als er plötzlich an ihren Armen rieb, um sie zu wärmen. Tracey merkte, wie gut das tat, es war nicht viel wärme aber besser als gar nichts. Wie von selbst kuschelte sie sich an ihn. Beide jedoch wussten, dass sie nicht lange hier bleiben konnten, wenn sie nicht wie Eiszapfen enden sollten.
 

Erneut grollte der Donner am Himmel, ihm voraus ging ein Blitz. Passend zu dem Sturm, der am Himmel tobte, tobte am Boden einer aus Wind und Regen. Die Äste tanzten und bogen sich im Wind, die Blätter, die auf dem Boden lagen, flogen mit jeder Böe immer weiter. Selbst der Dreck den die Muggel hinterließen zog es davon, sei es eine Zeitung oder eine Tüte, spielte dabei keine Rolle. Alles nahm der Wind mit sich.
 

„Kannst du Apparieren“, fragte Theo auf einmal, als er die Stille durchbrach, zwischen zwei lauten Donnergrollen am Himmel. Zaghaft schüttelte Tracey den Kopf. „Sorry ...“, murmelte sie hinterher. Nicht dass sie das nicht konnte, sie war einfach nicht in der Verfassung zu Apparieren. „Schon gut“, beschwichtigte er und suchte nach einer möglichen Lösung. „Und du?“, erkundigte sie sich mit klappernden Zähnen. Leicht schüttelte er den Kopf, als er zu ihr runter blickte und ihr dabei in die Augen sah.

Grün traf auf Grün. In diesem Moment konnte er jedoch in ihren grünen Augen versinken, die ein saftiges grasgrün hatten – seiner Meinung nach. Er drohte darin zu versinken und wusste nicht einmal wieso. Jedoch hatten diese Augen etwas an sich, was ihn fast schon magisch anzog. Gleichzeitig fragte er sich, ob das schon immer der Fall war und warum ihm das früher nie aufgefallen ist.
 

„Theodore?“, sprach Tracey leise aus, als ihren Kopf dafür in den Nacken legte. Dabei fiel ihr zum ersten Mal auf, wie groß der andere war. Da konnte sie mit ihren 1,63 Meter kaum mithalten. Sein Name holte ihn aus seiner Trance, leicht schüttelte er den Kopf, das aufkommende Gefühl und das seltsame verlangen sie zu halten, ihr ein Kuss zu geben, verdrängte er wieder. Während er das Gefühl in einer Schachtel versuchte zu verpacken, versuchte er sich zu erinnern, was die Frage überhaupt gewesen ist. Schließlich schüttelte er leicht seinen Kopf. „Ich könnte ja, aber ich kann nicht Seit-an-Seit Apparieren“, gestand er ein und blickte leicht verlegen weg. Wenn er sie weiter anschauen würde, könnte er etwas tun, was vermutlich keiner wollte oder eventuell sogar bereuen würde.
 

Plötzlich kam ihm eine Idee. „Maroon“, rief er die Hauselfe herbei. Kaum ihren Namen ausgesprochen, tauchte die besagte Hauselfe auch schon auf. Ein leises „Plopp“ ertönte, als eine Hauselfe mit Fledermausohren auftauchte, alte Lumpen trug sie und trotzdem schien sie glücklich zu sein, dienen zu dürfen. Tief verbeugte sich Maroon, sodass ihre krumme Nase den kalten, feuchten Boden berührte, ihr war das jedoch relativ gewesen. „Sie haben gerufen, Master Theodore“, sagte Maroon erwartungsvoll und blieb in ihrer gebeugten Haltung.

Tracey erschrak, als Theo neben ihr plötzlich laut einen Namen oder Ähnliches rief. Was er damit bezweckte, war ihr im ersten Moment noch nicht klar gewesen, erst als sie das kleine Wesen sah, verstand sie, wer oder was ein Maroon war. Damit hatte sie wirklich nicht gerechnet. Auf der anderen Seite überraschte sie das auch nicht wirklich. Schließlich hatte jede Reinblut Familie mindestens einen Hauselfen – vor allem alle Slytherinmitglieder, soweit sie wusste. Ihre Familie hatte keinen, gut sie war auch nur ein Halbblut aber sie brauchten auch keinen Hauselfen, wie sie fand.

Obwohl Theodore nickte, sprach er trotzdem zu Maroon: „Bring uns nach Hause!“ Es war ein befehlender Ton gewesen, der keine Widerworte duldete. Ein Hauself widersprach auch nie, jedoch war Theo es einfach gewohnt, so mit den Hauselfen zu reden. Einen anderen Umgangston kannte er nicht, so brachte man es einem von klein auf bei. Hauselfen waren niedere Kreaturen, die nur dafür lebten, um zu dienen und wenn sie alt wurden und nicht mehr zu gebrauchen, ersetzte man jene durch jüngere Modelle. Ein Teufelskreis, würden Sympathisanten – wie Granger – wohl behaupten. Jedoch war das ein Fakt, der ihn nicht kümmerte, was mit den alten, aussortierten Hauselfen geschah. Ob sie lebten oder starben. Darüber hat er sich nie Gedanken gemacht, würde er auch jetzt nicht damit anfangen.
 

Kaum war sein Wunsch ausgesprochen, so erledigte ihn die Hauselfe auch. Ein Hauself war nun mal praktisch, denn die Magie der Hauselfen war anders als die der Zauberer. Sie können sich auch in Räume Apparieren beziehungsweise Disappaarieren, auf die ein Zauber gelegt wurden, welches jenes eigentlich unterbindet. Hauselfen waren eben etwas praktisches und er würde seinen nie seinen hergeben.
 

Als Tracey ihre Augen öffnete, welche sie zuvor geschlossen hatte, stand sie in einem großen Zimmer. Erst als er sie plötzlich losließ, konnte sie sich in dem Zimmer umblicken. Ihr eigenes Zimmer passte bestimmt drei- oder viermal in jenes Zimmer rein. Viel umschauen brauchte sie sich eigentlich nicht, denn das Zimmer sah kalt und dunkel aus. Keine Poster, Bilder von Freunden und der Familie – welche lachten, kein gar nichts. Diesem Zimmer fehlte die persönliche Note, die ein Zimmer, erst wohnlich machte.
 

Plötzlich landete ein Handtuch auf ihren Kopf. „Genug Löcher in die Luft gestarrt“, wollte Theo von Tracey nicken. „Sorry“, murmelte sie leise, während ihre Wangen einen rötlichen Touch annahmen. Unangenehm und peinlich war ihr die Situation auf einmal. Sie hatte nicht mal mitbekommen, wie die Hauselfe verschwunden war, somit wusste sie auch nicht, ob Theodore etwas zu ihr gesagt hatte. Am liebsten würde sie im Boden versinken.
 

„Du nervst“, sagte er und verdrehte dabei seine Augen. Nicht sie als Person, sondern ihr ständiges „sich Entschuldigen“ nervte ihn. Ihr das aber erläutern oder gar sagen, dass würde er auf keinen Fall. So eine Blöße würde er sich nicht geben. „Wenn du nicht krank werden willst, solltest du dich vielleicht abduschen“, sagte er und blickte weg von ihr, aus dem Fenster hinaus. Wo der Sturm weiterhin wütete, jedoch schien es, inzwischen als ob er noch heftiger wurde, als dass er sich zu beruhigen schien. „Die Türe führt direkt ins Bad“, und deutete nur mit einem Nicken seines Kopfes auf die besagte Türe.
 

Tracey nickte zurückhaltend. „Danke“, murmelte sie leise. Ehe sie schließlich hinein ging. Selbst das Badezimmer schien riesig zu sein, aber auch wie das Schlafzimmer, war jenes in dunklen Tönen gehalten. Selbst der Marmor – oder aus welchen Material auch immer die Kacheln bestanden, war Dunkel gehalten. Nicht ihr Geschmack.

Denn langsam wirkte es auf einen fast schon Düster und irgendwo auch depressiv – wurde man sicherlich auch nach einer weile, dem war sie sich sogar sicher. Was Tracey jedoch wusste, war, dass man sich über Geschmäcker streiten konnte. Was erwartet sie eigentlich von einer Reinblutfamilie auch? Viel konnte das nicht sein.

Darüber wollte sie sich grade jedoch nicht den Kopf zerbrechen, als sie unter die Dusche stieg. Das warme Wasser wärmte ihre kalten Glieder. Tracey spürte, wie das warme Wasser ihre Arbeit tat, wie die wohlige Wärme in jedes einzelne Glied kroch. Es gefiel ihr und am liebsten würde sie den ganzen Tag unter dem angenehmen Wasserstrahl stehen.
 

Jegliches Zeitgefühl hatte sie verloren gehabt, als sie aus der Dusche stieg. Der Dampf stand nur so im Raum benebelte leicht die Sicht. Sodass sie den beschlagenen Spiegel erst mal abwischen musste, um sich selbst darin sehen zu können. Ihre Wangen hatten inzwischen einen roten Ton angenommen, während sie sich selbst anlächelte. Gut hatte es auf jeden Fall getan, nun konnte sie sich wieder anziehen und gehen. Als sie sich jedoch umdrehte, um ihre Kleidung wieder anzuziehen, war jene verschwunden.

Sie blickte sich im ganzen Bad um, nirgends sah sie ihr Kleid, ihre Unterwäsche. Tracey war sich sicher, dass sie ihre Kleidung auf dem Stuhl abgelegt hatte. Doch wo waren jene hin?
 

Auf einmal klopfte es an der Türe. „Lebst du noch?“, hörte sie Theodore fragen, der von ihr ein Lebenszeichen zu erwarten schien. Dann musste sie wohl schon eine Weile hier drin sein oder kam ihr das nur so? „Ja … ich … ich komm gleich“, kam es von Tracey leicht stotternd. Sie wusste nicht, was sie sonst hätte sagen sollen. Nicht das Nott hier noch rein kommen würde, wenn sie ihm nicht antworten täte. Jedoch stellte sich das Problem auf, wie sie raus gehen sollte. Nackt konnte sie kaum da raus. Schließlich ging ihr Blick zu dem Handtuch, welches um ihren Körper geschlungen war. Sie zog noch fester daran, als sie sich hinstellte und mit einem hoch roten Kopf – der jeder Tomate Konkurrenz machte, ihre Hand an die Türe legte.
 

Ein letztes Mal holte sie tief Luft, ehe sie mit einer zittrigen Hand die Türe öffnete. Zaghaft und vorsichtig trat sie heraus, eine Hand jedoch um den Knoten des Handtuches, nicht das sich jener noch lösen könnte und sie somit komplett entblößte.
 

„Maroon hat uns Te...“, fing er an zu sprechen, als er sich jedoch umdrehte Blick ihm der Satz im Rachen stecken. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet, dass sie quasi nackt vor ihm stehen würde, nur von einem Handtuch bedeckt. Er konnte nicht anders als sie genaustens zu mustern, zu begutachten. Schließlich war das ein seltener Anblick, der sich ihm da bot und er musste zugeben – wenn auch ungern – dass sie verdammt gut aussah. Heiß wäre wohl auch ein Wort, das er benutzen würde. Das Handtuch ging ihr Knapp über den Po, ihre langen Beine waren ja schon ansehnlich, aber ihr Oberkörper machte ebenfalls den Rest. Eine Taille die perfekt zu ihr und ihren Proportionen waren optimal verteilt. Sie hatte weder zu viel, noch zu wenig auf den Rippen. In jenem Moment war sie perfekt, und das Verlangen in ihm wuchs langsam ins unermessliche. Es kostete ihn viel kraft, den Blick abzuwenden, sie nicht weiter anzustarren und sich erneut unter Kontrolle zu bringen.
 

„Ich … Na ja … meine Sachen … die sind weg“, murmelte Tracey beschämt und als sie sah, wie er sie anstarrte, hatte sie das Gefühl zu glühen. Noch röter konnte sie nicht mehr werden, als sie es schon war und trotzdem hatte sie das Gefühl, dass ihr Gesicht eine Nuance dunkler wurde.

„Ähm … ja ... okay“, kam es von Theodore nun etwas zusammenhangslos. Tracey hatte bisher nie erlebt gehabt, wie Theodore Nott sprachlos wurde oder gar vor sich hin stotterte. Es glich nicht nur einem Wunder, es war eine Premiere für sich. Sie musste sich zusammen reisen, um nicht zu kichern oder einen ähnlichen Laut von sich verlauten zu lassen.
 

Theo wusste nicht, wie lange er sie bereits anstarrte, als er sich innerlich ohrfeigte und sich zur Besonnenheit zwang. Wie konnte sie ihn nur so aus dem Konzept bringen? Seit wann hatte diese Frau solch eine Macht über ihn erlangt? Er wusste es nicht, konnte sich das auch nicht erklären. Wollte er das überhaupt? Darauf hatte er ebenfalls keine Antwort parat.

Schließlich kam leben in seine Beine, als er zu seinem Kleiderschrank ging, nur um aus diesem zwei Kleidungsstücke heraus zu holen. Natürlich war er sich der Tatsache, dass seine Kleidung ihr nicht passen würde, aber welche Alternativen hatte er schon? In Anbetracht der Situation würde sie jene vielleicht auch annehmen.

Somit hielt er ihr eine grüne Short und schwarzes T-Shirt hin, als er direkt vor ihr zum Stehen kam. „Hier, kannst das solange anziehen“, murmelte er und bemühte sich, sie nicht anzustarren und erst recht nicht in ihr Dekolleté zu starren.

„Bitte?“, brachte eine verwirrte Tracey zustande, während sie das Gefühl hatte, den Atem angehalten zu haben, als sie sah, wie er ihr mit jedem Schritt näher gekommen war.

„Maroon hat vermutlich deine Sachen zum Waschen mitgenommen“, fing er murmelnd an und blickte weg von ihr, da er Angst hatte, sonst in ihren Augen erneut sich zu verlieren und etwas Unbedachtes dieses Mal zu tun. „Und wenn du nicht nackt rumlaufen willst, dann solltest du dir etwas anziehen“, beendete er seinen Satz schließlich, nur aus dem Augenwinkel wagte er einen Blick zu ihr, als sie zögernd seine Sachen entgegengenommen hatte. Ein leises Danke hörte er noch, ehe er leicht mit seinem Augen ihr folgte und sah, wie sie erneut im Badezimmer verschwand.
 

Kaum war sie verschwunden, atmete er hörbar aus. „Bei Merlin“, kam es leise von ihm und er fasste sich an die Brust. War das gewesen? Tief atmete er die Luft ein, die er zuvor ausgestoßen hatte. Dass er jene zum Teil angehalten hatte, war ihm nicht mal aufgefallen gewesen. So konnte das nicht weiter gehen, das wusste er und irgendwas musste man an der Situation ändern oder er setzte sie einfach vor die Haustüre, würde schließlich seinem „Ruf“ gerecht werden.

Unschlüssig was er tun sollte, tigerte er im Zimmer auf und ab. Erneut fragte er sich, was er tun sollte, erneut erhielt er keine Antwort. Er trat an das Fenster, das näher zu ihm sich befand, und starte hinaus in den Sturm, der die Bäume zum Tanzen brachte, die Blätter umherwirbelte und alles möglich mit sich nahm, was nicht fest war. Der Sturm entsprach seiner aktuellen Gefühlslage perfekt, welche sich ebenfalls nicht mehr beruhigen konnten oder wollten.
 

In seinen Gedanken versunken, bemerkte er nicht, wie Tracey aus dem Badezimmer wieder heraus gekommen war. Ebenso wenig bekam er mit, wie sie ihn ansprach. Zu sehr war er damit beschäftigt, eine Antwort oder noch besser, eine Lösung für sein vorherrschendes Problem zu finden. Jedoch egal, welches Szenarium er im Kopf durchspielte, er kam seiner Antwort kein bisschen näher.

Die plötzliche Berührung seitens Tracey erschrak ihn, als er entsprechend zu ihr herum wirbelte. „Tracey ...“, hauchte er kaum, welche ihn so erschrak und ihm selben Moment den Atem raubte. Ihre dunklen Haare, die feucht noch waren und ihr makelloses Gesicht umrandeten. Ihre leuchtenden Augen, in dem schwachen Licht des Kerzenscheins – worin man selbst die Flammen tanzen sehen konnte und ihre vollen Lippen, die so prächtig und einladend aussahen. Selbst die rötlichen Wagen standen ihr.

Obwohl sie in seinen Sachen unterging, wie ein Stein im Wasser und das T-Shirt wohl mit einem Gürtel zusammen gebunden hatte, so sah sie trotz allem bezaubernd für ihn grade aus. Einfach perfekt.
 

„Sind mir etwas zu groß, aber Dank- ...“, fing sie an, wurde jedoch von Theodore unterbrochen, als er den geringen Abstand plötzlich durchbrochen hatte, indem er sie an sich gezogen hatte. Ihr Kinn hob er an und bückte sich zu ihr, nur um sie zu küssen. Ein Verlangen, dem er seit heute Mittag – als er sie mit dem Zauber erwischt hatte – endlich nachgeben konnte. Vielleicht würde sich dann, sein innerer Sturm beruhigen.
 

Insgeheim rechnete er damit, dass sie seinen Kuss abbrechen würde, ihm eine Ohrfeige verpasste, ihn anschreien und entsprechend davon stampfen würde – so schnell sie konnte, um das Weite zu suchen und heimzukehren. Jedoch geschah nichts von all dem. All seine Befürchtungen, die ein baldiges aus vom Kuss an sich ziehen würden, trafen nicht ein. Im Gegenteil, er hatte eher das Gefühl, dass nach ihrem überrascht sein und Steifheit, sie den Kuss sogar erwiderte. Dieser Fakt, war es der ihn irritierte.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit, löste er den Kuss, wenn auch widerwillig. Am liebsten hätte er den nächsten ihr gleich gegeben, doch ließ er es sein. Ein heller Blitz, erhellt sein Zimmer, sodass beide sich sehr gut sehen konnten und sich dabei direkt in die Augen blickten, dicht gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donnergrollen, der alles und jedes Geräusch verschluckte. Welcher jede Silbe, die aus seinem Mund gekommen war, verschluckte.
 

"Warum?", wollte Tracey von ihm wissen. Eine simple Frage, ein Wort, zwei lausige Silben und trotzdem wusste er, was die damit meinte. Theo wusste, auf was sie eine Antwort haben wollte und da war sein Dilemma. Er konnte sich das nicht mal selbst erklären.
 

Der sommerliche Sturm peitschte nicht nur den Wind gegen die Scheiben, sondern auch den Regen. Erst der nächste Blitz und der kurz darauf folgende Donner, lösten ihn aus seiner Starre, veranlassten ihn zu einer Antwort. Eine die vielleicht seltsam klang, aber eine perfekte Alliteration oder war das eher eine Personifikation? Er war sich dem nicht sicher, irgendwo glaubte er auch daran, dass beide Begriffe falsch sein konnten. Sicher konnte er sich aber dem nicht sein. Literatur, war etwas, wofür er sich wenig begeisterte – zu mindestens, was die Fachbegriffe anging.
 

„Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht“, antwortete Theo nach einer halben Ewigkeit. Schlussendlich hatte er sich einfach für die Wahrheit entschieden, als einen waghalsigen Vergleich anzustellen. Doch war das nicht einer? „Bitte“, kam es von Tracey erstaunt, das überraschte sie nun doch am meisten, sie hatte mit allem Möglichen gerechnet. Einer Lüge allen voran aber mit seiner Unwissenheit, damit hatte sie nicht gerechnet. Das überraschte sie nun doch. Sie musterte ihn ganz genau und sie wusste, diese Unwissenheit die er hegte oder gar zur Schau stellte seiner Antwort, die Wahrheit war. Woher sie das wusste, konnte sie nicht sagen, aber ein Blick in seine Augen verriet ihr, dass jene die Wahrheit sagten.
 

Sie sah, wie er schließlich mit den Schultern zuckte, sowie sie merkte, dass er sie noch immer nicht losgelassen hatte. Einwände brachte sie bisher jedoch nicht. Das nächste was ihr auffiel, war, dass er wohl nervös zu seien schien, denn er versuchte, jene mit einer Geste zu überspielen. Als er sich mit der Hand durch sein Haar fuhr, jedoch konnte diese Geste auch was anderes bedeuten. Vielleicht war es er nicht nervös, vielleicht war er ja peinlich berührt oder es war ihm unangenehm auf einmal. Sie wusste nicht, was sie davon mehr verletzen würde, dass er es bereute oder dass er ihr keine vernünftige Antwort geben konnte. Erstes wäre es wohl.
 

„Du solltest vielleicht“, fing Tracey an und wollte ihm eigentlich anbieten, sie loszulassen, einen Ausweg oder eben Freifahrtschein zum Aussteigen, wenn man es so sehen wollte. Jedoch kam sie nicht dazu, ihr Gedachtes laut auszusprechen, da Theo sie einfach unterbrochen hatte.

„Irgendwie hat es mich den ganzen Tag beschäftigt und eine seltsame magische Anziehung war es ...“, murmelte Theo und blickte dabei peinlich berührt weg. Ihm war es unangenehm, so über seine Gefühle zu reden, jene so offen zu legen. Außerdem war er noch nie so ehrlich zu einer Person gewesen, wie in jenem Moment. Zusätzlich hatte er bange darum, wie sie das alles auffassen würde und ob sie ihn nun auslachen täte. Viele Faktoren waren es, die ihm Unbehagen bereiteten, und trotzdem hatte er seine Bedenken geäußert.
 

Nichts desgleichen folgte, was ihn überraschte, weswegen er einen vorsichtigen Blick zu Tracey riskierte. „Du sagst ja nichts“, erwiderte Theodore schließlich und blickte nun sie abwartend an. „Ich weiß nicht was ich sagen sollte, außerdem klang es so, als ob da noch, was kommen würde, und ich wollte dich nicht unterbrechen“, gestand Tracey ihm ein und lächelte jenen Milde an.
 

Zögernd nickte Theo, um ihr zu verstehen zu geben, dass er wusste, was sie meinte. Jedoch wusste er nicht, ob er noch was sagen sollte. Sein Satz klang zu mindestens so, das musste er zugeben aber etwas aus den Fingern zaubern, das konnte er auch nicht. Erst mit dem nächsten Blitz und Donner wurde ihm klar, dass er seinen Vergleich – der in seinen Gedanken umher spukte – auch äußern konnte. Zu verlieren hatte er schließlich nichts.
 

„Wie der Blitz einen magisch anzieht und fasziniert, so warst du das heute auch für mich. Ich weiß nicht wie ich das sonst erklären sollte, der Vergleich hing vielleicht etwas, aber ich finde es treffend“, murmelte er und lächelte schwach. Er konnte sich nicht von ihr abwenden, irgendwas an ihr fesselte ihn förmlich, zwang ihn dazu, zu bleiben wo er war und zu warten bis sie aufwachte. Normalerweise wäre er einfach gegangen, hätte sie liegen gelassen und keinen weiteren Gedanken an sie oder die Situation im Wald verschwendet. Jedoch war da irgendwas gewesen, dass sie faszinierte, fesselte und er nicht anders konnte, als bei ihr zu bleiben und abzuwarten.

Vermutlich war es auch reine Neugierde, die ihn zu dem Kuss getrieben hatte, um so vielleicht heraus zu finden, was ihn so faszinierte oder er könnte es am Ende auf seine männlichen Triebe schieben. Tun würde es nicht, zu mindestens jetzt noch nicht.
 

Wie um seine Worte zu untermauern, folgte erneut ein Blitz und sein Gefährte der Donner. Während Tracey ihm einfach nur in die Augen blickte, um zu erfahren, ob es eine Lüge war oder ob er mit ihr einfach nur spielte, doch nichts von all dem konnte sie in seinen Augen erkennen. Die Augen waren bekanntlich der Spiegel zur Seele und seine schienen zu mindestens für diesen Augenblick ehrlich zu sein. Doch konnte sie dem Trauern? Sie wusste es nicht. Ebenso wenig wusste sie, ob sie die Antwort wissen wollte.
 

Was sie wusste, war, dass er eindrucksvoll war. Dieser Theodore Nott war beeindruckend, stark und auf eine gewisse Art und Weise gut und das gefiel ihr. Kurzerhand beschloss sie, sich der Situation hinzugeben, ihrem Herzen zu folgen. Morgen, wenn der Sommersturm vorbei war, konnte sie sich immer noch den Kopf darüber zerbrechen.
 

Entschlossen, wie sie war, legte sie ihre Hände an sein Hemdkragen, ehe sie ihn einfach zu sich runter zog und ihn küsste. Jetzt wollte sie nur den Moment genießen, ohne Konsequenzen oder über jene nach zu denken.
 

Donner ist gut und eindrucksvoll, aber die Arbeit leistet der Blitz. (Mark Twain)
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Liebe irish_shamrock,

Eine kleine, hoffentlich Süße Geschichte :D
nur für dich ;)

Nochmals: Sorry dass du es, beim Raten so schwer hattest ^^"

Viel Spaß beim lesen :D

p.s. evtl. noch vorhandene Fehler, tut mir leid. Ich glaube der Sturm hat die Wörter durcheinander geworfen xD Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: irish_shamrock
2019-10-14T17:13:21+00:00 14.10.2019 19:13
Meine liebe Hopey,

du hast mich voll ins offene Messer laufen lassen x'D ... selbst mit den Fragen ♥ ... doch das Wirrwarr und Versteckspiel hat ja endlich ein Ende und somit komme ich nicht nur in den Genuss von 2 tollen Geschichten, sondern du auch endlich zu dem Kommentar, der mir, seit der Verteilung, unter den Nägeln brennt :3 ...

Die Naruto-Story lese ich, wenn ich der Kommentar hier vorbei ist und mir hoffentlich noch Zeit bleibt, ganz ganz laut auf die Tastatur einzuhacken :'D

Erst einmal vielen, vielen Dank, dass du dich für Tracey und Theo entschieden und auch schöne Charakterbilder für beide mit eingebunden hast ♥ ...

Das Thema "Sommerregen" hast du schön integriert, auch wenn es mit Pauken und jeder Menge Wasser für Überraschungen sorgte.
Etwas holprig und leicht träge war mir allerdings der Beginn, da ich erst annahm, es handle sich bei dem Prota um Blaise Zabini, auch waren mir diese chronische Langeweile und das Hin- und her etwas schwerfällig.

Mein Herz hat definitiv Maroon erobert ... wären es 5 Hauselfen, wäre die Band ihrem Namen entsprechend komplett xD ... Dennoch ist die Idee, den Hauselfen Maroon zu nennen, wirklich gelungen (haben die Bandmitglieder einst behauptet, was Wort leite sich von "moron" ab, was so viel wie "Trottel" bedeutet) - und da Hauselfen wohl noch immer unterdrückt werden, bekommen sie auch solch schändlich Betitelungen ...

Warum Treacey so einsam und verlassen durch den Wald streift? - Es bleibt wohl ihr Geheimnis.
Theos abfällige Haltung Muggel-bezüglich scheint typisch für Slytherin zu sein, auch wenn er es nicht so meint.
Traceys verbale Verteidigung ist schön eingefangen, immerhin kann der Bengel nicht auf alles schießen, was sich bewegt ;) ...
Dass ihnen das Gewitter in die Quere kommt, ist ja beinahe schon Schicksal :> ... und beide kommen sich näher.
Ein bisschen Kitsch, ein bisschen Regen und ein bisschen Umsorgen ...

Eine niedliche, kleine Story, das Thema voll und ganz getroffen ♥
Vielen, lieben Dank dafür :3 ...

Alles Liebe,
irish C:

Antwort von:  Hopey
14.10.2019 20:18
Abend :)

*Sherlock Holmes Smiley* XD

Freut mich sehr, das dir die Story gefallen hat ☺ :3
Ja, von Max Irons, ein für mich passendes und jüngeres aussehen, zu finden war schwer XD Aber am Ende war ich mit beiden zufrieden :D

Es tut mir so leid >.<
Mir viel der Umgang mit Theo am Anfang sooo schwer. Es wollte einfach nicht, hab mich gefühlt selber gequält mit den zähen Anfang ^^°
Erst als Tracey ins Spiel kam, ging es mir , wie von selbst von der Hand XD

Dann muss ich wohl irgendwann etwas zu Maroon schreiben XD
Aber wäre wohl nicht viel x"D
Da Hauselfen eben XD
Wer weiß, vielleicht gibt es ja Geschwister oder Kinder XD (haben Hauselfen überhaupt eigene Kinder?! O.O)
Okay, diese Informationen hatte ich nicht xD aber gut zu wissen XD

Mich freut es, das dir die Dynamik der beiden gefällt :)
Und die Charas, hoffentlich etwas, deiner Vorstellung entsprachen :).
Leider wusste ich nicht, wie kitschig ich sein darf XD
(Sonst wäre es vielleicht mehr Kitsch geworden).

Potenzial für eine Fortsetzung hat es ja ;)

Alles Liebe und erholsame Nacht 🤗
Hopey


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