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Tausend Mal berührt

von

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Berührung #4

Titel: Tausend Mal berührt

Teil: 4/4

Autor: Rebi

Serie: Boku no Hero Academia

Rating: P12-Slash

Genre: Shônen-Ai

Pairing: Katsuki x Izuku

Disclaimer: Leider gehört nichts mir außer die Idee.

Inhalt: Eine kleine unscheinbare Berührung ändert Izukus und Katsukis Leben grundlegend.

Kommentar: Ich musste einfach... diese Idee aus meinem Kopf bekommen! Des weiteren beziehe ich mich auf den Anime! Zeitlicher Spielraum: Etwa eine Woche nach Folge 25 der dritten Staffel!
 


 

-Tausend Mal berührt-
 

Als Katsuki am nächsten Morgen, einem Samstag, die Treppen hinunter gelaufen kam, sah er Kyôka, die vor Izukus Zimmer stand und mit diesem sprach.

Er konnte nichts von dem Gespräch verstehen, da er noch zu weit entfernt war. Er sah aber Izuku nicken. Kyôka winkte ihm zu und ging dann hinunter in den Gemeinschaftsbereich.

Fast schon spürbar seufzte Izuku.

„Hey, Deku. Was ist los?“, fragte Katsuki und ging zu dem jüngeren.

Dessen Mine erhellte sich sogleich, als er den blonden auf sich zu kommen sah.

„Guten Morgen, Kacchan!“, lächelte er, bevor sich sein Gesichtsausdruck verfinsterte. „Hagakure-san geht es nicht gut. Sie hätte heute mit mir Küchendienst gehabt...“, erklärte er und seufzte wieder. „Weißt du wer für morgen eingeteilt ist?“

Katsuki konnte sich dunkel erinnern, dass er demnächst eingeteilt war, aber wann genau konnte er sich nie merken.

„Du weißt schon, dass ich meine Wettschulden einzulösen habe?“, fragte er, als sie gemeinsam hinunter gingen um auf der Liste nach zu schauen.

Dort stand in roter Schrift unmissverständlich: Wenn einer der Eingeteilten krank wird rutscht automatisch der nächste des Folgetages nach!
 

Am Wochenende machte niemand gern den Küchendienst, da es dann immer sehr viel mehr Arbeit gab. Da es keinen Unterricht gab war die Cafeteria geschlossen, sodass sich die Schüler selbst versorgen mussten. An und für sich kein Problem, wenn nicht jedes Mal so viel Geschirr anfallen würde, dass die Spülmaschine gar nicht hinterher kam.
 

Katsuki ließ seinen Blick über das Papier gleiten und erstarrte. ER war der nächste des Folgetages, also würde ER nachrutschen. Und da offiziell Izuku auch Dienst hatte, schwante ihm übles.

„Da wartet wohl ziemlich viel Arbeit auf mich“, murrte er.

Auch Izuku hatte erkannt was gemeint war und schüttelte den Kopf. „Kommt nicht in Frage! Ich helfe dir! Die Wette können wir vergessen! Es war eh nicht fair.“

„Vergiss es“, grollte Katsuki.

Izuku erstarrte. Er kannte diesen Ton.

„Wenn du auch nur einen Finger rührst...“, drohte der blonde weiter und funkelte böse.

Es kratzte qualvoll an seinem Ego, wenn er doch Hilfe annehmen würde. Vor allem von Izuku.

Der jüngere sah ihn an. Was zur Hölle war auf einmal los? So stolz konnte niemand sein! Nicht einmal Katsuki!

„Kacchan...“, flüsterte er tonlos.

Er wurde ignoriert, da Katsuki bereits auf dem Weg in die Küche war um dort für Ordnung zu sorgen.
 

„Midoriya, guten Morgen, was ist denn los?“, hörte er plötzlich die Stimme von Shôto, der verschlafen die Treppe hinunter kam und Katsuki nur noch abmarschieren gesehen hatte. „Ist Bakugô wieder ausgerastet?“

Izuku blickte ihn an, zuckte mit den Schultern.

„Morgen, Todoroki-kun... Wir mussten gerade feststellen, dass wir zusammen Küchendienst haben...“, meinte er leise und ließ den Kopf hängen.

„Ohje, ich ahne böses... Sicher, dass man euch zusammen in die Küche lassen kann ohne dass etwas zu Bruch geht?“

„Das ist es nicht...“ Izuku schüttelte den Kopf. Die anderen wussten immer noch nichts von der Wette oder davon, WIE gut sich Izuku nun mit Katsuki verstand – solange sie alleine waren. Er dachte kurz nach, fand aber, dass es nicht schlimmes war, wenn er Shôto von der Wette erzählte. „Kacchan hat eine Wette gegen mich verloren. Der Wetteinsatz war der Küchendienst des anderen zu übernehmen, wenn man verliert...“

„Heißt also, er hat heute die ganze Arbeit für sich alleine, weil er zu stolz ist, sich doch von dir helfen zu lassen“, schlussfolgerte Shôto.

Izuku nickte. „Ja. Ich hab ihm gesagt, dass ich ihm gerne helfe, aber... Er hat mich wieder nur angebrüllt...“

„Typisch für ihn... Nimm es dir nicht so zu Herzen. Er ist nun mal so...“, erwiderte Shôto leichthin und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „Komm, lass uns frühstücken gehen. Damit Bakugô auch Arbeit hat.“

'Es tut trotzdem weh...', dachte der grünhaarige, nickte dann aber mit einem traurigen Lächeln und folgte dem anderen um zu frühstücken.
 

Katsuki saß bereits vor seiner Schale Müsli und hörte Eijirô nur mit einem Ohr zu, als er Izuku und Shôto sah.

Er verzog das Gesicht. Wieder einmal meldete sich die Eifersucht in ihm zurück. Jetzt sogar noch schlimmer als zuvor. Obwohl er tief in sich drin wusste, dass es vollkommen unbegründet war.

Seine Augen sprühten förmlich Funken, als er Izuku mit seinem Blicken folgte.

Dieser war ganz in das Gespräch mit Shôto vertieft und bekam davon nichts mit.
 

„Los, beeilt euch gefälligst. Ich hab heut besseres zu tun als zu warten, bis ihr fertig seid mit dem Essen“, schnauzte er Eijirô und Denki an.

Die beiden blickten ihn an. „Was ist denn mit dir los?“, wollte Denki wissen und schob sich das letzte Bisschen Toast in den Mund.

„Küchendienst“, grummelte Katsuki und entriss ihm den leeren Teller.

Eijirô hingegen grinste. „Zusammen mit Midoriya. Entweder gibt es Tote oder viele Scherben. Auf jeden Fall wird es unterhaltsam!“

An Katsukis Schläfe begann eine Ader zu pulsieren. Wütend schnappte er sich den Teller von Eijirô.

„Hey, ich bin noch nicht fertig!“, protestierte dieser und rettete seinen verbliebenen Toast vor dem sicheren Wassertot.

Ohne ein Wort zu sagen, brachte Katsuki das Geschirr in die Küche und begann dann die Spülmaschine damit zu beladen.
 

Nach und nach brachten alle anderen ebenfalls ihr benutztes Geschirr in die Küche und stellten es dort ab.

Auch Shôto und Izuku waren dabei, zusammen mit Ten'ya und Ochako.

Izuku hatte die benutzten Teller im Arm und wollte sie gerade in die Spülmaschine einräumen, als er forsch aufgehalten wurde.

„Deku! Raus aus meiner Küche!“, brüllte Katsuki.

„Oh oh...“, kam nur von Shôto. Er stellte die Gläser und Tassen, die sie benutzt hatten auf die Ablage und brachte sich in Sicherheit.

„Jetzt lass mich dir helfen! Für einen alleine ist das zuviel! Gerade am Wochenende!“, fauchte Izuku zurück und stellte das Geschirr ab. Er wollte nicht, dass irgendwas zu Bruch ging.

„Vergiss es! Das ist meine Aufgabe heute, nicht deine!“, knurrte der blonde und funkelte den anderen böse an.

„Genau genommen ist es die Aufgabe von euch beiden“, brachte sich Ten'ya mit ein. Izuku hatte Ochako und ihn natürlich darüber informiert, dass Tôru krank geworden und Katsuki in der Liste nachgerutscht war.

„Schnauze!“, fuhr er den Klassensprecher an. „Ich löse meine Wettschulden ein. Und zwar heute. Also verzieh dich aus der Küche, Deku!“

„Nein!“, rief Izuku und sah den anderen mit flehenden Augen an.

„Meinst du nicht auch, dass die beiden schon streiten wie ein altes Ehepaar?“, fragte in diesem Moment Ochako an Ten'ya gerichtet.
 

Urplötzlich wurde es still. Izuku war rot angelaufen. Er senkte den Blick.

Katsuki dagegen versuchte gerade seine Spezialität im Zaum zu halten. Am Liebsten hätte er dem Mädchen gerade einige Explosionen um den Kopf gejagt. Er war so in Rage, dass er schneller antwortete, als er denken konnte.

„Wir... sind... kein... Paar...!“, sagte er und betonte dabei jedes einzelne Wort überdeutlich. Er bedachte die braunhaarige mit einem tödlichen Blick.

Als Izuku das hörte hatte er das Gefühl, als zerbräche etwas in ihm. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Anders als zuvor. Anders als er es bisher kannte.

Er schluckte die aufsteigenden Tränen hinunter.

„Stimmt... sind wir nicht...“, sagte er tonlos, drehte sich um und ging.
 

Es dauerte einige zähe Momente, bis Katsuki klar wurde, was genau er gerade gesagt hatte und drehte sich um, wollte Izuku aufhalten, doch dieser hatte das Wohnheim bereits verlassen.

„Super gemacht, Bakugô. Du bist echt ein Trampeltier...“, seufzte Shôto. Er hatte es gerade so geschafft, den grünhaarigen während des Frühstücks auf andere Gedanken zu bringen und ihm das traurige Lächeln zu nehmen.

Katsuki ballte die Fäuste. „Verdammt!“, fluchte er, seine Faust landete schwächer als erwartet auf der Ablage. Es war, als wäre jegliche Kraft aus ihm geflossen.

„Dabei hat Deku-kun so glücklich die letzten Tage ausgesehen, wenn er mit dir zusammen war...“, bemerkte Ochako. „Und du übrigens auch...“

Die Worte sickerten langsam zu ihm durch. War er glücklich, wenn er mit Izuku zusammen war? Ja! Verdammt noch mal! Ja, er war sogar sehr glücklich! Und das alles nur wegen dieser Nervensäge. Ihm wurde gerade bewusst, dass er alles nur erdenkliche in dieser Situation falsch gemacht hatte, was man nur falsch machen konnte. Er hatte selbst seine eigenen Gefühle verleugnet.

Heiße Tränen rannen über seine Wangen ohne dass er sie aufhalten konnte. Die Erkenntnis, dass er Izuku liebte traf ihn mit einem mal so heftig, dass er das Gefühl hatte den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Leise, vorsichtige Schritte näherten sich ihm. Eine Hand legte sich auf seinen Arm.

„Geh ihm nach...“, meinte Ochako einfühlsam.

Katsuki hob den Kopf und sah das Mädchen an. Sie lächelte. „Ich möchte, dass er glücklich ist. Und das kannst nur du bewirken...“, flüsterte sie, damit es weder Shôto noch Ten'ya mitbekamen. „Geh ihm nach und redet. Seid ehrlich miteinander. Sei ehrlich zu dir selbst...“, ermunterte sie ihn.

Er richtete sich auf, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und atmete einmal tief ein und aus.

„Danke... Tut mir Leid...“, antwortete er leise und rannte dann aus dem Wohnheim.

Er musste Izuku finden. Egal wie!
 

Ten'ya und Shôto blickten ihm überrascht nach.

„Und der Küchendienst?“, wollte ihr Klassensprecher wissen.

„Unwichtig. Der kann notfalls warten“, lächelte das Mädchen, räumte einfach das restliche Geschirr in die Spülmaschine und schaltete sie ein. „Das zwischen den beiden ist jetzt erst einmal wichtiger.“
 

Izuku hatte die Tränen so lange zurück halten können, bis er das Wohnheim und den Campus verlassen hatte, dann brachen sie hervor.

Seine Sicht verschwamm. Er verlangsamte seine Schritte, wischte sich immer wieder neue Tränen weg und gelangte schließlich in ein kleines Wäldchen in der Nähe des Campus.

Wie schon früher fand er einen großen Baum, dessen Stamm etwas ausgehöhlt war und kauerte sich dort auf den Boden.

Seine Arme schlossen sich halt suchend um seine Knie, während sein gesamter Körper von leisem Schluchzen geschüttelt wurde.

Katsuki hatte Recht, sie waren kein Paar... Aber es hatte sich so angefühlt... Und wie sehr Izuku es sich auch wünschte, es würde wohl nie eintreten.

Sein Herz zersprang ein weiteres Mal in tausende kleiner Stücke, die er mühsam versuchte wieder zusammen zu sammeln um doch irgendwie weiter machen zu können.

Er hatte nun die Gewissheit, dass er sich nach so langer Zeit einfach Hals über Kopf verliebt hatte. Verliebt in diesen unberechenbaren, launischen und doch so wunderbaren Jungen, den er schon seit dem Kindergarten kannte, dem er immer hinterher gelaufen war, den er immer bewundert hatte. Und dem er selbst dann nicht von der Seite gewichen war, als dieser ihn von oben herab verachtend angeschaut hatte, ihn immer wieder geärgert hatte, seine Wut an ihm ausgelassen hatte.

Ein Schluchzen löste sich erneut aus seiner Kehle.

Es würde jetzt alles anders sein. Die gemeinsame Zeit würde nur noch eine Erinnerung werden, die irgendwann vermutlich verblasst war.
 

Ein Schatten fiel auf ihn. Er hatte nicht mitbekommen, wie sich ihm jemand genähert hatte.

„Ich wusste, dass ich dich hier finde...“, sagte eine leise und nur allzu bekannte Stimme über ihm.

Izuku hatte nicht die Kraft den Kopf zu heben, sah daher nur, wie jemand sich vor ihn kniete und spürte dann eine Umarmung.

„Es tut mir leid, Deku...“, hörte er und blinzelte die Tränen weg. „Es tut mir so leid...“

Die Worte und der Tonfall brachten Erinnerungen in ihm hervor. Den gleichen Tonfall hatte damals seine Mutter gehabt, als er als kleines Kind gefragt hatte, ob er auch so ein cooler Superheld wie All Might werden könne. Damals, als er noch keine Spezialität besaß.

Aber dieses Mal war es nicht seine Mutter, die ihn in den Arm nahm. Es war Katsuki.

Dem blonden war beim Suchen eingefallen, wo Izuku sich als kleiner Junge immer beim Verstecken spielen versteckt hatte. Seine Füße hatten ihn automatisch in das Wäldchen geführt, wo er nicht lange suchen hatte müssen.

„Ich bin so ein Idiot...“, flüsterte Katsuki und drückte den jüngeren an sich. „Es tut mir leid...“

Dieser brauchte einen Moment um zu realisieren, dass Katsuki ihm nachgelaufen war und ihn nun fest an sich gedrückt hielt.

Izuku krallte seine Hände in Katsukis T-Shirt, begann wieder unkontrolliert zu weinen. „Du bist ein Idiot, Kacchan... Aber ich liebe dich trotzdem...“, schluchzte er verzweifelt.

„Du...“, begann Katsuki und stockte. „Wie kannst du nur jemanden wie mich lieben...“, fragte er leise, freute sich allerdings innerlich wie ein kleines Kind vor dem erleuchteten Weihnachtsbaum, wenn die Bescherung kurz bevor stand. „Ich bin ein Idiot... der dich wieder verletzt hat... der dich wieder verletzen könnte...“

Izuku musste unwillkürlich lächeln. „Ich weiß... Trotzdem!“

Der blonde drückte ihn sanft ein Stück von sich und sah in das verweinte Gesicht. Zärtlich strich er die Tränenspuren weg. „Ich war noch nie gut in so was... Aber eins darfst du mir glauben. Egal was ich sage, wenn ich wieder ausflippe. Ich habe es kapiert...“ Er lachte leise. „Ich habe es kapiert, dass ich dich liebe!“

Der grünhaarige blinzelte überrascht. Sein trauriger Gesichtsausdruck wich einem Lächeln, das Katsuki weiche Knie bescherte.

„Das ist alles, was ich wissen muss“, sagte er leise. Glücklich schlang er seine Arme um den älteren. „Ich weiß es, und das reicht mir...“, hauchte er.

Katsuki sagte nichts, drückte den anderen nur noch fester an sich. Er wusste, dass es gelogen war. Natürlich war es Izuku nicht recht, wenn er ihn vor den anderen verleugnete, nur weil er selbst einfach nicht wusste, wie man ein anderes Gefühl außer Wut in der Öffentlichkeit zeigte. Er wollte sich ändern. Izuku zuliebe und auch für sich selbst. Auch wenn er sicher war, dass dieses Veränderung nicht von heute auf morgen zustande kommen konnte.

„Gehen wir zurück und zeigen den anderen, dass wir auch anders können als uns zu streiten?“, fragte er schließlich leise und fast schon ängstlich.

Izuku gluckste. „Dabei finden die anderen unsere Streits immer so unterhaltsam...“

„Wir könnten ihnen ja was anderes zeigen...“, grinste Katsuki, löste die Umarmung, stand auf und zog den jüngeren auf die Füße.

„Und das wäre?“, wollte dieser wissen.

Bevor er wirklich reagieren konnte, hatte Katsuki ihn auch schon an den Baum hinter sich gedrückt und küsste ihn nun zärtlich.

Izuku seufzte in den Kuss, schloss seine Augen und legte seine Hände in den Nacken des anderen.

In Katsuki breitete sich eine Ruhe aus, die er so nicht kannte. Genau das hier war richtig. Izuku war richtig. Für ihn. Für sie beide.

Er löste den Kuss wieder, blickte in zwei leuchtend grüne Augen. „Ich liebe dich, Izuku.“
 

Wie lange war es her, dass er seinen richtigen Namen aus Katsukis Mund gehört hatte. Dieser Mund, der sich so gut auf seinem anfühlte. Der aber auch so abscheulich böse Worte hervorbrachte. Aber das war ihm egal. Sollte Katsuki ruhig weiter fies zu ihm sein, wenn sie nicht alleine waren. Er wusste schließlich, wie es wirklich war.

Izuku lächelte überglücklich. „Ich liebe dich auch, Kacchan... Katsuki“, grinste er.

„Das hört sich ungewohnt an“, lachte der ältere.

Der grünhaarige nickte verlegen. „Bleiben wir also bei den alten Spitznamen?“

„Nur, wenn du darauf bestehst...“, schmunzelte der ältere und hauchte einen kleinen Kuss auf Izukus Mundwinkel.

„Das überlasse ich dir...“, erwiderte dieser mit roten Wangen. Er konnte immer noch nicht ganz glauben, was gerade passiert war.

„Woher... wusstest du, dass ich hier bin?“, wollte er leise wissen.

Katsuki sah ihn an, strich ihm durch die Haare. „Du hast dich früher auch immer in solchen ausgehöhlten Bäumen versteckt. Es war das erste, was mir in den Sinn kam...“, erklärte er, verschwieg aber, dass er schon früher besonders auf Izukus Schritte gehört hatte um ihn immer als erstes finden zu können.

Izuku lächelte zuckersüß und nahm Katsukis Hand in seine.
 

Gemeinsam gingen sie schweigend zurück zum Wohnheim.

Erst als sie das Campusgelände betraten, wurde Izuku langsamer.

„Was ist?“ Verwundert wurde er gemustert.

„Also... wegen dem Küchendienst... Lass mich dir bitte helfen... Wenn du unbedingt darauf bestehst, dann kannst du die Wette das nächste Mal einlösen...“, meinte der jüngere leise.

Katsuki betrachtete ihn kurz schweigend. „Na gut. Lass uns das gemeinsam erledigen. Geht dann eh schneller“, gab er nach. Bei diesem Sturkopf brachte es eh nichts außer einen weiteren ungewollten Streit, der sie beide wohl verletzen würde.

Izuku strahlte ihn an und nickte. „Genau!“

Kopfschüttelnd zog Katsuki ihn weiter, bis sie vor dem Wohnheim angekommen waren.

Erst dort lösten sie ihre Hände voneinander, betraten aber gemeinsam das Gebäude.
 

Shôto und Ochako hatten es sich mit Büchern in den Sesseln bequem gemacht und waren die einzigen, die sich im Gemeinschaftsbereich befanden.

Beide blickten auf, als die beiden Jungen herein kamen.

„Ihr habt euch ausgesprochen?“, wollte Shôto wissen.

Izuku nickte. „Ja, haben wir. Es ist jetzt alles wieder gut...“, meinte er mit einem leicht unsicheren Unterton in der Stimme und einem Seitenblick auf Katsuki.

Dieser sah ihn an, strich ihm dann durch die Haare. „Machen wir uns an die Arbeit, das Geschirr wäscht sich nicht von alleine... Izuku.“

Verblüfft blickten sowohl Shôto als auch Ochako zwischen den beiden hin und her.

Während Izuku dem älteren in die Küche folgte, sah Shôto das Mädchen an.

„Hast du das gerade auch gesehen?“ - „Hast du das gerade auch gehört?“, fragte sie beide gleichzeitig, fingen dann an zu lachen.

„Ich dachte schon, ich träume“, grinste Shôto, warf noch einmal einen Blick in Richtung Küche, aus der man nur das Klappern von Geschirr hören konnte, und konzentrierte sich dann wieder auf sein Buch.

Ochako hingegen stand auf und lugte in die Küche.

Sie fing einen Blick von Katsuki auf, zeigte ihm dann einen Daumen nach oben und grinste.

Er nickte nur und räumte dann weiter zusammen mit Izuku die Küche auf, der mit einem zufriedenen Lächeln durch die Küche wirbelte.

Ochako ließ die beiden alleine und ging zurück zu Shôto um in ihrem eigenen Buch weiter zu lesen.
 

Das Geschirr vom Frühstück war dank Ochakos kleiner Hilfe schnell wieder weg geräumt.

Den restlichen Vormittag hatten sie nun Zeit für sich. Sie entschlossen sich den anderen Gesellschaft zu leisten.

Izuku unterhielt sich angeregt mit Ochako. Katsuki saß neben ihm, beteiligte sich aber nur sehr selten an dem Gespräch. Shôto hatte nach kurzer Zeit schon sein Buch beiseite gelegt und beteiligte sich ebenfalls an der Konversation.

Alles in allem war es eine angenehme Stimmung.
 

Erst zur Mittagszeit trudelten ein paar ihrer Mitschüler ein.

Mezô, Hanta und Fumikage bedachten die vier und besonders Katsuki mit einem überraschten Blick, setzten sich dann aber dazu und ließen sich von Ochako und Izuku mit in ihre Diskussion ziehen.

Für den blonden war die ganze Situation extrem ungewohnt. Dennoch war es ihm nicht unangenehm, wenn die anderen ihn so friedlich mit Izuku zusammen auf dem Sofa sitzen sahen.

Als Izukus Bauch neben ihm leise anfing zu grummeln, musste er schmunzeln.

„Wie wäre es mit Pizza für das Raubtier in Izukus Bauch?“, fragte er plötzlich in eine kurze Gesprächspause hinein.

Sechs Augenpaare blickten ihn an, eins davon mit roten Wangen.

Ochako fasste sich als erste wieder und begann zu lachen. „Eine gute Idee!“, rief sie und lief in die Küche, kam mit der Speisekarte eines Pizzalieferdienstes zurück.

„Hm... Pizza...“, murmelte Izuku und bekam dadurch nur noch mehr Hunger. Sein Bauch grummelte lauter und ließ ihn wieder erröten.

Alle lachten auf und unterhielten sich, welche Pizza wohl am Besten war.

Katsuki lächelte in sich hinein. Er hatte es nicht für möglich gehalten, dass ihre Klasse doch nicht ganz so schlimm war, wie er bisher immer angenommen hatte.

Er betrachtete Izuku, wie er mit den anderen lachte und irgendetwas auf ein Blatt Papier kritzelte.

„Kacchan! Was möchtest du haben?“, fragte der grünhaarige ihn mit einem breiten Grinsen.

Katsuki blinzelte kurz. „Weißt du noch, welche wir früher immer hatten?“, fragte er dann.

Izuku lachte auf, nahm den Zettel und hielt ihn ihm unter die Nase.

Darauf stand als letzte Position genau die Pizza, die er damals immer gegessen hatte, als sie sich als kleine Kinder noch so gut verstanden hatten.

Er musste schmunzeln. „Warum fragst du dann, wenn du es eh weißt?“

Izuku kratzte sich am Hinterkopf und grinste schief. „Kann ja sein, dass du was anderes haben wolltest.“ Er legte den Zettel wieder auf den Tisch und schrieb hinter die Pizza eine große zwei.
 

„Oh! Kaminari! Ich glaub, gleich geht die Welt unter!“, rief in diesem Moment Eijirô. Er hatte mit Denki das Gebäude betreten und blieb nun geschockt vor den anderen stehen.

„Kirishima! Schnauze!“, schoss Katsuki sofort, bevor irgendjemand reagieren konnte.

„Ok, ich glaub, die Welt hält noch ein bisschen was aus“, lachte er.

Denki kam hinter ihm hergelaufen und betrachtete das Bild, das sich ihm zeigte.

„Wenn er dich noch so anschnauzen kann, dann ist doch alles in Butter“, grinste er und schlug Eijirô auf die Schulter.

Izuku fing an zu lachen, Ochako stimmte mit ein und bald kugelten sich alle außer Katsuki. Er begnügte sich damit, eine Augenbraue zu heben und alle kritisch zu mustern. Ungesehen der anderen legte er seinen Arm hinter Izuku auf die Rückenlehne des Sofas.

„Meint ihr nicht, es reicht langsam wieder? Genug gelacht! Mondgesicht, bestell endlich die Pizza, ich hab Hunger!“, knurrte er erst alle und dann das braunhaarige Mädchen an.

Sie verschluckte sich fast an ihrem Lachen, beruhigte sich aber schnell wieder und sah ihn an. „Für dich immer noch Ochako“, erwiderte sie und grinste frech. „Kacchan!“

Katsuki glaubte sich verhört zu haben.

Die anderen hörten auf zu lachen und sahen zwischen den beiden hin und her.

Der blonde vergrub die Finger einer Hand im Polster des Sofas. Ein angriffslustiges Grinsen zeigte sich auf seinem Gesicht. „Für dich immer noch Bakugô-sama!“

„Waaaaas?!“, empörte sich das Mädchen. „Niemals. Da bleibe ich lieber bei Kacchan!“ Sie lachte herausfordernd.

„Ochako-chan, lass gut sein bitte“, schaltete sich Izuku ein und versuchte einen Streit zu verhindern.

Katsuki sah den jüngeren an und lachte innerlich auf. Ochako hatte verstanden, dass er es nicht ernst meinte. Nur die anderen einschließlich Izuku standen noch auf dem Schlauch.

„Lass dir eins gesagt sein, O-cha-ko-chan...“, fing er an und betonte jede einzelne Silbe ihres Namens. „Der Einzige, der mich Kacchan nennen darf...“, fuhr er fort und legte Izuku seine Hand auf den Kopf, fuhr dabei sanft durch dessen Haare, „... ist diese Nervensäge hier. Damit das klar ist!“

Er blickte jeden der Reihe nach an, erntete Verwunderung – in Eijirôs, Denkis, Hantas, Shôjis und Fumikages Fall – und Zufriedenheit – in Ochakos Fall. Nur Shôtos Gesichtsausdruck vermochte er nicht zu deuten.

Izuku war leicht zusammen gezuckt, als er Katsukis Hand in seinen Haaren spürte, vernahm die Worte und ohne, dass er etwas dagegen unternehmen konnte, legte sich ein verliebtes Lächeln auf seine Lippen. Ein wohlig warmes Gefühl breitete sich in ihm aus, ließ den Schwarm Schmetterlinge wieder einmal erwachen.

Am liebsten wäre er ihm jetzt um den Hals gefallen, doch er wollte es nicht übertreiben. Daher begnügte er sich einfach damit, ihn an zu lächeln.

„Hach ja, immer diese Vorzüge anderen gegenüber...“, seufzte Ochako und betrachtete die beiden.
 

Ein lautes Knurren aus Izukus Richtung ließ alle aufhorchen.

„Das Raubtier hat gesprochen“, kommentierte Shôto trocken, was wieder alle zum Lachen brachte.

„Hab ich richtig gehört? Ihr bestellt Pizza?“, fragte Denki, nachdem sie sich wieder beruhigt hatten.

Ochako nickte. „Ja, wollt ihr auch?“

„Klar immer gern!“, kam es einstimmig von Denki und Eijirô.

Fünf Minuten später hatte jeder seine Wunschpizza auf dem Blatt Papier stehen und Ochako rief beim Lieferdienst an um die Bestellung aufzugeben.

Sie wies den Lieferanten an, am Campuseingang zu warten, da sonst wieder die Sicherheitsvorkehrungen aktiv werden würden, sollte er das Gelände betreten.

„Dauert etwa dreißig Minuten. Sie wollen mich zurückrufen, wenn sie fertig sind“, erzählte sie.
 

Während der Wartezeit unterhielten sie sich wieder. Katsuki hatte seinen Arm zurück auf die Rückenlehne hinter Izuku gelegt, der sich zurück gelehnt hatte und sein Kopf dadurch halb auf Katsukis Armbeuge lag.
 

Nach etwas mehr als der angekündigten halben Stunde klingelte Ochakos Handy. Sie nahm den Anruf entgegen und sprach kurz, bedankte sich dann und legte wieder auf.

„Die Pizzen sind fertig und in etwa zehn Minuten hier. Sammelt schon mal das Geld zusammen“, forderte sie die anderen auf.

Während sie das Geld entgegen nahm um den Pizzaboten zu bezahlen, stand Katsuki auf und streckte sich, sah das Mädchen dann auffordernd an. „Gib her, ich hol sie ab“, meinte er nur.

„Ich begleite dich“, lächelte sie und verließ zusammen mit dem blonden das Gebäude.
 

„Ob das gut geht?“, überlegte Fumikage.

„Wird es“, beruhigte ihn Izuku und lächelte. „Kacchan... wird ihr nichts tun.“

„Aber ihr müsst zugeben, dass es schon fast unheimlich ist, wie er sich im Moment verhält...“, mischte sich Mezô ein.

„Findest du? Meiner Meinung nach wurde es langsam echt mal Zeit, dass er auftaut...“, meinte Shôto und lächelte Izuku zu.

„Sagt der mit dem Eis über den Typen mit den Explosionen!“, lachte Denki und erntete erneutes Gelächter von allen.
 

Katsuki und Ochako liefen schweigend nebeneinander her.

Sie erreichten vor den Pizzaboten den Campuseingang und warteten dort auf ihr Essen.

„Bakugô-kun...?“, begann Ochako schließlich.

„Hm?“

„Es freut mich, dass ihr euch vertragen habt“, lächelte sie ihn an.

„Hm...“ Katsuki wusste darauf im ersten Moment nichts zu antworten. Er überlegte, wurde dann aber vom Pizzaboten unterbrochen, der ihnen ihr Essen brachte.

Ochako bezahlte und Katsuki nahm die Kartons in Empfang.

Gemeinsam gingen sie wieder zurück.

„Soll ich sie leichter machen?“, fragte Ochako schließlich.

„Geht schon. Sind nicht so schwer...“, murmelte der blonde und blieb plötzlich stehen. „Übrigens... Danke...“, meinte er noch leiser als zuvor.

„Hm? Wofür?“

„Dafür, dass du mir in den Hintern getreten hast. Wenn ich Deku verloren hätte... Ich hätte mir das nie verziehen...“, gestand er und starrte die Kartons in seinen Händen an.

Ochako lächelte, legte dann eine Hand auf die Kartons und hob deren Gewicht auf. „Gern geschehen. Aber nun komm, bevor das Raubtier in Deku-kun Amok läuft“, grinste sie.

Er sah ihr hinterher, musste mit einem Mal lächeln und folgte ihr dann zurück zum Wohnheim.

Dort angekommen verteilten sie die Pizzen und die Raubtierfütterung konnte beginnen.
 

Satt und gut gelaunt lungerten sie auch nach dem Essen noch eine Weile auf dem Sofa und den Sesseln herum, ehe sich Izuku erhob.

„Ich werd mich mal durch meine Hausaufgaben quälen. Wir sehen uns später!“, verabschiedete er sich, brachte noch schnell die leeren Pizzakartons zum Müll und lief zurück in sein Zimmer.

Dort setzte er sich an seinen Schreibtisch und versuchte sich auf seine Aufgaben zu konzentrieren. Schnell bemerkte er aber, dass es überhaupt keinen Sinn machte. Seine Gedanken blieben einfach nicht beim Thema sondern wanderten immer wieder zu Katsuki.
 

Er horchte auf, als es plötzlich klopfte und die Tür einfach aufgemacht wurde.

„Du machst ja wirklich Hausaufgaben...“, kommentierte Katsuki und blieb in der geöffneten Tür stehen. „Stör ich?“

Izuku hatte sich umgedreht und schüttelte nun den Kopf. „Nein, überhaupt nicht. Ich kann mich eh nicht konzentrieren. Komm ruhig rein.“

Der blonde lächelte, schloss die Tür hinter sich und ließ sich auf Izukus Bett fallen, sah den jüngeren dann an.

Dieser blickte zurück und man konnte deutlich sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete.

„Über was grübelst du denn so?“

Izuku zuckte zusammen. „Hab ichs schon wieder gemacht?“, wollte er wissen. Er hoffte, dass er nicht wieder laut gedacht hatte. Er war sich nie bewusst, wann es mal wieder los ging.

„Nein, aber du siehst so aus, als läge dir was auf dem Herzen...“.

Der grünhaarige nickte. „Ich... wollte dir nur sagen... Du musst dich nicht dazu zwingen, freundlich zu den anderen zu sein...“, begann er, wusste aber nicht, wie er sich am besten ausdrücken sollte und verstummte daher.

„Ich zwinge mich nicht“, erwiderte Katsuki und lehnte sich zurück. „Es ist schon seltsam... Aber wenn ich in deiner Nähe bin fühle ich mich plötzlich so ruhig“, erklärte er und verzog das Gesicht. „Irgendwie bin ich jetzt gar nicht mehr wütend und eifersüchtig. Wobei... doch, eifersüchtig schon noch...“ Er lächelte.

Izuku war aufgestanden und zu Katsuki aufs Bett geklettert, setzte sich nun rittlings auf dessen Oberschenkel und sah ihn an.

„Du hast keinen Grund eifersüchtig zu sein. Alles, was ich will, das habe ich bereits hier direkt vor mir.“

Der jüngere legte seine Hände auf Katsukis Wangen, beugte sich zu ihm und küsste ihn – zum ersten Mal von sich aus. Er schloss die Augen und genoss das Prickeln in seinem Körper überall dort, wo ihn Katsuki berührte.
 

Ja, mit Berührungen hatte es vor wenigen Tagen angefangen. Und mit Berührungen würde es auch nie enden!
 

-Ende-
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ABBine
2019-09-28T21:22:31+00:00 28.09.2019 23:22
Ich sterbe! Zu viel Zucker in dieser Fanfiction!


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