Zum Inhalt der Seite

Tausend Mal berührt

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Berührung #1

Titel: Tausend Mal berührt

Teil: 1/4

Autor: Rebi

Serie: Boku no Hero Academia

Rating: P12-Slash

Genre: Shônen-Ai

Pairing: Katsuki x Izuku

Disclaimer: Leider gehört nichts mir außer die Idee.

Inhalt: Eine kleine unscheinbare Berührung ändert Izukus und Katsukis Leben grundlegend.

Kommentar: Ich musste einfach... diese Idee aus meinem Kopf bekommen! Des weiteren beziehe ich mich auf den Anime! Zeitlicher Spielraum: Etwa eine Woche nach Folge 25 der dritten Staffel!
 


 

-Tausend Mal berührt-
 

Schwer atmend standen sich die beiden Kontrahenten gegenüber und sahen sich an. Rot traf auf grün und beide verzogen das Gesicht zu einem breiten Grinsen. Schweiß rann ihnen von der Stirn, welchen sie beide fast zeitgleich mit einem Arm weg wischten.

"Oh! Schaut mal, die zwei sind fast synchron!", ertönte in diesem Moment Ochakos Stimme und 20 Augenpaare richteten sich auf die beiden.
 

Sie hatten gerade ihren Trainingskampf beendet und damit die Aufmerksamkeit des Mädchens auf sich gezogen. Natürlich wusste die ganze Klasse 1-A von ihrer nächtlichen unerlaubten Auseinandersetzung. Die Suspendierung war schließlich nicht zu übersehen gewesen.

Doch es hatte sie beide verändert. Zum Guten, wie sich bereits kurz darauf zeigte.

Der Kampf und die Worte, die damals gefallen waren, trugen Früchte. Zudem hatte sich All Might nun beiden Jungen angenommen. Der Neid diesbezüglich war zurück gegangen.
 

"Kümmert euch um euren eigenen Kram!", fauchte Katsuki in diesem Moment.

Er stand entspannt gegenüber von Izuku, der ihn immer noch angrinste.

"Lass sie doch. Das ist der Neid", beschwichtigte Izuku nun und kam auf ihn zu. Er hatte es so leise gesagt, dass ihn nur Katsuki verstehen konnte.

"Du nervst, Deku", grummelte Katsuki und verzog das Gesicht.

Izuku grinste noch breiter. "Ich weiß. Das hast du mir in der letzten Woche mindestens hundert Mal gesagt."

"Und trotzdem hast du es noch nicht sein lassen", bemerkte der blonde, begann seine Muskeln zu strecken und zu dehnen und verzog schließlich wieder das Gesicht, fasste sich an die linke Schulter. "Deine Kicks werden kräftiger..."

"Ah! Hab ich dich verletzt? Das tut mir leid...", stammelte der jüngere und sah betroffen drein.

"Halb so wild. Ich hätte vermutlich einfach nur richtig ausweichen müssen...", winkte Katsuki ab.

"Ganz genau, junger Bakugô", mischte sich nun All Might ein. Er hatte zusammen mit Eraserhead die Aufsicht über die Trainingskämpfe geführt und war nun zu den beiden Jungen hinüber geschlendert um ihnen Tipps zu geben.

"All Might...", sagten Katsuki und Izuku gleichzeitig, sahen sich an und begannen zu lachen.
 

Seit sie vor einer Woche einen Waffenstillstand ausgehandelt hatten und sich nun als ebenbürtige Rivalen betrachteten, war das Verhältnis der beiden schlagartig besser geworden. Den anderen aus der Klasse konnte man aber ansehen, wie unheimlich ihnen diese plötzliche Entwicklung war.
 

"Es tut gut euch so zu sehen", meinte All Might. Er war durchweg zufrieden mit den beiden, lobte sie für ihre Leistungen, kritisierte sie aber auch, wenn es sein musste.

"Aber, junger Bakugô, du lässt dich noch zu leicht von deinen Emotionen leiten. Versuche die jeweilige Situation mit einem kühlen Kopf zu analysieren und reagiere entsprechend besonnen. Es bringt nichts, wenn du später denjenigen schadest, die du eigentlich retten sollst," erläuterte er. "Auch ist manchmal ein taktischer Rückzug klüger als immer nach vorne zu preschen."

Katsuki ließ sich das Gesagte durch den Kopf gehen und nickte dann. "Verstehe," meinte er und sah seinen Trainingspartner an. "Scheint, als müsstest du mir weiterhin auf den Nerv gehen, damit ich daraus lerne..."

Izuku grinste breit. "Ich geb mir die allergrößte Mühe!"

"Junger Midoriya, nun zu dir," unterbrach All Might das spielerische Geplänkel der beiden. "Du denkst immer noch zu viel nach. Ich will damit nicht sagen, dass es falsch ist, aber manchmal bleibt einem nicht die Zeit dazu. Versuche auch mal weniger zu denken und mehr auf deinen Instinkt zu hören."

Izuku hing wie immer gebannt an den Lippen seines Mentors und nickte schließlich eifrig. "Weniger denken und mehr handeln. Alles klar!"

All Might nickte, winkte ihnen zu und ging zu den anderen um diesen ebenfalls mit Tipps zu helfen.
 

Izuku ließ den Blick durch die Halle schweifen. Ihre Mitschüler waren wieder mit sich und ihren Kämpfen beschäftigt und voller Tatendrang. Auch sie waren froh, Tipps zu bekommen um so ihre Stärken und Schwächen besser zu verstehen.
 

"Hey Deku, was hältst du von einem kleinen Kampf ohne Spezialität?", hörte er Katsukis Stimme neben sich.

Er blickte ihn an, schüttelte aber den Kopf. "Deine Schulter hat heute schon genug gelitten. Du solltest dich ausruhen."

Wieder winkte Katsuki ab. "Ach was, das geht schon..."

Erneut schüttelte Izuku den Kopf. "Ein anderes Mal. Ich möchte nicht, dass es dir so ergeht wie mir", meinte er und verließ den Kampfplatz.

Katsuki runzelte die Stirn und folgte ihm. "Was meinst du damit?"

Abseits der ganzen Kämpfe setzte sich der grünhaarige auf den Boden, zog die Beine an, lehnte sich mit dem Rücken an die Felswand hinter sich und betrachtete seinen rechten Arm.

"Deku?"

Izuku blickte auf und Katsuki an. In dessen Gesicht erkannte er einen Ausdruck, den er bisher noch nie bei ihm gesehen hatte: Sorge.

Er lächelte. "Nach dem Kampf im Sommerlager wurde mir gesagt, dass ich meine Arme mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr benutzen könne, wenn ich One for All mit voller Stärke benutzen und mich damit noch zwei oder drei mal verletzen würde." Er ballte seine Hand zur Faust. "Darum möchte ich nicht, dass es dir genauso geht, wenn du dich überanstrengst."

Katsuki schluckte und ließ sich neben seinem Rivalen auf die Knie sinken. "Und trotz deiner schweren Verletzungen wolltest du mir helfen?"

Er verstand es irgendwie nicht, warum Izuku so verbissen gewesen war, sich so schwer verletzt hatte und ihm dann auch noch helfen wollte. Er war zu diesem Zeitpunkt schließlich alles andere als nett gewesen, hatte seinen Frust am jüngeren ausgelassen und trotz allem hatte dieser versucht ihm zu Hilfe zu kommen.

"Ist das nicht selbstverständlich unter Freunden?"

"Freunde...?", wiederholte der blonde.
 

"Hey Bakugô!"

Eijirô kam winkend zu den beiden gelaufen und unterbrach ihr Gespräch damit.

"Mann, ihr habt euch ja einen ganz schönen Kampf geliefert. Das war richtig männlich!", rief er und lachte laut.

Katsuki stand wieder auf und grinste. "Na klar, was dachtest du denn?"

Er sah Izuku an, hob die Hand zum Gruß und ging mit Eijirô davon. Die Trainingseinheit war beendet und die anderen Schüler machten sich ebenfalls auf den Weg zurück ins Wohnheim.
 

Izuku stand auf und schloss sich den anderen an. Er hätte sich gern noch länger mit Katsuki unterhalten, aber die Gelegenheit würde sich sicher ein anderes Mal ergeben. Auch hatten beide nun Stoff zum Nachdenken erhalten. Zum einen die Umsetzung der Tipps von All Might und zum anderen... Waren sie wirklich Freunde?

Etwas wehmütig blickte er hinter Katsuki, Eijirô und Denki, der sich den beiden angeschlossen hatte, her. Wie gerne würde er auch einfach mal ausgelassen mit ihnen herumalbern.
 

Am Ausgang der Halle warteten bereits Ten'ya und Ochako auf ihn und berichteten von ihren eigenen Kämpfen und Fortschritten.

Izuku hörte den beiden aufmerksam zu und fragte an manchen Stellen nach, machte einige Vorschläge, die die anderen dankend annahmen.
 

Den Nachmittag verbrachten sie mit Hausaufgaben oder Training bis sich alle zum gemeinsamen Abendessen trafen.

Wie immer wurde lautstark über diverse Kampftechniken und Helden geredet und herumgealbert.

Aus welchen Gründen auch immer wanderte Izukus Blick zum wiederholten Mal zu seinem Kindergartenfreund, der in diesem Moment gerade einen freundschaftlichen Fausthieb von Eijirô kassierte. Auf seine linke Schulter.

Ungesehen der anderen zuckte Katsuki zusammen, biss die Zähne aufeinander und tat so, als wäre nichts. Nur Izuku bemerkte es mit größer werdender Sorge.
 

Er entschuldigte sich bei den anderen um noch etwas Ausdauertraining draußen zu machen, ging in sein Zimmer um sich umzuziehen und verließ dann das Wohnheim.

Er brauchte nun einen klaren Kopf und begann um die anderen Wohnheime der Klassen der Yûei herum zu joggen. Als er eine Runde absolviert hatte und wieder vor dem Eingang seines eigenen Wohnheims angekommen war, begann er mit Dehnübungen.
 

„Du hast wohl nie genug?", fragte eine bekannte Stimme plötzlich.

Izuku hielt inne und blickte sich um, erkannte dann eine Gestalt, die sich aus den Schatten schälte und auf ihn zu kam. Katsuki blieb vor ihm stehen. Er hatte ebenfalls seine Trainingssachen an. „Ein Wettrennen um das Gebäude? Ohne Spezialität und ohne Abkürzung."

„Du hast wohl auch nie genug?", grinste Izuku und nickte. „Wer verliert, übernimmt den nächsten Küchendienst des Gewinners."

„Kh! Ich weiß schon, wer das ganze Geschirr per Hand spülen darf!" Katsuki hatte sein übliches Grinsen im Gesicht, das er immer aufsetzte, wenn er sich einer Sache sicher war.

„Wir werden sehen!", schmunzelte Izuku. Von diesem Grinsen ließ er sich so schnell nicht wieder einschüchtern und machte sich bereit für den Wettlauf.
 

„Hach ist die Luft hier draußen gut...", erklang in diesem Moment die Stimme von Momo, die aus dem Gebäude getreten war und neugierig zu den beiden Jungen hinüber blickte.

„Yaoyorozu! Würdest du uns kurz helfen?", fragte Izuku sie und winkte sie her.

„Was habt ihr nun schon wieder vor?", wollte sie skeptisch wissen und trat näher.

Katsuki unterdrückte den Reflex sie anzuschnauzen. „Nur ein Wettrennen um das Gebäude. Gib uns ein Startsignal", grummelte er.

Momo zuckte kurz mit den Schultern. „Solange ihr nicht die Regeln missachtet..."

„Werden wir nicht, keine Sorge", lächelte Izuku und wartete darauf, dass sich Katsuki neben ihn stellte.

„Na gut. Auf die Plätze..... Fertig..... Los!", rief sie und klatschte in die Hände.
 

Izuku und Katsuki sprinteten los. Anfangs lagen sie gleich auf, doch bald hatte Izuku einen leichten Vorsprung, den er schließlich auf der Zielgeraden hielt und als erstes wieder bei Momo ankam.

Katsuki war nur wenige Meter hinter ihm, hatte aber dennoch verloren.

Der grünhaarige grinste den anderen an. „Gewonnen!", rief er und formte mit den Fingern seiner rechten Hand ein V.

„Aber nur, weil du dich warm gelaufen hattest!", fauchte Katsuki. Es gefiel ihm nicht, dass er verloren hatte, musste aber insgeheim zugeben, dass Izuku wirklich besser geworden war. Zudem hatte ihm seine Schulter doch zu schaffen gemacht.

„Du willst also eine Revanche?", stichelte der jüngere und stupste den anderen leicht an der Schulter an. Wieder verzog der blonde das Gesicht ganz leicht und unterdrückte den Reflex, sich an die Schulter zu fassen.

„Ne, für einen Abend reicht es mir. Außerdem sind Wettschulden Ehrenschulden. Wann hast du das nächste Mal Küchendienst?"

Izuku überlegte kurz. „In drei Tagen."

„Also darum ging es? Wer wessen Küchendienst übernimmt? Versteh einer die Jungs...", seufzte Momo, winkte den beide schulterzuckend zu und verschwand wieder im Haus.
 

Izuku grinste ihr hinterher und sah dann Katsuki an.

„Kacchan?"

„Was ist, Nervensäge?", grummelte dieser.

„Also... vielleicht solltest du mit deiner Schulter zu Recovery Girl...", begann er.

„Kümmer dich um deinen Kram! Ich sagte doch, es ist nichts!", schnappte Katsuki, ließ Izuku stehen und ging ins Haus.

„Das sieht mir nicht nach 'nichts' aus...", murmelte der Zurückgebliebene und begab sich ebenfalls ins Haus.

Momo schien nichts von dem kleinen Wettrennen erzählt zu haben, sodass niemand darauf zu sprechen kam. Izuku fiel nur auf, dass im Gemeinschaftsbereich Denki und Eijirô alleine waren. Katsuki war nicht zu sehen.

Ochako verwickelte ihn sogleich aber in ein Gespräch, sodass er darüber nicht weiter nachdenken konnte.

So vergingen noch weitere Stunden, bis sich alle nach und nach schließlich entschieden, sich für den kommenden Tag auszuruhen.
 

Als Izuku in seinem Zimmer angekommen war und sich umgezogen hatte, fiel ihm etwas ein. Er kramte in seiner Tasche, fand schließlich das Gesuchte und verließ wieder sein Zimmer. Schnell war er die Treppen hinauf in den vierten Stock gelaufen und blieb vor Katsukis Zimmer stehen.

Unter der Tür konnte er noch Licht sehen, die Wahrscheinlichkeit, dass der blonde noch wach war, war also groß.

Entschlossen klopfte er an und wartete.

Es vergingen zähe Sekunden, bis sich die Tür öffnete und ihm zwei rote Augen entgegen blickten.

„Was willst du, Deku?", knurrte Katsuki.

„Mir lässt das keine Ruhe", erwiderte dieser und drückte sich an dem anderen vorbei ins Zimmer.

„Hey, hab ich dir erlaubt, einfach rein zu kommen?!" Unwillkürlich war er lauter geworden als gewollt, verstummte und lauschte. Es war spät und er wollte Eijirô nicht wecken, dessen Zimmer direkt neben seinem lag.

Die alte Unsicherheit Izukus kam wieder hervor. Er blickte auf den Boden. „Tut mir Leid...", meinte er leise und schluckte.

Katsuki blickte ihn kurz an, seufzte dann. „Nun sag schon, warum nervst du mich schon wieder?", fragte er ruhig, schloss die Tür und ging an Izuku vorbei zum Bett, auf welches er sich setzte.

„Also... deine Schulter..."

„Ich sagte doch, es ist nichts."

„Und trotzdem zuckst du bei der kleinsten Berührung zusammen!", fuhr Izuku ihn an.

Überrascht, dass es aufgefallen war, senkte Katsuki den Blick.

„Lass es mich kurz sehen. Ich habe damals eine Salbe bekommen, die Schmerzen lindert. Vielleicht hilft sie dir ja", bat der jüngere und zeigte die Tube mit der Salbe.

„Gibst du dann endlich Ruhe?"

Izuku lächelte. „Vorerst, ja."

Der blonde schüttelte den Kopf. Auf seinen Lippen zeigte sich ein kleines Lächeln, das sogar seine Augen erreichte.

Etwas ungeschickt zog er sich das T-Shirt über den Kopf und saß nun mit freiem Oberkörper vor dem anderen, welcher ihn genau musterte.

Izuku versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass dieser Anblick ihm gefiel. Was ihm weniger gefiel war der riesige blaue Fleck im linken Schulterbereich seines Rivalen.

„Ich hab dich wohl wirklich ganz schön erwischt...", meinte er leise und entschuldigend, krabbelte hinter Katsuki aufs Bett und tippte ganz leicht auf das Hämatom.

Sofort sog der Lädierte die Luft scharf ein.

„Und damit läufst du schon den ganzen Tag herum...", wurde er getadelt. „Das wird jetzt etwas weh tun, aber danach wird es besser werden. Mir hat es auch immer geholfen bei blauen Flecken."

Katsuki blieb ganz still sitzen, während Izuku hinter ihm mit der Tube hantierte, etwas von der Salbe auf seine Finger drückte und begann dann so vorsichtig wie er nur konnte, die Salbe auf der Haut des anderen zu verteilen.

Izuku wusste, dass es weh tat. Er spürte immer wieder ein leichtes Zucken, wenn er die Salbe etwas zu fest einmassierte, aber er hörte keinen Laut.

Dadurch konnte er sich darauf konzentrieren, was er hier gerade überhaupt tat. Er behandelte die von ihm verursachte Verletzung, wurde sich aber immer deutlicher bewusst, wie angenehm sich Katsukis Haut unter seinen Händen anfühlte.

Länger als nötig strich er über die Haut, bis die Salbe komplett eingezogen war.

„Fertig...", flüsterte er aus Angst, irgendetwas zu zerstören.
 

Katsuki hatte die ganze Zeit den Kopf gesenkt gehalten, spürte die Berührungen seines Rivalen auf seiner Haut. Erst waren sie unangenehm durch die Schmerzen gewesen, doch dann wurden sie immer angenehmer. Die Fingerspitzen, die fast ängstlich über seinen Schulterbereich strichen. Izukus Wärme hinter ihm, sein Atem, der ihn im Nacken kitzelte.

Sie hatten sich in ihren bisherigen Leben schon mehr als tausendmal berührt. Aber erst jetzt fühlte es sich so anders an.

Ungewollt war er rot geworden, etwas geschockt über die Erkenntnis, dass das Ganze sogar sehr angenehm gewesen war und er fast schon bedauerte das leise 'Fertig' zu hören.
 

Einer inneren Stimme folgend ließ sich Katsuki leicht nach hinten fallen, sodass er nun an Izuku gelehnt auf dem Bett saß.

Überrascht schreckte dieser zusammen. „Kacchan?"

„Nur kurz...", murmelte der ältere. Die Augen hatte er geschlossen, sein Atem war ruhig. Wieder spürte er den warmen Atem Izukus auf seiner Haut, spürte das leichte Prickeln, das zurück blieb.

„War es so schlimm?", wollte der grünhaarige leise wissen. Seine Wangen waren rot geworden. Soviel Körpernähe hatte er nicht erwartet, auch nicht, dass es sich so verdammt gut anfühlte.

Ein leichtes Lächeln umspielte Katsukis Lippen als er die Augen öffnete und seinen Rivalen ansah.

„Schlimmer," neckte er ihn und setzte sich wieder aufrecht hin.
 

Er wusste selbst nicht, was genau mit ihm los war, doch die Nähe des anderen Jungen brachte ihn durcheinander. Schon früher hatte er nie verstanden, warum er sich fast schon gefreut hatte, wenn er den verhassten Spitznamen aus Izukus Mund gehört hatte und wusste, dass der jüngere ihm wieder nachlaufen würde. Er schob es immer darauf, dass er sein Lieblingsopfer immer griffbereit hatte, dass er ihn ärgern konnte, wann immer er wollte und der jüngere trotzdem weiter in der Nähe bleiben würde.
 

„Tut mir Leid..."

Das Murmeln riss ihn aus seiner Gedankenwelt. Er blickte über die Schulter auf den Jungen, der immer noch auf seinem Bett hinter ihm saß. Dieser hatte den Kopf gesenkt, die Hände in sein Shirt gekrallt und versuchte ein leises Schluchzen zu verstecken.

„Hör auf zu heulen. Ich wollte dich nur aufziehen...", seufzte der ältere und stand auf.

Vorsichtig betastete er seine Schulter. Der Schmerz war immer noch da, aber angenehm betäubt. Die Salbe schien wirklich zu helfen.

Er sammelte sein T-Shirt wieder ein. „Danke...", murmelte er, als er es sich über den Kopf zog.

Izuku hatte den Blick gehoben und blickte den durchtrainierten Rücken seines Rivalen an, bemerkte das Muskelspiel, bevor alles unter Stoff verschwunden war. Unbewusst schluckte er wieder.

„Äh, ja... Gern geschehen...", murmelte er verwirrt und krabbelte wieder vom Bett.

„Hier, du solltest die Salbe noch weiter benutzen, bis es abgeklungen ist..."

„Du willst dich also vor der Verantwortung drücken?" Katsuki verzog das Gesicht zu einem fiesen Grinsen. „Du hast mir das eingebrockt, also steh auch dafür gerade."

Verwirrt blinzelte der jüngere.

„Ich komm nicht überall ran, also wirst du mir helfen müssen", half Katsuki ihm auf die Sprünge.

„Oh..." war alles, was Izuku daraufhin zu antworten hatte. Wieder legte sich ein sanfter Rotschimmer auf seine Wangen, als er seinen Rivalen nun anlächelte. „Dann werde ich dich ab jetzt jeden Abend damit nerven."

Er grinste breit, brachte sich mit wenigen Schritten zur Tür in Sicherheit, welche er öffnete. Auf der Türschwelle drehte er sich um und sah in zwei rote, funkelnde Augen. „Gute Nacht!", wünschte er, zog die Tür hinter sich zu und huschte hinunter in den zweiten Stock und in sein Zimmer.

Dort lehnte er sich im Dunkeln mit dem Rücken an die Tür und versuchte sein klopfendes Herz zu beruhigen.

'Was zur Hölle ist nur mit mir los...', fragte er sich, hob seine Hand und betrachtete seine Fingerspitzen, die vor wenigen Minuten noch über Katsukis Schulter gewandert waren. Das angenehme Kribbeln war geblieben und hatte sich verstärkt, als sich Katsuki an ihn gelehnt hatte. Fast hatte er geglaubt, sein Herz würde zerspringen, so heftig hatte es geschlagen.

Und wie oft hatte er den blonden bereits mit diesen Händen berührt? Tausende Male? Zweitausende Mal? Nein! Unzählige Male! Aber warum war es dieses Mal nur so anders?
 

Katsuki blieb einige Momente stehen und starrte auf die Tür, die sich hinter Izuku geschlossen hatte. Immer wieder tauchten diese grünen, leuchtenden Augen und die roten Wangen vor ihm auf.

„Der Kerl bringt mich noch um den Verstand...", murmelte er, machte das Licht aus und warf sich auf sein Bett. Die Stelle, an der Izuku gehockt hatte, war immer noch warm. Unbewusst strich er darüber.

'So eine Nervensäge...'

Mit diesem Gedanken schlief er schließlich ein. Trotz allem hatte sich ein Lächeln auf seine Lippen geschlichen, welches seine Gedanken und Worte Lügen straften.
 

Währenddessen bei Izuku im Zimmer war an Schlaf nicht zu denken. Er versuchte immer noch sein Herz zu beruhigen und die wirren Gedanken zu sortieren.

Auf seinem Bett zusammengerollt fiel er nach schier endloser Zeit doch in einen unruhigen Schlaf.
 

~*~

Tbc...
 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück