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~ anioł ~

von

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*take me to church*

"Erziraphael..."

Es wunderte Crowley aufgrund der letzten Nacht nicht, dass er in seinem Traum Erziraphael begegnete und diesen angefangen hatte zu berühren. Es war als ob er wirklich da gewesen wäre, seine Haut riechen, seine Lippen schmecken konnte. Wie sehr hatte er seine Lippen geliebt. Er hatte so wunderschöne Lippen und traumhaft schöne Hände. Als sich ihren Lippen berührten, Crowley spürte, wie ihre Körper heiß verschmolzen, wurde er sanft aus dem Schlaf gerüttelt.

"Anthony? Hey, Anthony!"

Langsam öffnete Crowley die Augen und blickte in das Gesicht von...

"Ein Engel..."

"Jetzt hör auf, ich...bin doch kein Engel."

Dann erkannte er Azira und richtete sich auf.

"Oh, Azira! Tut mir leid! Guten Morgen!"

"Guten Morgen. Wieso nennst du mich dauernd Engel? Als ich dich letzte Nacht aus dem Club geholt habe, hast du mich auch zweimal so genannt."

Crowley war es sichtlich unangenehm, denn das Letzte, was er wollte, war weitere Vergleiche zwischen Azira und Erziraphael ziehen aber er wollte Azira auch nicht anlügen.

"Ich...tut mir leid, ich habe...meinen Freund damals immer so genannt. Alte Angewohnheit, die ich nicht loswerde."

"Als wir uns kennengelernt haben, hast du zu mir gesagt, dass ich jemandem sehr ähnlich sehe. Hattest du ihn damit gemeint?"

Verlegen schaute Crowley zur Seite aber auch wenn er keine Antwort gab, er wusste, dass es Azira verletzte.

"Schon okay. Er muss dir sehr wichtig gewesen sein. Ihr habt bestimmt...viele schöne Jahre miteinander verbracht."
 

"Nur 6000 Jahre...und du kannst dich an nichts von alldem erinnern...
 

Crowley wusste, dass es nicht fair gegenüber Azira war, letzten Endes verfluchte er Erziraphael im Inneren für diesen gerissenen Plan. Wenn er dem Engel irgendwann, warum auch immer nochmal begegnen würde, würde er ihm dazu seine Meinung geigen. Einen neuen Körper zu beseelen ohne jegliche Erinnerungen an sein früheres Leben. Nichts war geblieben und mittlerweile begann Crowley den Engel ein wenig dafür zu hassen. Er wollte ein Mensch sein, schön und gut aber dann einer, der so einsam, so verlassen war? Kein Wunder, dass Azira so skeptisch und misstrauisch gegenüber seinen Mitmenschen war. Erziraphael war immer so voller Lebensfreude, machte Freunde wo auch immer er hinkam, sogar in japanischen Restaurants mit dem besten Sushi und nun...

Es machte Crowley wütend und er wollte etwas an der Situation ändern. Der Engel hatte seinem jetzigen Ich nicht gerade ein schönes Leben bescherrt, das sollte sich ändern, denn auch dieser Mensch hatte ein wenig Glück im Leben verdient.

"Azira, ich habe jetzt viel Zeit bei dir im Buchladen verbracht, ich...würde dir aber auch gerne mal mein Apartment zeigen. Außerdem...würde ich dich heute gerne mal ausführen."

"Wie? Wirklich?"

"In meinem Bentley!"

"Du hast einen Bentley?"

"Jupp! 90 Jahre alt, mein treues Mädchen."

Ihm entging nicht der erstaunte Blick Azira's aber er bemerkte den Anflug eines Lächelns auf seinem Gesicht.

"Das...ja! Ja, sehr gerne! Wow...ein Bentley..."

"Dann...machen wir uns fertig und machen uns auf dem Weg! Sollen wir?"
 

*~*
 

"Wie konnte es das nur passieren? Wieso jetzt?"
 

Crowley bemühte sich mit ganzer Kraft den Bentley in der Spur zu halten während die nicht enden wollende Langstraße entlangrasten, Scharren von Dämonen saßen ihnen im Nacken.

Sie hatten Crowley's Apartment besichtigt und Crowley war überglücklich als Azira seine Pflanzen so eindringlich bewundert hatte. Danach waren sie mit dem Bentley zum Ritz gefahren, obwohl sich Crowley am Anfang noch sehr dagegen gesträubt hatte. Zu viele Erinnerungen an Erziraphael aber als sie das erste Mal anprosteten, spürte Crowley eine schon vor vielen Jahren gekannte Wärme in sich aufsteigen. Danach wollte er Azira eigentlich wieder zum Buchladen zurückfahren, doch ihr Weg führte sie nach Tadfield, wo sie einen langen Spaziergang hinter sich gelegt hatten und nun rasten sie mit solch einer Geschwindigkeit über diese Landstraße, dass Azira sich panisch in den Haltegriff der Beifahrerseite krallte.

"ANTHONY, WER SIND DIE? WAS SIND DAS FÜR KREATUREN?"

Doch Crowley antwortete nicht. Er wusste nicht, wie es passiert ist aber irgendwas muss sein Wunder durchbrochen haben, so dass Azira für die Dämonen auf einmal sicht- und spürbar war. Er konzentrierte sich auf die Straße, versuchte das Lenkrad halbwegs ruhig zu halten, hörte die Schreie der Dämonen im Rücken und hatte nur einen Gedanken, und zwar dass er Azira sicher hier raus befördern würde.

"ANTHONY!"

"Hab keine Angst! Ich habe einen Plan! Keine Sorge, ich beschütze dich!"

Er blickte kurz zu Azira rüber und obwohl diesem die Furcht ins Gesicht geschrieben war, vertraute er Crowley. Schließlich erreichten sie den Ort, wo Crowley hinwollte und grinste.

"Azira, du musst mir jetzt vertrauen! Geh in die Kirche und bleibe da drin bis ich dir sage, dass du wieder rauskommen kannst! Und was immer du auch hörst oder was gleich passiert, komm bloß nicht raus!"

Ihm entging Azira's ungläbiger Blick nicht, doch als er erneut einen Blick in seinen Rücken warf und die schwarze Masse an Dämonen sah, die sich auf sie zu bewegten, stieg er aus dem Auto gefolgt von Crowley und rannte in Richtung Pforte. Er drehte sich noch einmal zu Crowley um, wollte noch etwas rufen, doch Crowley kam ihm zuvor.

"NA LOS, JETZT GEH SCHON!"

Damit verschwand Azira hinter der Türe und Crowley wirkte in jenem Moment ein so gewaltiges Wunder, dass die Dämonen panisch in die Flucht geschlagen wurden. Er blickte auf seine Hände.

"Was...ist das für eine enorme Kraft? Sind das...wirklich die Kräfte Gottes?"

Er musste sich wohl erst einmal mit dem Gedanken abfinden, denn innerhalb der Kirche gab es jemanden, der ganz dringend Hilfe brauchte. Crowley stand auf der Schwelle, zögerte und atmete tief ein und wieder aus. Für einen Moment schloß er die Augen und setzte einen Fuß vor den anderen. Tatsächlich! Der heilige Boden! Er tat ihm nicht mehr weh!

Er begab sich schnurstracks in den Innenbereich der Kirche, wo Azira wie gelähmt da stand. Sein Blick war auf eine Person gerichtet, die ihn breit angrinste.

"Azira, was ist...nein!"

"A-Anthony..."

"Anthony nennt er dich? Was besseres ist dir wohl auch nicht eingefallen, oder?"

"Gabriel..."

"Was geht hier vor? Ich will wissen, was hier vor sich geht. Anthony!"

"Azira, verschwinde! Es ist zu gefährlich!"

Doch der Erzengel ging gelassen auf Azira zu und legte ihm eine Hand auf die Stirn. Darauf riss dieser panisch die Augen auf, Tränen rannen ihm über das Gesicht.

"Du bist es...tatsächlich. Aber jetzt...bist du erst einmal ruhig. Du solltest schlafen. Um dich kümmern wir uns später."

Kurz darauf ging Azira zu Boden.

"AZIRA!"

"Hätte nicht gedacht, dass wir uns unter diesen Umständen wiedersehen, Dämon Crowley. Du bist...so menschlich."

"Gabriel, du Mistkerl! Ich verstehe es nicht. Wie konntet ihr...wie habt ihr..."

"...ihn gefunden? Alleine durch deine Hilfe, mein Lieber. Es war ja offensichtlich, dass du dich nicht lange von ihm fernhalten würdest und deine Nähe zu ihm sowie...die Berührungen seines Rings haben uns zu ihm geführt."

"Aber das kann nicht sein! Ich wollte ihn geschützen und euch nicht ausliefern!"

"Du scheinst anscheinend kein vollwertiger Mensch zu sein, oder? Sind da himmlische oder dämonische Kräfte im Spiel? Es ist sehr schwer einzuschätzen. Wie ist es überhaupt soweit gekommen?"

"Das geht dich einen feuchten Dreck an!"

"Ich kann es mir so schon denken. Es war Gott, nicht wahr? Sie hat dir die Kraft gegeben, Erziraphael zu beschützen. Oder...zumindest glaubst du, dass es Gott war, nicht wahr?"

Crowley antwortete nicht aber Gabriel's Worte machten ihn stutzig. Er hatte sich schon die ganze Zeit gewundert, warum Gott auf einmal persönlich auftauchen und ihn bitten würde, auf den Engel aufzupassen aber er versuchte sich nichts anmerken zu lassen.

"Glaubst du wirklich, der Allmächtige würde mit einem Dämon wie dir reden? Das muss selbst für dich lächerlich sein! Wie dem auch sei, ihr seid uns genau in die Falle gegangen. Ich werde mich Azira annehmen. Schade, dass es so schnell für euch vorbei war."

Doch bevor Gabriel Azira packen konnte, breitete Crowley gigantische weiße Engelsflügel aus, stürzte sich auf Gabriel und versetzte ihm so einen Stoß, dass dieser gegen die hintere Wand knallte.

"Du wirst Azira gefälligst in Ruhe lassen! Ich lasse nicht zu, dass du auch nur einen Drecksfinger an ihn anlegst. Ich werde nicht zulassen, dass ihr ihn für Eure Zwecke missbraucht!"

"Crowley, du nimmst dir für einen Dämon ganz schön viel raus! Wenn du kämpfen willst, dann komm her!"

Damit zog Gabriel ein Schwert und für eine Weile brach ein erbitterter Kampf zwischen den beiden aus. Crowley versuchte seinem Schwert so gut wie möglich auszuweichen, doch es war schwerer als gedacht, vor allem er Gabriel seine Flügel traf.

"Glaubst du wirklich, Gott hätte dich einfach so wieder zu einem himmlischen Wesen gemacht? Du bist weder Mensch noch Engel, Crowley! Du wirst immer ein Dämon bleiben! Das liegt in deiner Natur! Und deswegen wirst...du Erziraphael auch nicht beschützen können!"

"Du redest zu viel, Erzengel Gabriel! Lass lieber dein Schwert für dich sprechen als mir dohende Worte ins Gesicht zu speihen!"

Crowley steckte tatsächlich ein paar herbe Schläge ein, doch irgendwann wurde seine Wut so groß. Er bündelte seine Energie, holte aus und eine Art dunkle Materie begann Gabriel einzuhüllen und der Erzengel schrie unter Schmerzen auf. Eine Weile später blickte er Crowley entsetzt an, denn dessen Augen hatten wieder die Form einer Schlange angenommen, auch wenn es nur für einen kurzen Moment war, denn als Gabriel die Flucht ergriff landete Crowley sanft auf dem Boden und nahm wieder seine menschliche Form an.

"Er ist fort. Gott sei Dank. Was sind das nur...für merkwürdige Kräfte in mir? Sind sie...himmlischer oder dämonischer Natur? Was genau...bin ich?"

Eine Weile starrte er auf seine zitternden Hände bis er von ihnen abließ und sich Azira zuwandte. Er kniete sich neben den Buchhändler, der langsam wieder zu Bewusstsein kam und blickte diesem sanft in die Augen während Crowley Azira sanft im Arm hielt.

"Azira? Azira, geht es dir gut. Bist du okay? Keine Sorge, sie sind weg."

Doch plötzlich riss Azira panisch die Augen auf und befreite sich aus Crowley's Griff.

"NEIN! VERSCHWINDE, DÄMON! VERSCHWINDE! GEH MIR AUS DEN AUGEN! LASS MICH IN RUHE!"

"Azira, was ist los?"

"DU DÄMON! DU BESTIE!"

Was auch immer Gabriel getan hatte, er hatte Azira zwar nicht dazu gebracht sich an Erziraphael zu erinnern oder dass der Engel wieder in diesem Körper wohnte aber er schien den Buchhändler irgendwie so beeinflusst haben, dass negative Energie von Himmel und Hölle sich auf ihn ausgewirkt hatten und er in jenem Moment Crowley's wahre Form sah. Er ging rückwärts, fiel beinahe als Crowley auf ihn zukam.

"SCHERR DICH ZUM TEUFEL, ANTHONY! HAU AB!"

"Azira, bitte beruhige dich! Was du siehst...ist nicht real!"

"GEH! H-HAU EINFACH...hau einfach ab! Bitte..."

"Azira, das ist alles nur ein böser Traum. Du solltest schlafen."

Damit legte Crowley dem Buchhändler einen Finger auf die Stirn, worauf Azira in Crowley's Arm fiel und tief einschlief. Den Rückweg zum Buchladen bekam er nicht mehr mit, auch nicht als Crowley ihn sanft auf dessen Sofa legte, damit er sich ausruhen kann. Er hatte Träume von einem Engel, dessen Gesicht er nicht sehen konnte und Erinnerungen, die sich ihm nicht erschließen wollten. Aber...unterbewusst wurde er das Gefühl nicht los, diesem Wesen irgendwie vertraut zu sein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KiraNear
2019-08-16T22:57:51+00:00 17.08.2019 00:57
THAT TURN OF EVENTS D:
Uiuiui, und dabei hat es doch so schön angefangen. Aber gut, das hat er ja nicht ahnen können.
Pfft, Gabriel ist echt ein sehr mieser Kerl, ich hoffe, der bekommt eins auf die Mütze, aber so, dass es gleich richtig knackt >_<
Und das Ende ... hach, ich kann verstehen, dass Azira so reagiert, aber es ist trotzdem wie ein brennendes Messer für den armen Crowley :/


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