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More Than Friends

von

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[JUSTIFY]„Denkt daran, dass es etwas komplett anderes ist, den Patronus in einem hell erleuchteten Klassenzimmer heraufzubeschwören, als wenn ihr tatsächlich einem Dementor gegenüber steht!“, rief Harry durch den Übungsraum. Es war das letzte DA-Treffen kurz vor den Osterferien und heute wollten sie sich dem Patronuszauber widmen. Ein Zauber, auf den sich Dean seit ihrem ersten Treffen gefreut hatte, als sie alle erfahren hatten, dass Harry einen Zauber beherrschte, der eigentlich UTZ-Material war. „Eure Erinnerung muss stark sein, also nehmt euch die Zeit und denkt gut darüber nach, welche eurer Erinnerungen euch am glücklichsten macht!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, das letzte Jahr wird es definitiv nicht sein“, meinte Seamus kleinlaut und erntete einen Seitenblick von Dean. „Ernsthaft, ich hab totalen Mist gebaut mit meinen ganzen Anschuldigungen. Dass Harry mich überhaupt hier antanzen lässt, ist ein Wunder.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Harry weiß, dass es dir aufrichtig leid tut“, warf Dean beschwichtigend ein und hob dann seinen Zauberstab. „Expecto Patronum.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Einige silbrige Fäden schossen aus seiner Zauberstabspitze und verblassten dann wieder. Er seufzte frustriert. Eigentlich hatte er gedacht, die Erinnerung an die Fahrt über den See an seinem ersten Schultag wäre stark genug.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Woran hast du gedacht?“, fragte Seamus neugierig, während ein silbriger Schwan durch den Raum schwebte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„An die Bootsfahrt am allerersten Schultag“, erklärte Dean. „Hogwarts zum ersten Mal zu sehen und zu wissen, dass ich nun lernen würde ein echter Zauberer zu sein… ich hab mir als Kind immer vorgestellt, einer zu sein und nun würde mein Traum wahr werden.“ Er errötete und kratzte sich am Hinterkopf. „Kindisch, ich weiß...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seamus schüttelte den Kopf. „Träume zu haben ist nicht kindisch.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Warum probierst du es denn nicht mal?“, munterte Dean seinen besten Freund auf. „Es kann schon nichts schlimmes passieren.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bist du dir da sicher? Vielleicht schaff ich es ja, mich in die Luft zu sprengen“, scherzte Seamus und drückte sich dann von der Wand ab, an der er eben noch gelehnt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber gut, einen Versuch kann es ja wert sein.“ Er brachte sich in Position und hob seinen Zauberstab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Expecto Patronum!“ Mehrere silbrige Nebelschwaden schossen aus der Spitze seines Stabes hervor und brachten beide zum Staunen, als sie anfingen, sich zu formen. Aufgeregt blickte Seamus sich nach Harry um.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Harry, ich glaub, ich schaff‘s! Schau mal –“, doch kaum als sich Harry umdrehte, löste sich Seamus‘ Patronus schon wieder auf. „Ah – schon weg … aber es war eindeutig was Haariges, Harry!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Weiter üben, Seamus!“, rief Harry ihm zu und Seamus nickte aufgeregt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Woran hast du gedacht?“, fragte Dean neugierig. Seamus erster Versuch war so gut und er freute sich wirklich für ihn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch Seamus errötete nur und wich seinem Blick aus. „Ach, es war nichts besonderes.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hast einen besseren Patronus hinbekommen als ich, also behaupte nicht, dass es nichts besonderes gewesen wäre.“ Dean verschränkte die Arme vor der Brust. Die Tür wurde derweil geöffnet und wieder geschlossen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, das war es ja auch nicht, oder? Wäre es etwas besonderes, dann hätte es eine Form angenommen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dean wollte etwas erwidern, als er die plötzliche Stille im Raum bemerkte. Die wenigen Patroni, die einige der Anwesenden beschworen hatten, verblassten langsam und hüllten den Raum in Dunkelheit. Mit einem Mal fingen die Lampen an zu flackern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Automatisch trat Dean näher an Seamus heran.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Ein Hauself, auf dessen Kopf ganze acht Wollhüte thronten, stand vor Harry. Verängstigt sah er sich immer wieder um.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hi, Dobby“, begrüßte Harry ihn. „Was machst du – stimmt was nicht?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Elf zitterte am ganzen Leibe. Irgendetwas stimmte da nicht. Nervös warf Dean Seamus einen Blick zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Harry Potter, Sir… Dobby ist gekommen, um Sie zu warnen … aber die Hauselfen wurden ermahnt nichts zu verraten ...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Plötzlich rannte der Elf auf die Wand ihm gegenüber zu, doch die Hüte auf seinem Kopf federten ihn ab. Einige schrien verängstigt auf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dean, was ist hier los?“, fragte Seamus beunruhigt. Dean wusste keine Antwort und zuckte nur mit den Schultern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Harry Potter … sie … sie ...“ Der Elf sah sich verängstigt um. Dean, der noch nie einen Hauselfen gesehen hatte, erinnerte sich daran, was Seamus ihm über die kleinen Zauberwesen erzählt hatte. Sie neigten dazu, sich selbst zu verletzen, wann immer sie etwas taten, was ihnen nicht erlaubt war. So wie jetzt, als Dobby sich mit der freien Faust auf die Nase schlug, bis Harry seinen Arm packte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wer ist ‚sie‘, Dobby?“, fragte er.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es gab nur eine Person, die jedem hier – abgesehen von einigen Ausnahmen vielleicht – solch eine Angst machen würde, realisierte Dean.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aber das durfte nicht wahr sein. Sie waren doch geschützt. Diesen Raum konnte man nicht so einfach finden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Umbridge?“, fragte Harry und Dobby nickte. Erneut startete er einen weiteren Selbstverletzungsversuch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist mit ihr? Dobby – sie hat doch nicht herausgefunden – dass wir – die DA?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dobby nickte schwach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„WORAUF WARTET IHR NOCH?“ Harrys lautes Brüllen hallte durch den Raum. „LAUFT!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eilig stürmten die Anwesenden zur Tür und drängten sich nach draußen. Sie mussten hier weg.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dean, komm schon!“ Seamus griff nach seinem Arm und zog ihn Richtung Tür. Einer der jüngeren Ravenclaws drängelte sich vor und Dean ließ ihn gewähren. Sie mussten die Jüngsten am ehesten in Sicherheit bringen. Er wusste nicht genau, was während Umbridges Nachsitzestunden vor sich ging, doch die Gerüchte reichten aus, um ihm Angst zu machen. Aber wenn sie ihn erwischten, war es immer noch besser als jemanden aus den unteren Klassen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Oder Seamus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dies hier war Seamus erste DA-Stunde gewesen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Irgendwie schafften die beiden es durch den Ausgang. Am Ende eines Ganges entdeckte Dean einige Schüler auf sie zukommen. Instinktiv hielt er Seamus zurück, der gerade dabei war, den Schülern entgegen zu laufen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht!“ Ein Wort war ausreichend um Seamus umzustimmen und sie rannten stattdessen in die entgegengesetzte Richtung. Dean wagte einen kurzen Blick nach hinten. Die fremden Schüler verfolgten sie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wegrennen bringt euch nichts, ihr dreckigen kleinen Wichte!“, rief einer ihnen zu. Fieberhaft suchte Dean gedanklich nach einem passenden Zauberspruch. Er sollte sie nicht verletzen, nur aufhalten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Petrificus Totalus!“, riefen sowohl Dean und Seamus gleichzeitig und schleuderten den Ganzkörperklammerfluch ihren Verfolgern entgegen. Einer wurde getroffen und fiel starr wie ein Brett zu Boden. Der andere jedoch wich dem Fluch gerade noch aus, stolperte dabei jedoch über seinen Umhang.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Komm schon, Seamus!“, drängte Dean ihn und zog ihn in einen leeren Korridor hinein. Am Ende des Korridors bogen die beiden um die Ecke und rannten weiter. In der Mitte war eine Treppe, die ins untere Stockwerk führte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dann bemerkte Dean den Wandschrank am Ende des Korridors und eine – möglicherweise verrückte – Idee kam ihm in den Sinn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Seamus!“ Er lief an der Treppe vorbei zu dem Möbelstück. Seamus sah ihn entsetzt an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Da drüben ist gleich die Treppe!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und deswegen werden sie niemals darauf kommen, dass wir uns dort drin verstecken!“, erklärte Dean und öffnete die schwere Schranktür. Der Schrank war schmal, aber wenn sie sich aneinanderpressten, immer noch groß genug für sie beide.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schritte näherten sich. Dean kletterte in den Schrank hinein und sah Seamus dann abwartend an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir passen da doch niemals rein!“, meinte Seamus besorgt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Früher hat es dich auch nicht gestört, wenn wir in einem Bett geschlafen haben“, erinnerte er Seamus. Sie beide fürchteten sich vor Gewittern und hatten deshalb jede Nacht, wenn es draußen donnerte, zusammen verbracht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seamus seufzte und kletterte dann schließlich ins Innere des Schrankes, ehe er die Schranktür schloss. Ein schmaler Schlitz ließ etwas Licht hinein und Dean schluckte, als ihm klar wurde, wie nah Seamus ihm nun war. Der Schrank war wirklich schmal. Wenn Dean seinen Kopf nach vorne beugte, würde er mit der Stirn gegen Seamus‘ kommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und jetzt?“, fragte sein bester Freund.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Psst!“ Dean lauschte angestrengt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schritte näherten sich. Dean hielt die Luft an, um ja keinen Ton von sich zu geben, während ihre Verfolger den Korridor entlang gingen. Geht am Schrank vorbei, geht am Schrank vorbei, flehte er innerlich. Wenn sie ihn und Seamus erwischten, dann würde sicherlich Seamus‘ Mutter informiert werden. Und wenn sie Seamus von der Schule nehmen sollte … Dean konnte sich nicht ausmalen, seinen besten Freund zu verlieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seamus‘ Daumen strich sanft über Deans Handrücken. Seine Finger waren leicht verschwitzt, wie immer wenn etwas ihm Sorgen machte. Dean drückte sanft seine Hand. Alles wird gut.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Schritte wurden wieder leiser, bis sie schließlich ganz verschwunden waren. Erleichtert atmete Dean aus und wollte die Schranktür öffnen, doch Seamus hielt ihn zurück.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Warte noch kurz“, flüsterte er ihm zu. „Sie könnten zurück kommen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Das war etwas, woran Dean nicht gedacht hatte. Vielleicht war es wirklich besser, wenn sie noch ein bisschen länger im Schrank blieben. Es gab Schlimmeres. Und außerdem war Seamus ja bei ihm.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seamus, der ihn gerade lächelnd ansah. Dean errötete. Da war etwas in Seamus‘ Blick, dass er nicht zuordnen konnte. Oder bildete er es sich nur ein?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Denkst du die anderen konnten auch entkommen?“, fragte er um auf andere Gedanken zu kommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß es nicht...“, erwiderte Seamus betrübt. „Aber ich hoffe es.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja. Ich auch...“ Dean wollte sich nicht ausmalen, was Umbridge mit denjenigen tat, die sie erwischte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tut mir leid, dass deine erste DA-Stunde so mies verlaufen ist“, entschuldigte er sich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wieso sollte es deine Schuld sein?“, fragte Seamus überrascht. „Wenn dann bin ich jawohl schuld, weil ich dem ganzen Quatsch, der im Tagespropheten stand, geglaubt habe. Und außerdem … bis aufs Ende fand ich es wirklich toll. Immerhin hab ich beinahe den Patronuszauber geschafft.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Stimmt!“ Dean lachte. „Das war toll. Und mit ein bisschen mehr Übung wird es bestimmt irgendwann klappen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Denkst du, wir können weiter üben?“, fragte Seamus unsicher.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun… die DA gibt es sicher nicht mehr“, meinte Dean missmutig. Ganz egal, was Umbridge herausfand, es war zu riskant weiterzumachen. Sie kannte nun ihr Versteck und er bezweifelte, dass es irgendjemandem gelingen würde, einen besseren Ort zum Üben zu finden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber wir können zu zweit trainieren“, schlug er vor. „Irgendwo, wo wir unter uns sind und nicht gestört werden. Und ich kann dir die anderen Sachen beibringen, die ich dank Harry gelernt habe. Ich bin zwar kein so guter Lehrer wie Harry, aber ich werd‘ mein Bestes geben. Oh, es gibt so viel, was ich dir beibringen kann!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Irgendwie war die Aussicht, mit Seamus mehr Zeit zu verbringen, wirklich verlockend. Insbesondere, wenn sie dabei alleine sein konnten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dean stutzte. Seit wann war er so erpicht darauf, alleine mit Seamus zu sein? Es war ja schließlich nicht so, als würden sie nicht sowieso schon ständig zusammen sein. Aber meistens waren sie dabei nicht alleine, sondern immer in Gesellschaft von anderen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das wäre wundervoll“, flüsterte Seamus aufgeregt und beugte sich dann ein kleines Stück nach vorne.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wenn Dean sich auch vorbeugen würde – schoss es ihm durch den Kopf – dann könnten er und Seamus sich küssen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wieso machte ihm dieser Gedanke gleichzeitig Angst und Freude?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dean, ich muss dir etwas sagen...“ Seamus‘ Stimme war nur noch ein leises Flüstern und Dean wusste nicht, wo er hinsehen sollte. In seine Augen oder auf seinen Mund?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Seamus...“ Vielleicht sollte er sich nur ein kleines bisschen nach vorne beugen, um ihm zu zeigen, dass er ihn gerade wirklich gerne küssen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„I-ich denke, die Luft ist rein.“ Seamus zuckte zurück und öffnete die Schranktür. Tatsächlich war weit und breit keine Menschenseele mehr zu sehen. Er sprang nach draußen und machte einige Schritte vorwärts, ehe er stehen blieb und sich zu Dean umdrehte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lass uns zurück zum Turm“, meinte er abweisend. Dean nickte nur und kletterte nach draußen. Schweigend folgte er Seamus, der nun einige Meter vor ihm herging. So als wollte er Abstand halten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vielleicht hatte Dean es auch nur falsch verstanden. Im Schrank war es dunkel gewesen, vielleicht hatten seine Augen es sich auch nur eingebildet.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Oder vielleicht hatte Seamus ihn wirklich küssen wollen und war zurück geschreckt, weil er dachte, dass Dean es nicht wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und Dean wusste nicht einmal, ob er Seamus wirklich hatte küssen wollen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mochte er Seamus? Natürlich. Seamus war sein bester Freund. Er konnte mit ihm über alles reden und ihm alles anvertrauen, ohne dass Seamus sich lustig machte über ihn. Und auch wenn Seamus das letzte halbe Jahr gegen Harry war, den Dean ebenfalls mochte und als guten Freund schätzte, so hatte es ihrer Freundschaft kein Stück geschadet.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie waren immer zusammen, seit Seamus ihm vor vier Jahren mit dem Koffer hinten reingefahren war. Zugegeben, es war Deans Schuld. Er hätte nicht direkt hinter dem magischen Tor zum Gleis 9 ¾ stehen bleiben sollen. Seamus, der ihn von der anderen Seite nicht sehen konnte, war mit voller Wucht gegen ihn gestoßen. Natürlich tat es weh und beim Hinfallen hatte er sich gekratzt, sodass er nun eine winzige Narbe an der Ferse hatte, doch dadurch hatte er auch seinen besten Freund kennengelernt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seamus schaffte es, ihn immer zum Lachen zu bringen und wieder aufzumuntern. Als an Halloween der Troll eingebrochen war, hatte Dean panische Angst gehabt. Seamus hatte die Nacht bei ihm verbracht. Einfach nur zu wissen, dass jemand bei ihm war, hatte Dean schon beruhigt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Im zweiten Jahr hatte Seamus darauf bestanden, dass Dean nie alleine irgendwohin ging. Die Angriffe auf Muggelgeborene bereiteten ihm Sorgen, begründete Seamus es. Dean wusste ja nicht einmal, ob sein Vater magisch war oder nicht und Seamus würde es sich nie verzeihen, wenn Dean ebenfalls erstarren würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Dementoren im dritten Jahr und die Flucht des Verbrechers Sirius Black machte ihnen beiden Angst. Aber zusammen mit Dean durch Hogsmeade zu schlendern, das erste Mal Butterbier zu trinken und all die Süßigkeiten im Honigtopf auszuprobieren, war wirklich aufregend und machte all die anderen schrecklichen Dinge wieder weg.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Am trimagischen Turnier im vierten Jahr hatten sie beide riesig Spaß, auch wenn sie selbst nicht teilnehmen durften. Den Weihnachtsball besuchten sie zusammen als Freunde. Niemand von ihnen wusste, wie sie jemanden fragen sollten und Dean war es viel lieber, mit Seamus hinzugehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dann hatte Seamus letzten Sommer zwei Wochen bei Dean verbracht. Es war heiß gewesen und sie waren die meiste Zeit im Freibad. Damals hatte er es nicht bemerkt, aber jetzt fiel ihm auf, dass Seamus schon damals anders drauf war. Er suchte öfters seine Nähe und war anhänglicher als sonst. Dean hatte es darauf geschoben, dass der Tod von Cedric und der Stress zuhause ihn sorgte. Aber vielleicht hatte es etwas anderes zu bedeuten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie erreichten das Gemälde der Fetten Dame und kletterten durch den Eingang in den Gemeinschaftsraum. Lavender und Parvati saßen zusammen auf einem der Sessel, während Neville, Ron und Hermine um sie standen. Und anscheinend hatten es auch alle anderen Gryffindors zurückgeschafft. Immer wieder sahen sie zum Eingang und winkten dann Dean und Seamus heran, als sie sie entdeckten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ein Glück, euch geht es gut!“ Hermine umarmte die beiden. „Habt ihr etwas von Harry gehört?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dean schüttelte den Kopf. „Wir dachten, er wäre bei dir und Ron?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben uns aus den Augen verloren“, erzählte Hermine. „Oh Gott, was wenn sie ihn erwischt haben und er jetzt von der Schule fliegt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dean wollte etwas erwidern, als sich wieder das Porträt öffnete. Dieses Mal war es Harry, der hineinkletterte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kaum, dass er im Gemeinschaftsraum stand, waren Ron und Hermine schon auf ihn gestürzt und umarmten ihn innig. Dean musste lächeln bei ihrem Anblick. Ihre Freundschaft war wirklich etwas besonderes.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aber Harry sah alles andere als gut aus. Auch die anderen bemerkten ihn und schon bald hatten sie alle ihn umringt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was ist vorgefallen, Harry?“, fragte Colin Creevey neugierig. „Du bist doch nicht erwischt worden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Leider doch, Colin...“, gestand Harry niedergeschlagen. „Dumbledores Armee gibt es nicht mehr. Und was noch schlimmer ist, sie haben die Liste mit unseren Namen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Entsetztes Raunen ging durch den Raum. Wenn Umbridge im Besitz der Liste war, dann wusste sie, wer alles zur DA gehörte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es tut mir so Leid“, flüsterte Harry und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Meinetwegen...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es ist nicht deine Schuld“, unterbrach Ginny ihn bestimmt. „Wir haben uns alle freiwillig entschieden mitzumachen und ich würde es wieder tun.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Allgemeines Zustimmen war zu hören und Harry lächelte leicht zur Antwort.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke, Leute...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lasst ihn ausruhen“, erklärte Ron laut. „Morgen sehen wir weiter.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dean trat zurück und sah sich nach Seamus um. Gerade noch bekam er mit, wie dieser die Treppe zum Jungenschlafsaal hochging.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vielleicht sollte er ihm nachgehen und mit ihm reden. Über das, was im Schrank vorgefallen war oder beinahe vorgefallen wäre.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dann entschied er sich jedoch dagegen. Sicher wollte Seamus gerade alleine sein. Sie hatten noch genug Zeit zu reden. Und Dean konnte die Zeit damit verbringen, weiter nachzudenken und sich der Frage zu stellen, was genau er eigentlich für Seamus empfand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vielleicht half es ihm ja, sich mit jemandem zu unterhalten. Suchend sah sich Dean um. Von den älteren Schülern kannte er niemanden, der ihm helfen konnte bei seinem Problem. Es dauerte einige Minuten, ehe ihm jemand einfiel, der ihm eventuell helfen konnte. Dean vertraute ihm genug um zu wissen, dass er ihm zumindest zuhören würde. Eilig kritzelte er einige Zeilen auf ein Stück Pergament, welches auf einem der umherstehenden Tische herumlag und machte sich dann auf den Weg in den Eulenturm. Hoffentlich würden die Tiere wissen, wo sie ihn finden würden. Eine richtige Anschrift hatte Dean nämlich leider nicht.[/JUSTIFY]

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...

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[JUSTIFY]Es dauerte mehrere Tage, bis schließlich der braunweiß-gefiederte Sperlingskauz, welchen Dean mit dem Brief losgeschickt hatte, vor seinem Frühstücksteller landete. Eilig band Dean das zusammengerollte Pergamentstück vom Bein der Eule, die dann augenblicklich zurück zum Eulenturm flog, und hielt dann den Brief leicht unter die Tischplatte. So konnte niemand den Brief lesen. Auch wenn in den Osterferien nur wenige Schüler in Hogwarts waren, Dean wollte sichergehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Von wem bekommst du denn Post?“, fragte Seamus und schob sich ein Stück Marmeladentoast in den Mund.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nur ein alter Bekannter“, murmelte Dean und las dann die wenigen Zeilen.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Sehr geehrter Mr. Thomas, [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]es freut mich zu hören, dass Sie und auch die anderen wohlauf sind und hoffe, dass Sie – trotz der Schwierigkeiten – ihr Bestes bei den ZAG geben werden. Es geht mir den Umständen entsprechend gut. Ihre Nachricht war überraschend, aber ich danke, dass Sie noch immer genug Vertrauen an mich haben, um sich an mich zu wenden. Und nein, Mr. Thomas, Sie belästigen mich ganz und gar nicht. In Ihren Worten habe ich mich selbst wiedererkannt und ich denke, dass Sie die Antwort auf Ihre Frage schon längst wissen. [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Reden Sie mit S.F. über Ihre Gefühle. Ich wünschte, dass ich meine Chance damals schon ergriffen hätte, vielleicht wäre dann vieles anders gekommen. Und deshalb kann ich Ihnen nur raten, dass Sie nicht den gleichen Fehler wie ich machen sollten. Ergreifen Sie Ihre Chance. Vielleicht wird seine Antwort Sie ja überraschen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mit den besten Grüßen, [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]R. J. L.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Dean steckte die Nachricht in seinen Umhang. Er fragte sich, wer diese andere Person war, von der Professor Lupin geredet hatte. Aber es ging ihn nichts an. Langsam kaute er auf seinem Brötchen. Professor Lupin schrieb, dass er die Antwort schon wissen würde. Irgendwie war zu erwarten gewesen, dass ihr ehemaliger Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste nicht einfach so eine Antwort geben würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seamus und er hatten nicht über den Nicht-Vorfall im Schrank geredet. Immer, wenn Dean das Thema hatte anbringen wollen, hatte er dann doch gezögert. Aber verdammt nochmal, er war ein Gryffindor. Und er wollte nichts tun, was er später einmal bereuen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er beugte sich zu Seamus. „Können wir reden? Am besten, alleine.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seamus sah ihn verwundert an. An seinem Mundwinkel klebte etwas Marmelade und Dean musste dem Drang widerstehen, ihm diese wegzuwischen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Draußen beim See?“, fragte Seamus.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lass uns in den Jungenschlafsaal. Niemand sonst wird da sein bei diesem Wetter.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hm.“ Seamus wischte sich den Mund ab. Dann standen sie auf und eilten zurück zum Gryffindorturm. Und tatsächlich, ihr Schlafsaal war leer. Eilig kletterte er auf Seamus‘ Bett und zog die Vorhänge zu, nachdem Seamus sich neben ihn gesetzt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist etwas vorgefallen?“, fragte Seamus besorgt. „Dean, du weißt, dass ich immer für dich da sein werde, wenn du wen zum Reden brauchst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dean schüttelte den Kopf. „Ich wollte mit dir über das reden, was im Schrank passiert ist“, erklärte er dann. Seamus sah ihn erschrocken an und senkte dann seinen Blick.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß nicht, was du meinst. Es ist doch gar nichts vorgefallen.“ Er verschränkte seine Arme vor der Brust.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber es wäre beinahe etwas vorgefallen“; sprach Dean unbeirrt weiter. „Seamus, wolltest du mich küssen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seamus zuckte zusammen und rutschte ein Stück weg von Dean. „Du hast es bemerkt?“, fragte er schließlich. „Dean, ich wollte nicht, dass du etwas bemerkst. Bitte, vergiss einfach, was vorgefallen ist...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dean seufzte und legte ihm seine Hand auf den Unterarm. „Es ist okay. Ehrlich gesagt hätte ich es nicht schlimm gefunden, wenn du mich geküsst hättest.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erstaunt blickte Seamus auf. „Hättest du nicht?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er schüttelte seinen Kopf und grinste leicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein. I-ich denke, dass es mir sogar vielleicht … gefallen hätte“, gestand er leise. Dann umarmte Seamus ihn heftig und sie fielen nach hinten aufs Kissen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Beide brachen in lautes Lachen aus. Freudig sahen sie sich an. Seamus hob seine Hand und legte sie an Deans Wange.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Heißt das etwa, du magst mich?“, fragte er und seine Augen huschten über Deans Gesicht. „Also, nicht nur als Freund, sondern...“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dean schmiegte sich gegen seine Hand. „Du bist der wichtigste Mensch hier in Hogwarts für mich“, erklärte er langsam. „Ich mag dich und ich denke, dass ich dich sogar mehr mag, als wie man seinen besten Freund mag.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seamus schluckte und beugte sich dann etwas nach unten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann… darf ich dich jetzt küssen?“, fragte er sanft.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dean antwortete, indem er sich ihm entgegenstreckte und seine Lippen auf die von Seamus drückte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Küssen war schön, entschied Dean. Vor allem, wenn es Seamus war, den er küsste. Er fuhr über Seamus rechten Arm und blieb an seinem Verband hängen. An Deans Arm war ein ähnlicher Verband unter dem die Worte Ich darf mich keiner illegalen Geheimorganisation anschließen in seine Haut eingeritzt waren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er löste sich von Seamus und sah ihn lächelnd an. Seamus lächelte zurück.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das war ...“ Seamus strahlte vor Freude. „Können wir das nochmal machen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dean nickte und Seamus verschränkte seine Hände in seinem Nacken. Doch kurz bevor sich ihre Lippen ein zweites Mal berühren konnten, schoss ein Gedanke durch Deans Kopf und brachte ihn zum Kichern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seamus sah ihn verwirrt an. „Darf ich erfahren, was so witzig ist?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Erinnerst du dich an Umbridges Ausbildungserlass Nummer 31? Dass es Mädchen und Jungen untersagt ist, sich auf weniger als acht Zoll zu nähern?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seamus grinste leicht, als er verstand, worauf Dean hinauswollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, sie kann nicht behaupten, dass wir die Regeln brechen, oder?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dean stimmte ihm zu, ehe er Seamus erneut küsste.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Für den Moment war alles gut.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

Ende
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ChiaraAyumi
2019-06-18T14:25:13+00:00 18.06.2019 16:25
So hier der überfällige Kommentar zu meinem Wichtelgeschenk! Nochmal herzlichen Dank, dass du mir dieses wunderbare Pairing geschrieben hast. Dean/Seamus shippe ich schon ewig und finde, dass diese beiden einfach zusammengehören. Dementsprechend habe ich mich sehr gefreut, als ich die Geschichte angefangen habe zu lesen. Nicht nur, dass Dumbledores Armee eine Rolle spielt (ein Grund warum der fünfte Band mit mein Liebster ist), nein es drehte sich um Seamus und Dean!
Ich mag wie die beiden zunächst als Freunde vorgestellt werden, die zusammen den Patronus-Zauber üben und man schon den Verdacht hat, dass Seamus an Dean denkt, wenn er fast den Zauber schafft.
Ich habe die Szene im Schrank geliebt, weil es mir glaub ich wie Dean gegangen wäre, so dicht beieinander, man ist verwirrt und weiß nicht, ob man sich das nun einbildet oder nicht. Süß fand ich den Hinweis, dass die beiden Angst vor Gewitter haben und zusammen in einem Bett geschlafen. So ein putziges Detail *-*
Ich fand schön, wie Dean sich an Remus gewendet hat. Das zeigt was für einen großen Einfluss er als Lehrer gehabt hat. Remus/Sirius ist auch ein Paar, das ich schön finde, auch wenn ich es vielleicht nicht in meinem Stecki genannt habe. Dieser kurze Hinweis auf dieses Pairing war auf jeden Fall auch wunderbar.
Und natürlich ist das Ende am besten, wenn sich die zwei endlich aussprechen und zu ihren Gefühlen stehen. Argh so wunderbar, wie sie sich küssen. Und der Hinweis, das sie Umbridges Regeln nicht brechen, war noch das Sahnehäuptchen obendrauf. Noch einmal vielen Dank für diese zuckersüße, wunderbare Wichtelgeschichte *-*


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