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Only Love

von

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Jemanden zu beschützen

Yamato schluckte schwer als er in die hilflosen Gesichter seiner Schützlinge blickte. Alles, was er jemals wirklich gewollt hatte, war es, jemanden beschützen zu können. Und er war der festen Überzeugung, dass er überlebt hatte, um mithilfe des Mokutons genau dies zu tun.

Er hatte keines der anderen Kinder beschützen können und egal, wie viel Zeit verging, er würde immer an sie denken. Er hatte Yukimi beschützen können ohne die sicher vieles anders gekommen wäre. Er hatte immer und immer wieder seine Kameraden beschützen können, er hatte Kakashis Team beschützen können, bis zu dem Punkt, an dem alles, was er jemals wirklich gewollt hatte, ins genaue Gegenteil gekehrt worden war. Es war wegen des Mokutons, dass Kabuto ihn gefangen und für die Zetsuarmee benutzt hatte. Es fiel ihm so schon schwer genug, sich zu verzeihen, und zusätzlich malte er es sich in seinen dunkelsten Stunden immer mal wieder aus, was passiert wäre, wenn Kakashi, Naruto, Sakura oder Sai etwas geschehen wäre. Wenn er auch nie eine Familie besessen hatte, an die er sich erinnern konnte, so war er sich sicher, dass es sich mit diesen fünf wie mit einer Familie anfühlte. Kakashi liebte er auf eine andere Weise, das war klar, aber die drei Anderen liebte er auch – Sasuke musste er wohl erst noch lieben lernen – doch worauf es ankam, stand außer Frage: Er wollte die, die er liebte, nicht verlieren, weil er sie nicht beschützen konnte. Am Holzversteck hatte schon immer Blut geklebt, aber er durfte nicht zulassen, dass es ihres war.

„Sie explodieren!“, rief Sakura panisch.

Alles, was er wirklich wollte, war es, die zu beschützen, die er liebte.

Mit einer Bewegung, die ihm vertrauter erschien als alles andere auf der Welt, führte Yamato seine Handflächen zusammen und gigantische Holzbalken schossen aus dem Boden und formten mit kräftigen Wänden eine schützende Kuppel um das Team, während um sie herum die Puppen lautstark detonierten.

 

„Ich glaube, er kommt zu sich.“

Yamato öffnete langsam die Augen und blinzelte ein paar Mal, damit seine verschwommene Sicht wieder klar wurde. Das einzige, was er sehen konnte, war eine weiße Zimmerdecke. War das gerade Sais Stimme gewesen? Wie vom Blitz getroffen erinnerte er sich daran, was zuletzt geschehen war.

„SAKURA! SAKURA!“, schrie derweil Naruto. „Yamato-taichou ist aufgewacht!“

„DAS HIER IST EIN KRANKENHAUS!“, brüllte sie prompt zurück. „SEI GEFÄLLIGST LEISE!“

„Ihr solltet beide mindestens einen Gang zurückschalten.“ Die ermahnende Stimme gehörte eindeutig zu Kakashi. Nur einen Augenblick später blickte Yamato in alle vier Gesichter.

„Muss das übel sein wegen zu hohem Chakraverbrauch im Krankenhaus zu liegen“, witzelte Kakashi anstelle einer Begrüßung.

„Ja, ich wette, Sie können sich das gar nicht vorstellen, was, Kakashi-sensei?“, spottete Sakura und erhielt ein unterstützendes Nicken von Naruto.

„Ist ihm ja noch nie passiert“, fügte der blonde Ninja sarkastisch hinzu.

„Hey, ich bin eine Respektsperson, vergesst das nicht immer“, wehrte sich der Hokage.

Yamato musste unweigerlich lächeln. Es ging ihnen allen gut. Er hatte sie also beschützen können. Sein Herz fühlte sich so leicht an wie lange nicht mehr.

„Wie geht es Ihnen?“, fragte Sakura. „Tut Ihnen etwas weh?“

„Nein, nein, mir geht es gut“, antwortete er, auch wenn er beim Versuch, sich aufzusetzen etwas ächzte. „Was ist passiert?“

„Die riesige Holzkuppel hat uns vor diesen gruseligen Puppen beschützt, aber du bist dann umgekippt“, erklärte Naruto. „Nachdem wir uns befreit hatten, stellten wir fest, dass die ganze Fabrik in die Luft geflogen war.“

„Mitsamt ihres Erbauers“, ergänzte Sai. „Uns wäre es wohl genauso ergangen, wenn Sie nicht gewesen wären, Yamato-taichou.“

Ein leichte Röte bildete sich in Yamatos Gesicht und er räusperte sich verlegen. „Ein Teamführer muss sein Team schließlich beschützen.“ Sein Blick traf den von Kakashi.

„Kümmert ihr euch mal um den schriftlichen Missionsbericht, während ich noch ein paar Worte mit eurem Teamführer wechsele“, sagte Kakashi daraufhin.

„Aber nicht zu lange, er braucht Ruhe“, mahnte Sakura fürsorglich, als sie mit den beiden Jungen das Zimmer verließ.

„Du hast es gewusst, oder?“, fragte Yamato den Älteren, als sie alleine waren. „Du hast gewusst, dass ich das Mokuton nicht anwenden konnte.“

„Na ja“, erwiderte Kakashi, „gewusst würde ich nicht sagen, aber ich hatte eine sehr starke Ahnung.“

„Und du hast mich trotzdem mit deinem Team losgeschickt? Wenn meine Fähigkeit nicht wiedergekommen wäre, dann....“

Der Hokage sah ihn schweigend einen Augenblick lang an und zuckte dann mit den Schultern. „Dass die Mission so eine Wendung nimmt, hatte keiner ahnen können. Wenn ich an deiner Stelle da gewesen wäre, hätte ich auch nichts ausrichten können. Und du weißt doch, dass du mehr bist als nur diese eine Fähigkeit.“ Er lächelte. „Außerdem ist es unser Team.“

Yamato erwiderte das Lächeln kurz, ehe er ein paar Tränen der Rührung bemerkte, die sich in seinen Augen sammelten, und er den Kopf abwandte.

„Ich kann dir nicht einmal böse sein, dass du mir das mit dem Mokuton nicht erzählt hast“, fuhr Kakashi fort. „Ich hätte es gerne von dir gewusst, aber ich weiß auch, dass ich nicht gerade ein leuchtendes Vorbild bin, wenn es um das Mitteilen von Persönlichem geht. Ich hatte nur immer das Gefühl – oder vielleicht auch die Hoffnung – dass du in solchen Dingen besser bist als ich.“

„Es tut mir leid“, sagte Yamato bedrückt.

„Ach“, Kakashi zuckte erneut mit den Schultern. „Dafür musst du dich nicht entschuldigen. Ich wüsste nur gerne darüber Bescheid, was in dir vorgeht. Nicht nur als dein Hokage, der über deine Missionen entscheidet, sondern auch als …“ Als der Satz unvollendet in der Luft hängen blieb, richtete Yamato seinen Blick wieder auf Kakashi, der sich nervös am Hinterkopf kratzte. Wahrscheinlich machte es nicht viel Sinn, auf die Vollendung des Satzes zu hoffen, aber Yamato wusste diesen Halbsatz trotzdem zu würdigen. Er war erneut mehr gewesen, als er je von Kakashi erhofft hatte. Selbst wenn es für immer dabei bliebe, Yamato würde den Anderen trotzdem lieben.

„Du bist mir wichtig. Sehr sogar.“

Yamato tat wirklich sein Bestes, um Kakashi nicht mit großen Augen anzustarren, nachdem der Ältere dies hinzugefügt hatte, doch seine Mühen waren vergeblich und Kakashi wurde sichtlich verlegen.

„Es heißt ja, Naruto sei der Überraschungsninja Nummer eins“, sagte Yamato nach einer Weile wieder gefasster und mit einem amüsierten Kopfschütteln, „aber du machst ihm so langsam Konkurrenz.“

„Wie?“ Kakashi sah ihn verdutzt an.

Er konnte gar nicht anders, dachte Yamato beim Anblick des Anderen. Er würde ihn immer lieben.

„Du mir auch. Sehr sogar.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
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