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Der Waldläufer Nousagi

von

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Alter Mann

Alter Mann
 


 

Es verging eine Woche bis ich wieder laufen konnte. Zumindest humpeln, war die ersten Tage noch das richtige Wort dafür. Aber es ging und das machte mich glücklich. Das Bett hatte zwar seine Vorteile, vor allem wenn man so liebevoll gepflegt wurde, wie ich. Aber es war ein Gefängnis für jemanden, der es gewohnt war täglich zu trainieren und lange Strecken zu laufen. Ich fühlte mich unausgeglichen und so stahl ich mich, schon am zweiten Tag meiner Gehversuche zum Training. Taisho hatte einen neuen General ernannt. Diesmal ohne Abstimmung und ich war zufrieden mit der Entscheidung. Kasimir war ein Inuyokai aus einem anderen Land. Er war klein, hatte ein strenges Gesicht und dunkles Haar. Er war überaus gerecht und förderte die Stärken der anderen. Ich hatte oft Kontakt mit ihm gehabt, als wir trainierten und er durchschaute die Schwächen der anderen, innerhalb von Sekunden.
 

Als ich also beim Training ankam und versuchte meine Glieder zu dehnen, beobachtete er mich nur ein paar Minuten. „Was tust du da?“, fragte er und ich hörte den unverkennbaren Akzent in seiner Stimme. „Ich nehme am Training teil Kasimir-sama", antwortete ich und grinste freudestrahlend. Aber zu früh gefreut. Shijus Geruch kam näher und als Kasimir aufsah, wusste ich das sie hinter mir sein musste. „Ich denke es ist noch zu früh fürs Training Nousagi. Bitte verlasse den Platz", bat Kasimir höflich und ich sah ihn mit offenem Mund an. Warum tat er mir das an?
 

„Usa was machst du da?“, fragte Shiju und berührte meine Hand. „Du bist eiskalt. Sicher hast du dich gleich überanstrengt", säuselte sie besorgt und versuchte mich zu stützen. Lächelnd sah ich zu ihr. „Es geht schon liebste. Ich wollte einfach nur etwas trainieren." „Du spinnst doch!“, knallte sie mir ihre Meinung sofort ins Gesicht. Ergeben fügte ich mich und ließ mir von ihr helfen, wieder ins schlossinnere zu kommen.
 

Am Abend aßen wir auf gemeinsam mit Yukara und ihrer Tochter auf meiner Terrasse. Yukara hatte sich die ganze Zeit um uns gekümmert und Aiko half ihrer Mutter wunderbar dabei. Sie hatte Shijus Kimono sogar retten können, den ich ihr schenkte und welcher voller Blutflecken, Erde und an manchen Stellen gerissen war. Dankend hatte ich Aiko dafür umarmt und auch wenn Shiju wusste warum, war sie glaub ich kurz eifersüchtig gewesen. Meine liebste hatte einfach ein herrliches Wesen.
 

„Ich würde gerne zu meiner Hütte gehen", seufzte Shiju. Sie hatte mich schon einige Male gebeten, dorthin zugehen und ich hatte nichts dagegen. Allerdings konnte ich nicht und würde den Teufel tun und sie hinauslassen. In einer Welt in der Baku noch hinter jedem Baum lauern könnte. Also hatte ich sie immer schön vertröstet. „Wir können sicher in ein paar Tagen gehen", versprach ich und Yukara schnaubte lachend auf. „So wie du noch verletzt bist, solltest du tagelange Märsche lassen“, fiel sie mir in den Rücken und erntete einen ernsten Blick von mir. „Ach du hättest ihn heute Morgen sehen sollen. Er ist sogar zum Training gegangen", verriet mich nun Shiju und ich war in der unterzahl. Drei Weiber die das gleiche dachten, dagegen würde ich mich nicht auflehnen. „Im Ernst!? Nousagi!", schollt mich Yukara und ich nickte leicht. Wiederstand war zwecklos. „Reicht es denn nicht, das es nun drei Wochen dauerte, in dennen du nicht laufen konntest? Willst du das alles wieder hinwerfen, nur, weil du jetzt nicht in der Verfassung bist? Bitte denk nach Nousagi und warte noch einige Wochen", bat Aiko. Sie hatte das gleiche Wesen wie ihre Mutter und das spürte man immer mehr. „Wochen?!“, maulte ich entsetzt und brachte alle zum Kichern. Weiber! Dachte ich und verschränkte die Arme.
 

Taisho ging gerade aus seinem Gemach und kam zu uns herüber. Es war in unserer Genesungszeit immer wärmer geworden. Bald würden die ersten Blumen sprießen. Die Luft war klar und am Tage schon sehr warm. Als Taisho also über die restlichen matschigen Schneelachen lief, grinste er immer breiter. „Du scharrst die Damen ja reihenweise um dich Nousagi", begrüßte er mich und bekam sofort das geplapper, eben der Damen ab. Sie kicherte und machten Witze auf seine Kosten. „Tja Herr die jungen Männer sind eben doch was feines", kam es von Yukara und ich wurde rot. Was redest sie da auf einmal!? Sie hatte eher die Funktion einer liebevollen Mutter für mich, als die einer Dame die man begehrte. Sie war immer noch Satorus Gefährtin, auch wenn das Band schon lange nicht mehr existierte. „Heißt das etwa ich bin zu alt?“, brummte Taisho und ließ sich auf dem Kissen, welches zufällig noch bereit lag nieder. Aiko schenkte ihm sofort etwas Sake in einen Becher und reichte ihn dem Herrn. „Na so jung seid ihr ja nicht mehr“, kicherte Yukara weiter und brachte eine gewisse Person dazu, dieser Frage auf den Grund zu gehen. „Wie alt ist er denn?“, fragte meine liebste und ich versank fast vor Scham im Boden. Wir hatten zwar mal über das Alter von uns beiden gesprochen, Shiju war 25 Sommer alt und ich hatte einfach mit alt geantwortet. Unser genaues Alter merkten sich die wenigsten Yokai. Aber nun war Shiju auf die Neugierde gestoßen und die musste befriedigt werden.
 

Taisho räusperte sich und hielt sich die Faust vor den Mund. „Naja was soll ich sagen?“, versuchte er sich herauszuwinden und schien wirklich hart zu grübeln. Shiju sah neugierig zu ihm und Yukara brach das Lachen aus. Sie lachte heller als jedes Glockenspiel, welches im Sommer an den Terrassen befestigt war. „Oh Herr bitte verzeiht mir. Aber rückt doch einfach mit der Sprache heraus“, platzten kleine Gesprächsfetzten zwischen ihren Lachen heraus. Aiko schämte sich sichtlich für ihre Mutter und auch mir, war das unangenehm. Warum hatte Shiju nur damit angefangen? Taisho war unser Herr und der Schützer dieses Landes. Da fragte man doch nicht einfach solche Sachen. Doch da fiel mir das Wesen meiner liebsten wieder ein. Sie war besonders und mutig. Niemand würde das noch ändern können.
 

„Na gut. Was schätzt ihr denn?“, drehte Taisho den Spies um und sah zuerst zu Aiko. Diese stotterte los: „Nousagi ist um die 1000 Jahre sagt Mutter. Dann müsst ihr mindestens 4000 Jahre sein.“
 

Taishos Kopf sank hinab und er machte ein erschreckendes Gesicht. „Nein so alt bin ich nicht“, maulte er leise und wand dann den Blick zu mir. „Was schätzt du?“, brummte er. Ich glaube er hatte sich die Schätzungen anders vorgestellt. Nun musste ich ihn wieder auf die gute Bahn lenken. „2500 Jahre würde ich sagen“, schätzte ich und Taishos Blick erhellte sich. „Nah dran. Nun du Shijukara“, bat er meine liebste und wir sahen zu ihr. Sie schien sehr überrascht und blinzelte wild. Am Ende wendetet sie ihr Gesicht zu mir. Sie hatte den Atem angehalten und ich streichelte ihr über den Rücken. „Atmen nicht vergessen“, lachte Yukara und Shiju holte Luft. „Du bist 1000 Jahre alt?“, fragte sie verdutzt und total aus der Fassung. Nun war ich ihr Opfer und ich kratze mich verlegen am Hinterkopf. „So in etwa. Ich weiß es nicht genau“, gestand ich und Shiju wendete den Blick zu Yukara, dann zu Aiko und zum Schluss zu Taisho. „Nun?“, fragte er lächelnd und Shiju schluckte bevor sie antwortete: „2000?“
 

Taishos Grinsen wurde immer breiter. Wir waren sicher auf der falschen Fährte, doch jünger konnte er nicht sein. Er war längst ausgewachsen als ich als Junge hierherkam. Zudem war er in einem jahrelangen Krieg gewesen und zum Taisho geworden. Er musste viel älter sein. Yukara räusperte sich und grinste den Taisho frech an. „Ihr seid 3000 Jahre alt. Ebenso wie mein Gefährte es war“, lies sie das Geheimnis platzen und Taisho lachte los. „Du hast recht“
 

Shiju verdrehte die Augen und lehnte sich an mich. Ich lachte ebenfalls über ihr überraschtes Gesicht und drückte sie an mich. „Ach liebste“, sprach ich ihr zu und sie klammerte sich an mein Oberteil. „Alter Mann“, flüsterte sie und ich blinzelte. Meinte sie etwa mich? Doch bevor ich sie fragen konnte, wendete sie sich zu Taisho und sah ihn ernst an. „Alter Mann! So werde ich euch ab jetzt nennen!“, entschied sie. Schnell packte ich sie und zog sie auf meinen Schoß, schloss ihr vorlautes Mundwerk mit meiner Hand und sah zu Taisho. Die beiden Damen hielten angespannt die Luft an und konnten nicht glauben was hier gerade geschah. Auch ich hoffte das Taisho es Shiju nicht krummnehmen würde. Er wusste schließlich auch langsam, wie sie drauf war. Oh Kami bitte lass ihn sie nicht hinauswerfen.
 

Taishos lachen war augenblicklich verstummt und er sah zu meiner liebsten. Schweigend schob er seine Lippen vor und stand dann auf. Mein Herz rutschte mir davon und ich betete wirklich, das er sie nun nicht verbannen würde. Meine liebste hatte ihren wiederstand ebenfalls aufgegeben und sah mit großen Augen zu unserem Herrn auf.
 

„Alter Mann also?“, säuselte Taisho und ich atmete kaum noch. Hart schluckte ich den Klos in meinem Hals hinunter. Aber Taisho erlöste die heftige Stimmung, indem er anfing zu schmunzeln. Yukara und Aiko atmeten auf und bedachten Shiju mit einem beschämten Lächeln. „Mach was du denkst Shijukara“, bedachte Taisho sie mit knappen Worten und sah dann zu mir. „Du hast dir wahrlich einen Wildfang zur Gefährtin genommen, mein lieber.“
 

~
 

Einige Tage später packten Shiju und ich unsere Proviante zusammen. „Und du meinst wirklich das es geht, liebster?“, fragte Shiju besorgt und musterte mein Bein, welches noch immer dick eingewickelt war. Ich hatte mir lediglich eine kurze Hose angezogen, denn in meinem Gemach brauchte ich mich nicht fein kleiden. Shiju dagegen war wahrlich schön anzusehen. Sie hatte sich von Yukara beknien lassen, sie auszustatten. Auch wenn Shiju sich wehrte gab sie am Schluss doch auf. Wunderschön bestickte Stoffe kleideten nun ihren Körper und so langsam wuchs meine Begierde zu ihr ins unermessliche. Seit jenem Tag war an nichts in dieser Richtung zu denken gewesen, aber mein Biest erwachte langsam.
 

Heute war die Farbe ihres Kimonos, der einer hellen Rose gleich. Passenderweise war er mit roten Blüten bestickt und ihr Obi trug dieselbe Farbe. Genüsslich sog ich ihren Anblick auf als sie gerade noch eine Tonflasche in eine Tasche stopfte. Sie bemerkte meinen Blick und sah mich fragend an. „Was ist?“, fragte sie und ich schüttelte leicht meinen Kopf, brachte meinen Pony zum Schwingen. „Alles gut. Ich habe dich nur betrachtet liebste“, gestand ich und sie wurde leicht rot um die Nase. Mit der gesunden Hand strich sie sich ihre Haare über die Schultern und sah zu mir. Langsam ging ich zu ihr und umschlang ihre Hüfte mit meinen Armen. „Du bist hübsch“, gab ich ihr ein Kompliment und sie sah mich ungläubig an. „Es stimmt. Du kannst mir ruhig glauben“, ermutigte ich sie. Seufzend legte sie ihren Kopf an meine Brust und gab mir die Möglichkeit sie noch fester an mich zu drücken. „Danke Usa“, hauchte sie und ich gab ihr einen Kuss auf den Kopf.
 

„Nun lass uns aufbrechen“, beschlossen wir einige Minuten später und ich zog mich vollends an. Shiju half mir dabei und richtete meinen Kragen. Lächelnd strich sie über meine Brust. „Du bist hübsch“, lobte sie nun mich und ich grinste breit.



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