Zum Inhalt der Seite

Das Leben danach

von
Koautor:  Teky95

Vorwort zu diesem Kapitel:
Zeitliche Einordnung:
Donnerstag, 11. Mai 2017
Taichis Auto, Büro von Masao und Haus von Yamato
Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Yamatos Geheimnis

Tai verdrehte nur die Augen. Irgendwas stimmte mit Matt nicht und zur Not würde er es aus ihm herausprügeln müssen. Er begab sich ebenfalls zum Auto und als beide ihre Taschen verstaut hatten, nahm er hinter dem Steuer Platz und fuhr los, nachdem Matt sich ebenfalls ins Auto gesetzt hatte. „Und jetzt verrate mir mal was das sollte?! Du hast nur Deprisongs gespielt, was ist los mit dir? Wenn du mir jetzt sagst, es wäre nichts, hau ich dir eine runter, Matt.“ Ja er war gerade etwas forsch, aber er wollte auch nicht, dass Matt wieder anfing, alles in sich hineinzufressen, davon hatte er bei Kari genug mitbekommen und Matt sollte nicht auch noch so anfangen.

[JUSTIFY]Yamato war es leid, dauernd diese dämlichen Fragen zu hören. „Verdammt es ist WIRKLICH nichts Tai. Das waren alles Songs, die ich damals geschrieben habe, aber nie spielen durfte, also wollte ich sie zumindest auf dem allerletzten Konzert meines Lebens unter die Leute bringen. Was ist daran denn bitte so schlimm? Kann ja nicht bei jedem alles Friede Freude Eierkuchen sein, meine Jugend war beschissen, weil ich mit mir selbst nicht klarkam. Mehr ist da nicht, Punkt.“ Und er starrte wieder aus dem Fenster.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]So langsam wurde Tai echt wütend, vor allem weil Matt nicht die Wahrheit sagte.  „Wen willst du hier für blöd verkaufen? Ich habe deine scheiß Deprilaune gerade auch satt, man hat deine Verfassung auf der Bühne und dein dämliches Verhalten bemerkt und du lügst mich trotzdem an. Und auch bei mir ist nicht alles Friede Freude, so wie du es gerade hintenrum versuchst zu sagen.“ Jetzt war er wirklich sauer, aber zwang sich, sich auf die Straße zu konzentrieren, um keinen Unfall bauen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yamato riss so langsam auch der Geduldsfaden. „Ich will niemanden für blöd verkaufen, geht das nicht in deinen verdammten Schädel, Yagami?! Natürlich überträgt sich der Inhalt der Songs auch auf die Performance, ich hatte eben damals eine schwere Zeit und mich daran zurückerinnert. Was ist daran so schlimm, Gott verdammt?! Und ich habe gar nicht versucht, irgendetwas hintenherum zu sagen. Du bist ja schon genauso schlimm wie Mimi, die interpretiert auch immer sofort in alles etwas hinein und deine Schwester fängt damit auch so langsam an.“ Man konnte sehen, dass seine Hände zu zittern begannen vor Wut. Er wusste nicht mehr anders, wie er sich runterfahren sollte, also zog er sein Handy aus der Tasche, stopfte sich die Stöpsel ins Ohr und drehte so laut auf, dass selbst Tai hören konnte, dass er einen Song aus einem seiner Demo Taps ausgewählt hatte. Er schloss die Augen und beim zweiten Durchlauf sang er den Song leise mit.[/JUSTIFY]

„Innocent, like a fairytale

It started with the blink of an eye

Wonderful, it had to be fate

But the indifference made us say goodbye
 

It has come to an end now

It is time to say goodbye, beautiful nightmare

Couldn't survive on the battlefield

But now I'm starting to heal, beautiful nightmare
 

Lucky that we reached the top

As they say; what goes up must come down

Happy? Couldn't be more wrong

I gave us the benefit of the doubt
 

It has come to an end now

It is time to say goodbye, beautiful nightmare

Couldn't survive on the battlefield

But now I'm starting to heal, beautiful nightmare
 

'Cause it was worth it, all along

Despite the panic attacks it was worth it

And even though it's wrong, I just wanna go back

I know it's bad for me; can't resist it

I need it badly to exist and to live

I clench my fist in the air and here I go
 

Beautiful nightmare

Beautiful nightmare“*

 

[JUSTIFY]Er merkte nicht mal, dass sich dabei ein paar Tränen auf sein Gesicht verirrt hatten, die Wut war verraucht. Wie sollte er Tai auch die Wahrheit über seine Songs erzählen, er würde ihn hassen und er wollte seinen einzigen, richtigen Freund nicht verlieren, denn seine Gefühle hatten sich schon vor Jahren geändert. Und er gönnte Mimi und Tai ihr Glück wirklich von Herzen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Was Matt hier jetzt abzog, war eindeutig zu viel des Guten, hatte er keine Argumente mehr, dann schoss er quer gegen seine Frau und seine Schwester. Tai zog ihm die Stöpsel aus den Ohren und knallte das Handy aufs Armaturenbrett. „Lass die beiden da raus, die haben damit nichts zu tun!“ Jetzt war er wirklich sauer. „Du lügst mir weiterhin ins Gesicht und glaubst, dass ich das nicht merke?! Das kotzt mich gerade dermaßen an man! Sag mir verdammt noch mal was los ist und hör auf feige Ausreden und Ausflüchte zu suchen, um der Sache aus dem Weg zu gehen!“  Er fuhr auch etwas schneller, einfach um auch schneller daheim zu sein und Matt sollte ihm verdammt noch mal die Wahrheit sagen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dieser fühlte sich in die Ecke gedrängt, seit wann war Taichi so beharrlich? Er hatte jetzt drei Optionen: sich in Schweigen hüllen, Taichi irgendetwas halbwegs glaubhaftes präsentieren oder aber mit der Wahrheit herausrücken. Und irgendwie hatte Yamato dieses schreckliche Gefühl, dass alles außer der Wahrheit die Situation nur noch verschlimmern würde. Er sah auf seine Hände und seufzte. „Tut mir leid, dass ich das mit Mimi und Kari gesagt habe. Das war nicht richtig.“ Kurzes Schweigen, dann wieder ein Seufzer. „Die Songs habe ich damals geschrieben, als ich nicht mehr weiterwusste. Du hast mich irgendwann mal gefragt, wieso ich immer alleine war. Ich habe immer den Grund vorgeschoben, dass der Richtige nicht dabei war. Aber das stimmte nicht. Ich war immer alleine, weil es da einen Menschen gab, den ich mehr geliebt habe als mein Leben. Einen Menschen, der es auch verdammt schwer hatte und dem ich nicht zur Last fallen wollte. Ich wusste, dass dieser Mann meine Gefühle nicht erwidern würde und ich wollte die Freundschaft auch nicht gefährden.“ Er schluckte hart. „Das kommt dir bekannt vor? Kein Wunder, denn dieser Mensch… warst du.“ Jetzt hatte er es ausgesprochen und er konnte ihm einfach nicht mehr in die Augen sehen. Er hatte Angst, was ihn dort erwarten würde. Sicherlich Enttäuschung und Wut, vielleicht aber auch Ekel und Abscheu? „Der Grund, wieso ich heute so traurig war, das lag nicht an diesen Gefühlen, denn sie sind schon lange nicht mehr da, es war das Wissen darum, dass ich dir nie die Wahrheit gesagt habe, weil ich dich nicht belasten wollte. Es tut mir leid, Tai.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Tai hatte eigentlich schon nicht mehr damit gerechnet, dass Matt ihm darauf überhaupt antworten würde, aber was er ihm dann offenbarte, das schlug quasi dem Fass den Boden aus. Matt hatte jahrelang Gefühle für ihn gehabt und kein Sterbenswort gesagt. „Spinnst du eigentlich völlig? Du hättest mit mir reden können, das tun Freunde bei sowas für gewöhnlich, nein stattdessen bin ich dir anscheinend nicht vertrauenswürdig genug und du ziehst so einen Mist ab. Vielen Dank auch dafür!“ Das war für ihn wirklich nicht zu fassen und er war auch froh, dass sie angekommen waren, denn sonst hätte er Matt vermutlich durch die Windschutzscheibe geworfen, als dieser mit seinen Sachen ausgestiegen war, fuhr er weiter nach Hause. Dort angekommen ging er vom Flur aus direkt runter in den Keller und schloss sich im Fitnessraum ein, er musste dringend Dampf ablassen und eventuell würde das Training ihm helfen.  Er setzte sich seine Kopfhörer auf, machte die Musik auf dem Handy an und begann sein Pumptraining, dass Kari und T.K. zwischenzeitlich heimgefahren waren, hatte er während der Stunde, die er nun schon dort unten war, nicht bemerkt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yamato war inzwischen vollkommen verzweifelt, denn er hatte das Gefühl, Tai nun endgültig als Freund verloren zu haben. Seine Wut hatte Yamato ja erwartet, aber Tai war richtig enttäuscht von ihm und das traf ihn viel mehr, als seine Wut. Wortlos stieg er aus dem Wagen aus, ehe Tai davon rauschte und er wusste, dass er jetzt nicht alleine in seinem Haus sein konnte. Er bestellte sich ein Taxi und fuhr in die Uniklinik, denn er wusste, dass Masao diese Woche Nachtdienst hatte. Etwa eine halbe Stunde später stand er vor dessen Büro, klopfte und wusste selbst nicht so genau, was er hier eigentlich wollte. Masao würde ihn vermutlich erstmal irritiert anschauen, aber Yamato war nervlich am Ende und das sah man ihm auch an. Er kämpfte mit den Tränen. Er hatte das Wappen der Freundschaft wirklich nicht verdient, er stieß seine Freunde doch immer nur vor den Kopf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Zurzeit verliefen bei Masao die Nachtschichten eigentlich immer relativ ruhig, aber da ein Notfall reingekommen war, musste er den Chirurgen unterstützen und nach 4 Stunden im OP hatte er definitiv erstmal genug, also begab er sich mit einem Kollegen in dessen Büro um in Ruhe mal etwas zu Essen und eine Runde zu quatschen. Nach ca. einer Stunde machte er sich auf den Weg in sein Büro, um sich umzuziehen, da er eventuell erneut bei einer OP Unterstützung leisten müsste und erblickte Matt vor seinem Büro. „Was hast du hier zu suchen?“, er verschränkte die Arme vor der Brust und wartete ab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yamato hatte sich ziemlich erschrocken, als Masao plötzlich hinter ihm stand. Er drehte sich um und schaute auf. Auf seinen Wangen sah man noch die letzten Reste seiner Tränen und er schluckte. „Tut mir leid, wenn ich dich bei der Arbeit störe, ich weiß ja, du hast immer viel zu tun, aber...“, seine Hände zitterten und seine Schultern bebten, er riss sich echt am Riemen, nicht zu weinen. „Ich hab’s versaut und ich weiß gerade einfach nicht mehr weiter...“, sagte er dann ganz platt und seufzte. „Ich weiß auch nicht, aus irgendeinem Impuls heraus bin ich dann hergefahren. Es tut mir leid.“ Masao sah nicht gerade begeistert aus, dass er hier war und wer konnte es ihm auch verübeln, er schien eine harte Nacht hinter sich zu haben und dann tauchte Yamato auch noch hier auf. Er wusste nicht, ob er es jetzt noch verkraften würde, wenn Masao ihn wegschickte. Er wusste zwar nicht mal, was er ihm sagen sollte, aber allein, dass er in der Nähe war, war tröstlich für ihn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Masao hörte Matt zu und seufzte resigniert. „Mach nicht auf dem Flur so nen Aufstand.“ Damit schloss er das Büro auf und betrat nach Matt sein Büro und schloss die Tür.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er setzte sich an seinen Schreibtisch und sah ihn an. „Also erzähl... was ist passiert?“  Er nahm einen Schluck Kaffee und bereitete sich darauf vor, dass dies nun eine lange Nacht werden könnte, doch bevor Matt zu reden begann, schob er ihm noch eine Cola zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yamato nahm die Cola entgegen und setzte sich hin, trank einen Schluck und begann dann zusammenzufassen, was passiert war. Er erzählte vom Konzert, dem Streit mit Tai, seinen früheren Gefühlen für ihn und davon, dass er mit der gesamten Situation überfordert war. „Was hätte ich denn machen sollen, damals konnte ich es ihm doch auch nicht sagen, ich wusste doch, dass es hoffnungslos ist. Er hat mich in die Ecke gedrängt und ich verstehe, dass er enttäuscht ist, aber seine Wut begreife ich einfach nicht, verstehst du? Es hätte doch nichts geändert, wenn er es gewusst hätte und ich habe ihn als Freund damals einfach mehr gebraucht, sodass ich mich damit abgefunden habe. Ich habe alles, was ich empfunden habe, in meine Songtexte gepackt und danach war das Thema für mich erledigt. Vielleicht hätte ich sie gar nicht wieder heraus kramen sollen, aber ich wollte zumindest auf meinem allerletzten Konzert endlich das singen dürfen, was mir am Herzen liegt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In gewisser Weise konnte Masao Matts Ansichten verstehen, aber er wollte ihm auch begreiflich machen, wie es von Tais Seite aussah. „Ich will versuchen, es dir zu erklären. Die Texte, die du gesungen hast, haben einen anklagenden Beigeschmack, es wirkt nach außen hin so, als sei er schuld daran, dass es dir so schlecht ging, verstehst du? Vielleicht ist es dir nicht so bewusst gewesen, dass es auf ihn so wirkte, aber wäre ich in seiner Situation, ich glaube ich würde mich genauso angegriffen fühlen.“ Er hoffte das er es sachlich genug auf den Punkt gebracht hatte. „Dass du es ihm jetzt endlich gesagt hast ist gut, denn ob du es wahrhaben willst oder nicht, es hat dich in gewisser Weise bestimmt belastet, dass du es ihm zuvor niemals gestanden hast, wie du wirklich gefühlt hast, jetzt wo er es weiß, kann es auch nicht mehr zwischen euch stehen.“  Er trank einen Schluck von seinem Kaffee, bevor er weiterredete.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Lasst euch ein paar Tage in Ruhe, sodass ihr das verarbeiten könnt und dann such noch einmal das Gespräch mit ihm, denn jetzt, solange er so wütend ist, pusht Reden die ganze Sache nur noch mehr und das ist auch nicht gut für dich, dir geht es ja jetzt schon relativ schlecht damit, erklär ihm in Ruhe was Sache ist, wenn ein paar Tage vorüber sind und er sich abreagieren konnte.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schweigend hörte Yamato Masao zu und wenn er so drüber nachdachte, hatte er ja schon irgendwie recht, das war ihm nie so aufgefallen. Er ballte die Hand zur Faust und schlug sich damit auf den Oberschenkel. „Verdammt… das habe ich doch nicht gewollt. Die Schuld daran lag allein bei mir und nicht bei ihm…, aber jetzt wo du es sagst, könnte man das wirklich so interpretieren… ich bin ein Idiot.“ Er lehnte seine Stirn gegen seine Handfläche. Auch was er dann noch sagte, traf es ziemlich gut auf den Punkt. „Ja, vielleicht hast du recht. Und ich Idiot habe den gleichen Fehler gleich zweimal gemacht. Erst bei meinem Bruder und dann auch noch bei Tai, dämlicher als ich kann man ja wohl nicht sein...“ Er seufzte. „Vielleicht konnte ich mich auch deshalb nie auf eine Beziehung oder ähnliches einlassen, wenn ich schon dem Menschen, den ich fast mein halbes Leben kenne nicht mal sagen kann, was ich empfinde.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er trank die Cola aus und zerdrückte die Dose in seinen Händen. Dass er sich dabei Hand etwas aufschnitt an den scharfen Kanten bemerkte er gar nicht. Was er über Tai und seine Wut sagte, dem konnte Yamato nur zustimmen. „Ja das würde sich nur noch mehr hochschaukeln, ich hatte mit Tai auch damals häufig Auseinandersetzungen und er brauchte schon immer eine Weile, um wieder ganz runter zu fahren. Mimi und er wollten wohl morgen einen Tag mit den Kids verbringen, ich denke das wird ihn auch noch mal runterfahren. Im Moment könnte ich ihm sowieso nicht gegenübertreten, ich muss das erst mal verarbeiten.“ Er sah Masao an und lächelte schwach. „Tut mir leid, dass ich dich bei der Arbeit so überfallen habe, aber du hast mir wirklich geholfen. Danke.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Masao seufzte. „Ich denke einfach dein Problem ist, dass du dir selber im Weg stehst mit deiner Art, du behältst alles für dich und wenn es dann eng wird, rückst du damit raus und wunderst dich, warum die Leute wütend oder sauer sind. Du bringst den Menschen, die immer hinter dir gestanden haben, nicht genug Vertrauen entgegen und so handeln sie dann ebenfalls und geben dir dafür die Retourkutsche, du musst aufpassen, dass du damit nicht irgendwann komplett alleine dastehst. Ich weiß auch, dass du das alles nicht hören willst, aber das ist mir ziemlich egal, ich sage es dir so wie es halt nun mal ist.“ Er trank seinen Kaffee leer, bevor er weiterredete. „Flieg vielleicht jetzt mal in den Urlaub, füll deine Speicher auf und dann kannst du voller Energie zurückkommen Matt, das wird schon werden.“ Er lehnte sich zurück und sah ihn an. „Hast du sonst noch etwas auf dem Herzen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yamato seufzte, Masao hatte ja recht, er hatte das schon immer so gemacht. „Ich habe nicht gesagt, dass ich das nicht hören will. Ich weiß das ja teilweise auch selbst, aber zwischen wissen und was dagegen tun ist ein Unterschied. Vielleicht habe ich es wirklich nicht anders verdient, dass Tai so sauer auf mich geworden ist. Und ich fürchte, dass ich das schon geschafft habe, Tai war die letzte wirkliche Stütze in meinem Leben. Mein Bruder hält mich auf Distanz, Tai ist seine Familie wichtiger, Takeru auch. Mum interessiert sich nicht für mich, seit ich klein bin, Dad und ich haben uns zerstritten, weil er nicht wollte, dass ich mein Hobby zum Beruf mache. Vielleicht hätte ich auf ihn hören sollen, ich sehe ja, was ich davon habe und was aus mir geworden ist. Immerhin entspreche ich nicht dem typischen Rockerklischee und ertränke mein Leben in Alkohol oder betäube mich mit Drogen.“ Er lachte bitter. „Das ist wohl das Einzige, was ich nicht versaut habe.“ Inzwischen war etwas Blut auf seine weiße Hose getropft, aber Yamato ignorierte es immer noch. „Meinst du denn wirklich, dass es mir hilft, wenn ich in den Urlaub fahre? Für mich klingt das eher so, als würde ich weglaufen...“ Er schaute auf und sah Masao an und seufzte, als er gefragt wurde, ob er noch etwas auf dem Herzen hatte. „Ich weiß es nicht, ich glaube aber nicht. Nichts worüber wir nicht schon mal gesprochen hätten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Masao sah ihn an. „Sieh mal Matt du musst auch verstehen, Tai ist kein Single mehr, er hat jetzt Verantwortung für seine Frau und seine Kinder, ihr habt die letzten Wochen wohl viel gearbeitet und dass er jetzt wieder Zeit mit seiner Familie verbringen möchte ist doch klar und was bei Kari und deinem Bruder los war, habe ich hautnah mitbekommen quasi. Sie müssen erstmal als Familie wieder zusammenwachsen und ihre Beziehung zueinander stärken, damit sie die Beziehung nicht wieder vor die Wand fahren lassen. Und ich glaube sogar, dass ihr auf Distanz seid, ist für euch gar nicht so verkehrt, so lebt nämlich jeder von euch eigenständiger.“ Er lehnte sich in seinen Stuhl zurück. „Wieso glaubst du, dass es wegrennen ist? Jeder braucht mal eine Auszeit und hier kennen dich zu viele Leute, da kannst du unter Garantie nicht richtig entspannen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe ja nicht gesagt, dass ich es nicht verstehe!“, sagte Yamato nun leicht wütend. „Ich weiß doch, wie wichtig ihm seine Familie ist und deswegen wollte ich nicht, dass er ausgerechnet jetzt von meinen Gefühlen von damals weiß. Da ich immer noch Single bin und mich bisher auf niemanden so wirklich eingelassen habe, heißt es nachher noch, ich stehe immer noch auf Tai und ich weiß ja nicht, wie eifersüchtig Mimi vielleicht ist. Dabei ist das schon vorbei, seit er damals mit Sora zusammen war. Ich bin ja auch nicht Single, weil es mir Spaß macht, sondern einfach nur, weil es sich nicht anders ergeben hat!“ Er senkte den Kopf etwas und vergrub seine Stirn erneut in der Handfläche. „Ich gönne Tai seine Familie, immerhin hätte er durch die Schuld seiner Exfreundin heute tot sein können. Und ich gönne auch Takeru und Kari ihr Glück. Warum stellt mich eigentlich immer jeder so hin, als ob ich keine Ahnung hätte. Ich wünsche mir das doch genauso, aber es geht eben nicht. Ich bin scheinbar einfach nicht fähig dazu.“ Er atmete tief durch. Er musste jetzt erst mal runterkommen. „Es stimmt schon, hier bin ich bekannt wie ein bunter Hund. Ich werde mir was überlegen. Einfach weit weg, Sonne, Ruhe und Frieden.“ Danach sagte er eine ganze Weile nichts mehr, starrte nur auf seine Hand, auf der das Blut inzwischen getrocknet war. Er hatte den Schmerz nicht mal gespürt. „Ich wünsche mir doch auch nur wenigstens ein einziges Mal, dass jemand mich begehrt, mich berühren will, ich jemandem etwas bedeute, das vielleicht über eine Freundschaft hinaus geht“, murmelte er, während er sich erhob, neben Masao trat und die Coladose in den Müll warf, der neben seinem Stuhl stand. Er biss sich auf die Lippe, eigentlich hatte er das gar nicht aussprechen wollen. Aber auch dieser Wunsch hatte sich teilweise in seiner Musik widergespiegelt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Masao seufzte, das war schwieriger als gedacht. „Es stellt dich keiner so hin, als hättest du keine Ahnung, aber du zeigst nach außen hin eine Haltung, als würdest du es den anderen nicht gönnen Matt, also fahr jetzt einen Gang runter. Du wirst dich damit abfinden müssen, dass du keine eigenen Kinder haben wirst das ist richtig, dass musste ich auch, aber mit der Zeit lernt man damit klar zu kommen.“ Er stand auf und seufzte nach Matts letzten Worten. „Versuche nicht, Zuneigung zu erzwingen, das ist der falsche Weg, verrenne dich nicht in Illusionen, die dir schaden könnten. Ich habe dir schon einmal gesagt, dass du mein sexuelles Interesse geweckt hast, daran hat sich nichts geändert, aber ich bin von vornherein auch ehrlich, mehr als Sex ist bei mir nicht, keine Beziehung, kein Rumkuscheln oder sonstiges, dafür bin ich einfach nicht der Typ und ich habe so meine Zweifel, ob du damit wirklich umgehen kannst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yamato sah ihn an und wirkte ziemlich überrascht. „Wirklich? Das habe ich nicht gewusst. Ich gönne es Mimi und Tai aber auch meinem Bruder und Kari von Herzen. Ich frage mich nur, warum ich das nicht auch zeigen kann. Ich bin wohl echt verkorkst. Ich weiß nicht, ob ich überhaupt der Typ für ein Kind wäre, ich komme zwar mit den Zwillingen und auch Aiko ganz gut klar, aber ich glaube ich bin kein richtiger Familienmensch, da haben Mum und Dad glaube ich auch ihren Teil zu beigetragen. Ich denke du verstehst wie ich das meine, du bist ja auch als Scheidungskind aufgewachsen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als er schließlich neben Masao stand und dieser sich erhob, sah er ihm in die Augen. „Ich weiß, dass man Zuneigung nicht erzwingen kann und sollte. Hätte ich das gewollt, hätte ich mich ja in den letzten 15 Jahren jedem Arsch an den Hals werfen können, genug Gelegenheit dazu hätte es gegeben. Aber ich wollte das nicht, weil ich wusste, dass es mehr Schein als Sein ist!“ Dann horchte er aber auf und sein Blick wirkte überrascht. „Du hattest das ernst gemeint?“ Yamato fiel alles aus dem Gesicht. „Gott, ich bin so ein verdammter Idiot, ich dachte du hattest das nur gesagt, weil ich so betrunken war und du wolltest, dass ich damit aufhöre mich in aller Öffentlichkeit an dich ran zu machen. Himmel noch mal…“ Er sah ihn an und musste nun doch etwas lachen. „Was lerne ich daraus: Finger weg von Hochprozentigem!“ Er trat einen Schritt auf ihn zu, musterte ihn noch einmal. Bereits bei ihrer ersten Begegnung hatte Yamato in seiner Gegenwart dieses Verlangen gespürt, von ihm berührt zu werden, ihn berühren zu können. Und dieses Verlangen sah man vermutlich auch in seinen Augen. „Weißt du, selbst wenn ich vielleicht mehr der Typ für so etwas sein mag, ich glaube ich würde es gar nicht hinbekommen, eine Beziehung zu führen. Ich kann ja nicht mal freundschaftliche Kontakte aufrechterhalten. Wer weiß… vielleicht ist es für mich ja auch einfacher zu wissen, dass alles ganz ungezwungen und ohne weitere Absichten ist...“ Er biss sich auf die Unterlippe und sah Masao fest an. Wie sollte er denn wissen, ob er das hinbekam, wenn man ihm nicht mal die Chance dazu gab.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Bei Matts Worten klatschte er sich vor die Stirn, das konnte doch jetzt nicht sein Ernst sein. „Du Penner dachtest das sei nicht ernst gemeint? Wie blöd bist du denn?“, er gab ihm dafür erst einmal einen Schlag auf den Hinterkopf. „Ich habe es nicht nötig, Interesse vorzuheucheln, mein Gott, werde erwachsen Junge“, er würde ihn dafür bestrafen und das würde Matt auch nachher definitiv zu spüren bekommen. „Ich muss noch arbeiten, aber nachher sehen wir uns und dann stopf ich dir dein dämliches Maul“, damit verließ er das Büro und ging zu dem Notfall, zu dem er gerufen wurde, jetzt gerade war er sauer auf Matt, aber nachher würde er sich sexuell an ihm abreagieren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Schlag auf den Hinterkopf hatte gesessen und Yamato nahm es ohne zu murren hin, er hatte das ja immerhin verdient gehabt Nach seinem nächsten Satz kam er sich wirklich wie der größte Depp auf Erden vor und er raffte, dass er ihm damit schon ordentlich was unterstellt hatte indirekt. Verlegen rieb er sich den Kopf. „Tut mir leid, du hast recht, ich war wohl selten dämlich.“ Immerhin schickte er ihn nicht unverrichteter Dinge weg, sondern meinte, dass sie sich wiedersehen würden, wenn seine Schicht vorbei war und das würde in weniger als zwei Stunden sein. Nachdem Masao sein Büro verlassen hatte, ging Yamato ins Foyer und bestellte sich ein Taxi zurück nach Hause. Auf der Fahrt zog er sein Tablet aus dem Rucksack und ging seine Social Media Accounts durch. Überall wimmelte es von heulenden Fans, weil Tai und er vorerst aufhörten, aber er fand auch Zuspruch von Leuten, die es richtig fanden, dass insbesondere Tai für seine Familie von der Bühne verschwand. Eine Weile antwortete er auf Kommentare, dann lud er die Fotos bei Instagram hoch, die seine PR-Agentur ihm gemailt hatte und schließlich war er zu Hause angekommen. Er bezahlte das Taxi und in seinem Haus angekommen stieg er als Erstes unter die Dusche, um aus den schwitzigen Klamotten raus zu kommen. Anschließend machte er es sich im Wohnzimmer bequem, schmiss eine seiner CDs mit den Instrumentals zum Einsingen in seine Anlage und begann zu singen, um sich abzulenken. Dieses Mal wählte er allerdings Songs, die ihn aufbauten statt runterzogen und er sang auch immer noch, als Masao bereits kurz vor seinem Haus angekommen war. Er hatte die Augen zwischenzeitlich geschlossen und ein kleines, aber sichtbares Lächeln auf den Lippen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Da die OP länger dauerte als geplant, verzögerte sich sein Feierabend noch um zwei weitere Stunden und er war froh, als die Schicht endlich vorbei war und er sich ausstempeln konnte, so sehr er seinen Beruf auch liebte war es manchmal wirklich sehr, sehr anstrengend. Er setzt sich in sein Auto und fuhr los zu Matts Haus, unterwegs konnte er sich etwas runterfahren und die Arbeit Stück für Stück hinter sich lassen, nach einer Stunde ungefähr kam er dann bei Matt auch an und stieg aus und schloss den Wagen ab ehe er klingelte. Als ihm die Tür geöffnet wurde sah er ihn an. „Die OP hat doch länger gedauert als gedacht, sorry“, nachdem beide dann im Haus waren und er von Matt was zu trinke bekommen hatte, setzten sie sich erst einmal aufs Sofa und Masao war froh etwas abschalten zu können. „So sehr ich meinen Beruf auch mag und gerne machen so nervig ist er. Achja, da hinten in deinem Garten, links oben im Baum, sitzt ein Paparazzo, falls es dir nicht aufgefallen ist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yamato winkte ab, als Masao sich entschuldigte. „Gehört dazu, das ist schon in Ordnung.“ Er hatte die Zwischenzeit die Bude etwas in Schuss gebracht und seinem Gast dann etwas zu trinken gebracht, ehe er sich ihm gegenübersetzte. Als er dann meinte, in seinem Garten säße ein Paparazzo, stöhnte er auf. „Das darf doch nicht wahr sein. Ich glaube, du hast recht, ich muss mal weg aus Japan. Er griff nach der Fernbedienung auf dem Tisch und mit einem Knopfdruck gingen alle Rollläden runter. „Danke für den Hinweis, ich hatte vorhin etwas an meinen Songs gefeilt, bevor du gekommen bist, da habe ich nicht so auf die Umgebung geachtet. Und bezüglich deiner Arbeit, das kann ich mir schon vorstellen. Ich liebe es ja auch zu singen, aber alles hat seine Schattenseiten, nicht wahr?“ Er stand auf und trat hinter Masao, ehe er seine Hände auf seine Schultern legte. „Wenn ich mir deine Haltung so anschaue dann hast du wohl mehr als eine harte OP gehabt heute, hmm?“ Er ließ seine Hände etwas über seine Schultern und den Nacken wandern, ehe er begann, ihm den Schulterbereich zu massieren, denn schon beim drüber streichen hatte er bemerkt, dass der Mann mehr als nur verspannt war. „Ich hoffe du kannst so ein bisschen entspannen und abschalten“, meinte er und lächelte dabei etwas. „Nunja ein Zaun und ein Überwachungssystem wären zumindest auch schon einmal ein Anfang um entgegen zu wirken“, gab Masao trocken von sich, manchmal fragte er sich, wie Matt es nur schaffte alleine zu überleben, ohne dabei größeren Schaden anzurichten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Den Rest der Nacht verbrachten die beiden zusammen und auch wenn Masao ihm bereits gesagt hatte, dass es für ihn über das Körperliche nicht hinausgehen würde, so hoffte Yamato doch tief in seinem Inneren irgendwo, dass er es irgendwann doch schaffen würde, das Herz des Arztes zu erobern.[/JUSTIFY]

 

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Song:
* Beautiful Nightmare von Dead by April Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hallostern2014
2019-12-18T20:09:43+00:00 18.12.2019 21:09
Huhu ihr Lieben.

Mal wieder ein spannendes Kapitel.



Oje, armer Matt. Er hat wirklich ein Problem über seine Gefühle zu reden. Aber es gibt halt auch welche die es nicht können und davor Angst haben.

Dennoch hätte er zu Tai erhlich sein sollen. Ich hoffe die beiden reden schnell mit einander.

Ich mag Masao immer mehr. Er gibt Matt tolle Ratschläge und er sagt ihn auch wie es die andere Sicht ist. Auch das er zu ihn erhlich ist, was ihr3e Beziehung angeht finde ich gut. Dennoch hoffe ich, dass beide doch noch zusammen kommen.

Ich wünsche euch eine schöne rest Woche einen schönen 4. Advent. Und einen schönen Weihnachtsfest.

Glg 😊
Antwort von:  Teky95
21.12.2019 20:48
Einmal vielen lieben dank das du so kontinuierlich dabei bist! Ja es hat mir immer mehr Spaß gemacht Masao zu schreiben :) Vorallem weil es unser OC ist den wir selbst kreieren konnten:) Dir auch schöne und besinnliche Weihnachten und falls davor nichts mehr kommt auch einen guten Rutsch ins neue Jahr :)lass dich nicht Stressen :)


Zurück