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Eclipse

Blutmond • Blutnacht • Blutnebel • ....
von

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33. Kapitel

[LEFT]Jasper beäugte den Raum genauer, in dem er sich gerade mit seinen Freunden aufhielt. Ein riesiges Bücherregal zierte zwei der drei Wände. An der freien ‚Frontwand‘, befand sich ein großer Kamin, in dem gerade ein Feuer vor sich hin loderte. Links daneben zog sich ein großes Panoramafenster, die komplette Wand entlang. Von diesem aus, konnte man über den Innenhof blicken und weiter hinten einen wunderschönen Garten erkennen. Die untergehende Sonne, tauchte all dies in ein orangerot.[/LEFT]

[LEFT]Wüsste er es nicht besser, würde er tatsächlich denken, all das sei ‚echt‘.[/LEFT]

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[LEFT]Jasper richtete seine Augen zur Seite, woraufhin ein Schmunzeln seine Lippen zierte. Noemi klebte förmlich an der Fensterscheibe. Ihr schien das Bad sehr gut getan zu haben. Sie versprühte wieder das volle Leben. Auch wenn das T – Shirt, das sie anhatte, etwas zu groß war. Dazu trug sie eine knielange, schwarze Leggings. Ihren störrischen Pony hatte sie, wie in letzter Zeit üblich, mit einem Haarband um ihren Kopf zurück gebunden.[/LEFT]

[LEFT]Ein unangenehmes Räuspern, zog Jasper aus seinem Bann und er lächelte unschuldig zu Julian herunter, der neben ihm stand und tadelnd zu ihm aufblickte.[/LEFT]

[LEFT]»Hm~?«[/LEFT]

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[LEFT]Jasper war beinahe froh darüber, dass im selben Augenblick Nathan und Mei den Raum betraten. Sie setzten sich sofort auf eine der zwei Couchen. Jene standen zusammen, mit zwei Sesseln, um einen flachen, alten Holztisch. Dessen Front war frei, da ein paar Meter weiter der Kamin seinen Platz hatte.[/LEFT]

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[LEFT]Noemi begrüßte die Beiden herzlich von ihrem Standpunkt aus, schnappte sich jeweils eine Hand von Jasper und Julian, die sie daraufhin mit zu den Anderen zog.[/LEFT]

[LEFT]Die Drei ließen sich auf der anderen Couch sinken – oder eher Julian und Noemi. Jasper setzte sich auf die Armlehne neben der Magierin, wofür er einen vielsagenden Blick Julians kassierte. Dieser ließ ihn jedoch nur schwach schmunzeln. Julians Versuche ihn auszustechen waren wirklich herzallerliebst~.[/LEFT]

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[LEFT]»Bestellt uns um diese Uhrzeit her und ist selbst der Letzte...«, seufzte Nathan.[/LEFT]

[LEFT]»Und kaum bist du da, kannst du nur nörgeln.«, lächelte Noemi frech.[/LEFT]

[LEFT]Der Angesprochene wollte zuerst dagegen anreden – jedoch hielt ihn Meis amüsiertes Lächeln davon ab und er ließ seinen Ärger in einem verzweifelten Schmunzeln sausen. Auch wenn es auf seine Kosten war, fand er es schön, sie endlich mal wieder gelassen sehen zu können.[/LEFT]

[LEFT]Jasper wollte sich derweil einen Spaß aus Nathans Schweigen machen – bekam allerdings einen altbekannten Schmerz in seinem Fuß zu spüren.[/LEFT]

[LEFT]»Wehe dir….«[/LEFT]

[LEFT]Er sah mit verzogenem Grinsen zu Noemi »Das warme Bad hat dir scheinbar zu gut getan~.«[/LEFT]

[LEFT]»Keineswegs. Aber gerade scheint er mal wieder alte Züge anzunehmen. Mach das nicht kaputt. Mei zuliebe.«[/LEFT]

[LEFT]Jasper blinzelte und bemerkte erst da, Noemis besorgten – aber lächelnden Blick, zu Mei.[/LEFT]

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[LEFT]»Ob er hier auch wissenswerte Medizinbücher hat?«, murmelte Julian in seinen nicht vorhandenen Bart und betrachtete die Bücherwand. Die verdutzten Blicke von Jasper und Noemi bemerkte er erst ein paar Minuten später. Ein verlegenes murren kam über seine Lippen »Was denn?«[/LEFT]

[LEFT]Seine beste Freundin fing prompt an zu lachen »Nichts, schon gut. Das ist nur so typisch für dich!«[/LEFT]

[LEFT]»Kein Grund, mich auszulachen….«[/LEFT]

[LEFT]»Ich lache dich nicht aus, sondern an~.«, meinte Noemi heiter und brachte den Reinblüter damit erst recht in Verlegenheit, was deutlich auf seinen Wangen zu erkennen war.[/LEFT]

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[LEFT]»Es freut mich sehr, das es euch allen besser zu gehen scheint.«[/LEFT]

[LEFT]Die gesamte Gruppe sah perplex zu Hans, der urplötzlich vor der Front des Tisches stand und sie anlächelte.[/LEFT]

[LEFT]Nathan beäugte den Kerl genaustens. Es war wie bei ihrem ersten aufeinandertreffen. Der Typ tauchte einfach aus dem Nichts auf. Nathan spannte seinen Kiefer an. Es gefiel ihm gar nicht, den Kerl keineswegs bemerkt zu haben. Andererseits wurde man nicht grundlos Oberhaupt eines Clans – beziehungsweise einer Himmelsrichtung.[/LEFT]

[LEFT]Er lenkte seine Augen auf die rechte Hand des Mannes. Sie wurde nun von einem weißen Handschuh bedeckt und es war nichts mehr von der Mechanik zu sehen.[/LEFT]

[LEFT]Als Nathan bemerkte, dass Hans lächelnd zu ihm sah, wandte er seinen eigenen Blick eilig von ihm ab. Nicht das dieser Typ noch dachte, er hätte Interesse an ihm oder dergleichen.[/LEFT]

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[LEFT]Diese Reaktion ließ Hans schmunzeln, ehe er sich erneut der gesamten Gruppe widmete. »Also, wo fange ich am besten an?«[/LEFT]

[LEFT]»Wie wäre es mit dem Anfang?«, entgegnete Nathan prompt.[/LEFT]

[LEFT]»Bist du dir sicher? Ich glaube kaum, mich an meine Geburt erinnern zu können. Obwohl mein älterer Bruder damals meinte, dass mich beinahe die Waldgeister entführt hätten, weil unsere Eltern ihnen angeblich etwas schuldeten...«[/LEFT]

[LEFT]Nathan fiel die Kinnlade etwas herunter, ehe er sich genervt die Nasenflügel massierte »So weit zurück meinte ich jetzt auch nicht…. Aber das mit den Waldgeistern erklärt einiges….« Wenn der große Bruder von diesem Oberhaupt, jenem schon so viel Mist erzählte, wunderte ihn nichts mehr.[/LEFT]

[LEFT]Hans lächelte vergnügt und stemmte eine Hand an die Hüfte »Du solltest dich wirklich genauer ausdrücken, Master Nathan Seymour~. Sonst könnte es schnell zu Missverständnissen kommen.« Der scharfe Blick des Jüngeren, kratzte ihn nicht im geringsten. Was diesen sichtlich nur noch mehr nervte.[/LEFT]

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[LEFT]Hans schloss seine Augen nachdenklich »Also gut. Dann beginne ich mit dem Treffen auf Layla.« Er hielt kurz inne und begann ein paar Schritte vor dem Tisch auf und ab zu gehen.[/LEFT]

[LEFT]»Ich war gerade mal acht Jahre alt – also noch beinahe ein Jungvampir. Man könnte sagen, mein großer Bruder, setzte mich damals in einem Wald aus. Nur, dass es mir zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht bewusst war. Er sagte zu mir, ich solle dort auf ihn warten. Die Zeit verging und ich lebte einige Wochen dort, ohne es tatsächlich wahrzunehmen. Ich vertrieb mir die Zeit damit, meine Geheimbasis zu bauen und Fallen aufzustellen, um mich vor den bösen Waldgeistern zu beschützen, die am liebsten Kinder fressen~.«[/LEFT]

[LEFT]Nathan hob verächtlich eine Augenbraue. Schon wieder diese Waldgeister. Er wünschte sich beinahe, es gäbe diese Wesen wirklich und sie hätten diesen Kerl damals verschlungen.[/LEFT]

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[LEFT]»Eines Tages traf ich dann auf Layla. Sie geriet mit Finley und zwei weiteren Personen ebenfalls in diesen Irrgarten, woraufhin sie getrennt wurden. Das war ein merkwürdiger Tag, sag ich euch~. Letzten Endes, überredete Layla mich, mit ihr zu kommen.« Hans lächelte kurz und sprach weiter.[/LEFT]

[LEFT]»Die Jahre vergingen und mir wurde immer bewusster, das mein Bruder mich damals aussetzte, um zu verhindern, dass ich das nördliche Oberhaupt werde. Mit mir zusammen, wurden insgesamt zwei weitere Reinblüter gejagt, denen es genauso erging. Die im Weg waren. Die in der derzeitigen – und wohl auch momentanen – Vampir Gesellschaft falsche Ansichten vertraten. Einer dieser Beiden war mein jetziger Stellvertreter. Seine Familie trachtete ihm damals nach dem Leben, da seine Stiefmutter ihn loswerden und seinen Halbbruder zum Oberhaupt machen wollte. Sie waren zu der Zeit der mächtigste Vampirclan im Westen und gehörten im allgemeinen zu den gefürchtetsten unter den Reinblütern. Und die Zweite...« Hans richtete seine Augen auf Nathan »War deine Mutter, Layla. Sie wurde damals nicht nur wegen ihrer fast ausgestorbenen Gabe gejagt, sondern auch, weil sie neben Isaac Anspruch auf den Titel des Clanoberhauptes gehabt hätte. Aber das fanden wir erst später heraus.«[/LEFT]

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[LEFT]Hans drehte sich um und ging auf eines der Regale zu, wo er kurz mit seinem Finger über die Buchrücken fuhr und schlussendlich eines heraus zog.[/LEFT]

[LEFT]Dabei wurde er gespannt von den Jüngeren beobachtet, was ihn schmunzeln ließ. Er ging auf den alten Holztisch zu und legte das schmale, aber große Buch, offen auf dessen Oberfläche. Anschließend klappte er die Seiten jeweils zweimal um.[/LEFT]

[LEFT]Die Jüngeren rutschten allesamt näher heran und betrachteten das Bild vor ihren Augen.[/LEFT]

[LEFT]»Was ist das?«, wollte Noemi wissen.[/LEFT]

[LEFT]Jasper verengte seine Augen bitter »Ein Schlachtfeld.«[/LEFT]

[LEFT]Sie sah entgeistert zu ihm auf »Was? Aber...«[/LEFT]

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[LEFT]»Er hat recht.«, lächelte Hans traurig und deutete auf verschiedene Punkte des Bildes, während er weitersprach.[/LEFT]

[LEFT]»So sah es hier unten aus, nachdem wir mit dem derzeitigen Nordclan kämpften. Der Bruder meines Vaters, also mein Onkel, hatte die Macht an sich gerissen und zuvor meine Familie getötet. Seiner Ansicht nach, hatte der Nordclan das Anrecht auf grünes Land. Er wollte erneut einen großen Krieg auf dem Kontinent losbrechen. Er nannte es Gerechtigkeit. Das hätte unzählige Leben gekostet. Viele Unschuldige wären gestorben. Unmassen Blut wäre geflossen…. Deswegen wählten wir damals das kleinere Übel. Es war aber auch unser letzter, großer Kampf. Danach hielten wir uns aus den Angelegenheiten der anderen Himmelsrichtungen, sowie ihren Clans heraus und wurden in Frieden gelassen, weil ohnehin keiner dieses Land wollte.«[/LEFT]

[LEFT]Nathans herablassendes Seufzen, stoppte Hans Erzählung und er sah zu dem Jüngeren. Jener richtete seine Augen starr auf die seinen.[/LEFT]

[LEFT]»Schön und gut – aber könntest du eventuell zum Punkt kommen? Viel mehr möchte ich wissen, wie meine Mutter dann in die Finger dieser verabscheuungswürdigen Existenz geraten konnte?«[/LEFT]

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[LEFT]Der wütende Schimmer in Nathans Augen schwand, als er den Traurigen in denen von Hans bemerkte. Kam es Nathan nur so vor, oder hatte er einen ziemlich wunden Punkt erwischt? Damit hätte er tatsächlich nicht gerechnet.[/LEFT]

[LEFT]Mei hingegen, sah tadelnd zu Nathan, ehe sie besorgt zu Hans aufblickte. »Magst du uns erzählen, wie es damals dazu kam?« Sie betrachtete ihn verwundert, nachdem sie sein bitteres Lächeln bemerkte.[/LEFT]

[LEFT]»Da gibt es nicht viel zu erzählen. Wir wussten von Anfang an, dass es so kommen würde.«[/LEFT]

[LEFT]»Was soll das bedeuten?«, lenkte Nathan ein. Warum musste man diesem Kerl auch alles aus der Nase ziehen? Seine Augen richtete er kurz ihm Augenwinkel auf Mei, die mahnend zu ihm sah. Davon ließ er sich allerdings nicht beeindrucken. Schließlich wollte er endlich wissen, wie all das zusammen hing.[/LEFT]

[LEFT]Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Hans, der ihn zu seiner Überraschung, direkt ansah, wobei ein Lächeln seine Lippen zierte.[/LEFT]

[LEFT]»Layla wusste, das sie dich zur Welt bringen muss. Mehr brauchst du nicht zu wissen.«[/LEFT]

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[LEFT]Alle sahen überrascht zu Nathan, der knurrend aufgestanden war. Seine verschieden farbigen Augen, zornig auf das Oberhaupt gerichtet. »Erzähl nicht schon wieder solche Märchen! Warum sollte sie sich deswegen ihr Leben zerstören!?«[/LEFT]

[LEFT]Mei erhob sich ebenfalls langsam und wollte ihn beruhigen, aber er schlug ihre Hände zur Seite »Lass mich!«[/LEFT]

[LEFT]Sie zog ihre Augenbrauen verzweifelt zusammen »Nathan...«[/LEFT]

[LEFT]Dieses andauernde Lächeln von Hans, machte Nathan beinahe rasend. »Antworte endlich!«[/LEFT]

[LEFT]»Bist du wirklich der Ansicht, sie hätte sich ihr Leben zerstört?«[/LEFT]

[LEFT]Nathan weitete seine Augen etwas. Hans sah ihn so direkt an und verzog kaum eine Miene. Dieser Kerl schaffte es tatsächlich, ihn aus dem Konzept zu bringen.[/LEFT]

[LEFT]Nathan stellte sich aufrecht hin »Sicher hat sie das. Ich denke nicht, dass sie glücklich war. Oder wie nennst du es, wenn man die zurück lässt, die man liebt, mit einem Mann ein Kind zeugt, den man hasst und letztlich für oder wegen dieses Kindes stirbt?« Er blinzelte. Warum lächelte Hans auf einmal so warm? Wie viele Facetten hatte dieser Kerl eigentlich? Und wie konnte er die so plötzlich wechseln?[/LEFT]

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[LEFT]Hans Lächeln wich einem amüsierten Schmunzeln. Dennoch blieb der Ausdruck in seinen Augen warmherzig. »Du ähnelst deiner Mutter wirklich sehr. Meine Art und Weise hat sie bis zum Schluss ständig überfordert.«[/LEFT]

[LEFT]Nathan beäugte den Älteren. »Wie kannst du all das eigentlich so gelassen hinnehmen? Oder hat meine Mutter dir doch nicht so viel bedeutet, wie ich angenommen habe?«[/LEFT]

[LEFT]»Gegenfrage. Was hast du denn erwartet? Einen auf Rache sinnenden Mann? Einen zerstörte Existenz? Einen finsteren, verbitterten Reinblüter?«[/LEFT]

[LEFT]»Eh….so etwas in der Art?«[/LEFT]

[LEFT]Hans lachte auf. »Gut, vielleicht sollte man derartiges tatsächlich erwarten. Aber Layla hat vor uns nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass sie irgendwann Isaac Seymours Kind zur Welt bringen würde. Und wenn ich ehrlich bin, hat es mich damals nicht kalt gelassen. Im Gegenteil. Aber irgendwann hat sie mir alles erklärt, ich verstand und versuchte damit zu leben. Hätte ich das nicht getan, hätte ich sie ohnehin verloren.« Er schmunzelte »Und ich kann dir sagen, dass es mehrere Gründe für deine Existenz gibt.«[/LEFT]

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[LEFT]Alle hörten dem Oberhaupt schweigend zu. Selbst Nathan blieb ruhig. Was vermutlich daran lag, dass sie alle den tiefsitzenden Schmerz, in Hans Augen erkannten. Er sprach es nicht aus, aber es war deutlich zu sehen und sogar zu spüren.[/LEFT]

[LEFT]»Layla hat dich schon unendlich geliebt, bevor du auf der Welt warst, Nathan. Kein Wunder. Du warst ihr ganzes Leben ein Teil ihrer Gedanken. Sie dachte unfassbar viel an und über dich nach.«, erhob Hans erneut seine Stimme.[/LEFT]

[LEFT]»Tz.«, trat es abfällig über Nathans Lippen. »Ich glaube kaum, dass das positive Gedanken gewesen sein können.« Er blinzelte verwirrte, als Mei plötzlich an seiner Wange zog.[/LEFT]

[LEFT]Sie hatte ihre Augen dabei verärgert verschlossen »Ich habe dir schon einmal gesagt, du sollst die Liebe einer Mutter nicht unterschätzen. Ich für meinen Teil denke, Hans hat recht.« Sie ließ von seiner Wange ab, die er sich murrend rieb und sah lächelnd zu ihm auf. »Findest du nicht, du solltest dem Mann glauben schenken, der deine Mutter so sehr geliebt hat, dass er sogar all dies auf sich genommen hat?«[/LEFT]

[LEFT]»Ich weis nicht, ob ich das als Liebe bezeichnen würde. Hätte er es dann nicht mit allen Mitteln verhindern sollen?«[/LEFT]

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[LEFT]»Ich denke….«, begann Jasper und bekam daher die Aufmerksamkeit der Anwesenden. Er starrte auf das Bild, welches immer noch vor ihnen auf dem Tisch lag. »Ich denke, es kommt auf den Blickwinkel an. Mag sein, dass du es als keine Liebe erachtest, wenn er das tut. Aber vielleicht ist es seine Art der Liebe? Schließlich liebt jedes Wesen auf eine andere Weise. Keiner liebt gleich.« Er richtete seine Augen auf die von Nathan. »Eventuell ist ein großer Teil seiner Liebe, die Akzeptanz? Ob es letztlich richtig oder falsch ist, liegt wohl im Auge des Betrachters.« Nachdem er das von sich gab und die teils verdatterten, sowie erstaunten Blicke bemerkte, umspielte ein Grinsen seine Lippen.[/LEFT]

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[LEFT]»Ich glaub es einfach nicht….«, hob Nathan ungläubig eine Augenbraue. Solche Worte traute er diesem Kerl niemals zu.[/LEFT]

[LEFT]Jasper erwiderte seinen Blick zufrieden »Ja~. Ich kann auch mal etwas sinnvolles von mir geben.«[/LEFT]

[LEFT]»Wenn du das schon ungläubig findest, wie wirst du dann nur auf meine nächsten Worte reagieren?«, lächelte Hans.[/LEFT]

[LEFT]Nathan sah zu ihm und er bekam ein komisches Gefühl in der Magengegend. Eines der unguten Sorte.[/LEFT]

[LEFT]»In diesem Raum befinden sich zwei Söhne Isaacs. Obwohl wir bei dem Jüngeren dachten, er sei schon vor vielen Jahren gestorben.«[/LEFT]

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[LEFT]Die Freunde weiteten ihre Augen geschockt. Sie wussten sofort, wer gemeint sein musste, da Julian definitiv nicht gemeint war.[/LEFT]

[LEFT]Während Jasper versuchte diese Information zu verarbeiten, widersprach Nathan jener vehement.[/LEFT]

[LEFT]»So ein Schwachsinn! Willst du mir jetzt etwa weismachen, das ich nicht nur plötzlich eine Halbschwester, sondern auch noch einen Halbbruder habe!?« Nathan schüttelte seinen Kopf und massierte sich seine Schläfe »Was genau macht euch da eigentlich so sicher, wenn ihr dachtet, dass er vor langer Zeit gestorben wäre?«[/LEFT]

[LEFT]Hans lächelte bitter »Weil auch Jasper, seiner Mutter sehr ähnelt. Jene kannte ich seit ihrer Geburt. Schließlich war sie die Enkelin meines Stellvertreters.«[/LEFT]

[LEFT]»A – Aber….wie...wie ist denn das passiert? Ich meine...«, wusste Noemi nicht recht, was sie sagen sollte. Sie wusste nur, dass sie Jasper zum ersten mal so verwirrt, geschockt und unsicher erlebte. Es zerriss ihr beinahe das Herz, ihn so leiden sehen zu müssen.[/LEFT]

[LEFT]Sie kniff ihre Augen kurz zusammen und griff vorsichtig nach Jaspers Hand, welche sie behutsam drückte und zu ihm auf lächelte. Jenes erwiderte Jasper schwach – aber dankbar.[/LEFT]

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[LEFT]Hans beobachtete sie, ehe er beschloss zu antworten. »Ich denke, ihr wisst von Isaacs Fähigkeit? Diese benutzte er, um Jaspers Mutter – Ayaka – zu manipulieren und zwang sie zum Beischlaf. Mit dieser Tat wollte er meinem Stellvertreter eigentlich nur einen Denkzettel verpassen. Es sollte kein Kind daraus entstehen. Als er davon erfuhr, war Jasper gerade ein paar Monate alt. Er wollte Mutter und Kind loswerden.« Hans hielt betroffen inne und verengte seine Augen etwas »Man könnte sagen, damit begann die Tragödie dieser Familie.«[/LEFT]

[LEFT]Er schloss seine Augen kurz, um seine Gedanken zu sammeln und zu sortieren. »Ich will euch eben erklären, was ich genau meine. Aber ich denke, ihr werdet es gleich verstehen.« Er öffnete seine Augen und sah zu Mei, deren Mimik verunsicherte Züge annahm. Sie tauschen einen Moment nur Blicke aus, bis Meis Augen sich weiteten.[/LEFT]

[LEFT]Sie schlug die Hände vor den Mund »Mein Vater.«[/LEFT]

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[LEFT]Hans nickte ein wenig und zog seine Augenbraue traurig zusammen »Dein Vater war Aaron Feeney. Der ältere Bruder von Akaya Feeney. Die Söhne von Ren und Aya Feeney.« Er atmete tief durch, ehe er zu Jasper sah. »Deine Mutter war Ayaka Feeney, Tochter von Akaya und Moe Feeney. Ältere Schwester von Arata Feeney.« Hans lächelte bitter, da er die geschockte Erkenntnis in den Gesichtern der Jüngeren bemerkte. Dennoch beschloss er, ihnen nun endlich zu erklären, wie alles zusammen hing.[/LEFT]

[LEFT]»Wie ich schon sagte, erfuhr Isaac von Jasper, als er ein paar Monate alt war….. Ayaka beschützte Jasper wie eine Löwin, aber wir kamen zu spät. Sie starb in Akayas Armen. Da Isaac Jasper mitnahm, gingen wir davon aus, er sei Tod. Auch als wir Isaac wenig später aufspürten und zur Rede stellten, behauptete er das. Wir erfuhren also erst von Jasper, als ihr auf Arata und Natsuki getroffen seid. Auch Arata erkannte Jasper sofort. Zumindest teilte er es uns so in seinem Schreiben mit.« Hans ließ die Jüngeren das Gesagte kurz verdauen, ehe er fortfuhr.[/LEFT]

[LEFT]»Wo war ich? Achja. Nachdem Ayaka starb, provozierte Isaac uns immer wieder. Ihr müsst wissen, er hat Ren auf der Abschussliste, seitdem jener ihm in jüngeren Jahren in die Quere kam. Man könnte auch sagen, es ist Isaacs Art der Rache. Einmal ging er so weit, dass Akaya eine Sicherung durchbrannte. Moe hielt ihn damals auf, weil sie wusste das er einen schrecklichen Fehler machte. Aber dafür bezahlte sie selbst mit ihrem Leben. Das zerstörte Akaya. Er fiel in ein tiefes Loch und kam nicht mehr heraus. Moe hoffte sicher, dass Arata Akaya am Leben festhalten ließ. Aber dem war nicht so. Er stürzte sich auf eine Horde Sucher, die Isaac schickte…. Arata verlor also in kürzester Zeit, seine große Schwester und seine Eltern. Übrig blieben seine Großeltern und sein Onkel….«[/LEFT]

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[LEFT]Hans seufzte lächelnd, aber bitter. Er dachte nicht, dass es ihm so schwer fiel, all das zu erzählen. Da er jedoch noch nicht ganz fertig war, fuhr er schweren Herzens fort.[/LEFT]

[LEFT]»Mei erinnert sich vielleicht nicht mehr, aber sie hat eine Zeit lang mit ihren Eltern hier gelebt. So lange, bis Isaac sie bei einem Ausflug aufspürte. Soweit wir wissen, ließen Chloe und Aaron alles stehen und liegen, schnappten sich Mei und brachten sie weg. Ein paar Tage später, fanden wir Chloes Leiche…. Man konnte deutlich sehen, dass sie einen heftigen Kampf hinter sich hatte. Sie schleppte sich zu einem Baum, bei dem sie wusste, dass wir sie früher dort oder später fanden. In ihren Händen hielt sie einen Zettel, auf dem stand, dass du in Sicherheit bist und es besser wäre, das wir nicht wissen, wo du bist. Allerdings ist Aaron seither verschwunden. Ren und Aya haben somit im recht kurzen Zeitraum, ihre beiden Söhne, zwei Enkel und einen Urenkel verloren. Und trotz dessen….haben sie beschlossen nicht aufzugeben. Haben darauf gehofft und daran geglaubt, dass sich irgendwann alles zum Guten wenden würde. Obwohl ihr Leben nie einfach war, haben sie immer zusammen gehalten und sich gegenseitig halt gegeben. Trotzdem hinterlässt so etwas Narben auf der Seele eines jeden Lebewesens.«[/LEFT]

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[LEFT]Die Freunde schwiegen betroffen. Keiner von ihnen hatte das Gefühl, in dieser Situation die richtigen Worte zu finden. Dennoch erklärte all das einiges. Zum einen teil sogar das, was Juan damals zu ihnen sagte.[/LEFT]

[LEFT]Das sie alle aufeinandertrafen, war also tatsächlich kein Zufall.[/LEFT]

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[LEFT]Nach einer Weile, fand Jasper als erstes seine Stimme wieder. Noemi hatte seine Hand, in der ganzen Zeit, nicht losgelassen. Ein bitteres Schmunzeln ließ seine Mundwinkel nach oben zucken. »Ich hätte nicht gedacht, jemals etwas über meine Herkunft zu erfahren. Jetzt wünschte ich mir gerade, ich hätte es besser nicht.«[/LEFT]

[LEFT]Nathan sah aus dem Augenwinkel zu ihm. Er gab es ungern zu und würde es auch niemals laut sagen – aber gerade wurde ihm bewusst, dass Jaspers Familienverhältnisse tatsächlich noch verrückter waren, als seine eigenen. Ganz zu schweigen von den Schuldgefühlen. Er selbst fühlte sich für den Tod seiner Mutter schuldig – aber an dem Tod von Jasper Mutter, hingen noch weitere.[/LEFT]

[LEFT] [/LEFT]

[LEFT]Noemi drückte sachte Jaspers Hand und lächelte traurig »Scheinbar sind wir zum Teil mehr Familie, wie wir dachten….«[/LEFT]

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[LEFT]Diese sehr gedrückte Stimmung wurde je unterbrochen, als es plötzlich vor der Tür polterte und wenig später jemand in das Zimmer gestolpert kam.[/LEFT]

[LEFT]»Oh, Pardon~.«[/LEFT]



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Nudelchen
2019-09-21T19:21:13+00:00 21.09.2019 21:21
Oh je, das ist ja echt eine heftige Geschichte.
Da ist doch tatsächlich sehr viel mehr Verbindung da, als man jemals gedacht hätte. Der arme Jasper! Das muss für ihn wirklich schwer zu schlucken sein! Das mit seiner Mutter ist echt schlimm! ;_;
Wie viele Leben will Isaac noch zerstören...
Ich hoffe, das Jasper jetzt wenigstens den Rest seiner leiblichen Familie kennen lernen kann!
Antwort von:  Jayle
22.09.2019 18:29
Ja, dieses Kapitel fiel mir auch nicht gerade leicht ^^°
und leider wird es solche Kapitel in Zukunft immer wieder geben 🙈

Isaac ist eben wirklich ein abscheulicher Kerl.
Aber niemand wird so geboren, wie man so schön sagt....


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