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Welcome to the Rumble

von

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'Cause these are times when we decide to be who we are

Seufzend betrat ich den großen Balkon unseres Hauses, nahm einen tiefen zug der kühlen Abendluft.

 

Langsam ging ich die wenigen Schritte, lehnte mich gegen das kühle Metall der Brüstung, den Blick fest auf die funkelnden Lichter der Stadt gerichtet.

Es war bereits weit nach Mitternacht, die Gala im inneren unseres Hauses war noch immer im vollen Gange, zahlreiche Gespräche mit diversen Gästen lagen hinter mir, Gespräche die sich immer und immer wieder um die gleichen Themen drehten.

Schmerzend rieb ich mir die Schläfen, es war ermüdend.

Ich hasste solche Abende, Abende an denen ich kaum auch nur eine Minute hatte in der ich mal durchatmeten konnte.

Solche Abende an denen alle einfach so und Hilfsmittel ihren Spaß zu haben schienen, alle außer mir.

Seit 2 Jahren war ich nun das Gesicht der Capsul Corporation, das Aushängeschild der Firma meiner Mutter, während mein Bruder und sie die Geschäfte führten, stets neue Innovationen kreierten, Erfindungen hervorbrachten die augenblicklich als Weltneuheiten geahndet wurden und uns so immer wieder aufs neue Millionen einbrachten.

 

Ich fühlte mich schlecht.

Die Wirkung des Kokain ließ langsam nach, meine Gefühle fuhren Achterbahn, Emotionen die ich nur zu gerne unterdrückte, die aber immer wieder auftauchten sobald die Wirkung meines Wunderpulvers nachließ.

Ich war undankbar und das war alles andere als in Ordnung.

Meine Mutter und mein Bruder hatten mir so das wohl angenehmste Leben beschert welches ich mir hätte wünschen können.

Taten alles dafür, dass wir sorgenfrei Leben konnten.

Geldbeträge die schon nicht mehr zu zählen waren fließen durch unsere Konten, nicht umsonst galten wir als die reichste Familie der Welt und was tat ich?

Ich hatte bereits nach zwei Jahren in die Kamera lächeln die Nase voll, wollte nicht mehr das liebe kleine, stets bestens gelaunte Töchterchen sein.

Ich wollte leben.

Meine Freundinnen treffen, mich verlieben.

Erneut seufzte ich, beobachtete wie mein Bruder und sein bester Freund den Garten betraten, sich angeregt unterhielten.

 

Ja ich war undankbar.

 

Überfordert mit mir selbst zog ich das Tütchen mit dem Pulver aus meiner Handtasche, in dem sich noch zwei Pillen befanden, streckte seufzend mein Gesicht den Sternen entgegen, sog mit geschlossenen Augen erneut eine Welle des kühlen Abendwindes ein.

Ein schmunzeln legte sich auf meine Lippen, der Abend hier war wie eine Wiederholung jenen Abend an dem ich das weiße Pulver zum ersten Mal in meinen Händen hielt.

 

 

 

 

-2 Jahre zuvor-

 

 „So allein hier draußen?“

lächelnd erkannte ich Mike, den Sohn einer unserer Geschäftspartner

„Ich brauchte mal ein paar Minuten für mich“

„Sicher nicht so einfach immer im Mittelpunkt zu stehen“

„Nein, ist es nicht.

Aber das ist eben mein Job“

Wieder zwang ich mich zu einem lächeln.

„Hier“

irritiert sah ich auf das kleine durchsichtige Tütchen in seiner Hand in dem sich etwas weißes Pulver befand

„Was ist das?“

„Kokain“

 

Ich schluckte, sah Mike zweifelnd an.

Schmunzelnd erwiderte er meinen Blick

„Mach dir keine Sorgen, das Zeug ist genau das richtige für dich.

Lockert auf und bringt Spaß, perfekt für solche Anlässe bei denen du immer die gut gelaunte Spielen musst.

Und zu dem ist es völlig ungefährlich“

zögernd griff ich nach dem Tütchen, ließ meinen Blick kurz auf meinen Bruder fallen der sich noch immer angeregt mit Goten unterhielt.

 

„Überleg es dir.

Falls du Nachschub brauchst, meine Nummer hast du ja süße“

 

Nickend blieb ich zurück, den Blick noch immer starr auf das Tütchen in meinen Händen gerichtet ließ ich die Worte die er eben zu mir gesagt hatte Revue passieren.

„Perfekt für Anlässe bei denen du immer gut gelaunt sein musst..“

 

______

 

 

„Bra?“

Schnell ließ ich das Tütchen in meine Handtasche rutschen, sah zu meinem Bruder der mir aus dem Garten zu rief

„Du solltest langsam wieder rein kommen“

„Ich komme gleich“

gequält schloss ich die Augen, war erneut dazu gezwungen meine Maske aufzulegen und die gut gelaunte zu spielen.

Erneut griff ich nach dem Tütchen, nahm schnell eine der Tabletten hinaus.

Mit der Tablette in meiner Faust gelagert betrat ich das große Foyer unseres Hauses, sah meine Eltern in der einen Ecke des Raumes und meinen Bruder in der anderen stehen, sich angeregt mit einigen der Gäste unterhalten.

Schnell griff ich nach einem der Sektgläser,  schob mir die Tablette in den Mund und spülte sie mit einem großen Schluckt der prickelnden Flüssigkeit hinunter.

 

„Was hast du denn da?“

erschrocken drehte ich mich zu der Stimme neben mir, nein- Goten.

Ich konnte beinahe spüren wie mir die Blässe ins Gesicht stieg, warum ausgerechnet er ?

„Ist dir nicht wohl?

Du siehst so blass aus“

ich schloss kurz die Augen, hoffte inständig dass die Wirkung der Pille sofort einsetze bevor ich in meiner gerade depressiven Phase etwas sagen könnte was ich vermutlich später bereuen würde.

„Alles in Ordnung, ich habe nur etwas Kopfschmerzen und eine Tablette genommen“

zaghaft nickte er mir zu, sah mich eindringlich an

„Irgendetwas stimmt nicht mit dir, dass ist mir schon vor einiger Zeit aufgefallen“

ich schluckte.

Verdammt, hoffentlich hatte er nichts bemerkt.

Ich durfte mir jetzt auf gar keinen Fall irgendetwas anmerken lassen

„Wie gesagt, es ist alles in Ordnung“

„Warum sind deine Pupillen dann so groß?“

beunruhigt sah ich ihn an, spürte wie es mir eiskalt den Rücken hinunter lief, in mir geriet alles in Panik, was sollte ich darauf jetzt sagen?

 

Ohne dass ich die Chance hatte etwas zu erwidern griff er nach meinem Arm, zog mich mit sich in den nächsten freien Raum.

Geräuschvoll verschloss er die Tür hinter uns, griff nach meiner Handtasche die er sofort öffnete und das kleine Tütchen mit dem Pulver hervor holte welches er mir ausdruckslos vors Gesicht hielt

„Was ist das?“

ernst sah er mich an, war beunruhigend ruhig dabei.

Haltsuchend griff ich nach dem Rand des Waschbeckens, senkte beschämt den Blick.

„Es war nur einmal“

„Das glaubst du doch selbst nicht“

ungläubig sah Goten mich an

„Dann macht es dir ja nichts aus wenn wir das Zeug hier entsorgen“

Ich ließ mich auf den Rand der Badewanne sinken, beobachtete Goten dabei wie er das Tütchen mit samt Inhalt in der Toilette ausleerte und den Spülknopf drückte.

Ich wusste genau, würde ich jetzt irgendetwas tun um ihn davon abzuhalten würde die Situation hier eskalieren und das war bei Kami das letzte was ich wollte.

Stumm sah er mich an, seine Augen spiegelten seine Enttäuschung nur zu gut wieder.

Auch wenn Goten und ich nie eine innigere Beziehung hatten und er immer nur der beste Freund meines Bruders war, traf mich seine Enttäuschung weitaus härter als die eines jeden anderen.

„Es war eine einmalige Sache“ meine Stimme war ein flüstern, in mir begann es unwillkürlich zu brodeln, die Hitze schoss durch meinen Körper, verzweifelt versuchte ich die Kontrolle über mich und mein Temperament zurück zu gelangen

„Das kann ich dir nicht glauben Bra“

 

Angst machte sich in mir breit.

Angst davor was nun passieren würde.

Zwei Jahre hatte ich es geschafft meinen Konsum geheim zu halten, niemand hatte auch nur je etwas erahnt.

Ich habe meinen Job erledigt und mir dabei etwas Hilfe gesucht, mehr nicht.

Ich wusste immer dass ich jederzeit damit aufhören könnte, wenn ich es wollte.
 

Wenn ich es wollte.

Das einzige in meinem Leben worüber ich die Kontrolle hatte, und diese Kontrolle würde ich behalten, koste es was es wolle.

Funkelnd sah ich Goten an

„Es ist mir egal was du mir glaubst“ bedrohlich durchschnitt meine Stimme die Luft zwischen uns, unverständlich sah Goten mich an, schüttelte fassungslos den Kopf, seufzte dann jedoch geschlagen

„Ich will dir helfen Bra“

„Das ist nicht nötig Goten.

Ich brauche weder deine Hilfe noch dich“

erschrocken über meine Worte sah ich in seine braunen Augen die augenblicklich jede Wärme verloren hatten.

 

„Goten ich...“

„Schon gut Bra.

Du hast dich unmissverständlich ausgedrückt.

Ich habe dir einmal meine Hilfe angeboten, das wird nicht noch einmal passieren“

Seine Stimme war eiskalt, in mir erschauderte alles, ich hatte Goten seitdem ich ihn kenne noch nie so erlebt.

Langsam wandte er sich von mir ab, schloss die Tür des Bads wieder auf, wollte gerade den Raum verlassen ehe er sich nochmal kurz zu mir drehte

„Komm bei mir bloß nicht an wenn du an deiner Sucht zugrunde gehst“

 

Laut fiel die Tür ins Schloss, entsetzt sah ich dem Mann hinterher der mir von allen schon immer am meisten bedeutet hatte.

Seitdem ich denken konnte war ich verliebt in Goten und jetzt?

Noch nie hatte ich ihn so kalt erlebt, noch nie hatte ich mich für etwas das ich gesagt habe so sehr gehasst.

Überfordert lief ich in mein Zimmer, griff nach einem Karton den ich seit geraumer Zeit unter meinem Bett platziert hatte, nahm ein wenig des weißen Pulvers heraus.

 

Ich tat es wieder.

Immer Drogen, warum?

Nur für den kurzen Kick für das unbeschreibliche.

Nur wegen der Flucht, Alltag, Stress, Kummer...?

Wegen der Angst vor dem Leben?

Welches keines mehr ist, wenn du in deinem Rausch alles als wunderbar ansiehst.

Und was kommt danach?

Das gleiche wieder,

Alltag, Stress, Kummer...

 

Zum wiederholten Male sog ich das weiße Pulver durch meine Nase, hieß das aufkeimende Gefühl willkommen.



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