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Change of Fate

von

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„Whoa! Hast du das gesehen? Ein dreifacher Axel!“

„Ja! Und den hat sie jetzt schon zwei Mal ohne Fehler gemacht! Wer ist das?“

 

An der Bande der Eisbahn hatte sich mittlerweile eine Traube von Menschen gesammelt und selbst die übrigen Eisläufer, die noch auf dem Eis ihre Figuren übten oder einfach nur ein bisschen auf dem Eis Schlittschuh liefen, hatten mittlerweile aufgehört und sahen einem jungen Mädchen in einem grünen Kleid mit Blumenmuster bei ihrer Kür zu.

 

„Hä? Willst du mich verarschen? Das ist Makoto Kino von der Juban. Die hast du doch erst Freitag gesehen, weißt du nicht mehr?“

„Echt jetzt? Das ist das Mannsweib vom Karate-Club, die Hiroki so verdroschen hat?“

„Was heißt hier verdroschen? Er hat sie doch herausgefordert. Hätte er seine Fresse nicht so aufgerissen, dann wäre unsere Schule bei dem gemeinsamen Training nicht so blamiert worden.“

„Unglaublich. In den Karateklamotten könnte man sie für einen Jungen halten wenn man die Haare ignoriert. Aber guck sie dir jetzt mal an. Muss man ihr ja lassen, einen geilen Arsch hat sie. Und ihre Brüs…AU!“

 

Erschrocken wichen die Umstehenden zurück, als eine Frau mittleren Alters in einem Trainingsanzug dem Jungen eine ordentliche Kopfnuss verpasste und ihn abfällig ansah.

 

„Wenn du so viel Energie in dein Training stecken würdest wie in dein dreckiges Mundwerk, dann wäre dein zweifacher Axel nicht so eine Katastrophe! Nimm dir besser mal ein Beispiel an ihr!“

 

Betretenes Schweigen trat ein und Makoto beendete, dank dem Zwischenfall nicht mehr Zentrum der Aufmerksamkeit, ihre Kür. Genervt sah sie zu der Gruppe hinüber. Aufgrund der Bauweise der Eislaufhalle hatte sie sehr wohl mitbekommen, was gesprochen worden war, zumal sich die Traube um den Großmäuligen Teigo-Schüler leider auf ihrer Seite der Halle befand. Sie erkannte die Frau, die die Lästereien unterbrochen hatte. Sie hatte sie schon öfter hier gesehen und von ihr auch einige Tipps erhalten und Makoto hatte ihren Rat immer gern angenommen, auch wenn sie Kritik manchmal harsch äußern konnte. Aber irgendwie schien es Teil des Eiskunstlaufs zu sein, als Trainer manchmal harsche Kritik auszuteilen. Ein Grund, warum Makoto es nur als Ausgleich zum Kampfsport machte. Irgendwie war harsche Kritik im Kampfsport etwas anderes. Vielleicht, weil man hinter der Eleganz des Eiskunstlaufs sowas einfach nicht erwartete.

 

Sie glitt über die Eisfläche zur Bande und verließ dann das Eis. Noch während sie die Kufenschoner anlegte, hörte sie die Trainerin ihre Schüler, unter anderem den Teigo-Schüler, aufs Eis scheuchen.

 

„Schluss mit dem faulenzen. Ab aufs Eis und wärmt euch auf! Haruto, du kannst nach Hause.“

„Was? Wieso?“ Der Junge, der zuvor noch über Makoto hergezogen war, sah seine Trainerin schockiert an.

„Weil ich Verhalten wie deines nicht tolerieren. Vor nächster Woche brauchst du nicht wieder kommen und ab da wirst du an deinem Axel arbeiten.“ Die Trainerin sah ihn zornig an und hatte die Arme vor der Brust verschränkt.

 

Haruto warf einen verstohlenen Blick zu Makoto, die ihn nur kühl ansah und dann verließ er die Halle. Während die übrigen Schüler sich auf das Eis begaben und die anderen Besucher der Halle langsam wieder ihre Runden liefen oder irgendwelche Sprünge übten, ging die Trainerin auf Makoto zu.

 

„Tut mir leid, was der Bengel über dich gesagt hat Makoto.“

„Schon gut, ich bin es ja gewohnt Mika.“ Makoto zuckte mit den Schultern und sah kurz zu den Menschen auf dem Eis.

„Das ist schlimm genug und keine Entschuldigung. Du hast großes Talent und nur das sollte zählen, wenn sie dich nicht kennen. Manchmal bist du wirklich zu nett.“ Mika sah sie mit einer Mischung aus Tadel und Mitleid an.

 

Makoto sah sie einen Moment peinlich berührt an. Sie hatte zwar Recht, aber Makoto fiel es noch immer schwer einzusehen, dass nicht sie das Problem war. Das nicht sie Schuld daran war, wie Typen wie Haruto sie behandelten.

Sie spürte etwas an ihren rechten Arm tippen und sah überrascht zur Seite und schließlich nach unten. Ein Mädchen, vielleicht 5 oder 6 Jahre alt in einem weiß-blauen Eiskunstlaufkleid sah sie schüchtern an.

 

„Du…ähm…Makoto, richtig?“

 

Makoto kniete sich hin, um mit dem Mädchen auf Augenhöhe zu sein.

 

„Richtig, und wie heißt du?“

„Saki. Ich fand deine Kür echt toll. Wenn ich größer bin, möchte ich auch mal so gut laufen wie du. Und dein Kleid ist total schön. Wo hast du das her?“

Makoto errötete. „Danke. Das hab ich selbst gemacht.“

„Wirklich? Ist das nicht total schwer?“ Saki sah sie nun voller Staunen in ihren Augen an, als hätte sie gerade ein Geheimnis erfahren.

„Naja, ein bisschen kompliziert, wenn man die Pailletten und Stickereien alle von Hand statt mit einer Nähmaschine. Aber es ist mehr eine Sache der Übung.“

„Glaubst du, ich kann das lernen? Ein Kleid fürs Eiskunstlaufen machen meine ich.“

„Klar! Kennst du das Juban Jugendzentrum?“

 

Saki nickte eifrig.

 

„Eine Freundin von mir bietet dort Kurse zum Nähen und Schneidern an. Sie kann dir alles Nötige beibringen.“

„Wirklich? Das wäre so toll! Dann kann ich mir die Kleider selber machen. Danke!“ Überschwänglich umarmte Saki die überraschte Makoto, die sie kurz darauf ebenfalls umarmte.

„Genug jetzt Saki. Ab aufs Eis mit dir.“

„OK. Tschüss Mako-chan!“ Sie winkte nochmal, zog ihre Kufenschoner ab und begab sich aufs Eis.

„Süß die Kleine.“ Makoto sah ihr noch einen Moment nach, bevor sie sich wieder Mika zuwandte.

„Ja. Sie hat durchaus Talent, ist aber noch zu ängstlich um sich weiter zu entwickeln. Aber ich denke, das Trainingscamp in den Ferien wird ihr da helfen.“

 

Die beiden schwiegen einen Moment, bevor Mika wieder das Wort ergriff.

 

„Ich kann dich immer noch trainieren wenn du es dir anders überlegst. Es wäre wirklich schade, jemanden wie dich nicht in Wettbewerben antreten zu sehen.“

„Danke, aber das…ist nicht so meins. Nicht auf Wettbewerbsebene jedenfalls. Es ist eine gute Ergänzung zum Kampfsport, weil man beim Eiskunstlaufen viel mehr auf den Körper achten muss, um immer die passende Balance zu haben. Gut für die Körperbeherrschung.“

„Falls du deine Meinung doch mal änderst, weißt du ja, wo du mich findest.“

 

Mika verabschiedete sich von Makoto und ging nun ebenfalls aufs Eis. Makoto sah Saki noch einen Moment zu, bevor sie in die Umkleidekabine ging und sich umzog. Und dort fiel ihre Laune wieder auf einen Tiefpunkt.

 

Normalerweise mied sie die Zeiten, zu denen Mika ihre Schüler trainierte ebenso wie die Zeiten, zu denen die Halle voll war. Sie mochte die Aufmerksamkeit nicht auf dem Eis. Es machte ihr Spaß und seit sie vor Jahren mit dem Eiskunstlaufen angefangen hatte, hatte sie auch im Karate eine viel bessere Körperbeherrschung.

 

Es änderte aber nichts daran, dass sie sich immer wieder wie ein Tier im Zoo vorkam. Nicht nur wegen ihrer Größe, mit der sie die anderen Mädchen überragte, auch mit ihrer Kraft und ihrer ganzen Art, die ihr nur allzu oft Lästereien wie Mannsweib einbrachten. Sie gab sich nach außen kalt und unverletzlich, aber es tat immer noch weh, sowas zu hören. Es war auch der Grund, weshalb sie trotz ihrer anderen weiblichen Reize immer wieder zweifelte, dass sie begehrenswert sein konnte.

Sie hielt einen Moment inne, bevor sie sich den Schal umlegte, die Jacke anzog und sich ihre Tasche packte. Fast schon fluchtartig verließ sie die Halle und erst im Park verlangsamte sie ihre schritte.

 

Der frisch gefallene Schnee knirschte unter ihren Schuhen und die Kälte biss ihr geradezu ins Gesicht. Es war schon dunkel und die Laternen warfen ein friedliches Licht auf den Schnee. Sie bog ab und betrat einen Pfad, den heute schon länger niemand mehr entlanggegangen war. Die wenigen Spuren waren schon fast wieder unter Neuschnee vergraben.

 

Auf einmal nahm sie ein funkeln aus dem Augenwinkel war und sah zur Seite, auf der Suche nach der Ursache. Sie brauchte einen Moment, um zu verstehen, dass die feinen Schneeflocken dafür verantwortlich waren. Sie stand unweit einer Laterne und die Schneeflocken waren so fein, dass sie mehr wie Kristallstaub aussahen und das Licht der Laterne brach sich immer wieder in leichten Regenbogenfarben in ihnen. Sie lächelte und beobachtete eine Weile, wie die kleinen Flocken im Licht der Laterne zu Boden vielen und alles ein so friedliches Bild ergab, ab und an durch ihren weißen Atem in der Luft ergänzt.

Schließlich atmete sie noch einmal tief durch, sah ein letztes Mal zur Laterne und setzte dann ihren Heimweg fort. Die Nacht war eigentlich viel zu friedlich, um sich wegen solcher Idioten wie diesem Haruto aufzuregen.

 

Sie lief den schneebedeckten Pfad weiter entlang und sah in den Himmel. Es war bewölkt, aber zwischendurch waren Löcher in der Wolkendecke und man konnte die Sterne sehen. Der Mond leuchtete durch die Wolkendecke an ihrer Seite. Plötzlich sah sie erst eine, dann noch eine zweite Sternschnuppe.

 

Wieder fiel ihre Laune auf einen Tiefpunkt. Wie schön wäre es, mit jemandem zusammen durch den verschneiten Park zu laufen…Hand in Hand…aber von Jungs hatte sie in letzter Zeit die Nase einfach voll.

 

Sie seufzte und lief weiter, als sie plötzlich einen beißenden Geruch wahrnahm. Benzin? Hier? Es gab keine Tankstelle in der Nähe. Hatte jemand in der Nähe geparkt mit einem Leck im Tank?

Makoto folgte dem Geruch. Sie wusste, dass sie in die Richtung eines kleinen Schreins lief. Kurz darauf mischte sich ein anderer Geruch zum Benzin. Rauch!

Makoto rannte nun und erreichte kurz darauf den Schrein, der lichterloh brannte und erkannte davor eine Gestalt. Neben ihr auf dem Boden lag ein Kanister.

 

„Hey! Was soll das?“ Makoto hielt abrupt inne, als der Mann seinen Kopf drehte. Er drehte den Kopf, ohne den Körper zu bewegen, bis sie sein Gesicht sah. Oder vielmehr die Fratze eines grinsenden Dämons, der nun ein irres Lachen von sich gab und plötzlich schoss etwas auf sie zu. Makoto konnte gerade noch zur Seite ausweichen und sich abrollen. Ihre Tasche war auf den Boden gefallen und sie griff in ihre Jackentasche.

„Macht der Jupiternebel, mach auf!“

 

***

 

„Dieser eingebildete, arrogante Vollidiot! Der erkennt doch ein wahres Talent nicht mal, wenn es ihn ohrfeigt!“ Wütend stapfte ein blondes Mädchen am Park entlang, an ihrer Seite eine weiße Katze mit einer Mondsichel auf der Stirn.

„Du musst zugeben Minako, es war eine ziemlich blöde Idee, den Juror zu Ohrfeigen.“

 

Abrupt blieb der Kater stehen, als sich das Mädchen voller Zorn zu ihm umdrehte. Im Moment schien sie wie ein riesiger, wütender Oni zu sein.

 

„DER TYP HAT GESAGT ICH SEI FETT ARTEMIS!“

 

Artemis zuckte zusammen.

 

„Naja, genau genommen sagte er, du könntest etwas mehr Sport machen.“

„Du…du…“ Plötzlich brach Minako ab, als sie einen lauten Knall hörte. Nur kurze Zeit später drang ein beißender Geruch in ihre Nase.

„Feuer!“

 

Minako rannte los und Artemis versuchte mit ihr Schritt zu halten. Es dauerte nicht lange, bis die beiden Kampfgeräusche vernahmen und schließlich den Schrein erreichten.

 

Sie sahen erst nur den Schrein in Flammen stehen und danach einen entwurzelten Baum, der scheinbar andere Bäume umgerissen hatte. Und erst dann sahen sie einen Dämon auf sie zuspringen.

Sie wichen aus und Minako zog ihren Verwandlungsfüller aus der Tasche.

 

„Macht der Venusnebel, mach auf!“

„Minako, er entkommt!“

„Von wegen! Feuerherzen, fliegt!“

 

Eine Kette aus goldenen Herzen flog dem Dämon hinterher und wickelte sich um sein Bein.

 

„Hiergeblieben Freundchen!“ Sie zog an der Kette und der im Sprung befindliche Dämon stürzte auf den Boden.

„Pass auf Venus, der spuckt Feuer!“

„Irritiert drehte sich Venus kurz um und sah Sailor Jupiter auf sie zulaufen, ihre Kleidung wies schon deutliche Kampfspuren auf.

 

„Feuer spucken?“ Als sie sich wieder zu dem Dämon umdrehte, war dieser schon wieder auf den Beinen, öffnete den Mund und spie Feuer in ihre Richtung. Im letzten Moment konnte sie sich ducken, dennoch versengte ihr das Feuer einige Haare.

„Donnerschlag, flieg!“

 

Eine Kugel aus Blitzen flog auf den Dämon zu, doch er wich aus und im nächsten Moment riss er einen kleinen Baum aus dem Boden, spuckte Feuer und warf den Baum in Jupiters Richtung, der daraufhin Feuer fing.

 

Sie konnte noch ausweichen, aber der Dämon hatte bereits einen dicken Ast von einem anderen Baum abgebrochen mit einem unnatürlich langen und gummiartigen Arm, schleuderte ihn in ihre Richtung und traf sie damit am Kopf.

 

„Jupiter!“

 

Mit ihrem Ausruf zog sie nun die Aufmerksamkeit des Dämons auf sich und konnte dem Ast gerade noch ausweichen. Der Dämon spuckte erneut Feuer in ihre Richtung und sie wich aus. Ein funkeln auf der Stirn des Dämons erregte ihre Aufmerksamkeit.

 

„Halbmondstrahl, flieg!“

 

Der Dämon konnte nicht mehr schnell genug reagieren, da er noch den Schwung des Astes gegen sich hatte und der Halbmondstrahl traf ihn in der Stirn.

 

Er gab ein schrilles kreischen von sich und einen Moment später ertönte ein splitterndes Geräusch, als würde ein großes Fenster aus einem Hochhaus auf dem Boden aufschlagen. Nur ein paar Splitter blieben zurück.

 

„Makoto? Makoto!“

 

Venus lief zu ihrer Freundin, die noch immer am Boden lag. Die Transformation war gebrochen und auf dem Schnee hatte sich Blut ausgebreitet.

 

„Makoto? Makoto, wach auf!“

 

„Minako, wir müssen hier weg! Das Feuer ist überall und Makoto muss ins Krankenhaus!“

 

Sie sah sich kurz um und Artemis hatte Recht. Trotz des Schnees hatte das Feuer des Dämons auf weitere Bäume übergegriffen. Das Feuer musste weithin zu sehen sein und die Feuerwehrt war sicherlich schon unterwegs.

Minako hatte Mühe, ihre bewusstlose Freundin zu tragen, konzentrierte sich aber auf ihre Kraft als Kriegerin und mobilisierte dadurch die nötige Kraft, um Makoto fortzubringen.

 

Im Krankenhaus lief Minako im Wartezimmer auf und ab. Der Arzt und die Schwestern hatten ihr den Zutritt zu Makotos Zimmer verboten, solange sie noch untersucht wurde. Artemis war nicht weniger besorgt als sie, konnte hier aber nicht offen mit ihr sprechen.

 

Minako hatte sich geweigert, ihre Freundinnen zu informieren solange sie nicht wusste, wie schlimm es um Makoto stand. Da war so viel Blut gewesen.

 

„Miss Aino?“ Eine Schwester war in das Wartezimmer gekommen.

„Ja? Wie geht es Makoto?“

„Sie hat ziemliches Glück gehabt. Sie hat ein paar Verbrennungen und Kratzer. Außerdem eine Gehirnerschütterung, aber es hätte schlimmer kommen können. Die Polizei hat sicher noch Fragen nachher, aber Sie können jetzt zu ihr. Sie wird aber wohl kaum vor Morgen aufwachen.“

 

Minako und Artemis folgten der Schwester in Makotos Zimmer. Sie war ziemlich blass und hatte einen dicken Verband um den Kopf. Weitere Verbände waren an Händen und Armen zu sehen.

Minako setzte sich auf einen Stuhl, den sie neben das Bett zog und setzte sich. Sie wollte die Hand ihrer Freundin nehmen, aber legte ihre Hand schließlich auf eine unverletzte Stelle auf ihren Unterarm.

 

„Mako? Hörst du mich?“ Ihre Stimme zitterte und Makoto reagierte nicht.

 

Makoto reagierte nicht. Artemis war auf das Bett gesprungen und sah sie nun ebenfalls besorgt an.

 

„Sie wird schon wieder. Du hast die Schwester gehört.“ Trotz der aufmunternden Worte fehlte seiner Stimme die nötige Überzeugungskraft.

Immer wieder flüsterte Minako den Namen ihrer Freundin, bis sie irgendwann einschlief.

 

Ein seltsam geborgenes Gefühl stieg in ihr auf. Wo war sie? Und was war das für ein Gefühl?

Es dauerte einige Zeit bis Minako registrierte, dass irgendjemand mit ihren Haaren spielte. Ruckartig richtete sie sich auf und sah sich um, bis sie in Makotos grinsendes Gesicht sah.

 

„Dich weckt auch gar nichts auf.“ Makoto grinste noch breiter.

 

„Was soll denn das heißen? Ich…“ Minako stutzte, als ihr plötzlich ihre Haare ins Gesicht fielen. Oder zumindest ein Teil davon. „Was zum…“ Sie sah sich um, entdeckte die Tür zum Bad und ging hinein. Kurze Zeit darauf ertönte ein spitzer Schrei.

„Was hast du getan! Meine Haare!“

 

Minako sah im Spiegel etwas, dass man nur als den Versuch eines Kindes bezeichnen konnte, sich irgendeine Turmfrisur zu machen, die aussah wie ein komischer Pilz.

Minako lief zurück ins Zimmer und sah Makoto böse an.

 

„Was hast du getan? Meine Frisur ist total ruiniert!“

 

Makoto lachte nur und nachdem Minako zunächst total perplex dagestanden hatte, stimmte sie in das Gelächter ein, bevor sie sich wieder auf den Stuhl setzte und ihre Frisur richtete.

 

„Mit deinen Händen solltest du sowas nicht machen!“ Minako sah sie tadelnd an.

„Ach was, das ist nur wegen der Salbe. So schlimm ist das gar nicht.“

„Hä? Wie spät ist es?“

„Schon fast Mittag. Der Arzt war schon hier. Ich hab ihm gesagt, dass ich nach Hause gehe.“

„Den Teufel wirst du tun! Du hast eine Gehirnerschütterung! Du darfst nicht mal alleine sein!“

„Trotzdem will ich nach Hause. Ich will hier nicht bleiben.“

 

Minako sah sie eine Weile an. Makoto sah etwas besser aus, aber eigentlich sollte sie besser hier bleiben.

 

„Ich klär das.“

 

Mit diesen Worten erhob sich Minako und verschwand aus dem Zimmer. Artemis und Makoto sahen ihr verdutzt nach.

 

„Was hat sie denn jetzt vor?“

„Keine Ahnung.“ Artemis sah Makoto besorgt an. Er war ebenfalls der Meinung, dass sie noch hier bleiben sollte, aber sie schien sich hier nicht wohl zu fühlen.

 

Kurze Zeit später kam Minako wieder und verkündete, dass sie ein Taxi gerufen hatte.

 

Einige Zeit später trafen sie in Makotos Wohnung ein und Minako stützte sie, während sie sie in ihr Zimmer begleitete. Artemis hatte sich vor der Haustür verabschiedet und hatte sich auf den Weg gemacht, die anderen zu informieren.

Makoto lag kaum im Bett, da war sie auch schon eingeschlafen. Der Arzt hatte Minako genau instruiert, was zu beachten sei. Die nächsten Tage durfte Makoto nicht alleine sein und sie sollte am besten so viel wie möglich im Bett bleiben.

 

Minako sah sich im Zimmer um. Sie war bisher noch nie in Makotos Schlafzimmer gewesen. Auf einer Kommode stand ein Bild und Minako sah dort einen Mann und eine Frau zusammen mit einem kleinen Mädchen, das offensichtlich Makoto war. Sie sprach nicht von ihren Eltern fiel Minako plötzlich auf. Sie wusste, dass ihre Eltern bei einem Flugzeugabsturz umgekommen waren. Das hatte sie recherchiert, nachdem sich Makoto als Sailor Jupiter offenbart hatte.

 

Sie sah sich weiter um und öffnete schließlich den Kleiderschrank. Sie war überrascht, wie viele Kleider Makoto hatte. Viele elegante und auch das ein oder andere freizügige Stück waren dabei. Das meiste schien sie selbst gefertigt zu haben.

Insgesamt wirkte das Schlafzimmer sehr warm und angenehm.

 

Minako beschloss, Makoto etwas zu essen zu machen. Nichts zu aufwändiges, wenn sie an ihre eigenen Kochkünste dachte. Aber etwas Reis und Brühe bekam sie dann doch hin, ohne irgendwas anbrennen zu lassen.

 

„Nein! So ein Mist!“

 

Makoto betrat die Küche und stützte sich am Türrahmen ab. Die Küche war das reinste Chaos und sie konnte angebrannten Reis riechen.

 

„Was tust du da?“

Minako erstarrte. „Ups.“

„Dich kann man in der Küche auch nicht allein lassen!“ Sie ging zu Minako und wollte ihr den Topf mit dem Reis abnehmen, doch Minako hielt ihn weg.

„Du gehörst ins Bett!“

„Ich bin nicht schwerkrank. Und wenn du so weiter machst, brennst du mir noch meine Wohnung ab.“ Noch bevor Minako weiter protestieren konnte, hatte ihr Makoto den Topf abgenommen.

Zumindest was ihre Hände anging, schien es tatsächlich nicht so schlimm zu sein.

Während Makoto neuen Reis aufsetzte, wandte sich Minako dem Gemüse zu, das sie gefunden hatte und begann es umständlich zurecht zu schneiden.

„Warte, mach es so, das geht besser.“

 

Minako erstarrte kurz, als Makoto so dicht hinter ihr stand, dass sie ihren Körper im Rücken fühlen konnte und sich Makotos Hände auf ihre legten. Wieso fühlte sie sich plötzlich so geborgen?

 

Vorsichtig zeigte Makoto ihr, wie sie das Gemüse schneiden sollte. Doch selbst als Minako verstanden hatte und das Gemüse selbst schnitt, nahm Makoto ihre Hände nicht von Minakos runter. Sie spürte, wie Makoto an ihrem Haar roch.

 

Es kribbelte in ihrem Bauch.

 

„Bleibst du zum Essen?“ Makotos Frage war nur ein flüstern.

„Du sollst doch nicht alleine bleiben“, erinnerte Minako und drehte sich um. Einen Moment lang sahen sie sich in die Augen und dann näherten sich ihre Gesichter langsam, bis sich ihre Lippen berührten. Es war ein zarter, aber langer Kuss und Minako ließ das Messer los. Sie drehte sich vollends zu Makoto um und vertiefte den Kuss, bis sie beide Luft benötigten.

Sie sahen sich an und hatte beide gerötete Wangen. Etwas hatte sich verändert.

 

„Bleibst du bis morgen?“ Makoto lächelte vielversprechend.

„Jemand muss ja auf dich aufpassen, damit du nicht verhungerst.“

 

Kurz darauf lachten sie beide los, aber hielten einander fest. Erst als der Reiskocher piepte, ließen sie los.

 

„Das…ich…“ Makoto suchte nach den richtigen Worten. Aber wie sollte sie die richtigen Worte finden, wenn alles so schnell gekommen war.

„Vielleicht…lassen wir es etwas langsamer angehen und…sehen einfach, wohin es führt?“ Auch Minako war sich noch nicht sicher, was das alles bedeutete. Aber sie fühlte sich zum ersten Mal seit langem wieder richtig wohl.

„Ja, klingt gut.“

 

„MAKOTO! GEHT ES DIR GUT? LEBST DU NOCH?“

 

Die Tür wurde plötzlich aufgestoßen und Usagi stürzte herein. Makoto und Minako traten einen schritt voneinander weg und sahen sich im nächsten Moment mit einem Haufen Fragen und Vorwürfen, warum sie nicht Bescheid gesagt hatten, von ihren Freunden konfrontiert.

 

Einige Dinge mussten wohl erst warten. Aber sie hatten später noch Zeit. Zeit zu zweit um zu sehen, wo der Pfad hinführte, auf dem sie sich befanden.

 

Natürlich war Usagi nicht allein. Auch Rei, Amy und Luna waren dabei. Artemis sprang auf einen Küchenstuhl und sah Makoto besorgt an. Minako musste die ganze Geschichte erzählen. Wobei Sie sich die Freiheit nahm, gewisse Dinge nicht zu erwähnen.

 

Es war schon recht spät, als Usagi, Amy, Rei und Luna sich verabschiedeten.

Minako und Mailto waren nun mit Artemis allein. Artemis hatte es sich auf Makotos Couch gemütlich gemacht und Minako brachte Makoto wieder in ihr Schlafzimmer.

 

Als Makoto im Bett lag, trat eine unangenehme Stille ein.

 

Wie war es überhaupt dazu gekommen?

Sie kannten sich ja jetzt schon eine Weile, aber bisher waren da keine romantischen Gefühle im Spiel gewesen. Aber vorhin in der Küche...Makoto war ihr so nah gewesen und hatte einen schwachen Hauch von Früchten in Minakos Haaren gerochen. Er war noch gerade so wahrnehmbar gewesen.

 

"Hast du ein neues Shampoo?"

 

Makotos plötzliche Frage überraschte Minako.

 

"Achso...ja. Der Duft ist ziemlich hartnäckig. Irgendeine neue Rezeptur, damit Zigarettenrauch zum Beispiel nicht so schnell in den Haaren bleibt." Nervös spielte Sie mit ihrem Ärmel.

 

"Funktioniert offenbar gut. Den Rauch vom Feuer riecht man nicht."

"Ja, irgendwie schon."

 

Wieder trat eine unangenehme Stille ein.

 

"Du küsst echt gut." Erschrocken schlug sich Minako die Hände vor den Mund. Ups, jetzt war die Katze aus dem Sack.

Beide liefen bis unter die Haarspitzen rot an.

 

Gott, warum musste das ganze jetzt so peinlich sein?

 

"Du auch."

 

Mailto sah Minako eindringlich an. Eineganze Weile sagten Sie nichts, sondern sahen sich nur an.

 

"Warst du schon einmal mit einem Mädchen zusammen?", fragte Minako plötzlich.

 

Mailto schüttelte den Kopf.

 

"Ich auch nicht. Ich...würde gern mit dir zusammen sein Mako. Ich mag dich und vorhin...ich glaube du hast das gleiche gefühlt wie ich, oder?" Minako hielt die Luft an.

 

Seit dem Dämonenangriff hatte sich etwas zwischen ihnen verändert.

 

"Ich denke schon. Ich...würde auch gerne mit dir zusammen sein und sehen, wohin uns unser Weg führt."

Minako atmete aus, setzte sich zu Makoto aufs Bett und gab ihr zunächst einen sanften Kuss, den Sie beide aber schon kurz darauf vertieften.

 

Sie wussten nicht, wohin sie  ihre neue Beziehung führen würde, aber Sie würden es schon gemeinsam herausfinden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _Natsumi_Ann_
2019-09-24T09:39:40+00:00 24.09.2019 11:39
Hallo!!
Entschuldige, ich hab echt gedacht ich hätte nochmal kommentiert><
Ich werde alt ~

Ich wollte mich nochmal bedanken für das schöne Paaring Makoto x Minako ♥
Soviel Action mit den beiden Damen hätte ich gar nicht gebraucht, ich stehe ja mehr auf Drama und Erotik.
Aber das ist Geschmackssache und vielleicht behälst du es dir für das nächste Mal :)
Das Kämpfen hab ich ja schon genug im Anime gehat xD Vielleicht ist es sogar besser, wenn sie älter sind und einfach ihre Königin beschützen als Leibwache dann ist mehr Zeit für Drama und Erotik XDD

Schöne Bilder hast du genommen von den beiden *-*
Danke danke danke für deine Mühe, hat mich gefreut :)

Dein Wichtelkindchen Natsu ♥


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