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Morgen schon

von

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Hund ohne Vater

Meine Mutter liebt Naruto und Sasuke, fast so sehr wie sie mich liebt, aber genauso sehr hasst sie beide und mich gleich mit.
 

„Du bist spät auf.“, begrüßt sie mich an dem Morgen mit Pfannkuchen, die Sasuke und Naruto so als Kinder geliebt haben.

„Ihr hättet mich wecken können.“

„Als ob, damit ich noch mehr teilen muss als jetzt schon.“, kommt es anklagend aus Narutos Mund.

Das Gefühl von Sorglosigkeit breitet sich in meinem Herzen aus bei diesem Bild.

Es war eindeutig viel zu lange her, dass die Beiden bei uns waren.

Stumm reicht mir Sasuke eine Tasse Tee und sofort steigt mir der Geruch von Himbeeren in die Nase.

„Zucker?“, frage ich nach bevor ich zum trinken ansetze.

„Zwei Löffel.“, sowie ich es liebe.
 

Es hätte vieles passieren können an diesem Morgen.

Meine Mutter hätte mich beschimpfen können.

Meine Mutter hätte Naruto und Sasuke verjagen können.

Wir könnten aber auch friedlich zusammen Frühstücken und das tun wir auch bis es an der Tür klingelt.

Ich habe fast vergessen wie diese klingt, aber auch nur fast.

„Bleibt sitzen, ich mach schon.“, strahle ich in die Runde.

Ich möchte wieder eine Familie haben, dass habe ich mir oft gedacht als mein Vater uns verlassen hat, aber jetzt wünsche ich mir einfach nur, dass meine Familie, die aus diesen zwei Jungs besteht zurückfindet zu meiner Mutter.

Das war mein Wunsch, denn der Wunsch nach meinem Vater ist schon lange gestorben.

So lange, dass ich nicht wusste was ich tun soll, als er vor der Tür steht.
 

Sein Lächeln ist schief, fast so wie das von Lee, aber es ist genauso strahlend wie Seins.

An seiner Seite steht ein kleiner Welpe dessen Rasse ich nicht erkenne.

Seine neugierige Nase drückt sich gegen mein Bein und fast wäre mir ein Lächeln auf die Lippen gekommen, den dieses Vieh ist so scheiße Süß. So verdammt süß, dass es fast weh tut.

„Wolltest du nicht immer ein Hund haben ?“

Damals, als ich Hunde noch gemocht habe, weil sie so voller Energie waren und immer so stürmisch. Damals, als ich Sieben war und dachte, ich wäre der Verantwortung gewachsen für einen Hund.

Damals, als mein Dad noch mein Dad war.

„Ich hasse Hunde.“, und in diesen Moment hasse ich sie wirklich.
 

„Oh.“
 

Ja, oh.
 

Ein verflucht lautes Oh.
 

OH.
 

Aber meine Wut kommt nicht durch. Kein einziges Gefühl kommt durch, nur eine Leere die sich nach Verrat anfühlt.

"Kizashi.", seine kühle Stimme spiegelt meine Gefühle wieder und das erste Mal im Leben kann ich sagen, dass ich verstehen kann, wie sich Sasuke Uchiha fühlt.

„Oho, wenn das nicht der kleine Sasuke ist.“, sein Lächeln wird breit und ich sehe, wie er sich freut, dass er nicht alleine hier mit mir stehen muss.

„Ziemlich an Masse zugelegt, da muss man ja fast angst haben.“

„Vielleicht sollten sie auch Angst haben.“, eine Drohung.

Sasuke Uchiha, der meinen Vater liebte, droht ihm.

„Verstehe.“, er kratzt sich nervös im Nacken, sowie er es damals immer getan hat.

Damals, als er noch jung war. Vielleicht zu jung.
 

Ob er mich deshalb verlassen hat?
 

„Dann sollte ich wohl gehen.“

Ich höre in seiner Stimme ein zögern, ob er darauf wartet, dass ich ihn aufhalte? Sowie ich es damals getan habe.

Es hat fast etwas Nostalgisches ihm zuzusehen, wie er das Tor hinter sich lässt.

„Warte mal kurz.“, meine Stimme ist mir fremd.

„Der Hund.“, ich deute auf den kleinen Köter, der wie selbstverständlich nicht von der Seite meines Vaters weicht.

„Ich dachte, du hasst Hunde.“, sein Blick ist verwirrt und ich kann es auch nicht erklären, aber ich wollte diese Hund.

„Tue ich auch.“, und ich sehe Hoffnung in seinen Blick, als ich Welpen auf mein Arm nehme.

Hoffnung, dass ich ihn vielleicht auch zurücknehme, obwohl ich ihn hasse, aber ich lasse ihn gehen.

Sowie ich es damals nicht getan habe.
 

Und genau hinter mir steht ein Mann, der mich liebt.
 

Vielleicht könnte ich ihn lieben, wenn mein Vater nicht gegangen wäre.
 

Vielleicht.
 

Aber stattdessen trete ich an ihn vorbei, mit dem glücklichen Hund auf dem Arm und lasse mich auf den Stuhl nieder.

„Ich hab jetzt ein Hund.“, kommt es aus meinem Mund, den ich nicht mehr steuere.

„Das sehe ich, aber woher kommt dieser Hund?“, fragt meine Mutter mit hochgezogener Augenbraue.

Ihre Frage ist eine Probe, weil sie meinen Dad ganze genau gehört hat.

Es ist auch nicht schwer, den das Küchen Fenster steht offen und damit hört man alles was vor der Tür passiert.

„Ist mir zu gelaufen.“

Ihr Blick wendet sich glücklich ab, aber ich sehe Narutos Blick, der voller Bedauern liegt.

„Wie willst du ihn nennen?“

„Ist das nicht egal? Am Ende laufen doch sowieso alle Hunde weg.“

„Ich finde das sehr wichtig.“, die Wilde Entschlossenheit in Narutos Augen nervt mich.
 

Alles nervt mich.

Das dämliche Lächeln meiner Mutter.

Narutos Wut über mein Verhalten gegenüber meines Vater.

Sasukes Blick, der mal wieder nichts aussagt.

Und am aller meisten, dieser dämliche Hund, der so glücklich in meinen Armen scheint.
 

Der Hund sorgt für Freude bei den anderen, besonders bei Fugaku Uchiha, der diesen Hund nur kommentiert mit einem Lächeln.

Dieses Lächeln hat mehr ausgesagt, als alles andere in seinem Leben und damit offenbart mir Sasuke, dass sein Vater schon immer einen Hund haben wollte.

Der kleine Scheißer verliebt sich auch sofort in ihn, und heimlich nah ich mir fest vor, den Hund in der Obhut von Fugaku zu geben.

„Wie würdest du sie nennen?“, frage ich unauffällig.

„Sunshine.“

Es bringt mich zum lachen, dass ein Mann wie er, der für viele als Gefühlskalt gilt, einen Hund Sunshine nenne möchte.

„Sunshine komm her.“, rufe ich den Hund über den halben Garten und sie reagiert sofort.

Sie leckt mir mit ihrer ekligen Zunge durchs Gesicht und diesmal kann ich nicht anders und muss lachen, denn ich sollte kein Lebewesen dafür hassen, was ein anderer mir angetan hat.

"Na Sunshine, gefällt dir meine Familie?“, wispere ich in ihr Ohr und drücke ihr zart einen Kuss auf diese Stelle.
 

„Haruno.“, zieht Sasuke meine Aufmerksamkeit auf sich.

Mit einem leichten Nicken Richtung des Zaunes, fordert er mich dazu auf mit zu kommen.

Sunshine begleitet mich bei jedem meines Schrittes und so schlendern wie durch das kleine Dorf, welches uns damals rießig vor kam.

„Wie geht’s dir?“, eine einfache Frage, die ich noch nie aus seinem Mund gehört habe.

„Keine Ahnung.“, war meine ehrliche Meinung und seit Jahren fühle ich mich endlich bereit, offen über meine Gefühle zu reden.

„Ich hasse den Hund, auch wenn er so glücklich neben mir her springt, aber meinen Vater hasse ich nicht so, wie ich dachte. Eigentlich hasse ich ihn gar nicht.“

„Vielleicht musst du ihn auch nicht hassen.“, aber das muss ich.

Ich muss ihn hassen, weil er mich gezwungen hat zum weinen, zum schreien und zum betteln.

Ich muss ihn hassen, weil der Mann der neben mir läuft, Gefühle in mir hervorruft, mit denen ich nicht umgehen kann.

„Weißt du, ich habe damals unglaublich geweint, mehr als meine Mutter.“

Ich habe keine einzige Träne mehr vergossen, nachdem er uns verlassen hat, weder vor meiner Mutter noch vor meinen Freunden, aber meine Mutter hat geweint.

So Herz zerreißend, so schmerzvoll, bis sie zum Alkohol griff und sich in ihrer Wut verfangen hat.

Ihre Wut gegen Männer schoss gegen alle Männer, nicht mal Naruto und Sasuke blieben verschont. Und so lernte sie mir, mich niemals zu verlieben.

Also wie sollte ich der Liebe eine Chance geben, wenn ich nie gelernt habe wie?
 

„Ich habe dich nicht einmal weinen sehen.“

„Ich wollte so sehr weinen, als ich diesen kleinen Scheißer im Arm hielt.“, deute ich auf Sunshine, die aufgeregt neben uns her trollt.

„Du hättest schreien sollen oder irgendwas anderes.“, wirft mir Sasuke vor und stimmt mich damit wütend.

„Weißt du Sasuke, mein Vater ist ein Mann der für die Liebe geschaffen ist, mit seiner guten Laune, seinem Charme und seinem Einfühlungsvermögen. Genau sowie Naruto und Lee.

Aber wenn sogar solche Männer einen verlassen, wie soll ich dann überhaupt dich lieben können?“, meine Stimme ist lauter geworden als ich es wollte und ich hasse mich dafür, dass ich ihm alles so offen sagten.

„Du vergisst wohl, dass du gegangen bist und nicht ich.“, und damit erwischt er mich kalt.

Mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen und am liebsten hätte ich etwas schreckliches Geschrien, um mich zu schützen, aber das will ich nicht.

„Sasuke das war-“ „Nur ein Fick, weil du grade traurig warst?“, unterbricht er mich scharf und damit tritt er den Nagel auf den Kopf.

„Es gab immer zwei Menschen die dich nie verlassen haben und das waren wir, aber du willst weder Naruto noch mich und wir finden uns damit ab, also was willst du mehr?“
 

Ich möchte soviel.
 

Ich möchte einen Vater.
 

Ich möchte eine Mutter.
 

Ich möchte Liebe fühlen und geben.
 

Aber diesmal bleibe ich stumm.
 

„Vielleicht solltest aufhören dich feige hinter etwas zu verstecken und endlich anfangen direkt zu reden.“, fordert er mich auf und stimmt mich wieder einmal wütend.

„Vielleicht solltest dein Mund nicht zu voll nehmen, ohne jemals etwas entgegen gebracht zu haben.“

Unsere Blicke treffen angriffslustig gegeneinander und dann sagte er etwas, was ich nicht hören wollte.
 

„Ich liebe dich.“
 

Also ging ich, wie so oft.
 

Und damit gingen wir mehr als nur einen Schritt auseinander.



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