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Finding Love

Sasusaku Highschool Lovestory
von

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Geständnis

Auf dem Weg zur Schule am Dienstag morgen hatte ich mich die ganze Zeit gefragt, wie Ino wohl drauf sein würde. Aber wahrscheinlich würde sie sich einfach wie immer verhalten, sie war ja auch sonst gut darin, ihre Show zu spielen und sich nicht anmerken zu lassen, wenn sie etwas verletzte.

Gleichzeitig nervte ich mich mit meiner Neugier selbst ein wenig und ich musste mich ständig daran erinnern, dass mich das eigentlich alles gar nichts an ging. Aber sowohl Sasuke als auch Ino hatten irgendwie dafür gesorgt, dass es das doch tat.
 

Nachdem ich über Inos Worte nun eine Nacht geschlafen hatte, fühlte ich mich besser und beschloss nicht viel darauf zu geben, bis Sasuke selbst mir einen ernsthaften Anlass gab, schlecht von ihm zu denken. Und seit der komischen Begegnung auf der Semester Opening Party, hatte er sich schließlich mir gegenüber gut benommen.
 

Und so ging ich direkt auf ihn zu, als ich gerade über den Schulparkplatz lief und und ihn aus seinem Auto aussteigen sah.
 

"Guten Morgen", sagte ich und lächelte ihn freundlich an.
 

"Morgen Prinzessin!" sagte er. "Wieder besser drauf?"
 

Das war ich tatsächlich, weswegen ich es mir sparte ihn erneut darauf hinzuweisen, dass er mich nicht so nennen sollte.
 

"Ja, bin ich!", sagte ich also nur und sah ihm zu, wie er seine Tasche schulterte und sein Auto abschloss. "Gehen wir rein?"
 

"Ja", sagte er.
 

"Warum hast du mir gestern geschrieben, dass du mit Ino geredet hast?", fragte ich schließlich doch während wir über den Parkplatz zum Schulgebäude gingen. Blöde Neugier!
 

Er zuckte mit den Schultern. "Im Nachhinein betrachtet war das gar keine schlechte Idee. Hätte ich vielleicht früher machen sollen. Sie hat es ganz gut aufgenommen und vielleicht habe ich jetzt meine Ruhe. Also danke für den Hinweis."
 

"Gerne!", grinste ich. "Ganz uneigennützig war es auch nicht, sie scheint zu glauben, dass bei uns was läuft und vielleicht hat sie es nicht mehr ganz so auf mich abgesehen, wenn ihr klar ist, dass sie als Partnerin für dich ohnehin momentan nicht in Frage kommt."
 

Ich rechnete damit, dass er wissen wollen würde, woher ich das wusste aber stattdessen blieb er stehen und fragte: "Hat sie dir was getan? Gestern, als ihr beide zu spät zu Bio gekommen seid?"
 

Ich blieb ebenfalls stehen und sah ihn an.
 

"Nein", sagte ich.
 

"Sicher?"
 

Ich lächelte und sagte scherzhaft: "Danke für deine Fürsorge aber ich kann selbst auf mich aufpassen."
 

"Kann nicht schaden, wenn ich noch zusätzlich auf dich aufpasse, oder?", sagte er völlig neutral, als wäre das eine ganz normale Aussage. Aber ich merkte, wie sich ein seltsames, undefinierbares Gefühl in meinem Bauch ausbreitete.
 

"Da bin ich mir nicht sicher!", sagte ich lachend, um das Gefühl zu überspielen.
 

"Wieso?", fragte er grinsend. "Ich bin effektiv."
 

Ich schnaubte amüsiert. "Ich bin mir bloß nicht sicher, ob das dann immer ganz in meinem Sinne verliefe. Deine Entscheidungen können bisweilen etwas übergriffig sein."
 

Er grinste immer noch. "Damit wirst du klarkommen müssen."
 

"Nein, muss ich nicht", sagte ich entschieden.
 

Wir waren vor dem Eingang angekommen und Kiba und Naruto eilten auf uns zu.
 

"Morgen!", sagte Kiba schlecht gelaunt.
 

"Was ist los?", fragte ich.
 

"Schule! Das ist los!", sagte er frustriert.
 

"Wir haben die Hausaufgaben für Physik nicht gemacht", sagte Naruto. Ihm schien das allerdings nicht die Laune zu verderben. "Lass uns mal abschreiben, Sasuke!"
 

"Sicher nicht", sagte Sasuke.
 

"Ohh, komm schon, jetzt sei nicht so ein Arsch! Takeshi hat doch gesagt, dass er es heute kontrollieren will!", sagte Naruto.
 

"Tja, warum hast du die Aufgaben, dann nicht gemacht?", fragte Sasuke ohne Mitgefühl.
 

"Hast du sie gemacht?", fragte Kiba mich.
 

"Ja", sagte ich. Ich öffnete meine Tasche und holte meine Unterlagen heraus. "Hier."
 

"Du bist die Beste!", strahlte Kiba. "Ich schreib es während Englisch ab und geb es dir nach der Pause zurück!"
 

"Kein Stress", winkte ich ab.
 

Sie warfen Sasuke beide einen bösen Blick zu und eilten in Richtung Klassenraum davon, wahrscheinlich um noch möglichst viel abzuschreiben, bevor die Stunde los ging.
 

Sasuke und ich setzten uns wieder in Bewegung und folgten ihnen, allerdings hatten wir es nicht ganz so eilig.
 

Auf dem Weg in den Klassenraum nahm ich wahr, dass viele unserer Mitschüler uns interessiert musterten. Vielleicht fragten die sich ebenfalls, ob bei uns was lief.

Und als Sasuke auch noch so nett war und mir die Tür zu unserem Korridor aufhielt, verstärkte sich dieses Gefühl noch. Ich war es gewohnt viel Aufmerksamkeit zu bekommen, weil Leuten mein hübsches Äußeres auffiel aber neben Sasuke herzugehen verstärkte diesen Effekt noch, vielleicht weil seine Familie zudem noch extrem reich war. Es musste ihn ganz schön nerven, dass er die ganze Zeit derart beobachtet wurde.
 

An der Klassenzimmertür stießen wir auf Ino. Sie sah uns beide kurz an, dann wandte sie den Blick ab und ging direkt zu ihrem Platz. Ich murmelte, "bis später", wandte mich ebenfalls von Sasuke ab und ging auf meinen Platz neben Hinata zu. Sie war wie immer schon da.
 

"Hi!", sagte ich und ließ mich auf meinen Stuhl fallen. "Wie kommt es eigentlich, dass du immer schon so früh da bist?"
 

Sie lachte. "Hi! Ich weiche so Neji aus. Wenn wir zur gleichen Zeit das Haus verlassen, finden unsere Mütter immer, wir sollten zusammen herfahren. Aber das würde mir schon den Tag vermiesen, bevor er richtig angefangen hat!"
 

Ich lachte. "Ist er echt so unerträglich? Also sogar zu dir meine ich?"
 

Sie schnaubte. "Besonders zu mir! Er konnte es noch nie leiden, dass mein Vater der große Bruder seines Vaters ist und ich so gewissermaßen in der Hierarchie über ihm stehe was Erbfolge und sowas angeht. Total lächerlich aber ihn stört es und er nutzt jeden Moment, um mir reinzuwürgen, dass er toller ist als ich."
 

"Was für ein Idiot!", sagte ich.
 

Damit war das Gespräch beendet, weil die Stunde begann. Der Rest des Tages verlief angenehm.

Ino schien sowohl Sasuke als auch mir aus dem Weg zu gehen, ich musste mir keine blöden Kommentare von ihr anhören und bis auf die Tatsache, dass sie ein bisschen stiller war als sonst, war ihr nichts anzumerken. Allerdings bildete ich mir ein, dass ihre Augen ein wenig so aussahen, als hätte sie gestern geweint. Ich hatte ein klein wenig Mitgefühl, jedoch nicht besonders viel, wenn ich an ihren gestrigen Auftritt dachte.
 

Auch der Rest der Woche verlief ohne Probleme und ich bewältigte einen weiteren Kontrolltermin durch meine Betreuerin vom Jugendamt vorbildlich und begleitet von dem angenehmen Gefühl mal nicht nur so zu tun, als ob es mir ganz gut ginge, denn es fühlte sich tatsächlich danach an. Sogar die Panikattacken waren in letzter Zeit ausgeblieben oder hatten sich zumindest leicht unterdrücken lassen.
 

Als schließlich der Freitag Nachmittag anbrach, hatte ich wirklich Lust auf das Wochenende. Am Samstag Abend würden wir alle auf Tentens Geburtstagsparty sein und ich nahm es als gutes Zeichen für Inos Gemütszustand, dass Tenten mich ebenfalls eingeladen hatte. Zwar hatte sie gefühlt die halbe Schule eingeladen aber immerhin war ich nicht explizit übergegangen worden.

Und weil Hinata in der Nähe wohnte, hatten wir verabredet, dass ich von Samstag auf Sonntag bei ihr übernachten würde und darauf freute ich mich extrem.
 

Bis zum Samstag Mittag war ich gut beschäftigt gewesen mit Haushalt und Aufgaben für die Schule und gerade als ich anfing mich zu fragen, was ich bis zum Abend nun noch tun sollte, klingelte mein Smartphone und zeigte "Sasuke Uchiha" an.
 

"Hi, was gibt's?", fragte ich gut gelaunt und froh über Gesellschaft. Irgendwie hatte ich mich mittlerweile an seine ständige Anwesenheit gewöhnt. Trotzdem war ich ein wenig überrascht, dass er mich anrief.
 

"Hast du schon Mittag gegessen?", fragte er, ohne sich mit einer Begrüßung aufzuhalten.
 

"Nein, wieso?", fragte ich verdutzt.
 

"Dann hole ich dich ab und wir kochen zusammen was bei mir."
 

"Was?!", fragte ich total überrumpelt.
 

"Ich habe Hunger und keine Lust mich zu langweilen", sagte er schlicht.
 

"Nur wir beide?", fragte ich skeptisch.
 

"Ja."
 

Ich schwieg einen Moment, weil ich nicht wusste, was ich sagen wollte und mein Hirn sich so schnell nicht auf die neue Situation einstellen konnte.
 

Er wartete geduldig.
 

"Okay", sagte ich schließlich und hoffte, dass ich nicht gerade einem Date zugestimmt hatte.
 

"Bin in 20 Minuten da", sagte er und legte einfach auf.
 

Ich war froh, dass niemand sehen konnte, wie ich daraufhin einen Moment verwirrt und regungslos da saß und dann ins Bad düste, um mich zurechtzumachen.

Auch wenn das nur ein Treffen unter Freunden war, wollte ich irgendwie ansehnlich aussehen. Also zog ich mir eine enge schwarze Jeans und ein frisches Shirt an, legte etwas dezentes Make Up auf und gerade betrachtete ich mich im Spiegel und fuhr mit den Fingern durch meine Haare um ein paar Wellen nachzuformen, als es an der Tür klopfte.
 

Ich öffnete. Sasuke lehnte im Türrahmen. "Unten war offen", sagte er und kam in meine kleine Wohnung, als ich einen Schritt zur Seite trat, um ihn einzulassen.
 

"Hi!", sagte ich, immer noch etwas überrumpelt. "Bin gleich soweit."
 

"Mach langsam."
 

Er ließ sich aufs Sofa fallen und sah mir zu, wie ich das Fenster schloss, ein paar Dinge in meine Tasche stopfte und meine Schuhe anzog.
 

"Wie komme ich eigentlich zu der Ehre?", fragte ich in scherzhaftem Tonfall.
 

Er zuckte mit den Schultern. "Ich komme gerade von Training und deine Wohnung lag eh auf dem Weg. Außerdem dachte ich, dass du vielleicht auch keine Lust hast, ständig alleine zu essen."
 

"Stimmt", gab ich zu und lachte. "Sehr aufmerksam von dir!" Das hörte sich tatsächlich einfach nach Freundschaft an.
 

Er grinste. "Ich weiß, ich bin einfach die Nettigkeit in Person!"
 

Ich lachte. "Jetzt wirst du aber übermütig!"
 

Auf dem Weg nach unten trafen wir die alte Nachbarin, der wir mit den Einkäufen geholfen hatten. Sie strahlte uns an und als wir auf Sasukes Auto zugingen sagte ich grinsend: "Jetzt ist sie weiter gefestigt in dem Glauben, wir wären ein Paar."
 

Sasuke gab ein amüsiertes Schnauben von sich und hielt mir mit einer höflichen Geste die Beifahertür auf.
 

"Dann wollen wir sie mal nicht enttäuschen, falls sie aus dem Fenster schaut."
 

Ich lachte und setzte mich. Er schloss die Tür, stieg ein und fuhr los.
 

"Ich glaube das Auto wäre mir irgendwie zu groß als Fahranfänger", sagte ich und betrachtete wie er geschickt ausparkte.
 

"Hast du schon mit Fahrstunden angefangen?", fragte er.
 

"Nö, kein Geld", sagte ich frei heraus.
 

"Verstehe", sagte er schlicht.
 

Er schwieg einen Moment: "Sollen wir uns einen leeren Parkplatz suchen und du übst ein bisschen?"
 

"Oh nein, bloß nicht!", sagte ich erschrocken. "Wenn ich an dem Auto was kaputt mache werde ich die Schulden mein Leben lang nicht mehr los!"
 

Er lachte. In meinem Bauch breitete sich warmes Gefühl aus. Dieses Lachen war wundervoll.
 

"Ich würde dich schon nicht dafür zahlen lassen!"
 

"Danke, lieber nicht!", sagte ich bestimmt. "Damit könnte ich nicht leben!"
 

Er warf mir einen Blick zu. "Es liegt nicht nur am Geld, oder?"
 

"Nein", gestand ich nach einer kleinen Pause. "Seit dem Unfall meiner Eltern, bin ich nicht besonders erpicht aufs Fahren."
 

"Hmm", sagte er bloß und dann schwiegen wir wieder. Ich war froh, dass er nicht weiter nachfragte, ich hatte gerade keine Lust darüber nachzudenken.
 

"Du bist also wieder alleine zu Hause?", fragte ich, als wir den Flur in Sasukes Zuhause betraten.
 

"Ja", sagte er. "Bin ich meistens", fügte er hinzu, als wir in die Küche gingen.
 

Ich sah ihn an, um herauszufinden, wie er sich dabei fühlte aber seine Miene war undurchschaubar wie immer.
 

"Nimm dir was zu trinken, wenn du möchtest", sagte er und deutete auf Wasserflaschen und Gläser, die auf der Kücheninsel bereitstanden. Vermutlich von der Haushälterin ordentlich drapiert.
 

Das tat ich und fragte: "Was wollen wir kochen, hast du auf was bestimmtes Lust?"
 

Er öffnete den Kühlschrank und warf einen prüfenden Blick hinein. "Also an Zutaten wird es nicht scheitern", sagte er. Ich ging zu ihm hinüber und spähte ebenfalls hinein. Der Kühlschrank war mit essen vollgestopft, alles ordentlich sortiert.
 

"Uhh, ganz viele frische Pilze!", sagte ich begeistert, als ich ein kleines Körbchen erblickte, das herrlich aussehende Pfifferlinge enthielt. "Magst du Pilze? Wollen wir eine Pilz-Gemüsepfanne machen?"
 

"Klar!", sagte er. "Mit Rezept oder improvisieren wir einfach?"
 

"Letzteres!", sagte ich zufrieden und holte die Pilze heraus.
 

Es stellte sich heraus, dass Sasuke, genau wie ich, einigermaßen wusste was er tat und ganz gut kochen konnte.

Vielleicht war er es einfach ebenso gewohnt, sich öfter selbst Mahlzeiten zuzubereiten, jedenfalls saßen wir eine Weile später an dem Tisch auf seiner Terrasse und hatten ein durchaus essbares Gericht zustande gebracht. Der Herbst machte sich langsam bemerkbar aber es war windstill und sonnig.
 

Es erstaunte mich ein wenig, wie vertraut mir Sasukes Gesellschaft mittlerweile vorkam.
 

"Kaffee?", fragte Sasuke, als wir mit essen fertig waren und ich stimmte erfreut zu.
 

"Bleib sitzen!", sagte er, als ich Anstalten machte aufzustehen und das Geschirr abzuräumen.

Er schnappte sich die Teller und betrat die Küche durch die Terassentür.

Ich betrachtete verträumt den hübschen Garten. Ich fühle mich, als wäre ich irgendwo im Urlaub. Und da ich mit Urlaub nicht besonders vertraut war, kam mir dieser Moment umso kostbarer vor.
 

Sasuke kam nach ein paar Minuten mit zwei Kaffeetassen zurück und nachdem er sich wieder gesetzt hatte, fragte ich: "Ist mit Naruto und dir eigentlich wieder alles richtig gut?"
 

Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee und antwortete dann: "Ich schätze er ist drüber hinweg. Jedenfalls spricht er nicht mehr ständig von dir."
 

Darauf hatte ich gar nicht hinaus gewollt aber das war gut zu wissen.
 

"Seid ihr schon lange befreundet?", fragte ich.
 

"Erst ungefähr drei Jahre. Wie dir wahrscheinlich aufgefallen ist, bin ich nicht sonderlich interessiert daran, Freundschaften zu schließen aber Naruto hat irgendwann einfach beschlossen mich zu mögen und sich mit mir anfreunden zu wollen. Er hat es schlicht so hartnäckig forssiert, bis ich schließlich auch mit Kiba und Shikamaru befreundet war."
 

Ich lächelte und zog mit dem Löffel eine Furche in meinen Kaffeeschaum. "Verstehe! Er ist echt ein netter Typ!"
 

"Jep!", stimmte Sasuke zu. "Ist gar nicht schlecht, so wie es jetzt ist."
 

Wir schwiegen wieder einen Moment und tranken in Ruhe unseren Kaffee. Dann kam mir plötzlich ein Gedanke.
 

Ich zog mein Smartphone aus der Tasche und sah auf die Uhr. "Hast du was, was du zur Tentens Party mitbringst? Ich nämlich nicht, ich wollte eigentlich noch was besorgen. Sie meinte ja, es sei ihr am liebsten, wenn einfach alle was zu trinken mitbringen."
 

"Ich wollte irgendeine Flasche aus dem Schrank im Wohnzimmer mitnehmen, da ist hochwertiges Zeug im Überfluss", sagte Sasuke. "Du kannst dir auch einfach eine nehmen."
 

"Echt?", fragte ich. Ich war verunsichert, ob ich das annehmen konnte.
 

"Ich kaufe das Zeug einfach neu, bevor meine Eltern wieder da sind."
 

"Das ist nett von dir", sagte ich, weil ich keine Lust hatte nochmal loszuziehen, um was zu besorgen. "Dann gebe ich dir aber das Geld wieder, ich will dir nichts schulden!"
 

"Tust du nicht", sagte er und grinste. "Ich mache das nicht für dich."
 

"Was?", fragte ich verwirrt.
 

"Hast du heute sonst noch was zu erledigen?", fragte er.
 

"Nein", antwortete ich zögerlich, immer noch unsicher, worauf er hinauswollte.
 

"Gut." Er klang zufrieden. "Dann kannst du ja noch bleiben und wir fahren später zusammen zu Tenten."
 

Ich lachte. "Du willst heute echt nicht alleine sein, was?"
 

"Möglich", antwortete er mit einem charmanten Lächeln.
 

"Ich wollte aber eigentlich schon nochmal nach Hause, mich für die Party umziehen und ein paar Sachen einpacken", sagte ich. "Ich übernachte bei Hinata und wir wollten uns vorher treffen und zusammen hingehen."
 

"Okay, dann fahre ich dich rechtzeitig zu dir zurück", sagte Sasuke entschieden, als wäre das nun abgemacht. "Ist vielleicht besser so, Naruto wird eh gleich schreiben und wollen, dass ich ihn später abhole."
 

Er stand auf und streckte mir die Hand hin, um mich hochzuziehen.
 

"Komm wir gehen eine Runde durch den Garten."
 

"Okay!", sagte ich gut gelaunt und schob den Gedanken beiseite, dass sich das doch ein ganz kleines bisschen wie ein Date anfühlte.
 

Ich nahm seine ausgestreckte Hand und er zog mich mit so viel Kraft hoch, dass ich gegen ihn stolperte.

Er hielt mich ganz kurz am Oberarm fest, bis ich mich wieder stabilisiert hatte und ließ mich dann gleich wieder los.
 

"Ups", sagte er grinsend, was absolut unehrlich klang.
 

"Ha Ha", sagte ich trocken aber musste lächeln. "Das war doch volle Absicht!"
 

"Auf keinen Fall!", beteuerte er grinsend.
 

Der Garten war größer als ich erst gedacht hatte und wirklich sehenswert, besonders in dem Herbstlicht. Weiter hinten hab es sogar einen Teich mit Fischen.

Ich hockte mich davor ins Gras, um sie zu betrachten. Sasuke tat es mir gleich und eine Weile schauten wir schweigend den anmutigen Schwimmbewegungen der Fische zu.
 

"Den mag ich am liebsten", sagte Sasuke irgendwann und deutete auf einen ziemlich fetten golden Fisch mit einer lustigen Musterung.
 

Ich sah ihn an.
 

"Was ist?", fragte er.
 

"Ich hätte nicht gedacht, dass du einen Lieblingsfisch hast", sagte ich ein wenig verblüfft.
 

"Tja meine Hübsche, du unterschätzt mich eben maßlos!", antwortete er grinsend und fügte nach einem Moment hinzu: "Ich finde es entspannend ihnen zuzusehen, darum komme ich öfter mal her."
 

Ich betrachtete wieder die Fische. "Jaa stimmt schon", sagte ich nach einer kleinen Weile. Es hatte wirklich etwas Meditatives an sich.
 

Ich setzte mich nun richtig ins Gras, da ich Gefallen an dem Platz gefunden hatte und sah Sasuke an, der immer noch die Fische anblickte. Das Licht warf hübsche Schatten auf seine markanten und perfekten Gesichtszüge.
 

"Da du ja leider keinen Teich hast, was tust du so, um den Kopf frei zu kriegen?", fragte er schließlich ohne den Blick vom Wasser abzuwenden.
 

Ich strich sanft über die Blätter einer schilfähnlichen Planze, die am Ufer wuchs. "Ich gehe Joggen", sagte ich nach einem Moment. "Und mache Atemübungen, wenn es mir schlecht geht."
 

"In wiefern geht es dir dann schlecht?", fragte er immer noch ohne mich anzusehen. Ich war froh, dass er es nicht tat. So war es leichter darüber reden und irgendwie war mir danach.
 

"Manchmal habe ich Panikattacken", sagte ich und zuckte mit den Schultern.
 

Jetzt sah er mich doch an.
 

"Wie fühlt sich das an?", fragte er.
 

"Naja, mies", antwortete ich und strich weiter über die Blätter der Pflanze. Sie hatte winzig kleine Borsten am Blattrand, die sich merkwürdig interessant anfühlten. "Ich kann dann nicht gut atmen und es fühlt sich an, als würde alles über mir zusammenstürzen."
 

Ich blickte ihn wieder an und sah, dass er mich musterte. Sein Gesicht zeigte keine Emotionen. Wie er so da hockte, die vom jahrelangen Training perfekt geformten Unterarme lässig auf seinen Oberschenkeln abgestützt, sah er einfach umwerfend aus.
 

"Erzählst du mir, wie das genau mit deinen Eltern passiert ist?", fragte er plötzlich.
 

Ich sah ihm in die Augen. "Erzählst du mir, warum du nicht über deinen Bruder sprechen willst?"
 

Er lachte ein leises, bitteres Lachen und wandte den Blick ab. "Das ist nicht so interessant und mysteriös, wie es vielleicht rüber kommt. Da gibt es nicht viel zu erzählen."
 

"Bei mir auch nicht", sagte ich. "Aber heute will ich nicht darüber sprechen."

Ich genoss seine Gesellschaft und fühlte mich wohl aber ich wusste immer noch nicht recht einzuordnen, was er eigentlich wollte und ich hatte das Gefühl schon genug von mir preisgegeben zu haben.
 

"Okay", sagte er einfach nur.
 

"Mr Uchiha?", ertönte eine Stimme hinter uns und ich zuckte zusammen. Ich hatte geglaubt wir wären alleine.
 

Sasuke wirkte jedoch nicht sonderlich überrascht, dass jemand hier war. Er stand auf und wandte sich dem Mann zu. Er war schon etwas älter und seiner Kleidung nach zu urteilen, schien er hier als Gärtner zu arbeiten.
 

"Was gibt's?", fragte Sasuke kühl und in geschäftsmäßigem Tonfall, der sich vollkommen von dem unterschied, den er gerade noch mir gegenüber gehabt hatte.
 

"Ich hatte mit Ihrer Mutter verabredet heute den Teich zu säubern, damit die Fische wieder frisches Wasser haben. Wenn ich Sie und das Fräulein störe, könnte ich aber auch eine andere Arbeit machen. Ganz wie Sie wünschen."

Er deutete mir gegenüber eine kleine Verbeugung an.
 

Ich erwiderte den Blick des Mannes verlegen. Ich war noch nie als Fräulein bezeichnet worden und ich war es nicht gewohnt mit so einem höflich respektvollen Blick bedacht zu werden, besonders von jemandem, der so viel älter war als ich. Vielleicht hatte Hinata recht und mir war nicht ganz bewusst, wie reich und einflussreich die Uchihas waren.
 

Sasuke jedenfalls schien das überhaupt nicht ungewöhnlich zu finden und er blickte den Mann an, als wäre er es gewohnt ihn herumzukommandieren.
 

"Was meinst du, willst du noch hier bleiben?", fragte er mich.
 

Ich stand rasch auf. "Nein!", beeilte ich mich zu sagen. "Wir sollten nicht stören!"
 

"Ich möchte wirklich nicht Ihren Plan durcheinanderbringen!", sagte ich zu dem Mann. "Der Garten sieht übrigens wundervoll aus, ich nehme an, das ist Ihr Verdienst!"
 

Er lächelte mich dankbar an. "Ganz wie sie wünschen, junges Fräulein! Die Fische freuen sich jedenfalls über einen sauberen Teich. Die Sauerstoffsättigung des Wasser ist dann wieder höher."
 

Er machte einen wirklich freundlichen Eindruck und ich dachte, dass man sich jemanden wie ihn als Großvater wünschen würde.
 

"Gut", sagte Sasuke. Von der Sanftheit, die mich eben noch dazu gebracht hatte, ihm vertraute Dinge zu erzählen, war nichts mehr zu bemerken.
 

Er wandte sich mir zu. "Dann gehen wir rein."
 

"Oder wir helfen mit!", sagte ich, plötzlich begeistert von dieser völlig spontanen Idee. Ich mochte diesen Teich und die Fische und ich mochte die Vorstellung mit Sasuke zusammen noch etwas länger hier zu sein. Es wäre schade gewesen, diesen schönen Herbstnachmittag drinnen zu verbringen.
 

"Wir machen was?", fragte Sasuke, als wäre das eine völlig absurde Idee und er hätte noch nie so etwas merkwürdiges gehört.
 

"Oder stören wir Sie dabei bloß?", fragte ich den alten Mann.
 

Plötzlich war mir mein spontaner Vorschlag ein wenig unangenehm.
 

"Aber ganz und gar nicht, das wäre wunderbar!", strahlte dieser und musterte mich interessiert.
 

Dann wandte er sich Sasuke zu. "Das ist natürlich ganz Ihre Entscheidung, Mr. Uchiha." Er machte wieder eine höfliche Verbeugung und ich hatte plötzlich das Gefühl hier total die gewohnte und von allen akzeptierte Hierarchie durcheinanderzubringen.
 

Sasuke warf mir einen prüfenden Blick zu. Ich zuckte mit den Schultern und lächelte verlegen.
 

Nach einem kurzen Moment sagte Sasuke schicksalsergeben:

"Okay, dann machen wir jetzt wohl zusammen den Teich sauber."
 

Ich lachte. "Super! Dann kannst du auch mal was für die Fische tun!"
 

Er grinste. "Stimmt schon."
 

Der alte Mann lächelte und sah neugierig von Sasuke zu mir.
 

"Haben wir noch mehr von dem Zeug?", fragte Sasuke und deutete auf die Stiefel und die Wasserdichten Hosen, die der Gärtner trug.
 

"Ja, Mr. Uchiha!", sagte der Mann. "Reichlich! Und auch für das Fräulein! Ich hole sofort noch zwei Garnituren!"
 

"Nennen Sie mich doch bitte einfach Sakura!", sagte ich schnell. Ich kam mir wirklich blöd vor, wenn es mich so ansprach. "Ich komme mit und helfe Ihnen tragen! Wir brauchen doch sicher noch mehr Dinge, nicht wahr?"
 

Der Mann strahlte mich immer begeisterter an. "Wie Sie wünschen, Sakura!
 

Das klang immer noch komisch aber immerhin etwas besser.
 

Er wandte sich mit einem fragenden Blick an Sasuke, als ob er auf eine endgültige Erlaubnis warten würde.
 

"Na schön", sagte Sasuke. "Gehen wir!"
 

Als wir uns auf den Weg zur einem hübschen Gartenhäuschen machten, lag ein seltsamer Ausdruck auf seinem Gesicht. Irgendeine Mischung aus Verwunderung und Belustigung. Wahrscheinlich fragte er sich, zu was er sich hier gerade hatte überreden lassen.
 

Das Säubern des Teiches kostete uns am Ende drei ganze Stunden. Aber das Wetter war perfekt dafür und obwohl es harte Arbeit war, war sie abwechslungsreich und ungemein befriedigend, weil man einen so deutlichen Unterschied von vorher zu nachher sehen konnte.

Der Gärtner, sein Name war Hinato, war ein lustiger, aufgeweckter Typ, der einen zum Lachen brachte und er schien erfreut darüber, dass Sasuke und ich uns ernsthaft bemühten, eine echte Hilfe zu sein. Er erklärte uns genau warum was gemacht wurde und schien wirklich eine Menge über alles zu wissen, was mit Pflanzen und Gärten zu tun hatte.
 

Am Ende hatte ich sogar den Eindruck, dass Sasuke Hinato ein wenig mochte und ihn etwas respektvoller behandelte.
 

Gerade hatten wir die Fische wieder freigelassen und nun standen wir alle drei da und beobachteten zufrieden, wie sie munter umherschwammen. "Wunderbar!", sagte ich glücklich. "Sieh nur wie er sich freut, Sasuke!" Ich deutete auf den fetten goldenen Fisch.
 

Sasuke schnaubte amüsiert und sagte: "Ich weiß nicht, ob ich bei Fischen Freude erkennen kann."
 

"Sie beide waren eine ganz wunderbare Hilfe!", sagte Hinato. "Jetzt habe ich sogar noch Zeit, mich ein wenig um die Rosen zu kümmern!"
 

"Machen Sie Schluss für heute, die Rosen sind nächste Woche auch noch da!", sagte Sasuke.
 

Es kam mir immer noch absurd vor, dass er so routiniert Anweisungen erteilte und diese dann auch noch befolgt wurden. Denn Hinato bedankte sich und meinte, das sei sehr freundlich und seine Frau würde sich sicher freuen, wenn er früher nach Hause käme.
 

Wir halfen ihm noch beim Aufräumen und und verstauten die Arbeitskleidung und alle Utensilien wieder im Gartenhäuschen. Als Hinato schließlich davonging, sah Sasuke ihm nach. "Das hat wider erwarten Spaß gemacht." Er klang ein wenig verblüfft ob dieser Feststellung.
 

Ich lachte fröhlich. "Ja, hat es! Auf jeden Fall weiß ich nun eine Menge über Teiche, Fische und Wasserpflanzen."
 

"Stimmt", sagte Sasuke belustigt und beobachtete, wie ich mich streckte, weil ich so lange nach vorne gebückt gestanden hatte. "Auch wenn ich nicht weiß, wozu das gut sein sollte."
 

"Kann man nie wissen!", erwiderte ich.
 

Er lachte leise. Dann sagte er: "Komm, wir essen den Rest von heute Mittag, ich hab Hunger. "
 

Ich nickte und mein Magen grummelte wie zur Bestätigung. Gemeinsam gingen wir zum Haus zurück. Es wurde bereits dunkel.
 

Nachdem wir auf den Hockern an der Kücheninsel sitzend den Rest des Mittagessens verputzt hatten, fühlte ich mich wieder etwas energiegeladener.
 

Danach suchten wir Alkohol aus dem Vorrat im Wohnzimmerschrank aus, den wir mit zu Tenten bringen könnten. Wir fanden zwei hübsch und kostspielig aussehende Flaschen, von denen Sasuke meinte, er könnte sie problemlos nachkaufen. In einer Schublade gab es sogar einige Geschenktüten.

Ich fühlte mich immer noch ein wenig seltsam dabei, das einfach anzunehmen. Allerdings war ich auch nicht extrem erpicht darauf, das Zeug zu bezahlen, weil es mein Budget mit Sicherheit gesprengt hätte.
 

"Ich dusche schnell und ziehe mir was Frisches an, dann fahre ich dich zu dir, damit du dich in Ruhe fertig machen und deine Sachen holen kannst, einverstanden?", sagte Sasuke.
 

"Klingt toll, danke dir!", sagte ich lächelnd. Wann hatte ich mich eigentlich so daran gewöhnt, dass er mich herumfuhr?
 

Während Sasuke duschen ging, rief ich Hinata an und fragte sie, ob es ihr recht war, wenn ich in ca. einer Stunde eintreffen würde. Sie erwiderte erfreut, dass sie auch gerade hatte anrufen und das gleiche hatte vorschlagen wollen.
 

"Super, so kannst du deine Übernachtungssachen herbringen und dann gehen wir gemeinsam zu Tenten!", sagte sie. "Und ich brauche bitte wieder eine Outfit Beratung von dir! Und ich muss dir auch noch was erzählen!"
 

"Ohhh, ich bin gespannt!", sagte ich begeistert.
 

Sasuke war gerade wieder aus dem Bad in sein Zimmer gekommen.
 

"Toll, dann sehen wir uns gleich!", sagte ich zu Hinata und legte auf.
 

"Warum sitzt du auf dem Boden?", fragte Sasuke und strich sich seine noch leicht feuchten Haare zurück. Jetzt hatte er Ähnlichkeit mit einem ziemlich gut aussehenden Mafia Boss, wie ich amüsiert feststellte. Doch als er seine Hand aus den Haaren nahm, sah es schon fast wieder nach seiner üblichen Frisur aus.
 

"Weil ich das Gefühl habe, auch erstmal duschen zu müssen bevor ich hier irgendwas berühre!", sagte ich lachend. "Teich sauber machen ist eben eine ziemlich anstengende Angelegenheit."
 

"Du kannst gerne duschen, wenn du willst," sagte er und nickte zum Bad.
 

"Nee, mache ich gleich bei mir. Ich hab ja keine frischen Klamotten mit", winkte ich ab.
 

Ich stand auf, weil er fertig zu sein schien. Er steckte seinen Geldbeutel in die Hosentasche, holte eine schwarze Lederjacke aus dem Schrank, zog sie an und verstaute Smartphone und Schlüssel in den Taschen. Die Jacke stand ihm ziemlich gut und ließ ihn noch verruchter aussehen.
 

Ich hob die beiden Tüten mit den Flaschen vom Boden auf aber er nahm sie mir aus der Hand.
 

"Die trage ich", sagte er. "Ich habe genau gesehen, dass deine Arme vorhin im Garten schon gezittert haben vor Überlastung."
 

"Blödsinn!", sagte ich, obwohl er recht hatte. Meine Arme fühlten sich wirklich schwer an. Nassen Schlamm herumzuheben war tatsächlich anstrengend.
 

Als wir im Auto waren, klingelte Sasukes Smartphone, das Display zeigte "Naruto Uzumaki" an.
 

"Nimm mal ab und stell auf Lautsprecher!", sagte Sasuke, weil er gerade abbiegen musste.
 

Ich tat es und fragte mich plötzlich, ob er Naruto erzählen würde, dass wir den halben Tag zusammen verbracht hatten.
 

"Alter, ich hab dich schon drei mal angerufen, was zur Hölle treibst du denn?", ertönte Narutos vorwurfsvolle aber zugleich glänzend gelaunte Stimme. Im Hintergrund hörte ich Kiba etwas brüllen und eine genervte Antwort von Shikamaru.
 

"Geht dich gar nichts an, du Idiot", sagte Sasuke.
 

"Jedenfalls, komm mal her! Kiba und Shikamaru sind auch schon bei mir und wir gehen dann zusammen zu Tenten."
 

"Du willst doch nur, dass ich euch hinfahre", sagte Sasuke spöttisch aber ich sah, dass er kaum merklich grinsen musste.
 

"Das auch, mein Lieber, das auch!", sagte Naruto gut gelaunt. "Aber ich vermisse dich natürlich auch schon sehnsüchtig. Ohne deine ständigen Beleidigungen, denkt Kiba er wäre ein toller Typ und geht mir richtig hart auf die Nerven!"
 

"Fuck you, Naruto!", rief Kiba irgendwo im Hintergrund.
 

"Übrigens", fuhr Naruto fort, "ich habe Hinata geschrieben und sie meinte Sakura und sie würden von ihr aus hinlaufen. Die beiden treffen wir dann also dort."
 

Ich sah wie Sasuke grinste. "Klingt gut, bin bald da."
 

Er sah mich an und formte mit den Lippen das Wort "Auflegen", was ich auch tat.
 

Ich kicherte.
 

"Was?", fragte er.
 

"Ihr seid alle irgendwie süß zusammen!", sagte ich lächelnd.
 

"Das sagt ja die Richtige", sagte er übertrieben charmant, um mich zu ärgern und ich wich rasch seinem Blick aus. Immer wenn er mich so ansah, hatte ich ein flaues Gefühl im Magen.
 

"Schau lieber auf die Straße!", sagte ich daher.
 

Als wir vor meiner Wohnung ankamen war praktischerweise ein Parkplatz frei und Sasuke stellte das Auto dort ab und schaltete den Motor aus.
 

Ich sah ihn fragend an.
 

"Ich komme mit hoch und fahre dich zu Hinata, sobald du fertig bist", sagte er entschieden und stieg aus.
 

Ich stieg ebenfalls aus und sagte: "Das musst du nicht! Und du verhälst dich übrigens auch schon wieder etwas übergriffig." Mein Tonfall war jedoch nicht besonders ernst.
 

"Das ist mir bewusst", sagte er selbstgefällig und marschierte auf die Haustür zu. "Kommst du jetzt oder bleibst du da noch ein bisschen stehen?"
 

Ich fügte mich und eilte ihm nach. In meiner Wohnung angekommen sagte ich: "Okay, dann mach es dir so bequem wie möglich in diesen bescheidenen Verhältnissen. Ich gehe duschen!"
 

Sasuke lies sich auf dem Sofa nieder und zog sein Smartphone hervor, um sich zu beschäftigen. "Lass dir Zeit!", sagte er.
 

Also suchte ich mir frische Unterwäsche, eine schwarze, feine Strumpfhose, meinen kurzen schwarzen Rock aus Fake Leder und ein enges schwarzes Shirt mit hübschem runden Ausschnitt aus meiner Komode. Damit bepackt verschwand ich im Bad.

10 Minuten später war ich geduscht, angezogen und hatte mir lässig die Haare hochgesteckt. Ich nahm mir noch 5 Minuten, für ein leichtes Make-Up und trug nach kurzem Überlegen etwas Lippenstift auf. Irgendwie war mir heute danach sexy auszusehen. Ich drehte mich zufrieden im Bad vor dem Spiegel. Die Klamotten betonten meine Figur gut. Da Sasuke mich zu Hinata fuhr, würde ich mir wohl auch die hohen Schuhe gönnen.
 

Sasuke hob den Blick, als ich aus dem Bad kam und ich nahm zufrieden den faszinierten Ausruck in seinen Augen wahr, den ich schon so oft bei Menschen gesehen hatte, wenn sie mich ansahen. Eine Sekunde später hatte er sich allerdings wieder im Griff und seine Miene war neutral wie immer.
 

"Heiß!", kommentierte er mein Aussehen.
 

Ich warf ein Kissen nach ihm, das eh im Weg raumlag und eigentlich aufs Sofa gehörte. Er fing es problemlos auf bevor es ihn traf.
 

"Ich hab dich nicht um deine Beurteilung gebeten!", lachte ich und schlüpfte in meine Schuhe. Dann zog ich meine Jeansjacke an und hängte mir meine Tasche über die Schulter. Ich nahm einen schwarzen Stoffbeutel heraus und holte ein paar Utensilien zum Übernachten aus dem Bad. Außerdem packte ich ein frisches Shirt und eine Jogginghose zum Schalfen ein. Dann wandte ich mich Sasuke zu.
 

"Fertig", sagte ich.
 

Sasuke hatte sein Smartphone weggesteckt und hatte mich beobachtet, während ich im Zimmer umhergegangen war und Sachen eingepackt hatte. Nun erhob er sich.
 

"Gehen wir!", sagte ich lächelnd und drückte mit der Hand gegen seine Brust, um ihn wegzuschieben, weil er nur da stand, mich anblickte und den Weg zur Tür versperrte. Er ließ es zu.
 

"Okay", sagte er und verließ meine Wohnung, als ich ihm die Tür aufhielt.
 

Auf dem Weg nach unten sprachen wir nicht. Auf dem Hof kam uns einer meiner Nachbarn entgegen, ein junger Mann, der sich immer bemühte mit mir ins Gespräch zu kommen, wenn er mich zufällig im Treppenhaus oder beim Briefkasten traf. Ich nahm deutlich wahr, wie er mich anstarrte. Bisher hatte er mich hauptsächlich verschwitzt und in Jogginghose gesehen, wenn ich vom Laufen kam.
 

"Hi!", sagte ich beiläufig im vorbeigehen.
 

"Hallo Sakura!", sagte er und ich war mir ziemlich sicher, dass er sich umdrehte und mir nachsah, als ich an ihm vorbei war.
 

"Ein Nachbar?", fragte Sasuke und wandte sich um, um den Typen zu betrachten.
 

"Jep", sagte ich beiläufig.
 

Sasuke schloss sein Auto auf und hielt mir dann die Tür auf.
 

"Das musst du jetzt aber nicht immer machen!", sagte ich grinsend. "Das schaffe ich gerade so noch alleine!"
 

"Ist doch super, wenn der Typ denkt, dass du nen Freund hast", sagte Sasuke und schlug die Tür zu. Ich sah aus dem Fenster und merkte, dass der Nachbar gerade an der Haustür war und nun nach seinem Schlüssel suchte aber ich war sicher, dass er uns bis eben noch nachgesehen hatte.
 

Sasuke setzte sich auf den Fahrersitz, zog seine Tür zu und schnallte sich an. Ich tat es ihm gleich.
 

"Du verhälst dich gerade ein bisschen wie ein eifersüchtiger Freund", wies ich ihn grinsend zurecht.
 

"Ist das so?", fragte Sasuke unbekümmert und parkte aus.
 

Ich schwieg, um ihn dabei nicht in seiner Konzentration zu stören.
 

"Starrt der dich immer so an?", fragte Sasuke, nachdem er einen Moment geschwiegen hatte.
 

Ich warf ihm einen Blick zu. Ich hatte es eben eher scherzhaft gemeint, aber er verhielt sich tatsächlich so, als wäre er eifersüchtig.
 

Ich lachte. "Nein, nicht wirklich. Ich glaube er war nur überrascht, dass ich auch anders aussehen kann, als er mich sonst ständig sieht. Nämlich total zerstört nach dem Joggen."
 

Sasuke warf mir einen schnellen Blick zu. "Aha", sagte er. "Dann siehst du wahrscheinlich wirklich unglaublich schrecklich aus." Seine Worte trieften nur so vor Sarkasmus.
 

"Hast du Lust auf heute Abend?", fragte ich, weil mir das Thema komisch vorkam.
 

"Ja, eigentlich schon", antwortete er. "Du?"
 

"Definitiv!", sagte ich gut gelaunt. "Und ich freue mich bei Hinata zu übernachten."
 

"Was magst du eigentlich so an ihr?", fragte Sasuke.
 

"Hmm", sagte ich nachdenklich. "Sie ist einfach ein wirklich gutherziger Mensch. Man kann ihr total vertrauen, glaube ich und sie ist sehr klug und manchmal auch ziemlich witzig, wenn sie sich wohl fühlt."
 

"Klingt nett", sagte Sasuke.
 

Er hielt schließlich ein paar Meter vom Hyuuga Anwesen entfernt und wandte sich mir zu.
 

"Dann heißt es jetzt wohl fürs erste Abschied nehmen, Prinzessin!"
 

"Haha ja, für eine Stunde oder so!", sagte ich grinsend. "Dramatisch!"
 

Tatsächlich nahm ich aber wirklich wahr, dass ich kein dringendes Bedürfnis verspürte, seine Gegenwart zu verlassen.
 

Ich nahm meine Sachen, griff nach dem Türgriff und wollte gerade aussteigen, als Sasuke plötzlich nach meinem Handgelenk griff und mich festhielt.
 

Ich sah ihn fragend an.
 

"Ich erwarte natürlich nicht von dir, dass du lügst aber tu mir den Gefallen und binde Naruto nicht direkt auf die Nase, dass du heute bei mir warst. Das sage ich ihm besser selbst und bei passender Gelegenheit."
 

Ich sah ihn an. "Okay, hatte ich nicht vor", sagte ich und zog ihm sanft mein Handgelenk weg. Er ließ los.
 

"Super! Dann bis später!", sagte er grinsend.
 

"Bis später, Sasuke!", sagte ich und lächelte. "Danke für alles!"
 

Ich schloss die Tür und lief auf den Eingang des Anwesens zu.
 

Hinter mir hörte ich wie Sasuke wendete und davonfuhr. Das war wirklich ein merkwürdiger Tag gewesen und sobald ich wieder alleine war, würde ich erstmal meine Gedanken sortieren müssen.
 

Als ich vor dem Tor ankam, überlegte ich gerade, ob ich klingeln oder lieber Hinata anrufen sollte, als jemand hinter mir sagte: "Hallo, schöne Frau! Was für eine erfreuliche Überraschung!"
 

Ich drehte mich um und sah mich Neji gegenüber. Neben ihm stand einer seiner Freunde. Offenbar waren sie gerade von irgendwo her gekommen und ebenfalls auf dem Weg nach drinnen.
 

"Hallo Neji", sagte ich mit möglichst neutraler Stimme.
 

"Shino kennst du?", fragte Neji freundlich und deutete auf seinen Freund, der mir die Hand hinstreckte.
 

Ich nahm sie kurz. "Vom sehen", sagte ich höflich.
 

"Ich nehme an, du willst zu Hinata?", fragte Neji. Er hob den Schlüssel in seiner Hand. "Wenn du einen Schritt zur Seite gehst, mache ich auf."
 

Rasch trat ich einen Schritt von der Tür weg und Neji schloss auf.
 

"Sehen wir uns nachher bei Tenten?", fragte Shino mich. "Deinem Outfit und der Geschenktüte nach zu schließen tippe ich auf 'Ja'. Du siehst übrigens umwerfend aus."
 

"Danke, nett von dir" sagte ich ausweichend. "Ja, Hinata und ich gehen später auch zu Tenten."
 

"Bitte sehr!", sagte Neji und hielt mir die Tür auf.
 

"Danke!", sagte ich und ging hindurch. "Also, ähm, könnt ihr mir sagen, wo ich lang muss?"
 

"Komm mit!", sagte Neji. "Wir bringen dich zu Hinata."
 

"Macht euch keine Umstände, ich finde es bestimmt, wenn du mir einfach sagst wo!", beeilte ich mich zu sagen.
 

"Das sind keine Umstände!", sagte Neji und lächelte mich an. Er berührte mit der Hand leicht meinen Rücken, um mich dazu zu bewegen, mit ihm zu kommen.
 

Ich drehte mich unauffällig von seiner Berührung weg und folgte ihm nun gezwungenermaßen zur Haustür.
 

"Wir haben eben Sasuke wegfahren sehen, hat er dich etwa hergebracht?", fragte Neji. Seine Stimme klang freundlich aber sie hatte einen merkwürdigen Tonfall. Als würde er diese Frage absichtlich beiläufig im Plauderton stellen.
 

"Sakura!", hörte ich Hinatas Stimme rufen und ich sah sie vom Haus her auf uns zulaufen.
 

"Da bist du ja!", sie strahlte mich an.
 

"Hallo Hinata!", sagte Neji aber es klang nicht allzu begeistert.
 

"Hallo!", sagte sie knapp zu Neji und Shino und hakte sich dann bei mir ein. "Komm, gehen wir in mein Zimmer!"
 

"Jaa, super!", sagte ich erfreut über die Rettung.
 

Sie zog mich in Richtung Haustür und ich folgte ihr eilig aber Neji und Shino hatten natürlich den gleichen Weg und gingen neben uns her.
 

Im Flur gelang es uns allerdings, sie loszuwerden, da Hinata und Neji in unterschiedlichen Flügeln wohnten.
 

"Also, tschüss!", sagte Hinata zu den beiden und schob Neji eine Tür vor der Nase zu, sodass er gerade noch "bis später" sagen konnte.
 

Ich unterdrückte ein Kichern und sie bedeutete mir stumm, ihr zu folgen.
 

Als wir uns ein Stück von der Tür entfernt hatten, fingen wir beide an zu Lachen.
 

"Danke, du hast mich echt gerettet!", sagte ich erleichtert.
 

"Ich hab euch durchs Fenster gesehen", sagte sie und deutete hinaus. Durch die Fenster im Gang konnte man tatsächlich auf das Tor hinaus blicken.
 

"Was für ein Pech, dass du ihm über den Weg gelaufen bist!", sagte sie. "Wars schlimm?"
 

"Nee", lachte ich. "Ich glaube ich habe bloß so viel Schlechtes über Neji gehört, dass ich ihm lieber aus dem Weg gehe, wenn es sich machen lässt. Obwohl er eigentlich ganz freundlich zu mir war."
 

"Jaaa, das kann ich mir vorstellen!", lachte Hinata. "Aber das ist er wahrscheinlich nur, weil du so hübsch bist!"
 

"Dieser Shino ist aber auch irgendwie unheimlich", sagte ich, um meine Verlegenheit zu überspielen.
 

"Ja, ich mag ihn auch nicht", sagte Hinata. "So, da wären wir!"
 

Sie war vor einer Tür stehen geblieben und hielt sie nun für mich auf.
 

Ich betrat ihr Zimmer und das erste, was ich sagte war 'Wow'. Ihr Zimmer war wunderschön und groß und an allen Wänden standen Bücherregale. Es war fast wie eine kleine Bibliothek.
 

"Fantastisch!", sagte ich bewundernd und strich mit den Fingern über ein paar Bücherrücken. "Hast du die etwa alle gelesen, Hinata?"
 

Sie lachte. "Nein. Vielleicht ein Drittel davon."
 

"Ich beneide dich!", sagte ich begeistert.
 

Sie lachte fröhlich und nahm mir den Beutel mit den Übernachtungssachen und die Geschenktüte ab und stellte beides auf eine Komode.
 

"Ich dachte, wir schlafen beide im Bett, es ist so groß, dass wir locker genug Platz haben!", sagte sie.
 

"Auf jeden Fall!", stimmte ich begeistert zu.
 

Kann ich den Alkohol für Tenten mit in deine Tüte tun?", fragte sie fröhlich und spähte hinein, um zu sehen, ob dafür Platz genug war.
 

"Klar!", sagte ich und sah mich immer noch beeindruckt um.
 

Aber Hinata tat nicht ihre Flasche in die Tüte, sondern holte verwundert meine heraus.
 

"Hast du die gekauft?", fragte sie erstaunt.
 

"Wieso fragst du?", sagte ich ausweichend. Ich hatte noch gar nicht entschieden, ob ich ihr von Sasuke erzählen sollte.
 

"Weil du doch unmöglich so viel Geld ausgegeben haben kannst", antwortete sie verdutzt. "Ich fand mich schon großzügig genug, weil ich was für 50 EUR gekauft habe."
 

"Was?", fragte ich schockiert. "Wieso? Weißt du, was das kostet?" Ich deutete auf die Flasche, die ich mitgebracht hatte.
 

"Ja", sagte sie. "Mein Vater hat die Marke immer. So eine Flasche kostet 200 EUR."
 

Ich stöhnte und ließ mich in einen Sessel sinken. "Oh nein", sagte ich.
 

"Aber wieso wusstest du den Preis nicht, wo hast du die Flasche denn her?", fragte Hinata verwirrt.
 

Ich entschied, dass mir nun nichts anderes übrig blieb, als die Wahrheit zu sagen. "Von Sasuke", gestand ich.
 

"Hab ich was verpasst?", fragte sie. "Wie kam es denn bitte dazu?"
 

Also erzählte ich ihr ein wenig kleinlaut von meinem Tag.
 

"Du hast Sasuke dazu gebracht mit dir den Gartenteich sauber zu machen?", fragte sie und musste sich nun ebenfalls erstmal setzen.
 

Dann brach sie plötzlich in Lachen aus und nachdem ich ihr einen Moment etwas kläglich lächelnd zugesehen hatte, musste ich ebenfalls anfangen zu lachen. Wenn man es so erzählte, klang es wirklich total verrückt.
 

"Aber was mache ich denn jetzt, ich kann doch nicht so ein teures Geschenk mitbringen!", sagte ich.
 

"Ach das ist kein Problem!", sagte Hinata geistesgegenwärtig. "Wir lassen meine hier und heben sie uns für einen anderen Anlass auf und schenken deine Flasche einfach zusammen. Durch zwei geteilt, ist das schon gar nicht mehr so viel und außerdem bezweifle ich, dass Tenten sich das in dem Trubel so genau anguckt oder sie genau weiß, was die Marke kostet. Ich weiß es auch nur, weil ich meinem Vater letztes Jahr genau die Flasche zu Weihnachten gekauft habe."
 

"Da hast du wahrscheinlich recht!", sagte ich erleichtert. "Danke! Trotzdem fühle ich mich nun irgendwie mies, dass ich sowas Teures angenommen habe!"
 

"Ach, Sasuke wird es überleben!", sagte Hinata leichthin. "Ich kann bloß immer noch nicht glauben, was du mir eben alles erzählt hast!"
 

"Bitte sag erstmal nichts davon zu Naruto, wenn es sich vermeiden lässt", sagte ich etwas kläglich. "Sasuke meinte, er wolle es ihm selbst sagen. Aber ich glaube dabei ging es nicht um mich, sondern um deren Freundschaft."
 

"Klar, mach ich nicht!", sagte Hinata. Sie betrachtete mich neugierig. "Sakura, du magst Sasuke doch, oder?"
 

"Ich weiß nicht!", sagte ich überfordert und vergrub das Gesicht in den Händen. "Irgendwie ja aber irgendwie bin ich auch nicht bereit mich emotional auf irgendwas einzulassen und mich jetzt in irgendwas reinzusteigern, was dann gar nicht so ist."
 

"Oh das wird sich schon alles von alleine finden", sagte Hinata mitfühlend und aufmunternd. "Mach dir nicht zu viele Gedanken!"
 

"Was wolltest du mir eigentlich erzählen?", fragte ich, als ich mich plötzlich daran erinnerte.
 

"Oh!", sagte sie begeistert. "Es geht natürlich um Naruto, wie du dir wahrscheinlich schon gedacht hast! Er hat mir von sich aus geschrieben, ob wir vorher bei ihm vorbeikommen wollen und als ich sagte, dass wir uns dort treffen war er fast schon etwas enttäuscht! Und danach haben wir noch etwas weiter geschrieben, hier, ich zeige es dir!"
 

Ich rutschte zur Seite und sie zog ihr Smartphone heraus und hockte sich zu mir auf den Sessel, um mir den Chatverlauf zu zeigen.
 

"Oh gut!", sagte ich begeistert, als ich alles gelesen hatte. Das klingt tatsächlich so, als ob er Interesse daran hat, die Konversation am Laufen zu halten!" Ich zeigte auf eine Stelle. "Ich meine hier hätte er es auch einfach dabei belassen können aber dann hat er noch ein neues Thema aufgemacht."
 

"Ja, oder?", fragte Hinata begeistert. "Ich hab eben extra nicht mehr geantwortet, damit wir vielleicht nachher irgendwie daran anknüpfen können und sich ein Gespräch entwickelt. Also ich glaube jetzt nicht direkt, dass er irgendwie auf mich steht aber es ist auf jeden Fall so, dass er mich bewusst wahrnimmt und von sich aus Interesse an mir und dem was ich so tue zeigt, oder?"
 

"Definitiv!", sagte ich überzeugt. "Oh, das ist toll Hinata!"
 

Wir strahlten uns an.
 

Dann sagte Hinata plötzlich: "Und nun musst du mir bitte sagen, was ich anziehen soll, ich habe zwei Optionen vorbereitet! Moment ich zeige es dir!" Sie kicherte verlegen.
 

"Das!", sagte ich entschieden und zeigte auf das zweite Outfit. "Das passt besser zu dir."
 

"Aber ist das andere nicht irgendwie mehr, ich weiß nicht, sexy?", fragte sie unsicher.
 

"Ja", sagte ich. "Aber in dem fühlst du dich wohler, oder?"
 

"Ja, stimmt!", sagte sie.
 

"Dann nimm das, es wird dir super stehen und du hast darin eine tolle Ausstrahlung. Das andere würdest du von dir aus doch eher nicht anziehen, oder? Und man sollte nie versuchen, sich zu verstellen, um jemanden zu beeindrucken!"
 

"Jaa, du hast recht!", sagte sie erleichtert! "Danke! Ich ziehe mich schnell um, okay?"
 

"Okay!", sagte ich.
 

"Sollen wir ein Glas Wein trinken?", kicherte sie.
 

"Ja!", sagte ich motiviert und so verbrachten wir die nächste Stunde damit wie pubertäre Mädchen herumzulachen, an unserem Wein zu nippen, Musik zu hören und Hinata ein hübsches Make-Up zu verpassen. Sie hatte sich offenbar einige Tutorials angesehen und wollte meine Hilfe, um zu probieren, was gut zu ihr passte. Am Ende entschieden wir uns für was Dezentes.
 

"Du siehst toll aus!", sagte ich begeistert und musterte sie.
 

Sie kicherte wieder und drehte sich dann, um sich zu präsentieren. Offenbar gefiel sie sich selbst ganz gut und das ließ sie noch viel hübscher wirken.
 

"Oh danke, Sakura!", sagte sie und fiel mir um den Hals. Ich umarmte sie ebenfalls und sagte lachend: "Ich hab doch gar nichts gemacht!"
 

"Doch, du bist einfach toll!", sagte sie.
 

Ich nahm an, dass ihr Kopf sich auch vom Wein ein wenig schwurbelig anfühlte.
 

In diesem Moment gab Hinatas Smartphone einen Ton von sich, um anzuzeigen, dass sie eine Nachricht bekommen hatte.
 

"Von Naruto!", strahle sie. "Er schreibt, dass sie nun da sind."
 

"Toll!", sagte ich und sah auf die Uhr. Es war halb Elf. "Sollen wir dann auch los?"
 

"Man braucht zu Fuß nur 5 Minuten zu Tenten", sagte Hinata, als wir den Flur entlang gingen.
 

"Perfekt!", sagte ich.
 

Im Hausflur vor dem Eingang trafen wir auf eine hübsche, sehr vornehm aussehende Frau, die sich als Hinatas Mutter herausstellte.
 

Hinata stelle uns einander vor und obwohl ihre Mutter sehr streng wirkte, konnte ich auch gleich erkennen, woher Hinata ihre freundliche Art hatte.
 

"Es freut mich sehr, dich kennenzulernen, Sakura!", sagte sie und nahm meine Hand. "Hinata hat mir von dir erzählt! Ich wünsche euch jedenfalls viel Spaß heute Abend und bitte passt gut aufeinander auf!"
 

Wir versicherten ihr, dass wir uns benehmen würden und sie schien zufrieden.
 

In dem Moment erschienen von der anderen Seite des Ganges Neji und Shino, die offenbar ebenfalls aufbrechen wollten. Heute hatte ich wohl irgendwie Pech, wenn es um Neji ging.
 

"Wunderbar!", sagte Hinatas Mutter und klatschte begeistert in die Hände, als sie die beiden erblickte. "Dann könnt ihr die beiden bezaubernden jungen Damen ja begleiten, dabei wäre mir wohler!"
 

"Mit Vergnügen!", sagte Neji, machte gegenüber Hinatas Mutter eine leichte Verbeugung und lächelte sie charmant an.
 

Hinata und ich tauschen hinter dem Rücken ihrer Mutter einen Blick. Das war dumm gelaufen. Nun verstand ich, das Hinata immer extra ein bisschen früher zur Schule ging, um solchen Situationen auszuweichen.
 

Shino hielt Hinata höflich die Tür auf und Neji bot mir seinen Arm an, um mich hinauszugeleiten. Weil Hinatas Mutter so begeistert zuschaute, blieb mir nicht viel anderes übrig, als mitzuspielen aber draußen zog ich ihm sofort wieder meinen Arm weg.
 

"Du siehst richtig gut aus, Hinata!", sagte Neji, als würde es ihn ein wenig überraschen.
 

"Nicht jeder hat es nötig, sich ständig so herauszuputzen wie Ino", sagte ich freundlich aber deutlich, weil mich sein ungläubiger Blick geärgert hatte.
 

"Du sicher nicht!", sagte Neji. "Du siehst immer bezaubernd aus!"
 

"Neji, das waren jetzt genug Kommentare zu dem Thema, okay?", sagte Hinata leicht verärgert.
 

"Ganz wie du meinst!" Neji klang nach wie vor höflich und unbekümmert.
 

"Pass auf, dass du nicht umknickst!", sagte er zu mir. "Der Boden ist hier ziemlich ungünstig für Absätze! Ich staune sowieso, dass ihr Frauen das so beeindruckend bewältigt!"
 

"Ich komme schon klar!", sagte ich freundlich aber entschieden und brachte möglichst unauffällig ein wenig mehr Abstand zwischen ihn und mich, da ich schon wieder das Gefühl gehabt hatte, dass er mich gleich am Rücken berühren würde, wie um mir zusätzlich Halt zu geben.
 

"Hattest du einen schönen Tag bisher?", fragte Neji mich.
 

"Ja, allerdings ", antwortete ich. Und weil ich es mir nicht verkneifen konnte, fügte ich hinzu: "Wie könnte es anders sein in Hinatas Gesellschaft, deine Cousine ist einfach toll aber das weißt du ja sicher selbst!"
 

Hinata kicherte.
 

"Klar!", stimmte Neji zu, was Hinata schnauben ließ.
 

"Du hast vorhin gar nicht geantwortet, als ich fragte, ob Sasuke dich hergefahren hat", fuhr Neji an mich gewandt fort.
 

"Wieso willst du das wissen?", fragte ich gespielt überrascht.
 

"Ich hab mich nur gefragt, ob bei euch was läuft", antwortete er.
 

"Nein", sagte ich schlicht. "Aber eigentlich geht dich das auch nichts an, oder?"
 

"Ich wollte dir nicht zu nahe treten", sagte Neji. Er wirkte zufrieden mit meiner Antwort. "Ich will nur, dass du auf dich aufpasst. Sasuke kann ziemlich charmant sein, um zu bekommen, was er will aber er ist echt eiskalt."
 

Das ging in die Richtung dessen, was Ino mir bereits gesagt hatte und es gefiel mir überhaupt nicht. Die Vorstellung, dass Sasuke mir nur Nettigkeit vorspielte, um mich zu etwas zu bringen, bereitete mir Unbehagen. Allerdings hatte ich ja beschlossen nicht auf Ino zu hören und auf Neji würde ich auch nicht hören.
 

"Ich behalte es im Hinterkopf", sagte ich und lächelte unverbindlich.
 

"Wir sind gleich da!", sagte Hinata zu mir, mit der Shino sich eben noch unterhalten hatte und deutete auf ein Haus am Ende der Straße. Villa traf es vielleicht besser, das hier schien überhaupt eine sehr wohlhabende Gegend zu sein.

Vor dem Haus konnte man in der Ferne bereits einige lachende Leute erkennen. Offenbar waren die meisten Gäste schon da.
 

"Sind da nicht Naruto und die anderen?", fragte Hinata und deutete auf eine Gruppe Jungs. Tatsächlich standen sie alle neben Sasukes Auto herum, wahrscheinlich weil Shikamaru in Ruhe rauchen wollte. Offenbar hatten sie uns ebenfalls gerade entdeckt, denn Kiba winkte uns zu.
 

"Da sind ja unsere beiden Schönheiten!", rief Naruto fröhlich, als wir nah genug waren. Erfreut registrierte ich, dass er Hinata zuerst umarmte.
 

"Ihr seht toll aus!", sagte Kiba gut gelaunt und bei ihm klang es nicht so aufdringlich wie bei Shino.
 

Als ich auch Kiba und Shikamaru zur Begrüßung umarmte, sah ich wie Sasuke und Neji sich kühl musterten. Sasuke wirkte verärgert. Wie immer beteiligte er sich nicht an den Umarmungen zur Begrüßung und sagte nur lässig "Hallo" zu mir.
 

"Also dann sehen wir uns später noch ihr zwei!", sagte Neji, wobei er Hinata ignorierte und nur mich anlächelte. "Hat mich sehr gefreut ein wenig Zeit mit euch zu verbringen!"
 

Das klang, als hätten wir den halben Abend zusammen verbracht und nicht nur 5 Minuten, dachte ich.
 

Er und Shino wandten sich ab und gingen auf Tentens Haus zu.
 

Sasuke sah ihnen nach, ich glaubte immer noch, ein wenig Verärgerung in seinem Gesicht erkennen zu können.
 

"Hä, seit wann hängst du denn mit Neji rum?", fragte Naruto an Hinata gewandt.
 

"Tue ich nicht!", sagte Hinata. "Aber seit es Sakura gibt, ist er schwer loszuwerden."
 

"Tja, kann ich verstehen!", sagte Kiba gut gelaunt und schlang mir kumpelhaft dem Arm um die Schultern. "Aber leider kannst du dich nicht auf seine Bemühungen einlassen, meine Liebe. Wir können ihn nämlich alle nicht ausstehen!"
 

Ich lachte. "Okay, ich werde wohl über diese Enttäuschung hinweg kommen!"
 

Kiba stieß einen übertrieben erleichteten Seufzer aus. "Da fällt mir ein Stein vom Herzen!", sagte er und wir brachen alle in Gelächter aus, Sasuke grinste.
 

"Gehen wir rein?", fragte Shikamaru und trat seine Zigarette aus.
 

"Wir stehen nur deinentwegen hier draußen, du Trottel!", sagte Naruto aber es klang eher amüsiert als vorwurfsvoll.
 

Drinnen war es schon sehr voll und wir trafen auf alle möglichen Leute, sodass wir eine Weile mit Begrüßungen beschäftigt waren. Schließlich fanden wir Tenten und gratulierten ihr nochmal.
 

"Mitbringsel und Geschenke bitte einfach hier abstellen", erklärte Karin uns, deutete auf einen schon vollen Tisch und informierte uns dann, wo wir essen und Getränke finden konnten.

Ino war ebenfalls bei Tenten aber wir ignorierten einander einfach und sie begrüßte auch Sasuke nur mit einem höflichen Nicken, was dieser erwiderte. Ich sah, dass Shikamaru diese Entwicklung mit Interesse beobachtete.
 

Wir holten uns alle was zu trinken und Kiba wollte Sasuke ein Bier aufdrängen aber der schüttelte den Kopf. "Ich trinke nicht, wenn ich fahre", sagte er.
 

"Stimmt ja!", sagte Kiba und drückte es stattdessen Shikamaru in die Hand, der gerade in seiner Jacke rumwühlte, weil er glaube seine Zigaretten verloren zu haben.
 

Naruto und Hinata inspizierten gerade das Getränkeangebot und lachten über irgendetwas. Da alle abgelenkt waren, sagte ich zu Sasuke: "Warum hast du mich eine Flasche für 200 EUR mitnehmen lassen?"
 

Er zog fragend die Augenbrauen hoch, als sähe er nicht, wo da das Problem läge.
 

"Kannst du dir nicht vorstellen, dass ich mich jetzt irgendwie blöd fühle? Ich hätte das nie angenommen, wenn ich gewusst hätte, was sowas kostet!"
 

Er zuckte mit den Schultern. "Du hast gesagt, die gefällt dir."
 

"Du kannst mir doch nichts für 200 EUR schenken, nur weil ich die Flasche hübsch fand!", sagte ich verärgert. "Ich will dir nicht so viel Geld schulden!"
 

Er warf einen Blick zu den anderen hinüber aber die schienen immer noch abgelenkt mit irgendwas und schenkten uns keine Beachtung.
 

"Ich hab dir doch gesagt, dass du mir nichts schuldest", sagte er ruhig. "Einigen wir uns doch einfach darauf, dass das eine Investition meinerseits war, damit du noch etwas bleiben konntest, okay? Ich habe den Nachmittag mit dir genossen und das war es mir einfach wert."
 

Ich sah ihn verwirrt an aber er blickte entspannt zurück und wartete auf eine Antwort.
 

Allerdings kam ich nicht dazu, da Kiba plötzlich neben uns auftauchte und fragte: "Was gibt's es hier zu tuscheln?"
 

"Nichts!", sagte ich rasch und auf seine Aufforderung hin folgte ich ihm und den anderen durch die Menge.
 

In den nächsten Stunden kam ich nicht mehr dazu mit Sasuke zu sprechen, ohne, dass die anderen uns gehört hätten und nach einer Weile hatte ich genug getrunken, um mich in einem wohligen Gefühl wiederzufinden, in dem mir alles einigermaßen egal war.
 

Eine Weile tanzte ich mit Hinata in der Menge und danach fanden wir die anderen erstmal nicht wieder. Es waren wirklich ziemlich viele Gäste da. Allerdings amüsierten wir uns auch zu zweit ziemlich gut und wir machten uns einen Spaß daraus immer zu verschwinden, wenn wir Neji und seine Freunde sahen.
 

"Hier seid ihr!", rief Naruto irgendwann, als er uns entdeckte. "Wir haben euch gesucht!"
 

"Wir euch auch!", sagte ich lachend. "Wo sind die anderen?", fragte ich ihn.
 

"Kiba war am rumflirten und ist leider verschollen. Und Shikamaru und Sasuke sind hinter dem Haus und rauchen."
 

"Sasuke raucht?", fragte Hinata.
 

"Eigentlich nicht!", sagte Naruto. "Nur manchmal, wenn ihm danach ist."
 

"Jedenfalls Hinata, ich wollte dich was fragen!", sagte Naruto.
 

"Was?", fragte sie neugierig und beide registrierten nur beiläufig, dass ich ihnen zu rief, dass ich mal kurz zu Shikamaru und Sasuke gehen würde.
 

Es war angenehm dem Lärm und der Musik im Haus für einen Moment zu entkommen. Ich schlang die Arme um mich, um mich warmzuhalten, meine Jacke hing drinnen an der Gaderobe.
 

Als ich hinter dem Haus ankam, hockte Sasuke mit dem Rücken an die Wand gelehnt auf dem Boden und blies Rauch zwischen seinen Lippen hervor, während er in den Himmel schaute. Er hielt eine Zigarette in seiner rechten Hand.
 

"Hi!", sagte ich. "Wo ist Shikamaru?"
 

Als er mich hörte sah er mich an und richtete sich rasch auf.
 

"Der stellt glaube ich Ino nach", sagte Sasuke gleichgültig. "Er hat mir eben erzählt, dass er auf sie steht."
 

"Ich weiß", sagte ich.
 

"Wieso? Suchst du ihn?", fragte Sasuke und zog an seiner Zigarette. Dabei sah er ziemlich cool aus.
 

"Nee, eigentlich nicht", sagte ich und sah zu, wie er den Rauch ausstieß.
 

"Alles okay?", fragte er.
 

Ich lehnte mich neben ihn an die Wand. "Jaa, ich wollte bloß mal kurz raus zu euch, Naruto meinte ihr wärt hier. Er unterhält sich gerade mit Hinata und ich wollte nicht stören."
 

"Hmm", sagte Sasuke und drücke die Zigarette aus. Er schnippte sie in einen Aschenbecher, der neben ihm auf dem Geländer der Treppe stand, die zurück ins Haus führte.
 

"Du frierst", stellte er fest.
 

Tatsächlich hatte sich Gänsehaut auf meinen Armen gebildet, die ich immer noch vor meinem Körper verschränkt hielt, um möglichst viel Wärme bei mir zu behalten. Sasuke war klüger gewesen und trug seine Jacke.
 

"Kein Problem, ich gehe gleich wieder rein!", sagte ich. "Außerdem bin ich etwas angetrunken und es kommt mir nicht so kalt vor."
 

Wir beobachten einen Moment ein paar Gestalten, die ein paar Meter weiter weg in der Dunkelheit standen und lachten. Man konnte nicht erkennen, um wen es sich handelte. Überhaupt waren viele Leute hier, die ich noch nie gesehen hatte. Vielleicht war Tenten in vielen Musik- und Sportgruppen oder sowas.
 

"Hat Neji dich in Ruhe gelassen?", fragte Sasuke plötzlich.
 

"Ja, er hat nur ein bisschen geflirtet", sagte ich schulterzuckend.
 

"Ich finde die Vorstellung nicht besonders gut, dass du bei ihm übernachtest", fuhr Sasuke ruhig fort.
 

"Tue ich nicht", sagte ich. "Ich übernachte bei Hinata. Was kann ich dafür, dass er in der anderen Haushälfte wohnt? Und jetzt hör bitte auf damit, sonst glaube ich tatsächlich, dass du eifersüchtig bist!" Den letzten Satz sagte ich mit Nachdruck, weil er anfing mich zu nerven.
 

Er stieß sich mit einer schnellen Bewegung von der Wand ab und stellte sich vor mich. Er sah wieder verärgert aus.
 

"Ich will einfach nicht, dass dir was passiert, okay?", sagte er ein wenig aggressiv.
 

"Jetzt komm mal wieder runter, ja?", sagte ich streng. "Ich passe schon auf!"
 

"Ach ja? Ich glaube du bist zu sorglos!", sagte er wütend und stützte seine Hand neben mir an der Hauswand ab.
 

Kurz kam mir der Gedanke, dass er mir nun sehr nah war und es deshalb weniger kalt war. Sein Körper strahlte eine angenehme Hitze aus. Verärgert schob ich den Gedanken beiseite.
 

"Und ich glaube, du verhälst dich schon wieder absolut übergriffig und mischt dich in Dinge ein, die dich als Freund einfach nichts angehen!"
 

Er stützte jetzt auch die andere Hand neben mir an der Hauswand ab und kam mir noch ein Stück näher.
 

"Lass das!", sagte ich wütend und spannte mich an. Ich fühlte mich gefangen.
 

"Genau das meine ich", sagte er leise und mit rauer Stimme. "Du bist viel zu naiv. Du denkst, du wüsstest, wie gut du aussiehst und dass du ein bisschen vorsichtig sein musst aber du hast gar keine Ahnung, wie du auf Männer wirkst! Glaubst du ernsthaft, ich will bloß mit dir befreundet sein?"
 

Ich starrte ihn verwirrt an und fragte wütend: "Was redest du da?"
 

"Ich will nicht mit dir befreundet sein, Sakura", sagte er schlicht. "Ich hab es dir schonmal gesagt. Ich möchte mit dir schlafen und da bin ich nicht der einzige."
 

Ich starrte ihn an. "Was?", fragte ich verletzt.
 

Er fuhr unbeeindruckt fort: "Hast du geglaubt, daran hätte sich was geändert?"
 

Ich hatte das Gefühl, dass mein Kopf in dem angetrunkenen Zustand nicht hinterher kam. Ich hatte ein flaues Gefühl im Magen und war verwirrt und überfordert. Also hatten Neji und Ino doch recht gehabt und er war nur darauf aus gewesen?
 

"Lass mich gehen!", sagte ich mit fester Stimme und drückte mit der Hand gegen seine Brust, um ihn wegzuschieben. Er rührte sich nicht.
 

"Gleich", sagte er. "Ich will erst sichergehen, dass du mich richtig verstehst. Du siehst nämlich verletzt aus und dafür gibt es keinen Grund."
 

"Ach ja?", zischte ich wütend. "Du drängst mir die ganze Zeit deine Gesellschaft auf und ich fange sogar gerade an, dich zu mögen und jetzt gibt es keinen Grund verletzt auszusehen, wenn du mir sagst, dass du bloß mit mir schlafen willst? Wie soll ich denn sonst aussehen, geschmeichelt vielleicht? Würde dir das besser gefallen?"
 

Er lächelte. "Du fängst also gerade an, mich zu mögen?"
 

Wie hatte er jetzt bitte nur diesen Teil verstehen können? Er war wirklich unglaublich!
 

"Jetzt sieh mich nicht so an", sagte er besänftigend und nahm eine Hand von der Wand, um sie an meine Wange zu legen. Auf meiner kalten Haut fühlte sie sich heiß an. Er strich leicht mit dem Daumen über meine Haut. Ich hasste mich dafür, dass ich es genoss.
 

"Hör auf!", fauchte ich und riss ihm den Kopf weg. Er packte mit einer schnellen Bewegung mein Kinn und zwang mich ihn anzusehen. Seine Wut war verflogen und in seinen Augen spiegelte sich eine Sanftheit, die ich bisher nicht an ihm wahrgenommen hatte.
 

"Hör mir zu, Sakura. Du hast mich missverstanden. Dass ich gerne mit dir schlafen würde, habe ich dir eben gesagt, damit dir klar wird, dass du manchmal etwas naiv bist. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass das nicht alles ist, was ich will."
 

Ich sah ihn verwirrt und überfordert an und er sprach weiter.
 

"Ich will dich wirklich kennenlernen, Sakura. Ich will wissen, wie es dir geht, ich will Zeit mit dir verbringen. Ich liebe es, dich lachen zu sehen. Warum sonst glaubst du, dass ich ständig Gründe erfinde, um mit dir alleine zu sein, wie der letzte Vollidiot?"
 

Ich starrte ihn an. Was passierte hier gerade?
 

"Ich mag dich, Sakura Haruno", sagte Sasuke schlicht. Dann ließ er mich los und trat einen Schritt zurück. "Und jetzt kannst du gehen, wenn du willst."



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  LikeParadise
2021-05-16T15:21:29+00:00 16.05.2021 17:21
Wow, was für ein tolles und langes Kapitel. Eigentlich gibt es keinen Grund Sasuke eine zu verpassen oder es ihm übel zu nehmen. Auf der einen Seite, verlangen wir ständig erlichkeit von anderen, aber wenn jemand zu ehrlich ist oder uns die Wahrheit nicht gefällt, sind wir damit auch unzufrieden. Und jetzt Mal ganz ehrlich: die meisten Typen können sich vorstellen, mich einer Frau zu schlagen, die sie attraktiv finden. Sie sagen es nur nicht :D also ich finde es gut, dass er so ehrlich ist und sagt, was er denkt. Ich hoffe, dass der zweite Teil allerdings auch nicht gelogen war und er das nicht nur gesagt hat, um sie weich zu klopfen. Wenn das alles nur Show ist, ist er ein hervorragender Schauspieler. Aber wenn nicht, dann würde ich sagen, dass die Anzeichen schon da sind.
Zu neji: er ist ein richtiges Schleimpaket.. ich habe so ein Gefühl, als ob irgendwas passiert, wenn sie bei Hinata übernachtet. Als würde neji diese Gelegenheit nicht ausnutzen, jetzt Mal ernsthaft.. es ist offensichtlich, dass neji auch einer von denen ist, der mit Sakura schlafen will, aber er gehört wohl zu der Sorte die auf ein nein nicht hören. Ich bin sehr gespannt, was im nächsten Kapitel passiert und wie Sakura auf das Geständnis reagiert. :)
Antwort von:  writer
17.05.2021 19:34
Vielen Dank für deinen lieben Kommentar und dass du deine Gedanken mitgeteilt hast! Ich habe ihn sehr gern gelesen und mich darüber gefreut! :)
Von:  Cuddlytoy
2021-05-16T06:53:37+00:00 16.05.2021 08:53
Oh bitte, bitte lass sie betrunken genug sein um sasuke eine ohrfeige zu geben 😂 der braucht grade eine abkühlung!
Antwort von:  writer
17.05.2021 19:32
Haha! :D

Danke wieder für deinen Kommentar!
Von:  Rina2015
2021-05-15T18:53:00+00:00 15.05.2021 20:53
Man liest richtig wie du dir mit dem Kapitel Mühe gemacht hast 😊 das ist mein Favorit 😊😊😊
Und Ahhhhh du hast ja voll den cliffinger eingebaut!!!!! Ahhhhh!!!!! 🤣🤣🤣🤣🤣😊😊😊
Antwort von:  writer
17.05.2021 19:32
Wie schön, dass du das Kapitel mochtest! :)
Von:  Tick_Tack
2021-05-15T18:21:58+00:00 15.05.2021 20:21
Mal wieder ein wirklich schönes Kapitel. Langsam entwickelt sich auch etwas, das ist schön zu lesen. Bin schon gespannt wie es weiter geht! Dein Schreibstiel ist echt toll
Antwort von:  writer
17.05.2021 19:31
Vielen Dank für deinen lieben Kommentar! :)


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