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Ssu Ling

Die vier Tiergötter
von

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1.Dämmerung: Lung, die Seele des Ostens

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Dort stand er. Mitten im Fluss, der zwischen zwei großen Reisfeldern hindurchfloss. Seinen Kopf gesenkt. Die Augen geschlossen. Es war kalt, sehr kalt. Der Winter war schon deutlich zu spüren. Sein Atem ging so langsam, dass man gar nicht bemerkte, dass er überhaupt noch atmete. Die Kälte war überall um ihn herum. Seine Haut war bleich, bis auf seine zart rosigen Wangen und Lippen. Alles schmerzte ihn. Doch er blieb einfach nur starr und stumm weiter dort stehen. Nadelstiche, ja wie tausend kleine Nadelstiche fühlte sich das Wasser um ihn herum an, das an ihm vorbei floss. Plötzlich, als er das leise Wehen des Windes hörte und auf seiner Haut spürte, ließ er sich einfach nach hinten ins Wasser fallen. Er stoppte seinen Atem und sank unter Wasser. Als er dort langsam in die Dunkelheit sank, öffnete er seine Augen und betrachtete das glitzern der Wintersonne an der Oberfläche. Wie warm ihm doch nun wurde, ja das Wasser war so schön warm. Dann schloss er erneut die Augen und gab sich der Dunkelheit hin...

"Glaubst du er hat's überlebt?" "Natürlich, der spielt uns doch nur was vor. Beruhig dich Akkiko." Der junge Mann der sich nun dem Fluss näherte, um besser sehen zu können, beobachtete aufmerksam die Flussmündung. "Aber... was, wenn ihm was passiert ist?," Akkiko wagte gar nicht daran zu denken, was Yôhei hätte alles dort im Fluss passieren können. Sie drückte ihre beiden Hände noch fester zusammen und betete leise. Dabei fiel ihr ein Teil ihres langen schwarzen Haares nach vorne und betonte noch mehr ihr schmales, zartes Gesicht. Der junge Mann fing an zu kichern. "Man Akkiko, du siehst richtig gut aus, wenn du in Sorge bist, ich glaub ich muss Yôhei öfter bitten so was zu tun." "Sorata!" rief Akkiko ihm scharf zu und blickte ihn böse an. "War doch nur ein Scherz!" winkte dieser ab und schaute sie beruhigend an. Er hatte ein ausgeglichenes und warmes Gesicht, dieser Scherzbold. Man konnte ihm nicht lange böse sein. Was er auch des öfteren ausnutzte, zu oft für Akkiko's Geschmack. Doch nun wurde auch er ernst, als er wieder auf den Fluss sah. >Er hätte schon längst wieder da sein müssen. Verdammt Yôhei was machst du?!< Doch schon wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als ihn eine kalte Hand am Kinn berührte und sein Gesicht runter zog. "So ernst, das ist doch gar nicht deine Art, Sorata." Seine Augen weiteten sich, als er Yôhei, den scheinbar "verschollenen" Jungen ansah. Dieser wieder rum sah ihn mit einem kalten lachenden und nur vor Ironie strotzendem Gesicht an. >Seine Augen...!?!< Sorata war weniger über die Tatsache erstaunt, dass sein Freund auf einmal vor ihm stand, als von dessen Augen. Sie waren genauso kalt wie der Fluss und schienen über alles und jeden zu spotten. Doch er kannte ihn ja schon eine Weile. Er packte ihn an der Hand, zog ihn ein gutes Stück hoch, sodass beide Gesichter nur einen Hauch einer Entfernung getrennt waren, legte seine andere Hand auf Yôhei's Kinn und sah ihn mit sorgenvollsten und zugleich auch wärmsten Augen an. "Du musst dir schon was besseres einfallen lassen, um mich zu schocken. Wie wär's mit... hm... gar nicht auftauchen?" Er grinste so breit wie ein Clown. "Sorata!" schrie Akkiko, der schon Tränen über die Wange liefen. "Y - ô - h - e - i ....du..... Volltrottel! " schrie sie plötzlich und verpasste Yôhei ebenso wie Sorata jeweils eine schallende Ohrfeige und rannte schließlich weinend weg. Die beiden schauten ihr völlig verdutzt nach. Yôhei berührte seine Wange, die nun wieder, durch die Ohrfeige, mit Blut versorgt wurde und tief rot anlief. "Autsch! Das tut doch weh!" schrie er ihr nach und rieb sich die Wange. "Komm endlich," sagte Sorata, als er Yôhei seinen Arm um den Kopf legte und ihn mit sich zog "wir müssen unserer Prinzessin nach!" Dann lachte er nur noch. Yôhei konnte gar nicht mehr richtig antworten und seufzte zustimmend. Doch er konnte nur sanft lachen, als er an Akkiko dachte, die sich so um ihn sorgte. "Ach übrigens, ich hab den Job für dich!" strahlte Sorata und schaute runter auf den immer noch zwischen seinen Arm eingeklemmten Yôhei. Dieser blickte nur fragend nach oben. "Kommst du nicht drauf? Nein?" Yôhei schüttelte den Kopf "na, Wasserleiche!" Nun lachte er laut los und Yôhei musste wirklich über den dummen Witz lachen, denn auch er prustete los.

>Ja...das ist eine angenehme Wärme...<

"Hey Sorata! Hast du Akkiko gesehen?" "Hm?" Ein wenig verschlafen reckte sich Sorata, der gerade dabei war, in seine Arme gekuschelt, einzuschlafen. "Nee... wieso sollte ausgerechnet ich sie gesehen haben?" Er blickte Yôhei ein wenig forsch an. Doch dagegen war Yôhei gewappnet. Schleunigst und ohne selbst zu überlegen, hatte er sich ein Pokerface aufgesetzt, was so manch einen schon aus der Ruhe gebracht hatte. Nun sah er auf Sorata hinab, im wahrsten Sinne des Wortes. Doch es war nicht so ein Blick wie am Fluss, das merkte Sorata deutlich. In Yôhei's Augen lag dieses Funkeln. "Weil... du, mein lieber, leider Gottes, doch tatsächlich mit ihr verwand bist und ganz zufällig ihr Bruder bist." Wie von Übelkeit gepackt, schloss Sorata seine Arme um seinen Bauch. "Man ich hab grade erst was gegessen! Musste das sein?" Wieder ein freches Grinsen seitens Yôhei. "Mach dir keine Gedanken!" Sorata stand auf und legte Yôhei beide Hände auf die Schultern "Sie hat doch heute keine Vorlesung! Oder, hast du etwa Schuldgefühle? Stimmt 's? Mein Kleiner hat Schuldgefühle, oh wie süß!" Grinste Sorata nur vor sich hin und kniff Yôhei in die rechte Wange. Dieser schlug, sobald er registriert hatte, was Sorata dort machte, dessen Hand weg und stellte sich einen Meter weiter erneut vor ich auf. Beide sahen sich kurz in die Augen, bevor Yôhei aus diesem, für ihn unerträglichen Augenblick, flüchtete, jedoch ohne etwas zu antworten. Sorata musste über ihn schmunzeln. "Der Arme weiß eben nicht, wie er Gefühle ausdrücken soll!" sagte er und schüttelte bedächtig den Kopf und setzte sich wieder hin. Während Sorata nun in einer Vorlesung festsaß, jedoch nach einer sehr kurzen Zeit einschlief, stapfte Yôhei mit leicht geröteten Kopf davon. "Was denkt er sich dabei?" maulte er dabei laut vor sich hin. Wie er wohl für andere aussah? Bestimmt wie ein kleiner Irrer, der nicht wusste wo er hinlief. Ohne die Umgebung eines Blickes zu würdigen lief er einfach blind links in einen kleineren Park der Universität. Erst als er sich ein wenig beruhigt hatte, sah er sich um. "Na toll! Wegen Sorata hab ich mich verlaufen! Das bekommt der wieder!" Doch bevor er vor Wut auf den wehrlosen Boden stampfen konnte, hörte er eine ihm sehr vertraute Stimme, die nicht weit von ihm entfernt, etwas laut vorlas. >Ist das nicht?< Noch, bevor er überhaupt einen festen Gedanken fassen konnte, machten sich seine Beine schon in Richtung der vertrauten Stimme auf. Dort fand er sie, Akkiko. Sie saß dort und lass in einem Buch, das er für einen Roman hielt. Ihre schulterlangen Haare fielen ihr ins Gesicht und ihre braunen Augen verschlangen scheinbar die Buchstaben. Wie friedlich sie dort saß. Er musste lächeln. "Akkiko..." Ihr Name entrang seiner Kehle nur wie ein Flüstern, doch sofort horchte sie auf, als er ihn ausgesprochen hatte. Sie drehte sich um, schaute ihn überrascht an. "Yôhei - chan... ich...ähm...was machst du hier?" Doch im selben Augenblick, nachdem sie das gesagt hatte, merkte sie auch schon wie dumm diese Feststellung war. "Ich studiere hier." Ganz ohne Sarkasmus, ohne dumm antworten zu wollen, äußerte er sich ihr gegenüber und setzte sich neben sie. Sie legte das Buch beiseite und schaute verlegen zu Boden. "Was ließt du denn da?" Fragte er sie und zeigte mit seinem rechten Zeigefinger auf das neben ihr liegende Buch. "Ach das ist nichts!" rief sie und sprang auf, doch bei dem Versuch das Buch in ihre Tasche zu packen fiel es ihm vor die Füße. "Nein heb es nicht auf!" rief Akkiko, doch da war es schon zu spät, Yôhei hatte das Buch schon in der Hand und wollte es ihr rüberreichen, als sein Blick auf den Titel fiel. "Psychologische Abgründe & Ihre möglichen Ursachen" "Hm..." Er musste lachen >Also doch kein Roman...< Sein lächeln mischte sich mit Traurigkeit. "Warum gerade so was? Und warum gerade jetzt?" Mehr an sich selbst gestellt, sprach er laut aus, was er dachte. "Ich..." Er schüttelte den Kopf. Er hatte schon genug Erklärungen für alles mögliche bekommen, ihm reichte es einfach. Sie nahm ihm das Buch aus der Hand, bevor es zu Boden gefallen wäre, während er enttäuscht blickend aufstand. Er drehte sich schon von ihr weg, als sie ihn am Arm packte. "Yôhei, ich... "es" wird dich irgendwann völlig ein nehmen... und dann..." Ihre Augen trafen sich, doch seine waren kalt. >Warum? Seit wann ist er so? Warum... habe ich es nicht bemerkt?< "Und dann...wirst du mich nicht mehr in ein Verhaltensmuster stecken können und..." Er begann höhnisch zu lächeln, während sein Arm sich aus ihrer Umklammerung löste und sie nun fest an dem Handgelenk packte. "Was man wohl alles tun kann," er begann drohend zu flüstern" wenn man scheinbar jemand anderes ist...? A - k- k - i - k - o." Jede einzelne Silbe betonte er so, als wolle er ihr ihren eigenen Namen begreifbar machen. Sie begann zu zittern, ihre weit geöffneten Augen begannen zu schmerzen und ein seltsames Gefühl beschlich sie. Ein Gefühl, als würde sie nicht ihm gegenüberstehen, sondern dem Fluss, in seiner unbändigen kalten Kraft. Doch plötzlich, begann sie in der Dunkelheit seiner Augen ein Leuchten zu sehen, einen Funken. "Yôhei!" schrie sie nun vor Schmerzen auf, als er ihr Handgelenk fester anpackte. Dann ließ er sie los und zog den Ärmel seines linken Armes hoch und hielt ihr sein Handgelenk vor die Nase. "Es gibt Wunden die kann man nicht sehen, auch wenn sie da sind." Sie umfasste sein Handgelenk mit ihren Händen und lächelte. "Na gut, weg mit dem Buch, dafür bekomme ich aber ein ganzes Mittagessen spendiert!" "Was?!" Bevor er in der Lage war zu begreifen, was sie wollte, griff sie fester zu und zerrte ihn mit sich.

>...es gibt Wunden, die sollte man nicht aufreißen...<

Einige Tage später...

"Yôhei - chan! Wo willst du hin?" "Ach, Akkiko, nachdem du alles auf meine Kappe gegessen hast, muss ich doch etwas beten gehen, für einen Geldsegen!" grinste Yôhei Akkiko frech an und ging aus dem Cafe hinaus. "Vergiss es Akkiko! Denk nicht mal daran, ihm hinterher zuspionieren!" entgegnete Sorata seiner Schwester, noch ehe diese sich wieder zu ihm umgedreht hatte. "Was?" Akkiko zeigte unschuldig mit dem Finger auf sich "Ich mach doch so was nicht!" Sorata sah seine Schwester ungläubig an. "Übrigens," er schaute auf seine Armbanduhr "musst du nicht zu deinem Angleichkurs?" Bei diesen Worten sprang Akkiko auf. "Das hätte ich fast vergessen!" rief sie nur noch aus, bevor sie losrannte. Sorata schaute ihr nach und sein lächeln verschwand.

>Pass auf was du tust, Yôhei... Eine alte Miko ist keine Person, die dich vor dir selbst schützen kann...< Wie hasste er doch diese vielen Stufen! Warum mussten diese Tempel immer die Angewohnheit haben, so hoch zu liegen und dann noch außerhalb der Stadt? Ein Seuftzer entglitt seiner Kehle, als er die Stufen hoch ging. Rings um ich herum standen große, alte und schwere Bäume, die so manches Unwetter schon überstanden hatten, ganz zu schweigen von den vielen Jahren. Nachdem er endlich diese scheußlichen Stufen hinter sich gebracht hatte, musste er eine kleine Pause machen. Er sah sich während dessen ein wenig um. Die Tempelanlage schien nicht sehr groß zu sein. Links stand ein Laden an dem man Glücksbringer kaufen konnte, rechts ein kleinerer Schrein, in dem die Menschen beten konnten und am Glöckchen ziehen durften. [Anm.d.Autorin: Ihr kennt doch alle diese Glocken, bei denen man sich etwas wünscht, oder? Bestes Beispiel: Sailor Moon, in Rei's Schrein hing auch so was...]

Und in der Mitte, da stand doch der ganze Stolz des Schreins. Ein Haus, das zwar klein Aussah, sich aber nach hinten zu einer großen Anlage ausbreitete, mit viel Grünem und einem Haupttempel. Dorthin allerdings, durften nur eingeweihte und Priester. "Oh, hallo Yôhei- san!" Er blickte wieder nach links. "Oh, hallo Suki-san! Ist deine Mutter da?" Suki kam zu ihm und schüttelte den Kopf. "Nein, sie musste nach Osaka. Ein Notfall. Mehr weiß ich allerdings auch nicht. Tut mir leid, aber sie hat mir aufgeschrieben und mir erklärt, was ich tun muss, aber nur wenn es dir recht ist." Er überlegte kurz. >Naja, die Träume verschwinden langsam, doch reicht das schon? Ich meine, Suki ist ausgebildet und es ist ziemlich einfach...also nichts zu befürchten...< "Na gut, Suki-san! Ich vertaue auf deine Fähigkeiten!" dann lächelten sie sich beide an. Sie führte ihn wie gewohnt in die zweit größte Tempelhalle. Dort angekommen verriegelte sie die Tür. Die anderen Mikos waren angewiesen worden in der Zwischenzeit ihren üblichen Geschäften nach zugehen. Sie entnahm einem Schrank der in diesem Raum stand einen Beutel und zeichnete ein großes Pentagramm umrandet von einem Kreis auf den Boden. Er musste sich in die Mitte setzten und beginnen seinen Geist frei zu machen. Währenddessen umrandete sie den Kreis nochmals und schrieb mit dem Sand verschiedene Bahnzeichen dorthinein. Dann kniete sie sich, jedoch außerhalb des Kreises, vor ihm hin und begann durch verschiedene Formel den Raum zu reinigen. Plötzlich, als wäre ein Fenster geöffnet worden, wehte ein starker wind durch den Raum, der den Sand allerdings nicht im geringsten von seinem Platz verwehte. Dieser Wind verschwand eben so schnell wie er gekommen war. Dann wurde es still und sie spürte nun deutlich die Kraft die von seiner Seele ausging. Eine unbändige und fürchterliche Kraft, wie jeder Mensch sie in sich trug, doch er war anders. Seine Kraft war ausgeglichen. Er trug in sich den Inneren Frieden, wie ihn sich jeder Mensch wünscht. >Doch warum will er dann einen Bann um seine Seele haben?< Suki versuchte dahinter zu kommen, doch er blieb ihr ein Rätsel. >Jeder Mensch würde alles dafür geben, so ein Seelenleben zu haben...< Doch in jenem Moment, als sie mit ihren Gedanken nur kurz abwich, kehrte der Wind wieder und riss einen Teil des Kreises mit sich. "Oh nein!" Suki lief schnell zu der Stelle hin und streute wieder Sand darauf. Dann rief sie laut alle wichtigen Formeln noch mal auf und hoffte, dass sie alles richtig gemacht hatte. Sie blickte Yôhei an, dieser zuckte nicht einmal mit der Wimper, was für sie ein wahrlich gutes Zeichen war. Doch was erlebte er innerlich?...

>Alles ist Dunkel... "...Pass auf! Drachenbahn!" Schreie, von überall um ihn herum. Kein Mensch zu sehen, niemand da, doch schreie. Er hielt sich die Ohren zu, doch plötzlich erschienen Tausende von Farben vor ihm. Farben wurden zu Formen, Formen zu Objekten und Objekte zu Menschen. Viele Hunderte, aber nicht nur Menschen, nein, auch andere Wesen. Wesen die er noch nie gesehen hatte. Zumindest nicht in diesem Leben. Wieder schreie, nur dieses mal noch lauter. "Wasserschutz!" Wieder eine einzelne Stimme, die deutlich hervor stach. Sie war so vertraut, doch er konnte sich nicht erinnern wer sie war oder war es ein er? "Lasst mich in Ruhe! Ihr ward einmal!" Nach seinem Schrei wurde es still. Er schaute wieder hoch, er sah Kikyo. "Ich werde deine Seele mit einem Bahn versiegeln. Damit wird dein früheres Leben keinen Einfluss auf dich haben." Ja, genau deswegen kam er seit zwei Wochen jeden Tag hierher, nur um denjenigen in sich zu bannen, der Akkiko so kalt behandelte. "Hört auf!" Schrie er nun befehlend, als ein Schatten sich auf ihn zu bewegte. Alles um ihn herum brach in Tausende von Splittern und er stand nun vor einem Spiegel. Der Schatten war nun deutlich in diesem Spiegel zu erkennen. Es war sein Spiegelbild! Nur, dass er größer und kräftiger war, längeres Haar und eine komische Bekleidung. Dieser andere flüsterte ihm unentwegt etwas zu, doch er konnte ihn nicht hören, doch er spürte das es wichtig war. "Ich kann dich nicht hören!" Rief er dem Spiegelbild zu und hämmerte gegen den Spiegel. Plötzlich war das Bild verschwunden. Nun stand er seinem Spiegelbild gegenüber. "Warum mache ich alles falsch?" flüsterte er traurig und lehnte sich an den Spiegel. Langsam, ohne das er es merkte, streckte das Spiegelbild seine Hände nach ihm aus und umarte ihn sanft. Er schaute erschrocken hoch, war aber nicht in der Lage sich zu wehren, und schaute in sein eigenes Gesicht, das freundlich lächelte. "Ich werde dich nie im Stich lassen, wir sind eins!" Flüstere es ihm zu. "Ja, das bin ich, nicht der eben hier war." Er lehnte sich wieder an. Von irgendwoher hörte er einen Spiegel zerborsten. Doch bevor er sich umsehen konnte wachte er auf...<

"Ist alles in Ordnung?" Fragte Suki besorgt als sie die Hale verließen. "Ja...ich glaube ich habe mich endlich selbst gefunden...endlich brauche ich das hier nicht mehr!" Sie lächelte. Er verabschiedete sich und ging wieder in die Stadt. Er fühlte sich so befreit! Es war, als läge ihm nichts mehr auf der Seele. Er war sich sicher zu wissen, dass er der Zweite war, den er im Spiegel gesehen hatte. Doch bemerkte er nicht die Schatten, die ihn zu beobachten schienen. >Ich muss auf jeden Fall zu erst zu Akkiko!< Ihm wurde warm, als er an ihr Lächeln, an sie selbst dachte. "...du weißt, was sie erwartet..." Er drehte sich um. Wer hatte das gesagt? Oder hatte er sich das nur eingebildet? Bestimmt, also ging er weiter. Doch dieser Satz ließ ihn nicht mehr los. Irgendwas in ihm wusste, ja er selbst spürte es sogar, dass in diesem Satz etwas Wahres steckte. Doch was? Und schon bedrückte ihn wieder was. >Verdammt! Seit das Jahr des Drachen angefangen und ich hier lebe, geht alles schief!< Fluchte er innerlich, darin war er ja schon zur Genüge geübt. Er beschloss Akkiko bei ihrem Angleichkurs ab zuholen. Ohne weiter auf seine Gedanken zu hören oder ihnen Beachtung zu schenken, lief er los. "Oh, du suchst Akkiko? Die ist eben gegangen!" "Haben sie vielen Dank!" Und schon war er wieder auf dem weg. >So weit kann sie nicht gekommen sein. Ja, da ist sie!< Akkiko war gerade dabei eine Kreuzung zu überqueren, als er sie sah. "Akkiko!" Rief er überglücklich. Diese blieb abrupt stehen und drehte sich um. "Hallo, Yôhei-chan!" Sie winkte ihm zu. "Akkiko, ich muss mit dir sprechen! Sofort!" "Ich hab doch immer Zeit für dich..." "Akkiko, es geht um dein Leben..." Noch bevor er diesen Satz aussprechen konnte, wurde Akkiko von einem zu schnell fahrenden Auto erfasst und verlor noch im selben Moment ihr Leben. Geschrei, sofort eilten viele Menschen, ja es schienen ihm Hunderte zu sein, zu ihr hin. Doch keiner konnte mehr etwas für sie tun. Dort stand er. Alles hatte sich überschlagen. Es hatte langsam angefangen und nun innerhalb von einem Tag änderte sich sein Leben zweimal. Er war nicht fähig irgend etwas zu sagen, geschweige denn zu tun. Er stand einfach nur da. "...du wußtest es...du hast sie umgebracht..." er hörte wieder etwas zerbrechen, doch was war es dieses mal? Er drehte sich ruckartig um und schaute in die Gasse hinter sich, woher die Stimme zu kommen schien. Er ging hinein, in die Dunkelheit einer für ihn fremden Umgebung. Stille, Leere. Doch da war sie wieder. Sie flüsterte ihm scheinbar von allen Seiten etwas zu. Das einzige was er verstand war "Mörder" "Halt den Mund!" Schrie er und ließ einen starken Wind um sich herum aufkommen, der alles zu vernichten drohte. "Mörder!" Da, er war sich sicher zu wissen wissen, woher die Stimme gekommen war. Sodass er seinen ganzen Zorn, Trauer in dem Wind manifestierte und den Schatten auslöschte. Nachdem der Schatten vernichtet worden war, verschwand der Wind und er spürte, wie auf seinem Rücken etwas zu brennen begann.

"Drache!"

Er spürte wie ihn eine Kraft durchfloss, die nicht seine eigene war. Unbändig und sehr alt schien sie ihm. Er sah, dass dunkle Wolken aufzogen.

"Ich...lebe...wieder...ich...

Lung..."

Dann begann es zu regnen. Es wurde wieder kalt. Doch er wusste, dass er nicht mehr alleine war. Nein, die Seele des Ostens begleitete ihn.
 

To be continued...



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