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Hello!Project Online

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ANGERME stellt sich vor

Schweiß tropfte in gefühlten Bächen über die Hallenfläche. Die Trainingsgruppe hatte erneut ihre Übungen aufgenommen. Und diese schienen alles andere als ein Kinderspiel zu sein.

Reina saß, zusammen mit ihren Generations-Mitgliedern, auf dem Boden des Saals. Sie lehnten in einer Reihe an der kleinen Wand, die zu den Zuschauertribünen führte. Sprachlos und gleichzeitig fasziniert beobachteten sie das Schauspiel, welches sich ihnen darbot.

Goto Maki war bereits vor einer Stunde gegangen. Sie sagte zu Ichioka Reina, unter den Kenshuusei als Icchan bekannt und die gemeinsam mit Takase Kurumi das Kommando über die Kenshuusei besaß, dass die Neulinge heute noch frei hätten und morgen in der Früh das erste richtige Training für sie beginnen würde.

Trotzdem hatte Icchan der 26. Generation der Kenshuusei, so wurden die Neulinge nun offiziell genannt, angeboten, ihnen beim Training zuzuschauen, um schon einmal einen Einblick in ihre zukünftigen Aktivitäten zu bekommen.

Yokoyama Reina konnte sich nach den Erzählungen von Goto Maki nicht wirklich vorstellen, wie die eigentliche Therapie aussehen sollte. Nun offenbarte sich ihr endlich das Bild, auf das sie solange gewartet hatte. Und ihr Gesicht bestand aus einem einzigen, riesigen Fragezeichen.

Die Sechsergruppe bewegte sich in vollkommenem Rhythmus zueinander. Icchan befand sich an der Spitze ihrer Formation und gab die Schritte vor. Reina fühlte sich an einen sich ständig thematisch wechselnden Tanz erinnert. Zuerst wurden langsame, gleichmäßige Handbewegungen in der Luft durchgeführt, während jeder Fußschritt mit äußerster Bedächtigkeit gewählt wurde. Plötzlich gab es blitzschnelle, aufeinanderfolgende Richtungswechsel mit allen Gliedern, gefolgt von einem eleganten Radschlag über gekreuzte Hände. Schließlich ging jegliche motorische Energie in eine fließende, zeitlupenartige Körpertechnik über.
 

„Es sind Kampfchoreografien.“
 

Die 26. Generation blickte geschlossen zu Yuhane. Ihre analytische Bemerkung kam überraschend. Ihre Augen waren fest auf die Körper der einzelnen Partizipanten fixiert. Sie sog förmlich jede Bewegung in sich auf. Reina musste innerlich lachen bei dieser Vorstellung.

Shiori murmelte währenddessen leise:
 

„Du meinst, wir lernen, wie man kämpft?“
 

Rin lief ein Schauer über den Rücken.
 

„Ich will nicht kämpfen.“
 

Yuhane schenkte dem kleinen Mädchen ein aufmunterndes Lächeln.
 

„Es ist nicht verkehrt, zu lernen, wie man sich verteidigt, oder?“
 

Die Angesprochene nickte langsam, schien aber nicht überzeugt. Ayano hingegen legte Daumen und Zeigefinger an ihr markantes Kinn. Scheinbar dachte sie scharf nach.

Mit einem Mal sagte sie:
 

„Es ist aber nicht nur ein Kampf, nicht wahr, Yuhane?“
 

Das Mädchen mit dem entschlossenen Blick nickte zustimmend.
 

„Du hast Recht, Ayano. Ganz einfach betrachtet praktizieren sie lediglich einen Tanz. Dadurch erlernen sie Standhaftigkeit und Körperbalance. Beides sind auch wichtige Elemente in weltweiten Kampfkünsten.“
 

Reina bewunderte Yuhane dafür, dass sie diese Verbindung in ihren Gedanken knüpfen konnte. Doch etwas verwirrte sie. Deshalb fragte Reina:
 

„Aber wenn es auch nur ein Tanz sein könnte, wie kommst du dann darauf, dass es eine Kampfchoreografie ist? Könnten die Bewegungen nicht einfach zufällig nach kämpferischen Elementen aussehen?“
 

Yuhane lächelte wissend.
 

„Natürlich könnte ich mich irren. Aber diese ständig wechselnden Rhythmusbewegungen schalten relativ bewusst zwischen aktiver und passiver Handlung hin und her. Das sind eindeutige Faktoren, die für Kampftechniken sprechen.“
 

Marie war vollkommen überfordert.
 

„Wieso denn das?“
 

Yuhane setzte ihren Monolog fort.
 

„Bei einem Kampf, insbesondere bei der Selbstverteidigung, kommst du immer in die Situation, dass du aus einer zurückhaltenden Verhaltensweise ohne Zögern in eine aggressive Verhaltensweise wechselst. Das kann durch eine Aktion oder Reaktion geschehen. Bei einem Tanz ändert man normalerweise nicht so spontan seine Geschwindigkeit. Im Normalfall ist es ein aufeinander aufbauender Übergang von langsam zu schnell und zurück.“
 

Reina nickte automatisch. Das klang plausibel, auch wenn eine Sache noch immer nicht ganz klar war:
 

„Wofür lernen wir denn das Kämpfen?“
 

Darauf wusste selbst Yuhane keine direkte Antwort. Stattdessen bemerkte Shiori laut:
 

„Kampfkünste sollen doch gesund auf Körper und Geist wirken, wenn man sie ausführt. Vielleicht ist das Teil der Therapie.“
 

Die Anderen nickten anerkennend. Das klang nachvollziehbar.

Nun war Reina noch aufgeregter als zuvor schon. Sie hatte große Lust diesen Kampftanz zu lernen. Am liebsten hätte sie sofort losgelegt. Auch wenn natürlich ein paar Restzweifel durch ihren Kopf jagten. War sie überhaupt in der Lage, solche rhythmischen Bewegungen durchzuführen? Wären diese auch so ausdrucksstark?

Nein! Darüber durfte sie nicht nachdenken. Ihre Hände ballten sich instinktiv zu Fäusten. Sie wollte nicht versagen. Das durfte sie einfach nicht.

Plötzlich hallte ein dumpfes Klopfen durch die Halle.

Die erfahrenen Kenshuusei stoppten sofort mit ihren Übungen und blickten sich verwirrt um. Auch die 26. Generation versuchte den Ursprung des Geräusches ausfindig zu machen. Rin war die erste, die rief:
 

„Da oben!“
 

Sofort richteten sich alle Augen auf die Terrasse, die sich in den Höhen über den Zuschauerrängen erstreckte. An einer Seite des Saals befanden sich, über das Metallgeländer gebeugt, drei schattenhafte Personen. Zwei von ihnen waren relativ klein. Reina schätzte sie ungefähr auf ihre eigene Größe. Die dritte Person war größer. Eher Dambaras und Kaedis Format.

Eine der Kleineren war die Verursacherin des Klopfens. Augenscheinlich hatte sie mit ihren Fingerknochen gegen die metallene Wand gepocht, über welches das Geländer aufgerichtet war.
 

„Warum sitzen die Neulinge denn da so faul herum?“
 

Das Mädchen schien sich über ihre Frage selbst zu amüsieren. Ihr fröhliches Lachen schallte von den Wänden wider.

Doch aus irgendeinem Grund blickte Icchan äußerst streng in Richtung des Trios.
 

„Murota, heute nicht! Sie beginnen erst morgen mit ihrem Training. Du brauchst also nichts Dummes versuchen.“
 

Ohne darauf einzugehen, sprang die Person namens Murota schlagartig über das Geländer und landete verwesen auf dem nachgebenden Hallenboden. Ein breites Grinsen begleitete sie, ebenso ihre beiden Kameradinnen, ein Mädchen mit langen, glatten, schwarzen Haaren und die andere, die Größere, mit einem eleganten Kurzhaarschnitt.
 

„Darf ich uns vorstellen? Mein Name ist Murota Mizuki. Das sind Kamiko“, ihr Daumen wies hinter sich auf das kleine Mädchen, „und Rikako“, eine zweite Handbewegung richtete sich auf die Größte des Trios.

Dann sagte sie unter freudiger Erregung:
 

„Wir siiiiiiiind… ANGERME!!!“
 

Momohime schüttelte den Kopf und vergrub vor peinlicher Berührung ihr Gesicht in der Hand. Kurumi rollte mit den Augen. Doch Murota Mizuki beachtete sie gar nicht. Ihr Blick war einzig und allein auf die Neulinge gerichtet. Diese wussten überhaupt nicht, was eigentlich los war. Deshalb übernahm die Chaosstifterin erneut das Wort und richtete es direkt an die 26. Generation:
 

„Los Neulinge! Genug gefaulenzt! Bewegt euch!“
 

Ohne Vorwarnung stieß Murota Mizuki sich vom Boden ab und raste in brachialer Geschwindigkeit, die Reina noch nie erlebt hatte, auf die Neulings-Gruppe zu. Nur dank dem reinen Instinkt, der ihr eindeutige Gefahr signalisierte, wich Reina in letzter Sekunde dem seltsamen Angriff aus. Mit einem kräftigen Ruck zog sie Shiori und Ayano mit sich, die sich sonst nicht von der Stelle gerührt hätten.

Yuhane war wohl demselben unguten Gefühl gefolgt. Sie hatte sofort Rin und Marie ergriffen und war zur entgegengesetzten Seite geflohen.

Eine entsetzliche Explosion folgte unmittelbar neben Reina. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck. Murotas Faust grub sich mit einem Brechen und Krachen in das Mauerfundament. Steinbrocken prasselten auf den Boden. Was bitte war das für eine monströse Kraft?

Doch sie hatte keine Zeit, noch weiter darüber nachzudenken. Ein Schrei an ihrer Seite forderte ihre Aufmerksamkeit.

Das kleine schwarzhaarige Mädchen, das vorhin noch hinter Murota stand, befand sich direkt neben ihnen. Reinas Muskeln verkrampften sich vor Panik. Wo kam sie plötzlich her? Diese Geschwindigkeit war doch unmöglich.

Ohne etwas dagegen tun zu können, musste Reina zuschauen, wie das Mädchen namens Kamiko Shiori aus ihren Armen entriss und sie mit einem kräftigen Schwung in Richtung Hallendecke schleuderte. Der entsetzliche Schrei Shioris ging Reina bis ins Mark.

Sofort schnellte ihr Blick zu Yuhane. Die große junge Frau namens Rikako hatte sich der aufgeteilten Gruppe angenommen. Ohne auch nur die Körper der Mädchen zu berühren, wurden sie auseinandergerissen. Rin und Marie schliffen über den Hallenboden, während Yuhane sich gerade so an der Mauer hinter sich abstützen und somit auch den harten Aufprall verhindern konnte. Dafür erntete sie von Rikako ein überraschtes Zucken der Augenbrauen.
 

„Du träumst etwas zu viel. Kümmere dich besser um dich selbst.“
 

Die Worte erklangen direkt an ihrem Ohr. Jemand befand sich unfassbar nah hinter ihr. Wie in Zeitlupe drehte Reina ihren Kopf. Es war Murota, deren Gesicht nicht einmal mehr zehn Zentimeter von ihrem eigenen entfernt war.

Das Letzte, was Reina vernahm, war das fröhliche Lachen der Irren, als sie von einer brachialen Macht, die für sie nicht sichtbar erschien, komplett durch den Raum geschmettert wurde. Was war das? Was war hier los? Wer sind die Drei?

Noch während sie in großer Geschwindigkeit auf die Wand am anderen Ende der Halle zuraste, dachte sie über diese Fragen nach. Sie wollte es unbedingt herausfinden. Sie wollte Antworten auf ihre Fragen. Jetzt! JETZT!

Mit einem schlagartigen Salto in der Luft warf sie ihre Beine nach hinten und vollführte eine 180 Grad Drehung. Im fast gleichen Moment prallten ihre Beine rechtzeitig gegen die Mauer und es gelang Reina, das Gleichgewicht zu halten.

Für den Bruchteil einer Sekunde stand die Zeit still. Es sah so aus, als würde sie seitlich an der Wand hocken und als wären alle Gesetze der Schwerkraft außer Kraft gesetzt.

Alle, die dem Spektakel beiwohnten, waren von der gegebenen Situation vollkommen überrumpelt. Icchan und Kurumi hielten den Atem an. Kaedi verengte die Augen zu Schlitzen. Ayano, die glücklicherweise noch unberührt blieb, wurde kreidebleich. Murota Mizuki riss Mund und Augen vor freudiger Verblüffung auf.

Für einen kurzen Moment richtete Reina ihre Augen zielgerichtet auf Murota. Ihr Blick sprach todernste Bände. Im gleichen Moment stieß sie sich von der Wand ab und flog in atemberaubendem Tempo auf ihre Kontrahentin zu.

Diese hatte mit solch einer Reaktion keinesfalls gerechnet. Trotzdem nahm sie reaktionsschnell eine defensive Haltung ein und wartete aufgeregt auf den Zusammenprall mit Reina.

Ein brachialer Windstoß schoss über die Fläche.

Sowohl Murota als auch Reina waren komplett irritiert. Das ANGERME-Mitglied wurde nach hinten an die Wand gedrückt, während der Neuling prompt das Gleichgewicht in der Luft verlor und schmerzhaft auf dem Boden aufschlug.

Kurz bevor es zum Aufeinandertreffen kam, hatte sich eine andere Person dazwischengeworfen. Es war Kaga Kaede, unter den Kenshuusei bekannt als Kaedi.

Sie hatte Reinas Geschwindigkeit ausgenutzt und diese neutralisiert. Im gleichen Moment nutzte sie die Energie des erzeugten Schwungs, um Murota wegzuschlagen. Diese hatte allerdings den Reaktionsschlag geblockt und war durch die Druckwelle lediglich ein Stück nach hinten geschoben worden.

Sofort erhob die stille Kaede das Wort:
 

„Das reicht jetzt Murotan.“
 

Die Angesprochene zögerte kurz. Für einen Moment schien ihr Blick auf ihre Widersacherin fixiert zu sein. Doch dann gewann sie schlagartig ihr Lachen zurück.
 

„Schon gut, schon gut. Ich verstehe schon Kaedi. Das hier ist schließlich wichtige Trainingszeit, die dir verloren geht, nicht wahr? Und Zeit ist kostbar.“
 

Den letzten Satz hatte sie mit einem schwächeren Unterton ausgesprochen. Doch es hatte scheinbar einen gewünschten Effekt bei Kaede erzeugt. Diese funkelte die Chaotin wütend an und schritt auf sie zu.
 

„Hast du mir was zu sagen? ...“
 

Reina, die noch immer überrascht auf dem Boden lag, betrachtete die beiden. Ihre Gesichter berührten sich fast. Man konnte förmlich die Wutfunken zwischen ihnen versprühen sehen.

Auf einmal begann das junge Mädchen zu lachen. Murotan und Kaede blickten verwundert zu ihr hinunter. Reina lachte so schallend, dass jeder zu ihnen schritt. Icchan war sogar kurz besorgt, dass Reina eine Kopfverletzung abbekommen hatte.

Doch sie lachte weiter. So herzhaft. So ehrlich und fröhlich. So naiv und kindlich. Sie konnte nicht aufhören.

Kamiko trug Shiori zur Stelle des Geschehens. Das kleine ANGERME-Mitglied hatte Shiori nur ein wenig durchgewirbelt, doch unverletzt gelassen. Schließlich wurde das Mädchen mit den Grübchen von der erfahrenen Kämpferin lächelnd aufgefangen. Ayano begleitete sie.

Rikako hatte Yuhane, Rin und Marie die Hand gereicht. Insbesondere von Yuhane war sie begeistert.

Sie alle versammelten sich um Murotan, Kaede und Reina. Der Anblick musste für jeden Außenstehenden absolut skurril erscheinen. Zwei Mädchen, die sich beinahe die Köpfe einschlagen wollten, und ein drittes, welches zu ihnen blickte und schallend lachte.

Die anderen konnten nicht umhin als irgendwann mit ins Gelächter einzustimmen. Murotan gewann ihre Fröhlichkeit zurück. Und selbst Kaede ließ sich zu einem Schmunzeln verleiten. Letzten Endes wussten sie alle gar nicht, warum sie eigentlich lachten. Doch es tat gut. Und es war dieses kleine, dunkelhaarige Mädchen mit den wohlgeformten Lippen namens Yokoyama Reina, die sie alle die Freude verspüren ließ.
 

Nachdem sie sich so langsam beruhigt hatten, reichte Murotan dem auf dem Boden liegenden Mädchen die Hand. Reina nahm das Angebot dankend an und durfte sich endlich aufrichten. Nach einem respektvollen Nicken sagte Murotan:
 

„So jemand wie dir ist mir ja noch nie begegnet. Normalerweise erlaube ich mir diesen Spaß, den Neulingen der Akademie zu zeigen, was sie erwarten wird. Doch sonst machen sich eben diese Neulinge vor Angst in die Hose oder rennen schreiend weg. Sie dann quer durch die Halle zu jagen, ist, wie könnte man es sagen“, sie tippte verspielt mit ihrem Zeigefinger auf ihre Lippen, „ein Hobby von mir.“
 

Erneut breitete sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht aus.
 

„Doch dass mir jemand so frech kommt und sich tatsächlich wehrt, ist mir zugegebenermaßen noch nie passiert. Ich bin beeindruckt. Vielleicht bist du ja sogar jemand für ANGERME?“
 

Mit einem kräftigen Schlag auf Reinas Schulter gab Murotan ihren aufkommenden Respekt vor dem Mädchen zu verstehen. Allerdings brach diese sofort unter der Wucht zusammen. Erschrocken halfen ihr alle wieder auf. Reinas Beine zuckten und zitterten stark, als sie mit zugekniffenem Auge sprach:
 

„Ich glaube, das war heute alles etwas zu viel. Ich will eigentlich nur noch ein warmes Bad und ein noch wärmeres Bett.“
 

Kurumi setzte wieder ihr liebevolles Lächeln auf.
 

„Kein Wunder! Du hast nicht nur einen Schlag eines Gruppierungs-Mitgliedes ausgehalten, sondern wolltest diesen am Ende auch noch kontern. Den Aufprall mit deinen Beinen abzufangen, hat deinem Körper garantiert mehr geschadet als geholfen. Aber genau dafür bist du ja hier. Um die Balance zwischen deinem Körper und deinem Geist zu erlangen.“
 

Auch Dambara Ruru, die zuvor die ganze Zeit still geblieben war, richtete ihren Blick auf Reina.
 

„Ich habe noch nie gesehen, wie ein Neuling sich so gegen Murotan behaupten konnte. Wir sollten uns vor dir in Acht nehmen.“
 

Auch wenn Reina nicht wusste, ob das tatsächlich ein gut gemeintes Kompliment war, erwiderte sie das Lächeln von Ruru. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass das eine große Auszeichnung war.
 

Wie schon Goto Maki bei der Begrüßung der Neulinge in die Hände klatschte, so machte es Ichioka Reina ihr nun in gleicher Art nach.
 

„Leute, es ist schon spät. Wir beenden für heute das Training. Ich denke, es war ein ereignisreicher Tag und wir sollten ausgeruht und gespannt auf den nächsten Morgen zugehen. Findet ihr nicht auch?“
 

Sie alle stimmten dem zu. Murotan, Kamiko und Rikako verabschiedeten sich und schritten als erste von dannen.

Reina blickte ihnen entschlossen nach. Yuhane und Ayano traten an ihre Seite. Die etwas schusselige Kawamura ergriff als Erste das Wort:
 

„Das war also eine dieser Gruppierungen. Sie sind echt stark. Ab morgen haben wir viel zu tun, wenn wir ihnen beitreten wollen.“
 

Reina nickte. Sie hatte vollkommen recht. Diese Geschwindigkeit. Beweglichkeit. Kraft. Konzentration. Murotan. Kamiko. Rikako. Sie waren unglaublich. Reinas Augen funkelten.

Lächelnd legte Yuhane die Hand auf die Schulter des Mädchens.
 

„Ich verstehe dich. Ab morgen zeigen wir allen, aus welchem Holz wir geschnitzt sind.“
 

Reina konnte all das, was kommen sollte, nicht mehr abwarten. Das Gefühl von Freude, Aufregung und Glückseligkeit flutete durch ihr Innerstes. Sie war bereit. Sie war bereit für die REHAB Academy.

Vollster Entschlossenheit traten die Drei in Richtung Ausgang. Schon bald sollte ihre Reise beginnen.
 


 

„Ähm…“
 

Shiori räusperte sich plötzlich. Sowohl Reina als auch Yuhane und auch Ayano drehten sich verwirrt zu ihr um.
 

„Wisst ihr eigentlich, wo wir schlafen?“
 


 


 


 

Verdutzte Stille machte sich breit. Komplett ratlos und mit verdattertem Blick schauten die Drei zur Fragestellerin. Diese bemerkte die Ahnungslosigkeit und rief halb wütend, halb lachend:
 

„WIE? IHR LAUFT GANZ DRAMATISCH ZUM HALLENAUSGANG UND WISST GAR NICHT, WO IHR DANACH HINMÜSST?“
 

Mit Ausnahme der Drei und Shiori kugelten sich alle Beteiligten vor Lachen. Japsend brachte Icchan hervor:
 

„Macht euch keine Sorgen. Ich zeige euch alles. Zum einen wo ihr schlafen, zum anderen wo ihr morgen früh mit uns gemeinsam essen werdet. Auch wenn das Schloss groß ist, habe ich ein paar nette Eselsbrücken für euch, die einen in so manchen Gängen weiterhelfen können.“
 

Reina und Ayano waren so erleichtert und dankbar, dass sie sogar in Tränen ausbrachen und sich vor Icchans Beine warfen, bis Kurumi ihnen ein paar deftige Kopfnüsse gab und sie sich beruhigten.

Alles in allem war es eine harmonische Gruppe. Und die Neuen schienen sich perfekt einzufügen, dachten sich die Älteren zufrieden.



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