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An der Côte d'Azur

Hermine Granger x Draco Malfoy
von

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Nahekommen

Der nächste Morgen begann mit strahlend blauem Himmel. Nachdem ich geduscht und mir ein weißes Sommerkleid mit Mohnblumenmuster angezogen hatte (nicht dass ich jemanden beeindrucken wollte, aber das Kleid saß an meiner Taille wirklich hervorragend), entschied ich mich, draußen auf der Terrasse zu frühstücken. Sie lag direkt hinter dem Hotel mit eleganten Korbstühlen und niedrigen Holztischchen. Von der Terrasse aus gingen mehrere Treppen nach unten zum Pool und zum Strand.

Mit Omelette und Kaffee bewaffnet suchte ich mir einen Tisch in der Sonne, von dem aus ich die anderen Gäste bequem beobachten konnte. Ich entdeckte ein junges Pärchen an der gegenüberliegenden Seite der Terrasse, das sich offensichtlich stritt. Mit weitausholenden Gesten redete die junge Frau auf ihren Partner ein, der mit verschränkten Armen dasaß und hartnäckig an ihr vorbeiblickte. Die beiden erinnerten mich so an Ron und mich, dass ich ein Grinsen kaum unterdrücken konnte.

Plötzlich verschwand die Sonne vom Himmel und ich blickte verwundert auf. Vor meinem Tisch stand wieder einmal Draco Malfoy und diesmal verdunkelte er sogar die Sonne.

"Guten Morgen", sagte er vergnügt.

"Guten Morgen. Was machst du hier?", gab ich irritiert zurück.

"Ich habe doch gesagt, ich hole dich ab."

"Ja, aber doch erst zum Mittagessen."

Draco grinste. "So genau haben wir das ja nicht spezifiziert. Daher dachte ich, ich probiere dich schon zu erwischen. Und sieh an, was für ein Glück ich habe!" Ungefragt zog er sich einen Stuhl heran, setzte sich mir gegenüber und legte seinen linken Fuß auf sein rechtes Knie.

Ich brauchte eine Weile, um mich zu fassen, doch dann erinnerte ich mich an meine Manieren. "Hast du schon gefrühstückt?", fragte ich ihn.

"Ja", antwortete er, "aber gegen einen Kaffee hätte ich trotzdem nichts einzuwenden."

Er winkte einen vorbeigehenden Kellner heran und bestellte. Anscheinend fiel es überhaupt nicht auf, dass Draco kein Gast war, denn der Kellner eilte mit einem "Oui, Monsieur!" davon und kam wenig später mit einer dampfenden Tasse wieder zurück.

"Eine Frage habe ich ja", sagte ich, nachdem der Kellner wieder verschwunden war. Ich musste es einfach wissen, auch wenn es mich nichts anging.

"Nur zu", antwortete Draco und lehnte sich zurück.

"Was sagt eigentlich deine Freundin dazu, dass du mit einer anderen Frau in Bars trinkst und Essen gehst?"

Draco zog die Augenbrauen hoch. "Meine Freundin?"

"Die dunkelhaarige junge Frau, die du am Strand im Arm hattest?", fragte ich.

Dracos Gesicht verdüsterte sich. Hätte ich das Thema lieber nicht ansprechen sollen? Hatte ich ihn verärgert?

Als ich schon nicht mehr damit rechnete, eine Antwort zu bekommen, sprach Draco auf einmal wieder.

"Astoria", sagte er. "Ihr Name ist Astoria."

"Das ist ein wirklich schöner Name", antwortete ich. Mein Herz krampfte sich merkwürdig zusammen. "Und was ist mit ihr?", fragte ich weiter. "Warum bist du nicht mit ihr unterwegs?"

"Weil", sagte Draco und sah dabei sehr verkrampft aus, "sie in die Modebranche einsteigen möchte und sich daher fast ausschließlich in Boutiquen und Stoffwerkstätten rumtreibt. In diesen Momenten existiere ich nicht, also beschäftige ich mich anderweitig."

Sein Frust war deutlich spürbar, sodass ich mich nicht traute weiter nachzufragen. Im Grunde ging es mich auch überhaupt nichts an. Wie und mit wem Draco seine Zeit verbrachte, war allein seine Sache.

Es tat mir leid, dass ich die Stimmung verdorben hatte, und ich suchte fieberhaft nach einer Möglichkeit, sie wieder aufzulockern. Glücklicherweise kam Draco mir zuvor.

"Heute ist ein wirklich wunderschöner Tag", sagte er. "Hast du noch etwas vor oder wollen wir los? Nizza soll unglaublich schön sein."

"Ich wollte sowieso nach Nizza, wenn ich schon mal hier bin", antwortete ich.

Also brachen wir auf. An der Hotelrezeption ließen wir uns ein Taxi rufen, das uns in das nicht weit entfernte Nizza brachte. Wir schlenderten durch kleine Gassen mit Kopfsteinpflaster, ließen uns auf dem Markt von der Menge treiben, aßen in einem verträumten Restaurant zu Mittag und bestaunten die vielzähligen Yachten am Hafen.

Währenddessen redeten wir fast ununterbrochen. Wir sprachen über die Schulzeit, über die sinnlose Verfeindung unserer Häuser und letztendlich auch über meine Zeit auf der Flucht mit Harry und Ron und Dracos Gefangenschaft in seinem eigenen Zuhause.

Es war mehr als befreiend, sich den ganzen Schmerz und die Erlebnisse von der Seele zu reden. Es tat unglaublich gut, an diesem sonnigen Tag in einem fremden Land als Unbekannte durch die Stadt zu streifen. Ich war verwundert, wie einfach es war, mit Draco zu sprechen, und ich ertappte mich dabei, wie ich mich fragte, was wohl gewesen wäre, wenn wir in Hogwarts schon so miteinander umgegangen wären.

"Hey, hallo, Erde an Hermine."

Ich kam auf den Boden der Tatsachen zurück, als Draco begann, vor meinen Augen mit den Fingern zu schnippen. Ich hatte es nicht bemerkt, aber ich muss wirklich weit weg gewesen sein.

"Entschuldige", sagte ich daher schnell. "Ich war in Gedanken."

"Das ist mir durchaus aufgefallen", gab er zurück. "Waren es wenigstens schöne Gedanken?"

"Hmm", überlegte ich. "Ich weiß nicht, ob 'schön' zutrifft." Ich berichtete ihm von meinen Überlegungen.

"Hmm", machte dann auch er. "Interessant, aber nicht zu beantworten, weil wir es nie herausfinden werden", sagte er dann.
 

Inzwischen waren wir am Strand angekommen. Langsam wurde es dunkel. Die Sonne versank am Horizont und tauchte den Sand und das Meer in ein orange-rotes Licht. Ich hatte meine Ballerinas ausgezogen und genoss das Gefühl des warmen Sandes und das Rauschen des Meeres. Draco hatte die Hände in den Taschen seiner Jeans vergraben und ging ruhig neben mir her. Eine angenehme Stille herrschte zwischen uns.

Ich wollte nicht, dass dieser Tag endete. Ich hätte ewig in Nizza bleiben und an diesem Strand spazieren gehen können. Doch ich sah bereits die Ferienwohnungen, die sich am Ende des Strandes aneinanderreihten. Daher unterbrach ich die Stille und fragte Draco, ob wir uns für einen Moment hinsetzen könnten. Er stimmte zu, und ich ließ mich wohlig seufzend in den weichen Sand plumpsen. Draco setzte sich etwas eleganter neben mich und streckte seine langen Beine aus. Ich zog meine an meinen Brustkorb und schloss meine Arme darum.

"Was glaubst du", fragte Draco, "was wäre wirklich passiert, wenn wir uns in Hogwarts anders kennengelernt hätten?"

"Ich habe wirklich keine Ahnung", antwortete ich wahrheitsgemäß, "aber nach dem heutigen Tag hätte ich es mir sehr gewünscht."

"Geht mir auch so", sagte er. "Vielleicht wäre Voldemort gar nicht wieder so mächtig geworden."

"Das weißt du nicht."

"Stimmt, aber meine Familie hat einiges dazu beigetragen, was ich vielleicht hätte verhindern können", sagte Draco wehmütig.

"Auch das weißt du nicht", gab ich zurück. "Und für deine Familie und deren Vergangenheit kannst du auch nichts."

Das schien ihn nicht zu beruhigen. "Ich hätte es wenigstens versuchen müssen", sagte er.

"Ja, hättest du, hast du aber nicht", sagte ich hart. "Und es ist alles so geschehen, wie es geschehen sollte. Wir haben gesiegt. Zwar mit großen Verlusten, aber wir haben gesiegt."

"Klingt für mich, als hätten wir keine Kontrolle darüber gehabt, ob wir gewinnen oder verlieren", sagte Draco.

"Ich nenne es nicht Kontrollverlust, ich nenne es Schicksal", sagte ich.

Ich drehte meinen Kopf, sodass ich Draco ansehen konnte und er schaute mir direkt in die Augen.

"Also war es deiner Meinung nach auch vorherbestimmt, dass wir uns hier über den Weg laufen?", fragte er und rückte kaum merklich ein Stück zu mir heran.

Mein Herz stockte.

"Ich glaube daran, dass alles zu einem bestimmten Zweck passiert", sagte ich leise. Draco rückte noch ein Stück näher.

"Und was ist der Zweck unserer Begegnung hier?", fragte er.

"Das habe ich noch nicht herausgefunden", antwortete ich.

Dann küsste er mich. Ganz zärtlich und gefühlvoll. Ich dachte nicht darüber nach, ob ich den Kuss erwidern sollte oder nicht, mein Hirn setzte einfach aus und überließ das Feld meinem Herz. Ich lehnte mich zu Draco hin und legte eine Hand auf seine Brust. Sein Herz schlug genauso schnell wie meins. Seine Lippen waren weich, und ein wohliger Schauer durchlief meinen gesamten Körper.

Ich hätte ewig dort sitzen können. Allerdings war die Sonne inzwischen fast komplett untergegangen. Es wurde kalt und ich fröstelte. Zu meinem Leidwesen löste Draco sich von mir.

"Du zitterst ja", sagte er. Er war mir immer noch so nah, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte, was mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte. "Wir sollten zurückfahren."

Er stand abrupt auf und hielt mir seine Hand hin. Enttäuscht darüber, dass der Augenblick vorbei war, nahm ich seine Hand und ließ mir aufhelfen. Doch anstatt mich loszulassen, verschränkte Draco seine Finger mit meinen und zog mich hinter sich her. In einem naheliegenden Restaurant ließ er ein Taxi für uns rufen und wenig später stiegen wir schon vor meinem Hotel aus. Ich war überrascht, dass er mit dem Taxi nicht einfach weiter bis zu seinem Hotel fuhr, bis ich merkte, dass er sich genauso wenig verabschieden wollte wie ich.

Als das Taxi wegfuhr, kam Draco ohne ein Wort auf mich zu, umfasste mit seinen Händen zärtlich meinen Hals und begann wieder mich zu küssen. Ich vergrub meine Hände in seinem Hemd und genoss seine Berührungen. Er drückte sich eng an mich, und ich spürte, wie sich seine Muskeln anspannten.

Draco war zuerst ganz vorsichtig, doch als er merkte, wie ich auf ihn reagierte, wurde er mutiger. Er vergrub eine Hand in meinem Haar und legte die andere auf meinen Rücken, um mich noch näher an sich heranzuziehen. Es fühlte sich wunderbar an, so von ihm geküsst zu werden, doch irgendwie reichte mir das nicht. Atemlos löste ich mich von ihm und sah ihn an. Genauso außer Atem und etwas verwirrt schaute er zurück.

"Möchtest du mit hoch kommen?", fragte ich und ignorierte dabei die Stimme in meinem Hinterkopf, die aufzählte, was alles falsch daran wäre. Es war mir egal, ob es richtig oder falsch war. Draco Malfoy tat mir gut und er war genau das, was ich diese Nacht brauchte.

Anscheinend ging es ihm genauso, denn er dachte nicht lange über mein Angebot nach, sondern nahm meine Hand und ging auf das Hotel zu. Über Treppen und durch lange mit dickem Teppich ausgelegte Gänge führte ich ihn bis zu meinem Zimmer und schloss mit der Schlüsselkarte auf.

Ich zog ihn in das geräumige Zimmer hinein und schloss die Tür hinter uns. Bevor ich mich richtig umgedreht hatte, drückte Draco sich schon wieder gegen mich und presste mich gegen die Tür. Die Hände stützte er links und rechts von meinem Kopf ab. Dann begann er, meinen Hals zu küssen. Mir entfuhr ein leises Stöhnen, als er zu meiner Wange wanderte. Meine Hände waren unter seinem Hemd und erkundeten seinen Rücken. Als er mir sanft in den Hals biss, vergrub ich meine Fingernägel in seiner Haut. Ein Zittern durchfuhr ihn und er löste sich von meinem Hals, um mich anzuschauen. Mit meinen Händen fuhr ich durch seine Haare, über seine Wange und seinen Hals bis zu seiner Brust. Langsam begann ich, sein Hemd aufzuknöpfen und ließ ihn dabei nicht aus den Augen. Dann fuhr ich seine Schultern und Arme entlang, um ihm das offene Hemd abzustreifen.

Draco legte seine Stirn an meine und atmete einmal tief durch. Dann legte er seine Hände auf meine Schultern und schob die Träger meines Kleides zur Seite. Langsam streifte er mir mein Kleid ab und ließ es nach unten fallen. Seine Berührungen auf meiner Haut jagten mir einen Schauer nach dem anderen durch meinen Körper. Er nahm meine Hände und legte sie sich um den Hals. Ganz leicht berührten sich unsere Lippen. Dann fuhr er zu beiden Seiten meinen Körper hinunter, berührte mit den Daumen nur leicht meine Brüste und legte seine Hände schließlich unter meinen Po. Mit einem Ruck hob er mich hoch und instinktiv schlang ich meine Beine um seine Hüften.

Während wir uns immer leidenschaftlicher küssten, trug Draco mich zu dem großen Doppelbett. Unsere Schuhe verloren wir irgendwo auf dem Weg. Dann ließ er mich auf das Bett fallen und schob sich über mich. Mit seinem ganzen Gewicht drückte er mich in die Matratze, küsste mich am Hals, auf den Mund, am Schlüsselbein. Unsere Hände erkundeten unsere Körper und ich fühlte mich einfach schwerelos.

Nach und nach landete der Rest unserer Klamotten auf dem Boden, bis wir schließlich völlig nackt dalagen. Draco stützte sich mit den Ellenbogen neben meinem Kopf ab und sah an mir herunter. Seine Augen waren dunkel vor Verlangen.

"Es fällt mir jetzt schon wahnsinnig schwer", sagte er mit rauer Stimme, "aber bevor ich meine Beherrschung gleich komplett verliere… Willst du das wirklich?"

Wenn er nur wüsste. Ich hatte noch nie etwas so sehr gewollt. Mein Körper war ein einziges Kribbeln. Anstelle einer Antwort legte ich meine Hand um Dracos Nacken, zog ihn zu mir herunter und küsste ihn. Das schien ihm vollkommen zu reichen. Mit seinen Beinen drückte er meine auseinander und positionierte sich.

Als er dann in mich eindrang, verschwamm die Nacht in einer einzigen Welle der Ekstase.
 


 

Fortsetzung folgt



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