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Wenn sich zwei Welten berühren

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Und schon habe ich es versaut... Meinen schönen Plan, über Weihnachten und die zwei Feiertage jeweils ein Kapitel hochzuladen *seufzt* *in der Ecke sitz und wein*
Aber naja, dann wird es eben jeden zweiten Tag was ^^
Tut mir Leid.
Hier Kapitel 2: Komplett anzeigen

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Ein unerwartetes Geständnis

„Idiot!“

Noch Tage später, ließ Natsume das Schicksal von Misaki und Akaya nicht los. Weshalb er sich sofort wieder in den Wald begeben hatte, als er dafür Zeit gefunden hatte. Die Chance, dass die zwei auch drei Tage später noch in der Nähe waren, war gleich Null. Immerhin hatte er sie noch nie zuvor hier gesehen, weshalb sie sich nur auf der Durchreise befunden haben mussten. Und da sie nicht mehr bei ihm aufgetaucht waren um beispielsweise Rache zu nehmen, ging Nyanko-sensei davon aus, dass sie mittlerweile weitergezogen waren. Doch Natsume konnte sich das nicht vorstellen.

Deshalb hatte er auch bei Hinoe nach einer Medizin gefragt, die er den Beiden anbieten konnte. Die entsprechenden Pflanzen hatten die Yōkai aus dem Kreis der Hunde für Natsume besorgt, welche er jetzt in einer Plastiktüte bei sich trug. Zusammen mit einer neuen Angelschnur für Akaya.

„Wenn sie uns sehen, werden sie dich sofort verspeisen und das Buch für sich beanspruchen.“

Nyanko-sensei beschwerte sich bereits, seit sie das Haus verlassen hatten und Natsume hatte ihn bisher ignoriert. Doch jetzt blieb er stehen und sah auf den Kater, der neben ihm her lief.

„Trotzdem will ich mich entschuldigen. So hätte das einfach nicht enden sollen.“, erklärte Natsume ernst.

Natürlich war er dankbar, dass Nyanko-sensei immer da war, wenn er ihn brauchte, doch in diesem einen Fall wünschte er sich, dass er erst einmal nachgedacht, bevor er gehandelt hätte.

„Wer hätte auch ahnen können, dass sie dir das Buch zurückgibt. Wahrscheinlich ist sie genau so naiv wie du. Oder sie hätte dafür einen großen Gefallen verlang… Wie auch immer, ich habe dich aus dieser Situation gerettet, weshalb du ruhig etwas mehr Dankbarkeit zeigen könntest!“

„Auf dem Rückweg kaufe ich dir meinetwegen etwas Leckeres. Aber bitte, lass uns das erst zu Ende bringen.“

Bei der Erwähnung von Essen begannen Nyanko-senseis Augen zu leuchten und er öffnete schon den Mund um seine Wünsche zu äußern, als beide ein Schauer überlief und der Kater ernst wurde.

„Sie sind noch da. Alle beide. Deine Sorgen waren also umsonst. Dann können wir jetzt ja wieder gehen.“

Nyanko-sensei sprach schnell und Natsume hörte deutlich, wie nervös er war. Auch er hatte es gespürt. Diese Aura, die alle Eindringlinge fern halten sollte. Der Fuchs, Akaya, sorgte mit seiner dunklen Ausstrahlung dafür, dass ihnen niemand zu nahe kam. Und das begriff sogar Natsume.

„Du kannst gerne hier warten.“, sagte Natsume abwesend.

Sein Fokus lag auf dem Zentrum dieser dunklen Aura, dort, wo sich die beiden Füchse aufhalten mussten. Und er ging einfach los. Egal wie sehr sie alle Eindringlinge abhalten wollten, Natsume wollte wieder gut machen, was geschehen war und sich gebührend bedanken.

Bereits nach zwei Schritten seufzte Nyanko-sensei frustriert und begann ihm zu folgen.
 

Mitten im Wald befand sich eine Höhle, vor dessen Eingang die Bäume für eine kleine Lichtung Platz machten. Am Eingang der Höhle saß Akaya im Schneidersitz. Wäre er in seiner Fuchs-Form, hätte Natsume gesagt, er stellte seine Nackenhaare auf, als er ihn bemerkte. Doch auch in Menschenform erkannte Natsume die Reaktion.

Sofort hob Natsume seine Hände. Die Handflächen zu Akaya gewandt.

„Ich habe ein paar Heilkräuter mitgebracht. Ihr seid neu hier, deshalb dachte ich, ihr wisst vielleicht nicht, wo ihr sie finden könnt.“, erklärte sich Natsume.

Er war am Rand der Lichtung stehen geblieben und wartete darauf, dass Akaya bereit war, ihn näher kommen zu lassen. Der Fuchs starrte ihn lange durchdringend an. Durchbohrte ihn mit prüfenden und teilweise tödlichen Blicken und knurrte schließlich, als sein Blick auf Nyanko-sensei fiel.

„Diesmal wird er nichts tun. Das verspreche ich.“, beeilte sich Natsume zu sagen und trat dabei einen Schritt vor den Kater.

Dieser gab ein genervtes Geräusch von sich, sagte aber ausnahmsweise nichts weiter dazu.

Es vergingen noch einige lange Minuten, bevor Akaya resignierend ausamtete und sich erhob.

„Du allein, Rotzbengel. Und das nur, weil ich deinen Mut bewundere, hier aufzutauchen.“, erklärte Akaya und betrat die Höhle.

Natsume tauschte einen Blick mit Nyanko-sensei und nachdem sich dieser desinteressiert abwand, folgte Natsume dem Fuchs. Weiter zu widersprechen schien er wohl als vergebens zu betrachten

Die Höhle wand sich einige Meter in den Berg, bevor er sich zu einem großen Raum öffnete in dessen Mitte ein Feuer brannte. Der Weg dorthin war dunkel und wurde nur von der blauen Flamme erhellt, die Akaya in seiner Hand erzeugte. Fuchsfeuer. In der Höhle selbst befanden sich zwei Schlafplätze, einige Haushaltsgegenstände und direkt am Feuer: Misaki.

Als sie ihre Schritte hörte, sah sie auf und griff nach etwas, das direkt neben ihr lag. Doch als ihr Blick auf Natsume fiel, hielt sie mitten in der Bewegung inne.

„Takashi…“

Sie sprach leise, so als hätte sie beabsichtigt, es nur zu sich selbst zu sagen, doch die Höhlenwände trugen ihre Stimme an Natsumes Ohr. Wieder sprach sie seinen Vornamen aus, ohne auch nur darüber nachzudenken und das ließ ihn Lächeln. Das blau ihrer Augen strahlte in diesem Moment wie der Ozean, auf dem die Sommersonne reflektiert wurde und wieder kam es Natsume so vor, als bestünde keinerlei Distanz zwischen ihnen.

Misaki erhob sich elegant und eilte um das Feuer herum. Erst da bemerkte er, dass sie keine Maske trug. So gefangen von ihren Augen, wurde ihm das erst bewusst, als sie fast vor ihm stand. Ihr Gesicht war schmal, ihre mandelförmigen Augen standen leicht schräg und zusammen mit ihren hohen Wangenknochen wirkte sie auch ohne Maske wie eine Füchsin.

Ihre vollen Lippen verzogen sich zu einem erfreuten Lächeln, welches sie schnell wieder hinter ihrem Ärmel versteckte. Natsume war versucht, ihr Handgelenk zu ergreifen und ihre Hand von ihren Lippen zu ziehen. Doch als er spürte wie seine Hand zuckte, griff er mit der anderen nach seinem eigenen Handgelenk und zwang sich dazu nichts zu tun.

„Der Bengel ist hier, um nach dir zu sehen.“, erklärte Akaya, der ein paar Schritte weiter hinten stehen geblieben war um die ganze Situation besser beobachten zu können.

Misakis Blick wanderte zu Akaya und es kam Natsume fast so vor, als kommunizierten die Beiden wortlos miteinander. Der Eindruck verstärkte sich noch, als Akaya schnaubte, sich umdrehte und die Höhle wieder verließ. Irritiert sah Natsume ihm nach, doch als sich lange, schmale Finger um seine Hand schlossen, sah er Misaki wieder an.

„Es freut mich außerordentlich, dass du gekommen bist.“, strahlte Misaki und zog Natsume mit ans Feuer.

„Mein Name ist Misaki und ich hatte von Anfang an den Wunsch dich zu sehen. Nur deshalb sind wir hier her gekommen. Dieses Wiesel hat nur einiges verkompliziert…“

Misaki sprach aufgeregt darauf los, während sie Natsume bedeutete sich zu setzten. Auch sie setzte sich und dabei entdeckte Natsume ihre Maske auf dem Boden. Sie hatte also wirklich vor gehabt sie aufzusetzen, bevor sie ihn erkannt hatte. Doch ohne diese konnte Natsume jetzt die Wunde an ihrer Schläfe erkennen, als sie eine Strähne ihrer Haare hinter ihr Ohr schob. Die Wunde begann bereits zu heilen. Sie hatte sich also nicht so stark verletzt, wie er befürchtet hatte.

„Ich bin hier um mich für Nyanko-sensei zu entschuldigen. Aber er denkt manchmal nicht nach wenn es um das Buch geht.“, erklärte Natsume und verneigte sich dabei tief.

Dabei fiel ihm auch wieder die Tüte ein, die er dabei hatte und er überreichte sie Misaki.

„Das ist für euch.“

„Was ist das?“, fragte diese interessiert und durchstöberte die Tüte.

„Das sind Heilpflanzen. Das habe ich mir zumindest sagen lassen. Ich dachte, sie könnten dir helfen…“

Als er sich so erklärte, überlief ihn plötzlich ein Gefühl von Peinlichkeit und ihm wurde in diesem Moment bewusst, dass er sich ganz allein hier mit Misaki befand. Sie besaß eine seltsame Wirkung auf ihn und unwillkürlich fragte er sich, ob sie wirklich nur ein Fuchs Yōkai war, oder ob noch etwas anderes dahinter steckte.

„Und eine Angelschnur für Akaya. Damit will ich mich bedanken. Dafür, dass ihr mir das Buch zurück gebracht habt.“, fuhr er fort, um seinen eigenen Gedanken nicht weiter folgen zu müssen.

Misaki nahm die Pflanzen aus der Tüte und breitete sie vor sich auf dem Boden aus. Von einer zupfte sie ein Blatt ab, zerrieb es zwischen ihren Fingern und roch daran, bevor sie es auf ihrer Schläfe verrieb.

„Vielen Dank. Ich werde sie gut aufheben. Akaya verletzt sich ständig. Dafür sind sie perfekt.“

„Ähm… Also…“

Natsume wollte eigentlich darauf bestehen, dass Misaki die Kräuter benutzte, doch ihr Lachen ließ ihn verstummen.

„Auch ohne Maske ist es dir nicht aufgefallen? Akaya ist einfach zu gut…“, lachte Misaki, bevor sie zu ihm aufsah und Natsumes Herz damit ins Stolpern brachte.

„Ich bin ein Mensch! Genau wie du… Takashi.“



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