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Dunkle Legenden

Band 1
von

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Flucht

[JUSTIFY]Sirius verbrachte fast jeden Tag in den Ferien damit, seinen Freunden Briefe zu schreiben und die Eule seines Bruders dauerhaft damit beschäftigt zu halten. Manchmal maulte Regulus darüber, aber er verbat ihm trotzdem nicht, Amy für die ganze Post zu benutzen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wie er es schon kannte, waren auch diese Sommerferien alles andere als schön. Seine Eltern ignorierten ihn in den ersten Tagen, während sie sich bei Regulus über seine Erfahrungen in Hogwarts informierten. Das waren mit Abstand die besten Tage! Er hatte einfach nur beim Essen gesessen und seinem Bruder zugehört ohne etwas beisteuern zu müssen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Irgendwann waren aber natürlich alle Geschichten erzählt. Regulus hatte bisher kaum Freunde gefunden und zog sich eher zurück, weshalb er natürlich hauptsächlich vom Unterricht erzählen konnte. Bedauerlich wie Tatze fand, aber es war eben nicht zu ändern.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ab da gingen die Höllenqualen für ihn los. Orion fragte ihn immer wieder nach seinen Noten und wie oft er in diesem Jahr schon wieder hatte nachsitzen müssen. Ein paar Streiche wusste er sogar! Vermutlich hatte Regulus es versehentlich ausgeplaudert, was es nicht besser machte...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Vor allem die Geschichte mit den Schnecken fand Orion gar nicht witzig. Es hatte immerhin einen Slytherin getroffen! Hätten die Rumtreiber einen Hufflepuff oder Ravenclaw damit verflucht, wäre er vielleicht sogar Stolz auf sie gewesen, aber nicht bei Schniefelus.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er stand vor seinem großen Spiegel, während er sein Hemd langsam aufknöpfte. Mit hohlem Blick drehte er sich um, während er den Stoff von seinen breiten Schultern streifte. Mit einem Blick über die Schulter konnte er im Spiegel die ganzen Striemen erkennen. Einige leuchteten noch in einem intensiven Rot – das waren die frischen Verletzungen – andere konnte man nur noch erahnen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Auch dieses Mal hatte sein Vater zur Gerte gegriffen. Sonst mochte er vielleicht keine Muggel, doch er schien ihre Folterinstrumente und Waffen zu mögen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Langsam glitten seine Finger über einige der Wunden, während er schmerzhaft die Augen schloss. Es war, als durchlebte er den Augenblick der gezielten Schläge nochmals. Als spürte er nochmals, wie die Gerte seine Haut teilte und das warme, rote Blut hinaus triefen ließ.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Diese Strafe lief immer gleich ab. Sein Vater packte ihn brutal am Oberarm, während er wüste Beleidigungen gegen seinen Ältesten schleuderte. Dabei riss er ihn in den Keller. Der Keller war kalt, feucht und er hatte ihn schon als Kind absolut unheimlich gefunden. Aber an sich war es einfach nur ein Keller.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nur gab es diesen einen Raum im Untergeschoss des Hauses, der so gar nicht gewöhnlich war. Eine alte Folterkammer... In früheren Zeiten hatten die Blacks die Feinde ihrer Familie hier zum Reden gebracht. Mit der Zeit war das jedoch nicht mehr besonders gängig und es gab genug Zauber, um an Antworten heranzukommen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Verließe hatte die Familie irgendwann auch aufgegeben und die Räume lieber renoviert, damit sie stattdessen Vorräte lagerten oder Stauraum für unliebsame Sachen boten. Nur von der Kammer hatten sie sich über all die Jahre nicht wirklich trennen wollen...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es gab eine Folterbank, diverse Messer und Ritualdolche, eine gigantische Wanne, Daumenschrauben – die genau nach Filchs Geschmack wären – natürlich auch Ketten, Nägel, Schrauben... Sogar eine richtige Streckbank! Aber auch einige andere Dinge, dessen Namen er nicht kannte und ebenso wenig ihre Anwendung. Ein Teil von ihm hoffte auch stets, dass es so bleiben würde.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Den alten, teilweise rostigen Folterinstrumenten zum Trotz gab es aber auch ein Bett, ein Sofa und einen Beistelltisch. Das ließ vermuten, dass der Raum nicht nur für die Qualen ihrer Feinde gedacht gewesen war, sondern auch andere Gelüste an Partnern gestillt hatte. Ob sein Vater hier auch mit Walburga gewesen war, wollte Sirius lieber nicht wissen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ein Teil seiner Strafe war es, dass Tatze sich das Hemd ausziehen und es seinem Vater geben musste. Orion hing es dann stets an einen Haken und schubste ihn zum Bett.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als sein Vater ihn das erste Mal hier heruntergebracht hatte, war Sirius gerade elf Jahre alt gewesen. Es waren Winterferien in Hogwarts gewesen und er wollte ihm ausprügeln, dass er ein Gryffindor geworden war. Damals hatte er befürchtet, dass sein Vater ihn vergewaltigen wollte, als er ihn so grob zum Bett geschubst hatte. Inzwischen wusste er, dass er so weit nicht gehen würde.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es war kein Trost, denn er musste sich stattdessen mit dem Oberkörper auf die Matratze ablegen. Orion holte immer ein Stück altes, dickes Leder, welches er seinem Sohn in den Mund klemmte. Es sollte seine Schreie dämpfen, aber auch verhindern, dass er sich selbst die Zunge abbiss. Oder sich anders verletzte als erwünscht...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sadistisch ging sein Vater dann stets auf und ab, während seine kalten Augen auf seinem nackten Rücken ruhten. Wie ein Raubtier, das um seine Beute schlich. Orion sagte nie etwas, wenn sie an diesem Part angekommen waren, sondern schaute einfach nur.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Immer dann, wenn Sirius seine Muskeln nicht mehr allzu sehr anspannte, holte er dann aus. Die Gerte zischte knallend und wahnsinnig schmerzhaft über seinen Rücken und ließ ihn in seinen Knebel keuchen, während Tränen seine Augen fluteten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]War der erste Schlag erstmal gesetzt, kamen die nächsten immer schneller. Bedacht darauf, niemals eine Stelle ein zweites Mal zu treffen, um ihn nicht für die Schläge abzustumpfen. Manchmal platzierte er die Hiebe so geschickt, dass sie wirklich dichtnebeneinander lagen, aber so weit auseinander, dass andere Nerven angesprochen wurden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Dass sein Vater dabei kein Wort sagte, machte die Situation noch schlimmer. Es ließ ihn glauben, dass er bedeutungslos sei. Nicht mal eine Beleidigung wert! Er wollte ja nicht mal seinen Trost, aber zumindest irgendein Wort. Doch er sprach niemals.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Das Knallen der Gerte schwängerte stattdessen die unheimliche Kammer. Hallte an den Wänden nieder. Ermahnte ihn dazu, dass er ja nicht den Knebel ausspucken und weinen durfte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Natürlich hatte er das als Kind einst getan... Die Schmerzen, die Pein und die Demütigung waren zu viel für ihn gewesen. Er wollte seinem Kummer Luft machen! Also spuckte er damals den Lederriemen aus, schrie seine Qualen heraus und weinte dabei bitterlich.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Orion war so wütend gewesen, dass er ihn herumgerissen und solange auf ihn eingeschlagen hatte, bis Sirius keine Kraft mehr zum Weinen gehabt hatte. Dann hatte er ihn wieder auf das Bett geschubst und seine Gerte wieder über den Rücken seines Sohnes tanzen lassen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Tatze kniff seine Augen fest zusammen, als seine Finger über eine recht frische Wunde strichen. Sie schien noch zu brennen, obwohl er genau wusste, dass er sich das nur einbildete. Orion war nämlich nicht dumm! Er heilte ihn nach seinen Misshandlungen soweit, dass er nicht mehr blutete und er problemlos Kleidung tragen konnte, aber er dennoch einige Stunden noch Schmerzen litt. So blieben einige Narben zurück, aber nicht zu viele.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nur einmal hatte sein Vater fast endgültig die Kontrolle verloren. Sirius war... Er wusste es nicht mehr genau... Vielleicht war er so vierzehn Jahre alt gewesen. Es waren Winterferien in Hogwarts gewesen. Die Malfoys hatten einen Weihnachtsball veranstaltet, auf dem die Blacks selbstverständlich eingeladen worden waren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Abraxas Malfoy hatte seltsamerweise auch um die Anwesenheit von Sirius gebeten und ihm auch gestattet, dass er eine Begleitung mitbringen dürfte, wenn er wollte. Das hatte ihn sehr irritiert![/JUSTIFY][JUSTIFY]Normalerweise waren die Blacks und die Malfoys auf einer Wellenlänge, wenn es um Blutsverräter, Muggel und Außenseiter ging. Das ließ ihn Lucius Malfoy auch regelmäßig in Hogwarts spüren, wenn sie aufeinandertrafen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Damals vermutete er eine List. Ging davon aus, dass Lucius seinen Vater dazu angestiftet hatte, um ihm irgendeinen abartigen Streich zu spielen. Dem wollte er unbedingt zuvorkommen![/JUSTIFY][JUSTIFY]Holly Jackson war eine Muggelgeborene, die zudem im Haus Hufflepuff war. Sie war einen Jahrgang unter Sirius Black und schwärmte schon länger für ihn. Dazu war sie recht hübsch anzusehen! Deshalb war er auch nicht abgeneigt gewesen, sich mit ihr in der Öffentlichkeit zu zeigen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Da ihre Familie nicht unbedingt viel Geld hatte, bezahlte er ihr das Abendkleid. Sie kamen beide in nichtmagischer Robe, was sie stark hervorhob. Die Männer trugen ihre Festumhänge mit Stolz, während die Hexen die neuste Mode trugen samt der verschiedensten Hexenhüte. Für einen Muggel musste es nach einer Kostümparty aussehen![/JUSTIFY][JUSTIFY]Trotzdem führte er seine Partnerin mit Anstand an ihrer Hand in die Halle. Sie sah sich unsicher um, stolperte aber nicht die Stufen herunter, was Tatze verstanden hätte. Alle Blicke ruhten auf ihnen. Keiner davon war wirklich freundlich...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Um seinen Trotz noch offener zu zeigen, war er mit Holly direkt auf die Tanzfläche gegangen. Gesellschaftstanz hatte er gelernt. Holly leider nicht... Er musste sie wirklich sehr konzentriert führen und immer mal einen Tritt auf seine Füße in Kauf nehmen, war aber zu Stolz, um das Unterfangen abzubrechen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Lucius tuschelte seinem Vater etwas zu, der schnaubend zu Orion aufbrach. Er wusste, dass Lucius Hollys Abstammung verraten hatte, damit der Black-Erbe richtig Ärger bekam.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Kurz darauf brach Unruhe im Saal aus. In diesem Augenblick bereute Sirius seinen Streich. Wie viele Todesser mochten hier sein? War vielleicht sogar der dunkle Lord selbst irgendwo unter ihnen?[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als die Leute zu tuscheln begannen und sich verwirrt umschauten, nutzte Sirius die Gelegenheit und führte Holly aus der Menge. Er schaffte es im letzten Augenblick sie auf sein Motorrad zu setzen und sie zu bitten, sehr weit wegzufahren. Zwar wusste sie nicht genau, wie man damit fuhr, doch es musste reichen, um eine Bushaltestelle zu erreichen. Als Muggelabstämmige hatte sie ja die passende Währung und kannte sich damit aus.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Keine Sekunde zu spät raste sie unsicher los. Orion packte Tatze in diesem Augenblick am Oberarm. Sein Gesicht war richtig zu einer Fratze verzerrt! Da waren sogar überall rote Flecken, die von der Wut ausgelöst worden. So hatte er ihn noch nie gesehen...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Obwohl sein Vater sicherlich am liebsten ihn vor aller Augen umgebracht hätte, zerrte er ihn stattdessen zum nächsten Kamin, drückte ihm Flohpulver in die Hand und befahl ihm lautstark nach Hause zu gehen. Sirius wagte es nicht zu widersprechen, sondern nutzte das Flohpulver wie gewünscht als Heimreise.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Regulus und Walburga blieben auf der Feier. Sie sollten die Wogen bei den Malfoys glätten und die Geschehnisse herunterspielen. Gar nicht so einfach, wenn man eine Muggelabstämmige auf eine Todesser-Fete mitbrachte... Dazu noch aus dem Haus Hufflepuff![/JUSTIFY][JUSTIFY]Orion hingegen folgte seinem Sohn, nachdem er sich knapp von Abraxas verabschiedet hatte. Sein Gesicht war immer noch so ausgesprochen zornig, doch er sagte kein Wort. Stattdessen zerrte er seinen eigenen Sohn direkt in den Keller.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Dad!“, hatte Sirius flehentlich ausgerufen. „Es war doch nur ein Scherz!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er blieb ihm eine Antwort schuldig. Eines war sicher: Für Orion war das kein Scherz. Sirius hatte eine Schwelle überschritten, von der es kein Zurück mehr gab. Und das würde er niemals vergessen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]An jenem Abend schubste er ihn nicht zu dem Bett, sondern zerrte ihn quer durch die Kammer hindurch. Mit seinem Zauberstab entzündete Orion ein Feuer unter einem Kessel, in den er etwas Wasser füllte. Im Anschluss legte er eine Metallstange hinein, die er nicht genau sehen konnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Zum ersten Mal trat sein Vater an die große Wanne. Ein Schwenker des Zauberstabs reichte und sie füllte sich mit Wasser.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Hemd aus.“, zischte Orion wutentbrannt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sirius wagte es wieder nicht zu widersprechen, sondern öffnete stattdessen das Jackett, die Weste und auch das Hemd, um alles nacheinander auszuziehen. Dieses Mal warf sein Vater es einfach nur beiseite, als wollte er mit der Muggelkleidung keinen Kontakt haben.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Hand Orions packte ihn so heftig im Nacken, dass er einen kalten Schauer spürte. Der wurde noch heftiger, als er plötzlich seinen Kopf über den Rand der Wanne stülpte, während er ihm in die Kniekehlen stieß, damit er auf seine Knie sank.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ohne eine Vorwarnung tauchte sein Vater seinen Kopf einfach im Wasser unter. Die feste Hand verweilte in seinem Nacken, damit Tatze nicht von selbst wiederauftauchen konnte. Blanke Panik packte ihn, als die Luft ihm zunehmend ausging! Er machte den Fehler und folgte seinen Instinkten, indem er einatmete. Das flutete seine Lungen mit Wasser...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Kurz bevor kaum noch Luftblasen hochstiegen, riss Orion ihn an seinem Nacken wieder hoch. Er ließ ihn eine Weile nach Luft schnappen und das Wasser ausspucken, dann tauchte er seinen Kopf einfach wieder unter. Er wartete wieder diesen Augenblick ab, wenn der Tod schon an die Tür von Sirius klopfte, ehe er ihn wieder erlöste.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sirius erinnerte sich nicht mehr, wie oft er seinen Kopf untergetaucht und wie oft er zu ertrinken geglaubt hatte, doch es waren viele Male gewesen...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Irgendwann reichte seinem Vater diese Form der Bestrafung nicht mehr aus. Er schien das Vergehen seines Sohnes als so schlimm zu empfinden, dass fast nur der Tod als Strafe infrage kam. Doch aus irgendeinem Grund tat er es nicht...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Stattdessen nahm er die Eisenstange an einem Holzgriff aus dem inzwischen siedenden Wasser. Am Ende der Stange war eine runde Fläche. Es war ein Brandmal, das er nochmals direkt in die Flammen hielt, um es durch den Wasserdampf noch mehr zu erhitzen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Tatze ahnte Schlimmes... Ihm wurde augenblicklich schlecht! Doch er war außerstande etwas gegen ihn zu unternehmen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Gnadenlos riss Orion ihn zu sich herüber und nutzte den Schwung aus, um das glühende Metall einfach auf seinen Brustkorb zu pressen. Sirius schrie markerschütternd. Seine Stimme kam ihm seltsam befremdlich vor. Nahezu schrill... Doch er konnte nicht damit aufhören![/JUSTIFY][JUSTIFY]Bald stieg ein stinkender Dampf auf, der den Geruch von verbranntem Fleisch trug. Es bereitete ihm noch mehr Übelkeit, doch seinen Vater schien es nichts auszumachen. Es war wohl nicht das erste Mal...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er hielt sogar das Brandmal nochmals in die Flammen, um es kurz darauf wieder auf dieselbe Stelle zu pressen. Dabei ignorierte er die Schreie und Tränen seines eigenen Kindes, als wäre er nur irgendwer.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Viel zu spät schien Orion Black klarzuwerden, dass er eine Grenze überschritten hatte. Er warf das Metall beiseite, versuchte die Wunde zu heilen, doch es blieb ein vernarbter Kreis zurück. Nicht so schlimm, dass man es nicht verbergen oder schönreden konnte, aber heftig genug, um eine permanente Erinnerung für sie beide zu bleiben.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Zieh‘ dich an!“, zischte sein Vater immer noch erbost. Nun aber wohl eher über sich selbst...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Walburga würde das vielleicht nicht gutheißen. Sirius war sich nicht wirklich sicher... Sie war seine Mutter, doch auch sie konnte grauenvolle Dinge tun oder sagen. Doch würde sie die Wasserfolter und den Brandfleck wirklich tolerieren können? Er wusste es nicht...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Trotz der Grausamkeiten schwieg Tatze über all das. Niemand wusste es. Nicht mal Krone... Der ahnte es jedoch, weil er ihn schon öfters halbnackt gesehen hatte, besaß aber den Anstand, ihn nicht darauf anzusprechen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Gedankenverloren glitten seine Finger über die leicht wulstige Narbe des Brandmales. Inzwischen wusste er, dass es ein Sklavenmal gewesen war, was er ihm aufgedrückt hatte. Jedoch war es durch das wiederholte Aufsetzen und die Heilung nicht zu erkennen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihm war bewusst, dass er nur um Hilfe bitten musste, damit er hier rauskam, doch er wollte Regulus einfach nicht aufgeben. Er konnte es nicht. Egal, wie oft er es sich auch vornahm, er blieb doch sein kleiner Bruder.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Seufzend zog sich Sirius wieder das teure Hemd über und verbarg darunter all die Narben der Vergangenheit. Jene, die wie Schandmale für die Zukunft zu sein schienen...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Zwar hatte er schon wirklich viele Mädchen gehabt, doch kaum eine davon hatte ihn auf die ganzen alten Verletzungen angesprochen. Kaum eine hatte überhaupt gewagt sie zu berühren... Manchmal kam er sich dadurch wirklich verflucht vor. Ein lachhafter Gedanke![/JUSTIFY][JUSTIFY]Also raffte er seine Schultern, zwang sich aufrecht und ging die Treppen hinunter. Bereit, sich den nächsten Beleidigungen zu stellen.[/JUSTIFY][JUSTIFY] [/JUSTIFY][JUSTIFY]Es gab Dinge, für die konnte man sich nicht wappnen. Dieses Abendessen war eine dieser Dinge...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Orion und Walburga Black waren heute mit Regulus einige Stunden weggewesen. Sie hatten natürlich nicht berichtet, was sie vorhatten, sondern Tatze nur eindringlich klargemacht, dass er nichts anstellen solle. Nichts Neues.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Deshalb hatte er den Tag mit ihrem Hauselfen Kreacher und den wirklich unhöflichen Portraits toter Blacks verbracht. Keiner von ihnen ließ es sich nehmen, ihn ständig als „Blutsverräter“ zu beschimpfen oder Schlimmeres. Auch der Hauself folgte diesem Beispiel, doch ihn konnte er wenigstens anherrschen, damit er Ruhe gab. Die ganzen gemalten Blacks hielten nur den Mund, wenn Orion sie ankeifte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Heute aber verlief das Essen so gar nicht ruhig. Die ganzen Blacks johlten ständig und schienen eine Art Fest zu feiern. Sofern man das von Menschen auf Leinwänden wirklich behaupten konnte... Sie besuchten sich jedenfalls untereinander mit gemalten Kelchen und Essen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]In einer ähnlichen feierlichen Stimmung waren auch seine beiden Eltern. Sie strahlten über beide Ohren. Selbst Regulus schien so unfassbar glücklich.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Muss ja ein fantastischer Ausflug gewesen sein...“, merkte Sirius mehr sarkastisch als wirklich interessiert an. Manche Dinge blieben besser unausgesprochen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja. Ja, war es!“, freute sich jedoch Regulus, der scheinbar immun gegen Sarkasmus war oder sich so sehr freute, dass er es rauslassen musste.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sein kleiner Bruder griff an den Saum seines linken Ärmels und zog ihn schließlich hinauf. Sirius wurde mit einem Schlag übel und wenn er sich nicht so gut in Griff hätte, hätte er sich womöglich direkt auf seinem Teller erbrochen![/JUSTIFY][JUSTIFY]Da war es... Das dunkle Mal. Ein Totenkopf, aus dessen Mund eine Schlange kam, die sich zu bewegen schien. Es war wirklich in einem tiefen Schwarz und stach auf der recht blassen Haut von Regulus relativ stark hervor. Er war also seit heute offiziell ein Todesser.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wie es Tatze in seinen diversen Albträumen gesehen hatte, strahlte sein Bruder wirklich vor Begeisterung. Zwar stand er nicht vor einer Leiche, doch das war nur eine Frage der Zeit, wenn er sich in der Gesellschaft von Mördern befand.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ihm war bewusst, dass ihm jegliche Fassung entglitten war. Sein Gesicht musste kreidebleich geworden sein, während seine Augen wie wild zuckten. Dahinter tanzten die Gedanken. Die Fragen. Doch sein Mund blieb stumm.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das war so krass da!“, freute sich Regulus weiter, der wohl nicht wahrnahm, dass sein älterer Bruder unter Schock stand. „Der dunkle Lord hat sogar zwei Menschen bestraft, weil sie gemein zu einem Mädchen waren.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Regulus!“, tadelte Orion ihn direkt harsch. „Wir haben dir gesagt, dass du über all das nicht sprechen sollst.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„‘Tschuldigung...“, nuschelte Regulus reuevoll.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ein Mädchen? Die Tochter eines Todessers?, fragte sich Sirius unweigerlich. Ist auch egal! Ich will es nicht wissen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Obwohl ihm der Appetit fast gänzlich vergangen war, aß der Black-Erbe weiter. Zwang sich Bissen für Bissen hinein, während er das Bild seines freudigen Bruders zu verdrängen versuchte. Die Strafe der beiden Leute war nämlich gewiss nicht gerade schön verlaufen. Eher tödlich... Doch Regulus war einfach zu naiv, um all das schon richtig zu begreifen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Freust du dich gar nicht, Siri?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sollte ich das?“, schnaubte er genervt. Er konnte dieser Begeisterung partout nichts abgewinnen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Aber ich bin nun ein Todesser! Nun könntest du doch vielleicht auch...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Absolute Fassungslosigkeit kroch in das Gesicht des Älteren, der seinen Bruder entgeistert ansah: „Haben die dir irgendwelche Drogen gegeben? Den Imperius-Fluch an dir getestet?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sirius!“, zischte nun Walburga mahnend. „Halt‘ dich gefälligst bedeckt. Zumindest einer muss ja was taugen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du glaubst wirklich, dass er derjenige ist, der etwas taugt? Ihm ist nicht mal bewusst, dass man das Wort Todesser nicht ohne das Wort >Tod< sagen kann!“, empörte sich Sirius und es tat ihm etwas leid, denn Regulus sah verletzt aus. „Ihm ist nicht klar, dass ihr nicht an einem Heilmittel für Krebs forscht, sondern an einem Heilmittel gegen Muggel und Muggelabstämmige! Weil sie ja soooo gefährlich sind.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Bloß was macht euer Verein, wenn es keine Muggel mehr geben würde? Da es euch nur um Macht und Gewalt geht, sucht ihr euch dann natürlich eine neue Bedrohung! Vielleicht die Hauselfen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es war eher Zufall, dass Kreacher gerade mit dem Nachtisch den Raum betrat. Er schwebte vor ihm, doch er konzentrierte sich nicht mehr darauf. Stattdessen sah er mit großen Augen zum ältesten Sohn, während sein Mund ihm offenstand. Kreacher schien wirklich schockiert von dieser Behauptung.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„War nur ein Beispiel...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Es reicht!“, schrie Orion und schlug auf den Tisch.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich stimme zu!“, erwiderte Sirius ebenso laut und folgte dem Beispiel seines Vaters, indem er auch auf den Tisch schlug. Um es noch etwas theatralischer zu machen, sprang er sogar mit zornigem Blick auf.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Setz‘-dich-sofort-hin.“, zischte sein Vater befehlerisch.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Zwing‘-mich-doch.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Einhaltgebietend sprang Orion auf und eilte direkt auf seinen Sohn zu. Vor den Augen von Mutter und Bruder packte er ihn am Arm und versuchte ihn auf seinen Stuhl zu zwingen. Dieses Mal wehrte er sich. Sirius wollte nicht mehr schweigen! Er hatte eine Stimme verdammt nochmal! Und seine Familie hatte ihm zu zuhören![/JUSTIFY][JUSTIFY]Von seiner Wut beflügelt, stieß Tatze seinen Erzeuger fort von sich und brachte etwas Distanz zwischen sie. Dann baute er sich dominant auf. Zeigte, dass er sich nicht mehr beugen wollte. Er hatte keinen Grund sich vor irgendjemanden kleinzumachen. Schon gar nicht vor Orion Black...[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Geht!“, schrie sein Vater seine Frau und seinen jüngsten Sohn an. Sowohl Regulus als auch Walburga gehorchten und eilten sofort aus dem Zimmer.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ein Part in ihm bereute seine offene Rebellion, als Orion gefährlich auf ihn zukam. Seine Augen funkelten mordlüstern. Und da waren sie! Diese roten Flecken, die er auch wegen Holly einst gehabt hatte. Er war also mindestens vergleichbar sauer.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Mir reicht es mit dir, Sirius.“, knurrte er zornig. „Du bist eine Blamage für alle Blacks! Eine Schande für mein Haus. Und nun redest du noch schlecht über unsere Bestimmung. Irgendwann ist es genug.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ihr seid doch selbst eine Schande! Ihr verletzt andere Menschen aus Spaß an der Freude! Zwingt euren Sohn Todesser zu werden, bevor er es überhaupt begreifen kann. Das ist widerlich!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sirius kam nicht dazu, mehr aus sich herauszuschreien, denn ihn traf die Hand seines Vaters mitten ins Gesicht. Es riss ihn beinahe von den Füßen, doch Orion riss ihn wieder zu sich, um sein Knie in dessen Magen zu rammen. Es presste Tatze die Luft aus den Lungen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Immer wieder setzte sein eigener Vater ihm nach. Er konnte manch einen Hieb parieren, doch für sein Alter war Orion wirklich schnell. Auch jetzt achtete er darauf, dass er keine Stelle zwei Mal hintereinander traf.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Übelkeit kroch in ihm hoch, ebenso wie Schwindel. All die Schmerzpunkte und die Heftigkeit der Schläge forderten sehr schnell ihren Tribut. Wozu den Cruciatus-Fluch anwenden? Man musste nur Orion Black wütend genug machen, dann konnte er einem die Hölle auf Erden beschaffen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Eine Ohnmacht ergriff Sirius. Alles um ihn herum drehte sich, dann wurde es Schwarz. Ab diesem Punkt hatte er keinerlei Erinnerung mehr. Ob aus Selbstschutz oder weil er wirklich das Bewusstsein verloren hatte, wusste er nicht. Er wollte es auch nicht wissen. Er wollte einfach nur frei sein...[/JUSTIFY][JUSTIFY] [/JUSTIFY][JUSTIFY]Sirius kam in seinem Zimmer wieder zu Bewusstsein. Draußen war es bereits dunkel, also war er mindestens einige Stunden bewusstlos gewesen. Als er sich aufsetzte, wurde ihm direkt wieder schlecht. Dieses Mal hatte sein Vater seine Spuren nicht verwischt und ihn nicht geheilt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er wusste nicht mehr, wie genau er in sein Bett gekommen war und es spielte für Tatze auch keine Rolle. Er hievte sich aus dem Bett, nahm sich seinen Koffer und begann eilig zu packen. Keine Luxusartikel, sondern nur Dinge, die er wirklich brauchte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Natürlich seinen Zauberstab, ein paar Klamotten zum Wechseln, seinen Gringotts Schlüssel, seine Einkaufsliste von Hogwarts, den Zwei-Wege-Spiegel... Solche Dinge, die er unbedingt haben musste. Alles andere ließ er vorerst hier, hoffte aber, dass er sie irgendwann auch holen konnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als er sich sicher war, dass er alles hatte, was er zum Überleben brauchte, stapfte er samt Koffer aus dem Zimmer heraus und schleppte sein Gepäck nicht gerade leise die Treppen herunter. Es wunderte ihn nicht, dass sein Vater und seine Mutter irritiert hinunterkamen, während er gerade seine Stiefel und seinen Mantel anzog.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was soll das werden?“, zischte Orion erbost.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich gehe.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wohin?“, hakte Walburga irritiert nach.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Kann euch doch egal sein.“, erwiderte Sirius kalt. „Was mich anbelangt, seid ihr für mich gestorben.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mit diesen Worten griff er erneut seinen Koffer, stieß die Haustür auf und eilte in die Nacht. Weder Vater noch Mutter hielten ihn auf.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Noch nie hatte sich die klare Nachtluft so gut angefühlt wie jetzt! Er fühlte sich seltsam beschwingt, während er das Grundstück seiner Familie verließ. Dieses Hochgefühl wich jedoch, als er die Straße erreichte und ihm bewusst wurde, dass er nicht wusste, wohin er sollte. Und wie er da hin kam...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er war noch immer minderjährig, also konnte er keine Magie benutzen, um von hier wegzukommen. Er konnte sowieso noch nicht apparieren und hatte auch kein Flohpulver zur Hand...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Aus dem offenen Fenster des Black-Anwesens konnte er plötzlich ein Stimmengewirr hören, während er seinen Koffer abstellte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Mutter, nicht!“, rief Regulus verzweifelt. „Er kommt bestimmt zurück! Tu‘ das nicht!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich hätte das schon längst tun sollen!“, schrie Walburga zurück, dann zischte etwas laut.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Aber... Du kannst doch nicht...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Er hat im Stammbaum der Blacks nichts zu suchen! Er ist ein verdammter Blutsverräter!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Und... Und wenn er zurückkommt...?“, wollte Regulus schluchzend wissen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ist mir egal, wohin er zurückkehrt, aber ganz bestimmt nicht hierher!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Tatze schloss langsam seine Lider und wiederholte die Worte seiner eigenen Mutter immer wieder in seinem Verstand. Ermahnte sich dazu, dass es ihm egal sein konnte. Versuchte es nicht an sich heranzulassen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Plötzlich erinnerte er sich an eine Unterhaltung mit einigen Mitschülern... Sie hatten über einen magischen Bus gesprochen, der sich um gestrandete Magier kümmerte, aber auch von Zauberern oder Hexen gebucht werden konnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sofort öffnete er seinen Koffer und holte seinen Zauberstab heraus. In diesem Augenblick öffnete der Himmel seine Pforten und es begann heftig zu regnen. Natürlich hatte er keinen Regenschirm mitgenommen...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Na wunderbar... Das hatte mir gerade noch gefehlt., fluchte er innerlich, während er seinen Zauberstab in die Luft riss.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nur wenige Sekunden später tauchte vor ihm ein dreistöckiger Bus auf. Wenn er es nicht besser wüsste, dann würde er sagen, dass dieses Gefährt sich appariert hatte. Vielleicht war es auch tatsächlich eine vergleichbare Magie, das wusste Sirius nicht so genau...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ein Schaffner kam durch die Tür heraus und er sah schon sehr alt aus. Vermutlich würde er bald in Rente gehen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Willkommen im Fahrenden Ritter. Ich bin Felix Williams, Ihr Schaffner heute Nacht.“, sagte der betagte Mann recht langsam. „Ihr Fahrer ist Ernie Prang. Ich nehme das Gepäck.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Dem älteren Mann dabei zu zusehen, wie er seinen nicht unbedingt leichten Koffer hochhievte, fühlte sich irgendwie falsch an, doch er ließ sich auch nicht helfen. Stattdessen verstaute er das Gepäck sicher und ließ Tatze in den warmen Bus einsteigen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Busfahrer wirkte wenig vertrauenserweckend mit seinen dicken Brillengläsern. Jedoch war er wohl wenigstens jünger als der Busschaffner, hatte aber auch schon bessere Tage gesehen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wie viel kostet die Fahrt...?“, erkundigte er sich vorsichtig.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Elf Sickel.“, antwortete Mister Williams. „Gegen einen kleinen Aufpreis servieren wir auch Kakao und Kuchen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es war ein verlockendes Angebot, doch ihm war immer noch übel von der Tracht Prügel, weshalb er nur den Kopf schüttelte und nach den elf Sickeln kramte. Der Schaffner steckte das Geld ein und gab ihm dann ein dickes Fahrticket, ehe er ihn auf ein Bett zuwies.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wo möchtest du denn hin, junger Mann?“, erkundigte sich Felix Williams nüchtern.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Zu... Zu den Potters...“, hörte er sich plötzlich sagen. Bis eben hatte er nicht gewusst wohin, doch nun hatte sein Unterbewusstsein das für ihn beantwortet. „Ich kenne den Straßennamen nicht...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Macht nichts, junger Mann, das kriegen wir auch so hin.“, versprach Mister Williams einfühlsam. „Wir machen vorher eh noch Zwischenstopps.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Okay, danke sehr.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Schaffner nickte und ließ Sirius Black dann alleine, um mit dem Fahrer zu sprechen. Auch wenn er nicht hörte, was sie redeten, teilte Felix Williams wohl gerade mit, dass er sein genaues Ziel nicht kannte, denn er deutete auf Tatze. Mister Prang schien das nichts Neues zu sein. Er nuschelte etwas davon, dass das kein Problem sei, dann fuhr er plötzlich rasant los.[/JUSTIFY][JUSTIFY]In jeder Kurve bewegte sich das Bett, auf dem Sirius saß. Es knallte ständig von einer Wand gegen die nächste oder gegen ein anderes Bett. Über ihm konnte er ein paar andere Fahrgäste keuchen und meckern hören. Es knallte oben mindestens genauso laut und heftig wie hier unten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als Sirius aus dem Fenster guckte, fiel ihm auf, dass Gebäude, Bänke und alle möglichen Gegenstände einfach zur Seite sprangen! Sobald sie daran vorbei waren, kehrten sie an ihre alte Position zurück, als wäre niemals etwas gewesen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Manchmal fuhr der Fahrer sogar frontal auf mehrere Wagen zu, doch selbst dafür gab es eine Lösung. Der Bus wurde einfach ganz schmal und länglich, quetschte sich so durch die Mitte und nahm dann wieder seine normale Form an. Und all das in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit, die er nicht in Zahlen benennen konnte![/JUSTIFY][JUSTIFY]Das ist mal so etwas von genial!, dachte Sirius heiter und genoss die Fahrt wohl als einziger.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wie heißt du eigentlich?“, fragte der Schaffner plötzlich. „Ich muss dich aufrufen, wenn wir dein Ziel erreicht haben.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sirius Black, Sir.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er bereute sofort, dass er sich keine Tarnidentität ausgedacht hatte. Der alte Mann reagierte natürlich mit einer hochzuckenden Augenbraue und musterte ihn skeptisch. Dachte wohl darüber nach, ob er wirklich der Sirius Black war oder er sich das ausdachte, um inkognito zu reisen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Trotzdem fragte er nicht weiter nach, sondern nickte einfach nur bedächtig. Er entschied wohl, dass es keine Rolle spielte, ob er der wahre Sohn von Orion Black war oder sich nur als dieser ausgab. Mister Williams machte seinen Job. Und dazu gehörte eben auch Diskretion.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Bus hielt an und der Schaffner rief einen Namen aus. Die Hexe taumelte die Treppe herunter und wirkte etwas Grün um die Nase, als sie ausstieg. Kurz darauf schoss der Wagen auch wieder los. Sprang irgendwo anders hin! Es faszinierte ihn wirklich sehr, das Schauspiel durch die großen Fenster zu beobachten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Innerlich fragte er sich, ob er so etwas auch mit seinem Motorrad machen konnte. Sein Motorrad... Hoffentlich konnte er es noch von den Blacks abholen! Daran hatte er nicht mehr gedacht. Er hätte sowieso Schwierigkeiten gehabt, seinen Koffer mitzubekommen... Doch zumindest konnte er damit fliegen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wieder hielt der Bus abrupt an und ein ebenso grünlicher Zauberer samt Kind taumelte hinaus. Mister Williams wünschte stets eine schöne Nacht, doch die Fahrgäste schienen stets unfähig etwas zu erwidern, weil sie sich sonst wohl übergeben würden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Fahrt war einfach zu aufregend, um tatsächlich zu schlafen, weshalb Sirius Black weiterhin aus den Fenstern starrte und sich inzwischen daran gewöhnt hatte, dass er samt Bett durch den Bus geschleudert wurde. Niemals hatte er sich freier gefühlt. Nie lebendiger! Er hatte es getan... Er war gegangen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nach ein paar weiteren Stationen hielt das Gefährt wieder. Der Schaffner holte Luft: „Mister Black! Wir sind da.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Koffer von Tatze stand schon vor der Tür, als er mit einem Dank ausstieg. Kaum hatten seine Füße den Gehweg berührt, schoss der Bus schon davon. Mit hochgezogener Augenbraue sah er der Rauchwolke nach, ehe er den Koffer packte und voranging.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Zu seinem Leidwesen regnete es immer noch heftig. Trotzdem wagte er es sich nicht, an der Haustür zu läuten. Stattdessen stand er samt Koffer davor und starrte mit offenem Mund auf das Holz. Seine Gedanken kreisten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Was sollte er sagen? Würden die Potters ihn direkt wieder zu den Blacks bugsieren?[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er würde es nie erfahren, wenn er nicht klopfte, also atmete er tief durch und tat es endlich. Inzwischen war er vollkommen durchnässt.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sirius musste nicht lange warten, da öffnete ein inzwischen betagter Mann die Tür. Er war sehr überrascht, dass es Tatze war, der zu so später Stunde hier auftauchte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Mister Potter...“, sagte er mit klappernden Zähnen. Die Nässe ließ ihn frieren, was ihm erst jetzt bewusst wurde. „Entschuldigen Sie die späte Störung...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oh Gott, Sirius! Komm‘ rein.“, sagte James‘ Vater sofort und trat beiseite.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Zitternd zog er seinen Koffer hinter sich her und betrat das große Anwesen der Potters. Er fand es so schön hier! Natürlich besaßen auch die Blacks ein Anwesen und hatten ein halbes Vermögen, doch bei ihnen wirkte es stets düster und kalt. Hier aber fühlte man sich immer direkt zu Hause. Es war warm und farbenprächtig ohne zu überladen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mister Potter holte aus dem Wohnzimmer sofort eine Decke und legte sie Sirius liebevoll um die Schultern. Er stellte keine Fragen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Euphemia!“, rief er schließlich deutlich.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es dauerte nicht lange, dann kam seine Ehefrau herbei. Auch sie hatte schon ein stolzes Alter erreicht, trug ihr graues Haar jedoch mit Würde.[/JUSTIFY][JUSTIFY]James hatte ihm mal erzählt, dass Fleamond und Euphemia Potter lange versucht hatten, ein eigenes Kind zu bekommen, jedoch traurigerweise erfolglos blieben. Erst im hohen Alter wurde Euphemia dann mit James schwanger, was sie sehr, sehr glücklich machte. Es gab wohl keine Eltern auf der Welt, die ihr Kind mehr liebten als diese beiden. Sie würden alles für Krone tun! Er war ein absolutes Wunschkind.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sirius!“, keuchte Euphemia entsetzt. „Wie siehst du denn nur aus? Bist vollkommen nass... Und ist das Blut? Du zitterst ja! Sieh‘ nur wie er zittert, Fleamond.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich sehe es, Liebling.“, erwiderte Mister Potter zärtlich. „Wie wäre es mit einem heißen Kakao, Sirius? Oder lieber einen Tee?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wenn es keine... Umstände macht, würde... ich einen Tee nehmen, Mister Potter...“, sagte er mit klappernden Zähnen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wie oft soll ich dir das denn noch sagen? Nenn‘ mich Fleamond.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Verzeihung...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mister Potter ging nicht weiter darauf ein, sondern eilte stattdessen in die Küche. Obwohl die Potters durchaus die Galleonen dafür hätten, besaßen sie keinen Hauselfen. Sie waren strikt gegen Sklaverei und erledigten alles selbst oder durch Zauberei.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was ist denn passiert, mein Junge?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich... Ich bin abgehauen...“, gestand Sirius schlotternd und Tränen traten in seine Augen. „Ich wusste nicht... wo ich hin sollte... Es tut mir leid, Misses Potter...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Bitte, bitte! Euphemia reicht...“, sagte sie mütterlich und nahm ihn in den Arm. „Du bist hier immer Willkommen, Sirius, das weißt du doch.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„James ist noch ausgegangen, aber er kommt bestimmt bald wieder, mein Schatz.“, erklärte sie und nahm sich ihren Zauberstab. Mit einem geschickten Schwenker begann der Koffer von Sirius zu schweben. „Mehr hast du nicht dabei?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nein... Ich hatte nicht viel Zeit...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Kein Problem. Wir werden uns darum kümmern. Lass‘ uns erstmal raufgehen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Okay.“, stimmte Tatze zu.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Gemeinsam überwanden sie die prächtige Holztreppe, auf der ein roter Teppich lag. Es sah edel aus und dämpfte die Geräusche ihrer Schritte ab.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich mache dir natürlich das Gästezimmer fertig, aber heute Nacht musst du bei James im Zimmer schlafen.“, erklärte Misses Potter liebevoll. „Ist das in Ordnung?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Solange es James nicht stört, stört es mich auch nicht.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Er wird es lieben!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Etwas musste er bei diesen Worten dann doch schmunzeln. Sie hatte vermutlich recht damit. So konnten sie die ganze Nacht quatschen und tagsüber Unsinn anstellen![/JUSTIFY][JUSTIFY]Sein Koffer schwebte in das Zimmer seines besten Freundes und landete sanft auf dem Fußboden. Dicht gefolgt von Euphemia und ihm selbst.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Was ist denn geschehen, Sirius? Du siehst furchtbar aus.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Auf ihre Frage hin ging er zu dem Spiegel in dem Zimmer. Er sah tatsächlich furchtbar aus! Sein Auge war schon sehr geschwollen und blutunterlaufen, während unter seinen Nasenlöchern die Spuren von getrocknetem, blutigem Rinnsal war. Seine Wange war blau... Er sah aus, als habe er sich eine richtige Schlägerei geliefert![/JUSTIFY][JUSTIFY]Als er auf seine Hände blickte sah er, dass seine Knöchel teilweise wund waren. Von der Gegenwehr... Seine Gelenke waren blau, also hatte Orion ihn irgendwann in dem Gerangel gepackt gehabt. Wie er unter seiner Kleidung aussah, konnte er sich sehr gut vorstellen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Hatte Streit mit meinem Dad...“, gestand Sirius und entschied sich für die Wahrheit. „Er ist ausgeflippt und hat mich verprügelt... Solange, bis ich bewusstlos wurde. Als ich wieder aufwachte, habe ich meine Sachen gepackt und bin abgehauen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oh, Sirius, das tut mir so leid.“, keuchte sie entsetzt. „Warum hast du denn nicht eher etwas gesagt? Wir hätten dir doch geholfen!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich wollte keine Last sein...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Euphemia lächelte liebevoll bei seinen Worten und zog ihn nochmals in ihre warmen Arme: „Niemals wärst du uns eine Last. Du bist doch unser zweiter Sohn.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Just in diesem Augenblick verlor er jegliche Beherrschung. Die heißen Tränen, die schon längst in seinen Augen gelauert hatten, schossen nun heraus. Weinend verkeilte er sich in der Kleidung von Misses Potter. Verbarg sein Gesicht in ihrer Halsbeuge.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Tatze schämte sich dafür, dass er nun weinte, doch es war eine Erleichterung. Sie war die Mutter, die er sich immer gewünscht hatte, so wie Mister Potter der Vater war, den er sich wünschte. Und offenbar waren sie durchaus bereit, ihn als ihren Sohn bei sich aufzunehmen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich lasse dir erstmal ein heißes Bad an, mein Schatz.“, säuselte Euphemia mütterlich. „Dann kannst du dich waschen, dich richtig aufwärmen und wir verarzten dich mal richtig. Im Anschluss schlüpfst du dann in was Trockenes. Wie klingt das?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Perfekt, Miss-... Euphemia.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Gut, dann werde ich alles vorbereiten! Such‘ dir schon mal deine Wechselklamotten heraus.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sehr eifrig eilte die ältere Frau davon und verschwand hinter der Badezimmertür. Sirius hockte sich derweil zu seinem Koffer, um sich eine frische Hose, einen Pullover und eine saubere Boxershorts herauszuholen. Für Socken musste er etwas wühlen und er hatte sogar befürchtet, dass er sie in der Eile vergessen hatte, fand aber doch noch ein Paar.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Tatze...“, hörte er plötzlich die vertraute Stimme seines besten Freundes.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Etwas zittrig erhob er sich und musste dabei die Decke festhalten, damit sie ihm nicht von den Schultern glitt. Ihm war kalt und die Decke schenkte ihm wenigstens etwas Wärme, die er dringend brauchte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mit einem erschöpften und gebrochenen Blick drehte er sich um. James stand im Türrahmen und sah wirklich entsetzt bei seinem Anblick aus.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Haare von Krone waren wie immer vollkommen zerzaust, was wie ein Widerspruch zu seiner schwarzen Hornbrille aussah. Er trug ein Muggelhemd und dazu eine Jeans, was seine Eltern nicht störte. So wie er aussah, war er wohl gerade noch irgendwo feiern gewesen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Dad hat mir eben gesagt, dass du hier bist.“, sagte er atemlos und kam näher. „Was ist denn passiert? Du siehst aus, als habe dich ein Muggel mit einem Rasenmäher attackiert!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„War kein Muggel... Und kein Rasenmäher.“, nuschelte Sirius unsicher. „War mein Dad. Ich bin... abgehauen... Deine Eltern sagten, es sei okay, dass ich... hierhergekommen bin... Ist das auch für dich okay?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Spinnst du?! Natürlich ist das in Ordnung!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Ein Stein fiel ihm vom Herzen. Erleichtert atmete Tatze aus und zog die Decke dabei etwas dichter an sich heran.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wieso ist er denn bitte so ausgerastet?“, erkundigte sich Krone neugierig.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Na ja... Habe ein bisschen über... die Blacks hergezogen... Am Essenstisch.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oh je...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Mum und Dad haben mehrmals gesagt, dass... ich aufhören soll, aber ich habe nicht aufgehört.“, berichtete er seufzend. „Dann ist Dad ausgerastet. Ging alles verdammt schnell.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Glaube ich gerne...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Als ich wieder zu mir kam, wollte ich... einfach nur noch weg da und habe ein bisschen was gepackt... Ihr wart mein erster Gedanke.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Und der ist bekanntlich der richtige.“, sagte James ganz stolz. „Du bist hier immer Willkommen, Tatze.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Komisch... Das hat deine Mum auch gesagt.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Siehst du? Dann muss es ja stimmen!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke schön...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Soll ich dir beim Auspacken helfen?“, erkundigte sich Krone hilfsbereit.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Noch nicht, aber morgen bestimmt.“, erwiderte er gelassen. „Deine Mum macht wohl noch das Gästezimmer für mich bereit.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Waaas? Du bleibst nicht in meinem Zimmer? Uncool!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wir können uns doch jeder Zeit sehen, Bro.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Werden wir auch! Dafür werde ich sorgen!“, lachte James. Bei ihm klang es nach einer Drohung. Dennoch ließ es Sirius liebevoll schmunzeln.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Gerade als James noch irgendwas sagen wollte, kam Fleamond in das Zimmer. In seinen Händen hielt er ein Tablett, auf dem eine dampfende Tasse Tee, ein Schälchen Milch und etwas Zucker stand. Er stellte es auf dem Nachttisch ab.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„So, mein Junge, dein warmes Getränk ist fertig.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke sehr, Mist-... Fleamond.“, sagte Sirius aufrichtig und nahm sich einen halben Löffel Zucker und einen Schuss Milch, um damit den Tee umzurühren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als er den ersten Schluck nahm, kam es ihm wie eine Welle Lava vor, die durch seine Speiseröhre schoss! Er war wohl wahnsinnig unterkühlt gewesen. Lag vermutlich daran, weil er schon nass in den Bus gestiegen war... Und dann hatte er im strömenden Regen unentschlossen vor der Haustür der Potters gestanden.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der zweite Schluck war dafür umso angenehmer. Er spürte, wie sich die Wärme in seinem Magen ausbreitete und einen angenehmen Schauer verursachte. Also trank er weiter.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wo ist eigentlich Euphemia?“, erkundigte sich Mister Potter irritiert.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oh, sie bereitet ein Bad für mich vor.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ah! Eine grandiose Idee! Ich weiß schon, warum ich diese Frau geheiratet habe!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich dachte, weil du mich liebst.“, räusperte sich Misses Potter, die gerade das Zimmer betreten hatte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, das war auch ein Grund...“, grinste Fleamond breit.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Potters hatten stets Humor gehabt. Sie neckten sich liebevoll gegenseitig, nahmen aber auch gerne mal James auf den Arm. Sirius fand das sehr angenehm und genoss es sehr.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Mein Lieber, du kannst nun gerne baden gehen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke, Miss-... Ach verdammt! Ich gewöhne mich bestimmt noch dran.“, fluchte Sirius schmunzelnd.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ganz bestimmt.“, erwiderte Euphemia lächelnd. „James behauptet laufend, dass du sehr intelligent seist. Es sollte also funktionieren.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Bestimmt. Danke.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mit einem letzten Blick zu den Potters ging er mit seinen Wechselklamotten zum Badezimmer. Hier gab es so viel Freude und Wärme... Er konnte sogar im Bad hören, dass die Familie miteinander lachte. Es war anders als bei den Blacks. Anders und besser.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Lächelnd stieg er in das warme Wasser, nachdem er sich die nasse, klebrige Kleidung vom Leib gezupft hatte. Es war eine Linderung. Erschrocken stellte Tatze fest, dass sein ganzer Körper von Hämatomen übersät war. Einige waren kleiner, andere wirklich groß. Fast alle hatten schon eine echt tiefe Farbe angenommen und sie taten furchtbar weh.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Doch es wurde unbedeutender, als er in der Wanne versank und sich von der Wärme umschließen ließ. Sie wärmte ihn nicht nur von außen, sondern glitt nach und nach auch in sein Innerstes. Das Prasseln des Regens an den Fensterscheiben hatte eine seltsam beruhigende Wirkung.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sirius war sich noch nie sicherer gewesen, dass er Zuhause angekommen war.[/JUSTIFY][JUSTIFY] [/JUSTIFY][JUSTIFY]Euphemia Potter machte ihr Versprechen wahr und heilte alle Verletzungen von Sirius Black, die sie heilen konnte. Das ersparte ihm weitere Narben und natürlich auch die enormen Schmerzen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Noch besser war nur, dass die Potters tatsächlich zu seiner Familie aufgebrochen waren und sie für ihr Verhalten stark kritisiert hatten. Im Anschluss hatten sie die restlichen Sachen von Sirius gepackt und dessen Motorrad aus der Garage geholt, um alles in ihr eigenes Anwesen zu bringen. Sie wollten ihn erst wieder Heim lassen, wenn er es auch selbst wollte und es dort sicher war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Das Gästezimmer war kaum kleiner als das Zimmer seines besten Freundes. Sie besorgten ihm sogar einen größeren Kleiderschrank und einen besseren Schreibtisch, damit er sich hier richtig entfalten konnte. Immerhin war der Raum eigentlich für kurzzeitige Besucher gedacht, die höchstens eine Woche verweilten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Misses Potter machte sich große Sorgen um ihn. Er hatte ihnen erzählt, dass seine Eltern ihn gerne auch ohne Essen auf sein Zimmer geschickt hatten. Es war eine Strafe gewesen, wenn Sirius sich ihrer Meinung nach nicht angemessen benommen hatte. Deshalb füllte Euphemia ihm laufend neues Essen auf, damit er endlich etwas zunahm. Manchmal dachte er, dass er bald platzen würde! Doch er wusste ihre Fürsorge zu schätzen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Es ging so weit, dass Misses Potter sogar jeden Abend in ihr Zimmer kam und ihnen einen heißen Kakao mit Marshmallows brachte. Laut James hatte sie das sonst nur gemacht, wenn er krank war oder Geburtstag hatte. Doch sie beschwerten sich natürlich auch darüber nicht.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Richtig lustig wurde es, wenn sie mit Fleamond Zeit verbrachten. Er spielte seinem Sohn liebend gerne Streiche! Einmal hatte er auf der Türschwelle ein Seil gespannt, über das Krone gestolpert und direkt in eine Wanne mit kaltem Wasser gestürzt war. Fleamond hatte gebrüllt vor Lachen! Es war so ansteckend gewesen, dass nicht nur Tatze mitlachte, sondern auch James.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Abends saßen sie oft zusammen und spielten alle möglichen Spiele zusammen, während Fleamond von der Erfindung seines Haarglättungsmittels berichtete, was ihn einst reich gemacht hatte. Oder eher reicher... Er hatte das Familienvermögen mal eben vervierfacht und seine Firma schließlich mit großem Gewinn verkauft.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Mister Potter erzählte Sirius sehr offenherzig, dass jeder Potter dieses unbändige, schwarze Haar hatte, was auch James besaß. Ihn selbst habe es irgendwann so sehr genervt, dass er zu forschen begann. Peinlich berührt gab er sogar zu, dass er selbst nie geglaubt hatte, dass er wirklich mal ein Mittel gegen widerspenstige Haare finden würde. Und erst recht nicht, dass es so viel Geld einbringen würde![/JUSTIFY][JUSTIFY]Euphemia gab daraufhin zum Besten, dass sie ihn nur geheiratet habe, weil er eines Tages plötzlich glattes, glänzendes Haar gehabt hatte. Seine Zottelmähne habe sie so sehr abgeschreckt, dass sie sich eigentlich keine Beziehung hatte vorstellen können. Also hatte er mit seinem Wundermittel nicht nur das Familienvermögen stark angehoben, sondern auch die Liebe seines Lebens gesichert.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie bestätigten ebenfalls die Erzählungen von James. Sie waren wirklich lange kinderlos geblieben und hatten sich gerade mit dem Gedanken abgefunden, dass es bis zu ihrem Lebensende so bleiben würde, da wurde sie unverhofft schwanger. Sie bereuten es keineswegs. Natürlich konnten sie nicht mit jüngeren Eltern mithalten, aber dafür war James für sie ein Wunder. Und so behandelten sie ihn auch...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Lächelnd hörte sich Sirius all das an und beneidete seinen besten Freund insgeheim. Dann aber fiel ihm ein, dass er nun auch erstmal ein Teil davon war. Es fühlte sich so gut an...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Natürlich schrieben Krone und er auch Moony und Wurmschwanz, dass er nun vorerst bei den Potters lebte. Beide wollten gerne wissen, was vorgefallen waren, doch sie vertrösteten sie damit, dass sie lieber in Hogwarts darüber sprechen sollten, statt per Eulenpost. Man wusste nie, welche Briefe alles abgefangen wurden und von wem...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Damit waren ihre beiden Freunde nicht glücklich, gaben sich aber vorerst damit zufrieden. So brauchten sie zumindest nicht an zwei Adressen Briefe schicken und konnten Nachrichten an beide einfach in einem einzigen Umschlag verschicken.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sirius konnte wirklich behaupten, dass es die besten Sommerferien in seinem ganzen Leben waren. Sie hatten grauenvoll angefangen, doch sie schienen ein fabelhaftes Ende nehmen zu wollen.[/JUSTIFY][JUSTIFY] [/JUSTIFY][JUSTIFY]Da die Potters auch für James noch nicht alle Materialien für das nächste Schuljahr besorgt hatten, nahmen sie Sirius Black direkt mit in die Winkelgasse. Sie reisten per Flohpulver, was für sie alle kein Problem darstellte. Sie alle wussten, wie sie es benutzen mussten und taten es nicht zum ersten Mal.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wurmschwanz konnte sie nicht in der Winkelgasse treffen, aber Remus versprach, dass er alles versuchen würde, damit er auch da war. Er musste auch noch sein Zeug besorgen. Nur musste natürlich auch sein Vater die nötige Zeit dafür aufbringen können.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Potters kauften ihnen ständig Sachen. Eis, magische Trickspielzeuge und alles, was sie noch gerne haben wollten. Sie kauften ihnen sogar einige Süßigkeiten-Pakete, damit sie die mit nach Hogwarts nehmen konnten. Man wusste nie, wann man es nach Hogsmeade schaffte, aber so hatten sie Vorräte. Sie ließen sich auch nicht davon beirren, dass sie schworen, sie hätten noch genug von ihren Geburtstagen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie scheuten auch keine Kosten bei den Büchern und Umhängen. Dieses Jahr stand nämlich auch ein Festumhang auf der Liste und sie beide brauchten einen neuen. James war nicht nur gewachsen, sondern wurde immer muskulöser durch das Quidditch. Das traf auch auf Sirius zu.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Tatze wollte seine Sachen selbst bezahlen, doch entweder drängelte sich Misses Potter vor oder Mister Potter. Sie bestanden darauf, dass sie die Kosten trugen. Er sollte seine Galleonen lieber sparen. Falls er sofort ausziehen wollte, sobald er volljährig wurde – was er definitiv wollte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Irgendwann gab er es auf und ließ die Potters einfach machen, was immer sie wollten. Es fühlte sich eigenartig und falsch an, doch es gab eben Menschen, die sich nicht beirren ließen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Wie sollte es anders sein, trafen sie Moony in Flourish and Blotts an. Es war der Buchladen der Winkelgasse. Ein enger Laden, der aber eine wirklich große Auswahl hatte, jedoch hauptsächlich Neuwerke anbot. Es gab auch einen Laden, der gebrauchte Schulutensilien verkaufte. Immerhin hatte nicht jeder Zauberer das Geld, um alles neu für seine Kinder zu besorgen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]So war es auch bei Remus Lupin. Sein Vater kaufte fast alles gebraucht, weil die neuen Sachen einfach nicht erschwinglich waren. Jedoch gab es Dinge, die sie tatsächlich so kaufen mussten. Bücher, die zum Beispiel gerade erst erschienen waren und deshalb noch nicht gebraucht gekauft werden konnten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Das traf auf das Zaubertrankbuch auf ihrer Liste zu. Moony hielt es gerade in seiner Hand, als er seine Freunde in der Menge ausmachte: „He, Tatze! Krone.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Beide horchten auf, strahlten und eilten zu dem Werwolf, der zwischen den Leuten echt unterging. Er war so blass wie immer. Sirius meinte sogar, dass er noch mehr abgenommen hatte...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er sollte mal von Euphemia gemästet werden..., überlegte er amüsiert. Er braucht das echt mal![/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du hast es also tatsächlich geschafft, Moony.“, freute sich Krone euphorisch. „Wie geht es dir? Wo ist dein Dad?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Er versucht im Second hand shop für mich einen Festumhang zu besorgen...“, gestand Remus verlegen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sollen wir dir mit etwas Geld aushelfen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nein, nein! Ist schon gut... Man braucht so etwas so selten, da kann es ruhig gebraucht sein. Wachse ja eh schnell raus.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Dafür müsstest du mal was essen.“, stichelte Sirius ihn schmunzelnd.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Du müsstest vielleicht mal weniger essen.“, schlug der Werwolf grinsend vor und tippte seinem Freund gegen den Bauch. „Siehst ein bisschen fülliger um die Mitte aus.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Waaas? Du bist doch nur neidisch! Sind alles Muskeln.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Muskeln? Ich bezweifle, dass du überhaupt weißt, wie Muskeln geschrieben wird.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich muss nicht wissen, wie man das schreibt, nur wissen, wie man sie aufbaut.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Touché.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Genug geflirtet?“, warf James amüsiert ein. „Wo hast du das Zaubertrankbuch gefunden?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Es liegt da vorne.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wunderbar!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nicht so wunderbar waren die Finger, die er berührte, als er sich das Buch nehmen wollte. Anfangs dachte sich Krone nichts dabei, doch dann blickte er auf und erkannte, dass es Schniefelus‘ knochigen, blassen Finger waren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Als habe er gerade eine heiße Herdplatte angefasst, zuckten seine Finger zurück. Witzigerweise wich in diesem Augenblick auch Severus Snape zurück, dem wohl auch klarwurde, wen er da gerade versehentlich angefasst hatte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Hat jemand was zum Desinfizieren?“, fragte James an seine Freunde gewandt. „Ich fürchte, ich habe einen Krankheitsüberträger berührt.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich bin auch nicht gerade glücklich darüber, Sankt Potter.“, spie Severus wie Gift heraus.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Miau~!“, kommentierte Sirius den kleinen Bitch-Fight, der zwischen den Jungs ausgebrochen war. Dafür erntete er von beiden böse Blicke.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Kannst du dir überhaupt ein neues Buch leisten, Schniefelus? Du kannst dir ja offenkundig nicht mal das Wasser zum Duschen leisten...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wenigstens kann ich zumindest lesen, anders als du.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich kann sehr wohl lesen, aber ich bevorzuge...“, Krones Blick huschte abwertend auf die ausgestellten Zaubertrankbücher. „Interessante Lektüren mit mehr Nutzen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Es hat also keinen Nutzen, wenn du dir die Arme beim Quidditch brichst und du einen Heiltrunk bekommst, damit du bald wieder fit bist? Interessant...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]James errötete, während er seinen Erzfeind böse anfunkelte. Die Runde ging definitiv an Schniefelus! Innerlich hörte Sirius einen Gong schlagen. Die nächste Runde war eröffnet...[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Zumindest kann ich mich auf einem Besen halten.“, stichelte Krone böswillig. „Und als Quidditch-Kapitän komme ich bei den Ladys wunderbar an. Du beleidigst sie ja lieber... Hat das bisher denn irgendwie funktioniert? Hast du nun ein Date mit Evans?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Severus presste die Lippen zu einer Linie zusammen, während seine perlenschwarzen Augen ihn eine Weile hasserfüllt anstarrten. Die Runde ging an James.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Zaubertrankfreak wollte aber offenbar nicht weitermachen, denn er packte sich stattdessen eines der Bücher, drehte sich auf dem Absatz um und ging zur Kasse. Die nicht ganz vollzähligen Rumtreiber ließen ihn gehen, behielten ihn aber im Auge.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er war aber schnell vergessen, denn die Potters betraten gemeinsam mit Moonys Vater den Buchladen. Die Erwachsenen unterhielten sich angeregt und trugen dabei ein paar Taschen mit sich herum. Misses Potter erkundigte sich gerade nach Hope Lupin – Remus‘ Mutter – als sie die Kinder erreichten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ihr geht es gut.“, hörten sie Lyall Lupin sagen. „Ist nur alles stressig... Ihr wisst schon... Mussten wieder umziehen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das tut mir leid.“, sagte Fleamond aufrichtig. „Wenn ihr mal Hilfe braucht, meldet euch.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke, danke, wir schaffen das.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Habt ihr alles gefunden, Jungs?“, erkundigte sich Euphemia lächelnd.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Fast.“, erwiderte Krone gelassen. „Brauchen noch die Kräuterkundebücher, dann haben wir es.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Nun endlich nahm er sich zwei Exemplare von den Zaubertrankbüchern. Eines für sich, eines für Sirius.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Auch in Flourish and Blotts bezahlten die Potters den gesamten Einkauf. Tatze seufzte, widersprach aber nicht mal mehr. Zumindest erlaubten sie ihm, seine Einkäufe selbst zu tragen. Das war anstrengend, doch er wollte diese liebevollen Menschen nicht ausnehmen wie eine Weihnachtsgans.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wollt ihr vielleicht noch ein Eis?“, erkundigte sich Fleamond heiter. „Hattest du schon ein Eis, Remus?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nein, Sir.“, antwortete der Werwolf wahrheitsgemäß. „Aber Sie müssen das echt ni-...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Zu spät. Mister Potter stand schon bei Florean Fortescues Eissalon und besorgte drei Eis für die Kinder. Mister Lupin hatte zuvor noch gesagt, dass er selbst keines haben wollte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke, Mister Potter...“, murmelte Moony kleinlaut, als er das Eis entgegennahm.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Fleamond.“, korrigierte Mister Potter ihn.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Entschuldigung...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wollt ihr noch irgendwo hin?“, erkundigte sich Euphemia mütterlich.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wie wäre es mit Qualität für Quidditch?“, schlug James strahlend vor. „Ich muss doch gucken, ob es irgendwas Neues gibt. So als Kapitän...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Natürlich, Liebling, dann gehen wir da hin.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Krone war überglücklich, dass sie zu dem Sportladen gingen. Wie immer war er voll! Am Schaufenster bewunderten einige die ausgestellten Rennbesen. Vor allem natürlich die neusten Modelle! Es kam eigentlich jährlich irgendein neuer Besen, der als der beste aller Zeiten verkauft wurde. Jedes Jahr wurden die neusten Modelle teurer und teurer.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Trotzdem kauften die Potters ihrem Sohn immer wieder die Rennbesen, die er auch haben wollte. Sie waren wirklich stets eine Verbesserung, doch ob sie auch immer den Aufpreis wert waren... Sirius war sich da nicht so sicher. Er musste nicht jedes Jahr einen neuen Besen haben und machte dennoch als Hüter eine gute Figur.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Was sicherlich auch mit meinem Aussehen zu tun hat., gluckste er innerlich.[/JUSTIFY][JUSTIFY]James bekam sich kaum ein! Er rannte von Besen zu Besen, von Regal zu Regal und plapperte wie irre dabei. Tat alles dafür, damit man ihn als Kenner wahrnahm, nicht als der Trottel, der er gerne mal war. Vor allem in Lilys Nähe.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sowohl Moony als auch Tatze ließen ihn machen und sahen sich dafür selbst um. Ihm stach nichts ins Auge, was er selbst unbedingt haben wollen würde. Dafür durften aber James‘ Eltern wieder tief in die Taschen greifen. Er wollte ein paar Bücher über Quidditch und den neusten Rennbesen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Der Rennbesen wird Ihnen in ein paar Tagen zugeschickt.“, sagte der Verkäufer höflich. „Wir haben eine Warteliste, sind aber gut im Zeitplan. Vor der Saison wird er da sein.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wunderbar!“, freute sich James strahlend. „Danke, Mum, danke, Dad!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er umarmte beide und sie waren glücklich, weil er es war. Das war ihnen jede Münze wert. Sirius beobachtete das so gerne, dass er beinahe vergaß, den Laden mit ihnen zusammen zu verlassen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wie wäre es noch mit einem Besuch bei Freud und Leid?“, schlug Krone heiter vor. „Wir müssen uns noch ein bisschen wappnen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Macht das, Jungs.“, sagte Misses Potter liebevoll. „Wir müssen nochmals zu Gringotts. Wir treffen uns dann dort.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Alles klar. Bis gleich!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Munter gingen die Rumtreiber durch die belebten Straßen und beachteten ihr Umfeld gar nicht. Lieber plauderten sie miteinander. Remus berichtete, dass seine Eltern sich wieder mal gestritten hatten, weil seine Mutter immer noch wütend war, weil Moony ein Werwolf geworden war. Sie warf Lyall vor, dass es alleine seine Schuld sei, weil er damals den Werwolf Fenrir Greyback beleidigt hatte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Fenrir hatte diesen Gefallen erwidert, indem er des nachts dann in das Zimmer des gerade mal fünfjährigen Remus‘ eingedrungen war und ihn infizierte. So gesehen traf ihn eine Mitschuld... Jedoch hatte der Werwolf entschieden, dass er sich auf diese Weise rächen wollte, also war es eigentlich nur seine Verantwortung, dass es so gekommen war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Doch ihre Lebenssituation war so angespannt, dass es nicht überraschend war, dass sie sich deshalb immer wieder in die Haare bekamen. Moony stand dann immer zwischen den Stühlen. Wusste nicht, was er sagen oder tun sollte...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Bisher rauften die beiden sich zwar immer wieder zusammen, doch Remus befürchtete, dass sie sich bald trennten. Und er fühlte sich schuldig... Immerhin mussten sie ja seinetwegen ständig umziehen. Sobald jemand sein Geheimnis lüftete und damit nicht einverstanden war, mussten sie gehen. Deshalb waren die Rumtreiber auch seine ersten und einzigen richtigen Freunde, die dazu auch noch keine Angst vor ihm hatten! Es verblüffte ihn immer wieder.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Tatze, nun habe ich aber genug geheult, erzähl‘ du mal, was eigentlich los ist.“, winkte Moony seufzend ab.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Dann geht das Geheule aber direkt weiter.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Aber ich wäre nicht mehr der Ursprung.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Auch wieder wahr...“, gestand der Langhaarige, der gerade ein paar Böller aus dem Scherzladen musterte. „Die Kurzfassung ist, dass ich mich mit meinem Vater angelegt habe und der hat dann endgültig die Nerven verloren. Hat mich in die Ohnmacht geprügelt und als ich wieder zu mir kam, habe ich die Flucht ergriffen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Er hat dich in die Ohnmacht geprügelt?“, wiederholte Remus schockiert. „Haben Mister und Misses Potter das gemeldet?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Euphemia und Fleamond.“, korrigierte Krone und Tatze ihn wie aus einem Munde und lachten anschließend.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Moony errötete etwas, rollte aber dennoch mit den Augen: „Ha, ha... Also... Was haben James‘ Eltern unternommen?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Auf meine Bitte nichts weiter. Nur meinen Kram geholt und sie für ihre... Erziehungsmaßnahmen kritisiert.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sie sollten dafür bestraft werden. Der kann dich doch nicht einfach fast tot prügeln!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Glaub‘ mir, das war nicht das erste Mal...“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das hat er schon öfters getan?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nicht unbedingt durch Prügel, aber er ist nicht gerade ein Herzchen.“, seufzte Sirius schulterzuckend. „Normalerweise nimmt er aber nicht so intensiv seine Fäuste.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Er foltert dich?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Moony, das musst du doch verstehen... Ich bin doch eine Schande!“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Der Werwolf rollte darüber die Augen und seufzte dann: „Das ist echt nicht witzig, Tatze.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Das weiß ich. Ich war dabei.“, erinnerte er ihn dezent. „Aber was bleibt mir? Ich muss es doch mit Humor nehmen, sonst zerbreche ich womöglich daran.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Entschuldige...“, nuschelte Remus behutsam. „Du weißt natürlich am besten, wie du mit dem Ganzen umgehen willst. Ich bin bloß so schockiert.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Verstehe ich. Würde mir an deiner Stelle sicherlich genauso gehen.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Stört es denn deine Eltern, dass du gegangen bist?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nicht wirklich...“, murmelte Sirius ehrlich. „Habe gehört, dass meine Mutter mich aus dem Familienstammbaum gebrannt hat, als ich kaum zur Tür raus war.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Schrecklich... Tut mir leid.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Muss es nicht. Es ist ja nicht deine schuld.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Tatze, das ist eine Redewendung.“, tadelte Moony ihn sanft.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ist mir bewusst. Sag‘ das einfach nicht.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Okay, okay! Kein Mitleid... Habe verstanden.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Danke.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie kauften noch einige Scherzartikel für ihren Aufenthalt in Hogwarts. Dieses Mal bezahlte Sirius alles. Da James‘ Eltern nicht da waren, konnte er zumindest hier mal einspringen und seinen Freunden eine kleine Freude bereiten. Sie würden den Kram eh gemeinsam nutzen![/JUSTIFY][JUSTIFY]Auf dem Weg zu Gringotts unterhielten sie sich angeregt über Quidditch. Krone prahlte damit, dass sie dieses Jahr Slytherin noch mehr als sonst abzocken würden. Er hatte ja bald den besten Besen aller Zeiten! Außerdem wäre die Gryffindor-Mannschaft sowieso die beste seit Jahren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Keiner von ihnen widersprach ihm oder unterbrach seinen Redefluss. Wenn es um den magischen Sport ging, verstand James Potter wirklich keinen Spaß. Vielleicht auch, weil er insgeheim hoffte, dass er Lily mit ihren Siegen beeindrucken konnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Das bezweifelte Sirius. Seit sie in der Mannschaft waren, hatten sie kaum mal ein Spiel verloren und es hatte nichts an der offensichtlichen Abneigung der Rothaarigen geändert. Das würde auch dieses Jahr so sein. Natürlich verschwieg er diese Tatsache.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Vor allem, weil das besagte Mädchen gerade vor Gringotts stand und mit zwei Erwachsenen sprach – vermutlich ihre Eltern. Tatze wusste, dass sie eine Schwester hatte, doch die war wohl nicht mitgekommen. Petunia hieß sie, soweit er es verstanden hatte. Ein schrecklicher Name für ein ebenso schreckliches Mädchen, wenn er an die Schilderungen des Gryffindor-Mädchens dachte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Petunia hasste wohl Zauberei. Er vermutete Eifersucht dahinter. Ihre Muggel-Eltern waren wahnsinnig stolz gewesen, als Lily das Schreiben von Hogwarts bekam, während Petunia gewöhnlicher kaum sein konnte. Deshalb mied sie dann sicherlich auch die Winkelgasse.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Lil!“, keuchte James euphorisch.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Oh, halt‘ doch besser den Mund!, dachte Sirius zweifelnd. Nun mach‘ dich nicht auch noch vor ihren Eltern zum Lappen![/JUSTIFY][JUSTIFY]Doch Krone war wieder in seiner eigenen Welt. Dachte nicht zu Ende. Liebestrunken eilte er auf den Rotschopf zu und vergaß vollständig seine Umgebung. Dabei rempelte er sogar eine andere Familie an, die wüst darüber schimpfte, während er nur eine Entschuldigung stammelte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Potter...“, murmelte die Sechszehnjährige und zog skeptisch die Stirn kraus. „Was für ein Zufall.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nicht wahr? Wie geht es dir? Wie war dein Sommer bisher? Du siehst toll aus!“, plapperte er viel zu schnell und Tatze musste sich an Moony festhalten, damit er nicht vor Lachen umkippte. „Sind das deine Eltern? Es freut mich sehr, Mister und Misses Evans! Sie haben eine tolle Tochter.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er meinte es sicherlich höflich, griff aber viel zu rasch nach den Händen des Paares, um diese energisch zu schütteln. Den Muggeln war anzusehen, dass sie vollkommen verwirrt und überfordert waren, doch sie blieben höflich. Lächelten sogar etwas betreten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ähm... Ja... Freut uns auch.“, stammelte Misses Evans überfordert. „Wer ist denn dein... Freund?“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oh, wir sind keine Freunde. Nicht wirklich...“, erklärte Lily augenrollend. „Das ist James Potter. Der James Potter.“, sagte sie eindringlich und deutete mit den grünen Augen fast schon etwas irre auf ihn.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Oh! Ah... Verstehe.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Oh je... Sie hat schon schlecht über dich gesprochen., sinnierte Sirius etwas amüsiert.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er griff dennoch rettend für seinen besten Freund, indem er endlich vorantrat: „Mister und Misses Evans, es freut mich sehr. Ich bin Sirius Black.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sehr erfreut.“, erwiderte dieses Mal Lilys Vater und schüttelte seine ausgestreckte Hand. Er war offenkundig erleichtert, dass er nicht genauso hektisch wie James war.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Und das ist unser Freund Remus Lupin.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Freut mich sehr.“, sagte der Brünette scheu, trat aber heran, damit er ihnen auch höflich die Hände schütteln konnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Geht es dir besser, Sirius?“, erkundigte sich Lily und deutete nochmals kurz auf James. Zwar schien der Streit schon in Hogwarts beigelegt worden zu sein und sie waren nun ja auch gemeinsam in der Winkelgasse, doch man wusste ja nie.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, klar, alles bestens.“, erwiderte der Black-Erbe gefasst. „Und geht es dir auch besser? Na ja... Wegen... Du weißt schon.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ja, viel besser. Dank dir.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]Irritiert horchte Krone auf und sah zwischen den beiden abwechselnd hin und her. Er war zu dem Zeitpunkt immerhin im Jungenschlafzimmer gewesen und hatte deshalb gar nichts mitbekommen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Cool.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Nun, wir müssen auch langsam mal los. Die Liste ist lang.“, winkte Lily Evans ab. „Wir sehen uns dann in Hogwarts.“[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Bis dann.“, sagten die drei Jungs fast wie aus einem Munde und sahen der Familie nach.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Kurz darauf kamen auch James‘ Eltern samt Mister Lupin wieder aus Gringotts heraus. Sie sahen so aus, als hatten sie eine sehr aufregende Fahrt hinter sich, aber sie hatten wohl auch bekommen, was sie brauchten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Sollen wir dann die Heimreise antreten oder braucht ihr noch etwas, Jungs?“, erkundigte sich Fleamond heiter. Er fuhr ganz gerne mit den Wagons durch die Tunnel Gringotts.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Also ich habe alles.“, seufzte James, der enttäuscht von sich selbst war. Er hatte es schon wieder übertrieben![/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich auch.“, stimmte Sirius zu.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Ich habe auch alles.“, ergänzte Remus ebenfalls.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Auf dem Rückweg unterhielten sich die Eltern miteinander und tauschten teilweise aufregende Geschichten aus. Es ging um die Flucht vor dem Pöbel, weil Remus ja ein Werwolf war und um die Entdeckung des Haar-Wundermittels von Mister Potter. Sie lachten über einige der Punkte oder fragten neugierig nach. So war es niemals einseitig.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Die Jugendlichen hingegen planten bereits, was sie alles in Hogwarts in diesem Jahr anstellen könnten. Sinnierten darüber, ob es wohl Änderungen unter den Professoren geben würde und ob Professor Slughorn dieses Jahr seine Drohung wahrmachte und auch den Leistungskurs aufgab, um sich zur Ruhe zu setzen. Außerdem stellten sie Wetten darüber auf, ob und wann Peter Pettigrew etwas Mut finden würde.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sirius tippte auf niemals. Remus war der Optimist und ging von der Mitte dieses Schuljahres aus, während James unsicher war. Er setzte sich dann auf frühstens Ende des letzten Jahres fest. Das schrieben sie natürlich auf, damit sie später mal darauf zurückgreifen konnten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Keiner war wirklich traurig, dass Wurmschwanz es nicht hierhergeschafft hatte. Sie mochten ihn, aber er gehörte einfach nicht wirklich dazu. Das ging nicht nur von ihnen aus, sondern auch von dem pummeligen Jungen selbst.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Alle waren traurig, als sie sich schließlich verabschieden mussten, doch ihnen war klar, dass sie sich bald in Hogwarts wiedersahen. Und das dann wieder für viele Monate! Wenn sie ehrlich waren, sahen sie einander mehr, als ihre eigenen Familien.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wenn etwas ist, dann schreibt mir sofort!“, bat Remus noch eindringlich, bevor er seinen Vater begleitete.[/JUSTIFY][JUSTIFY]„Wir haben dich auch lieb!“, rief Sirius ihm kichernd nach. Dafür erntete er einen tadelnden Blick.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Schulterzuckend schloss er sich lieber wieder den Potters an. Selbst die Winkelgasse hatten sie ihm so ungemein versüßt, dass er langsam glaubte, dass er eigentlich im Koma lag und sich diese ganze Zeit nur ausmalte. Doch so kreativ war er nicht![/JUSTIFY][JUSTIFY] [/JUSTIFY][JUSTIFY]In den letzten Tagen der Sommerferien unternahmen James und Sirius eine Menge miteinander. Sie machten die Straßen untersicher, besuchten Muggel-Lokale, um dort mal Getränke wie Bier auszuprobieren oder dort zu tanzen. Jedoch stellten sie schnell fest, dass sie keine Ahnung hatten, wie sie sich wirklich korrekt zu verhalten hatten. Was den Spaß keineswegs dämpfte![/JUSTIFY][JUSTIFY]Gemeinsam probierten sie sogar Zigaretten aus. Anfangs fanden sie es schrecklich, doch im Laufe der Zeit schien es irgendwas zu haben. Vielleicht auch nur, weil sie es zusammentaten. Jedenfalls verstand Tatze, weshalb so viele Menschen rauchten, denn es war irgendwie beruhigend. Aber der Geruch...[/JUSTIFY][JUSTIFY]Genau das verriet sie natürlich bei Misses Potter, die ihnen einen gefühlt stundenlangen Vortrag darüber hielt, dass sie für solche Drogen zu jung seien. Sie verdächtigte sogar Fleamond, dass er sie zu diesen Experimenten irgendwie angestiftet habe. Mister Potter schwor zwar feierlich, dass er ausnahmsweise unschuldig sei, doch seine Frau traute dem Ganzen nicht wirklich. Deshalb ließen sie die Versuche auch erstmal sein.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Stattdessen amüsierten sie sich mit den Scherzartikeln aus der Winkelgasse. Manchmal sogar zusammen mit Fleamond. Sie jagten Sachen in die Luft oder veranstalteten wirklich schöne Feuerwerke. Die Muggel-Polizei musste ständig rausfahren, konnten die Verursacher jedoch nicht ausmachen. Bald tuschelten die Nachbarn, dass irgendwelche Teenager nur aus Spaß randalierten und es eine Schande sei.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Euphemia dämpfte jedoch ihre Begeisterung und fragte sehr deutlich, ob sie alle ihre Hausaufgaben schon erledigt hätten. Hatten sie! Abgesehen von Geschichte und Zaubertränke... Es waren ihre Hassfächer, weshalb sie es immer weiter aufschoben, nur um es nicht machen zu müssen. Sinnlos, weil sie ja keine Wahl hatten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Das machte auch Misses Potter ihnen deutlich, die sie sofort an ihre Schreibtische verfrachtete und ihren Fortschritt überwachte. Sie ging sogar soweit, dass sie die anderen Hausaufgaben kontrollierte. Nur, falls die Jungs gelogen hatten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Fleamond wollte seine Gattin beruhigen, doch sie schnaubte nur verächtlich, dass die Schule wichtig sei und er das sehr wohl wüsste. An diesem Punkt gab er auch schon schulterzuckend auf und sagte ihnen, dass sie da nun durch müssten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Erst als sie wirklich alle Aufgaben erledigt hatten, durften sie sich wieder amüsieren. Ab da gab es dann auch wieder mehr Nachtisch und Euphemia selbst wirkte viel entspannter. Vor allem hatte sie die beiden Jungs jedoch dafür gelobt, dass sie die Aufgaben wirklich gut erfüllt hätten. Sie war beeindruckt von ihrer Intelligenz. Im selben Atemzug kritisierte sie dann aber auch wieder ihre Faulheit, was den Moment etwas zerstörte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Sie waren aber einfach nur froh, dass sie nun wieder machen durften, wonach ihnen war. Zu Sirius‘ Leidwesen wollte James dann nur noch für Quidditch trainieren. Das war zu Zweit nicht allzu einfach, aber ein paar Manöver waren drin und sich gegenseitig Bälle zu zuwerfen auch. Oder einfach nur um die Wette fliegen![/JUSTIFY][JUSTIFY]Um Quidditch spielen zu können, mussten sie immer mit ihren Besen zu einer verlassenen Wiese abseits. Manchmal kam Fleamond mit und sah ihnen dabei zu, um auf dem Rückweg dann darüber zu klagen, dass er auch gerne mal wieder so jung sei wie sie. Ihm fehlte vor allem das Duellieren.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Auf Tatzes Rückfrage berichtete er ihm, dass er sich in seiner Jugend sehr oft duelliert habe. Viele Mitschüler und Kollegen hatten Witze über seinen Vornamen gemacht. Um seine Ehre zu verteidigen, hatte er sie dann zu Duellen herausgefordert und diese zumeist auch tatsächlich gewonnen.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Jedoch fühlte es sich für Mister Potter so an, als wäre all das in einem anderen Leben gewesen. Er fühlte sich zunehmend älter, aber er versuchte wirklich alles, um fit zu bleiben und ein guter Vater zu sein. Das fand Sirius sehr bewundernswert.[/JUSTIFY][JUSTIFY]An ihrem letzten Ferientag zauberte Euphemia ihnen nochmals ihre Leibspeisen und es gab besonders viel Nachtisch. Sie richteten sogar noch einen gemeinsamen Abend aus, an dem sie viel miteinander lachten.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Misses Potter half ihnen sogar beim Packen ihrer Koffer! Erkundigte sich stets, ob noch was fehlte oder ob sie noch irgendwas für sie besorgen sollte. Ihre Fürsorglichkeit fand Sirius immer noch bezaubernd, auch wenn er sie nun schon eine Weile in Anspruch nehmen konnte.[/JUSTIFY][JUSTIFY]Er blieb dabei: Es waren die besten Sommerferien seines Lebens! Er wünschte sich, dass sie nie endeten, doch leider taten sie es...[/JUSTIFY]



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Wachtel
2019-12-02T20:53:40+00:00 02.12.2019 21:53
Hallöchen,

ich noch mal XD
Habe den ersten Band jetzt durch und muss zugeben ich bin schon ungefähr in der Mitte vom zweiten Teil.
Aber ich habe mir fest vorgenommen keine FFs mehr zu lesen ohne Kommentare zu schreiben.
In dieser Kommentarlosen Zeit.
Irgendwie hab ich das von 2008 alles anders in Errinnerung, aus diversen Foren....egal

Ich fand die Wendung der Geschichte sehr drastisch....und absolut spannend!!
Du hast sehr genial geschildert wie für Camilia Realität und Traumwelt verschwimmt...
Ich fand es sehr irritierend, wie Tom ihr seine Errinnerungen an Sarah erzählt bzw. gezeigt hat.
Die Beschreibungen waren sehr bildlich...

Auch Sirius Brieffreundschaft zu Logan fand ich eine gute Idee. Man fieberte die ganze Zeit daraufhin, wann sich ihre Welten das erste Mal treffen.
und dann kam es doch realativ unerwartet.
Bin echt gespannt was zwischen Tom und dem Professor vorgefallen ist.
Schade, dass Sirius ihn nicht drauf anspricht.
Bin da tatsächlich sehr neugierig....
Finde es echt gut, dass man einen Einblick in Sarahs Charakter und ihre Wesenveränderung bekommt.

Die Folterszenen hast du echt krass beschrieben.
Malfoy senior ist mir irgendwie unerklärlicherweise sympatisch....tatsächlich. Kein plan warum.
Und was Voldemort jetzt letzendlich will ist einfach....wahhhh...igiiit.....
Hoffentlich kommt es nicht dazu!!!
Aber passen tut es irgendwie - also Mal abgesehen von der Unsterblichkeit - aber zu seiner verdrehten rassistischen Ideologie.
Es tat mir schon sau leid, dass der kleine Regulus das Mal bekommen hat. *Regulus Fähnchen Schwing*

Noch einprägsamer als die Folterszenen und die Morde rund um Camillia war für mich aber echt das Flucht Kapitel.
Deshalb kommentiere ich auch hier.
Verzeih mir bitte, dass ich zu faul bin, zu jedem Chap etwas zu schreiben.
Ich fand die Kellerszenen zwischen Sirius und Orion echt wiederlich...also natürlich sehr bildlich und detailreich geschrieben.
Aber echt hart halt. Hat mir echt geschaudert. Armer Siri...
Aber so typisch unüberlegt, auch Sirius ein Muggelstämmiges Mädchen mit auf eine Reinblüterparty zunehmen.
Das ist einfach voll Sirius.
Erst währenddessen über die gravierenden Folgen seines Handelns nachdenken.
Heftig mit dem Brandzeichen...man musste echt mitfühlen.
Orion ist echt ein Bastard.
Dafür ist Siri ja endlich entkommen, ich mag die Fluchtszene. Interessant auch das er zuhört wie seine Mum ihn aus dem Teppich brennt.
Wahh ich stehe auf Mrs. Potter. Soo süß. So mütterlich, fürsorglich und halt vollkommen.

Klasse auch der Epilog. Ich mag die erste Begegnung zwischen Sirius und Camy. So bildlich und schön halt. Auch mit Lucius im Hintergrund, der zu blöd ist ihren Koffer zu schleppen.
Und schön einprägsam halt. Nicht zu kurz und nicht zu lang. Halt völlig zufällig.
Kam cool rüber.

Ich gebe mir echt Mühe, die Peter Anthipathie zu überlesen. Gelingt mir nicht so ganz. Deshalb scroll ich an den Stellen jetzt immer ein bisschen runter. Nicht böse sein.

Vielen Dank für ein nettes Leseerlebnis in dieser Woche. Tolle Story.


Gruß, Wachtel
Antwort von:  Kylie
03.12.2019 19:02
Huhu Wachtel,

und auch hier nochmals danke für deinen ausführlichen Kommentar! :-*
Für mich ist es vollkommen in Ordnung, wenn du nicht jedes Kapitel einzelnd kommentierst, sondern deine Erfahrungen in einem einzigen Kommentar zusammenfasst. ;-)

Tatsächlich hat es mich auch viel Herzblut gekostet, diesen Realitätsverlust und dieses Teilen von Erinnerungen und Gefühlen so bildlich wie möglich rüberzubringen. Mir war es wichtig, dass nicht nur ich mitfühle, sondern jeder Leser bzw. Leserin auch. Umso glücklicher bin ich, dass es dich offenbar genau so erreicht hat, wie es mein Wunsch war. *puh*

Ich musste ja noch eine kleine Spannungskurve aufbauen, deshalb hat Sirius schön die Füße stillgehalten. *haha* Aber die genauen Ereignisse kommen auch schon im zweiten Band. ;-)

Auch bei den Folterszenen war es mir tatsächlich wichtig, dass man Mitleid mit den Opfern hat, weshalb ich möglichst detailliert geworden bin. Wollte aber auch nicht zu weit gehen.
Und definitiv ist es eklig, was Voldemort von ihr möchte, doch bei seiner Familiengeschichte und Wertvorstellungen... Da muss ja so etwas bei rum kommen. :'D

Auch das war mir wichtig, dass man Orion als ein Monster wahrnimmt - wobei natürlich Walburga nicht viel besser ist. Natürlich war die Provokation von Sirius nicht durchdacht, aber wie du schon richtig angemerkt hast - voll Sirius!
Bei der Flucht zu den Potters, wollte ich sogar ein paar Parallelen zu Harry ziehen, der ja selbst mit Hilfe des fahrenden Ritters geflohen ist - wenn auch eher zufällig. :D

Es macht mich sehr glücklich, dass dir auch der erste Zusammenstoß von Sirus und Camy gefällt. Ich habe da extrem lange überlegt, ob sie sich schon am Bahnhof sprechen oder erst in Hogwarts, fand es so aber irgendwie passender.

Ich wünsche dir weiterhin viel Freude beim Lesen und nochmals vielen Dank für dein Feedback! :D

LG
Cicilla


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