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Nimm mein Herz und führe mich

von

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In der Sommerhitze: Frühstück und Verständnis

Der nächste Morgen war ein wunderbar sonniger Samstag.

Marti erwachte, weil ihn etwas an der Nase kitzelte. Die Sonne?

Er schlug die Augen auf und stellte fest, dass es Jakos Haarschopf war. Er schmunzelte. Und fühlte sich gleich wohl und zufrieden.

Jako hatte im Schlaf den Arm um ihn gelegt und sich ganz nah an ihn gekuschelt. Sein warmer, ruhiger Atem streifte Martis Gesicht. Seine Züge waren wunderschön, so friedlich und entspannt.

Marti durchflutete eine Welle der Zuneigung.

Er schloss noch einmal die Augen und genoss die Nähe.

Und eh er sich's versah, war er noch einmal eingeschlafen.
 

Als er wieder erwachte, stellte er fest, dass Jakos Blick mit einem Lächeln auf ihm ruhte.

„Guten Morgen, du Schlafmütze.“

„Guten Morgen, schöner Mann.“

Marti gähnte und küsste seinen Verlobten auf die Nasenspitze.

Dann rappelte er sich auf.

„Ich geh mal Frühstück machen.“

Jako schaute zufrieden zu, wie Marti sich Jogginghose und Shirt überzog sich einmal durchs Haar fuhr. Ja, so sollte das sein. Er hatte ihm gestern vorm Einschlafen befohlen, sich am nächsten Morgen ums Frühstück zu kümmern.
 

Sie hatten in den letzte Wochen des Ausprobierens und miteinander und voneinander Lernens festgestellt, dass Marti es liebte, seinen Schatz ein bisschen zu bedienen.

Er deckte den Tisch gleich für die anderen mit. Schnitt Brot auf, machte Kaffee, stellte Wurst und Käse zurecht, koche Eier. Richtig liebevoll. Es machte ihm einfach Spaß.

Dann holte er Jako.
 

Sie frühstückten gemütlich, alberten rum, redeten, genossen den herrlichen Morgen.

So nach und nach kamen auch Felix und Frodo und Flo, der mal wieder hier gepennt hatte, dazu und freuten sich über den gedeckten Tisch.

„Prima, so lass ick mir dit jefallen“, sagte Frodo.

„Könnt ihr öfter machen.“

„Martis Job“, antwortete Jako. „Für mich macht er das tatsächlich öfter.“

„Na, wie et aussieht, haste ihn ja jut im Griff“, sagte Frodo unbekümmert und grinste.
 

Marti prustete fast seinen Kaffee über den Tisch, schaute Jako an und schon ging es wieder los ... sie lachten hemmungslos, und als sie wieder etwas zu Atem kamen, jappste Marti:

„Wenn du wüsstest, wie recht du hast!“

„Hab ick hier wieder ma wat nich mitjekriegt?“ Frodo war verwirrt.

„Ick glaub auch, hier schwebt was im Raum, was ein Uneingeweihter nicht versteht“, sagte Flo – der Psychologie-Student brach durch.

Felix seufzte.

„Ich glaub, ich muss euch da mal was erklären. Darf ich ...?“

Er schaute die beiden, die es unmittelbar betraf, fragend an.

Marti wiederum schaute zu Jako und sagte grinsend:

„Musst du ihn fragen. So was zu entscheiden, ist immerhin SEIN Job.“

Jako nickte Felix zu, und der begann, zu erklären.
 

Jakos Gedanken schweiften ab.

Wenn man es recht bedachte, hatte Marti mit seiner Bemerkung eigentlich die Entscheidung vorweggenommen. Wie hätte er jetzt noch ablehnend antworten können? Die anderen hätten auf jeden Fall auf einer Erklärung bestanden. Er schmunzelte, als ihm bewusst wurde, dass das durchaus nicht das erste Mal war, dass etwas ähnliches geschah. Marti hatte so, wahrscheinlich unbewusst, einen Weg gefunden, an Entscheidungen beteiligt zu sein bzw. sie zu beeinflussen, ohne sich aus seiner gehorchenden Rolle zu begeben. Jako fand das amüsant. Wahrscheinlich schaffte das einen ganz guten Ausgleich zwischen ihnen beiden. Er beschloss, es ihm diesmal durchgehen zu lassen. Es würde aber auch sicher Momente geben, wo er Marti für eine solche Aktion würde zur Rechenschaft ziehen müssen.
 

Felix Stimme drang an sein Ohr.

„... na jedenfalls, ihr seht ja selber, die beiden sind super glücklich miteinander, und kommen klar, und ...“

„Hey Felix“, unterbrach Flo.

„Du musst die beiden nicht verteidigen. Alles okay, ja?“

Er sah Marti an. Dann Jako.

„Wollt ihr drüber reden?
 

„Eigentlich nicht“, sagte Marti.

„Jedenfalls nicht hier und jetzt. Wir sind beide glücklich mit dieser Art Beziehung, ich jedenfalls könnte mir nichts anderes mehr vorstellen. Wir haben beide viel darüber geredet und versucht, herauszufinden, warum wir so fühlen und so ticken, wie wir eben ticken.

Das herauszufinden, kannst du uns vielleicht tatsächlich irgendwann mal behilflich sein. Aber ehrlich gesagt, ist das gar nicht so wichtig. Wichtig ist nur, dass es eben unser Weg ist, für den wir beide uns ganz bewusst entschieden haben, und an euch ist es nur, das ganze zu akzeptieren.“

Dem hatte Jako nichts hinzuzufügen.
 

Frodo nahm einen großen Schluck Kaffee.

„Verstehen tu ick et nich recht“, sagte er.

„Aber akzeptieren – klar, wieso auch nicht? Ihr seid beide Typen, die wissen, was sie tun, also soviel steht ma fest. Und wenn ihr dit so wollt, denn macht ma.“
 

Flo grinste breit.

„Wat ick ja interessant finde“, sagte er langsam, „ ist die Tatsache, dass Marti hier die Unterhaltung bestreitet bzw. durchaus auch schon mal in eine Richtung beeinflusst. Und das mit dem unschuldigsten Gesicht der Welt. Und wenn ich Jakos Grinsen so sehe, ist mit klar, dass der das auch schon bemerkt hat.“

Jako guckte etwas verblüfft. Dann feixte er. Klar eigentlich, dass Flo sowas nicht entging. Marti dagegen wurde verlegen und grinste schief.

„Na ja, da hast du nicht ganz Unrecht. Das mache ich gar nicht unbedingt bewusst, aber ich habe so meine Möglichkeiten, das, was ich möchte … rüberzubringen ...“ Er wurde rot.

Jako musste lachen.

„Du bist süß, wenn du so verlegen bist.“

Jetzt lachten auch die anderen. Marti inklusive.
 

„Ich hab jedenfalls auch nicht den Eindruck, das zwischen euch irgendeine Schieflage herrscht“, fuhr Flo fort.

„Insofern geht et mir wie Frodo: wirklich verstehen – nein. Aber akzeptieren auf jeden Fall.“
 

Das fühlte sich ziemlich gut an. Dass ihre Freunde so offen waren und sie einfach nahmen, wie sie eben waren. Marti kuschelte sich an Jako und fühlte sich rundum wohl.
 

Sie beendeten das Frühstück. Als sie ihr Zeug aufräumen wollten, sagte Jako:

„Lasst mal, das machen Marti und ich.“

Also ließen die anderen alles stehen und trollten sich in ihre Zimmer, Flo mit zu Frodo, denn die wollten am Script fürs nächste Nerd-Ranking arbeiten.

Marti und Jako machten sich an die Arbeit. Als sie soweit fertig waren, nahm Jako seinen Schatz in den Arm.

„Ich liebe dich, Marti.“

„Ich liebe dich auch.“

Sie küssten sich.
 

„Jako?“

„Ja?“

„Es ist schön, dir zu gehorchen. Es tut mit gut.“

„Und ich genieße total, dass du mir gehorchst. Und du machst das echt gut. Jedenfalls meistens.“

Sie küssten sich wieder. Drückten sich eng aneinander.

„Meistens?“, fragte Marti.

„Meistens“, bestätigte Jako.

„Na ja“, flüsterte Marti. „Das muss reichen. Nicht, dass es am Ende noch langweilig wird.“

„Das wird es nicht“, flüsterte nun auch Jako, und während er Marti einen Klaps auf den Hintern gab und schmunzelnd bemerkte, wie Marti scharf die Luft einsog, küssten sie sich erneut.
 

„Wir sollten besser aufs Zimmer“, hauchte Marti. „Sonst vernasche ich dich hier auf dem Küchenboden.“

Sie schafften es, einigermaßen unauffällig auf Martis Zimmer. Und dort liebten sie sich, und es wurde alles andere als langweilig.
 

Der Sommer, der ohnehin schon aus alles Rohren feuerte (wir erinnern uns --- Wer ist hier der Babo, hää?) verschluckte sich fast und legte vor Aufregung noch ein paar Grad zu.

Es war heiß, es war großartig, es war ein Tag, an dem es nichts schöneres gibt, als das Leben in vollen Zügen zu genießen.
 

Und das taten sie.

Oh Jaaaaa.



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