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Wenn das Schicksal zum Verräter wird

von

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Neue Freunde wider Willen

In der Mittagspause traten Manami und Takehito gemeinsam in die Kantine der Senshin Oberschule. Es war keine große Kantine. Kein Vergleich zu der Kantine in der Schule in Tokio in der die beiden Teenager sonst ihr Mittag zu sich nahmen. In dem kleinen Raum fanden lediglich ein paar Tische Platz. Aber für die überschaubare Zahl an Schülern in der Senshin Oberschule durchaus ausreichend.
 

Die beiden Neuankömmlinge sahen sich um. Wo sollten sie sich nur hin setzen? Es schien sich bereits an jedem Tisch eine kleine Clique gebildet zu haben.
 

Doch dieses Problem sollte sich schnell in Luft auflösen.
 

Kaito Koruba rief Manami und Takehito direkt an seinen Tisch: „Yumi! Junichiro! Setzt euch zu uns!"
 

Kaito saß mit drei weiteren Mitschülern aus ihrer neuen Klasse an einem Tisch. An dem Tisch saßen: Aoko Nakamori, ein hübsches junges Mädchen mit dunklem Haar und blauen Augen. Links neben ihr saß Kaito Koruba, mit dem Manami ja schon Bekanntschaft gemacht hatte. Rechts neben Aoko saß Akako Koizumi, ein großes schlaksiges Mädchen mit violettem Haar und dunklen Augen. Und direkt neben ihr saß Saguru Hakuba, ein äußerst gut aussehender junger Mann mit blondem Haar. Es war unschwer zu erkennen, dass er kein gebürtiger Japaner war. Er schien seine Wurzeln im europäischen Raum zu haben, so vermutete Takehito.
 

Entgegen Manamis Erwartung gesellte sich ihr Begleiter direkt zu seinen Klassenkameraden. Das junge Mädchen war genervt. Musste das wirklich sein? Widerwillig folgte sie ihm. Das ganze schien ihr aber keineswegs zu passen. Sie hatte kein Interesse daran, irgendwelche Freundschaften an dieser Schule zu knüpfen. Absolut nicht. Ihr primäres Ziel war es schließlich schnellstmöglich nach Tokio zu ihren wirklichen Freunden zurück zu kehren. Sie wollte so schnell wie möglich zurück zu Kazuhiro, Akiharu, Sakura und Rika. Deshalb sah sie keine Veranlassung darin eine engere Bindung zu den Schülern hier aufzubauen. Das würde am Ende den Abschied nur umso schwerer machen, wenn sie und Takehito nach Tokio zurückkehren würden. Und diesen Schmerz wollte sie um jeden Preis vermeiden. Also zog sie es vor Abstand von den Schülern hier zu halten und ihr eigenes Ding durch zu ziehen. Ihr vermeintlicher Bruder allerdings schien da ganz anderer Meinung zu sein.
 

Sie setzten sich also zu ihren neuen Mitschülern. Allerdings war es unschwer zu erkennen, dass Manamis Begeisterung sich durchaus in Grenzen hielt.
 

Noch bevor die beiden etwas sagen konnten, ergriff Kaito, der offensichtlich sehr gern viel und schnell redete, bereits das Wort: „ Ich bin Kaito Koruba. Manami und ich hatten ja bereits das Vergnügen. Darf ich euch dann noch meine Freunde vorstellen? Das sind die wunderschöne Aoko Nakamori, die ruhige und zurückhaltende Akako Koizumi und der selbsternannte Schülerdetektiv Saguru Hakuba."
 

Bei dem Wort Schülerdetektiv wurde Takehito hellhörig. Jetzt wo Kaito es sagte und er sich Saguru näher ansah, erkannte er ihn. Er hatte schon öfter von ihm gelesen. Er hatte bereits viele knifflige Fälle hier in Kyoto gelöst. Alle begrüßten die beiden Neuen im Chor. Es war offensichtlich, dass diese vier Schüler durchaus an einer Freundschaft mit den beiden Neuankömmlingen interessiert waren. Sie hatten scheinbar direkt eine Sympathie ihren neuen Klassenkameraden gegenüber empfunden.
 

Während Takehito sich augenscheinlich darüber freute, direkt Anschluss gefunden zu haben, hätte Manami sich viel lieber an einen der freien Tische gesetzt und ihre Ruhe genossen. Denn erst jetzt bemerkte sie, dass es in dem Raum noch einen einzigen freien Tisch gab, der weit abseits von der Menge stand. Das wäre der perfekte Platz für sie gewesen. Aber damit hätte sie wohl unnötig die Aufmerksamkeit aller auf sich gezogen. Genau aus diesem Grund ließ sie die ganze Sache hier gerade über sich ergehen.
 

Doch dann sprach Aoko sie an: „ Mach dir wegen Ryusuke keinen Kopf, Yumi. Du weißt doch wie Jungs so sind. Sobald ein neues Mädchen an die Schule kommt, ist es doch wieder wie in der ersten Klasse. Und du bist in diesem Moment dann eben das schöne neue Spielzeug. Ryusuke ist immer so. Sobald ein neues Mädchen auf diese Schule kommt, das auch noch halbwegs gut aussieht, versucht er sie zu umwerben, in der Hoffnung endlich auch mal eine Freundin abzubekommen. Sein Verhalten ist also für ihn völlig normal. Aber nach Subarus klarer Ansage wird er dich in Zukunft wohl in Ruhe lassen und sich von dir fern halten. Ich bin mir sicher er wird dich ab jetzt in Frieden lassen. Mach dir also keinen Kopf."
 

Manami nickte nur, erwiderte allerdings nichts.
 

Doch dann zog etwas völlig anderes ihre Aufmerksamkeit auf sich. An der Frontseite der Kantine war eine riesige Fensterfront durch die man hinaus auf den Schulhof schauen konnte. Manami saß mit dem Rücken zu den Fenstern. Doch aus einem ihr bis heute unerfindlichen Grund wandte sie sich genau in diesem Moment um. Ein inneres Gefühl sagte ihr einfach, dass sie sich umdrehen sollte. Es war fast wie eine innere Eingebung. Es war, als würde das Schicksal genau das für sie vorgesehen haben. Schließlich wandte sie sich um und blickte durch die riesige Fensterfront hinaus auf den Schulhof. Und dann sah sie sie. Eine fünfköpfige Gruppe von Schülern, wie sie an der Fensterfront entlang liefen und auf den Außenzugang der Kantine zugingen. Etwas Geheimnisvolles ging von ihnen aus und fesselte Manami förmlich. Ihr Blick haftete an diesen fünf Schülern, von denen ihr drei bereits bekannt vorkamen. Aus einem ihr unerfindlichen Grund konnte sie ihren Blick nicht mehr von ihnen abwenden. Wer waren sie nur? Sofort hatten diese fünf Schüler ihr Interesse geweckt. Eine ungewöhnliche Aura umgab diese Gruppe von Schülern. Doch was war es nur? Was für ein Geheimnis umgab diese fünf Schüler?
 

Die Neugier des Mädchens war entfacht und nun wollte es unbedingt wissen.



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