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Ängste

und deren Bekämpfung
von

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Verzweiflung ...

Sobald sie aus dem Flieger ausgestiegen waren und die Gepäckausgabe hinter sich ließen, erwartete die junge Hyuuga ein ungewohntes Bild. Beinahe sofort gefror ihr das Blut in den Adern. Mit Entsetzen blickte sie den uniformierten Männern entgegen, die auf sie zukamen. Ängstlich umklammerte sie den Griff ihres Koffers fester und versuchte sich hinter Naruto zu verstecken. Dieser drückte den Rücken durch und sah den Polizisten erwartend entgegen.

„Uzumaki Naruto? Hyuuga Hinata?“

Beide nickten bestätigend.

„Folgen Sie mir.“

Gehorsam ließen sie sich in einen abgegrenzten Verhörraum führen, stellten ihre Koffer an der Wand ab und nahmen auf den angewiesenen Stühlen platz. Gerade als sich Hinata ängstlich an ihren Freund klammern wollte, trat eine Polizistin zu ihr.

„Folgen sie mir bitte Miss Hyuuga.“ Freundlich, aber bestimmt deutete ihr die Brünette an in einen Nebenraum zu treten.

Sobald die Tür hinter den beiden Frauen ins Schloss viel, ergriff der bereits ergraute Polizist wieder das Wort.

„Wissen Sie wieso Sie hier sind?“

Ruhig und gelassen, nach außen hin, erwiderte Naruto den Blick.

„Ich kann es mir denken.“

„Dann lassen Sie mich an ihren Gedanken teilhaben.“

Die Augen seines Gegenübers waren klar und durchdringend, als würde er auf die kleinste Regung warten.

„Ich nehme an, dass Ihnen ein vor kurzem geschlossener Vertrag vorliegt und ich deswegen hier sitze.“

Das angewiderte Schnauben des Polizisten war Antwort genug und drückte auch gleichzeitig aus was er von ihm hielt.

„Sie streiten also nicht ab eine Zwangsverlobung für Ihre Dienste gefordert zu haben?“

„Nein.“

Unglaube spiegelte sich in den Gesichtern der Anwesenden wieder. Wohl kaum jemand hier hatte damit gerechnet, dass er dies auch noch zugeben würde.

„Nichts was ich hier sagen kann wird Sie umstimmen Sir. Ich möchte trotzdem anmerken, dass es nicht zum Nachteil meiner Verlobten gewirkt hat.“

„Natürlich sagen Sie das.“

„Dann möchte ich Sie darauf hinweisen, dass ich das Recht auf einen Anwalt habe und dieses hiermit einfordern werde.“

„Das wollte ich ihnen gerade nahelegen. Außerdem empfehle ich Ihnen bis zur Verhandlung keinerlei Kontakt mehr zu der jungen Miss Hyuuga aufzunehmen.“
 

Entnervt tigerte Naruto in seiner Wohnung auf und ab. Er musste sich arg zusammenreißen um nicht sofort sein Handy zu zücken und Hinata anzurufen. Zwar hatte er mit Problemen gerechnet, aber dass sie direkt am Flughafen abgepasst werden stand nicht auf seinem Plan. Er wusste nicht einmal wo sie jetzt war. Hatten sie sie zurück zu ihrem Vater gebracht? Oder war sie in einem Hotel untergekommen?

Das Läuten an der Tür war eine Erlösung aus seinen Gedanken. Schnell eilte er zum Eingang und ließ seinen Besucher eintreten. Nur mit einem kurzen Nicken begrüßten sie sich, ehe beide im Wohnzimmer Platz nahmen.

„Ok, was hast du angestellt? Sonst rufst du mich nicht so eilig zu dir Naruto.“

Kurz musterte er den Schwarzhaarigen vor sich. Sasuke Uchiha. Einer der jüngsten und bestangesehensten Anwälte der Stadt. Und zeitgleich auch einer seiner ältesten Freunde.

Wortlos schob er ihm seine Ausgabe des Vertrages zu.

Schnell huschten die Augen des Schwarzhaarigen über die Seiten. An manchen Stellen stockte er kurz, ehe er weiter las.

„Ok. Wow. Du hast es echt geschafft in eine Zwangsverlobung zu geraten? Wie zum Henker? Das machen verzweifelte alte Säcke!“

„Teme hör auf. Du weißt genauso gut wie ich, dass ich eine Zwangsverlobung nicht nötig hätte.“

„Hn.“

Müde fuhr sich der Blonde durch seine zerwuschelten Haare. „Kannst du mir nun helfen oder nicht?“

„Kommt drauf an.“, gab er zögerlich zur Antwort und taxierte sein Gegenüber genau.

„Worauf?“

„Erklär mir wieso.“

„Ihr Vater hat sie benutzt Teme. Er hat sie gezwungen mit seinen Geschäftspartnern zu schlafen!“

„Hast du Beweise?“ Nun war er wieder ganz der Anwalt.

„Nicht wirklich. Ich habe ein paar Emails erhalten, von einem Kerl der wieder mit ihr Schlafen wollte.“ Wütend ballte er die Hände zu Fäusten als er daran dachte wie ängstlich sie allein bei seinem Namen war.

Kurz nickte Sasuke und machte sich ein paar Notizen.

„Schick mir diese weiter. Sonst noch etwas?“

Verzweifelt überlegte er. Ging in Gedanken die Gespräche durch. Viel hatte sie nie erzählt über diese Zeit.

„Sie hat Panik bei einzelnen Namen bekommen. Allein wenn sie diese gehört hat. Auch meinte sie ihr Vater hätte einen eigenen Raum dafür bauen lassen. Schalldicht.“

Die Worte kamen ihm nur zögerlich über die Lippen. Bilder drängten sich vor sein inneres Auge als er dies erzählte und Übelkeit kroch in ihm hoch.

„Weist du den Namen der Baufirma?“

Verneinend schüttelte er den Kopf. „Ich hab versucht sie von der Vergangenheit zu erlösen, nicht zu hinterfragen.“, gestand er leise.

Überlegend tippte sich Sasuke gegen das Kinn. „Wie steht ihr zueinander?“

„Wir haben uns, denke ich, ineinander verliebt.“, flüsterte er schon fast und ließ den Kopf hängen.

„Habt ihr miteinander geschlafen?“

Sofort schoss der Kopf des Blonden wieder in die Höhe. Empört starrte er seinen Freund an.

„Was soll das Teme?! Meinst du nicht wir hatten genug Probleme?“

„Beantworte meine Frage Dope.“

„Nein. Sie wollte es, aber nein haben wir nicht.“

Erleichtert blickte der Schwarzhaarige ihn an. Zuerst überrascht, ehe sich ein leichtes, kaum merkliches Grinsen bildete.

„Sehr gut Dope. Damit kann ich arbeiten.“

Verwirrt blickte dieser ihm nach als er aufstand und Richtung Tür ging. „Vergiss nicht mir die Emails zu schicken. Ich melde mich.“
 

Sobald die Tür ins Schloss viel, war er wieder alleine. Genervt und mehr als nur eine Spur Verzweifelt strich er sich über die Augen. Nun war er wieder alleine. Irgendwie kam ihm seine Wohnung so leer vor. Seit diesem verhängnisvollen Tag der Verlobung war er keine Nacht mehr alleine gewesen. Generell war er ihr kaum mehr von der Seite gewichen, außer er musste Arbeiten. Jetzt wirkte alles so trostlos auf ihn.

Immer wieder glitten seine Gedanken zu ihr. Wo sie wohl ist, ob es ihr gut ging.

Nach einiger Zeit, in der er immer weiter in trübsinnige Gedanken abdriftete, ging er zu seinem Schrank und holte sich seinen Whiskey. Er musste aufhören zu Denken.
 

Die nächsten Tage übermittelte ihm Sasuke noch, dass es eine einstweilige Verfügung gegen ihn gab, welche besagte, dass er Hinata weder kontaktieren darf, noch sich ihr mehr als 50Meter nähern darf. Zwar hatte er mit so etwas gerechnet, es dann doch zu lesen war etwas anderes gewesen. Generell gab es kaum Neuigkeiten die er erfuhr, was ihn schier zum Durchdrehen brachte.

Drei Tage waren seit ihrem Ankommen in Japan nun vergangen und er wusste einfach gar nichts. Nachts konnte er kaum schlafen und betäubte sich mit Alkohol bis zur Besinnungslosigkeit, tagsüber hing er mit trüben Gedanken auf der Couch und starrte ins Leere.

Gerade als er wieder mit dem Whiskey liebäugelte klingelte es an der Tür.

Sofort sprang er auf, in der Hoffnung es sei Sasuke mit Neuigkeiten. Als er die Tür aufriss und die Neuankömmlinge betrachtete, hatte er nicht gänzlich Unrecht. Es war Sasuke, jedoch in Begleitung von zwei Polizeibeamten.

Nervös schluckend bat er seine Besucher herein und führte sie ins Wohnzimmer.

Sobald alle saßen erhob einer der Beamten das Wort.

„Mr. Uzumaki. Durch Ihren Anwalt ist uns zu Ohren gekommen, dass sie aus einem bestimmten Grund in diese Situation geraten sind. Sie können die Aussage verweigern, generell raten wir Ihnen jedoch dazu eine Aussage zu machen.“ Kurz unterbrach er sich, um seine Worte wirken zu lassen. „Was ist ihre Sicht der Umstände? Wie würden Sie ihre Situation beschreiben?“

Nervös warf Naruto einen kurzen Seitenblick zu seinem Freund, welcher ihm aufmunternd zunickte.

Kurz nickte der Blonde, sammelte sich geistig. Seine Augen hielt er gesenkt auf den Teppich vor sich gerichtet als er schließlich zu erzählen begann.

„Ich war geschäftlich bei Hiashi Hyuuga eingeladen. Meine Firma ist auf Sicherheitstechnik spezialisiert, besitzt jedoch auch ein paar eigene Bodyguards. Ich sollte ein System in seinem neuen Firmengebäude installieren und die Vorkehrungen in den älteren Gebäuden überprüfen und ausbessern.“ Kurz unterbrach er sich. Stand auf und holte einen Ordner mit den entsprechenden Unterlagen, welche er den Beamten vorlegte. „Hier steht alles genauer beschrieben. Jedoch kurz bevor wir den Vertrag unterzeichnen konnten meinte Hiashi er würde mir gerne jemanden vorstellen. Er musste nur eine kurze Geste machen, dann kam Hinata herein. Er meinte er würde sie mir, als Dank für den gelungenen Vertrag zur Verfügung stellen. Für eine Nacht. Es sei ein Privileg.“ Die letzten Worte spie er förmlich aus.

„Wie sah sie aus?“ Routiniert stelle der Polizist seine Frage.

„Sie trug einen Kimono, hatte die Haare offen. Angesehen hatte sie mich nicht, den Blick hielt sie gesenkt. Ihre Haltung hatte etwas Verlorenes an sich, was mich darauf schließen ließ, dass dies nicht das erste solche Angebot war.“

Kurz lauschte er dem zweiten Beamten, der sich Notizen zu seiner Erzählung machte. Klar und deutlich konnte er sie wieder vor sich sehen. Sie hatte so zerbrechlich gewirkt. So verzweifelt und gebrochen.

„Was passierte dann? Hier haben sie die Verlobung gefordert?“

„Ich lehnte ab. Das war der Moment wo sie mir zum ersten Mal in die Augen gesehen hatte. Der Unglaube und die Erleichterung standen ihr direkt ins Gesicht geschrieben. Hiashi konnte nicht glauben, dass ich ablehnte und fragte mich was ich damit meinte. Erst hier kam mir der Gedanke was ich fordern konnte. ‚Da ich Ihnen Verbindungen nach Europa verschaffen werde, sollte dies mehr Wert haben als eine Nacht mit eurer Tochter.‘ So kamen wir schließlich in die Verhandlungen mit der Verlobung.“ Etwas überfordert mit den Erinnerungen rieb er sich über die Augen. „Mein einziges Bestreben war es, sie so schnell wie nur möglich von ihrem Vater weg zu holen. Ich hatte keine Hintergedanken was diese Bindung anging.“

Erst als das Kratzen des Kugelschreibers verstummte ergriff der Beamte erneut das Wort.

„Wie war ihr Verhalten Ihnen gegenüber?“

„Nach den ersten Stunden habe ich ernsthaft in Erwägung gezogen einen Psychologen zu Rate zu ziehen.“, gestand er seufzend.

„Erklären Sie das bitte genauer.“

„Sie hatte Angst vor mir. Angst, dass ich sie schlagen würde. Angst, dass ich sie ins Bett zwingen würde. Angst falsche Entscheidungen zu treffen. Verdammt sie konnte nicht einmal selbst entscheiden was sie essen möchte aus Angst sie würde mich damit verärgern können!“ Wütend ballte er die Rechte zur Faust und presste sie gegen sein Bein. „Ständig verneigte sie sich vor mir oder warf sich direkt zu Boden. Ein falscher Blick meinerseits reichte aus. Ein zu langes Zögern mit der Antwort. Es dauerte Wochen bis sie auch nur etwas entspannte.“

Stille herrschte im Raum. Zögerlich hob er den Kopf und blickte in die verspannten Gesichter der Beamten. Selbst der sonst so kühle Sasuke hatte die Lippen wütend zusammen gepresst und sah aus als würde er Morden wollen.

„Ich habe ihr ein eigenes Zimmer gegeben. Erst später hat sie bei mir geschlafen, ich denke sie hat die Nähe gesucht. Sie wollte keine Anzeige erstatten und auch keine professionelle Hilfe haben.“, sprach er leise weiter. „Ich hab sie zu nichts gezwungen. Hab sie nur angefasst wenn sie es wollte. Selbst da nicht immer. Ich habe kein einziges Mal in der Zeit wo wir zusammen gewohnt haben mit ihr Geschlafen. Sie hatte panische Angst vor den Schmerzen und ich wollte sie nicht überfordern. Gleichzeitig hatte sie sich wohl sicher gefühlt bei mir. Ich war der Einzige, der sie in ihren Panikattacken beruhigen konnte.“

Verzweifelt sah er dem Polizisten in die Augen. „Ich bin kein schlechter Mensch. Das müssen Sie mir einfach glauben.“

„Das darf ich nicht beurteilen und das wissen Sie. Hat sie ihnen gegenüber etwas erzählt aus der Zeit in ihrem Elternhaus?“

„Nicht viel.“ Ergeben senkte er wieder den Blick auf den Teppich. „Ihr Vater hat extra einen schalldichten Raum gebaut, damit kein Ton nach außen dringen konnte. Sie wurde teilweise mehrmals am Tag gerufen. Und sie hat Panikattacken bekommen, alleine bei einzelnen Namen. Sie war teilweise richtig apathisch und hat am ganzen Körper angefangen zu Zittern. Oft, vor allem zu Beginn, hatte sie Alpträume und ist teilweise schreiend aufgewacht.“

„Gut ich denke wir haben alles. Vielen Dank für Ihre Zeit Mr. Uzumaki.“, bedankte sich der Beamte bei ihm und die Beiden erhoben sich.

Sobald die Polizisten die Wohnung verlassen hatten, drehte sich Naruto zu seinem Freund um.

„Ich treibe es so schnell wie nur möglich voran Dope.“ Für stummen Zuspruch legte ihm der Schwarzhaarige noch die Hand auf die Schulter. „Du hast richtig gehandelt. Ich hätte sie selbst keine Stunde mehr dort gelassen.“

Mit diesen Worten verschwand auch Sasuke aus der Wohnung und ließ einen verzweifelten Blondschopf zurück.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich entschuldige mich für die lange Wartezeit.
Das Kapitel ist zwar nicht so lange wie gewohnt, jedoch folgt bald der zweite Teil aus der Sicht von Hinata.
Ich wünsche euch viel Spaß :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Usurpator
2020-02-02T03:13:36+00:00 02.02.2020 04:13
Sakura und Ino als Sekretärinnen, Kakashi als... Assistent, oder so etwas ähnliches und jetzt Sasuke als Anwalt. Einfach Klasse wie alle Charaktere ihren Weg in Deine Geschichte finden. Das mag jetzt komisch klingen, aber es vertreibt ein wenig die Düsternis in der Geschichte und ich kann nicht auf hören zu schmunzeln. Auch finde ich es schön, wie Narutos Mutter da gestellt wird, nur schade, dass sein Vater (bis jetzt) noch nicht vor kam.
Antwort von:  Cuddlytoy
02.02.2020 08:14
Jup, ein paar gastauftritte müssen sein. Hab ja genug non-naruto-charakters in der geschichte. Allerdings wollte ich nicht sakura/ino/tenten eine tragende rolle geben. Da erwartet man zu vieles vom charakter, ist enttäuscht wenn es nicht so passiert.
Dementsprechend gibt es für die bekannten nur gastauftritte und cara/raina/berdine bekommen wichtigere rollen.😏
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2018-12-29T22:14:24+00:00 29.12.2018 23:14
O mein Gott das darf nicht wahr sein. Ich kann nicht mal wütend werden so geschockt bin ich .

Ich weiß momentan nicht was ich fühle soll Furcht Trauer Angst
Wut Hass.

Ich stehe momentan 10 Meter neben mir selbst.
Von:  lieandra
2018-12-29T21:21:25+00:00 29.12.2018 22:21
Bin schon so gespannt wie das mit den zweien enden wird,freu mich schon auf das nächste Kapitel.
Lg
Antwort von:  Cuddlytoy
29.12.2018 22:29
du warst etwas zu früh^^, hier ist das nächste Kapitel ;)
Antwort von:  Vigeta_Lord_d_T
31.12.2018 13:11
Sorry was meinst du mit . Wie das mit den zwei enden Wird . Das ist erst der Anfang. Ich freu und hoffe auf noch viele viele weitere Kapitel.

Nicht umsonst haben wir uns für denn langen Weg entschieden oder nicht.
Antwort von:  Vigeta_Lord_d_T
31.12.2018 13:17
Siehe anhang Kapitel 5


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