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Die Farbe Rot II

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und auch hier ein weiteres Kapitel, es muss ja mal langsam weitergehen, bevor die nächste Prüfungsphase kommt und ich keine Zeit mehr habe *heul* xD
Viel Spaß mit diesem Kapitel und Danke im Voraus fürs Lesen :)

GLG
Kyo Komplett anzeigen

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Arbeitssuche

Reno hatte mit vielem gerechnet, immerhin hatte er Cloud aufgehalten. Er hatte mit einem Dankeschön, einer Umarmung oder auch einem Handschlag gerechnet. Stattdessen fühlte er Tifas Faust auf seiner rechten Wange und er taumelte überrascht zurück.

„Hey, was-!“, brachte er hervor, während er zusah, wie die Schwarzhaarige sich wutentbrannt auf ihn stürzen wollte und nur im letzten Moment und noch dazu mühsam von Vincent daran gehindert werden konnte.

„Wie kannst du nur?! Wie kannst du ihm so weh tun?!“, schrie Tifa und Reno kam zum ersten Mal der Gedanke, dass ein Schlagstock und der menschlicher Schädel nur bedingt zueinander passten, zumindest, wenn man keine Tötungsabsicht hatte.

„Es... sorry, ich wollte nur helfen...“

Renos kleinlaute Aussage überraschte ihn und alle Anwesenden, schließlich passte diese Art gar nicht zu ihm. Tifa wurde sofort etwa ruhiger, zumindest soweit, dass Vincent sie wieder losließ, sicherheitshalber aber in ihrer Nähe blieb.

Die Barfrau hockte sich zu dem bewusstlosen Cloud auf dem Boden und überprüfte seine Atmung sowie seinen Kopf, ehe sie Reno noch einen vernichtenden Blick zuwarf.

„Er atmet und ist ohnmächtig... zu deinem Glück“, sagte sie und sie ballte die Hände zu Fäusten, so dass Reno kurz zusammenzuckte.

Himmel, diese Frau wollte er nicht zum Feind, so viel stand fest.

Vincent half Tifa, um Cloud wieder auf sein Krankenbett zu verfrachten und schweren Herzens holte Tifa ein paar Seile. Gemeinsam banden sie Cloud fest, damit er nicht verschwinden konnte, so wie so viele vor ihm.

„Gibt es etwas Neues, Reno?“, erkundigte sich nun Vincent und Reno zwang sich zu funktionieren.

„Äh... anscheinend hattest du Recht. Rufus hat wieder Geostigma, wir haben Verände mit Geostigmapartikeln gefunden. Elena informiert gerade die WRO und Tseng kümmert sich um die Überwachung von Rufus Wohnung, in der Hoffnung, dass er wiederkommt.“

„Moment, er ist verschwunden?“, fragte Vincent alarmiert.

„Ja... wir müssen davon ausgehen“, bestätigte Reno und er gab es nicht gern zu.

Dies war ein neuerliches Versagen der Turks und es nagte sehr an ihm, zumal er keine klare Aufgabe hatte, die der Klärung diente. Er konnte nur die Anweisungen umsetzen, die ihm Tseng gegeben hatte, das war im Moment alles, was er hatte.

„Tseng meinte, wir sollten zu den Menschen gehen, die bereits Geostigma hatten und sie warnen, falls sie nicht auch verschwunden sind“, sagte er und konzentrierte sich darauf.

Vincent nickte und Tifa holte bereits ihr Handy aus ihrer Schürzentasche. Sie drückte die Schnellruftaste und drückte zusätzlich auf die Lautsprechtaste. Es war ein Klingelton zu hören und recht schnell meldete sich die dröhnende Stimme Barrets am anderen Ende.

„Tifa, was gibt’s?“, wollte er wissen und sie erklärte ihm unterstützt von Vincent die Lage, während Reno sich unsagbar überflüssig fühlte.

Er schaute zum bewusstlosen Cloud und hoffte sehr, dass es Rufus nicht ebenso ergangen war. Aber die Zeichen waren eindeutig: Das Geostigma war zurück und dieses Mal gab es kein Heilmittel. Vielleicht war die Menschheit nun doch dem Untergang geweiht und sie bekämpften gerade nur die ersten Anzeichen.

Das Gespräch endete und schreckte Reno damit aus seinen negativen Gedanken. Er fokussierte sich wieder auf seine Arbeit und atmete tief durch, um klare Gedanken fassen zu können, die sie weiterbringen sollten.

„Also? Gehen wir?“, wollte er ungeduldig wissen, doch Tifa schüttelte den Kopf.

„Ich muss bei Cloud bleiben, falls er aufwacht“, bestimmte sie, also wanderte Renos Blick zu Vincent, doch auch dieser schüttelte den Kopf.

„Barret informiert die anderen, sie durchkämmen bestimmt in diesem Moment schon die Stadt. Ich werde ihnen gleich helfen und du solltest zum Turk Hauptquartier, Reno“, bestimmte er und es fühlte sich aus unerfindlichen Gründen an wie ein neuerlicher Schlag ins Gesicht.

„Gut, dann... haltet mich auf den Laufendem“, sagte Reno und es kostete ihn alles, sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.

Er drehte sich weg, winkte in einer lapidaren Geste und verließ die Bar. Draußen auf der Straße verfinsterte sich sein Gesicht und er ließ seinen düsteren Gedanken freien Lauf.

//So viel zu Partnern//, dachte er und lief in Richtung des Hauptquartiers, während Tifa Vincent einer eingehenden Musterung unterzog.

„War das nicht gerade etwas gemein von dir?“, fragte sie sanft, doch Vincent reagierte nicht darauf, sondern verbarg seine Mimik sorgfältig hinter seinem hohen Kragen und einem stoischen Gesichtsausdruck.

„Du hättest mit ihm zum Hauptquartier gehen können oder er hätte dir in der Stadt helfen können“, setzte sie nach, doch wieder erhielt sie keine Antwort.

Da dämmerte ihr die Erkenntnis und sie schaute Vincent überrascht an.

„Es sei denn, du hast ganz andere Pläne...“

Endlich reagierte er, indem er Tifa einen Blick zuwarf.

„Ich muss etwas überprüfen... kein Wort zu niemanden, Tifa“, sagte er und schon war auch er aus der Tür.

Tifa seufzte und sie ergriff Clouds gefesselt rechte Hand. Ihr sorgenvoller Blick ruhte auf ihm und sie seufzte erneut.

„Hoffentlich geht das alles gut...“
 

Reno kam im Rekordtempo im Hauptquartier an, nur um festzustellen, dass Elena die Lage vollkommen im Griff hatte. Ein weiteres Mal kam er sich überflüssig vor und so langsam ging ihm dieses Gefühl wirklich auf den Keks.

„Und ich kann dir wirklich nicht zur Hand gehen?“, fragte er nochmals, dieses Mal eine Spur eindringlicher.

Elena schaute ihn aufmerksam an.

„Hattest du Streit mit Vincent?“, erkundigte sie sich.

„Er ist nicht meine streitlustige Ehefrau, falls du das vergessen hast. Er ist mein Partner und Partner teilen sich auch mal die Aufgaben.“

Elena lächelte kurz.

„Das heißt, er macht gerade sein eigenes Ding und er hat dich nicht eingeweiht, was? Und jetzt suchst du nach einer Alternative.“

Reno schwieg, aber in seiner Miene spiegelte sich sowieso alles, was Elena wissen wollte. Mitgefühl regte sich in ihr und sie sann über die bevorstehenden Aufgaben nach. Irgendetwas musste es doch geben, was Reno tun konnte...

„Da gibt es wirklich eine Sache“, sagte sie schließlich und sie sah Hoffnung in Renos Gesicht aufkommen.

„Und die wäre?“

„Die WRO braucht ihre gesamten Leute zur Bodenüberwachung, das heißt, niemand ist in der Luft, um Rückmeldung zu geben. Könntest du das vielleicht übernehmen?“, fragte sie und kaum hatte sie ausgesprochen, lief Reno auch schon los.

„Betrachte die Sache als erledigt, ich gebe dir stündlich Rückmeldung!“, rief er noch, dann verließ er das Büro und Elena blieb nichts als eine imaginäre Staubwolke.

Elena lächelte, aber gleichzeitig zeigte sich auch Sorge in ihrem Blick. Wenn Vincent Valentine sich absetzte, um etwas ohne Reno zu tun, dann war die Sache ernster als sie gedacht hatte.
 

Prüfend ließ Vincent seinen Blick durch den nahegelegenen Wald schweifen. Als er nichts Auffälliges feststellen konnte, bewegte er sich lautlos weiter von Baum zu Baum, um den nächsten Punkt anzusteuern.

Seit Reno von Rufus Verschwinden und der Bestätigung des Geostigmas erzählt hatte, ging ihm eine Sache nicht aus dem Kopf. Geostigma stand in Relation zu den Jenova-Zellen und mit diesen Zellen stand auch Sephiroth in Verbindung. Vincent hoffte, dass er sich irrte, aber anstatt zu hoffen, musste er überprüfen und deshalb suchte er all die Orte auf, die er damals auch observiert hatte, in der Hoffnung einen Hinweis auf die verschwundenen Leute oder zumindest auf das Geostigma selbst zu finden.

Die Hälfte des Waldes hatte er bereits durchkämmt, als er spürte, wie Chaos sich in seinem Inneren regte. Vincent blieb stehen und machte kurz eine Pause, während Chaos in seinem Inneren wütete. Es fühlte sich an wie ein gleichbleibender, dumpfer Schmerz und erinnerte den Schützen daran, wie instabil die Wirkung der Protomateria geworden war. Nicht mehr lange und Chaos würde sich befreien und Vincent fürchtete diesen Moment ebenso, wie Chaos ihn wohl herbeisehnte.

Der Schmerz ließ irgendwann nach und das Monster in ihm beruhigte sich, lauerte aber weiterhin auf seine Unachtsamkeit. Vincent konzentrierte sich wieder auf seine Aufgabe und überprüfte alles mit seinem Blick, als er nach ein paar weiteren Kilometern auf ein Lager stieß.

Abrupt hielt er an und verharrte in der Baumkrone, in welcher er sich gerade aufhielt. Es waren unzählige Zelte, einige Menschen saßen davor oder gingen durch die akkuraten Reihen. Es wirkte beinahe wie ein kleines, friedliches Dorf, doch Vincent traute dem Frieden nicht. Irgendetwas war hier faul und mit dem Hintergrund der verschwindenden Leute aus Midgar war es nahezu sehr auffällig.

Vincent kletterte auf einen anderen Ast, um einen größeren Radius zu überblicken und er stellte fest, dass das Lager größer war als zuvor angenommen. Einige der Menschen hier hatte er sogar schon einmal gesehen und je länger er ihnen hier zusah, umso veränderter kamen sie ihm vor. Sie wirkten wie blasse Abbilder ihrer selbst und auch wie seelenlose Zombies, obwohl sie stellenweise auch eine normale Verhaltensweise wie ein Lächeln zeigten. Je länger Vincent sie alle beobachtete, umso klarer wurde dieser Eindruck und er war sich ziemlich sicher, dass dies Geostigmaträger waren. Eine beträchtliche Zahl hielt sich außerhalb der Zelte auf, aber es gab auch Bewegungen hinter den gestärkten sandgelben Stoffplanen. Weiter hinten in einem Teil, den man nur beschwerlich einsehen konnte, standen schwarze Zelte, welche schon fast in den Tiefen des Waldes verschwanden. Vincents Neugier war geweckt und am liebsten wäre er dorthin marschiert, doch dazu hätte er einen weiten Bogen um das Lager gehen müssen oder mitten hindurch. Beide Varianten waren wenig erfolgsversprechend, zumal er die Hintermänner dieses ganzen Unterfangens nicht sehen konnte. Er würde geradewegs ins Messer laufen, also war wohl ein Rückzug die bessere Taktik.

Vincent wandte sich geradewegs um, um die vorherige Route wieder zu nutzen, als ihn ein kleiner Blitzschlag traf. Er hatte nicht viel Energie, so dass er kaum etwas durch seinen schützenden Mantel hindurch spürte, aber seine Aufmerksamkeit war auf alle Fälle geweckt. Er sah in die Richtung, aus der der Angriff gekommen war, sah aber nichts.

//Merkwürdig//, dachte er und wollte abermals den Rückzug antreten, als ihn ein Geräusch erneut innehalten ließ.

Er sah in die Richtung und bediente sich Chaos Sinnen, um jedes noch so kleine Geräusch und jede noch so minimale Bewegung sehen zu können. Es dauerte durch die geschärften Sinne nur einen Bruchteil einer Minute und er zog seine Waffe, um sie in jene Richtung zu halten.

„Zeig dich“, forderte Vincent und entsicherte die Cerberus.

„Aber Valentine... warum denn so aggressiv?“, säuselte eine Stimme, begleitet von einer anderen Stimme, die leise lachte.

„Unser Bruder hat uns gewarnt, dass du kommen könntest. Er hat sogar genau vorhergesagt, was du tun würdest, das ist wirklich witzig“, sagte eine dritte Stimme und endlich waberte die Luft und drei Gestalten mit silbernen Haaren und stechend grünen Augen sahen zu Vincent hinauf.

„Willkommen im Geostigmalager“, lächelte Kadaj und Vincent beschlich ein ungutes Gefühl.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Geostigmalager... es klingt so sch... xD Aber "Willkommen daheim" wäre noch schlimmer gewesen xDDD Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  RandaleEiko
2019-05-28T04:39:49+00:00 28.05.2019 06:39
Ich stecke auch mitten in den Prüfungen und habe daher vollstes Verständnis das das hochladen etwas länger dauert :) . Tifa sollte wirklich froh sein das Reno Cloud so außer Gefecht gesetzt hat, wäre es ihr lieber wenn er in Sephirots Hände fiele?
Vielen Dank für das hochladen c: es ist echt spannend und toll geschrieben

LG RandaleEiko
Antwort von:  Kyo_aka_Ne-chan
28.05.2019 20:22
Huhu :)

Vielen Dank für deinen Kommi und für das Lob, da hat sich die Mühe doch gelohnt ;) Tifa hat auch nur einen Schreck bekommen, deshalb hat sie so reagiert. Wenn jemand deinen Liebsten k.o. schlägt, würdest du wahrscheinlich auch erst einmal auf die Barrikaden gehen, oder? ;D

LG
Kyo
Antwort von:  RandaleEiko
28.05.2019 22:18
Stimmt wohl c:


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