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Die Farbe Rot II

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hui, ewig ist es her oO Wird Zeit für ein neues Kapitel, ich weiß ;) Tut mir leid, dass das so ewig her ist, aber ich musste mich hierfür erst einmal wieder ein wenig sammeln. Aber scheinbar ist der Knoten jetzt ein bisschen geplatzt :)
Na ja, lange Rede, kurzer Sinn, hier ist Kapitel 3 :D Komplett anzeigen

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Geostigma

Reno war froh, endlich bei Braves Bar zu sein. Er hatte abertausend Schleichweige nutzen müssen, weil seine Fans überall zu lauern schienen.

„Ich habe nicht mal um Fans gebeten“, schimpfte der Rothaarige in sich hinein und schüttelte mit dem Kopf.

Natürlich war es zuträglich für Turks, wenn sie mehr Aufmerksamkeit bekamen, denn dann kamen auch mehr Aufträge herein, die das eigentliche Unternehmen stützen sollten. Aber zu viel Aufmerksamkeit konnte diese Operationen auch gefährden und einschränken und wenn Reno nun jedes Mal Zeit verlor, nur, weil er an seinen Fans vorbei musste, würde das seine Bearbeitungsrate massiv beeinflussen.

Reno betrat die Spelunke und machte Brave sofort aus. Der beleibte Barbesitzer saß mal wieder im hinteren Teil der heruntergekommenen Bar und wickelte ein paar Geschäfte ab. Da Brave einer der Hauptinformanten für die Turks war, sah man über seine Machenschaften hinweg, aber Reno nahm sich vor, Brave auf die Finger zu schauen, damit der Barbesitzer nicht auf falsche Gedanken kam. Sicher war sicher.

Brave brach das Gespräch sofort ab, als er Reno sah und er stand auf, um den Turk zu begrüßen.

„Na, wenn das nicht mein Lieblingsturk ist!“, rief er dröhnend und lachte, ehe er Reno kumpelhaft auf die Schulter klopfte.

Sein Geschäftspartner verzog sich an einen anderen Tisch und machte Reno damit einen Platz frei, welcher dies nur zu gerne annahm. Brave ergriff einen frischen Becher und wollte ihn mit etwas füllen, was nach purem Alkohol stank, doch Reno schüttelte den Kopf.

„Trink allein, ich bin im Dienst.“

Brave stellte sofort die Flasche wieder zurück auf den Tisch und beugte sich interessiert vor, was bei seiner Körperfülle ein kleines Hindernis war.

„Womit kann ich dir helfen?“, fragte er und Reno kam zur Sache.

„Ich brauche Informationen. Es verschwinden Menschen und das nicht gerade wenig“, meinte er und Brave nickte verstehend.

„Das Gleiche ist mir von meinen Quellen schon zu Ohren gekommen. Das Problem ist, dass ich dir dieses Mal nicht helfen kann. Diese verschwundenen Menschen verschwinden quasi über Nacht. Sie gehen nach Hause und am nächsten Morgen gehen sie nicht auf Arbeit. Es ist als wären sie am Abend niemals zuhause angekommen, obwohl man sie doch durch die eigene Haustür hat gehen sehen. Etwas Verrücktes geht hier vor, Reno“, sagte Brave im verschwörerischen Ton und Reno verspürte Unbehagen.

„Das heißt, du kannst mir keine Auskunft geben“, fasste der Rothaarige zusammen und Brave seufzte.

„So leid es mir tut, Reno. Dieses Mal weiß ich gar nichts, aber ich werde weiter Augen und Ohren offenhalten. Mir wird ab sofort nichts mehr entgehen, ich schwöre es dir.“

Reno erhob sich wieder von seinem Platz und nickte, ehe er sich per Handschlag von Brave verabschiedete.

„In Ordnung. Ich hoffe, ihr höre bald von dir“, sagte er noch, dann verließ er die Bar wieder und machte sich auf den Weg zu Vincent, um ihn über die neuesten Entwicklungen zu informieren.
 

„Geostigma?“, wiederholte Tifa ungläubig, dann schüttelte sie den Kopf. „Wir haben es doch aufgehalten. Wie ist das möglich?“

Sie starrte auf Clouds Arm, wo sich deutlich das schwarze Mal abhob und Angst durchflutete ihren gesamten Körper.

„Ich weiß es nicht, Tifa. Aber es ist eindeutig“, antwortete Vincent ihr und legte Clouds Arm wieder auf dem Bett ab.

Die Krankheit war schon einmal vor einigen Jahren ausgebrochen und nur durch das heilende Wasser der alten Kirche waren die Male namens Geostigma von den Körpern der Erkrankten verschwunden. Damals hatten sie alle geglaubt, dass die Krankheit nicht wieder auftreten würde, doch anscheinend hatten sie falsch gedacht.

„Wir müssen ihn zur Kirche bringen“, sagte Vincent, doch Tifa schüttelte den Kopf.

„Das würde wegen seines Zustands ewig dauern. Er hat noch immer Fieber und nicht einmal bei Bewusstsein. Lass mich gehen, ich bringe das Wasser hierher“, sagte sie und Vincent stimmte ihr schließlich zu.

Tifa machte sich sofort auf den Weg nachdem sie ein geeignetes Gefäß für den Transport gefunden hatte und Vincent blieb bei Cloud zurück. Besorgt nahm er wahr, wie sich das Geostigma deutlicher auf Clouds blasser Haut zeigte und mit jeder schwarzen Linie, welche sich nach und nach bildete, nahm auch die Unruhe des jüngeren Mannes zu. Fiebriger Schweiß war auf seiner Stirn zu sehen, er zitterte am ganzen Körper, die Anspannung hatte vollkommen von ihm Besitz ergriffen und er schien immer mehr an Kraft zu verlieren.

Vincent beobachtete jede Veränderung genau, doch er kam recht schnell zu dem Schluss, dass er einen völlig anderen Verlauf der Krankheit vor sich hatte. Das letzte Mal hatte Cloud sogar noch gekämpft, doch dieses Mal zwang ihn das Geostigma vollkommen in die Knie und er verlor rapide an Stärke. Noch dazu litt er wieder an Alpträumen, die ihn ruhelos den Kopf hin und her werfen ließen. Ebenso unruhige Laute drangen über seine trockenen Lippen, die Vincent mit einem feuchten Stück Stoff benetzte, damit sie nicht einrissen.

In Vincents Inneren meldete sich Chaos. Es war als würde er ruhelos auf und ab gehen und einen unsichtbaren Feind anknurren, doch seine Fänge bekamen nur Luft zu fassen und sonst nichts. Vincent brauchte all seine Selbstbeherrschung, um Chaos ruhig zu halten und es fiel ihm schwer. Überhaupt hatte er seine Schwierigkeiten damit, Chaos im Zaum zu halten, seitdem ihm die Protomateria ein weiteres Mal entrissen worden war. Recht oft übernahmen Chaos Sinne und Vincent konnte schärfer sehen, besser hören und er bewegte sich so schnell wie Chaos, ohne die volle Verwandlung durchgezogen zu haben. Der Nachteil waren die körperlichen Veränderungen wie goldgelbe Augen oder die spitzen Zähne, die er dann stundenlang nicht losbekam. Noch konnte Vincent diesen Umstand verbergen, aber er wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis er dem Tier in sich unterliegen würde.

Clouds Zustand war ein Vorzeichen zu etwas unglaublich Schlimmen und Vincent nahm sich vor, seinen Freund zu beschützen, egal, was auch kam. Er würde nicht zulassen, dass das Böse in Form des Geostigmas sich wieder überall zeigte und sie alle auseinander riss. Er würde die Hoffnungslosigkeit von damals nicht zulassen und er würde keine Opfer zulassen, das alles würde nicht geschehen, solange er noch klar denken konnte.

Ein Klopfen an der Hintertür schreckte Vincent aus seinen Gedanken und instinktiv griff er nach der Cerberus an seiner Seite. Als er das kalte Metall berührte, wurde er sofort konzentrierter, aber dennoch sorgte das plötzlich freigesetzte Adrenalin dafür, dass sich Chaos in seinem Inneren gegen die mentalen Barrieren wehrte, die Vincent ihm auferlegt hatte.

Erneutes Klopfen folgte und Vincent schlich sich zum Fenster, um durch den schmalen Spalt zu schauen, welcher von den zugezogenen Vorhängen umrahmt wurde. Das rote Haar und die Fliegerbrille waren unverkennbar und sein Herz zog sich sehnsüchtig zusammen, während Chaos in seinem Inneren andächtig zu verstummen schien, ehe er verlangend knurrte.

Vincent riss sich aus diesen Empfindungen heraus, weil er gerade nicht darüber nachdenken wollte, außerdem hätte er sich in diesem Punkt nur im Kreis gedreht. Seit Reno ihm die Protomateria zurückgegeben hatte, hatte sich etwas verändert, aber je mehr er darüber nachdachte, umso weniger wollte es ihm einfallen. Also hatte er beschlossen, dieses Thema großzügig zu umschiffen, genauso wie es Reno anscheinend ebenfalls tat.

Sie verstanden sich immer noch gut, aber etwas war anders. Eine Art Gehemmtheit stand zwischen ihnen und Vincent kam einfach nicht darauf, warum dem so war. Aber gerade jetzt hatten sie sowieso andere Probleme, als das dafür Zeit gewesen wäre.

Vincent ging an die Hintertür und öffnete Reno.

„Na endlich, ich dachte, ich müsste draußen versauern. Ich bin hier nicht so beliebt, daher hätte das schiefgehen können“, sagte dieser, als er eintrat.

Vincent erwiderte nichts darauf, denn es war Unsinn was Reno erzählte. Seit sie Midgar gemeinsam gerettet hatten, war ihr Ansehen gestiegen, etwas, was Vincent nicht für möglich gehalten hatte. Gerade in Vincents Fall war das Umdenken erstaunlich. Die Menschen wichen seinem Blick nicht mehr so oft aus wie früher und manche grüßten ihn sogar vorsichtig und gingen auf ihn zu. Was er niemals für möglich gehalten hatte, war eingetreten und ebenso war es bei Reno, nur, dass dieser eigentlich nur beliebter geworden war.

„Ich war am Haupteingang, aber da war abgeschlossen. Es ist ungewöhnlich, dass dieser Laden mal dicht ist und nicht die Gäste, wenn du verstehst“, bemerkte Reno jetzt und wenn es eine normale Situation gewesen wäre, hätte Vincent vielleicht darüber gelacht.

„Tifa kümmert sich um Cloud. Seine Geostigma sind wieder da“, sagte er stattdessen und er hatte sofort Renos volle Aufmerksamkeit.

„Was? Sag nicht, diese Scheiße ist wieder in der Stadt!“

Reno war eine Nuance blasser geworden und Vincent ahnte sofort warum. Nicht nur Cloud hatte damals an Geostigma gelitten, sondern auch Rufus Shinra, sozusagen der Chef der Turks.

„Es spricht viel dafür, dass es eine Wiederansteckung ist. Ich vermute, dass die Krankheit all jene befällt, die sie schon einmal hatten. Dieses Mal ist die Erkrankung allerdings viel schwerwiegender“, vermutete Vincent und Reno fluchte leise vor sich hin.

„Ich muss zu Rufus“, vermeldete er dann und machte auf dem Absatz kehrt, was Vincent nur allzu gut verstehen konnte.

„Behalte alle im Auge, die du kennst und die schon eine Geostigmaerkrankung hatten. Sie brauchen das Wasser aus der Kirche.“

Reno nickte bei Vincents Worten und wandte sich dann wieder der Tür zu. In diesem Moment wurde die Hintertür aufgemacht und Tifa stolperte herein. Sie war blass und völlig durcheinander, so dass Vincent bereits die nächste Katastrophe riechen konnte.

„Tifa, was ist los?“, sprach Reno es aus, als die junge Frau sich ein paar Mal mit den behandschuhten Händen durch die dunklen Haare gefahren war.

Tifa atmete tief durch, aber dennoch erschien sie den beiden Männern nach wie vor sehr durcheinander zu sein. Sie beschwerte sich nicht einmal, dass Reno hier war, obwohl sie Cloud sicher vor jedem beschützen wollte und dazu gehörte auch, dass sie Clouds Zustand sicher so wenig Menschen wie möglich mitteilen wollte. Doch anscheinend waren ihre Neuigkeiten so schockierend, dass sie diesen Schutzmechanismus vollkommen abgestellt hatte und Reno war nicht böse darum.

„Tifa, rede mit uns“, forderte Reno nun, da sie einfach keinen Ton von sich gab, sondern nur verzweifelt zwischen den Männern hin und her blickte.

Sie ging zu Clouds Lager, setzte sich auf einen Stuhl und schaute ihn verzweifelt an. Dann wandte sie den Blick langsam wieder zu Vincent und Reno.

„Es gibt kein Wasser mehr in der Kirche...“, sagte sie schließlich und Reno und Vincent warfen sich einen alarmierten Blick zu.

„Was?“, fragte Reno tonlos und ihm wich erneut alle Farbe aus dem Gesicht.

Vincent ging zu Tifa und hockte sich vor sie. Er ergriff ihre Hände und sie sah ihn an, als wären sie bereits besiegt worden.

„Es gibt kein Heilmittel mehr... und es geht ihm so schlecht. Was mache ich nur, wenn er stirbt?“, wisperte sie und Vincent folgte ihrem Blick, als sie Cloud auf seinem Lager anschaute.

Es klang bereits danach, als würde Tifa aufgeben, doch Vincent sah das nicht ein, ebenso wenig wie Reno.

„Gib nicht schon auf. Wir haben es das letzte Mal auch geschafft, also fällt uns wieder etwas ein“, bestimmte Reno und Vincent nickte zustimmend.

Der Rothaarige wandte sich nun erneut zur Tür.

„Ich werde nach Rufus sehen und komme bald wieder. Ich muss das Hauptquartier unterrichten und die Stadt muss Maßnahmen ergreifen. Wir kriegen das hin“, bestimmte er und er klang so selbstsicher, dass Vincent es ihm beinahe abgenommen hätte.

Doch die Wahrheit war, dass sie nicht den geringsten Schimmer hatten, was sie tun sollten. Das Einzige, was ohne Zweifel feststand, war, dass die Lage ernster war als sie gedacht hatten...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Jap, hier kommen die ernsten Töne... aber ich bin froh, dass ich ab und zu noch ein bisschen Komik einbauen kann, wäre ja sonst langweilig :D
Bis zum nächsten Mal :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  RandaleEiko
2019-04-23T04:33:35+00:00 23.04.2019 06:33
Uhaaa soo schön das du wieder ein Kapitel hiervon hochlädst!!! Verdammt, Cloud tut mir so unendlich leid xc ich bin echt gespannt wie sie ihn da raushauen wollen

Ich freu mich aufs nächste mal
Liebe Grüße RandaleEiko ^^
Antwort von:  Kyo_aka_Ne-chan
23.04.2019 16:14
Ui, da freut sich ja jemand :D Tut mir leid für die lange Pause, ich musste erst einmal wieder Ideen sammeln und werde bald weitermachen, sobald ich meine Sailor Moon-FF beendet habe, die ist irgendwie noch ziemlich präsent in meinem Kopf xD Aber ich habe ich auch sehr darüber gefreut, dass Reno und Vincent mal willig waren, ihr Abenteuer weiter zu erzählen *lol*

Bis zum nächsten Mal :)
GLG
Kyo


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