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Heiratskandidaten

von

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Ach Princess, was mache ich nur?“, fragte Andromeda und ließ ihre Finger durch das seidige Fell der kleinen Hündin gleiten. Eigentlich gehörte das Tier ihrem Vater, doch wann immer sie traurig war, lockte Andromeda den Mops in ihr Zimmer, wo er es sich neben ihr auf dem Sofa gemütlich machen konnte, während sie ihm ihr Herz ausschüttete.

Eigentlich hätte sie Narcissas Rat bevorzugt, doch ihre kleine Schwester war in Hogwarts und auf ihren nächsten Brief zu warten, war etwas, wofür Andromeda gerade keine Geduld mehr hatte. Princess antwortete zwar nur mit einem „Wüff“, aber immerhin: Sie schaffte es zeitnah.

 

„Ich hätte mich nicht ablenken lassen dürfen", warf sie sich selber vor, "Die ganze Nacht. Wie konnte ich nur die ganze Nacht verlieren?“

 

Die Hündin hechelte, was Andromeda einfach als stillen Zuspruch sah weiter zu klagen, „Ich hätte einen Mann finden müssen und was habe ich stattdessen gemacht? Ich hab Rodolphus in Beschlag genommen. Ich meine, ja, es hat Spaß gemacht mit ihm. Er hat so tolle Ideen und er ist wirklich nett, aber er bringt mich nicht weiter. Er kann mich nicht vor Carrow retten. Er rettet ja schon Bella vor ihm.“

 

Princess gab ein wohliges Grunzen von sich und Andromeda kraulte tapfer weiter. „Würdest du dich bitte auf das Problem konzentrieren?“, wies sie den Hund zurecht, der sich daraufhin prompt zur Seite fallen ließ, damit sie ihm den Bauch kraulte. Andromeda seufzte schwer. „Du denkst also, ich sollte mir keine Sorgen machen?“, fasste sie seine Reaktion zusammen, „Na da hast du leicht reden. Dir droht ja auch kein Ehemann, der schlimmer ist als Flohbad und Tierheiler zusammen.“

Langsam fuhren ihre Finger durch das dicke, silbergraue Bauchfell, massierten der Hündin sanft die Brust und brachten sie so dazu, genüsslich die Pfötchen von sich zu strecken. „Nein, es tut mir leid“, gab Andromeda schließlich klein bei, „Ich weiß doch, dass du schon alles Hundemögliche für uns tust. Aber du musst verstehen, ich kann diesen Mann nicht heiraten.

Er ist einfach nur unmöglich. Einmal, ja, da hat er jemandem beim Quidditch die Nase gebrochen und er hat nicht einmal mitgespielt. Ich habe ihn Lehrer beleidigen hören und Mitschüler und das nicht besonders intelligent. Gegen ihn ist Lucius wie ein Hauptgewinn und ganz ehrlich ... mit dessen Art kam ich auch schon nicht zurecht. Ich brauche eine Lösung.

Ich brauche ... Ach, ich weiß nicht, was ich brauche. Fakt ist nur, ich brauche es schnell. Kannst du mir keinen anderen Kandidaten ausgraben? So wie einen Knochen im Garten?“

 

Der Hund legte den Kopf schief und Andromeda lachte traurig. „Du hast recht“, stimmte sie dem Mops zu. „Nach Knochen zu buddeln, ist unter unserer Würde. Unter deiner, weil Vater stets die besten Häppchen für dich bereit legt und unter meiner sollte es eigentlich auch sein.

Weißt, du, ich habe da auch noch eine andere Idee. Sie ist gewagt und sicher wird sie Mutter zum Toben bringen, aber vielleicht bringt sie uns weiter. In der Schule, da war dieser Muggelgeborene: Ted Tonks. Der mochte mich. Und wenn gar nichts anderes mehr geht, könnte ich vielleicht ... Du weißt schon. Ich könnte ihn um Hilfe bitten. Und dann ein fröhliches Pärchen spielen.

Mutter wird natürlich „Nein“ sagen und versuchen ihn mir zu auszureden, aber wenn es mir ernst genug mit ihm erscheint, lässt sie sich vielleicht auf einen Kompromiss mit mir ein. Kein Tonks für sie, kein Carrow für mich. Meinst du, das könnte funktionieren?“

Princess nutzte die Chance, um lang und anhaltend zu gähnen. Ein klares Zeichen dafür, dass sie dieser Plan ganz sicher nicht hinter dem Ofen hervorlockte. Andromeda seufzte noch einmal. Vermutlich hatte der Hund sogar recht. Es war sehr schwer, überzeugend ein Paar zu spielen. Und dann auch noch vor der eigenen Mutter. Das erforderte schauspielerisches Talent. Etwas, womit sie nicht gerade gesegnet war.

Und außerdem - Es klopfte und Andromeda verlor den Faden. Vermisste ihr Vater Princess etwa schon?

Unter den wachsamen Augen des Hundes erhob sie sich, richtete sich ihren seidenen Hausmantel und ging zur Tür. Wenn es wirklich ihr Vater war, würde sie ihn davon überzeugen müssen, ihr den Hund noch ein bisschen länger zu überlassen.

 

Immerhin waren sie, trotz all ihrer Bemühungen, bisher nicht zu einem zufriedenstellenden Ergebnis gelangt. Etwas, was sie wirklich ganz dringend ändern mussten, vor allem, wenn es wirklich darauf hinaus lief, dass ihre Mutter Carrow einladen würde. Denn hatte er erst einmal einen Fuß in der Tür, würde Amycus bestimmt auch nicht wieder gehen.

Schließlich fehlte diesem Mann zu allem Überfluss auch noch so etwas wie Taktgefühl.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: Arcturus
2018-10-08T21:30:13+00:00 08.10.2018 23:30
Oh, ich mag Princess. ♥♥♥
Antwort von:  _Delacroix_
09.10.2018 10:13
Du würdest sie noch lieber mögen, würde sie entsprechenden Personen mal in den Finger beißen, aber sie ist ja gut erzogen. XD
Von:  Kerstin-san
2018-10-08T13:56:14+00:00 08.10.2018 15:56
Hallo,
 
ich fand diesen einseitigen Monolog von Andromeda echt zum schießen („Würdest du dich bitte auf das Problem konzentrieren?“). Immerhin ist Princess eine geduldige Zuhörerin und auch wenn ich nicht glaube, dass der vage Plan mit Ted als Alibifreund fruchten würde (nicht bei der Mutter), ist es besser sich irgendwelche aberwitzigen Pläne auszudenken, als im Selbstmitleid zu versinken.
 
Liebe Grüße
Kerstin
Antwort von:  _Delacroix_
08.10.2018 16:06
Alles nur Princess Schuld, weil sie nie ein verständliches "Nein" wöfft. XD


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