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Tag und Nacht

von

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Verletzt und gehetzt

,,Sir, geht es Ihnen gut?”, hallte eine Stimme durch seinen brummenden Kopf.

Als er die Augen öffnen wollte, kniff er bei dem blenden Licht die Augen nur noch mehr zu.
 

,,Potter?”, knurrte er und versuchte die Quelle der Stimme zu finden. Das letzte, woran er sich erinnern konnte, war Harry Potter gewesen, der seinen gebrochenen Arm gehalten hatte.
 

,,Ja, ich bins", hörte er Potter’s erleichterte Stimme von links über ihm.

Nochmals versuchte er die Augen zu öffnen und schloss sie wieder mit einem Ächzen.

,,Warten Sie, ich mach das Licht aus.” Er hörte, wie Potter aufstand und durch das Zimmer ging, bis es plötzlich viel dunkler wurde und er sich endlich traute, die Augen zu öffnen.
 

,,Potter, was zum Henker haben Sie jetzt schon wieder angestellt?”, zischte er den Jungen an, den er im Dunkeln nur halb erkennen konnte.
 

Er konnte Potter’s Reaktion zwar nicht sehen, doch er hörte, wie er seufzte und Stoff raschelte, als er wieder aufstand und zum Fenster ging.
 

,,Ich wollte Sie heilen.”, begann er leise mit dem Rücken zu Snape gewandt zu erklären, ,,Irgendwas scheint aber nicht ganz funktioniert zu haben und hat Sie ausgeknockt, Sir.”
 

Harry seufzte und drehte sich um. ,,Als ich es wieder unter Kontrolle hatte, war alles an Ihnen wieder verheilt. Auch..”, er zögerte und Snape runzelte die Stirn, während er ihn in den Boden starrte. ,,Auch das Dunkle Mal ist weg.”, beendete Harry schließlich seinen Bericht und blickte Snape in die Augen.
 

,,Wie Bitte?”, fauchte der Tränkemeister und versuchte sich aufzusetzen, wurde aber von etwas an seinen Armen gehindert und begann daran herumzuzerren.
 

Harry kam zu ihm ans Bett und legte ihm eine Hand auf die Brust, um ihn nach unten zu drücken.

,,Der Minister war hier, nachdem ich ihm erzählt habe, dass ich Ihr Mal entfernen konnte. Er hat mir mitgeteilt, dass die anderen Misteriumsangestellten nicht mit seiner Entscheidung einverstanden waren, sie einfach so gehen zu lassen. Ich muss Sie jetzt im Bett anketten, da Sie mich ja vielleicht umbringen kommen könnten, während ich seelenruhig schlafe. Ich muss Sie am Stuhl anketten, wenn Sie essen, ich muss Sie im Badezimmer anketten.”, meinte Harry wenig begeistert.,,Glauben Sie mir, das war wirklich nicht mein Plan, Sir!”
 

,,Tja, Potter, sieht so aus als hätten Sie mich jetzt so richtig am Hals.”, schnarrte Snape trocken und ließ sich mit geschlossenen Augen wieder in die Kissen sinken.

Auch Harry setzte sich wieder auf den Stuhl neben dem Bett und lehnte sich zurück.

,,Sir?”

,,Was wollen Sie jetzt noch?”

,,Kingsley hat einen Termin für Ihre Verhandlung in drei Tagen gemacht.”, erwähnte Harry wie nebenbei und Snape riss die Augen auf.
 

,,Und wie genau stellen Sie sich das vor, Potter?”, fauchte er Harry an, der zusammenzuckte.

,,Schon gut, Sir!”, unterbrach er seinen Lehrer. ,,Ich werde für Sie aussagen und Professor McGonagall und Professor Flitwick auch!”, versuchte er Snape zu beruhigen und stand langsam auf.
 

,,Ich hole Ihnen jetzt was zu essen. Sie haben fast einen und einen halben Tag geschlafen. Sie brauchen Ruhe, ich werde dafür sorgen, dass Sie die bekommen!”, sagte Harry noch, als er schon halb zur Tür raus war.
 

,,Wie soll ich denn Ruhe bekommen, wenn Sie hier die ganze Zeit so dämlich hin und her rennen, Potter?” Potter blieb wie versteinert in der Tür stehen und drehte sich dann ganz langsam in der Tür um.
 

Mit gerunzelter Stirn suchte er Snapes Blick und erwiderte:,,Sir, ich weiß sehr gut, dass Sie weder mich, noch meinen Vater und seine Freunde jemals ausstehen konnten, allerdings ist solche Undankbarkeit gerade unangebracht, Professor!”, sagte er mit fester Stimme, das Sir betonend, und fuhr dann fort.

,,Ich hatte mehr von Ihnen erwartet! Ich habe Ihnen das Leben gerettet, Sie waren verletzt, ich habe Sie geheilt. Ich habe Sie befreit, ich habe Ihr Dunkles Mal entfernt, ich versuche, eine Verhandlung mit positivem Ergebnis für Sie zu organisieren!”
 

Damit drehte er sich um, um etwas zu essen zu bekommen, einen verblüfften Snape hinter sich lassend.
 

Eine Viertelstunde später kehrte er wieder in Snape’s Zimmer zurück, ein Tablett mit einem abwechslungsreichen Frühstück auf mehreren Tellern. Er klopfte.

Und wartete. Und klopfte nochmal.

Ein Knurren war die Antwort. ,,Herein!”, schnarrte Snape und Harry drückte langsam die Türklinke herunter, das Tablett mit einer Hand ausbalancierend und trat ein.
 

Snape lag auf dem Bett, die Arme über dem Kopf gekettet und starrte Harry in Grund und Boden.
 

Harry stöhnte und verdrehte die Augen. Warum noch mal hatte er diesen Mann retten wollen?
 

Er holte tief Luft, öffnete die Augen nach einem Moment wieder und ging auf das Bett zu.

,,Sir, ich habe Ihnen etwas zu essen gebracht!”, erzählte er und stellte das Tablett auf den Nachttisch.
 

Snape sagte nichts, starrte nur weiter an die Decke und versuchte eine bequeme Stellung zu finden, wenn er die Arme nicht verwenden konnte.

Harry beugte sich über ihn, öffnete die Kette und nahm sie ihn die Hand, damit der Lehrer wenigstens in Ruhe essen konnte.
 

Nachdem Snape es schließlich doch über sich ergehen ließ und etwas von dem aß, was Harry ihm mitgebracht hatte, befestigte Harry ihn wieder am Bett.
 

Plötzlich schellte eine Klingel durch das Haus und sowohl Snape als auch Harry zuckten zusammen, blickten sich an.
 

Harry stand auf und spähte aus dem Fenster, um einen Blick auf die Straße zu erhaschen.

Fünf Personen standen vor der Tür, auf der Eingangsstufe.
 

Der Grünäugige zögerte. Die Besucher kannten den Grimmauldplatz ja offensichtlich, also mussten es ja Mitglieder des Ordens des Phönix sein oder andere Bekannte, die von Sirius’ Haus wussten.
 

Mit einem letzten Blick auf Snape stand er auf und ging zur Tür. Dort drehte er sich mit einem ernsten Blick nochmal um und erklärte kurz:,,Ich gehe runter und schaue, wer das ist und was er will. Sie bleiben hier und machen keinen Mucks, verstanden?”
 

,,Was erlauben Sie sich eigentlich, Potter? So reden Sie nicht mit mir!”, fuhr Snape ihn an und versuchte sich aufzusetzen, gab es aber auch gleich auf. ,,So eine Unverschämtheit bin ich von Ihnen zwar gewohnt, aber jetzt gehen Sie zu weit!”, schnauzte er weiter.
 

Doch Harry unterbrach ihn. ,,Sie haben mir gar nichts mehr zu sagen, Sir! Sie sind nicht mehr mein Lehrer, also haben Sie nicht mehr das Recht so mit mir zu reden!”, meinte er trocken.

,,Eigentlich haben Sie das Recht, mich anzuschnauzen verloren, als ich Ihnen in der Heulenden Hütte das Leben gerettet habe!”
 

Snape wollte noch etwas sagen, doch Harry drehte sich einfach um und beeilte sich zur Eingangstür zu kommen.
 

Kurz spähte er durch das Guckloch, riss die Augen auf und öffnete die Tür.

,,Ron! Hermine! Was macht ihr denn hier?”, rief er aus und umarmte sie beide, bevor er sie einließ.
 

Hinter den Beiden folgten dann George, Fred und Neville ins Haus und blickten sich um.
 

,,Hi Harry", sagte Fred und nickte ihm zu, während er einen prüfenden Blick zur geschlossenen Tür warf.

,,Wir haben’s eilig, aber wir mussten dir noch was vorbeibringen, was wir so nebenbei erfahren haben", beendete George und drehte sich zu Harry um.
 

,,Erstmal", meinte Fred, ,,wollte ich mich dafür bedanken, dass du mir das Leben gerettet hast. Das bedeutet mir wirklich viel.”

Harry lächelte und nickte, bevor George ihm um den Hals fiel und ihm ein leises:,,Dankeschön!” ins Ohr flüsterte.
 

Nachdem sich George und Fred, der sich seinem Bruder schließlich angeschlossen hatte, aus der Umarmung gelöst hatten, Harry sie in die Küche eingeladen hatte und sie bei einem Tee zusammensaßen, kam Hermine schließlich zum Thema ihres Besuchs.
 

,,Harry", begann sie ernst zu erzählen, ,,es geht um Snape. Kingsley hat heute Morgen Kontakt zu uns aufgenommen und wollte, dass wir dir mitteilen, dass einige, die bei den Verhandlungen dabei sein werden, gegen ihn stimmen werden und du ihn auf keinen Fall aus den Augen lassen solltest.”

Harry schluckte und nickte. Das klang ja mal gar nicht gut!
 

,,Okay", meinte er vorsichtig. ,,Und sonst?”, er wusste, dass das nicht alles war, weshalb sie hier zu fünft aufkreuzten.
 

,,Kingsley weiß von vielen im Ministerium, wie sie zu Snape stehen und will, dass wir bei den Verhandlungen als seine Bodyguards dabei sind. Es sind nicht wenige, die Snape in einem ungeschützten Moment angreifen würden, um, wie sie denken, ihre Familienmitglieder und Freunde zu retten.”
 

,,Er möchte wissen, ob es für dich in Ordnung wäre, sich bis zur Verhandlung um Snape zu kümmern und während der Zeit im Ministerium auf ihn aufzupassen.”, meldete sich Ron das erste Mal zu Wort und blickte Harry zweifelnd an.
 

Einen Moment zögerte dieser noch, dann nickte er Hermine zu.



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