Zum Inhalt der Seite

Shiryoku hōan – Sichtwechsel

[Sesshomaru X Kagome]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Herzlich Willkommen liebe Leser und Leserinnen,

Ihr werdet euch wohl schon schon gewundert haben, was die liebe Francys und die liebe Kibo-kamichan in ihrem Nachwort erwähnt haben.

Eine neue Story, eine Fanfiction über Kagome und Sesshoumaru auf einem gemeinsamen Konto.

Ja, richtig gehört! Inku to Chi oder auch auf Deutsch Tinte und Blut (Danke an unsere Liebe Narijanna <3) ist unser gemeinsamer Name und wir haben vor euch eine köstliche Geschichte zu präsentieren!

Wir werden euch zumindest einmal in der Woche ein kleines Geschenk dalassen und weil es so schön ist werden unsere Hauptcharaktere auch eure Fragen beantworten, die ihr uns in euren Kommentaren hinterlasst.

Wieso?

Ganz einfach. Jeder soll auf dem gleichen Stand sein. Haken? Es gibt natürlich eine Einsendefrist. :3

Ihr wisst ja, unser Sesshoumaru ist … *hinblickt* … eher der Grübler. Darum braucht er auch einen Tag Bedenkzeit, bevor er euch ein klares „Hn.“ hinhaut. ^.^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo Leser und Leserinnen,

da sind die beiden Weiber wieder und präsentieren euch ein weiteres Kapitel der Geschichte Sichtwechsel.

Bis jetzt scheint der Start ihrer neuen Fanfiction ziemlich gut angekommen zu sein und das hat mich sehr überrascht.

Die Beiden hatten sich so sehr gefreut, dass sie mir und der Miko Kagome die ganze Zeit in den Ohren lagen, wie toll das doch ist.

Hn. Weniger überrascht haben mich eure Reaktionen. Fast alle von euch haben mir in den Reviews hinterlassen, dass sie mich heiraten würden. Gut. Ich sollte Kibo-kamichan und Francys weiterhin den Vorschlag unterbreiten, eine Harem Idee zu einer Geschichte zu machen, dann könnt ihr alle dabei sein. Abwarten.

Desweiteren kann ich die ganze Aufregung gar nicht verstehen, denn es war gerade einmal der Prolog und dieser hatte nur gezeigt, wie dämlich Kagome eigentlich ist.
Nun schaut sie mich wütend an, dass hat sie aber umsonst.

Was wird euch heute erwarten?
Die Dummheit von Kagome geht in die nächste Runde, denn sie hat sich wirklich entführen lassen.
Die Wachen sind genauso dumm wie mein Halbbruder, warum? Das werdet ihr dann selbst sehen. Mir wäre solch ein Fehler nicht unterlaufen.

Inku-to-Chi: „Könntest du langsam zum Ende kommen, ohne deine Freunde weiterhin zu beleidigen?“

Da sind sie schon wieder. Diese beiden Weiber regen mich auf. Diese Kibo-kamichan und dazu noch diese Francys sind schon die ganze Zeit der Meinung, mich herum kommandieren zu müssen. Aber sie werden ja sehen, was sie noch davon haben. *Augenbraue heb*

Lest einfach selbst und bildet euch eure Meinung. Das Kapitel ist ganz okay geworden, mehr sag ich nicht mehr.

Sesshoumaru. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend liebe Leser und Leserinnen,

Ist heute Abend nicht ein schöner Abend? Um ihn ausklingen zu lassen, präsentieren wir euch auch heute wieder ein neues Kapitel! Was uns erwarten wird? Allerhand!
Prinzessin Kagome erwacht in einem Palast und bekommt ein Angebot… wow… der liebe Diener, er ist ein wirklich guter Verkäufer. Er würde sich gut machen bei den Ferienwohnungsverkäufen! :3

Sesshomaru: „Durch eure viele Stimmen, werde ich demnächst erhört, ich bekomme mein Harem! Verneigt euch vor mir, Weiber!“

Kibo-kamichan: TT___TT Du bekommst ihn ja, keine Sorge! Aber weiter im Text :3
Ich wünsche euch heute viel Spaß und lasst die Puppen tanzen!

Sora: „Ich lass sie alle nach meiner Nase tanzen, hehehe!“

Inku-to-chi: „Denk an dein Karma… es zahlt sich alles heim, das kennt Sesshomaru schon!“

Sesshomaru: „Schicksalsgöttinnen seid ihr, doch eines Tages krieg ich euch noch! Nun aber lest und seht, wie Kagome ihnen auf dem Leim geht, bald schon bald, werde ich mein Reich erschaffen können!“ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend!
Wir präsentieren ein neues Kapitel: Alte Rituale
Es geht um alte Rituale und Gesetzgebungen des alten Japans.
Unsere Kagome kennt sich leider nicht aus...

Kagome: "Ich hätte besser in der Schule aufpassen sollen TT____TT"
Sesshomaru: "Die Moral der Geschichte? Lernt fleißig, sonst endet ihr wie Kagome in meinen Armen!" Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

ja dieses Mal begrüße ich euch wieder – Kagome.

Ich hoffe euch geht es allen gut und ihr hattet eine angenehme Woche.

So, nun zum Kapitel. Was werdet ihr lesen können? Hm…

Mal überlegen…

Sesshoumaru: „Hast du so ein schlechtes Gedächtnis?“

Ich ignoriere diesen Kommentar einfach und erzähle kurz, was euch erwartet:

Heute werden ich und Sesshoumaru das erste Mal aufeinander treffen. Das wird überhaupt nicht schön, im Gegenteil. Ich war ganz schön geschockt.

Sesshoumaru: „Und du hattest Angst, einen Schweißausbruch, knallrotes Gesicht…“,

Kagome: „Ach halt dich zurück!“

Auf jeden Fall wird es euch bestimmt gefallen, dass hoffen wir jedenfalls.

Inku-to-Chi und ich wünschen euch viel Spaß beim Lesen… Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend liebe Leserinnen :3
Heute ist es wieder so weit, wir gehen in die nächste Runde!
Heute schnuppern wir bei dem Pärchen auf der Erde rein. Sora hat einen neuen Plan ausgeheckt
und Inu Yasha stellt wie immer nur Dummheiten an! ^^

Zuletzt haben wir natürlich auch Kagome auf der Speisekarte! Was wird Sesshomaru ihr vorschlagen und wird er da wirklich heile rauskommen? Er unterschätzt vielleicht Kagome! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,
Normalerweise übernimmt einer der Charaktere das Vorwort, doch dieses Mal schreiben euch Kibo-kamichan und Francys direkt.
Warum?
Nun ja, erst einmal möchten wir uns bei euch entschuldigen. Wir hatten schon länger ein Update geplant, aber es zeitlich einfach nicht hinbekommen…
Ihr kennt das bestimmt, wenn euch der Stress auf Arbeit regelrecht auffrisst und zu Hause auch noch so viel zu machen ist, da bleibt manchmal wenig Zeit zum Schreiben und genau das ist uns passiert. >.<

So nun wollen wir euch gar nicht länger voll quatschen und wünschen euch viel Spaß beim Lesen.

Inu Yasha: „Na endlich, ich dachte ihr hört nie auf zu reden.“
Inku to Chi: „Sehr witzig Inu Yasha. Wo ist eigentlich dein Bruder?“
Inu Yasha: „ Er ist raus gegangen. Das Kapitel ist für ihn nicht relevant, weil er nicht drin vorkommt meinte er.“


Oh man … Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen schönen Sonntag wünschen euch Kibo-kamichan und Francys!
Im letzten Kapitel lernte unsere Sora ein wenig die Liebe kennen oder das Gefühl,
was es heißt, wenn man jemanden liebt und nicht nur einem dient.

Sesshomaru: "Macht lieber weiter im Text, es geht nicht um dir, sondern um mich."
Kagome: "Hallo? Vergisst du da was nicht? Zu einer Hochzeit gehören immer noch zwei!"
Sesshomaru: *fieses Grinsen* "Wirklich? Das werden wir noch sehen. Ich hab ein Geschenk für dich"
Kagome: "Was?"
Sesshomaru; "Lass dich überraschen..."

Ihr hört, Sesshomaru schenkt Kagome was!!!! doch was ist es? Am besten schmeißt ihr euch gleich ran und lest :3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein großes Hallo von Inku-to-Chi!
Ihr werdet euch gewundert haben, dass es letzte Woche kein Upload gab >.<
Wir entschuldigen uns deswegen, leider ist eine Hälfte der Grippe verfallen >-<
Doch es geht ihr wieder gut <3
Aber ich will jetzt nicht groß rumreden, viel Spaß beim Lesen :3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr lieben^^ inku-to-chi meldet sich wieder mit einem neuen Kapitel!
Im Augenblick ist bei dem Paar da oben alles chaotisch.
Ob sich Kagome wohl etwas ablenken kann? und was ist mit Sesshomaru los? hehe
Viel Spaß beim Lesen^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Inku-to-Chi wünscht euch einen wunderbaren Samstag :3
Heute gehts endlich weiters, entschudligt die Verzögerung,
doch manchmal schlägt das Leben vor der Tür zu und man muss sich darum kümmern :3

Aber wir wollen nicht viel quatschen und loslegen, Sesshomaru und Biest haben einen schönen Plan^^ Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prinzessin auf Abwegen

Soras Sicht:

 

„Nein, nein, nein, nein!“, wiederholte ich immer wieder aufs Neue. Ich konnte es einfach nicht fassen, wie um Himmels Willen konnten sie mir das nur antun? Aufgebracht lief ich in meinem großräumigen Schlafgemach hin und her und schüttelte immer wieder meinen Kopf.

„Ich heirate ihn nicht, nein, nein, nein, nein! Was denkt sich dieser Hund eigentlich? Nur weil seine Mutter eine Göttin ist? Nein, nein, nein! NEIN!“ Schon fast verzweifelt raufte ich meine schwarzen Haare und brachte die stundenlange Mühe meiner Dienerin, die Strähnen sorgfältig und schön hochzustecken, durcheinander. Ich zerstörte sie vorsätzlich. Das passte im Moment aber auch zu meinem innerlichen Gemüt. Ich war die Thronerbin! Wieso also, versuchten mich alle zu überzeugen, diesen widerlichen Dämon zu heiraten? Ich wollte einen reinen, liebevollen Gatten, der mich bedingungslos liebte und nicht einen gewalttätigen Killer, der so viele Leben auf dem Gewissen hatte, dass er seine Hände niemals mehr rein waschen könnte.

 

Igitt! Mit so jemanden zusammenleben und herrschen? Ihm meinen Körper hingeben, um Nachkommen zu zeugen? Niemals! Lieber würde ich sterben, als dieses Monster zum Mann zu nehmen!

Ich ging weiterhin auf und ab, bis meine Tür plötzlich aufgeschoben wurde. Sofort blickte ich hinüber und erkannte meinen Vater in edlen goldenen Gewändern, sein schwarzes Haar zu einem Pferdeschwanz hochgebunden, im Rahmen stehen. Wütend fixierte ich ihn mit meinen braunen Augen. Wie konnte dieser Mann nur seine eigene Tochter, sein eignes Fleisch und Blut, so leichtfertig ausliefern? Das war doch die Höhe und jemand wie er war ein Herrscher… Wie konnte man nur so eine dumme Entscheidung treffen?

„Tochter, man vernimmt dein Gefluche im gesamten Palast“, sagte er vorwurfsvoll, während er die Hände beschwichtigend hob. Ich schnaubte beleidigt und zog das Gesicht kraus.

„Vater, ich werde diesen Mann nicht heiraten!“, stellte ich fast schon bellend klar. Er sollte meinen Standpunkt doch verstehen und verdammt nochmal akzeptieren! Aus Wut hob ich meinen Arm und fegte eine mit Gold verzierte, blaue Vase vom Tisch. Sie fiel scheppernd zu Boden und zerbrach in tausende von Scherben. Mein Vater beobachtete das nur wortlos, legte nur seine Stirn in Falten, wahrscheinlich weil ich dies des Öfteren tat.

„Tochter, das ist nicht deine Entscheidung. Wir müssen das heilige Blut bewahren, wie auch den Frieden zwischen den Himmelspalästen.“, erklärte er immer noch viel zu ruhig und sachlich für meinen Geschmack. Ich zischte laut. Am liebsten hätte ich laut losgelacht, als er von heiligem Blut sprach.

„Heiliges Blut? Er ist zur Hälfte ein dreckiger und niederer Dämon!“, fauchte ich ihm entgegen und blähte die Wangen auf.

„Er ist zu einem mächtigen Daiyoukai geworden.“, argumentierte er immer noch viel zu gelassen. Pfft. Ich ließ die Luft gewaltsam aus meine enge Lippen gleiten, warum drängte mein Vater mich dazu?

„Das ist mir egal. Er ist ein eiskalter und uralter Dämon!“, fuhr ich ihn zeternd an. Wieso verstand er mich einfach nicht?

Wieder schnaubte ich beleidigt und sah meinen Vater hasserfüllt an. Er schüttelte nur seinen Kopf und betrachtete mich eindringlich. Ich konnte seinen Blick nicht mehr standhalten und wendete wütend mein errötetes Gesicht von ihm ab.

„Tochter. Uralt? Selbst du bist schon 500 Jahre alt. Es ist an der Zeit zu heiraten und einen göttlichen Thronerben zu zeugen.“

„Ich bin nicht einmal die Herrscherin, warum sollte ich?“

„Wenn du ihn heiratest, wirst du und er meinen Platz einnehmen.“, verlautete er. Ich riss die Augen auf und wurde bleich, während ich meine Hände um den seidigen Stoff meiner Kleidung presste. Was sagte er da? War er von allen guten Sinnen verlassen?

„IHN? Vater, nein! Ich will ihn nicht heiraten, wenn er herrscht, dann…“

„Tochter. Vergiss deine Position nicht. Stell nicht die Entscheidung deines Vaters in Frage.“

„Aber…“

„Er sendet die Geschenke. Nimm sie an. Wir haben keine Wahl.“

„Vater…“, murmelte ich noch, während ich anfing zu zittern. Keine Wahl? Es gab bestimmt noch einen anderen Gott. Das konnte doch nicht sein. „kann nicht jemand anderes…“

„Deine Schwestern leben in anderen Palästen. Du bist meine letzte Tochter und es ist an der Zeit, dein kindisches Benehmen abzulegen.“

Ich schmollte, presste die Lippen aufeinander, bevor ich noch einmal schnaubte und gegen einen Tisch trat. Es tat ein wenig weh, doch die Vase darauf fiel mit den Lilien zu Boden und zerbarst.

„Ich hoffe er wird dir Benehmen beibringen. Ein Diener wird alles bereinigen“, sprach er noch, bevor er mich tadelnd ansah und den Raum verließ. Ich knurrte fast schon wie ein Hund, während ich eine Lilie aufhob und traurig ansah. Das Wasser spiegelte mein Gesicht wieder, zeigte mir, dass ich den Tränen nahe war. Warum musste ich die jüngste Tochter sein? Warum dieser Mann? Wieso bekam ich nur etwas Halbes ab?

Meine Schultern sackten herab, während ich mich deprimiert aufs Bett warf und immer wieder über die seidenen Laken strich. Mein Innerstes zog sich bei dem Gedanken zusammen, dass er… mich berühren würde. Wir waren uns begegnet, als er noch jünger gewesen war. Seine Mutter hatte ihn mitgebracht, er war ein Monster. Ungezogen und gemein. Nicht einmal den Hof hatte er mir gemacht, stattdessen hatte er mich angesehen wie etwas niederes, wo er doch das niedere Geschöpf war.

Nein, ich wollte ihn nicht… nein…

„Prinzessin?“, fragte eine sanfte männliche Stimme. Überrascht blickte ich auf und erkannte meinen Diener. Er war immer in der Nähe. Sein graues Haar war lang und hinten locker gebunden, während sein Gesicht sanft und weich war. „Geht es Euch gut?“

Ich seufzte und sah mich kurz um. Normal sollte ich nicht mit dem Dienern reden, aber manchmal tat ich es, überhaupt wenn es von Nutzen war.

„Nein… ich soll den Dämonenhund heiraten…“

Eine Scherbe fiel zu Boden und hinterließ ein lautes, erschreckendes Geräusch in der entstanden Stille. „Was?“

„Er schickt Geschenke. Wir sollen den Thron besteigen… ich wünschte ich könnte weglaufen, damit Vater einsieht, dass es der falsche Weg ist.“

Mein Diener sah mich überrascht an, bevor er anfing zu grinsen. Warum sah er so… verliebt aus? Neugierig legte ich den Kopf schief, während er näherkam und einfach den Weg überbrückte und seine Lippen an mein Ohr presste. Eine erregende Gänsehaut streichelte meinen Körper, als er mir diese wundervollen Worte zuflüsterte: „Ich kenne einen Weg, damit Ihr fliehen könnt.“

„Wirklich?“, fragte ich freudig und lächelte ihn an. Wohl mein erstes seit diesem schlimmen Frühstück. Er nickte mir zu und zwinkerte, was mich ein wenig aus der Fassung brachte.

„Ich habe einen Pegasus, ein fliegendes Pferd, mit dem ich auf der Erde Besorgungen mache. Ihr könntet damit hinabsteigen. Das Pferd findet selbst den Weg zurück. Wenn Ihr natürlich wollt.“

Ich nickte und berührte ein wenig seine nackte Haut am Arm, was ihm sehr gefiel. Wenigstens einer, der mir bedingungslos diente. Später würde ich ihm eine hohe Position dafür geben. „Danke. Wann kann ich?“

„Heute Abend“, hauchte er noch einmal in mein Ohr, bevor er sich löste und die Scherben einsammelte. „Kommt zum Stall, passt aber auf, dass niemand Euch sieht.“

„Das werde ich“, hauchte ich und sah ihm noch nach, wie er den Raum verließ. Entspannt warf ich mich aufs Bett. Mein Vater würde schon seinen Fehler einsehen. So konnte ich auch einmal die Welt sehen. Dort war auch dieser Mann gewesen, den ich heiraten sollte. Vielleicht könnte ich etwas über ihn auch herausfinden, damit eine Heirat unmöglich war. Abwarten.

 

Am Abend dann, nachdem ich gespeist hatte, begab ich mich zum Stall. Vater war beruhigt, er glaubte wirklich, dass ich mich mit dem Gedanken anfreundete, aber da hatte er falsch gedacht. Er konnte so ein Dummkopf sein. Fast schon vorfreudig raffte ich mein Gewand, dass nicht so edel aussah. Mein Diener hatte es mir vorbeigebracht, damit ich nicht so auffallen würde. Es sah fast schon langweilig aus, aber würde auch nicht so schnell schmutzig werden.

„Prinzessin, kommt her“, hauchte er und ich schlich tiefer hinein, nachdem ich noch einmal nachgesehen hatte, dass mich keiner verfolgte. Gut, dass er die Lichter gelöscht hatte. „Dies ist mein stolzes Pferd. Passt auf Euch auf, die Welt da unten wird keine Prinzessin in Euch sehen“, erklärte er mir liebevoll und schnappte eine Haarsträhne von mir. Ich wurde kurz rot und blickte zur Seite, während er meinem Gesicht näherkam. „Ihr solltet, Prinzessin.“

„Ja“, hauchte ich und löste mich von diesem Mann. Warum hatte er Herzklopfen verursacht? Noch nie war mir ein Mann so nahe gewesen. Wäre ich nicht gerade glücklich, hätte ich ihn Köpfen lassen.

Der Mann half mir dann aufs Pferd. Ich umklammerte die Zügel und sah ihn noch mal an, lächelte leicht, was ihn überaus glücklich machte und dann gab er dem Pegasus einen Klapps auf den Hintern. Schnell krallte ich mich ans Pferd, als es schon aus dem Stall galoppierte und in den Himmel sprang. Zu meinem Glück wusste es anscheinend, wie man flog, denn es tat alles selbst.

So glitt ich dahin, bis ich irgendwann die Erdenwelt erblickte. Sie war so anders. Düster und trist. Meine Lippen verzogen sich, während ich immer weiter herabstieg und nach einem Palast suchte, in dem ich residieren könnte. Ein wenig zerrte ich an den Stricken und versuchte das Pferd zu lenken, doch dieses hatte einen anderen Plan und warf mich ab.

Schreiend fiel ich, landete aber nach zwei Metern auf dem Boden. Jaulend rieb ich mir den Rücken und brummte, als das Pferd wiehernd wieder hinauf steig.

 

Kagomes Sicht:

 

„Sitz!“, schrie ich. Nach nicht einmal einer Sekunde ertönte ein lauter Knall, der mir signalisierte, dass Inuyasha mithilfe der Bannkette auf dem Boden aufschlug. Ich stand mit geballten Fäusten vor ihm und sah wütend geradeaus. Wie konnte man nur so dämlich sein? Ich verstand es einfach nicht. „K-Kagome…“, murmelte der Hanyou irritiert. Ich schüttelte innerlich nur mit dem Kopf.

„Lass mich in Ruhe!“, fauchte ich immer noch wütend. Kurz danach lief ich durch den Wald, in Richtung Dorf und dachte über unseren Streit nach.  Warum war Inuyasha nur so? Ich konnte einfach nicht begreifen, warum er nach sechs Jahren immer noch so drauf war.

Drei Jahre war ich in der anderen Zeit gefangen, wir wurden nach Narakus Tod getrennt und ich konnte nicht mehr zu ihm. Irgendwann öffnete sich der Brunnen wieder, ein letztes Mal, ich durfte zurück. Zurück zu meinen Freunden und ihm… meiner ersten großen Liebe. Nun waren wieder drei Jahre vergangen und wir waren keinen Schritt vorwärtsgekommen. Im Gegenteil. Das heute hatte mir gezeigt, dass wir immer noch am Anfang standen, obwohl er mir nach meiner Rückkehr gesagt hatte, dass er mich liebte.

 

Seufzend ließ ich mich mittlerweile auf einem dicken Baumstamm nieder und lehnte mich mit den Ellenbogen auf die Knie. Wie lange hatte ich auf eine Liebeserklärung von ihm gewartet? Immer wieder wurden uns Steine in den Weg gelegt. Sein Herz sehnte sich noch sehr lange nach Kikyou, aber als das vorbei war, dachte ich eigentlich, dass wir endlich zusammen sein konnten, doch ich hatte mich geirrt. Inuyasha hatte überhaupt kein Interesse, mir körperlich näher zu kommen, im Gegenteil. Ich war für ihn anscheinend eine sehr gute Freundin, die er wirklich liebte, aber nicht im romantischen Sinne. Jeden Kuss blockte er ab, bei jeder Berührung zog er sich zurück und Gesprächen wich er aus. So wie jetzt. Ich wollte ihm näherkommen, vielleicht weil Sango mir wiedererzählt hatte, dass sie ein weiteres Kind mit Miroku erwartete, denn diesen Wunsch hegte ich von ganzem Herzen.

Ich war mittlerweile einundzwanzig Jahre alt und dennoch hatte ich überhaupt keine Erfahrung sammeln können. Nur ein bis zwei flüchtige Küsse am Anfang meiner Rückkehr in das Mittelalter, ansonsten nichts. Doch am Ende war ich eben auch nur eine Frau und sehnte mich nach der Geborgenheit und Liebe meines Freundes… würde ich die von Inuyasha jemals bekommen?

 

Ich wusste es wirklich nicht. Aber was für eine Möglichkeit blieb mir denn bitteschön? Ihn zu verlassen und mich in einem anderen Dorf niederlassen? Dafür kannte ich mich hier, in diesem Zeitalter, zu wenig aus. Ohne Kaedes oder Sangos Hilfe war ich aufgeschmissen im alltäglichen Leben, ohne meine Hilfsmittel aus der Zukunft, die mir in den Jahren ausgegangen waren. Der Brunnen war verschlossen, ließ mich nicht zurück, also war ich hier gefangen. In einer Welt, die mich anscheinend gar nicht wollte, in der ich keine Zukunft hatte.

„Argh!“ Das war doch zum Haare raufen! Sah ich das vielleicht einfach zu eng, sollte ich mehr Geduld für den Hanyou aufbringen? Aber wie lange musste ich denn noch warten? Warum waren die Götter nur so gemein zu mir? Ich legte meinen Kopf in den Nacken und sah in den wolkenlosen, blauen Himmel. Die Tränen sammelten sich langsam in meinen Augen und das brannte. „Was soll ich nur tun?“, fragte ich mich selbst. Irgendwie hatte ich gehofft, dass er mir doch nachlief, versuchte mit mir zu sprechen, aber auch diese Vorstellung glich einer Fata Morgana. Er würde das niemals tun… niemals…

Murrend stand ich auf, blickte mich um und ging weiter. Es pisste mich wirklich an. Wenn er nicht kam, würde ich noch weiter weggehen, damit er einen Grund hatte, mich zu suchen. Ein wenig klopfte ich auf die Sehne meines Bogens, den ich geschultert hatte. Für ein paar Tage käme ich schon zurecht.

 

Nach einiger Zeit bekam ich Durst und entdeckte Schilf am Uferrand. Sofort lenkten mich meine Füße dorthin. Frisches Wasser war genau richtig. Nachdenklich strich ich über dem Schilf und schlich mich hindurch. Hier würde ich sicher trinken können.

„ARGH!“, fluchte jedoch auf einmal jemand. Überrascht riss ich die Augen hoch, während meine Finger gerade die Wasseroberfläche berührten. „Mist!“, schimpfte die weibliche Stimme weiter, als mich auf einmal was am Kopf traf. Etwas Goldenes war aus heiterem Himmel geflogen gekommen.

Fluchend griff ich nach dem Kleinod, das ins Wasser gefallen war und erstarrte. Ein goldener Kamm offenbarte sich mir. Verwirrt und ein wenig neugierig schob ich das Schilf beiseite und erstarrte, als ich mir selbst ins Gesicht blickte. Auch die Frau auf der anderen Seite, in den neutralen Kleidern, starrte mich an, als wäre ich vom Mond. Fast stumm betrachteten wir uns, während sie mit den Augen klimperte. Ihre Wimpern waren lang, während ihr schwarzes Haar leicht wellig und durcheinander ihren schönen Körper umspielte. Ihre Haut so sanft, dass ich schon neidisch wurde. Wer war diese Frau nur, die dort vor mir stand? Mein Herz setzte fast aus bei dem Gedanken, dass es in dieser Zeit jemanden gab, der wie ich aussah, das konnte doch nicht sein oder war sie meine Vorfahrin?

 

 

Vertauscht!?

Kagomes Sicht:

Da stand ich nun und blickte meinem Ebenbild ins Gesicht. Mein Herz setzte aus, als ich meine Hand an mein Haar gleiten ließ und sie es mir nicht nachtat. Diese Frau war echt, sie war ich, nein, war sie nicht, doch wer war sie? Ich schluckte und kam ein wenig aus dem Schilf hervor, während ich auf diese junge Frau fixiert war, die mich voller Staunen begutachtete. Was sie wohl dachte? Ob sie sich auch fragte, wer ich war?

„Hallo…“, versuchte ich es, doch sie blieb stumm, legte den Kopf schief und begutachtete mich wie… ein Stück Dreck? Ich schnaubte innerlich, diese Frau hatte das Auftreten von Inu Yashas großen Bruder. Arrogant. Nichts anderes fiel mir dabei ein. Glaubte sie denn wirklich, sie wäre etwas Besseres?

„Ich rede mit dir“, sprach ich noch einmal, doch wieder nichts. Langsam platzte mein Geduldsfaden, während ich den Kamm ein wenig anhob. „Ist das zufällig deiner?“

Die Frau mir gegenüber atmete einmal durch, bevor sie den Mund öffnete, doch zum Sprechen kam sie nicht, als Blitz und Donner den Himmel zerteilte. Ich riss erschrocken die Augen auf, starrte in den Himmel und erkannte eine herannahende Kutsche, wie auch Männer auf Pferden, bewaffnet bis an die Zehen. Mist. Wo war ich nur reingeraten? Hilfe… Das konnte doch nicht wahr sein. Hatte sie etwa den Kamm gestohlen?

Etwas verunsichert, presste ich den Kamm an meine Brust und starrte immer noch in den Himmel, bevor ich zu meiner Doppelgängerin sah, die ein wenig panisch aussah. Sie schien zu überlegen, abzuwägen, wie sie jetzt handeln sollte, aber da war sie nicht die einzige, auch ich war überwältigt. Geschwind verkroch ich mich ein wenig mehr im Schilf, als die Pferde schon den Boden erreichten.

Doch was mein arrogantes Ebenbild tat, erstaunte mich zutiefst. Sie warf sich ohne Umschweife in den Dreck und presste ihr Gesicht auf den Boden, während ich mich im Schilf versteckte.

„Du da, wir suchen die Himmelsprinzessin, hast du sie gesehen?“, verlautete einer der Reiter und zügelte sein wieherndes schwarzes Pferd. Es schien wild und ungebändigt, während es auf dem Boden nicht zur Ruhe kam. Auch die anderen Pferde schienen wie auf einer Hetzjagd. Sie machten mir Angst. Dämonen konnte ich jagen, doch diese waren für mich eine Nummer zu groß.

Sie suchten also eine Prinzessin, ihre Prinzessin. Das hieß, sie hatte nicht den Kamm gestohlen, doch… es verwirrte sie.

„Dort im Schilf ist eine Frau mit einem goldenen Kamm.“, flüsterte die Frau und deutete genau auf mich. Ich riss erschrocken die Augen auf, sah nach links und rechts, bevor ich begriff, dass genau ich gemeint war. Mist! Innerlich fluchend wollte ich mich schon bewegen, als ich den Ruf hörte.

„Kommt raus!“ Dieser Mann warf mir den Befehl entgegen, als gäbe es kein Morgen mehr. Schluckend trat ich heraus, blickte dem Mann direkt in die Augen und sah, wie seine Gesichtszüge entgleisten. „Was tragt Ihr da?“

Siezte er mich etwa? Etwas verwirrt hob ich eine Augenbraue, während mein ganzer Körper innerlich zur Flucht riet, doch ich stand im Schilf und würde nicht schnell genug sein. „Miko-Kleidung.“, verlautete ich dann doch und sah ihn schnauben, während er mit Schwung vom Pferd sprang.

„Prinzessin! Woher habt Ihr diese schäbige Kleidung?“, fragte er noch mal, doch ich schüttelte nur den Kopf und musste lachen.

„Ich?“

„Habt Ihr Euch den Kopf gestoßen?“

„Nein, doch… ich bin nicht die Prinzessin. Bestimmt ist es diese Frau.“, verlautete ich und deutete auf die andere im Dreck. Sie hob darauf leicht den Kopf, das Gesicht mit Schlamm halb bedeckt.

Der Mann seufzte. Nach meiner Einschätzung konnte es auch der Hauptmann sein. Er hob seinen goldenen Helm vom Haupt und warf seinen Kopf zur Seite, sodass langes schwarzes Haar zum Vorschein kam. Dieser Mann war sehr jung, zumindest schien es mir so, während er seinen Helm auf seinem Ross ablegte, dass ein wenig zur Ruhe gekommen war.

„Prinzessin. Wir wissen beide, Ihr würdet Euch niemals in den Dreck werfen, geschweige denn vor mir niederknien.“, hauchte er mit einer tiefen Stimme, die meinen Körper fast schon umschlang, als wäre es ein Zauber. „Wir kehren nun heim. Ich weiß nicht, wer Euch diese Flausen in den Kopf setzte, doch diese Welt ist nichts für Euch. Kommt.“, bat er und stieg zu mir in den Fluss, rückte näher und näher, während ich nur panisch zu der fremden Frau blickte, die kurz lächelte und den Kopf wieder in den Dreck legte. Das war also die Prinzessin? Sie war geflohen, doch wieso? Und weshalb schob sie mich vor?

Ein wenig panisch wich ich nach hinten, stolperte und fiel, doch im letzten Moment umgriffen mich Arme, geschmückt von einer goldenen Rüstung. „Prinzessin.“

„Ich bin nicht eure Prinzessin! Ich heiße Kagome, ich bin eine Miko!“, schimpfte ich und spürte, wie er mich viel zu dicht an seine Brust zog. Immer wieder hämmerte ich gegen die Rüstung, doch er blickte mich an, als wäre es nichts.

„Ein schöner Name, Prinzessin Sora, doch nicht Eurer. Ihr seht viel zu gepflegt aus für eine Miko, auch wenn ihr ein wenig dreckig wurdet, doch ein Bad kann das richten.“

„Hörst du mir nicht zu? Ich bin nicht die Prinzessin, lass mich los!“, zickte ich los und schlug noch einmal gegen seine Rüstung, fluchte jedoch leise, als ein Schmerz mein Handgelenk durchzuckte. Dieses Miststück!

„Aber, aber. Ihr seht aus wie die Prinzessin, ihr seid so temperamentvoll und ihr kennt keinen Anstand.“

Etwas verdutzt hielt ich still, starrte ihn ungläubig an und schielte noch einmal zu der Frau am Boden, die mir so verdammt ähnlich sah.

Der Mann folgte meinem Blick, bevor er mich wieder kopfschüttelnd ansah und leicht lächelte. „Daran wollt Ihr doch nicht festhalten. Prinzessin.“, hauchte er noch einmal und beugte sich über mich, strich sanft über meine Schläfe.

Natürlich wehrte ich mich, versuchte ihn wegzudrücken, doch es gelang mir nicht  und noch schlimmer, es wurde mir irgendwie egal. Mein Blick haftete an seinem Gesicht, während sein Finger zart von meiner Stirn über meine Schläfe zum Hals verließ. Warum fielen mir die Augen zu? Langsam erschlafften auch meine Arme. War das ein Zauber?

„Ich bin Kagome…“, keuchte ich noch leise, als mir die Augen endgültig zu fielen und ich spürte, wie ich nach vorne kippte, mitten in die Arme des Hauptmanns.

„Wir bringen sie zurück“, verlautete er und hob meinen schlaffen Körper im nächsten Moment auf seine Arme. Warum konnte ich mich nicht wehren? Nicht einmal meine Miko-Kräfte konnten dagegen etwas ausrichten. Wieso nicht? Mein Herz pulsierte nur noch ganz ruhig und sehr langsam, während ich nur seine Stimme und sein schnelles Herz vernahm. „Du, Mensch, ich danke dir. Nimm dies als Entschädigung.“, sprach er noch und ich hörte, wie er etwas zu ihr warf. „Du warst eine große Hilfe, ohne dich würde unsere arme Prinzessin in dieser dunklen Welt herumirren. Ich wünsche dir noch viel Glück auf deinen Wegen.“

Danach hörte ich Stoff rascheln, spürte, wie ich auf warme, weiche Kissen gebettet wurde. Etwas Seidiges wurde über mich gerafft und dann schien ich komplett abzudriften und in einen tiefen Schlaf zu fallen.

 

Ich hoffte nur noch, dass diese Begegnung ein schlimmer Traum gewesen war.

 

Soras Sicht:

Da war ich nun. Auf der Erde und starrte einem Geschöpf in die Augen, dass meine Seelenspiegel und meine Haare besaß, aber auch meine Gesichtszüge. Wie war das möglich? Mein Kopf rauchte schon fast, als ich auf einmal die Reiter vernahm. Erschrocken blickte ich kurz auf, erkannte den Hauptmann und sein Gefolge. Warum hatten sie nur schon meine Flucht bemerkt?

Schnell überlegte ich, wägte ab. Sie sollten mich nicht bekommen. Ein Rascheln ließ mich zum Schilf blicken. Diese Frau, sie sah mir zum Verwechseln ähnlich. Genau, das war es. Ich musste nur zuwider meiner Natur handeln, dann würden sie sie nehmen, denn sie schien keine Ahnung zu haben, wen sie hier vor sich hatte. Mein Glück.

Die Chance nutzend, warf ich mich in den Dreck, fluchte jedoch im selben Moment innerlich, als ich den Matsch im Gesicht spürte, doch dann dachte ich an die Schlammkuren und beruhigte mich. Man hatte mich damals kaum von meinen Schwestern unterscheiden können, also… Mit etwas Frust im Inneren, schmierte ich mir Schlamm ins Gesicht, während der Hauptmann mit seinen Pferden den Boden erreichte.

Natürlich fragte der Hauptmann, wo die Prinzessin sei, ahnte nicht, dass das Häufchen Elend vor ihm ich, die Prinzessin, war. Mein Blick wanderte automatisch zum Schilf. Diese Frau hatte noch meinen Kamm, stand dort und überlegte nicht einmal, sich auf den Boden zu werfen. Gedacht, getan. Ich sagte ihm, dass im Schilf eine Frau mit einem goldenen Kamm sei und er schluckte es. Schon immer hatte ich gut lügen können und jetzt würde ich dadurch meine Freiheit gewinnen.

Diese Frau zeterte, schimpfte und behauptete, ich sei es. Doch ein Blick in mein Gesicht verriet ihm, dass ich nie so aussehen würde. Dieser Hauptmann glaubte mich zu kennen. Einer der vielen hübschen Männer, die meiner Schönheit verfallen waren. Ich wusste schon immer sie um den Finger zu wickeln, doch dass man mir so einen grässlichen Mann zu teil werden ließ, hatte ich nicht geahnt. Sollte sie sich mit ihm rumschlagen. Sie könnte ihn ruhig haben, diesen Abschaum von Dämon.

Ein wenig seufzend beobachtete ich, wie er sie in Schlaf versetzte, nachdem sie den Namen Kagome ausgesprochen hatte. Hieß das Mädchen so? Ich sollte mir den Namen vielleicht merken.

Der Hauptmann trug sie an mir vorbei, warf mir sogar noch Geld hin, wünschte mir Glück. Ich hob ein wenig das Gesicht und begutachtete die Kutsche, die sich langsam in den Himmel erhob. Ein siegessicheres Lächeln zierte meine Lippen, während sie zwischen den Wolken verschwanden.

 

Kaum hatte sich die Wolkendecke wieder geschlossen, sprang ich auf, stöhnte und schleuderte ein wenig Schlamm zur Seite, bevor ich in das Wasser blickte. Ich schüttelte mich, ekelte mich vor meinem eigenen Antlitz. Grässlich. Kurz sah ich zu allen Seiten, bevor ich den Knoten löste und ins Wasser stieg. „Ihkks“, fluchte ich und erzitterte. Es war kalt, obwohl es draußen warm war. Natürlich war das keine Badewanne, doch es musste reichen. Ich wollte nicht dreckig sein, nein, nein, nein.

Schnell schrubbte ich meinen Oberkörper und reinigte ihn vom Schlamm. Nach und nach tat das kalte Wasser sogar ganz gut und ich blickte lächelnd in den Himmel. „Geschafft.“

Wenn ich wieder in den Himmel ging, würde ich den Diener fürstlich entlohnen, das wusste ich jetzt schon. Genüsslich schloss ich die Augen, ließ die Sonne auf mich strahlen und blickte mich um. Es war wirklich schön hier, das musste ich zugeben, doch… wo ich wohl hin musste?

„uhhk uhhhk.“, hörte ich es auf einmal. Schnell sprang ich auf, drehte mich um, konnte am Ende aber nur sehen, wie Affen mit meiner Kleidung von Dannen eilten.

„HIER GEBLIEBEN!“, schrie ich. Ich wollte aus dem Wasser, doch meine Beine stolperten und somit klatschte ich wieder ins kalte Nass, während die kleinen Affen von Dannen eilten. Zumindest lag das Geld noch da, aber meine Kleidung. „Nein!“, jaulte ich und blickte an meinem nackten Körper herab. Verzweifelt fragte ich mich, was ich tun sollte. Es war kalt und ich brauchte doch was, aber woher?

„KAGOME! KAGOME? KAGOOOOOMMMMEEEEE!“, hörte ich eine Stimme rufen. Verwirrt blickte ich zum Schilf, als ein Mann herausgesprungen kam und vor mir im Wasser landete. Halb kreischend landete ich auf meinen Hintern und tauchte leicht rot ab, während dort ein weißhaariger Mann mit weißen Hundeohren stand, bekleidet mit einem roten Kampfanzug.

Ich schluckte, beruhigte mein Herz, da ich erst schon meinen Verlobten erwartet hatte, doch was hatte dieser Mann gerufen? Kagome? So hieß doch das fremde Mädchen, oder?

„Wer bist du?“

„Kagome?“, fragte der junge Mann mit dem kantigen Gesicht, während er ein wenig zur Seite blickte. Zumindest etwas Anstand besaß er. Ich stierte ihn an, während er nur leise seufzte. „Kagome, tust du jetzt so, als würdest du mich nicht kennen? Nur wegen des Streits? Komm schon…“, grummelte er und sah mich mit einem Hundeblick an. Wer war der Mann? Aber eins musste ich ihm lassen, die goldene Farbe in seinen Augen hatte was.

„Ich erinnere mich nicht.“, sagte ich. Ich hoffte dass es klappte und anscheinend tat es auch.

„Du erinnerst dich nicht? Ist etwas passiert?“, fluchte er und ich hob nur die Schultern, während ich schluckte. „Also hast du mich vergessen?“ Ich nickte und er blickte mich traurig an, bevor er wieder ansetzte. „Dann lass uns heimgehen. Du erinnerst dich bestimmt bald wieder…“

„Meine Kleidung wurde gestohlen.“, antwortete ich wahrheitsgemäß und beobachtete ihn immer noch, als er schon anfing, sein Oberteil auszuziehen.

„Dann zieh das so lange an, komm, ich helfe dir. Hab keine Angst vor mir, in Ordnung, Kagome?“

Ein wenig unsicher stand ich auf, verlor den Halt und krachte an seine nackte Brust. Er zuckte ein wenig zurück, wurde knallrot, wie auch ich. Geschwind schnappte ich sein Oberteil und zog es mir notdürftig an. Seine Hände wanderten um mich, knoteten und schienen alles nötige zu unternehmen, damit es funktionierte, doch er war mir definitiv zu nah.

„Finger weg!“, fluchte ich dann und sah ihn schon einen Meter zurück weichen. Geschickt machte ich die Kleidung ausgehtauglich, auch wenn sie definitiv zu kurz war, aber bestimmt hatte diese ‚Kagome‘ noch andere Kleidung daheim. „Bring mich heim.“

Der Mann schnaubte, dessen Namen ich immer noch nicht wusste. „Sogar ohne dein Gedächtnis bist du zickig.“

Ich verzog die Lippen: „Dafür sagst du mir nicht mal deinen Namen.“

„Inu Yasha.“

„Hunde Dämon? Witzig. Deinen Namen, nicht was du bist.“, keifte ich genervt und zupfte am Saum des roten Oberteils.

„So heiße ich. Inu Yasha. Ich bin ein Hanyou. Halb Hundedämon, halb Mensch.“

„Dein Vater war ja ein ganz Witziger.“, murrte ich und starrte seine Ohren an. Waren die Echt? Meine Neugier siegte, ich trat vor und grapschte nach seinen Hundeohren. Knallrot sah er weg und schien eine Gänsehaut zu bekommen.

„Kagome, lass das!“, fluchte er und blickte mir nicht einmal ins Gesicht. Was sie wohl an dem Kerl fand? Seine Ohren waren zumindest ganz interessant. Das war aber auch zusammen mit den Augen das Einzigste.

„Also echt.“, hauchte ich und ließ los, bevor ich ein wenig lächelte. „Bring mich heim.“

Er hob eine Braue. „Wie immer nur am Befehle ausspucken? Anscheinend kann nicht mal ein Gedächtnisverlust deinen Charakter heilen.“

„WIE BITTE?“

Inu Yasha oder wie er hieß, zuckte zurück und griff an seine Kette. Er schien fast panisch, während ich nur schnaubte. „Schon gut Kagome, alles gut, wirklich! Ich bin schon brav!“

Meine Schultern sanken entspannt runter, während ich noch einmal eine Augenbraue hob. Was war dass denn? Naja, zumindest gehorchte er, wie ein braver Hund, besser als dieser Mann, der mich eher fressen würde, als auf mich zu hören.

„Können wir jetzt?“

„Klar, Kagome.“, sprach er wieder und beugte sich herab.

„Was soll das?“

„Huckepack, sitz auf.“

„vergiss es. Trag mich auf den Armen, ich sitze nicht breitbeinig mit dieser Kleidung auf. Abartig!“

Inu Yasha wurde hochrot, als er seinen nackten Körper und meine nackten Beine anstarrte. Begriff er es? Ich hob zuckend eine Augenbraue und schon war er da, hob mich auf seine Arme und presste mich an seine nackte Brust. Er war warm und gut gebaut. Ich würde ihn mir gut erziehen, er konnte bestimmt nützlich sein. „Braves Hündchen.“

„Hey!“, fluchte er noch, doch dann machte er sich schon auf den Weg. Wo sie wohl wohnten? Abwarten. Das würde bestimmt interessant werden.

Der "Tanz" beginnt

Kagomes Sicht:

„Mhhm“, murmelte ich mit noch geschlossenen Augen. Mein Kopf fühlte sich zwar schwer an, aber an sich kam es mir vor, als würde ich schweben. Mein Körper lag auf etwas sehr Weichem, es umschmeichelte meine Kurven und passte sich diesen an, weshalb ich mich immer wohler fühlte. Ich drehte meinen Kopf leicht zur Seite und konnte spüren, wie die Sonnenstrahlen meine Nase kitzelten. Wie angenehm. Noch nie hatte ich, seitdem ich wieder bei Inu Yasha war, so gut geschlafen beziehungsweise noch nie war ich so gut aufgewacht. Ich streckte meine Beine, meine Arme und bog meinen Rücken durch, bis ein leises Knacken die Muskeln entspannte. Ich genoss diese wohlige Wärme des seidigen Stoffs um meinen Körper, denn es fühlte sich unbeschreiblich gut an. So blieb ich dann für die nächsten Minuten liegen.

 

 Ob das hier ein Spiel meines Unterbewusstseins war, der mir damit zeigen wollte, wie sehr ich mein altes zu Hause vermisste? Wenn ja, dann gefiel mir dieser Scherz und ich würde diesen Traum auskosten! Ein warm behütetes Bett, edle Stoffe die sich um meinen Körper hüllten und weiche Kissen – ein Traum! Obwohl …, wenn ich so darüber nachdachte, hatte Inu Yasha eigentlich auch alles versucht, um es mir nach meiner Rückkehr so angenehm wie möglich zu gestalten. Er hatte eine Hütte für uns gebaut, die sehr großräumig ausfiel und mir eine Menge Platz bot. Jede Nacht bewachte er meinen Schlaf und achtete darauf, dass ich sicher war und es warm hatte. Immer wieder konnte ich einen Blick erhaschen, in dem er frisches Holz besorgte und sich um die Flammen kümmerte. Ich würde ihm unrecht tun, wenn ich etwas anderes behaupten würde…

 

Ob ich zu streng mit ihm war? Ich wusste ja, dass es Inu Yasha mehr als schwerfiel, Gefühle zu zeigen. Erwartete ich nach sechs Jahren vielleicht doch zu viel? Ich verzog das Gesicht, jedoch zwang ich mich dazu, die Augen geschlossen zu halten. Denn dieser Traum sollte noch nicht enden. Nein…

Plötzlich riss ich die Seelenspiegel auf, denn eine Erinnerung kam zurück. Ich hatte mich mit meinem Freund gestritten und war spazieren gegangen, damit er mir nachlief. Kurz danach wollte ich in einem kleinen Bach etwas Wasser zu mir nehmen und fand dann diesen goldenen Kamm … und diese arrogante Prinzessin. Meine Doppelgängerin. Die Wachen kamen als nächstes und …

Wo war ich hier? Ich setzte mich auf und begutachtete den großzügigen Raum, in dem ich offensichtlich geschlafen hatte. Ich lag in einem monströsen Himmelbett, links und rechts davon fand ich große Fenster vor, mit langen Stoffgardinen, die sanft vom Wind angehoben wurden. Langsam drückte ich meine Decke zur Seite und ein Teil von mir trauerte um das Gefühl des seidigen Stoffes zwischen den Fingern. Ich drehte mich nun vom Bett weg und lief zur Mitte des Raumes. Zwei riesengroße Türen sprangen mich förmlich an, aber der Mut, dahinter zu schauen, fehlte mir. Eine Kommode, einen Schrank und ein Schreibtisch, aus edlem Holz gefertigt, schmückten den Raum, noch dazu starrte mich ein großes Portrait von mir selbst an. Das war schon ziemlich unheimlich, als würde ich in mein eigenes Gesicht blicken. Das konnte dann nur diese Prinzessin sein, denn sie sah mir wirklich zum Verwechseln ähnlich. Aber dieses Bild bestätigte mir nur, dass sie wirklich so war, wie ich vermutete. Arrogant und selbstverliebt.

 

Ich schaute mich weiter um und war schockiert, denn das Nächste was ich sah, bestätigte mir noch mehr, wie sehr sich diese Frau selbst liebte. Ein großer Spiegel nach dem anderen hing an den Wänden. Unheimlich. Ich kam mir hier wirklich vor, wie in einem Spiegelkabinett. Ich betrachtete mich selbst und zog dabei scharf die Luft ein. Was war das für eine Kleidung? Mit meinen Händen fuhr ich an meinen Seiten entlang und dadurch konnte ich fühlen, was für ein seidiger und edler Stoff meinen Körper bedeckte. Der müsste ein Vermögen wert sein! Das war ja unglaublich. Ein Farbenspiel aus roten und goldenen Stoffen fiel flüssig an meinem Körper hinab, es sah aus, als käme ich vom Adel und hätte eine wichtige Position. Ich drehte mich vor den Spiegeln hin und her, begutachtete meine Figur, die in diesem Yukata verdammt gut betont wurde. Mit schon fast knallroten Wangen ertappte ich mich bei dem Gedanken, dass mich Inu Yasha so sehen sollte. Vielleicht würde er dann etwas mehr Lust bekommen, mir körperlich näher zu treten. Obwohl…, er war eigentlich nicht der Typ Mann, den man damit beeindrucken konnte. Da würde eher Miroku herzförmige Augen bekommen…

 

Schade, dachte ich nur etwas traurig. Wie es meinen Freunden wohl ging? Seufzend sah ich meine Mimik im Spiegel und ballte die Hände zu Fäusten. Bevor ich darüber nachdachte, bei meinen Freunden zu sein, musste ich unbedingt herausfinden, wo ich überhaupt war.

 

Wie aufs Stichwort klopfte es plötzlich an der Tür und ich erschrak. Sollte ich nun den Gast hineinbitten oder abwarten? Unsicher trat ich mit einem Bein auf das andere und starrte die Wand an. Nach einem kurzen Augenblick wurde die Tür aufgeschoben und ein Mann, mittleren Alters, trat ein. „Prinzessin“, begrüßte er mich freundlich und verbeugte sich tief. Ich bemerkte sofort, wie sich meine Wangen rot verfärbten. Dachte er wirklich ich war diese aufgeblasene Frau, die auf diesem wunderschön gemalten Portrait dargestellt wurde? „Hallo“, antwortete ich daher nur unsicher. Der grauhaarige Mann stand nun vor mir und musterte mich von Kopf bis Fuß.

 

„Ich hatte schon Angst, die Flucht wäre gescheitert“, murmelte er gedankenverloren.

„Wie meinen?“, fragte ich leise. Der Mann sah mich ausdruckslos an, ehe er mir erklärte: „Ihr seid nicht die richtige Prinzessin, dass sehe ich sofort. Denn ich war schließlich auch derjenige, der ihr geholfen hat, sich aus dem Palast zu schleichen.“

Was? Wieso wollte sich die feine Dame aus dem Schloss schleichen?

„Wieso das denn?“, fragte ich leicht irritiert. Sie schien verwöhnt zu sein, warum sollte sie DAS hier denn dann aufgeben?

„Wisst Ihr, die Prinzessin ist sehr wissbegierig und hatte schon immer den Wunsch, das Leben außerhalb des Palastes kennen zu lernen. Ihr Vater jedoch hatte es ihr verboten und für ihn ist es ein rotes Tuch“, erklärte er. Irgendwie klang es so, als wollte er die Prinzessin gut und teuer verkaufen.

„Na dann werde ich mit ihm reden und ihm erzählen, dass es nicht schlimm ist“, erwiderte ich schulterzuckend. So schlimm konnte ihr Vater schon nicht sein, ich würde das bestimmt hinbekommen, dass die Prinzessin offiziell durchs Land ziehen konnte.

„Nein!“, schrie er fast schon hysterisch. „Der Herr kann sehr sturköpfig sein, wenn er eine Entscheidung getroffen hat, sollte man ihn nicht mehr versuchen umzustimmen. Bitte sprecht ihn nicht einmal darauf an“, bat er jetzt wieder ruhiger. Ich überlegte einen Moment, denn ich traute dem Grauhaarigen noch nicht ganz. Wollte er mir hier einen Bären aufbinden?

„In Ordnung. Ich bitte Euch aber, mich zu jemanden zu führen, der mich nach Hause bringen kann“, forderte ich. Der Mann zog seine Stirn kraus.

„Ihr wollt nach Hause?“, fragte er. Ich nickte: „Natürlich.“

„Wieso?“, hakte er weiter nach. Ich betrachtete ihn, fast schon fassungslos, wie könnte man so eine blöde Frage stellen?

„Was soll ich hier? Ich gehöre nicht hier her und möchte zurück zu meinen Freunden.“ Und meinem Freund, fügte ich in Gedanken noch hinzu.

„Ich habe Euch einen Vorschlag zu unterbreiten“, sagte er auf einmal.

Ich wartete ab und beobachtete ihn mit Adleraugen. „Ich höre.“

„Die Wachen und Diener halten euch sowieso für die Prinzessin, warum bleibt ihr nicht solange hier und gebt Euch für sie aus?“, schlug er mit einem fast schon zu charmanten Lächeln vor.

Meine Kinnlade fiel hinunter. Ich glaubte kaum, was er da gerade von sich gegeben hatte. War das sein ernst? Ich und Prinzessin?

„Erstens kann ich schlecht lügen und zweitens will ich es auch gar nicht. Ich bin eine…“, fing ich an zu sprechen, wurde aber von dem gut aussehenden Mann vor mir unterbrochen. „Eine Miko und keine Prinzessin? Das ist mir bewusst, da ich Eure alte Kleidung gesehen habe. Aber seht die andere Seite der Münze, ihr könnt in den nächsten Tagen alles haben, was Euer Herz begehrt. Sei es Macht, Reichtum, Wissen, wie auch die Annehmlichkeiten des Herrschaftsdaseins.“

Ich schnaubte. Der grauhaarige Typ erkannte meine Skepsis und ging zum wuchtigen Kleiderschrank. Ohne ein weiteres Wort zu verschwenden, öffnete er die Türen und eine riesige Sammlung der hochwertigsten Kimonos und Gewänder kam zum Vorschein. Ich schluckte, aber so ließ ich mich nicht Ködern. Ich war nicht so oberflächlich wie diese eingebildete Prinzessin.

„Danke, aber ich verzichte“, lehnte ich höflich ab. Der Mann jedoch gab nicht auf und innerlich war ich schon ein wenig beeindruckt, doch ich zeigte es nicht. Außerdem hatte ich keine Ahnung, wie sich eine Prinzessin überhaupt verhalten musste, schon deshalb musste ich einfach ablehnen.

„Ihr bekommt Diener an die Seite, die Euren Befehlen Folge leisten müssen. Der Garten, ach was rede ich da, der gesamte Palast steht Euch in Eurer Freizeit zur Verfügung! Noch dazu die Wohlfühloase, mit Badewanne und warmen Quellwasser“, schwärmte er mir in den höchsten Tönen vor. Langsam fand ich das Spiel lustig, mal sehen was er mir noch bot.

„Leider kann ich nicht hierbleiben, ich lehne dankend ab.“

Der grauhaarige Mann seufzte leise. „Warum?“, fragte er.

„Ich habe keine Ahnung, wie sich eine Prinzessin in der Öffentlichkeit verhält“, erklärte ich. Das müsste ihm doch ausreichen, oder?

„Das ist kein Problem, ich kann Euch lehren, was Ihr wissen müsst,“ antwortete er lächelnd. Verdammt. Ich biss mir auf die Lippen. Der Typ war eine hartnäckige Nuss…

„Vergesst nicht, eine Prinzessin badet auch in Milch, edlen Ölen und genießt ihre Stunden in ihren Privaten Quellen am Rande des Himmels. Es ist eine wunderbare Aussicht bei Nacht!“

Wie bitte? Die Prinzessin hatte eine eigene Stelle zum Baden mit wundervoller Aussicht und private Quellen, wie auch Milchbäder, die meine Haut in neuem Glanz erstrahlen lassen würden? Nun wurde ich langsam hellhörig. „Wie meinen?“, fragte ich neugierig. Der Ältere grinste und ging zum Fenster. Ich folgte ihm und sah hinaus.

Mir blieb die Spucke weg. Anscheinend befand ich mich in einem der oberen Stockwerke und der Ausblick war … gigantisch. Ich konnte den kompletten Garten sehen und darüber hinaus. Es war wirklich faszinierend. Was für eine Himmelsprinzessin war sie denn? Einfach wunderschön und ich konnte erahnen, dass er mir nur die Hälfte bisher erzählt hatte. Das sollte mir gehören, solange ich hier lebte? Wie konnte diese Prinzessin das nur aufgeben? Nach und nach konnte ich mir selbst nicht mehr glauben, wenn ich weiterhin dieses Angebot ausschlagen würde. Es gab einfach keinen Haken. Die Prinzessin würde bestimmt bald wiederkommen, denn bitte, was bot die Erdenwelt ihr schon, außer Armut und raue Haut, wie auch brüchiges Haar und Körpergeruch? Ganz schnell würde sie die Milchbäder vermissen.

„Und? Was sagt Ihr jetzt? Bleibt Ihr solange, bis die Prinzessin Ihre Reise beendet hat?“, bohrte er weiter. Ich grübelte, stellte in meinem Kopf eine Liste mit Vorteilen und eine mit den Nachteilen auf. Was sollte ich nur tun? Was würden meine Freunde sagen, wenn sie davon erfahren?

Ich schüttelte meinen Kopf hin und her. Ich hatte so viel Stress in letzter Zeit, die täglichen Streitereien mit Inu Yasha zerrten an meinen Nerven… warum eigentlich nicht? Ich könnte das als meinen persönlichen Urlaub sehen, um mich endlich einmal zu entspannen. Vielleicht kam ich sogar auf eine Lösung für mein Problem mit dem Hanyou.

Also drehte ich mich zu dem fremden Mann um und nickte ihm zu: „Ich werde eine Zeit lang bleiben.“

Der hübsche Mann lächelte erfreut und verbeugte sich anschließend vor mir.

„Es wird mir eine Freude sein, Prinzessin Sora.“

Grinsend verließ er mein neues Gemach und ich sah auf das Portrait von meiner Doppelgängerin. Ich würde definitiv ein ernstes Wort noch mit ihr sprechen, denn so etwas konnte sie wirklich nicht einfach so machen, ohne überhaupt zu fragen, auch wenn es im Nachhinein ein wirklicher Glücksfall war, doch ein wenig sorgte ich mich schon um die Prinzessin. Ob sie alleine auskäme oder würde sie rein zufällig auf meinen Freund treffen? Ich schüttelte den Kopf, ach was, Inu Yasha würde den Braten sofort riechen und dann… würde er sie heimbringen und… Mist. Hoffentlich fand es Inu Yasha nicht so schnell raus, denn dieser Urlaub war wirklich von Nöten!

 

 

Soras Sicht:

Ich, gekleidet in das Feuerratenoberteil von Inu Yasha, lag in dessen Armen, während er über Bäume sprang und das in einem Affenzahn. Immer wieder zeterte ich leise: „Geht das nicht sanfter? Ich bin doch kein Sack Mehl, Bauerntrampel!“

„Ich heiße Inu Yasha, Ka-Go-Me! Wie oft soll ich dir das denn bitte noch mitteilen? Ist es so schwer meinen Namen auszusprechen? I-Nu Ya-Sha!“

Ich verdrehte die Augen und sah tief in seine goldenen Seelenspiegel hinein. Irgendwie erinnerte er mich an meinen dummen Verlobten und das machte mich fuchsteufelswild. „Halt die Klappe. Ich nenn dich doch nicht Hundedämon, du halber! Wie weit ist es noch?“

Der Mann schnaubte und sein weißes Haar wehte wild im Wind: „Da vorne ist es schon. Ich hoffe Kaede bekommt dein Kopf wieder geradegerückt, du bist zickiger als sonst.“

„Dann halt mich doch ordentlich fest!“, keifte ich und zupfte seine Kleidung ein wenig enger an meinen Körper, als mein Blick beim Umherschweifen an etwas Grausigem hängen blieb. Da waren Holzhütten mit Strohdächern. Was war das denn bitte? Ein Armenviertel? Ekel stieg in mir auf, während eine Gänsehaut meinem Rücken herablief. Dieser stinkende Hund schleppte mich doch nicht dorthin. Das Mädchen, dass wie ich aussah, sah doch nicht so angeranzt aus oder? Ich meine… nein, bitte nicht…

Mit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an, doch er grinste nur und landete schon mitten im Dorf, wo ich angestarrt wurde. Der Hundemann mit den Ohren ließ mich herab, während schon einige Personen auf mich zu gerannt kamen. Als erstes umarmte mich eine schwarzhaarige Frau in ärmlicher Kleidung und drückte mich fest an ihre Brust. „Oh Kagome! Den Göttern sei gedankt, du bist wieder da!“

„Ah…“, begann ich und hätte am liebsten gekotzt. Sie stank. Kannten die keine Öle und Düfte? Puh… die stank nach Arbeit…

„Sie kann sich nicht erinnern. Das dumme Stück hat sich den Kopf gestoßen.“

Die Schwarzhaarige ließ von mir ab und sah mich eindringlich an: „Kagome, stimmt das?“

Ich seufzte. Nein, es stimmte nicht, aber ja, für euch hatte ich alles vergessen. „Ja… ich erinnere mich an nichts mehr…“, erklärte ich und sah dann griesgrämig zu dem Mann mit den Ohren. „Leider hat seine rabiate Methode der Reise mein Wohlbefinden verschlechtert.“

Die Schwarzhaarige legte eine Hand auf meine Schulter. „Alles wird gut, Kagome. Bald erinnerst du dich und… Inu Yasha, hättest du nicht sanfter sein können?“

„Pfff, so unfreundlich, wie die sich benimmt…“

„Dein Ernst?“, wetterte ich wieder los. „Wie soll ich mich denn verhalten, wenn du so ein Grobian bist!“

„Dankbar.“

„Wofür denn? Dass mein Haar jetzt auch ganz wirr ist?“

„Kh. Nur weil dein Hirn Brei ist, heißt das nicht, dass du dich auch so benehmen sollst!“

„INU YASHA!“, mischte sich eine alte grauhaarige Frau nun ein und sah ihn von oben herab an. „Wie redest du mit Kagome? Vergiss nicht, was sie alles für uns getan hat und du, als ihr Mann, solltest ein wenig rücksichtsvoller sein.“

Mann? Das war nicht ihr Ernst oder? Sofort musste ich etwas unternehmen: „Ich erinnere mich an keinen Mann. Solange ich mich nicht erinnere, will ich nicht mit ihm unter einem Dach leben!“

„Verständlich Kagome. Komm mit, wir sehen uns deinen Kopf einmal an.“

Ich nickte und starrte noch einmal zu dem Hundemann, bevor ich meine Kleidung bemerkte und zu der schwarzhaarigen Frau blickte: „Ich benötige Kleidung, seine stinkt nach nassem Hund.“

„Alte, hast du ein Rad ab?“, kam ein Kommentar von hinten, doch ich ignorierte ihn und sah die junge Frau nicken. Wenigstens das war beruhigend.

 Ich folgte den beiden Frauen, sie liefen voran und steuerten eine kleine, magere Hütte an. War das ihr ernst? Lebten die etwa alle da drin? Schnaubend verkniff ich mir einen angeekelten Laut. Da war mein Bett ja größer als das hier…

Wir traten ins Innere und ich hätte mir am liebsten die Nase zugehalten. Mitten im Raum brannte ein Feuer, wahrscheinlich um etwas Wärme in die Hütte zu bringen, ABER es stank nach Rauch und das war wirklich widerlich. Schon allein der lächerliche Bambusvorhang, der wohl eine Tür ersetzen sollte, war einfach die Höhe. Kannte dieses arme Volk etwa keine Privatsphäre? Hier könnte ja JEDER das Haus betreten, wenn er wollte und vor allem, wo wuschen die sich? Ich rümpfte die Nase, ob die überhaupt einmal Wasser an ihre Körper ließen? Ich bezweifelte es, so wie die stanken.

„Setz dich mein Kind!“, forderte die alte, faltige Frau. Ich überlegte zweimal, aber wenigstens der Holzboden schien halbwegs sauber zu sein, deshalb kniete ich mich hin, soweit vom Feuer weg, wie nur irgendwie möglich und sah zu den beiden Frauen. Als ich bemerkte, dass die Beiden mich mit hochgezogenen Augenbrauen beobachteten, verfärbten sich meine Wangen ein kleines bisschen rot.

„Du kannst dich wirklich an nichts erinnern?“, fragte die Jüngere. Ich nickte und versuchte mich vom Dreck in diesem Haus und dem Geruch des Rauches abzulenken. Einfach nur widerlich. Die faltige Frau stand auf, kam zu mir und legte eine Hand auf meinen Kopf. Ich zuckte sofort zurück, denn wenn ich mir ihre rauen Finger so ansah, da wurde mir ja noch übler.

„Keine Angst Kindchen, ich möchte nur sehen, ob dein Kopf möglicherweise größere Schäden davongetragen hat“, erklärte sie.

„Das kannst du? Bist du eine Hexe?“, fragte ich. Den spöttischen Unterton hatte sie, nach ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen, überhört.

„Ja das kann ich, aber ich bin keine Hexe, sondern eine Miko.“

Aha. Das war interessant…

„Genau wie du“, mischte sich die Jüngere plötzlich ein. Ich sah sie geschockt an. Die andere war auch eine Priesterin? Das könnte zum Problem werden…

„I-ich?“, fragte ich unsicher. Ich war wirklich froh darüber, dass ich lügen konnte, ohne rot zu werden, deshalb kauften die mir das hier auch ab.

„Ja, aber wir werden dir nicht zu viel erzählen. Du solltest dich erst an etwas erinnern. Denn so wie ich das sehe, geht es deinen Kopf gut, ich kann nichts Schlimmes feststellen“, sagte die Alte. Natürlich konnte sie nichts finden, denn ich war ja nicht die Andere, wie hieß sie nochmal? Ach ja … Kagome.

„Kann ich hier irgendwo baden?“, fragte ich unschuldig. Schließlich war ich im Moment noch von denen abhängig und sollte das Spiel weiterspielen, denn leider hatte ich überhaupt keine Ahnung davon, wie das arme Volk hier auf der Erde lebte. Ich hatte Gerüchte gehört, aber ob das alles so wahr war, bezweifelte ich langsam.

 

„Ja klar, ich kann dich zum See begleiten“, schlug die Jüngere vor. Ich zog meine Augenbrauen nach oben.

„Ein See?“, hakte ich nach.

Kaede lachte laut los. Ich und auch die andere sahen sie überrascht an.

„Als du das erste Mal hier warst, hast du genauso geschockt nachgefragt“, rechtfertigte sie damit ihren Lachanfall. Aha, sie hatte also dasselbe Problem wie ich? Denn für mich war ein See zur Erfrischung im Sommer da und nicht für die Körperpflege. Aber wem machte ich hier etwas vor? Die hier waren mehr als arm und daher war es kein Wunder, dass sie keine Badewanne besaßen.

„Stimmt, du hast mir das auch erzählt. Du warst mehr als geschockt, dich in einem See baden zu müssen“, erzählte die junge Frau lachend. Ich grinste nur, langsam wurde mir meine Doppelgängerin sympathisch, ob sie auch vorher einen anderen Stand bekleidet hatte? Wenn ja, würde der Tausch nicht so schnell auffliegen.

„Lass uns gehen, Kagome“, sagte die Schwarzhaarige. Ich stand auf und folgte ihr. Wieder an der frischen Luft angekommen, sog ich den Sauerstoff ein, wie ein Schwamm. Dieser Rauch in der Hütte war wirklich lästig. Ich musste mir etwas einfallen lassen, denn so konnte ich unmöglich schlafen, denn der Rauch würde auch meiner Haut schaden und das wollte ich nicht.

 

„Gehe schon einmal in diese Richtung, ich hole dich gleich ein“, befahl die andere und ich nickte zustimmend.

 

Brummend, dass ich jetzt im Herbst in eiskaltes Wasser springen musste, lief ich den gezeigten Weg entlang und dachte an mein zu Hause. Ich vermisste jetzt schon mein warmes Bett und meine heißen Quellen …

Aber ich musste das hier überstehen. Alles war besser als diesen dreckigen Dämon heiraten zu müssen. Wirklich ALLES!

Seufzend lief ich weiter, bis die relativ freundliche Frau mit einem Bündel in der Hand mich einholte und wir am See ankamen. Sofort zog sich die Schwarzhaarige aus und stieg mit ihren Füßen ins Wasser. Wie konnte sie nur so ungeniert ihren geschundenen Körper mir preisgeben?

„Komm Kagome, dann hast du es hinter dir“, rief die Frau.

Ich atmete noch einmal tief ein und aus und lockerte meinen Obi, bis eine Kinderstimme mich unterbrach.

„Kagome!“, schrie sie und blieb direkt vor mir stehen. Ich sah hinab und betrachtete das Mädchen genauer. Sie war ein junger Teenager und trug als einzige richtig schöne Kleidung. „Da bist du ja wieder, ich hatte mir schon Sorgen um dich gemacht“, plapperte sie drauf los, „Kagome, warum trägst du denn Inu Yashas Oberteil?“

 „Rin, Kagome hatte anscheinend einen Unfall oder so und hat ihr Gedächtnis verloren“, unterbrach die schwarzhaarige Frau das Mädchen.

Diese Rin sah mich nur verwirrt an, ehe die fragte: „Hast du wirklich alles vergessen?“

Ich nickte. „Alles“, antwortete ich schlicht.

Die Kleinere zog sich nun auch aus und legte den Kimono sorgfältig zusammen. Das fiel nicht nur mir auf.

„Hast du wieder einen neuen Kimono von ihm bekommen?“, fragte die Ältere.

Das Mädchen strahlte über beide Ohren, ob sie einen Verehrer aus edlem Hause hatte?  

„Ja, den hat mir Sesshoumaru-sama vor ein paar Tagen gebracht, ist er nicht schön?“, erklärte die Kleine begeistert, als gäbe es kein Morgen mehr.

Ich erstarrte. Sesshoumaru-sama? Das machte mich nervös. Aber wieso sollte so ein dreckiger Dämon in dieses Dorf kommen und einem unwichtigem Kind Kleidung schenken? Das passte ja überhaupt nicht in das Bild des Monsters.

„Ist etwas?“, fragte mich die Schwarzhaarige. Ich schüttelte den Kopf.

„Bei dem Namen Sesshoumaru bist du gerade so zusammengezuckt, hast du dich vielleicht an etwas erinnert?“, stellte das kleine Mädchen fest. Ich schnaubte. Scharfsinniges Ding, dachte ich leicht verärgert. Ich musste vorsichtiger sein.

„Wäre möglich, es ist alles sehr verschwommen… Mir lief eine kalte Gänsehaut über den Rücken, als du seinen Namen erwähnt hast. Woher kennst du diesen Mann?“, antwortete ich nur.

„Achso. Ja Meister Sesshoumaru-sama hat mich damals gerettet und mich mit ihm reisen lassen. Aber am Ende sollte ich hierbleiben, um wieder unter Menschen zu leben.“

Ich konnte kaum glauben was ich da hörte …

Das junge Mädchen band sich plötzlich die Haare zusammen und rannte ins Wasser.

Ich starrte ihr hinterher.

„Außerdem ist er der ältere Bruder von Inu Yasha und wollte dich und ihn schon mehrfach töten. Doch am Ende hat er dich sogar beschützt vor Dämonen“, verlautete die Frau, die langsam ins Wasser ging. Seufzend löste ich die Kleidung. Anscheinend doch kein Samariter, aber es klang schon merkwürdig, wenn er mich bzw. die Miko hatte anfangs töten wollen, doch zum Schluss gerettet hatte… Redeten wir wirklich vom gleichen Hundedämon?

Alte Rituale

Kagomes Sicht:

Ich war jetzt schon über eine Woche hier. Es war einfach unglaublich. Die ersten Tage hatte ich noch Angst, doch immer mehr bemerkte ich, wie ähnlich die Prinzessin und ich waren. Natürlich war ich nicht selbst verliebt, aber sie verstand zu leben. An meinem ersten Tag hatte ich ein Milchbad genossen. Ich erinnerte mich, als wäre es gestern. Mein persönlicher Diener ließ keine Annehmlichkeit aus, die er mir bieten konnte und wirklich? Es war wunderbar, wie ein Besuch im Spa. Schon seit drei Jahren hatte ich auf so etwas verzichtet.

Seufzend lag ich auf dem Bett und atmete tief durch. Meine Kleidung ähnelte koreanischen Gewandungen, war wallend und viele Stoffe in verschiedenen Farben schmückten es. Diese Situation erinnerte mich an damals. Wenn ich mal in meine Zeit zurückkehrte, hatte ich es jedes Mal genossen ein heißes Bad zu nehmen.

Nachdenklich wälzte ich mich ein wenig grinsend hin und her. Ob Inu Yasha wohl nach mir sucht? Der kann sich erstmal schwarz ärgern. Hoffentlich merkt er dann, was er an mir hat. Dummkopf. Der dreht bestimmt durch. Zu gern würde ich sein Gesicht sehen, wie er durch die Gegend hetzt, aber da ich hier oben bin, findet er mich nicht.

„Prinzessin?“, fragte eine männliche Stimme. Sie wurde rot und hielt in ihrer Bewegung inne. Geschwind setzte ich mich auf und machte mein Haar hübsch.

„Herein.“

Der Mann trat ein. Sein graues Haar umspielte sein Gesicht, während er zu mir schritt. Auch der Hauptmann war sehr schön. Es überraschte mich schon ein wenig, dass die Prinzessin so hübsche Männer um sich herum duldete.

„Prinzessin, es sind Geschenke für Euch gekommen.“, verlautete er und schenkte mir ein sehr freundliches Lächeln, auch wenn ich meinte, etwas Hinterhältiges dahinter zu sehen, doch das bildete ich mir ein oder? Die Prinzessin würde wiederkommen. Es war schon ein Wunder, dass sie noch nicht hier war.

„Geschenke, von wem?“, fragte ich vorsichtshalber nach, während ich aufstand und mein Kleid glattstrich. Es war so schön, denn meine Miko-Kleidung hatte immer gekratzt. Ein wenig neugierig betrachtete ich ihn, während er mich weiter interessiert betrachtete.

„Von einem Prinzen. Er begehrt die Prinzessin und schickt immer wieder Geschenke, doch hat sie bisher seine Bitte ausgeschlagen, seine Frau zu werden, weswegen er ihr immer wieder ein Geschenk schickt, in der Hoffnung, sie würde sich umentscheiden.“

„Ist er gutaussehend?“, fragte ich und betrachtete den Mann. Warum schlug sie es denn aus, wenn der Mann so zuvorkommend war?

„Er ist ein sehr schöner Mann.“

„Warum schlägt sie es denn aus?“, fragte ich weiter und hob eine Augenbraue. Mein Diener seufzte. „Nun, sie lässt Männer gerne um sich werben, es gibt noch andere Prinzen.“

Ich kicherte kurz und sah ihn an. Er wurde gerade ein wenig rot, also gehörte er dazu? Bestimmt, sonst hätte er ihr doch nicht geholfen. Erhoffte er sich durch die Hilfe, dass sie sich für ihn entschied? Wieso er wohl eine so hochnäsige Prinzessin liebte. Wobei, vielleicht hatte sie ja auch eine gute Seite?

„Na gut, dann nehme ich die Geschenke an“, sagte sie einfach und ging zu dem Diener, der sich sofort verneigte und los ging. „Dann folgt mir, holde Prinzessin.“

Ich grinste ein wenig und folgte ihm durch die Gänge. Was ich beziehungsweise die Prinzessin wohl bekam? Ich freute mich schon riesig. Also hatte ich auch einen Verehrer oder mehrere. Hoffentlich fiel mein falsches Spiel nicht auf, bis die echte Prinzessin wiederkam.

 

Galant geleitete er mich in einen großen Raum, den ich mit großen Augen bestaunte. Nein, mir fielen fast die Augen raus, als ich das Ausmaß der Geschenke sah. Anscheinend gaben sich die Frauen dieser Zeit nicht einfach mit einem Strauß Blumen oder ein paar Schmuckstücken zufrieden. Unglaublich, dass Inu Yasha, dessen Mutter vom Adel stammte, mir nicht mal eine Kleinigkeit brachte. Wo war bei ihm nur die Romantik verloren gegangen, doch dieser Mann schenkte mir so viel. Es war einfach unglaublich.

„Ist das alles für mich?“ Beziehungsweise für die echte Prinzessin, fügte ich gedanklich noch hinzu.

„Ja, Prinzessin. Seht es Euch an. Wenn es Euch zu sagt, teilt mir mit, ob Ihr das Geschenk annehmt oder wir es zurücksenden sollen.“

Ich wurde rot. Wie? Ob die Prinzessin es manchmal ablehnte? Mein Kopf rauchte und ich schritt in den Raum. „Ist alles hier drin von ihm?“

„Ja. Alles. Hier, seht Prinzessin, ein Kleid auf weißer Seide“, verlautete er mir und präsentierte es mir. Es war bezaubernd und wunderschön. Vorsichtig streckte ich meine Hand aus und berührte das edle Gewand. Die Seide kitzelte meine Fingerspitzen und lud zum Träumen ein. Ob ich es wohl einmal tragen könnte? Nur einmal? Es war bestimmt bezaubernd.

„Es ist wunderschön…“

Er lächelte mir freundlich zu und nickte. „Eine sehr gute Arbeit, ich würde Euch gerne darin sehen.“ Ich wurde rot und sah schüchtern zur Seite, bevor ich wieder das Kleid ansah und vorsichtig nickte. „Später…“

„Es freut mich, dass es Euch zusagt, aber nun weiter“, verkündete er und nahm ein Papyrus zur Hand, auf dem Anscheinend die anderen Geschenke festgehalten worden waren. „Nun, des Weiteren haben wir eine Goldstickerei für einen Gürtel.“ Der silberhaarige Mann ging zu einer Schatulle und brachte sie mir. Als sie geöffnet wurde, kam eine wunderschöne Stickerei zum Vorschein in der Form einer sehr schönen Blume. „Ein Kunstwerk…“, brachte  ich nur raus und berührte andächtig die Stickerei. Es war einfach unglaublich, welch feine Geschenke diese Prinzessin bekam. Sie wusste wirklich nicht, wie das wahre Leben war. Ob sie es je geschätzt hatte? Wenn nicht, würde sie es bald lernen. Ich fühlte mich bei dem Gedanken besser, dass ich eigentlich eine gute Tat vollbrachte.

Nach kurzer Zeit entzog ich die Hand und sah schon zu, wie er die Stickerei wieder weglegte. „Des Weiteren, Prinzessin, hätten wir hier noch ein Stück Seidenzeug, ein Stück Seide mit Rautenmuster, wie auch noch einige weitere Seidenstoffe.“ Ich folgte ihm, während er an den verschiedenen Geschenken vorbei ging. Die verschiedenen Seidenstoffe waren zu einem großen, dreilagig gemischten Ballen gebunden worden. Es war einfach unglaublich. Langsam schritt ich an den Stoffen vorbei in vielen schönen Farben. Manche waren mehrfarbig, andere einfarbig, doch schon vom hinsehen erkannte ich, wie teuer diese Stoffe waren. Unglaublich, dass die Prinzessin diesen Mann ausschlug, aber wer wusste, wie er vom Charakter war, doch was hätte er sonst davon, so viel Geld für sie auszugeben?

Mit der Hand streichelte ich die Seide und war froh, dass anscheinend kein anderer anwesend war, außer der Diener, der mich im Auge behielt.

„Nun, das war noch nicht alles“, hüstelte er nach einiger Zeit und ich sah auf. „Nicht?“ Er nickte und hob wieder das Papyrus: „Zusätzlich zu dem Kleid, der Goldstickerei und der Seide, entsendet der Prinz vierzehn Fässer feinsten Wein, wie auch für den Gaumen der Prinzessin eine Auswahl von sieben eingemachten Delikatessen seines Landes.“

Ich erstarrte und mir klappte kurz der Mund auf, den der Diener mit seinen Fingern wieder schloss. Unglaublich, so viele Geschenke.

„Tochter.“

Erschrocken fuhr ich herum und verneigte mich kurz, bevor er weitersprach. „Nimmst du das Geschenk an?“, fragte er heute recht freundlich. Anfangs waren wir aneinandergeraten, doch nach und nach schien die Situation zwischen uns lockerer zu werden. Ob die Prinzessin sich gestritten hatte mit ihrem Vater und deswegen auf die Erde geflüchtet war?

Kurz überlegte ich und sah, wie ihr Vater über sein Schwert streichelte. Es schien mir neu und wunderschön. „Auch ein Geschenk des Prinzen?“

„Ja. Ein Meisterwerk“, verlautete er und zog es. Ein leichter Schimmer umgab das Schwert. „Es ist nach der Gravur von dem meisterlichen Schmied Totosai.“ Ich schluckte. Der Mann musste viel zu sagen haben und kein übler Kerl, denn Totosai fertigte nicht jedem ein Schwert an. „Nimmst du es an?“

Ich musste nicht lange überlegen. Bestimmt müsste er sein Schwert dann auch hergeben und ich war auch bald weg. Es würde der Prinzessin guttun, würde sie auch einmal auf ihren Vater zugehen. Wer wusste, vielleicht konnte sie sie ja mit dem Prinzen verkuppeln, der nur Gutes für sie im Sinn hatte. „Ja, ich nehme das Geschenk sehr gerne an.“

Der Vater der Prinzessin schien fast zu Tränen gerührt: „Du machst mich sehr glücklich, Liebes. Ich werde ihm eine Danksagung mit ein paar Fässer unseres Weins und ein paar unserer eingemachten Köstlichkeiten schicken.“

„Bitte teilt ihm mit, dass ich sehr angetan von seinen Geschenken bin. Sie sind einfach wundervoll“, hauchte ich und schenkte meinem Übergangsvater ein liebevolles Lächeln.

„Meine Tochter, es freut mich, dass du dir meinen Wunsch  zu Herzen genommen hast, deine kindische Art abzulegen. Entschuldige mich, ich werde alles in die Wege leiten.“

„Ja Vater. Wir sehen uns später zum Essen“, sprach ich noch schnell, während er schon das Zimmer verließ. Ich zwinkerte ein paar Mal, während der Diener mich freundlich bedachte. „Euer Vater ist sehr glücklich.“

„Das sollte er auch sein. Ich verstehe deine Prinzessin einfach nicht. Sie sollte mehr auf andere eingehen.“

„Nun, eine Prinzessin ist meist unnahbar. Bedenkt, dass sie, nein Ihr schon über 500 Jahre alt seid.“

„Oh, verstehe. Ja das kenne ich. Inu Yasha ist auch 200 Jahre alt, doch benimmt auch er sich meist kindisch, ist gemein und… bringt mich zur Weißglut.“

„Vergesst Ihn, solange Ihr hier seid.“

„Ich werde nun das Gewand probieren.“, lenkte ich ab, bevor ich es hochnahm und ihn noch mal anlächelte und dann schon in meinem Gemach verschwand und es anzog. Wunderschön lag es an meiner Haut an, betonte sie und ließ mich freudig lächeln, während ich mich im Kreis drehte. Noch ein wenig Zeit, dann würde ich heimkehren, doch bis dahin würde ich diese Zeit genießen.

 

Soras Sicht:

Eine Woche lebte ich nun schon unter diesen Umständen. Ein wenig sehnte ich mich danach, nach Hause zurückzukehren, doch ich musste noch ein wenig durchhalten. Ein Bisschen. Genervt wälzte ich mich auf meinem Futon hin und her. Mein Rücken tat ein wenig weh und ich stank, wobei ich es kaum noch bemerkte. Wie hatte sich diese Kagome für so ein Leben nur entscheiden können? Miko? Priesterin? Sie heilte andere, sammelte Kräuter und baute welche an. Wie ich diese Arbeit hasste. Meine Nägel waren abgebrochen und meine Hände geschunden.

Zu Beginn hatte ich viele Schwielen oder wie man das nannte, weswegen die alte Frau mir Kräuter und komische Pasten auf die Hand klebte. Zum Glück half es, aber es stank einfach nur abscheulich. Seufzend entfernte ich gerade die Blätter, als dieser Inu Yasha schon in der Tür stand und eine Augenbraue hob. „Kagome, kommst du?“

„Wieso sollte ich?“

„Wir üben Bogenschießen, du dumme Kuh hast es ja schon wieder vergessen, so wie damals“, zeterte er und ich stand einfach nur wütend auf.

„Wie nennst du mich? Du wagst es?“, wütend stand ich auf und trat in dieser rot weißen Kleidung auf ihn zu. „Soll ich das Zauberwort sagen, damit du den Boden küsst? Wie war das? Mach …“

„NEIN STOPP!“, schrie Inu Yasha und ließ die Ohren kurz sinken. „Ich meinte das doch nicht so, jetzt komm!“ Er packte meine Hand und zog mich schnell hinter sich her. Ein wenig grob wurde ich über den Weg gezogen, doch er war schon ein wenig putzig. Ein ungestümer Mann, der mal zeigte, was er wollte. Sonst traute sich niemand, mich so anzupacken.

„Bleib stehen.“

„Hä?“, fragte er und tat es. Ich grinste fies. Er erinnerte sie so an einen Hund, sodass sie es genoss, wenn er gehorchte, im Gegensatz zu meinem künftigen Bräutigam, den ich seit wohl mehr als einem Jahrhundert nicht gesehen hatte.

„Ich will hier üben“, machte ich ihm klar und sah, wie er seufzte und mir Pfeil und Bogen reichte. „Gut Kagome, schieß dort auf den Baum.“

„Verstanden.“ Ich hob den Bogen und zog an der Sehne, doch es war wirklich schwer. Noch nie hatte ich so viel in meinem Leben arbeiten müssen. Wie konnte diese Frau das nur ertragen? „So?“ „Nein Kagome… mehr!“ Der Hundemann stellte sich hinter mich und griff um mich herum. Geschickt zog er an meiner Hand, bis der Bogen richtig gespannt war. Ich seufzte und versuchte zu zielen. „Jetzt.“ Wir ließen beide los und ich sah, wie der Pfeil im Dickicht verschwand.

„Daneben… Kagome…“, fing er an, erstarrte jedoch und schaute nach vorne. Verwirrt hob ich eine Augenbraue und folgte seinem Blick, als ich einen Mann entdeckte, der aus dem Dickicht erschien. Sein Haar war lang und silbrig weiß, seine Augen golden. Er trug einen weißen Kampfanzug. Die Ärmel seines Kimonoärmels waren teilweise rot gefärbt mit einem Blumenmuster. Er trug eine schwarze Rüstung, besetzt am oberen Rand mit einem Gerüst, welches einem Knochen mit Fangzähnen ähnelte. Über seine linke Schulter hatte er einen gebogenen Schulterzuck mit Stacheln, die ihn gefährlich wirken ließen. Des Weiteren umspielte seinen anderen Arm ein riesiger weißer Pelz, der bestimmt warm und kuschelig war. Mein Blick wanderte tiefer. Die Rüstung schützte die Seite seiner Beine und seine Lenden und wurde von einem gelben Gürtel mit blauen Verzierungen zusammengehalten. Am Halfter trug er des Weiteren zwei Schwerter. Also ein Krieger? Ich wusste nicht, dass es hier so hübsche Männer gab, doch an irgendwen erinnerten mich die roten Streifen im Gesicht, wie auch der Sichelmond, nur an wen?

Es lief mir ein wenig kalt dann aber doch den Rücken herab, als er komplett zum Vorschein kam und ich auf Höhe seines Kopfes seine Hand erblickte, die einen Pfeil umfasst hielt. „Halte dein Weib im Zaum.“ Ein leichter Druck mit seinem Daumen und ich hörte das laute Geräusch vom brechenden Pfeil. Ich zuckte leicht zusammen, bevor ich mich aufbaute und ihn stur anblickte.

„Sie hat halt erkannt, dass du eine größere Gefahr als der Baum bist. Kagome hat intuitiv gehandelt“, neckte Inu Yasha neben mir den anderen Mann und zog schon sein Schwert. „Wie wäre es, wenn wir ein wenig kämpfen.“

Ich hob die Augenbraue. „Brüderchen, du willst mich, Sesshomaru, den Daiyoukai, herausfordern?“, fragte er gehässig und über sein Gesicht glitt ein grässliches Grinsen. Das durfte nicht wahr sein. Er war mein Verlobter? Dieser Mann? In Ordnung, gut sah er aus, aber so wie er mich ansah, war er ein grausiges Geschöpf. Ein Dämon durch und durch, der keine Liebe für mich übrighätte.

„Ja, großer Bruder. Komm schon.“

Dann griff Inu Yasha schon an, nur um mir zu zeigen, wie unfähig er war. Sesshomaru wich ihm gekonnt aus und schlug mit der Rückseite seines Schwertgriffes gegen Inu Yashas Hinterkopf und war im nächsten Moment vor mir, umgriff meinen Hals und starrte mir in die Augen. Ich zitterte und versuchte seinem Blick Stand zu halten, während er mich leise beobachtete. Wusste er etwa, wer ich war? Nein oder?

Ich hörte ihn schnauben, bevor er mich unsanft herabließ. „Nächstes Mal töte ich dich, Menschenweib. Achte darauf, wohin du zielst.“

Danach ging er weiter und ließ mich zitternd zurück, während Inu Yasha schon wieder erwachte. In seinen Augen hatte sie ein Funkeln gesehen, was bedeutete das nur? Wusste er es wirklich nicht oder würde er mich verraten? Ein wenig unsicher schluckte ich, während Inu Yasha schon vor mir niederkniete. „Alles in Ordnung?“ Ich nickte leicht bedrückt, bevor ich dann aufstand. „Kannst du ihn denn nicht besiegen?“

„Äh… doch… habe ich … schon oft…“

„Dann bring ihn um, bevor er mich tötet!“, befahl ich, doch er sah mich nur schockiert an. „Kagome…“

Ich schnaubte und ging los, ließ ihn zurück und rieb ein wenig meinen Hals. Ich musste diesem dummen Hundejungen überreden, Sesshomaru aus dem Weg zu schaffen. Dann könnte ich heim und müsste diesen Mann nicht mehr heiraten. Das war doch ein guter Plan oder? Ich würde noch das bekommen, was ich wollte. Bestimmt! Männer waren schon immer wie Butter in meinen Händen gewesen und dieser Mann war nicht anders.

 

Sesshomarus Sicht:

Frohe Kunde wurde mir an diesem Tag gebracht. Die Prinzessin hatte eingewilligt. Es verlief alles nach Plan. Schon bald würde mir der Palast gehören. Zumindest war mir mitgeteilt worden, dass sie die Geschenke angenommen hatte. Das hatte auch lange genug gedauert. Jetzt wo er ein Daiyoukai war, standen ihm so viele Möglichkeiten offen und diese nutzte er. Natürlich würde er einige Zeit in dem Schloss zu Beginn verbringen, bis er die Macht an sich gerissen hatte. Für Rin hatte ich noch einige Gewänder anfertigen lassen, die einige Zeit halten würden.

 

So machte ich mich auf, bis ich in dem Wald um das Dorf herum war. Im letzten Moment entdeckte ich einen Pfeil auf mich zurasen, den ich geschickt fing. Da war mein dummer kleiner Bruder und wer da bei ihm? Es war nicht die Miko oder doch? Sie stank wie die anderen Menschen, aber da schien noch etwas anderes zu sein.

Genervt trat ich aus dem Dickicht hervor und zerbrach nur mit meinem Daumen den Pfeil. Dummes Weibstück, glaubte sie mich, Sesshomaru, mit einem albernen Pfeil zu töten?

Ein kleines Geplänkel fand zwischen mir und meinem Bruder statt, der natürlich seine Frau in Schutz nahm. Doch… ich musste das prüfen. Früher als üblich beendete ich den Kampf, diesmal so, dass es sein Ego zerstörte, indem ich ihn kinderleicht mit dem Griff meines Schwertes niederstreckte.

Doch anstatt ihm noch mehr Beachtung zu schenken, hechtete ich vor, ergriff das dumme Weib und starrte in ihr Gesicht. Ich sog ihren Duft ein und dann entdeckte ich es. Den Funken der Unsterblichkeit in ihren verängstigten Augen. Ich hätte fast gelacht, mein dummer Bruder bemerkte nicht einmal, dass sein Weib fort war und stattdessen war hier… wer war das wohl? Bestimmt würde ich bald in Erfahrung bringen, wer es war und doch gefiel ihm der Gedanke, wie dumm Inu Yasha doch war.

„Nächstes Mal töte ich dich, Menschenweib. Achte darauf, worauf du zielst“, zischte ich und spürte die Wirkung meiner Aura auf sie. Es war wichtig, dass sie nicht begriff, dass ich ihr auf die Schliche gekommen war, denn ich wollte noch beobachten, wie lange mein Bruder brauchte, um die Wahrheit zu erkennen.

 

Danach ließ ich die beiden alleine und ging zu der Hütte der kleinen Rin, die dort half und das Leben unter den dreckigen Menschen genoss. Es war hier sicher für sie und sie lenkte mich nicht vom kämpfen ab. Ich hatte vor die Welt zu wandeln nach meinen Idealen. Jeder würde mir dienen, so wie sie meinem Vater gedient hatten. Die Zeit kam bald und ich würde meinen Vater übertreffen und mir den obersten Palast zu eigen machen. Ein fieses Lächeln spielte über meine Lippen. Die Prinzessin würde noch einige Jahre leben, bis ich sie beseitigen würde. Es gab immer Wege. Ich brauchte keine hochnäsige Frau an meiner Seite. Sie war nur Mittel zum Zweck.

„MEISTER SESSHOMARU!“, rief eine kindliche Stimme. Ich drehte mich leicht und beobachtete Rin, die begeistert zu mir lief und mich mit ihren braunen Augen anhimmelte. Dieses Mädchen verstand nicht, wie diese Welt funktionierte und schien bis heute keine Angst vor mir zu haben. Sie hatte mein Leben in dem Sinne gerettet und auch, wenn ich ihres wiedergeholt hatte, sorgte ich ein wenig für sie. Oftmals hatte sie sich als brauchbar bewiesen, war treu und loyal und wenn ich Informationen brauchte, gab sie sie mir ohne einen Gegenwert zu verlangen.

„Rin“, sprach ich und reichte ihr ein Bündel aus meinem Fell.

„Sind das Kimonos?“, fragte sie freudig und schaute sich die edlen Stoffe an. „So vieeeellleee… Wieso?“

„Ich werde einige Zeit unterwegs sein und sorge vor.“

„Wie lange denn?“ Sie blickte mich mit ihren Rehaugen an. Schrecklich.

„Ich werde heiraten“, verlautete ich und beugte mich herab. „Um mein Reich zu errichten.“

Rin sah traurig auf. „Stimmt ja, das war Euer Wunsch, Meister Sesshomaru… Ich wünsche Euch viel Glück. Ist Eure Frau denn schön?“

„Rin. Es ist eine Zweckehe.“

„Zweck? Nicht aus Liebe?“

Liebe? Ich seufzte innerlich. Diese kleine Dame verstand es einfach noch nicht. „In meiner Position heiratet man nicht aus Liebe. Man schließt einen Packt. Hier geht es nicht um Gefühle.“

„Schade…“, schmollte sie, doch dann lächelte sie. „Aber mich vergesst ihr nicht oder, Meister Sesshomaru?“

„Rin, rede keinen Unsinn.“ Ich blickte weg und schielte kurz zu ihr, bevor ich das Gespräch in eine andere Richtung leitete: „Aber sprich, die Miko benimmt sich merkwürdig.“

„Sie ist vor Inu Yasha weggelaufen und ihr passierte etwas, deswegen hat sie das Gedächtnis verloren, aber als sie euren Namen mal hörte, schien sie sich kurz zu erinnern, vielleicht solltet ihr mit ihr reden.“

Ich schnaubte. Verstehe. „Seit wann?“

Rin zählte an ihren Fingern und zeigte mir 8 Finger. Interessant. „Ich werde dir Nachrichten zukommen lassen. Berichte wie es der Miko geht und dir.“

Sie nickte und dann drehte ich mich um. Rin begleitete mich und erzählte mir noch vieles, während meine Gedanken ein wenig um die falsche Miko kreisten. Wer es wohl war? Es geschah seinem Bruder zumindest zu Recht, doch was war mit der Miko geschehen?

Der Verlobte

Kagomes Sicht:

Ein ganzer Monat verging wie im Fluge und noch immer war die Prinzessin nicht wiedergekehrt. Ich seufzte leise und strich mir über das Haar, während ich in einen Spiegel blickte. Langsam wurde es langweilig und Inu Yasha kam auch nicht. Wahrscheinlich war es an der Zeit, wieder heimzukehren. Die Prinzessin musste doch wiederkommen wollen oder?

Ich konnte mir kaum vorstellen, dass sie das hier wirklich für immer hinter sich lassen würde, um unten auf der Erde zu leben. Nicht mit ihrem Charakter.

In den vergangenen Wochen brachte man mir bei, mich wie eine Adelige zu benehmen. Mir wurde auch erzählt, was für ein Mensch die Prinzessin war und wie großartig sie sei. Aber ich kannte auch die andere Seite, denn immer, wenn eine Dienerin im Schloss einen kleinen Fehler machte, dann hatten sie solch eine Angst vor mir, dass war mehr als unheimlich. Als würde ich ihr etwas deswegen antun...

Das alles verriet mir also, dass diese Sora bestimmt nicht so großartig war, wie mir hier eingeredet wurde von ihrem treuen Diener.

Eins stand definitiv für mich fest. Ich musste hier raus und das so schnell wie möglich, bevor mich dieser Palast noch umdrehte.
 

Mir wurde das zu viel. Ich war nicht für diesen Trubel gemacht. Klar, es war eine gelungene Abwechslung und kam mir vor, wie ein kleiner Urlaub, aber nun wollte ich einfach nur noch zurück. Zurück zu meinen Freunden und InuYasha. Da wo ich hingehörte.

Ich seufzte nochmals laut, als die Tür aufgerissen wurde. Geschockt blickte ich in die dunklen Augen des Grauhaarigen, der genau wusste, wer ich war. „Prinzessin Sora“, begrüßte er mich mit einem Lächeln. Ich erwiderte es dieses Mal nicht, denn meine Laune war wirklich im Keller. Normalerweise mussten wir immer grinsen, wenn er mich so begrüßte.

„Was kann ich für dich tun?“, fragte ich höflich.

„Ihr habt einen Termin und solltet vorher ein Bad nehmen. Die Dienerinnen werden Euch natürlich helfen“, erklärte er. Ich verzog das Gesicht. Es war langsam wirklich lästig, mich nicht einmal alleine waschen zu dürfen. Wie um Himmels Willen hielt diese Prinzessin das nur aus? Es war mir ein Rätsel.

„Gut, ich werde da sein“, log ich frech. Denn meine Absicht war eine ganz andere, dass musste er aber nicht wissen.

„Sehr gut“, antwortete er mir. Ein eigenartiger Blick schmückte sein Gesicht, mir lief glatt ein Schauer über den Rücken. Ob er etwas plante?

Kaum war er verschwunden, da schnappte ich mir einen geeigneten Kimono, in dem ich auch laufen könnte und schlich aus dem Zimmer. Mit einem geraden Gang lief ich durch die Flure und ignorierte dabei die neugierigen Blicke der Angestellten.

„Prinzessin Sora, wo wollt Ihr denn hin?“, fragte mich nun jemand. Ich drehte mich um und sah zu Yuki, die normaler Weise für meine Kleidung sorgte. Nun musste ich vorsichtig sein.

„Ich benötige noch etwas frische Luft, bevor ich mich vorbereiten muss“, erwiderte ich schlicht. Im Inneren war ich wirklich nervös, hoffentlich glaubte sie mir. Yuki verneigte sich tief und lächelte mich an. „Das kann ich verstehen, aber ich bitte um Ihre Ankunft in den nächsten Minuten.“

„Natürlich“, log ich wieder und seufzte innerlich. Ich könnte durchdrehen. Hier wurde man wirklich zur jeder Sekunde des Tages beobachtet, als könnte man vergessen, dass man alleine Atmen musste. Diese Aufmerksamkeit war schrecklich.

Anschließend drehte ich mich um, lief weiter in den Garten und als ich draußen ankam, atmete ich tief durch. Wie sollte ich hier nur verschwinden?

Unsicher sah ich mich um. Vor allem, wie sollte ich von dieser fliegenden Insel kommen? Etwa springen? Da könnte ich mich auch sofort umbringen.

Aber egal!

Ich musste von hier fort, etwas anderes kam nicht mehr in Frage. Ich wollte nach Hause… weg von diesem überbehüteten Ort.

Deshalb drehte ich mich um und rannte los. Ich lief so schnell ich konnte, doch fand ich keine Möglichkeit, meine Idee in die Tat umzusetzen. Die Mauern schlossen mich ein, umzingelten mich und schnürten mir gleichzeitig den Hals zu, die Luft ab.

Verdammt!

Was sollte ich nur tun? Konnte mir hier keiner helfen? Das war frustrierend.

Doch plötzlich wurde ich von hinten gepackt und hing in der Luft. Schockiert sah ich nach hinten und erkannte die grauen Strähnen. Woher wusste er nur was ich vor hatte? Oh nein…

„Prinzessin Sora, Ihr solltet wissen, wie gefährlich der Außenrand ist!“, mahnte er mich mit ernster Miene. „Was tut Ihr hier?“

„Spazieren…“, murmelte ich leise. Natürlich glaubte er mir das nicht und damit ließ er mich wieder auf den Boden, jedoch hielt er meinen Arm fest.

„Das glaube ich Euch nicht“, sagte er streng, „Also?“

Ich seufzte und entschloss mich dafür, die Wahrheit zu sagen. „Ich möchte einfach wieder nach Hause.“

„Wieso?“

„Ich ertrage das hier nicht länger. Das ist weder mein zu Hause, noch gehöre ich hier her. Die Prinzessin sollte sowieso bald eintreffen…“, erzählte ich ihm alles. Der Grauhaarige hob seine Augenbrauen, er sah ziemlich skeptisch aus.

„Noch nicht, Ihr habt heute einen wichtigen Termin. Danach könnt Ihr immer noch entscheiden, Kagome“, flüsterte er. Während er meinen richtigen Namen aussprach, bekam ich eine Gänsehaut. Seine Hand ließ meinen Arm los und wanderte zu meiner Taille. Das war mehr als unangenehm.

„Ihr werdet jetzt mit mir mitkommen und Euch für das Treffen vorbereiten!“, befahl er. Was für ein Treffen?

„Ich … will nicht!“, rief ich laut. Seine Hand rutschte ein wenig zu meiner Mitte.

„Wartet nur noch diesen Termin ab, wenn Ihr jetzt verschwindet, wird Krieg ausbrechen“, sprach er energisch. Danach hob er mich auf seine Arme und trug mich zurück zum Schloss. Ich boxte gegen seine Brust, denn ich wollte wieder hinunter.

„Lasst mich los! Ich will gehen! Dann holen wir die Prinzessin jetzt, wie sollte ich überhaupt einen Krieg verhindern?“, schrie ich herum als gäbe es keinen Morgen mehr.

„Verzeiht mir, Prinzessin.“

Plötzlich traf mich ein Schlag im Genick und ich wurde bewusstlos.

 

Irgendwann wachte ich wieder auf und bemerkte, dass ich im Wasser lag. Langsam öffnete ich meine Augen und zog scharf die Luft ein. Ich lag in einer Wanne und zwei Dienerinnen schrubbten gerade meine Haut auf einer nicht allzu sanften Art, als würden sie nach einer anderen Hautschicht graben. Sofort riss ich mich los und bedeckte meine Blöße.

„Was ist hier los?“, fragte ich und meine Stimme wanderte eine Oktave höher.

„Prinzessin Sora, Ihr werdet für das Treffen vorbereitet“, erklärte mir Yuki. Ich zog meinen Fuß erneut weg, als sie danach griff.

„Was für ein Treffen?“, hakte ich nach. Stille. Alle schwiegen, keiner wollte mir antworten.

„Ich verlange nach einer Antwort“, fauchte ich wütend. Nun kicherten die Dienerinnen.

„Das dürfen wir Euch nicht sagen, Prinzessin, doch es wird Euch sehr gefallen, bestimmt.“

Na super, dachte ich verärgert. Erst redete der eine vom Krieg und jetzt diese davon, dass ich Gefallen daran fand? Musste das einer verstehen?

Danach wuschen sie mich und ich ließ es zu. Irgendwann war ich angekleidet und sah an sich ziemlich gut aus. Als ich komplett fertig war, wurde ich von meinem Diener persönlich in ein Teehaus begleitet.

Es war ein kleines Häuschen auf einem Teich. Im Wasser erkannte man wunderschöne Seerosen und das Gras auf der Wiese war saftig grün.

„Hier sollt Ihr warten, Prinzessin Sora. Ich werde in der Nähe bleiben und auf Euch Acht geben“, erklärte der Mann. Ich nickte und setzte mich auf ein rotes Kissen. Vor mir stand ein Tisch und gegenüber war ein blaues Kissen platziert.

Zwei kleine Schalen für den Tee standen schon bereit und ich wunderte mich wirklich. Wer würde hier wohl auftauchen?

„Er wird sofort eintreffen“, sagte der Grauhaarige und ich nickte erneut. Danach lief er fort und kurz danach konnte ich Schritte vernehmen, die sich dem Teehaus unaufhaltsam näherten.

Ich wurde unsicher und nervös spielte ich am Saum meines Kimonos. Diese Spannung machte mich verrückt! Wer kam denn da bitte? Mein Kopf drehte sich und mein Herz hämmerte immer lauter. Bestimmt ein alter Mann oder? Oder vielleicht der Verehrer? Nein, der bestimmt nicht, sie verstand sowieso nicht, wieso jemand dieser Sora Geschenke vermachte…

Die immer näherkommenden Tritte verstummten plötzlich, wie auch kurz mein Herzschlag. Mein Blick war anfangs noch auf den Tisch gerichtet, doch jetzt wagte ich aufzublicken. Wer war das nur? Die Spannung zerriss mich langsam in tausende kleine Stücke. Wer?

Und dann geschah es, die Türen wurden aufgeschoben und ich erstarrte. Mein Herz schien keine Lust mehr zu haben, weiter zu schlagen, doch dann hämmerte es schlimmer als ein Presslufthammer, als ich wie ein verschrecktes Reh in die Augen eines Berglöwen starrte. Das war der Moment, indem ich mir ein Loch im Boden wünschte, um mich zu verstecken, denn anders würde ich hier nicht mehr rauskommen.
 

Warum er? Warum ich? Wieso spielte mir das Karma so einen … Streich? Bitte, ich war immer freundlich und nett, hatte keinen Diener hier bestraft und hatte wahrlich geglaubt, dass das ein Geschenk gewesen war. Doch jetzt wusste ich, hier lief etwas ganz und gar nicht richtig. Wobei… eine minimale Chance bestand, doch das wollte ich nicht glauben. Ich starrte in goldene Iriden und zog scharf die Luft ein, die ich auch angehalten hatte.

Sesshoumaru.

Hier vor mir stand niemand anderes als der Halbbruder von Inu Yasha. Der Mann, der mich schon mehrfach töten wollte und noch dazu der mächtigste Daiyoukai war, den ich jemals kannte.

Für einen kleinen Moment hätte ich schwören können, dass auch er überrascht aussah, doch sofort setzte er seine eiskalte Maske wieder auf. Dieser Typ war undurchschaubar und unberechenbar.

„Prinzessin Sora“, begrüßte er mich und verneigte sich leicht. Ich tat dasselbe, doch mein Herz sprang mir förmlich aus der Brust. Nervösität war gar kein Ausdruck mehr. Es war tausend Mal schlimmer. Ob er mich erkannt hatte?

Kurz stockte ich, bebte noch innerlich und schluckte, bevor ich so gut es ging, seinen Namen auszusprechen: „Sehr erfreut, ehrenwerter Sesshomaru.“ Was machte er nur hier? Wollte Sesshomaru Krieg mit dem Palast führen? War er von irgendwas ein Herrscher oder war er der Mann mit den Geschenken? Vom Charakter würden sie zumindest zueinander passen.

„Setzt Euch doch“, bot ich ihm an und hob meine Hand. Sesshoumaru tat es und fixierte mich mit seinen Augen. Es machte mir Angst. Ich schluckte. Wie ein gefährliches Raubtier, der gerade seine nächste Beute ausgemacht hatte, ein grausiges Gefühl. Sollte ich ihm sagen, dass ich nicht die richtige Prinzessin war? Oder wusste er es bereits? Natürlich… ihm war bestimmt sofort klar, wer ich hier war… ja, so musste es sein. Vielleicht wäre er auch meine einzige Chance, wieder nach Hause zurückzukehren.

„Wie komme ich zu der Ehre Eures Besuches?“, fragte ich vorsichtig. Meine Finger verkrampften sich und mein Herzschlag beschleunigte sich immer mehr. Vorsichtig sah ich in seine Augen, die mir kühl entgegenblickten. Keine einzige Gefühlsregung konnte ich beobachten, das war sehr ärgerlich. Da schien ich für ihn wohl wie ein offenes Buch zu sein. Sesshoumaru zog mittlerweile eine Augenbraue in die Höhe und sah mich an, als hätte ich den Verstand verloren.

„Das solltet Ihr doch am besten wissen, werte Prinzessin, da ich auf Euer zutun angereist bin“, antwortete er. Seine Stimme klang tief, kontrolliert und gelassen. Verdammt… was sollte ich darauf nur antworten? Wieso hat mir nur niemand gesagt, dass Sesshoumaru mein Besuch war? Dann hätte ich…

Nun zögerte ich. Was hätte ich dann getan? Mich niemals auf diesen Monat Urlaub eingelassen? Hätte ich dafür gekämpft, weg zu kommen? Ich wusste es nicht. Dieser Moment brachte mich so durcheinander, sodass ich kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte und warum bitte, hatte ich etwas damit zu tun, dass er hier herkam?

Die nächsten Minuten schwiegen wir nur und er starrte mich weiterhin an. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und versuchte mich zu beruhigen. Vergeblich. Ich konnte es nicht, war nicht in der Lage mich selbst runter zu bringen. Im Gegenteil. Mein Herzschlag wurde immer schneller und ich begann schon leicht zu schwitzen. Seine bloße Anwesenheit brachte mich dazu fast schon durchzudrehen. Ohne dass ich es kontrollieren konnte, seufzte ich leise. Das hörte Sesshoumaru sofort, was anscheinend ein Anreiz war, das Gespräch wieder aufleben zu lassen.

„Also?“, hakte er nach. Ich sah wieder zu ihm und das Fragezeichen sah er sofort in meinem Gesicht, denn er sprach sofort weiter: „Mir wurde mitgeteilt, dass Ihr die Geschenke angenommen habt?“

Woher wusste er denn davon? Ich musste mich beherrschen, um nicht dämlich aus der Wäsche zu schauen.

„Ja“, antwortete ich leise und auch ein wenig verwirrt.

„Gut“, hauchte er leise. Dann war er also wirklich der Mann, der um die Hand der Prinzessin buhlte? Vielleicht würden die beiden ja perfekt zusammenpassen, so einen tollen Charakter, wie beide aufwiesen.

„Wieso?“, fragte ich dieses Mal. Sesshoumaru zog erneut seine Augenbraue in die Höhe und in seinen Augen konnte ich dieses Mal etwas erkennen, er schien erheitert zu sein. Fand er diese Situation etwa lustig? Ich nicht.

„Sind Euch die Bräuche nicht bekannt? Eine Prinzessin, die vergisst, was es bedeutete, die Geschenke anzunehmen? Oder wollt ihr mich nur reizen?“ welche Bräuche? Unsicher sah ich wieder zur Seite, grübelte, doch ich wusste einfach nicht, was er damit meinte, doch begriff ich, dass sein Geduldsfaden bald platzen würde.

Sesshomaru seufzte leise, schenkte mir ein leichtes Lächeln, was sich anfühlte wie tausend Messer im Rücken, bevor er noch ein weiteres Mal ansetzte. „Meine Geschenke habt Ihr doch angenommen“, begann er und schien mich wie ein Kleinkind zu behandeln, dass den Unterricht verschlafen hatte.

„Ja, das habe ich.“

„Es waren die Verlobungsgeschenke. Der Brauch besagt, wenn die Prinzessin die Güter annimmt, wie auch die Familie, ist die Verlobung besiegelt. Es ist mein Recht, die Prinzessin vor der Heirat natürlich noch einmal zu sprechen.“

Ich fiel aus allen Wolken. Meine Augen waren bestimmt riesig, während ich ihn anstarrte. Verlobung? Heirat? Geschenke! Soras Vater war so begeistert gewesen, dass ich es angenommen hatte. Nein, das durfte nicht wahr sein. Es war auch wirklich viel gewesen, doch… Sesshomaru…

„Verlobung…“, hauchte ich leise und spielte an dem Saum meines Gewandes. Das durfte doch nicht wahr sein, hatte ich mich wirklich mit ihm verlobt? Darum war also gesagt worden, die Prinzessin hatte immer abgelehnt… Verdammt…

 

Sesshoumarus Sicht:

Interessant. Das war wirklich ein aufregender Tag. Die Vorfälle überschlugen sich in meinem Kopf, als ich meine zukünftige Verlobte zum ersten Mal, nach so langer Zeit, wiedersah. Natürlich war mir sofort klar, dass das nicht die Himmelsprinzessin war, sondern das Weib meines lächerlichen Halbbruders. Wie war Ihr Name nochmal? Naja, das war mir auch gleich.

Ich erinnerte mich an das letzte Treffen mit dem Halbblut und seiner Miko. Ich konnte sofort erkennen, dass das nicht die Richtige war, sondern eine andere Frau. Also war das die Prinzessin. Wirklich interessant…

„Prinzessin Sora“, begrüßte ich sie freundlich. Ich hasste dieses Heucheln, aber es musste sein. Für mein Ziel. Die falsche Prinzessin verneigte sich ebenfalls und begrüßte mich.

Ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen wusste sie nichts von unserem geplanten Treffen, denn sie war mehr als geschockt. Fast schon fassungslos starrte sie in meine Augen. Ich musste mir ein Knurren verkneifen. Der Gedanke, dass mir eine Miko gerade einfach so in die Augen sah, machte mich wütend, da es nicht einmal für eine Prinzessin ziemte. Egal ob Prinzessin oder Miko. Abschaum blieb Abschaum.

„Setzt Euch doch.“ Ich schnaubte leise und folgte ihrer Bitte. Oder wagte sie gerade mir, Sesshoumaru, einen Befehl zu erteilen? Lächerliches Stück Dreck, dachte ich.

Dennoch…

Sie könnte mir behilflich sein. Mir war klar, dass die Prinzessin mich nicht heiraten wollte, da sie jedes Geschenk abgelehnt hatte, so erzählte es mir ihr Vater. Wahrscheinlich war sie deshalb geflohen, um die Hochzeit zu boykottieren, aber vor mir konnte man nicht flüchten. Niemand. Schon gar nicht, wenn ich ein bestimmtes Ziel verfolgte und in diesem Fall, war es der Himmelspalast.

Ich sah mich kurz um und vermutete stark, dass niemand hier wusste, dass das hier vor mir nicht die Prinzessin war. Sie sahen sich wirklich sehr ähnlich. Ich erkannte meinen Vorteil und würde die Lage zu meinen Gunsten nutzen. Kleine Miko, du warst ein Geschenk des Himmels, dass du so töricht meine Geschenke angenommen hattest.

Wieder erhob sie das Wort und bat um Auskunft über den Besuch. Ihre Muskeln verkrampften sich, der Herzschlag beschleunigte sich und sie wurde immer nervöser. Ich würde leichtes Spiel haben. Mittlerweile zog ich eine Augenbraue nach oben, nur um sie weiter zu verwirren. Ich genoss ihre Anspannung regelrecht und wollte sie weiter quälen. Präzise verkündete ich ihr zutun zu der ganzen Sache und konnte erfreut feststellen, dass der Schweiß auf ihrer Stirn stand. Keine Ahnung von Regeln. Dummes Mädchen. Wäre ich nicht der unnahbare Dämon, würde ich sie jetzt auslachen. Wie dumm könnte man nur sein? Dieser Tag würde in die Geschichte dieses Palastes eingehen.

Doch wir wollten sie nicht so lange zappeln lassen, denn zu gern wollte ich ihr Gesicht sehen, wenn sie begriff, worum es ging. Um sie ein wenig zu hänseln, redete ich mit ihr, wie mit einem Kind und erklärte ihr, was sie angestellt hatte und genoss, wie sie nach und nach immer schockierter wirkte. Sie wurde ganz blass und sprach das Wort leise aus. „Verlobung.“ Es amüsierte mich. Diese Frau war mir in die Falle gegangen und nun schnappte sie zu. Kleine Miko, dank ihr würde ich mein Ziel viel schneller erreichen, als ich es je erhofft hatte und das beste war, ich heiratete nicht diese zickige Prinzessin, sondern eine Frau, die meines Schutzes bedurfte, damit man ihr nicht an den Kragen ging. Wie erheiternd, sie würde alles tun, um wieder heimzukehren und ich würde ihr Hoffnungen machen.

Das Spiel konnte beginnen. Die Prinzessin, nein die Miko, schien aus ihrer Trance zu erwachen, denn auf einmal wollte sie aufstehen. Mit meiner Geschwindigkeit dauerte es keinen Wimpernschlag, als ich sie schon am Arm packte und gegen meine feste Brust zog. Sie keuchte auf, starrte mir in die Augen, bevor ich mich zu ihr runterbeugte und leise in ihr Ohr flüsterte: „Kleine Miko, willst du mich schon verlassen?“

Ihr Herz setzte aus, während ich mir meinen Plan schon zurechtlegte. Schon bald würde ich der Herrscher sein. Schon bald.

Das Angebot

Inu Yashas Sicht:

Seit einem verdammten Monat hatte die dumme Kuh schon ihr Gedächtnis verloren. Was dachte sich dieses dumme Stück? Klar, ich liebte sie noch immer, aber… wieso nur? Dann die Aktion mit Sesshomaru letztens. Was war in sie gefahren? Natürlich war sie damals auch scheiße im Schießen gewesen, doch dass die genau ihn verfehlen musste. Gratulation Inu Yasha. Wie konnte die Welt mich nur so hassen?

Knurrend folgte ich Kagome, wie sie sich alleine davonschlich. Das sollte sie doch nicht tun und doch war sie so doof und ging alleine raus. Immer wieder zickte sie mich an, sodass ich gar keine Ahnung hatte, wie ich damit umgehen sollte. Miroku war mir da leider auch keine Hilfe, der meinte nur, ich sollte mit ihr schlafen, dann wäre alles wieder in Ordnung, aber…

Ich lief rot an und betrachtete das Mädchen. Aber ich hatte doch null Ahnung davon, wie man mit einer Frau schlief. Mirokus Erklärungen waren auch nicht gerade sehr gut und machten mich immer nervös, wenn ich in ihrer Nähe war. Den rechten Moment abwarten, hatte er gesagt... Toll, was war bei dieser Frau der richtige Moment? Kurz war sie nett und dann war sie wieder richtig gemein zu mir. „Scheiße…“, fluchte ich leise und trat einen Stein weg. Ein wenig zog ich eine Grimasse, als der Schmerz durch meine Zehe zwirbelte. Blöde Kuh. Es war alles nur ihre Schuld!

Schnell lief ich weiter, als ich bemerkte, wie sie um die nächste Ecke bog. Kagome, du wirst dich an mich erinnern und wenn es das letzte ist, was ich tue! Ich lächelte leicht und bog noch einmal um, nur um knallrot stehen zu bleiben. Dort stand Kagome, wie die Götter sie schufen. Nackt. Also wirklich nackt. Kein Badeanzug bedeckte das Nötige, nein sie war NACKT! Ich spürte, wie der Blutdruck stieg und sich ein kleines Problem in meiner Lendengegend breit machte. Scheiße. Nicht jetzt, alter bleib wo du bist, die flippt aus, wenn die sieht, dass sich da was regt!

Hochrot versteckte ich mich schnell, konnte aber nicht verhindern, dass die Büsche raschelten. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, während ich mir in Gedächtnis rief, wie diese Frau eben ausgesehen hatte. Es kam mir vor, als könnte ich meinen eigenen Puls hören, so nervös war ich plötzlich. Ihre Haut war so seidig gewesen und hatte einen wunderschönen Glanz gehabt. Sie sah so wunderbar weich aus, am liebsten würde ich ihre Haut jetzt berühren. Ich widerstand jedoch dem Impuls und blieb versteckt im Gebüsch. Ich sollte lieber kein Risiko eingehen im Moment, oder vielleicht doch? Wieder drehte ich meinen Kopf um, bis ich auf ihre makellose pfirsichfarbene Haut blicken konnte. Bisher war mir nie das Muttermal zwischen ihren Schulterblättern aufgefallen. Leider konnte ich mich nicht erinnern, an was es mich erinnerte, da meine Augen automatisch zu ihrem Hinterteil gewandert waren.

Ich keuchte leise und griff mir in den Schritt. Hatte Miroku vielleicht Recht, dass ich sie einfach nur beschlafen musste, damit auch sie wieder normal wurde? Aber unsere Beziehung war doch abgekühlt und doch… Warum hatte ich nur so Angst, dass ich es versauen könnte? Miroku hatte gesagt, es wäre einfach, doch ich war so unsicher, was war, wenn ich ihr weh tat, weil ich zu stark war? Oder… nein… Scheiße… Lüstern umfasste ich meine lange Nudel und drückte sie ein wenig, während mein Kopf zu zwirbeln begann. Neugierig stierte ich um die Ecke, in der Hoffnung noch einen Blick erhaschen zu können und da war sie. Die Frau saß knieend im See, rieb sich und streichelte ihren Körper. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Vielleicht könnte ich ja so etwas üben… Sehnsüchtig rieb ich, streichelte mich und sog ihren Duft ein. Sie roch ein wenig anders, seit sie ihr Gedächtnis verloren hatte, ob das normal war? Bestimmt, sonst hätte Sesshomaru doch etwas gesagt oder? Ich wollte jetzt jedoch nicht an meinen Halbbruder denken, sondern an meine Frau… entzückt von den Bildern in meinem Kopf rieb ich immer weiter, dieses Gefühl brachte mich halb um den Verstand.

 

Soras Sicht:

Ich seufzte leise, während ich mich wieder aus dem Haus schlich. Schon wieder stank ich nach Schweiß. Lag es daran, dass ich schon einen Monat hier war? Natürlich hatte ich vorgehabt, wieder nach Hause zu flüchten, doch von meinem Diener erhielt ich eine Nachricht über eine Nachtigall. Meine Doppelgängerin hatte sich gut eingelebt und sie war wirklich so dumm gewesen und hatte sein Geschenk angenommen. Seine… wie dämlich konnte man nur sein? Aber gut, nicht jeder war so schlau wie ich.

Meine Gedanken drifteten zu dem weißhaarigen Mann, der mich den Tag gewürgt hatte. Er war immer noch ein Arschloch, aber hübsch war er wirklich, doch in seinen Augen sah ich schon, dass er etwas Böses plante. Dieser Mann war definitiv nicht mein Typ, er würde nicht nach meiner Nase tanzen und das hasste ich. Wenn es nach Sesshomaru ginge, würden Frauen vor ihm auf den Boden kriechen, aber das konnte ja jetzt Kagome tun, während ich… vielleicht stank, aber ihren Mann hatte, der wie ein treudoofer Hund hinter mir hertrottete. Nur eins störte mich und das war, dass er mich beleidigte und ständig Schimpfwörter in den Mund nahm, doch das würde sich bald ändern.

Die anderen hatten mir verraten, dass ich, nein Kagome, mit dem Wort „Sitz“ ihn auf den Boden beförderte, durch die Bannkette. Fabelhaft. Grinsend hatte ich seine Kette verhext, als er mir mal wieder nahegekommen war. Jeden Tag starrte er mich an und hoffte, dass ich mich erinnerte, doch wieso? So viel Liebe konnte da nicht zwischen den beiden gewesen sein, denn sonst hätte meine Doppelgängerin mehr Gegenwehr an den Tag gelegt.

„Ich bade…“, murmelte ich, nahm mir ein paar Seifen, die Inu Yasha mir besorgt hatte und wanderte in Richtung des Sees. Natürlich alleine. Wer wollte auch schon jetzt da hin? Endlich könnte ich mich richtig entspannen, ohne Gefahr zu laufen, dass sie mein Muttermal bemerkten. Rin hatte es gesehen und mich gefragt. Natürlich hatte ich behauptet, dass es vom Sturz gekommen war, doch nach einem Monat sollte auch bei einem Menschen alles verheilt sein. Mir fehlten langsam die Ausreden.

 

Leicht genervt kam ich dann an, zog mich aus und dachte nur noch an das kühle Nass. Es war nichts gegen meine vielen heißen Bäder, aber besser als gar nichts. Bald würde ich schon wieder reich sein, aber erst, wenn Sesshomaru und sie verheiratet waren für eine bestimmte Zeit. Dann würde ich kommen und Sesshomaru des Betrugs anklagen und behaupten, er hätte mich hier unten festgehalten, damit er den Palast übernehmen könnte.

Genau, wunderbar. Ich bin so klug. Mein Vater würde nicht wollen, dass ich ihn ein weiteres Mal heirate. Mein Diener war so intelligent. Wenn ich zurückkam, würde ich ihn reichlich belohnen. Genau! Mal sehen, vielleicht dürfte er mich ja weiter begleiten oder mein Berater werden. Bestimmt wollte er das. Weiter mir dienen, an höhere Position. Ich war so wunderbar lieb.

 

Gerade wollte ich ins Wasser steigen, als ein leises Rascheln mich aufschreckte. Natürlich drehte ich mich nicht um, schloss die Augen und konzentrierte mich ein wenig, bevor ein fieses Grinsen auf meine Lippen kroch. Mein sozusagen Mann, der noch nicht einmal mit seiner Frau geschlafen hatte, stand dort hinter dem Stein und versteckte sich. Versager. Entweder zu wenig Selbstbewusstsein oder einfach dumm.

Geschwind begab ich mich ins Wasser, um mein Muttermal zu verbergen und genoss das kühle Nass, nahm es mir aber nicht, mich ein wenig seitlich zu setzen, bis ich den Mann erblickte, der seine Hände an Zonen versteckte, die sich nicht gehörten. Ich musste ihn definitiv züchtigen und erziehen. Es gehörte sich nicht, seine Prinzessin mit solchen Blicken anzustarren. Er sollte lernen, dass ich keine Vorlage für seine düsteren Träume war, sondern eine Prinzessin oder eine Miko. Beides sollte man mit mehr Ehre behandeln, so wie es die meisten Dorfbewohner taten. Immer wieder machte man mir Geschenke, verbeugte sich oder sprach mir Mut zu. Wenigstens ein wenig lebte man hier, wie eine Prinzessin.

Nachdem mein Körper gereinigt war, stand ich auf und drehte mich splitterfasernackt zu Inu Yasha, der gerade zu mir rüber starrte. Der Dummkopf erschrak, während er seine Hand noch in der Hose hatte. Gerade wollte er ansetzen, als meine Lippen sich kurz nach oben zogen und ich ungestüm das Zauberwort aussprach: „SITZ!“

Ein Knall ertönte, als die Perlenkette aufleuchtete und den Dämon zu Boden beförderte. Ich kicherte kurz. Wunderbar, mein bannender Spruch hatte gewirkt und wenn ich Glück hatte, bemerkte er nicht einmal den Unterschied zwischen der alten Bannung. „Perverser! Du wagst es, mich beim Baden zu beobachten und dich zu vergnügen?“

„Blöde Kuh!“, stöhnte Inu Yasha am Boden und sah wütend zu mir hoch, während ich die Schultern hob. Sein Gesicht bog sich gerade in den Nacken, als ich schon den nächsten Wortschwall losschickte: „SITZ, SITZ, SITZ und nochmal… SITZ!“

Es knallte viermal und meine Seele fühlte sich so befreit. Er war einfach ein Dummkopf ohne gleichen und jetzt wusste ich auch, wie ich ihm richtig eine reinwürgen könnte. Der Hanyou war sogar schon einen halben Meter im Erdreich verschwunden. Wie ich doch hoffte, dass ihm seine Lenden erstmal schmerzten. „Lass dir das eine Lehre sein, Schoßhund.“

„Kagome, warum tust du mir das an?“, jaulte er kläglich, während ich mich ankleidete und zu ihm schritt. Leicht wütend setzte ich meinen Fuß auf seinen weißen Hinterkopf und rieb ihn an ihm ab, bevor ich jeweils einen nackten Fuß in eine Sandale beförderte. Dafür war er zumindest gut. „ALTE LASS DAS!“

„Ich sag es gerne nochmal, wenn du sturer Hund nicht kapierst, wo du hingehörst! Wie kannst du es wagen? Was denkst du dir?“

„Nichts, ich habe mir nichts dabei gedacht, Kagome! Es ist mein Recht, als dein Mann, dich nackt sehen zu dürfen!“

„Wir sind es aber nicht mehr, solange ich mich nicht erinnere. Halt dich daran oder du küsst noch mal den Boden!“

„Versteh schon…“, grummelte der Hanyou noch und seufzte. Sie würde ihn schon erziehen, vielleicht nahm sie ihn dann als Schoßhündchen mit. Ob er auch herrschaftliches Blut in sich trug? So ein Mann gefiel ihr, den sie einfach durch die Gegend scheuchen könnte.

 

Kagomes Sicht:

Da war ich nun in den Fängen des Daiyoukais Sesshomaru. Unnachgiebig hielt er meinen Oberarm umschlungen, während sein Atem mir ins Gesicht pustete. Wie ein wildes Tier, dass sein Opfer begutachtete. Ob er einfach gehen würde, wenn ich schwieg?

Unsicher blickte ich in seine goldenen Augen, die mich weiter fixierten. „So still? Wo ist die aufmüpfige Miko geblieben?“, fragte er heiser an meinem Ohr und jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken.

„Was willst du denn hören?“, schnauzte ich ihn dann doch leise an. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, während er so dicht an meinem Gesicht war.

„Die Wahrheit. Was macht die kleine Miko meines Halbbruders auf dem Platz der Prinzessin?“

Ich schluckte und blickte zur Seite, doch seine überraschender Weise, weiche Hand umgriff mein Kinn und drehte es zu sich. „Sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir spreche“, fluchte er leise und ließ mir kein Entkommen. Für einen Außenstehenden sah es bestimmt wie eine Liebesszene aus, so dicht wie sein Gesicht über meines gebeugt war. Seine Lippen kurz vor meinen, kitzelte sein Atem immer wieder meine Nerven. Warum schlug mein Herz nur so schnell? War es, weil zwischen Inu Yasha und mir schon lange nicht mehr solche Szenen stattgefunden hatten?

„Hast du deine Zunge verschluckt? Soll ich nachsehen?“

Ich riss die Augen auf und schüttelte leicht den Kopf: „Nein! Ich… naja… Inu Yasha und ich hatten uns gestritten… Um ihn zappeln zu lassen, bin ich abgehauen und bin der wahren Prinzessin begegnet. Sie hat mich mit ihrem Kamm beworfen und vor den Wachen behauptet, dass ich die Prinzessin sei.“

Er hob eine Augenbraue und legte den Kopf schief. Unbewusst starrte ich auf seine Lippen, die sich zu einem leichten Lächeln entschlossen hatten. Sesshomaru würde ein anderer jetzt für charmant halten, doch ich glaubte, dass er in Wirklichkeit eher darüber amüsiert war. So ein Mistkerl!

„Weiter? Was ist dann passiert? Keiner hat es bemerkt?“

Warum war Sesshomaru nur so neugierig? Wollte er mir vielleicht doch helfen? Gut, ich werde es ihm erzählen! Das hilft bestimmt: „Der Diener schien ihr bei der Flucht geholfen zu haben, angeblich damit sie die Welt da unten erforschen kann.“

Sesshomaru schnaubte mir mitten ins Gesicht. Angewidert zog ich die Lippen runter, während er mich noch enger an sich zog: „Du bist wirklich naiv.“

„Danke, das muss ich von dir nicht hören! Ich habe ihm einfach geglaubt, na und? Er hat mir ein verführerisches Angebot gemacht…“

„Eine Zeit als Prinzessin leben und genießen?“

„Genau“, flüsterte ich knallrot und glaubte fast, dass sich unsere Lippen berührten. Dieser Mann machte es mit Absicht oder nicht? „Kannst du Abstand nehmen?“

„Wenn du willst, dass andere uns belauschen können?“

Ich schluckte, schüttelte mich wieder, doch es behagte mir gar nicht, dass unsere Körper sich so eng aneinanderschmiegten. Zumindest schien er keine sexuellen Gedanken zu hegen. „Naja, ich bin darauf eingegangen, es war auch ganz schön… wie auch die Geschenke… Ich wusste nicht, dass ich eine Verlobung annehme, wirklich nicht… Mein Gedanke war, ein wenig zu kuppeln und der Prinzessin die Chance zu geben, den angeblich so liebevollen Mann kennenzulernen.“

Sesshomaru lachte kurz und heiser an ihren Lippen: „Wer hat das behauptet?“

„Der Diener hat von dir geschwärmt… woher sollte ich denn wissen, dass sie eindeutig vor dir abgehauen ist…“

Sesshomaru schloss die Augen, bevor er mich wieder anstierte und fies lächelte: „Das war wohl ihre Intention. Es gab einige Gespräche mit ihrem Vater. Diese Prinzessin weiß nicht, dass sie keinerlei Befugnis hat, mich auszuschlagen.“

„Dein Ego ist mal wieder riesig. Klar kann man sich gegen eine Verlobung stellen!“

„Aber dank dir, ist die Hochzeit für morgen angesetzt“, verkündete er düster und seine Hand wanderte von meinem Arm zu meiner Hüfte und zerrte mich enger an ihn. Leicht wütend stemmte ich meine Hände gegen seine Brust und schnaubte. Jetzt zog ich die Stirn kraus und wollte ihn am liebsten schlagen.

„Ich werde das sofort aufklären, glaub mir das!“, schimpfte ich, doch weiter kam ich nicht, als eine Hand sich über meinen Mund stülpte. Ich knurrte leise und wollte loskommen, doch er sah mich einfach nur amüsiert an.

„Was willst du aufklären? Dass eine sterbliche, niedere Frau aus der untersten Schicht sich für einen Monat als Prinzessin ausgab und die wahre Prinzessin womöglich getötet hat?“

„WAS?“, nuschelte ich hinter der Hand, während er seine Lippen dicht neben meinem Ohr positionierte: „Sie werden dich natürlich töten. Du bist eine Schmach für den Palast. Willst du sterben?“

Ich schüttelte verängstigt den Kopf. Irgendwie wusste ich auch, dass der Diener bestimmt behaupten würde, ich hätte wirklich so etwas getan, denn er würde doch dann auch seinen Kopf verlieren. Das durfte echt nicht wahr sein. Wie kam ich hier denn weg?

„Ich schlage dir etwas vor. Höre zu, denn du hast keine andere Wahl“, begann er zu sprechen und schien ein wenig wütend darüber, dass ich die Augen verdrehte. „Spiel mit, sei die Prinzessin, werde meine Frau und ich übernehme die Macht. Sobald mir der Palast gehört, werde ich alles regeln.“

Überrascht riss ich die Augen auf, während mein Kopf rotierte. Meinte er das Ernst? Er wollte mir die Möglichkeit geben, hier wieder heil rauszukommen? Dafür musste ich ihn aber heiraten. Ich wäre weiter die Prinzessin und käme nicht heim? Vorsichtig schob ich seine Hand weg. Er ließ mich gewähren, da er bestimmt wusste, dass ich nicht laut werden würde: „Inu Yasha wird mich suchen.“

„Keine Sorge, er hat nicht einmal bemerkt, dass du weg bist.“

„Was?“, hauchte ich schockiert und atmete seinen männlichen Geruch ein. Wir waren uns nie so nahe gewesen. Warum machte es mich nur so kirre?

„Die Prinzessin ist bei ihm und dein angeblicher Mann merkt es nicht. Er ist so blind“, gab er Preis, was mir verriet, dass er es bestimmt gesehen hatte. Normal würde Sesshomaru nicht so selbstsicher grinsen, wenn er keine eindeutigen Beweise hatte. Aber das konnte doch nicht sein, sie war so eine Zicke und er war einen Monat bei ihr? Tränen traten mir beinahe in die Augen, als in mir die Vermutung hochkam, dass er nur bei ihr war, weil wir angeblich Kikyou ähnelten. Das war nicht sein Ernst oder? „Du siehst, dir bleibt keine andere Wahl. Die Heirat findet morgen statt und solltest du es wagen und abhauen, komme ich und töte dich persönlich. Verstanden?“

Ich nickte leicht panisch. Hoffentlich fand ich einen Weg, dieser Geschichte zu entfliehen, doch nur wie? Hilfe! Warum half mir keiner?

Sesshomaru zog mich noch einmal an sich, umarmte mich schon, während ich spürte, wie sein ganzer Körper zuckte und er anscheinend gerade darüber nachdachte, was er mit mir alles machen könnte, doch ich würde ihm nicht die Chance geben. Ich spielte mit, aber ich mimte immer noch eine zickige Prinzessin, der würde sich wundern. Am Ende gab er mich freiwillig frei! Zum Glück verbargen seine langen, silbernen Strähnen mein hinterhältiges Lächeln. Ob die Prinzessin auf mich abfärbte? Nun, möglich war es. Denn ich hatte gelernt, sie perfekt zu spielen und Sesshoumaru würde der Erste sein, der dies auch zu spüren bekommen würde.

In diesem Moment musste ich meinen richtigen Charakter beiseitelegen und meine Rolle spielen – für meine Sicherheit, damit ich zurück gehen konnte.

Eine kranke Prinzessin

Soras Sicht:

Nun stand ich wieder einmal vor dieser dreckigen Hütte und musste arbeiten. Die grauhaarige Frau, mit der hässlichen Augenklappe, verlangte erneut, dass ich irgendwelches Grünzeug aus dem Wald sammelte. Schnaubend ging ich zu ihr und ließ den Korb krachend auf den Boden fallen, sodass er umkippte und einige Kräuter herausfielen. Sie landeten direkt vor ihrem stinkenden Körper.

Die Alte sah erschrocken zu mir auf und verzog traurig das Gesicht. “Kagome mein Kind, du hast mich erschreckt, aber schön, dass es dir gut geht”, sagte die Frau. Danach sammelte sie die herausgefallenen Kräuter wieder auf und legte sie in den Korb. Ich stand immer noch vor ihr und sah sie von oben herab an. “Danke für die Kräuter”, murmelte sie leise. Ich schnaubte und sah zur Seite. Diese Frau war vielleicht nett, aber ihre Bitten gingen mir wirklich auf die Nerven. War ich ihr Diener? War Kagome diejenige, die hier alles machen musste? Denn wenn ich so darüber nachdachte, dann saß die Grauhaarige den ganzen Tag vor oder in der Hütte und kochte Suppe oder dämmerte vor sich hin.

Die andere war mit ihren Gören beschäftigt, den Mönch konnte ich nicht leiden und der Hund? Nun ja, der saß die ganze Zeit auf einem Baum, schmollte und beobachtete mich, als wäre ich ein Stück saftiges Fleisch, was er nicht haben dürfte. Also musste ich wohl herhalten. Wie sehr ich mir den Moment herbeisehnte, an dem ich zurück nach Hause gehen konnte und diesen Sesshoumaru loswerden könnte.

Voller Vorfreude spielten sich in meinem Kopf die verschiedensten Szenarien ab, wie ich den Dämon fertig machte. Herrlich, das war wie Honig für meine Seele. Kagome würde ich wieder zurück in den Dreck schicken aus dem sie herausgekrochen war. Leider müsste ich danach mein Bett verbrennen lassen, aber man musste halt Abstriche machen.

“Kagome?”, fragte mich behutsam die alte Frau. Ich sah sie wieder an und wartete ab. Was wollte die nun schon wieder? “Geht es dir gut?”

“Wieso sollte es mir nicht gut gehen?”, antwortete ich schroff. Die Grauhaarige sah mich immer noch mit einem undefinierbaren Blick an. „Dein Gesicht ist rot, hast du Fieber?”, hakte sie nach. Sie reckte sich nach vorn und versuchte sich aufzustützen. Ich hätte ihr helfen können, indem ich ihr meine Hand reichte, aber wofür sollte ich das tun? Ich war eine Prinzessin und keine Stütze für alte Menschen.

Als sie endlich stand, versuchte sie meine Stirn zu berühren. Ich wollte am liebsten zurückweichen, da mir der Gedanke, dass sie mich mit ihren schmutzigen Händen berührte, überhaupt nicht gefiel. Doch ich blieb geduldig und dachte einfach an etwas Schönes - meine Milchbäder.

„Wie ich es mir dachte, du scheinst Fieber zu haben. Warte einen Moment, ich braue dir eine Medizin”, erklärte sie mit ihrer rauen Stimme. Ich erschrak, schüttelte angeekelt den Kopf und trat zurück. „Nein, nicht nötig”, antwortete ich hektisch. Wenn es etwas gab, was ich neben fehlender Hygiene und Arbeit überhaupt nicht leiden konnte, dann war das die Medizin. Ohne weiter zu warten drehte ich mich um und rannte weg. Ich wollte wirklich keine eklige Brühe runterschlucken, ich wurde nur sehr selten krank. Wahrscheinlich irrte sich die alte Miko auch. Kagome, wie kannst du das hier nur aushalten, fragte ich mich in Gedanken und huschte unter den Baumkronen davon.

Irgendwann wurde es immer dunkler, ich konnte fast schon nichts mehr sehen. Hatte ich die Abenddämmerung gar nicht bemerkt? Schnaufend blieb ich stehen und lehnte mich gegen etwas Holziges. Ich drückte meine Hand auf die Brust und versuchte mich zu beruhigen. Ich war gerannt, als wäre eine Hexe hinter mir her, was theoretisch der Wahrheit entsprach, da ich immer noch glaubte, die Miko wäre eine.

Irgendwann wurde es immer dunkler, ich konnte fast schon nichts mehr sehen. Hatte ich die Abenddämmerung gar nicht bemerkt? Schnaufend blieb ich stehen und lehnte mich gegen etwas Holziges. Ich drückte meine Hand auf die Brust und versuchte mich zu beruhigen. Ich war gerannt, als wäre der Teufel hinter mir her. 

Ich sah auf und versuchte mich zu orientieren, aber Dank der Dunkelheit konnte ich nur schemenhaft erkennen, dass ich auf einer Lichtung stand. Doch was war das? Unter meinen Fingern fühlte ich einen morschen Holzbalken. Schulterzuckend drehte ich mich um und nutzte es als schmale Sitzgelegenheit, denn mir wurde gerade ziemlich schwindelig. Ich wischte mir über die Stirn und Schweißperlen blieben daran haften. Mein Kopf dröhnte, als würde man immer wieder dagegen schlagen. Mir war unendlich heiß, kurz danach fror ich wie verrückt und zitterte am ganzen Leib.

„Hatschi.“ Ich nieste und mein Hals brannte. Hatte die Priesterin etwa doch recht? Wenn ja, sollte ich wohl langsam zurück gehen und … ihre widerliche Medizin schlucken. Also stand ich auf, was sich im nächsten Moment als Fehler herausstellte. In meinem Kopf drehte sich wieder alles und ich kippte nach hinten, direkt über den Holzbalken. Doch da war kein Boden, wie ich erwartet hatte, denn ich fiel in die Tiefe. Danach wurde alles schwarz.

 

 

Inu Yashas Sicht:

 

„Was?“, fragte ich die Alte. Kaede kniete vor mir auf dem Boden und sah gedankenverloren in das Feuer. „Ja, sie ist vorhin weggerannt, als ich ihr anbot, Medizin zu brauen“, erklärte sie wieder. Ich glaubte gar nicht, was ich da hörte. War Kagome so blöd, oder tat sie nur so? Das konnte doch nicht wahr sein! „Diese blöde Kuh!“, fluchte ich laut. Kaede und auch Sango neben mir schwiegen.

 

Ich drehte mich dann um, es wurde langsam dunkel und das könnte gefährlich werden. Gerade nahm ich den Bambusvorhang beiseite, da hielt mich die Alte wieder auf.

„Inu Yasha, wir müssen reden“, sprach Kaede. Ich drehte mich wieder um und sah zu den Frauen. „Worüber?“, fragte ich patzig. Ich hatte wenig Zeit, Kagome könnte in Gefahr sein.

„Kagome ist so … anders.“ Ja, das hatte ich auch schon bemerkt. Aber sie hatte doch ihr Gedächtnis verloren! „Ja, ich weiß. Wir wissen auch warum“, antwortete ich schlicht. Ungeduldig wackelte ich mit meinem rechten Fuß herum. Je länger wir hier herum quatschten, umso höher stieg die Chance, dass Kagome wirklich angegriffen wurde. „Das meine ich nicht. Im Grunde genommen müsste sie, auch wenn sie ihre Erinnerungen verloren hat, denselben Charakter besitzen. Doch immer mehr habe ich das Gefühl, dass sie eine andere Person ist“, erklärte sie. Ich zuckte nur mit den Schultern. Das war Kagome, auch wenn ihr Geruch etwas anders war…

„Als hätten wir sie nie richtig gekannt“, fügte Sango nun hinzu. Ich knurrte. „Lasst ihr doch etwas Zeit!“, schrie ich schon fast. Warum waren die Weiber nur immer so ungeduldig? Genau wie Kagome, bevor sie ihr Gedächtnis verloren hatte. Sie wollte immer mehr Nähe und drängte mich damit zurück. Warum konnte sie nicht warten? Ich hätte doch auch gerne…

„Du hast recht Inu Yasha. Wir werden Kagome noch etwas Zeit geben“, erwiderte Kaede. Ich nickte zufrieden, zögerte jedoch keine Sekunde länger und verschwand aus der Hütte. Ich suchte nach ihrem etwas anderen Duft und folgte ihr. Innerlich hoffte ich natürlich, dass es ihr gut ging. Ich würde mir das niemals verzeihen, wenn ihr etwas passieren würde.

Nach einer gewissen Weile kam ich am knochenfressenden Brunnen an, der Kagome damals hier her brachte. Was wollte sie hier? Wir hatten ihr nie von dem Zeitportal erzählt, da uns wichtig war, dass sie sich selbst daran erinnerte. War vielleicht genau das passiert? Das wäre ja großartig! Ich sah hinein. Dank meinen guten Augen hatte ich auch kein Problem, in dieser Dunkelheit etwas zu erkennen. Doch als ich in die Tiefe blickte, zog ich scharf die Luft ein. Mit einem Sprung war ich unten und landete direkt neben Kagome.

Es schien nicht gerade, als wäre sie hineingesprungen , sondern als wäre sie gefallen. Denn sie lag auf dem Rücken und schien bewusstlos zu sein. Kagome…

 

Soras Sicht:

 

Mir war so kalt… so warm im nächsten Moment. Die Kopfschmerzen schienen schlimmer geworden zu sein und mein Hals war trockener als eine vertrocknete Blume. „Hmm…“, ich hielt meine Hand auf die Stirn und wischte die Schweißtropfen weg. Seit wann schwitzte ich denn so?

„Kagome!“ Wer war das? Ich erkannte diese männliche Stimme nicht, sie klang jedoch besorgt. Kagome? Mein Name war doch Sora… ach ja… ich war geflüchtet vor meiner Hochzeit mit diesem Dämon. Oh, ging es mir schlecht. Ich wollte nur noch schlafen, aber der Boden war so hart und mir war nun wieder kalt. Ich fing an zu zittern und öffnete kurz die Augen, was ich sofort bereute. Mein Kopf dröhnte noch mehr, weshalb ich die Lieder wieder schloss. Aber ich konnte erkennen, dass Inu Yasha sich über mich beugte und mich betrachtete. Warum sah er nur so besorgt aus?

Klar…, weil er mich immer noch für seine Frau hielt.

Plötzlich verschwand der Boden unter meinem Körper und mein Kopf fiel gegen seine weiche Brust. Diese angenehme Körperwärme erzeugte bei mir eine Gänsehaut und ich fiel fast schlagartig in den Schlaf. Er sprang in die Höhe, jedoch drückte er mich eng an sich.

„Du bist ja kochend heiß, Kagome. Du hast Fieber!“, flüsterte er in mein Ohr, „Aber wenigstens geht es dir gut, das beruhigt mich.“ Diese Worte konnte ich noch hören, danach erwartete mich ein Traum voller Milchbäder, die meine Haut geschmeidig und schön machten.

 

Als ich erwachte, fühlte ich mich hundeelend. Ich schaute mich um und erkannte, dass ich in meiner, beziehungsweise Kagomes Hütte lag. Es war noch Nacht, das fahle Mondlicht ließ mich nur schummrige Umrisse erkennen. Langsam setzte ich mich auf und erschrak, als sich zwei Arme um meinen Oberkörper schlossen, um mich zu stützen.

„Langsam Kagome, du hast hohes Fieber und bist schwer krank“, sagte der Hanyou. Ich sah zur Seite und die goldenen Iriden strahlten in der Dunkelheit. Ich hatte ihn gar nicht neben meinem Strohbett sitzen gesehen. „Was ist passiert?“, fragte ich und meine Stimme klang brüchig. Meine Kehle verlangte nach Wasser, so staubtrocken war sie. Ich hustete und Inu Yasha streichelte mir sanft auf den Rücken. „Du warst im Wald und bist in einen Brunnen gefallen“, erklärte er. Ich nickte. Das erklärte auch die starken Kopfschmerzen. Als würde man ununterbrochen gegen meine Schläfen schlagen.

„Ich habe dich dann gefunden und zurückgebracht“, erzählte er weiter. Ich sah wieder in sein flüssiges Gold und musste zugeben, dass mir gefiel, was ich hier gerade sah. Wunderschöne Augen. „Danke“, flüsterte ich und keuchte erneut. Der Halbdämon wurde hektischer und suchte nach etwas. Kurz danach fand er den kleinen Eimer und daraufhin reichte er mir die Kelle mit Wasser. Gierig nahm ich es entgegen, doch durch meine zittrigen Finger ließ ich sie fallen und die gesamte Flüssigkeit bedeckte meine Kleidung. „Verdammt“, zischte ich und sah mir mein Missgeschick an.

Inu Yasha sprang auf, zog sich sein rotes Kimonooberteil aus und reichte es mir. Ich hatte ja eigentlich auch Wechselkleidung, die ich hätte anziehen können, aber die Geste war recht … romantisch. Meine Wangen wurden heiß, doch wahrscheinlich lag das am Fieber. Ich wollte gerade meine Miko Tracht ausziehen, als mir einfiel, dass der Hanyou immer noch hier war. Ich sah hoch: „Dreh dich…“

Eigentlich hatte ich gerade vor, ihn anzufauchen, doch Inu Yasha stand schon mit dem Rücken zu mir gedreht an der Wand und wartete bereits, bis ich mich umgezogen hatte. Was war denn mit dem los? Verdattert schob ich den nassen Stoff von meinem Körper und zog seinen warmen Kimono an. Kurz erwischte ich mich dabei, dass ich an der Kleidung roch und seinen Geruch einzog, es war gar nicht so unangenehm.

Herrjemine. Nun fantasierte ich hier schon. Blödes Fieber, dachte ich leicht verärgert und verzog mein Gesicht. Er war immer noch mein Fußabtreter und mehr nicht. Ein dummer Hund, der seinem Herrchen treu hinterherlief.

„Schlaf jetzt, dann sollte es dir besser gehen“, befahl Inu Yasha mir. Ich wurde bockig. Mir befahl niemand etwas! „Und du willst die ganze Nacht hier drinbleiben?“, fauchte ich. Der Hanyou zuckte kurz mit seinen Hundeohren und sah mich direkt an. Ich mied diesen direkten Blickkontakt, denn diese Augen verwirrten mich gerade zu sehr. „Natürlich, ich bewache immer deinen Schlaf“, antwortete er plötzlich ungeniert, als wäre es die normalste Sache. Nun drehte ich meinen Kopf doch zu ihm und für einen kurzen Moment hielt er mich mit seinen netten Worten gefangen. Normalerweise stritten wir nur und dass er auch so freundlich sein konnte, brachte mich völlig aus der Fassung.

Aber ich fing mich schnell wieder, trank etwas Wasser, ohne es zu verschütten und legte mich wieder hin. Ich zog mir die Decke über den Kopf und drehte mich von ihm weg.

„Mach doch was du willst!“ Das waren die letzten Worte, bevor mich der Schlaf wieder einholte und ich von meinen Milchbädern träumen konnte, nur dieses Mal tauchte auch der Hanyou darin auf, was mir nicht mal zu unangenehm war.

 

Am nächsten Morgen weckte mich die alte Frau, indem sie mir etwas Kühles auf die Stirn legte. Ich schlug sofort die Augen auf und sah sie verwirrt an. Sie lächelte und ihre Falten erhoben sich leicht. „Guten Morgen Kindchen, du hast dir eine Grippe eingefangen. Ich habe dir Medizin gemacht, damit du sie schnell wieder los wirst“, begrüßte sie mich. Ich setzte mich auf und verdrehte leicht die Augen. Wie ich Medizin hasste. Warum mussten mir auch alle auf einmal auf die Nerven gehen? Erst Inu Yasha und jetzt die Grauhaarige. Aber um den Schein zu wahren und auch wieder gesund zu werden, schluckte ich die Brühe, die zu meiner Überraschung gar nicht so eklig war, wie ich vermutete. Danach stand Kaede auf und sah mich entschuldigend an.

„Verzeih mein Kind, ich habe nicht bemerkt, dass du krank wirst und dich trotzdem gebeten mir zu helfen“, sagte sie. Das brachte mich wieder aus der Fassung. Warum waren alle nur so freundlich? Meine Diener zu Hause folgten nur den Befehlen, aber die ehrliche Zuneigung von den Leuten hier machte mir schon ein wenig Sorgen. Ich zog die Augenbrauen nach oben und schwieg. Nach einigen Minuten gab sie auf und verließ die Hütte. Sie bat mich nur, sie zu holen, wenn ich etwas benötigte.

Endlich hatte ich meine Ruhe. Ich legte mich wieder schlafen und schlummerte für ein paar Stunden, bis schreiende Kinder mich weckten. Ein Gör lag halb auf mir und rüttelte mich an den Schultern. Schlagartig schlug ich die Augen auf und sah die beiden Balgen von der Dämonenjägerin und dem Mönch böse an. Ich wollte sie gerade anschreien, als Sango die Hütte betrat und das für mich übernahm.

„Was sucht ihr denn hier? Kagome ist krank und ihr lasst sie gefälligst in Ruhe. Geht zu eurem Vater!“ Gut so. Wenigstens eine, die etwas strenger sein konnte. Sie verhielt sich genau nach meinem Geschmack. Diener mussten erzogen werden und genauso verhielt sich das bei Kindern.

Die beiden Gören rannten hinaus und Sango kniete sich neben mich auf den Boden.

„Entschuldige bitte die Störung Kagome, aber wir haben frische Früchte gesammelt und das Dorf wünscht dir auch die beste Genesung“, erklärte sie.  Ich setzte mich auf und nahm den Korb mit frischen Äpfeln, Birnen und anderen Leckereien entgegen. In meiner Brust regte sich etwas und es fing an eigenartig zu drücken. Was für ein komisches Gefühl, dachte ich nur.

„Danke“, antwortete ich schlicht und sah sie kurz danach an. Sie lächelte zaghaft und spielte am Saum ihres Kimonos. Wollte sie noch etwas? Sie hatte nun die Botschaft überbracht und die Geschenke hinterlassen, also könnte sie jetzt auch gehen.

„Ich hoffe, du wirst schnell wieder gesund. Ich vermisse dich sehr“, flüsterte sie leise. Ich dachte zuerst, ich hatte mich verhört, aber anscheinend nicht. Verwirrt blickte ich sie weiter an und wartete ab. „Du bist nach wie vor meine beste Freundin, die Beste, die ich mir jemals vorstellen könnte, auch wenn du dein Gedächtnis verloren hast“, erzählte sie. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, deshalb schwieg ich nur. In meinem Kopf drehte sich wieder alles, nur dieses Mal waren ihre Worte der ausschlaggebende Punkt. In meiner Brust drückte es erneut. Ich verabscheute dieses Gefühl.

„Inu Yasha wollte nach dir sehen, ich werde jetzt gehen und euch alleine lassen“, sagte sie und zwinkerte mir dabei zu. Was sollte das denn? Kopfschüttelnd sah ich ihr hinterher. Ich würde diese einfachen Menschen aus der Unterschicht niemals verstehen, dachte ich.

Einige Zeit später betrat Inu Yasha den Raum und hatte einen eigenartigen Becher in der Hand. Er reichte ihn mir und setzte sich daraufhin auf den Boden. Ich betrachtete die dunkelbraune Brühe und roch etwas daran. Kaum hatte es meine Geruchsnerven erreicht, wurde mir übel. Was war das denn? Widerlich! Als würde ich so etwas trinken! „Bäh, was ist das denn?“, fragte ich und hielt mir die Nase zu. Inu Yasha lächelte leicht.

„Was gibt’s da zu lachen?“, zischte ich.

„So hast du damals auch reagiert, als ich dir meine geheime Medizin gemacht habe.“

„Du hast so etwas schon einmal gemacht?“

„Ja, für dich schon, Kagome.“ Aus irgendeinem Grund gefiel es mir zum ersten Mal nicht, dass er mich Kagome nannte… warum konnte ich nicht erklären.

„Du sollst ja wieder gesund werden, damit ich mit dir streiten kann“, sagte er und nach einem kurzen Blick sah ich auch, dass er rot wurde. Das ziehen in meiner Brust begann von vorn. Was war das nur?

„Das hat mir meine Mutter immer gemacht, als ich krank wurde. Es bewirkt Wunder, versprochen“, erzählte er und aus irgendeinem Grund überzeugte er mich mit seinen Worten.

Ich setzte an, hielt meine Nase zu und schluckte die widerliche Brühe hinunter. Ich wollte gar nicht wissen, was da genau drin war, aber ich wollte den Hanyou irgendwie nicht enttäuschen. Als der Becher geleert war, nahm er ihn mir ab und kurz darauf legte er sich neben mich hin. Ich sah ihn skeptisch an, wunderte mich, was er jetzt von mir wollte und hatte gerade angesetzt, um mich über seine plötzliche Nähe zu beschweren, denn Hunde sollten ihren Platz kennen. Doch er war schneller als ich, hielt mir den Mund zu und zog mich zu sich hinunter auf das harte Bett.

Ich kannte so etwas nicht. Das war mir einfach neu. Diese Sorge des gesamten Dorfes, einen netten Hund, der sich irgendwie … rührend um mich kümmerte. Aufrichtige Zuneigung nannte man das glaube ich. Im Palast tat man einfach nur das, was ich verlangte und mehr nicht. Ehrliche Gefühle waren da nicht vorhanden. Eigentlich müsste ich ihn von mir weg drücken….

… aber ich schmiegte mich in seine Arme und schloss die Augen. Die Schuld dafür gab ich dem Fieber, es verwirrte mich einfach. Nur heute durfte er mich wärmen, nur heute. Wenn ich gesund war, wäre alles beim Alten. Ich seufzte innerlich. Hatte ich mir nicht so einen Mann gewünscht? Doch er liebte die Frau, mit der ich getauscht hatte, die anscheinend ein sehr gutes Herz besaß. Wüsste er, wer ich war, würde er mich nie halten. Ob ich deswegen mit Sesshomaru als verlobten gestraft worden war? Weil ich nichts anderes verdiente?

Ich schüttelte kurz den Kopf und schmiegte mich fester an. Dieses Fieber brachte mich auf dumme Gedanken. Sehr dumme. So schlief ich ein und träumte erneut von diesem Hanyou.

Die Hochzeit

Kagomes Sicht:

Da stand ich noch immer in seinen Armen, unsicher über meine Zukunft. Wie hatte es Inu Yasha nur nicht bemerken können oder… waren wir uns doch ähnlicher, als ich glaubte? Ich sah auf zu dem weißhaarigen Mann, in dessen goldenen Augen, die nun auch meine suchten: »Wirst du es tun?«

»Du hast es doch schon gesagt, Sesshomaru, mir bleibt doch gar keine andere Wahl, als darauf einzugehen«, knurrte ich heiser und zog die Augenbrauen zusammen. »Doch ich spiele nicht die liebe Prinzessin, die einen Sinneswandel erlebt hat.«

»Hn. Das würde auch auffallen«, meinte er leicht belustigt und beugte sich tief herab über mein Gesicht. Erst wollte ich weichen, doch seine Hand hinderte mich daran. Interessiert musterte er meine braunen Augen ein weiteres Mal, während seine Hand langsam meinen Rücken nach oben wanderte. Eine Gänsehaut lief mir über den Rücken, als er dies tat und in mir komische Gefühle auslöste. Seine Lippen erschienen auf einmal so verführerisch. Meine Augen schlossen sich halb, als ich seinen Atem schon auf meinen Lippen spürte. Ich schluckte. Was tat ich da nur?

Gerade wollte ich ihn wegdrücken, als er sich schon löste und mich selbstsicher anblickte: »Für eine Miko leistest du kaum widerstand gegen meine Macht.«

»W---w---was meinst du?«, fragte ich knallrot. Verdammt, warum hatte ich ihm gerade so viel Spielraum gegeben? Nach und nach wurde ich nüchtern und schüttelte mich. »D---d---d---das war nur, weil …«

»Ich dich verzaubert habe.« Ich starrte ihn mit tellergroßen Augen an, während er sich noch einmal über mich beugte, doch diesmal war nur Abscheu in meinen Augen und keinerlei Lust, was äußerst verwirrend war. Was stimmte mit meinen Hormonen nicht? »Arme kleine Miko, hast noch nie dem Zauber eines Dämons erlegen?« Er lachte mich beinahe schon aus, während seine Hand mein Kinn nach oben schob und ich ihm direkt ins Gesicht blicken musste. Ich liebte Inu Yasha. Nur Inu Yasha, nicht ihn! »Hast du schon einmal davon gehört, dass Menschen uns verfallen? Wir haben diese Macht.«

»Willst du mir etwa sagen, wenn ich nicht gehorche, verzauberst du mich, damit ich dir hörig bin?«

»Nein. Ich wollte nur sicher gehen, dass du nicht an unserer Hochzeitnacht mich wie einen Idioten dastehen lässt.«

»H—h---hochzeitsnacht?« Mein Herz setzte aus, mein Kopf raste. Wovon sprach er? »Ich bin Jungfrau, das kann nicht dein Ernst sein! Mein erstes Mal? Das gehört nur Inu Yasha, das steht nicht zur Debatte, wir haben keinen Sex!«

Sesshomaru schnaubte leicht genervt und packte meine Hüfte fester, bevor er mir wieder näherkam und ich kurz die Fassung verlor. Schnell versuchte ich so viel meiner Kraft gegen sein Youki zu pressen, dass mich verführen wollte: »Du lernst schnell, aber das wird dir nicht helfen. Du bist Jungfrau und das wissen sie alle. Ich würde meinen Kopf verlieren, würde ich nicht die Prinzessin beschlafen.«

»BESCHLAFEN? Hast du eigentlich den Arsch offen? Wie klingt das denn?«

Nein! Nein! Nein! Das durfte doch nicht sein Ernst sein… das würde ich niemals zulassen!

»Hn. Wie sollte ich es sonst nennen? Doch keine Sorge, vorerst werde ich dafür sorgen, dass unsere Nächte nicht fruchtbar sind. Es würde auffallen, wenn du einen Hanyou zur Welt bringst.«

So halb belustigt, wie er schaute, musste mein Gesicht komplett aus der Form sein. »Das heißt… Sex… oder Liebe machen… und was heißt hier vorerst nicht?«

»Sex? Hn… aber Liebe machen? Du vergisst, ich empfinde nichts für dich und werde das für einen erbärmlichen Menschen auch niemals tun, denn ich  bin nicht mein dummer Bruder, der nicht mal merkt, dass man ihm eine falsche Braut untergeschoben hat. Vorerst heißt wiederum, wenn du nicht irgendwann schwanger bist, könnte man daran zweifeln, dass ich dir einen Erben schenke und das würde mir nur mehr Probleme machen.«

Wie ein Fisch machte ich den Mund auf und zu, auf und zu. Gerade fühlte ich mich, wie einer auf dem Trockenen. Das durfte doch nicht wahr sein. Mein Kopf drehte sich, ich wollte nicht mit ihm schlafen. Nicht mit diesem arroganten Daiyoukai. »Können wir nicht nur so tun? Ich meine…«

»Widerworte?«, fragte er leise nach und rieb mit seinem Daumen über meine Lippen. »Ich könnte dir nach der Heirat auch ein Gift auf die Lippen streichen, du schluckst es und stirbst einfach. Wäre zumindest weniger aufwendig, der Prinzessin weint sowieso keiner nach.«

»Du bist ein Dreckskerl, ich werde kein Gift schlucken!«, schimpfte ich, doch wagte ich nicht, meine Lippen abzulecken. Was war, wenn er schon…

»Da ist kein Gift. Ich brauche dich noch.«

»Wunderbar«, schnaubte ich und versuchte mich zu lösen, doch er hielt mich weiter fest, nur das Rascheln des Stoffes ertönte. Wir stierten uns an. Ich wusste, dass es ihm gefiel. Sesshomaru hatte freie Hand. »Du tust mir kein Leid an… Dann… versuch ich es.«

Hatte ich denn eine Wahl? Wenn ich an meinem Leben hing, dann blieb mir keine andere Möglichkeit. Ich musste mit ihm … schlafen … ob ich wollte oder nicht. Ob Inu Yasha mir das verzeihen würde? Oder ob er selbst mit der anderen…

Ich schüttelte innerlich mit dem Kopf, nein, dass würde mein Liebster nicht tun, da war ich mir sicher. Ich beruhigte mich schnell wieder und schon den Gedanken beiseite.

»Gut.« Sesshomaru beugte sich noch mal herab, doch diesmal tiefer, bis zu meinem Hals und leckte einmal darüber. Ich stöhnte und wimmerte, während er über meine Halsschlagader leckte, die unter der Haut laut pulsierte. Verdammt, ich spielte ihm in die Hände. Wieso stellten sich meine Knospen auf und mussten an dem Stoff reiben? »Nach der Zeit hier und den vielen Bädern, schmeckst du zumindest kaum noch nach Menschen. Ich werde deinen Dienern eine Empfehlung geben, damit der Rest deines menschlichen Gestanks noch überdeckt wird.«

Wütend stieß ich gegen seine Brust und wollte ihn wegschupsen, doch anstatt, dass er sich bewegte, wurde er fies und zwickte mir kurz in die Halsschlagader. »Lass den Mist!«, fluchte ich und erbebte kurz. Dumme Hormone! Dummer Sesshomaru! Ich war nicht sein Spielzeug.

»Bis morgen, kleine Prinzessin«, schnurrte er und löste sich von mir, nur um anscheinend vergnügt zuzusehen, wie ich zusammensackte und auf meinen Knien vor ihm landete. Meine Beine hatten mir einfach den Dienst versagt. »So gehört es sich. Da gehörst du hin. Wenn ich mit dir fertig bin, kleine Miko, wirst sogar du vielleicht eine annehmbare Frau sein.«

Danach verließ er mich und ich? Ich hatte nichts besseres zu tun, als auf die Holztür zu starren, die er hinter sich zugezogen hatte. Aus dieser Nummer kam ich nicht mehr raus. Ob die Prinzessin von der Heirat gewusst hatte? War sie deswegen nicht hier, weil auch diese zickige Frau nicht ihn zum Mann wollte? Ich war mir nicht sicher, doch einer könnte es wissen. Ihr Diener. Ich würde ihn mir zur Brust nehmen! Er sollte sie auftreiben, die Frau, die mit meinem Liebsten spielte! Inu Yasha, wieso nur, wieso tust du mir das nur an?

»Prinzessin?«, fragte eine Stimme plötzlich. Ich sah auf, wieder auf weißes Haar, doch diesmal war es der dumme Diener von der anderen Frau.

»Wusste sie davon? Wusstest du davon?«

»Ja. Ihr kennt euch?«, fragte mein Diener, denn er ahnte schon, dass etwas nicht stimmte.

»Ja, ich bin mit seinem kleinen Halbbruder zusammen. Er lässt alles auffliegen, wenn ich nicht gehorche! Unternimm was!«, schimpfte ich und versuchte mich aufzurappeln, doch es war nicht wirklich leicht. Der Diener fing mich und zog mich hoch, während er mich nachdenklich ansah und dann den Kopf schüttelte. »Heißt das nein?«

»Morgen ist die Hochzeit, niemand darf das Gelände verlassen und der Verlobte würde dahinterkommen.«

»Ich will aber nicht!«

»Komm.«

Er zog mich schon mit sich, doch ich wehrte mich. Mein letzter Versuch, zu entkommen. Heute müsste ich weg und dann, dann würde ich sie her befördern und verschwinden und… urghh… was war mit mir? Ich blickte herab und entdeckte, dass er da etwas in der Hand hielt. Es dampfte ein wenig in seiner Hand. Warum wurde mir so schwindelig?

»Ich kann das nicht zulassen.« Seine Stimme war ganz fern, als ich schon die Erde unter den Füßen verlor und ohnmächtig wurde. Was hatte er mir da vor die Nase gehalten?

 

Sesshomarus Sicht:

Alles war geregelt. Der Gedanke gefiel mir ein wenig, dass ich die Frau meines Bruders zu meiner Braut nahm, wie auch ihre Jungfräulichkeit. Sie war so störrisch und doch konnte sie nichts gegen meine Kraft unternehmen. Natürlich war mein Plan ohne Schwachstelle. Diese Miko wusste nicht, wie sehr sie der Prinzessin ähnelte. Beide hatten einen teilweise Nervenaufreibenden Charakter, zumindest hatte ich oft genug gesehen, wie sie meinen Halbbruder zur Erde befördert hatte. Selbst sah man meist nicht, wie verdorben man war.

Ich verließ das Teezimmer und wanderte über den Fluss, nur um doch noch einmal mich in eine versteckte Ecke zu verziehen und zu beobachten. Kagome könnte fliehen, aber nein, da kam der Diener. Sie schrie ihn an und ich verstand jedes Wort. Der Diener war also eingeweiht, vielleicht sogar der Strippenzieher. Ich würde auf ihn ein Auge haben müssen, denn er wusste als einziger wahrscheinlich, dass hier eine falsche Prinzessin saß.

Natürlich könnte es sein, dass er die Situation auflöste und mir die echte besorgt, doch vergnügt stellte ich fest, dass er auf meiner Seite war und sie mit einem Rauch betäubte. Kagome würde erstmal schlafen und ich würde dafür Sorge tragen, dass ihr ekliger Geruch verschwand. Es war fast schon ein quälender Gedanke, dass ich mit ihr schlafen musste, doch was tat man nicht dafür, die vollkommende Macht über den Himmel zu erhalten? Alles würde mir gehören und wenn sie nicht gehorchte, würde sie einfach tot umkippen. Er war ein Giftdämon und wer weiß, da passierten Unfälle. So genervt wie ihr Vater von ihr war, würde er nicht lange trauern.

Ich schmunzelte innerlich und wanderte über das Gelände. Als Brautgeschenk könnte ich ihr einen kleinen Zauber besorgen, der ihr zeigte, was mein dummer Bruder tat? Sie zu zermürben, wäre ein guter Gedanke, um sie bei Laune zu halten. Frauen waren leicht zu reizen und es reizte mich auch. Wie sie reagieren würde, wenn sie die beiden zweisam erblickte? Ob sie weinen würde? Oder gab sie sich dann freiwillig hin? Wie viel brauchte es wohl, um ihren Geist zu brechen? Es wäre ein neues Experiment. Versuchen wir es. Das Spiel kann beginnen.

 

Kagomes Sicht:

Als ich wiedererwachte, spürte ich etwas Warmes. Unsicher blickte ich mich um, nur um zu bemerken, dass ich in einer Wanne lag und eine Dienerin meinen Kopf hielt. Wie war ich hierhergekommen? »Wieso…?«

»Oh Ihr seid wach, Prinzessin. Ihr habt einen Tag lang geschlafen, wir mussten leider schon beginnen.« Die Dienerin sah mich fast freundlich an, als ich die Bürsten spürte und mein Gesicht angeekelt verzog. Der Geruch des Wassers war auch gewöhnungsbedürftig.

»Was ist das?«

»Die Waschung vor der Ehe. Die rituelle Reinigung. Euer zukünftiger Mann hatte ein paar weitere Wünsche. Wir sind gleich fertig, dann werden wir Euch ankleiden. Heute ist Euer großer Tag, endlich, nach so vielen Jahrhunderten, werdet Ihr heiraten. Euer Vater ist sehr stolz.« Die Dienerin sah mich so lieb und glücklich an, dass mir fast schlecht wurde, doch zum Glück hörten sie gerade mit Schruppen auf. Ich hatte es verschlafen, dass war das einzig Gute. »Entspannt Euch noch etwas, wir holen Euch gleich ab.«

Danach verließ mich die Dienerin, sodass ich allein, ohne alle, in der Wanne zurückblieb. Seufzend zog ich die Beine an und umschlang sie, bevor ich mein Kinn darauf bettete. Das konnte doch nicht wahr sein. Bis eben hatte er mich betäubt und jetzt? Jetzt stand ich kurz vor meiner Hochzeit und meinem ersten Mal, er würde mit mir… schlafen. Nachdenklich betrachtete ich meinen nackten Körper. Er würde mich sehen, komplett nackt, mein Intimstes und das nur, weil man mich gelinkt hatte. Sesshomaru… Inu Yasha würde mir nicht verzeihen, dass ich mit ihm Sex hatte, wobei Inu Yasha nicht mal bemerkte, dass Ich nicht ich war. Das war eine Katastrophe und ich kam nicht mehr weg, ich…

»Überlegst du zu fliehen?« Eine dunkle Stimme ertönte und ich zuckte zusammen, verschwand fast bis zur Nase im Wasser, das zum Glück durch Milch getrübt war.

»Sesshomaru, was zum? Wie kannst du es wagen?«, knurrte ich, wobei ich ihn stinkwütend ansah. »Schon gehört, dass man nicht ins Bad einer Frau eindringt?«

Sesshomaru sah mich belustigt an und ich fürchtete schon, dass er durch das Wasser sehen konnte, doch stattdessen verlautete er einfach: »Spätestens heute Abend muss ich deinen hässlichen, fetten Körper ertragen.«

»Ich bin nicht fett!«, wetterte ich und stand mit einem Schwung auf. Wütend stierte ich an, als er schon am Beckenrand stand und meinen Körper begutachtete.

»Das Leben hier hat deiner Haut gutgetan und du stinkst nicht mehr nach Mensch. Vielleicht doch nicht so hässlich.«

Ich kochte vor Wut, und sprang schnell wieder ins Becken. Er hatte mich echt angestiert! Dieses Schwein!

»Hn. Bist du wütend, dass ich meine Braut angesehen habe?« Sesshomaru kam noch dichter und ich wollte ihn nass spritzen, doch im nächsten Moment war er schon hinter mir und hatte meine Hand gepackt. Er zog mich daran ganz leicht aus dem Wasser, bis er mich außerhalb absetzte und er hinter mir stand. Ich war nackt, splitternackt. Panisch bedeckte ich meine Scham, nur im nächsten Moment zu spüren, wie er mich an den Schultern packte und umdrehte und noch einmal ansah. »Vergiss nicht, wem du gehörst.«

»Ich wusste gar nicht, dass du so ein perverses Schwein bist«, zeterte ich, doch im nächsten Moment war seine Hand schon an meinem Hals und drückte zu, jedoch nur leicht, aber anscheinend traf er einen empfindlichen Fleck. Ich griff nach seiner Hand und zerrte daran, während er noch mehr sehen konnte.

»Sie haben gute Arbeit geleistet.« Sesshomaru ließ los und legte den Kopf leicht schief. »Ich betrachte dich nur.«

Als ich in seine Augen sah, verstand ich schon was er damit sagte. Er sah mich nicht so an, wie es Inu Yasha tat, der immer rot geworden war, sondern wie ein Mann, der eine hübsche Vase oder ein Schwert betrachtete. Da waren keine Liebe oder Leidenschaft. Einfach eine kühle Beobachtung, als wäre ich ein Gegenstand. Der Gedanke an unsere Nacht wurde immer beängstigender. Nicht nur, dass ich es nicht mit Inu Yasha teilen würden, nein, es würde für ewig als Zwangsakt in meiner Erinnerung verweilen, wie er wahrscheinlich kurz rein und raus rutschen würde, um mein Jungfernhäutchen zu durchstoßen.

Dieser Gedanke war so… abscheulich. »Bist du fertig? Was willst du hier?«

»Ein Geschenk«, verlautete er und holte aus seinem Oberteil einen Spiegel. »Ich dachte du wolltest noch einmal Inu Yasha sehen.«

Ich erstarrte und schnappte schon den Spiegel: »Wie?«

Sesshomaru zeichnete ein Zeichen auf die Spiegelfläche und dann geschah es. Ich bekam einen Einblick, doch war ich so geschockt, dass ich den Spiegel fallen ließ, aber Sesshomaru hatte ihn schon gefangen, sodass ich noch einmal schauen konnte. Tränen schossen mir in die Augen, bevor ich den Spiegel zuklappte in seiner Hand. »Das ist nicht wahr…«

»Doch ist es.« Sesshomaru hatte es auch ein wenig schockiert, dass die beiden gerade beieinander lagen, in den Armen, aber das war nur geraten, denn ich sah seinen schockierten Ausdruck, aber er fing sich und spielte es gegen mich aus: »Du siehst, auch er teilt nicht sein erstes Mal mit dir.«

Ich knurrte und presste die Hände zu Fäusten, bevor ich mir über das Gesicht rieb. »Darf ich ihn behalten?«

»Ja. Mach dich fertig«, verlautete er noch, bevor er verschwand und mich allein ließ. Behutsam sah ich noch mal hinein, fuhr die Zeichen entlang und erblickte die beiden, wie sie aneinander gekuschelt lagen und glücklich aussahen. Das durfte nicht wahr sein. Ich hatte immer geglaubt, dass er es sofort merkte und mich bedingungslos liebte und nicht nur mein Äußeres. Kannte Inu Yasha mich wirklich? Anscheinend nicht. Ich seufzte und auch wenn ich wütend war, störte es mich immer weniger, dass ich mit Sesshomaru schlafen würde. Es war sowieso unwichtig, in meiner Zeit hatten viele Frauen schon früher Sex und schwanger wurde ich nicht, dafür wollte Sesshomaru sorgen.

Im nächsten Moment hörte ich schon meine Diener und nahm den Spiegel mit, den ich unterm Kissen versteckte. Sie zogen mich an, richteten mich her, bis ich wunderschön aussah. Es war so weit und ich kam hier nicht mehr weg. Schnell schnappte ich noch den Spiegel und steckte ihn mir in den Ausschnitt, bevor es dann schon los ging.

Man holte mich ab, brachte mich zu einem Schrein, wo ich Sesshomaru wiedersah. Er war stattlich gekleidet und sah sehr gut aus. So eine Hochzeit würde es nie mit Inu Yasha gehen. Wie deprimierend, dass sie eine regelrechte Traumhochzeit mit einem Mann hatte, der nichts für sie empfand, während ihr Liebster mit einer anderen Frau das Bett teilte. Galant saß ich da, sprach die Wörter und teilte den Sake mit ihm, so dicht bei ihm. Er blieb kalt, aber was erwartete ich auch, während mein Herz wie verrückt hämmerte. Jetzt gab es kein Zurück mehr und ich würde noch länger hier festsitzen, doch ich musste auch nachdenken…

 

»Es ist so weit.« Eine Dienerin half mir dabei, mich umzuziehen. Mein Kopf drehte sich ein wenig, ich war so in Gedanken gewesen, dass ich wohl die Hälfte verpasst hatte. Es war wie ein Filmriss.

Seufzend kuschelte ich mich unter die Laken und schluckte, als schon Sesshomaru hereinkam. Ich zitterte leicht, als er näher und näher kam.

 

Sesshomarus Sicht:

Da waren wir nun, sie sprach brav die Worte, teilte den Sake und machte eine gute Figur. Man hatte sie sehr schön hergerichtet und mit schön, meinte ich schön. Man konnte nicht mehr sehen, dass sie ein Mensch war, was mich beruhigte, doch der Rest des Abends war sie abwesend. Diese Frau war schockiert von dem Bild meines Bruders, doch das war Nebensache.

Ich führte die Miko sachgemäß zu Tisch, wir speisten und tranken, doch sie trank mehr und mehr, bis ich ihr einen Riegel davorschob und ihre Hand schnappte. Sie sah mich knallrot an und biss sich auf die Lippen, bevor sie mich herzzerreißend anblickte. Gut, dass ich kein Herz hatte. Wie ich Gefühle verabscheute…

»Trink nicht so viel.«

»Wieso, du willst doch sowieso nur einmal raus und einmal rein… oder erst rein und dann raus?«

Ich hob eine Augenbraue, als ich verstand, dass sie sich über die erste Nacht sorgte. Was dachte diese Frau? Natürlich war es nur eine Pflichtaktion, um meinen Ruf zu halten, doch würde es nicht so leicht sein. »Du wirst vor Lust schreien.«

Sie wurde rot und starrte mich an. »Du scherzt, als ob du leidenschaftlich wärst.«

»Willst du mir unterstellen, ich könnte dich nicht befriedigen?«

Die Miko zuckte und sah schnell zur Seite, während sie ihre freie Hand aufs Herz presste. Es schlug schnell und amüsierte mich immer mehr. »Darum geht es nicht.«

»Du wirst mich nie wieder vergessen«, hauchte ich an ihrem Ohr und nahm es mir nicht, kurz hinein zu zwicken. Sie war bereit, ich roch es und so wie sie sich gerade benahm, müsste ich sie nicht bezaubern, auch wenn sie es sich niemals eingestehen würde. Vielleicht konnte man ja seinen Spaß mit ihr haben, ich würde sehen.

 

Und dann war es auch so weit, die Pflichtveranstaltung war zu Ende und Kagome wurde fortgeführt, um sie auf alles vorzubereiten. Ihre Aussage spornte mich etwas an und ein wenig dachte ich daran, dass Inu Yasha ihr nie so viel bieten könnte, wie ich. Wenn ich es richtig anstellte, würde Inu Yasha sie nie befriedigen können und auch wenn ich sie laufen ließ, würde sie nur an mich denken. Diese Psychospielchen machten mir langsam Spaß.

Ich folgte in unser neues Gemach und da war sie auch schon, bereit für mich, leicht angetrunken. Danach würde ich ihr mein Zeichen aufdrücken, was immer daran erinnerte, dass ich seine Frau zu erst gehabt hatte. Inu Yasha, du Versager, erkanntest nicht mal deine Frau, doch danach würde mein Siegel dich immer daran erinnern, wer die echte Frau war, falls sie dich dann noch wollte.

Das wird ein Spaß.

 

Entjungfert

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Nachbeben

Soras Sicht:

Als ich am Morgen erwachte, schmerzte mein Körper ein wenig, doch war es eigentlich ein ganz schönes Ziehen. Seufzend kuschelte ich mich in die Arme des Hundemannes und rieb meine Oberschenkel ein wenig aneinander. Es war schön gewesen. Hätte ich vorher gewusst, wie gut man sich danach fühlte, hätte ich vielleicht nicht so lange gewartet. Doch was würde mein Vater wohl sagen, wenn er erfahren würde, dass ich nicht mehr Jungfrau war? Aber auch dafür hatte ich ein Plan, wenn ich zurückkehrte, würde ich einfach behaupten, er hätte mich missbraucht und fertig. 

Ich schürzte die Lippen und strich sanft über seine Ohren. Vielleicht würde es auch anders gehen, aber abwarten. Erst einmal wollte ich diesen Moment voll auskosten.

»Bist du wach?«, seufzte Inu Yasha vor mir und zog mich fest in seine Arme, bevor wir uns küssten. Seine Hände streichelten meine Seiten, während er leise weiterredete: »Ich bereue, dass wir nicht früher…«

»Halt die Klappe«, brummte ich und küsste ihn einfach wieder, während er mich noch einmal an sich zog und den Kuss intensivierte. Es fühlte sich wunderbar an. Wer wusste, vielleicht würde er mich mit einer weiteren Runde beglücken. Wie es wohl der Prinzessin erging, die die Nacht mit Sesshoumaru verbracht hatte? Ich grinste ein wenig, die Schadenfreude machte sich in mir breit. Sie hatte bestimmt nicht so viel Glück und Freude dabeigehabt, aber da konnte man nichts machen, wenn sie so doof war und auf alles reinfiel. Naives Ding. Später würde ich meinen Diener benachrichtigen. Ich war neugierig, wie sich dort alles entwickelt hatte.

»Kagome…«, hauchte Inu Yasha noch und küsste mich noch mehr, während er meinen Körper streichelte und verwöhnte. Ich grinste. Er war mir verfallen. Und so kamen wir zu meiner ersehnten zweiten Runde und ich empfand sie noch angenehmer als in der Nacht davor. Nun hatte ich einen wirklich hervorragenden Nutzen für den Hundemann. Grinsend gab ich mich ihm hin und ignorierte dabei seine Rufe nach dieser blöden Kuh, die gerade wahrscheinlich heulend auf ihrem Futon kauerte, da der eiskalte Hundedämon sie wahrscheinlich hart rangenommen hatte. Zu gerne würde ich ihr zeigen, was wir hier trieben und wie wir es trieben. Die dumme Kuh würde sich wundern, wie gut ihr Mann im Bett war.

 

Sesshomarus Sicht: 

Nach dem Beischlaf hatte ich die Flucht angetreten. Mir war zuwider, noch mehr Zeit mit ihr zu verbringen, überhaupt musste ich meine Pläne verfolgen, diesen Palast unter meine Kontrolle zu bekommen. Des Weiteren musste ich dieses Glücksgefühl aus meinem Kopf verbannen. Warum hatte es mir so sehr gefallen, eine dumme Sterbliche zu beschlafen? Genervt sah ich an meiner Hose hinunter, presste meine Hand auf den Schritt und stöhnte leicht, als ich die Beule spürte. Was spornte ihn nur an? Mein Körper gehorchte mir nicht, was für ein beschämendes Gefühl. Ob sich die niederen Wesen so fühlten, wenn sie sich ihren Trieben hingaben? Mit Sicherheit. In meinem Kopf konnte ich noch immer hören, wie sie wieder und wieder meinen Namen stöhnte. Verflucht. Aber es war immerhin besser, als dass ich kompletten Ekel gegen sie hatte. Denn das würde die Sache nur noch komplizierter gestalten.

›Also ich fand es sehr gut.‹

›War ja klar, du bist nur ein Hund.‹

›Nur ein Hund? Ich bin der Teil, der dir diese Kräfte schenkt.‹

›Das sehe ich anders. Ich wurde aus eigener Kraft so stark.‹

›Einbildung ist auch eine Bildung.‹

›Ich habe genug gehört, nun schweig still!‹

Ich unterdrückte die nervige Stimme meines Biestes und lief majestätisch den Flur entlang. Sollten sie doch alle sehen und vor allem riechen, dass die letzte Nacht erfolgreich für den Bund der Ehe war. Doch eine Stimme unterbrach meine Gedanken: »Ihr habt die Prinzessin schon verlassen?«

Mein Kopf zuckte hoch und erblickte den grauhaarigen Diener. Das war doch der, der Bescheid wusste. Ich irrte mich nicht. Schnell packte ich ihn, zog ihn am Kragen in eine dunkle Ecke und pfefferte ihn mit hoher Gewalt gegen die nächste Wand.

»Die Prinzessin ist doch gar nicht hier, das weißt du.«

»W…was redet Ihr denn da?« Versuchte er mich gerade wirklich zum Narren zu halten? Sofort schwor ich mir, dass er der Erste wäre, der hier sterben würde, wenn ich die Führung übernahm.

»Ich habe die Prinzessin getroffen«, hauchte ich eiskalt in dessen Ohr, während sich meine Krallen ein wenig in dessen Hals bohrten. Ich würde ihn später töten, genüsslich und langsam. »Wenn du jedoch plauderst, bring ich dich um. Keinen Kontakt mehr zu ihr.«

»Das hättet ihr wohl gern!«, schnaubte er, doch als ich die Krallen noch tiefer gleiten ließ, wurde er ganz still und sah mich panisch an. Das Gefühl seines jämmerlich weichen Fleisches unter meinen Fingern spornte mich weiter an, dennoch hatte dieser Wicht Glück, dass ich eine angemessene Selbstbeherrschung besaß.

›Töte ihn! Nur noch ein bisschen tiefer und wir hätten ein Problem weniger!‹

›Misch dich nicht ein, es wäre auffällig, den persönlichen Diener der Prinzessin in der ersten Nacht zu ermorden.‹

›Glaubst du wirklich, du kannst ihn genug damit einschüchtern? Er wird uns hintergehen!‹

›Es hat schon seinen Grund, warum ich diesen Körper lenke und nicht du. Soll er es versuchen. Denk daran, die Miko hat einen Spiegel, um die wahre Prinzessin zu sehen. Sie wird bestimmt plaudern.‹

›Mach, was du nicht lassen kannst, aber vergiss nie, dass ich dich gewarnt habe. Sieh in seine Augen!‹

›Sei einfach still, ich bin nicht blind, ich sehe sie. Dieser dumme Mann empfindet etwas für die Prinzessin, was ich noch benutzen werde. Jetzt stör nicht weiter!‹

Ich seufzte innerlich, als das Biest sich wieder zur Ruhe legte und mich beobachtete, wie ich meine Aura aufwallen ließ, um dem Mann zu zeigen, wie gefährlich ich war.

»Sollte ich dich erwischen, werde ich dich umbringen, dann siehst du deine Prinzessin nie wieder. Wenn ich hier fertig bin, kannst du sie dir gerne wiederholen. Wenn du schlau bist, dann gehorchst du mir«, verlautete ich noch, bevor ich ihn wieder zur Seite schleuderte. »Haben wir uns verstanden?«

»J…ja«, keuchte er noch und hielt sich den Hals, der leicht blutete. Niemand würde mir dazwischenfunken. Weder das menschliche Weib oder besser gesagt die falsche Prinzessin, noch der derzeitige Herrscher über diesen Palast.

Danach ging ich zielstrebig durch den Garten. Irgendwie war ich noch ein wenig ruhelos, doch nur wieso? Hatte ich etwa Mitleid mit der Frau? Vielleicht, aber sie war selbst schuld, sich austricksen zu lassen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der ich durch den Garten wanderte, kehrte ich in unser Gemach zurück. Ein wenig Schlaf würde mir guttun. Leise betrat ich den Raum, nur um ein Schluchzen zu vernehmen. Heulte sie wirklich immer noch? Ich atmete tief durch und schritt zu Kagome, blickte auf sie herab und war mir nicht sicher, was ich tun sollte. Menschen konnten wirklich anstrengend sein. Verabscheuungswürdige Wesen.

›Vergiss nicht, sie ist nun deine Braut.‹

›Aber nur äußerlich.‹

›Vollidiot, was glaubst du, wird ihr Vater tun, wenn er bemerkt, dass die Prinzessin in unseren Armen unglücklich ist? Er würde die Ehe annullieren!‹

›Hn… möglich, er scheint an seiner dummen Tochter zu hängen, sonst hätte er sie längst rausgeworfen.‹

›Siehst du. Jetzt unternimm etwas gegen das Heulen, sonst fliegen wir auf. Mir egal, wie du es tust, doch sie wird uns verraten! Die zickige Prinzessin die in ihrer ersten Nacht heult?‹

›Ich habe da schon eine Idee. Sie wird aufhören zu heulen. Sonst bekomme ich sowieso kein Auge zu, bei diesen abartigen Geräuschen.‹

Kagomes Sicht:

Ich konnte nicht aufhören zu weinen, der Blick in den Spiegel machte es auch nicht besser. Was sollte ich nur tun? Warum musste ich nur wieder hineinschauen? Noch dazu hatte mich Sesshomaru entjungfert und war danach einfach abgehauen. Grausam. Etwas anderes fiel mir nicht dazu ein.

Schluchzend vergrub ich mein Gesicht in die Kissen, als ich plötzlich hörte, wie jemand die Tür zum Gemach öffnete. Erschrocken verharrte ich, doch war es kaum möglich, das Weinen zu unterbinden, als sich plötzlich jemand neben mir niederließ und ich überrascht aufsah, direkt in golden leuchtende Augen. 

»Sesshomaru…« Meine Stimme klang brüchig und verheult. 

Er seufzte ein wenig, bevor er sich neben mich legte und mich eingehend betrachtete. »Hör auf zu heulen.« Bitte was? Verwundert und ein wenig böse sah ich ihn an.

»Was?« Sesshoumaru verzog keine Miene. Nur ganz kurz huschte sein Blick zum Spiegel, danach fixierte er wieder mein Gesicht.

»Verstehst du unsere Sprache nicht?«, fragte er ironisch. Ich verzog das Gesicht. Dieser Vollidiot!

Ich richtete mich auf und setzte mich neben ihm auf meine Knie. Obwohl mich ein leichtes Ziehen im Unterleib erfasste, wollte ich nicht mehr so nah neben ihm liegen. »Natürlich verstehe ich sie und ob du es glaubst oder nicht, ich kann sogar mehrere Sprachen sprechen und verstehen«, fauchte ich wütend. Meine Tränen waren schon längst versiegelt, dank dieses doofen Trottels.

Sesshoumaru zog seine Augenbrauen nach oben, die Skepsis war ihm regelrecht ins Gesicht geschrieben. »Ach?« Ich schnaubte. Wie brachte er mich nur dazu, so wütend zu werden? Gerade wollte ich mich unter der Decke verstecken und mir die Seele aus dem Leib weinen und jetzt? Würde ich ihm am liebsten an die Kehle springen!

»Englisch und etwas Chinesisch«, antwortete ich trotzig. Sesshoumaru schien diese Sprachen nicht zu kennen.

»Weib, woher kommst du?«, hakte er nach. Wusste er etwa nicht, dass ich normalerweise aus der Zukunft kam? »Aus der Zukunft.«

Und plötzlich ging alles ganz schnell. Ich wurde an den Schultern gepackt, in nur einer halben Sekunde herumgewirbelt und auf einmal lag ich auf dem Rücken, Sesshoumaru über mich gebeugt. Erst im nächsten Moment bemerkte ich, dass sich seine Krallen um meinen Hals legten und mir die Luft abschnürten. Er beugte sich hinab, nur wenige Zentimeter trennten unsere Gesichter voneinander.

»Lüg mich nie wieder an, du Stück Dreck«, knurrte er. Sein Atem traf direkt auf mich, sein Geruch vernebelte meine Sinne und erinnerte mich an die letzte Nacht. »Was?«

»Du hast mich schon verstanden, Miko«, knurrte er erneut.

»Ich lüge nicht«, verteidigte ich mich.

Sesshoumaru fixierte mich mit seinen goldenen Seen, schien zu überprüfen, ob ich wirklich die Wahrheit sprach. Kurz danach löste er seine Kralle von meinem Hals, jedoch wich er nicht von mir weg. »Sprich«, forderte er meine Erklärung. Ich drehte meinen Kopf weg, wollte ihn nicht direkt ansehen, aber mit einem bestimmenden Griff um mein Kinn, drehte er mein Gesicht wieder zu sich. Er hatte mich in seiner Gewalt. Schon wieder. Wie ich es doch hasste!

»Meine Zeit, in der ich geboren wurde, liegt 500 Jahre in der Zukunft. Ich kam durch den Brunnen in diese Welt, wo ich Inu Yasha…« Als ich seinen Namen nannte, strömten die Bilder, die ich kurz vor Sesshoumarus Ankunft im Spiegel sehen konnte, wieder auf mich ein. Schrecklich. Wie konnte er mir das nur antun? Eng umschlungen mit der Prinzessin, wieder und wieder presste er seine Lippen auf ihre und dann verbanden sie sich erneut…

Ohne, dass ich es kontrollieren konnte, bildeten sich wieder Tränen in meinen Augen. Ich sah zur Seite, an die Zimmerdecke. Mit mir wollte er nicht schlafen, er hatte jede Nähe gemieden, nicht einmal ein Kuss bekam ich von ihm und mit ihr… schlief er sogar gleich zwei Mal.

Sesshoumaru nahm den Spiegel in seine Hand und sah hinein, als er den Grund sah, weshalb ich so traurig war, warf er den Gegenstand auf die Kissen neben uns und stützte sich wieder rechts von meinem Kopf ab. »Warum stimmt dich das so traurig?«, fragte er. Ich schwieg, wollte ihm gar nicht antworten. Er presste seinen Oberkörper auf meinen. Ich reagierte immer noch nicht. »Du wusstest doch, was für ein Idiot dieses Halbblut ist«, knurrte er leise. Er schien wohl die Geduld zu verlieren.

Mit seiner Kralle fuhr er die Linie meiner Halsschlagader nach. Mir war es gleich. Sollte er mich doch töten, dann müsste ich wenigstens nicht mehr leiden. »Wo ist die kämpferische Miko, die sich nichts gefallen lässt?«

Ich zwinkerte etwas und biss mir auf die Unterlippe. Konnte er nicht einfach still sein? Wie weit wollte er es denn noch treiben? »Du verstehst das nicht«, murmelte ich, während mein zerbrochenes Herz mich zerriss.

»Nein, ich verstehe nicht, wieso die todesmutige Miko wegen so etwas sterben will«, knurrte er und betrachtete sie. Da fiel es mir auch wieder ein. Stimmt ja, der Youkai tötete ja keine Leute, die den Tod suchten, er quälte sie lieber.

»Ich habe ihn geliebt! Er hat mich betrogen«, murrte ich schon ein wenig lauter und schluckte. Er sollte weggehen! Ich drückte ein wenig gegen seine Brust, doch er bewegte sich keinen Millimeter.

»Besser«, knurrte er leicht und beugte sich über meinen Hals und leckte über meine Halsschlagader. Im nächsten Moment erstarrte ich. »Oder geht es dir darum, dass er sie zwei Mal beschlafen hat?«

»Fick dich!«, schimpfte ich und fluchte innerlich, als er sich auf einmal von mir löste.

»Dann schlaf jetzt. Du bist meine Frau, wage nie wieder über das Halbblut in meiner Nähe zu sprechen.«

Geschockt sah ich zu ihm. Er machte mich so wütend, doch eines hatte er vollbracht. Der Gedanke an Inu Yasha war fot, ich wollte Sesshomaru nur noch eine Knallen. Wie sollte ich es nur schaffen, eine gute Frau für ihn zu sein, wenn er mich so auf die Palme brachte?

 

Na, eifersüchtig?

Kagomes Sicht:

Ich war so froh, als ich endlich wieder für mich sein konnte, denn Sesshomaru raubte mir den letzten Nerv. Natürlich ging es mir besser, nach dem Fiasko, was ich da im Spiegel sah, doch es behagte mir einfach nicht, wie er mit mir umging. Kurz hatte sogar mein Herz schneller geschlagen, was ich aber gekonnt auf meinen Wutausbruch schob. Stand Sesshomaru wirklich auf kratzbürstige Frauen oder hatte er mich aufmuntern wollen? Ich wusste es nicht und ehrlich? Es war mir sowas von scheiß egal!

Leicht genervt ließ ich mich einkleiden und fluchte über das Gefühl zwischen meinen Beinen. Ich hätte mir so sehr gewünscht, dass er mit seinem Ego einen zu kleinen Schwanz kompensieren wollte, doch er hatte mir mehr geboten, was dafür gesorgt hatte, dass er meinen Unterleib viel zu sehr gedehnt hatte.

Knurrend verließ ich unsere Gemächer, froh darüber, dass Sesshomaru anscheinend seine neue Macht gleich ausüben wollte, denn so konnte ich ein wenig für mich sein. Nachdenklich schritt ich durch den Garten, als mir eine kleine Kuppel auffiel, wo ein schwarzer, breiter Hengst stand. Ich glaubt es war ein Kaltblut, so breit wie es gebaut war. Ganz vorsichtig ging ich hin und lehnte meinen Kopf auf den Holzzaun, darauf pfeifend, dass ich mich dreckig machte. Das Pferd wieherte kurz und stampfte mächtig mit seinen Hufen auf. Ich war mir nicht sicher, aber ich glaubte, dieses Tier schon einmal getroffen zu haben, doch wann?

Seufzend stierte ich das Tier an, was mich nun ansah und den Kopf leicht schief legte. Der Hengst war pechschwarz, doch seine Mähne und sein Schwanz erschienen mir blutrot. Ein wirklich schönes Tier. Ob ich ihn wohl füttern könnte? Schnell sah ich mich um und entdeckte einen Eimer mit Äpfeln. Das wäre einen Versuch wert.

»Hey, Pferdchen, schau mal!«, versuchte ich den Hengst zu locken und wedelte mit einem Apfel in meiner Hand umher, was wahre Wunder bewirkte, denn er schnaubte kurz und stolzierte grazil auf mich zu. »Fein! Möchtest du den Apfel?« Ich lächelte schwach, als das riesige Tier vor mir halt machte und ich doch einen Schritt zurückging. Dieses Pferd überragte mich und seine leicht roten Augen verängstigten mich. Konnte ein Pferd so viel Macht ausstrahlen? Bestimmt war es ein Dämonenpferd. »Hier«, stotterte ich leicht und hielt ihm den Apfel hin, als der Hengst schon den Apfel aus meiner Hand schnappte und genüsslich kaute. Achtsam nutzte ich den Moment und streckte meine Hand nach den Nüstern des Pferdes aus. Erst glaubte ich, er wolle mir ausweichen, doch dann machte es die letzten Zentimeter wett und presste seine Nüstern an meine Handinnenfläche.

Ich erschrak ein wenig, wie weich und sanft seine Nüstern waren und erst das Fell. Immer weiter glitt meine Hand über dessen Nasenrücken bis zu der Stirn, wo ich meine Hand in dessen Haar vergrub. Wenn nur alle Männer so zahm wären, dachte ich leicht verträumt. Dieses Pferd sah so böse aus, doch mit einem Apfel und einer freundlichen Hand, schien es sofort aufzutauen. Seufzend machte ich weiter, als das Pferd noch einmal schnaubte und den Kopf seitlich legte und mit seinen Nüstern immer wieder zur Seite deutete. Erst verstand ich es nicht, doch dann bemerkte ich, dass er auf den Eimer deutete. Ich schmunzelte, löste mich und holte noch einen Apfel. »Hier, bitte. Lass ihn dir schmecken«, verlautete ich und streichelte ihn schon wieder. Wer wusste, vielleicht konnte ich mit ihm sogar fliehen, wenn die Zeit reif war. Zumindest könnte er ein guter Freund werden. Ob die Prinzessin sich auch mal einsam fühlte und sich deswegen an meinen Mann vergriff? Wenn ich nur daran dachte, da überkam mich die Übelkeit und die Wut.

Grummelig streichelte ich das Pferd immer mehr und mehr, bis ich ganz mutig wurde und in meinem, heute eher grünen Kleidchen, über den Zaun kletterte. Kurz verlor ich den Halt, doch der Hengst rettete mich. Ich klammerte mich an dessen Kopf fest, kurz bevor ich mein Gleichgewicht wiederfand. »Danke, du bist mein heutiger Held«, gluckste ich, bevor ich noch mal zum Zaun lief und den Eimer mit Äpfeln reinholte. »Schau, ich bring dir auch ein Geschenk!«

Das Pferd war begeistert und verfolgte mich regelrecht, sodass ich ein Spiel daraus machte und immer um ihn rumtänzelte. Es war ein wenig tröstlich und fühlte sich wirklich gut an. »Hey!«, kicherte ich kurz, als es an meiner Kleidung mit seinem Maul zupfte. »Ich bin doch kein Apfel! Hier sind sie!« Schnell hatte es eins im Maul. Gerettet. Ich wusste leider nicht, wie die andere Prinzessin drauf war, doch langsam war es mir egal, ich brauchte das gerade wirklich. Es lenkte mich von meinen Problemen ab, die Sorge um meine derzeitige Situation war wirklich deprimierend genug, da kam mir dieses wunderschöne und friedliche Tier gerade recht.

So machten wir noch etwas weiter, als der Hengst auf einmal stramm dastand und sich nicht mehr regte. Schockiert stierte ich ihn an und stupste ihn: »Alles gut?« Ich presste meine Hände gegen ihn und zupfte kurz an dessen Haar, doch nichts. Ganz verwirrt stellte ich mich vor ihn und hob eine Augenbraue: »Lebst du noch?«

»Er salutiert nur vor seinem Herrn.«

Erschrocken drehte ich mich um und starrte auf eine silberne Rüstung, nachdem ich eine tiefe männliche Stimme gehört hatte. Langsam glitt mein Blick nach oben, bis ich in dunkle Augen blickte. Dieser Mann… sein schwarzes Haar war hochgebunden mit einer Art Tuch, was hell herabhing. Woher… oh nein…

»Prinzessin Sora?«, erkundigte er sich, als er wohl bemerkte, dass ich jetzt genauso starr war, wie sein Pferd. Das war der General, der mich damals mitgenommen hatte. Bisher war ich ihm nie wieder direkt begegnet. Wie weit kannte er wohl die Prinzessin? »Ich wollte Euch nicht erschrecken.«

»Oh… ahhh…« Mehr brachte ich nicht mehr raus. Dieser Mann strahlte so viel Macht aus. Der Mann mir gegenüber hob eine Braue, bevor er tief einatmete. Gerade wollte er wohl was sagen, als sein Hengst mich von hinten stupste und ich gegen dessen Brust fiel. Schnell fing er mich auf und ich krallte mich an seiner Rüstung fest. »Wahh!«

»Kurohomura!«, schimpfte der General, während er seinen Arm viel zu lange um meine Hüfte ließ. Was sollte das? Doch nicht noch ein Verehrer der Prinzessin? »Es tut mir leid, Prinzessin Sora.«

Der Hengst wieherte und ich löste mich geschickt, während es mit einer Hufe scharrte. »Kurohomura, benimm dich!«, befahl der General, doch sein Pferd schien etwas zu wollen. Schnell begriff ich und holte noch einen Apfel aus dem Eimer und reichte ihn ihm.

»Den willst du, oder?«, fragte ich und sah zu, wie er ihn mir begeistert aus meiner Hand futterte.

Ein Seufzen hinter mir ließ mich jedoch aufhorchen: »So ist das. Kurohomura lässt sich von Euch füttern? Normal ist er nicht so aufgeschlossen zu anderen…« Ich drehte mich ein wenig zu ihm und sah den verwirrten Gesichtsausdruck, während sein Hengst mich mit seinen Nüstern anstupste und noch mehr verlangte.

»Kurohomura heißt du also? Schwarze Flamme, das passt wirklich gut zu dir.« Ich lächelte den Hengst an und sah dann zu dem General und wurde ein wenig rot. Wie hieß er noch mal? »Wie war Euer Name?«

»… Habt Ihr ihn vergessen? Akaya ist mein Name«, berichtete er mir und sah mir noch ein wenig zu, bevor er sich mir näherte und das Pferd auch einmal streichelte: »Wollt Ihr das Reiten vielleicht lernen? Ich weiß, Ihr seid das letzte Mal vom Pferd gefallen und auch wenn es verwerflich wäre, Euch zu zeigen, wie man besser reitet, sodass ihr wieder flüchtet, finde ich es wichtig, denn Ihr hättet Euch verletzten können.«

Ich biss mir kurz auf die Unterlippe, bevor ich nickte: »Ich würde es gerne lernen. Wie es wohl ist, auf so einem breiten Rücken zu sitzen?« Es wäre zumindest eine Ablenkung. Süffisant lächelte ich Akaya an, während dieser seinem Hengst auch noch einen Apfel gab.

»Dann hole ich das Säum- und Sattelzeug. Anscheinend hatte mein Bruder recht, dass man nicht nur nach dem Äußeren gehen sollte«, hauchte er in meine Richtung, bevor er mich auf dem Gras mit dem Hengst allein ließ. Verwirrt hob ich die Braue, doch ignorierte ich es und streichelte ihn lieber. Viel besser war das, als mich mit Sesshomaru rumzuschlagen. Dieser Akaya hatte mich damals mitgenommen, doch schien er nicht so ein übler Kerl zu sein, was mich wirklich freute.

»Gleich darf ich dich reiten!«, freute ich mich ein wenig und streichelte seinen Bauch und seinen Hintern. Ein tolles Tier. Aufregung machte sich immer mehr in mir breit und dann war es auch schon so weit. Akaya kam und sattelte das Pferd. Ich sah interessiert zu, wie er einen prächtigen Sattel auf den Rücken des Pferdes legte und ihn festzurrte. Auch das Geschirr für den Kopf des Pferdes war prächtig und mit viel Gold verziert. Schon prunkvoll… Ob ich darauf reiten konnte?

»Fertig. Seid Ihr bereit? Dies ist ein Frauensattel, auf dem Ihr auch in Eurem Kleid Platz nehmen könnt.« Ich nickte und kam auf den Hengst zu, den ich liebevoll streichelte. Er schien sehr begeistert zu sein und stellte sich stramm vor mich hin. Etwas unsicher blickte ich auf die Steigbügel. Da käme ich doch nicht rauf…

»Ich glaube ich komme nicht dran…«

»Lasst mich Euch helfen«, hauchte er an mein Ohr. Verwirrt drehte ich mich um und spürte schon seine starken Hände an meinen Hüften. Er hob mich mit Leichtigkeit hoch und setzte mich seitlich auf den Sattel, was mich knallrot werden ließ. Ob das in Ordnung war? Müsste ich jetzt schimpfen, doch… dann wäre die Reitstunde bestimmt vorbei… ich sollte drüber hinwegsehen… »So. Das gute ist, mein Pferd ist sehr breit, sodass Ihr nicht so schnell herabfallen könnt.«

Ich nickte unsicher und lächelte leicht, während ich es mir gemütlich machte und einen fetten Knauf umgriff. »Wie geht es jetzt weiter?« Er lächelte leicht und schnappte sich die Zügel. »Haltet Euch gut fest, werte Prinzessin. Übt erst einmal, das Gleichgewicht zu halten.« Danach schritt er voran und öffnete den Zaun, doch schon diese kurze Strecke war gar nicht leicht zu überwinden. Was wohl gewesen wäre, wenn die echte Prinzessin hätte reiten können? Dann wäre dies alles nie passiert und sie wäre wohl einfach geflohen, doch das konnte keiner wissen. Ein wenig unsicher klammerte ich mich mehr fest, während der stolze Krieger mit seinem Ross an der Hand durch den großen Garten schritt. Es gefiel mir schon sehr, auch wenn mir mein Intimstes ein wenig dabei schmerzte. Dieses Pferd war wunderbar und ein Mann, der wusste, was er wollte.

 

Nach einer Weile schien sogar das Eis zwischen uns immer mehr zu schmelzen, als ich ihn ein wenig über seine Arbeit ausfragte. Natürlich war das unnormal, doch das kam diesem Akaya wohl ganz recht, da er anscheinend heute frei hatte, wie er mir berichtete und doch übte er mit mir. Schon ein wirklich netter Mann. Gerade umrundeten wir eine Ecke, als ich Sesshomaru erblickte, wie er dort stand und sein Blick sofort zu mir schwang. War er etwa böse? Akaya stoppte das Pferd und verneigte sich: »Herr.«

Sesshomaru seufzte und starrte mich einfach weiter an. Was ging da ab? Gefiel es ihm nicht, dass ich auf einem Pferd saß? »Wieso ist meine Gemahlin auf einem Pferd?« Hallo? Ich war auch hier, wieso fragte er mich nicht selbst? Blöder Hund, dachte ich leicht aufgebracht.

»Oh, Eure Gemahlin interessierte sich für die Reitkunst. Da Sie einen Unfall das letzte Mal hatte, wollte ich Ihr zeigen, wie es geht.«

»Das habe ich nicht gestattet«, stellte er eiskalt fest, was mich und das Pferd gleichzeitig schnauben ließ. Was bildete der sich hier ein? Als würde ich ihn immer um Erlaubnis bitten, wenn ich etwas machen wollte.

»Sesshomaru, damit das klar ist, ich entscheide selbst, was ich mache!«, wetterte ich schon los und blickte ihn wütend an. Sein Gesichtsausdruck war kühl, distanziert und wie immer emotionslos. »Ich lass mir nichts vorschreiben, nur weil wir verheiratet sind!«

Akaya hob eine Braue und blickte zu Sesshomaru. Anscheinend wagte er nicht, seinen Senf dazuzugeben, was wohl auch gut so war. »Runter von dem Pferd.« Tze, als würde ich auf ihn hören. Niemals.

 

»Nein «,

»Ich wiederhole mich nicht«, knurrte er. Ich verzog das Gesicht. Doch da kam mir eine Idee. Er würde das bestimmt nicht tun, also müsste dieses Gespräch gleich beendet sein.

»Hol mich doch, wenn es dir nicht gefällt, dass ich auf diesem Pferd sitze«, forderte ich mit einem provozierenden Ton. Als würde er mich jetzt hier runterholen, dachte ich leicht amüsiert. Eins zu null für Kagome.

 Der General sah mich ein wenig schockiert an, als Sesshomaru schon auf mich zu kam, doch Kurohomura wieherte und tänzelte hin und her, was Sesshomaru keineswegs abhielt. Ein ernster Blick genügte schon, dass Kurohomura stillhielt und zur Salzsäule erstarrte. Sogar Akaya schien darüber staunt zu sein, was Sesshomaru mit seinem Pferd machte. »Ich sage es ein letztes Mal, gehorche mir!«

»Vergiss es und ich dachte du wiederholst dich nicht?«, blökte ich ihn noch mal an, als er schon bei mir war und mich an den Seiten packte. Ich kreischte kurz, da lag ich schon auf seiner Schulter und baumelte auf der Rückseite mit dem Oberkörper hinunter. »Spinnst du?«

»Benimm dich«, fluchte er und schnaubte. »Wenn du nicht gehorchst, bringe ich dir Benehmen bei!«

»Meine Tochter wie immer störrisch?«, fragte Soras Vater auf einmal. Mein Kopf zuckte hoch. Was er wohl dazu sagte, dass mich Sesshomaru wie ein Sack Mehl geschultert hatte? Ich hatte den blöden Hund wirklich unterschätzt, denn eigentlich war ich mir sehr sicher, dass er nicht zu mir kommen würde…

»Ja. Doch ich bringe ihr Benehmen bei.«

»Täte ihr gut. Ich will euch nicht stören. Es freut mich sehr, dass sie sich dazu entschieden hat, dich zu heiraten. Viel Spaß euch! Ach und der General auch hier. Komm mit, ich habe eine Aufgabe«, sprach der König und schritt zu Akaya, welcher sich vor ihm verneigte. Auch vor mir verneigte er sich und dann sah ich, wie sie uns einfach stehen ließen.

Sesshomaru ging nun auch ein paar Schritte und ich schlug auf seinen Rücken: »Lass mich runter du Neandertaler!«

Das wirkte, seine Hand wurde locker, er drehte sich und im nächsten Moment landete ich fluchend in einem Busch. »Besser?«

»Du…du…«, fluchte ich und sprang wütend aus dem Busch, doch der Idiot schritt schon voran. Wie ein Hund lief ich ihm nach und löcherte ihn mit meinen Blicken. »Hast du Angst, dass ich davon reite oder was?«

»Nein«, antwortete er und blieb kurz stehen, bis ich aufgeholt hatte. Auf einmal beugte er sich runter und ich hatte kurz Angst. Seine Hand schnellte vor, doch anstatt mich zu schlagen, fischte er einen Zweig aus meinem Haar. »Reiten musst du nicht können.«

»Es wurde mir angeboten. Des Weiteren ist Kurohomura eine wunderbare Gesellschaft, im Gegensatz zu dir!«

»Der General?«

Ich schnaubte und grinste ihn fies an: »Nein, der Hengst heißt Kurohomura. Auch wenn euer Name ähnlich klingt, ist er eine viel bessere Gesellschaft.«

Der Großdämon vor mir seufzte und beugte sein Gesicht zu mir hinab, sodass ich in seine goldenen Augen schauen musste. »Nutze den Charakter der Prinzessin nicht zu sehr aus, vergiss nicht, bei wem du heute Nacht liegen wirst«, hauchte er mir ins Ohr und strich kurz über meine Seite. »Oder willst du dich von dem Gaul besteigen lassen.«

Ich wurde puterrot und wollte ihm eine pfeffern, doch er schnappte meine Hand im letzten Moment. »Spinnst du?«

»Nein. Vergiss nicht, dass du nun mein Weib bist.«

»Teilst wohl ungern«, neckte ich und streckte kurz die Zunge raus, was er mit einem eiskalten Blick betitelte und mir einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Mist, stimmte das etwa? War er gerade eifersüchtig? Aber wieso sollte er denn? Hatte er einen Knacks? Schon gestern war er durchgedreht, als ich an Inu Yasha dachte… Aber wenn das so war, könnte ich das später bestimmt noch einmal ausnutzen.

 

Sesshomarus Sicht:

 Was bildete sich dieses menschliche Weib eigentlich ein? Erst missachtete sie meinen Befehl und nun war sie der Meinung, mir direkt ins Gesicht zu sagen, dass ich, Sesshoumaru, eifersüchtig wäre? Und das auf einen Hengst? Was für ein Schwachsinn. Ich konnte es nur nicht leiden, wenn man mir nicht gehorchte und dieses Weib überstrapazierte meine Geduld. Schon gestern erst dachte sie an das Halbblut und das obwohl wir kurz davor miteinander geschlafen hatten.

Sie war jetzt nun mal meine Frau und diese Miko besaß wirklich diese Frechheit und dachte an andere Männer. Ob Hanyou oder Pferd, das war nicht von Belang. Sie hatte ab jetzt nur noch das Recht, an mich zu denken und an niemand anderen. Das war keine Eifersucht, sondern meine Regel. Ich bot ihr sowieso viel mehr, als jeder andere und darüber sollte sie lieber froh und glücklich sein. Naives Weib!

Zuletzt hatte ich auch die Blicke dieses Generals gesehen, wie er sie halb verträumt angesehen hatte. Ihre Verkleidung könnte auch auffliegen.

›Du hältst immer noch ihre Hand, bist du nicht doch eifersüchtig?‹

›Sei still. Wieso sollte ich das sein? Sie ist nur ein dummes Weib, dass ich brauche!‹

›Wenn du meinst, aber sie ist hübsch, vergiss das nicht, wir müssen länger mit ihr auskommen und wenn wir sie ein wenig abrichten könnte sie… du weißt schon.‹

›Ich habe nicht vor, mich mehr als nötig mit ihr zu vergnügen!‹

›Wieso nicht? Nenne mir einen guten Grund und komme mir nicht damit, dass sie ein Mensch ist. Wir wissen beide, dass sie mehr als eine gewöhnliche Miko ist.‹

›Verschone mich mit deinem Geschwätz.‹

›Da denk ich gar nicht daran. Ich kann sie mir nämlich gut als Gefährtin vorstellen, schon weil wir sie markiert haben.‹

›Sie ist Mittel zum Zweck.‹

»Sesshoumaru?« Die Stimme der Miko brachte mich zurück in die Gegenwart. Ich sah sie herablassend an, was wollte die nun wieder?

»Würdest du meine Hand wieder loslassen?«

›Das ist eine berechtigte Frage. Wenn du nicht eifersüchtig bist, wieso hältst du die Hand immer noch fest? Das habe ich dich vorhin schon gefragt.‹

›Sei gefälligst still!‹

Ich riss meine Hand grob von dem Weib weg und sie sah mich entgeistert an. »Sag mal, was hast du nur für ein Problem?« Wie ihre Fragen nervten. Wieso musste es gerade dieses Weib sein und nicht irgendeine andere?

Ich drehte mich einfach um, denn ich hatte keine große Lust ihr zu antworten. Danach lief ich einfach wieder in die Richtung des Palastes. Man sollte diesem Weib wirklich Benehmen beibringen.

Aber es kam, wie es kommen musste. Die falsche Prinzessin holte zu mir auf und wagte es doch tatsächlich, meinen Arm zu packen und mich fest zu halten. Ich drehte mich leicht zu ihr um und bestrafte sie mit einem tödlichen Blick. Das sollte sie in ihre Schranken weisen.

»Ich habe mit dir geredet, Sesshoumaru!«, schimpfte sie. In ihren Augen konnte ich keinerlei Angst sehen, auch schlug ihr Herz in normaler Geschwindigkeit. Hatte mein Ausdruck etwa keine Auswirkungen auf diese Frau? Ich kniff meine Augen zusammen. Sie kannte ihren Platz wirklich nicht.

»Antwortest du mir mal?«, nervte sie weiter. Ich lauschte in der Umgebung und bemerkte wieder diesen General. Er schien von der Besprechung mit dem König zurückgekehrt und beobachtete uns heimlich. Das brachte mich auf eine Idee. Ein hinterhältiges Lächeln schlich sich minimal auf mein Gesicht. Ich würde sie in ihre Schranken weisen und gleichzeitig konnte ich dem General beweisen, wo sein Platz war und das weit unter mir. Sogar weit unter diesem Weib.

Mit einem Ruck drehte ich mich komplett um, befreite mich aus ihrem Griff und bevor sie überhaupt reagieren konnte, da zog ich sie ganz nah an mich heran.

 

›Also mir gefällt es sehr.‹

›Sei ruhig, ich muss mich konzentrieren.‹

Unsere Nasen berührten sich fast, ihre Wangen verfärbten sich rot und ihr Herz klopfte nun immer schneller gegen ihre Brust. Das war die Reaktion, die ich sehen wollte. Nun bekam selbst die todesmutige Miko endlich Angst.

»Kannst du mal ruhig sein?«, fragte ich leise, damit der General uns nicht hören konnte. Für ihn musste es bestimmt so aussehen, dass ich die Prinzessin hier vor mir küsste. Als ob.

 »Wieso sollte ich? Du hast damit angefangen und nun hö…«, fauchte sie laut. Ich legte meinen Finger auf ihre Lippen, damit sie still war. Sonst flog ich hier auf und nicht nur das, wenn der General skeptisch wurde, dann würde auch der König diese Ehe in Frage stellen. Das konnte ich wirklich nicht gebrauchen.

»Du bist meine Frau, also hast du mir zu gehorchen.« Die Miko weitete ihre Augen. »Du solltest auch aufhören an andere Männer zu denken«, befahl ich streng, dennoch ruhig. Die Frau sah mich an, überlegte und dann grinste sie komisch. Ich ahnte schon, dass jetzt nur Blödsinn aus ihrem Munde kommen würde. »Du bist also doch eifersüchtig!«, jubelte sie. Ich knurrte, aber nur so laut, sodass sie es gerade so hören konnte. Ich zog sie noch enger an mich heran und beugte mich zu ihrem Ohr. »Niemals«, hauchte ich hinein. Sofort bekam sie eine Gänsehaut, ihr Herz überschlug sich fast. Interessant, da sie nun auch endlich schwieg. Also bekam man sie nur so ruhig? Diese Erkenntnis fand ich nicht besonders schön, aber nützlich.

›Ich habe einen Vorschlag für dich.‹

›Ich höre.‹

›Du willst ihr doch Benehmen beibringen? Wie wäre es, wenn du einfach anfängst, es zu genießen? Schau dir doch mal ihre Reize an, als hätte es dir in der Nacht nicht gefallen!‹

›Hn.‹

»Kannst du bitte etwas Abstand halten?«, fragte die Miko schließlich. Ich zögerte, doch entschied mich dagegen. Ich packte sie an ihrem Hinterteil und hob sie einfach wieder über meine Schulter. Sie schrie, schlug mit ihren kleinen Händen auf meinen Rücken, doch ich spürte keinen Schmerz. Im Gegenteil, ihre Art feuerte mich noch mehr an. Da der General, immer noch hinter einem Baum versteckt, uns beobachtete, entschied ich kurzerhand dieses Gespräch in unserem Gemach fortzusetzen.

Denn mit einer Sache hatte mein Biest recht, diesem Weib gehörten Manieren beigebracht. Ich würde dafür sorgen, dass sie nur noch an mich dachte, egal wie verkorkst es in meinem Kopf klang, doch ich musste zugeben, sie hatte meinen Stolz angekratzt. Wer wusste, wenn ich sie genug trainierte, würde ich sie mir länger halten und nicht gleich töten.

›So ist es richtig!‹

Ich seufzte noch kurz, bevor wir das Gemach betraten und ich mir schon ausmalen konnte, an was sie jetzt dachte, da das Weib aufgehört hatte mit Strampeln und stattdessen ihr Herz nur noch heftig schlug. Was sie mir wohl zutraute? Zumindest würde ich dafür sorgen, dass sie nie wieder so ungeniert ihren Mund öffnete. Wir würden schon sehen. 

Am längeren Hebel

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Auf der Flucht

Sesshomarus Sicht:

Wütend über mich selbst, nein über mein Biest, verließ ich das Gemach. Ich wollte keine Sehnsucht nach diesem Menschen empfinden, wollte nicht ihre Lippen auf meine spüren und auch nur dann mich in ihr versenken, wenn es sein musste.

›Man könnte glauben, du stehst nicht auf Frauen‹, witzelte mein Biest in meinem Kopf. Er sollte still sein, ich interessierte mich für Frauen, aber nicht für solche!

›Das sah aber ganz anders aus. Ich weiß, dass es dir gefallen hat, sonst hättest du mich früher zurück gedrängt.‹, machte es in mir weiter und ließ die Höhepunkte unseres Spiels aufblitzen, wie sie sich mir freiwillig hin gab und mich sogar freiwillig küssen wollte.

›Sie liebt meinen Bruder, glaubst du wirklich, sie fällt auf deine Spielerei herein?‹

Das Biest in mir schien zu lachen, was ich gar nicht mochte: ›Das klingt ja wirklich, als ob du sie magst. Bist du eifersüchtig, dass ich an ihr dran war? So wie du eifersüchtig auf den Herrn General warst?‹

»Sei ruhig!«, fluchte ich genervt und stand plötzlich vor dem General, der mich ein wenig verwirrt anstarrte. Ich hatte laut aus gesprochen, was ich denken wollte. Warum brachte sie mich so durcheinander? Ich ging schnell an dem General vorbei, sah jedoch noch kurz zurück: »Bewache mein Weib, doch komm ihr nicht zu nahe.«

Danach machte ich mich auf, sprang vom Rand des Schlosses und verwandelte mich. Ich brauchte eine Auszeit, musste den Kopf klar bekommen, in dem mir das Biest immer wieder aufzeigte, wie schön es doch mit diesem Weib sein könnte.

›Weglaufen ist nicht der richtige Weg, das weißt du oder? Du läufst vor dir selbst weg.‹

›Ich analysiere nur die Situation.‹

›Und warum musst du dafür den Palast verlassen? Ich dachte wir reißen ihn uns unter die Krallen? Das geht schlecht, wenn wir hier sind.‹

›Ich prüfe nur, dass die Prinzessin brav ihren Mund hält.‹

›Ohhh, daher weht der Wind, du willst Kagome noch länger genießen. So viel Zeit rausholen, wie es geht. Verstehe.‹

Mir platzte fast der Geduldsfaden. Wieso konnte ich ihn nicht ausschalten? Beruhige dich, Sesshomaru, ich muss ihn einfach unterdrücken und… verdammt. Er zeigte mir schon wieder ein Bild, wie Kagome lustvoll die Lippen verzog und ganz verzückt stöhnte. Nein.

›Gib es zu, du hattest schon lange ein Auge auf sie, weil sie nicht so langweilig ist, wie unsere damaligen Gespielinnen.‹

Ich schnaubte und kam auf der Erde auf. Schnell verwandelte ich mich zurück und erkundete die Umgebung, als mir die kleine Rin entgegen kam.

»MEISTER SESSHOMARU!!!!«, kreischte das kleine Mädchen und rannte schon um mich herum. Sie durfte mir nichts anmerken. Glucksend und jodelnd umrundete sie mich noch einige Male, bevor sie ein breites Grinsen aufsetzte und meinen Bauch umarmte. Es hatte gedauert, aber sie wurde langsam älter und größer. »Ich habe dich so vermisst, Meister Sesshomaru! Weißt du, ich mach mir Sorgen und weiß nicht, mit wem ich reden soll…«

»Was ist los, Rin?«, fragte ich nach und sah zu, wie sie sich ein wenig an mich kuschelte. Diese Gefühlsduselei der Menschen konnte einen krank machen.

»Kagome… Sie hatte ihre Erinnerungen verloren und jetzt… ist sie so anders. Auch wenn sie lebendiger wirkt und an allem teilnimmt… fühle ich mich unwohl in ihrer Nähe… Meister, ich will nicht mehr bei Kagome sein, bitte nehmt mich mit!«

Ich erstarrte und riss ein wenig die Augen auf: »Fühlen sich die anderen auch unwohl?«

Rin schüttelte traurig den Kopf: »Nein, Sango freute sich nur, dass sich Kagome endlich an diese Welt gewöhnt und es vielleicht gut war, dass sie die Wunderer ihrer Zeit vergessen hat, denn jetzt stehen sie auf einer Stufe und Kagome kann frei sein… Auch wenn ihr Charakter anfangs egoistisch war, bessert er sich immer mehr und Kagome und Inu Yasha… haben nur noch Augen füreinander…«

Ich seufzte leise.

›Siehst du, alles in Ordnung, keiner merkt es.‹

›Doch, Rin. Natürlich bemerkt sie es, sie hatte es immer im Gefühl. Kagome und die Prinzessin sind verschieden. Vielleicht beide verwöhnt durch ihre Vergangenheit, doch hat Kagome, die Miko…‹

›Ein liebendes Herz für Rin gehabt. Seit wann interessiert es dich, dass die Miko Gefühle hat? Doch nicht nur, weil Rin sich unwohl fühlt?‹

›Nein. Wir müssen aber etwas unternehmen, damit Rin nichts hinterfragt.‹

›Vorschlag.‹

›Abgelehnt.‹

›Hör ihn dir erstmal an. Ich schlage vor, wir nehmen unsere kleine Rin mit. Kagome würde dann doch viel besser mitspielen.‹

›Ich werde aber Kagome töten, wenn wir fertig sind, hast du das vergessen?‹

›Vielleicht musst du es dann nicht mehr. Rin hatte immer schon die Fähigkeit, andere zu besänftigen. Stell dir vor, du wüsstest immer, wie es Rin geht und da Kagome nicht die Prinzessin ist, die nur an sich denkt, wird sie Rin wie ein eigenes Kind behandeln. Hast du dir das nie für sie gewünscht und deswegen hiergelassen? Du wolltest, dass sie eine Familie hat und wieder vertrauen fasst.‹

Ich grübelte. Es war schon eine Idee, sie mitzunehmen, doch würde ich Kagome viel damit einräumen. Kagome… warum dachte ich nur an ihren Namen? Mein Magen kribbelte, ich sollte wohl demnächst Nahrung zu mir nehmen.

Das Biest lachte tief und schallend in mir. Was hatte es jetzt? Doch anstatt seinen Mund aufzumachen, lachte es nur weiter und schwieg dazu. Dieses Biest machte mich noch krank!

›Komm schon…‹

»Meister?«

Ich blickte zu ihr herab und tätschelte ihren Kopf. »Ich nehme dich mit, zu meiner Gemahlin.«

Sie riss überrascht die Augen auf: »Darf ich denn? Ich will sie kennenlernen!«

»Ja.«

»Ich sag schnell bescheid!«

»Nein.«

»Wie?«, fragte sie irritiert, während ich an ihr vorbei ging.

»Du wirst ihnen nur mitteilen, dass du mit mir reist, nicht wohin.«

»Hai!«, rief sie dann ganz brav und wir machten uns zum Dorf auf, wo Rin begeistert erzählte, dass wir eine kleine Reise unternehmen würden. Die Prinzessin, die falsche Kagome, sah mich verwirrt an und schluckte.

»Ahm…. Sesshomaru…«, fing sie an und ließ mich erschaudern. Versuchte sie ein schüchternes Mädchen zu mimen? Kagome war nicht so gewesen, langsam verstand ich Rin und wunderte mich, dass Inu Yasha so dumm war. Sogar meine kleine Rin war intelligenter, wie dieser Holzlöffel.

»Was willst du, Weib.«

»Ich würde gerne noch etwas hierbleiben.«

Ich schnaubte und beugte mich zu ihr herab. »Die neue Prinzessin hat gesehen, was du mit ihrem Mann getan hast. Sollte sie jemals wiederkehren, wird sie dich töten.«

»Was?«

»Ich nehme Rin mit, weil sie bemerkt hat, wer du bist.«

»… Danke.«

»Hn?«

Sie sah zur Seite und wurde rot, als sie Inu Yasha erblickte, der einigen Bauern bei der Arbeit half und Baumstämme durch die Gegend brachte. Mir wurde speiübel, als ich diesen überdrüssig glücklichen Hund erblickte, wie er schwanzwedelnd durch die Gegend dackelte und fast gegen das Haus rannte, weil er sie so angrinste.

»Das was du wolltest?«

»Ja. Besser wie so ein Monster wie dich zu haben.«

»Im Gegensatz zu dir, genießt Kagome unseren Beischlaf.«

Sie lachte leicht gehässig: »Lügner, wer könnte das schon. Aber gut, du willst meine Macht?«

»Ich habe sie doch schon längst.«

»Ich könnte sie verraten, doch… wie wäre es, sollte sie dich wirklich von Herzen lieben und du kannst es beweisen, behalt sie da, ich komme dann nie wieder und wenn nicht, musst du zugeben, dass du ein böses Spiel gespielt hast.«

»Du hast sie ausgetauscht.«

»Vielleicht, aber du wusstest es. Und?«

»Gut.«

Sie grinste leicht, was mir nicht behagte. Ob sie einen Plan hatte? Vielleicht wollte sie mich natürlich einer großen Schande aussetzen und dann Inu Yasha mit sich zum Palast nehmen, da er auch von edlem Blute war. Wie töricht, doch würde dieses Mädchen mich lieben? Vielleicht, wenn ich ihr Rin gab.

»Ich glaube immer noch, du wünscht es dir, dass sie dich liebt. Aber ich versteh dich, stell dir nur vor, welche Freuden sie uns bereiten würde, wenn du sie überzeugst.«

Ich schnaubte, doch dann nickte ich, als schon Inu Yasha auftauchte, seine Braut an sich zog und einfach ungeniert küsste. Es erstaunte mich wirklich. Ob die Prinzessin Sora daran dachte, dass Inu Yasha dann hinter das Spiel kam und vielleicht alles hinterfragte? Im Gegensatz zu ihm, wussten Kagome und ich voneinander, weswegen ich glaubte ein leichtes Spiel zu haben.

»Du nimmst Rin mit? Viel Spaß dabei, Kagome wird sowieso bald selbst beschäftigt sein.«

»Selbst?«, fragte ich interessiert und stierte auf die Prinzessin, als Inu Yasha schon fröhlich weiter quakte: »Naja, wenn sie erstmal unsere Kinder austrägt…«

Sora wurde rot und zierte sich etwas. Sie hatte sich wahrlich in ein gemachtes Nest gesetzt. Aber das sollte sie, wenn sie mir freiwillig den Palast abtrat. Mein dummer Bruder schien zumindest einmal etwas richtig zu machen.

 

Kurze Zeit später, verabschiedete ich mich zusammen mit Rin. Jaken wollte mich begleiten, doch noch war es zu früh. Er war immer schlecht darin gewesen, ein Geheimnis zu waren. Rin hingegen würde gehorchen, das wusste ich.

»Sind wir bald da?«

»Ja, Rin«, sprach ich ihr gut zu, während wir immer höher in die Luft stiegen. Sie hatte sich eng in mein Fell dabei gekuschelt.

›Ich nehme übrigens alles zurück. Es war eine gute Idee hier runter zu kommen. Anscheinend hast du doch den Gripps.‹

›Verständlich. Du bist nur ein Tier.‹

Er lachte schon wieder, doch ich ging nicht weiter drauf ein. Was sich mir gerade für Möglichkeiten eröffneten, war grandios. Ich würde mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen und mit Rin würde ich nicht nur sie glücklich machen, sondern auch die Miko befriedigen. Vor dem Vater könnte ich preisgeben, sie aufgenommen zu haben, als eine Art… Tochter. Zu Übungszwecken, versteht sich und da ich der Prinzessin jemanden bringen wollte, der ihr von der Erde berichtet, die sie näher kennenlernen wollte.

›Du machst mir wirklich Angst. Fabelhaft. Das glaubt er dir sofort. Ein Hochzeitsgeschenk der Extraklasse. Der Vater wird erstaunt sein, wie aufmerksam sein Schwiegersohn ist und wird uns schneller an den Sitzungen teilhaben lassen.‹

Ich lächelte innerlich. Natürlich würde er. Nichts war ihm lieber, als seine Tochter zufrieden zu sehen. Des Weiteren könnte sich die falsche Prinzessin darin üben, Nächstenliebe zu zeigen, auch wenn sie diese längst besaß.

Mein Biest jubelte mir schon beinahe zu, als ich schon das Schlossgelände betrat und zu den Gemächern meiner Prinzessin ging. Rin betrachtete alles aus meinem Fell heraus, während einige Schaulustige mich beobachteten, wie ich ein Mädchen im Fell bei mir hatte.

»Wer ist das?«

Ich drehte mich um und erblickte schon Soras Vater, der neugierig zu Rin sah. »Meine Ziehtochter. Sie möchte die Prinzessin kennenlernen. Meine Frau wünschte so sehr, von der Welt fern der Wolken zu erfahren, weswegen ich ihr jemanden bringe, dem ich vertraue und ihr berichten kann.«

Mein Fell sank zu Boden und Rin stolperte raus. Das junge Mädchen wurde leicht blass und versteckte sich leicht schüchtern hinter mir, bis ich ihr zunickte: »Rin, begrüße den Herrscher dieses Palastes.«

»Hai!«, rief sie und verneigte sich so tief es ging vor dem Herrscher. »Freut mich Euch kennenzulernen.«

»Ein süßes Mädchen. Sie hat ein reines Herz, das sehe ich. Gut, sie darf hier bleiben, jedoch sollte sie gewaschen werden, bevor sie unter die Augen meiner Tochter tritt.«

»Verständlich«, verlautete ich und sah Rin an, die wirklich nicht gerade sauber aussah. Daran hatte ich nicht gedacht. »Rin, du wirst jetzt zurecht gemacht. Sei brav.«

»Ja, Meister Sesshomaru! Ich freu mich schon!«, kicherte sie und lächelte den Herrscher kokett an, der in die Hände klatschte. Schnell fanden sich seine Dienerinnen ein, die das Menschenmädchen neugierig beäugten.

»Ist die süß…«, flüsterten ein paar Frauen und stierten zu mir. Was sie wohl dachten? Wüsste ich es, würde ich sie wahrscheinlich für diese Gedanken umbringen.

»Nun, ein Mann wie Sesshomaru, eiskalt, bösartig und mörderisch, mit einem kleinen naiven Mädchen, bringt Frauen auf dumme Gedanken.‹

Ich knurrte kurz, was bei den Frauen Wundern wirkte. Sie nahmen Rin mit, die mir noch einmal zu winkte.

»Mein Sohn«, sprach der Herrscher auf einmal sehr persönlich. »Ich bin erstaunt über deinen Einfallsreichtum. Wäre ich nur selbst auf diese Idee gekommen, hätte meine Tochter nicht geflohen.«

»Nun, als ihr Mann ist es meine Pflicht, sie manchmal zu erfreuen.«

»Das lobe ich mir. Ich wusste, ich habe den rechten Mann für meine Tochter gewählt. Doch solltest du nun zu ihr gehen, sie schien ein wenig traurig, über euere Abreise.«

»Es sollte eine Überraschung sein. Viel zu lange lebte ich für mich, weswegen ich noch ein paar Schwierigkeiten mit ihrem anhänglichen Wesen habe. Doch nun hat sie jemanden, der an ihrer Seite bleibt, wenn ich mein Territorium prüfe.«

Er nickte und verstand, was ich meinte. Nicht nur hier baute ich mir ein Leben auf, nein, ich besaß schon längst eines. Nie würde ich Macht abgeben und das wusste ich.

 

Nach einer Weile kehrte ich zur Prinzessin, nein zu Kagome zurück, die zusammengekauert auf ihrem Futon lag. Sie schlief und hatte geweint, schon wieder.

›Natürlich weint sie, du hast sie vorhin fallen gelassen. Sie sehnt sich nach unserer Liebe.‹

›Ich liebe aber nicht‹, fluchte ich in Gedanken, bevor ich die Miko mit meinem Fuß anstupste.

»Steh auf, ich habe dir ein Geschenk gebracht.«

Kagome erwachte leicht und sah mit geräderten Augen zu mir auf: »Ich will nichts von dir.«

»Hn. Steh auf.«

»Nein…«

Ich knurrte und packte sie am Kragen, hob sie unliebsam hoch und sah in ihr gerötetes Gesicht. Seufzend betrachtete ich, wie verheult sie doch war. »Wenn du das Geschenk siehst, wirst du anders denken. Jetzt wasch dich oder soll ich nach den Dienerinnen schicken?«

Kagome schüttelte schnell den Kopf, bevor sie schon in Richtung des Bades ging, wo sie sich ein wenig pflegte, doch spürte ich, dass sie sich hängen ließ. Rin würde hoffentlich gegenwirken.

»Meister?«, fragte plötzlich eine leise Stimme hinter mir. Mein Kopf drehte sich, als ich dort die kleine Rin entdeckte, zurechtgemacht wie eine Prinzessin. Sie zupfte etwas an ihrer Kleidung, die schwer auf ihrer Haut lag. Sie war es nicht gewöhnt.

»Da bist du.«

»Es tut uns leid, sie…«

»Geht.«

»Ja!«, verlauteten die Dienerinnen und verschwanden schon, bevor ich Rin mitten in den Raum stellte.

»Bleib hier, ich bringe die Prinzessin.«

Rin nickte und dann tat ich es. Ich schritt ins andere Zimmer, wo Kagome wieder ansehnlich war und schnappte sie. Sie rebellierte, während ich sie mir über die Schulter geworfen hatte und ins Zimmer trug. »Lass mich los, Sesshomaru!«

Rin schien ganz verwirrt, als ich Kagome auch schon abstellte und diese mich weiter böse ansah: »Du…!«

»Bevor du weiterredest, dreh dich um.«

Kagome zwinkerte verwundert und drehte sich langsam, bis sie Rin erblickte und in der Bewegung erstarrte. Ich roch die Tränen schon vorher, aber jetzt sah man sie auch. Kagome brach in Tränen aus und presste das kleine Mädchen an sich, dass sie sofort erkannt hatte. »Rin-chan!«

Rin war ganz verwirrt und sah mich hilfesuchend an und dann wieder Kagome. Ich musste es ihr erklären.

»Das im Dorf ist die Prinzessin Sora, die ich heiraten sollte. Sie hat Kagome entdeckt und die Plätze getauscht. Kagome ist mir behilflich, bei der Machtübernahme.«

Rin erstarrte und Kagome löste sich: »Kagome-chan?«

»Ja, Rin, ich bin es…«, lächelte Kagome traurig und knuddelte ihre kleine Freundin immer und immer mehr, als wäre sie ein Rettungsseil.

»Kagome, die Frau da unten hat…«

»Ich weiß, ich habe gesehen, was passiert ist…«

»Es tut mir leid…«, murmelte Rin und sah dann zu mir. »Also bist du mit Kagome verheiratet?«

»Ja.«

Sie drehte sich wieder zu Kagome und grinste: »Mein Meister behandelt dich bestimmt sehr gut. Glaub mir, er ist viel besser als Inu Yasha!«

Kagome lächelte leicht verzweifelt. Rin wusste nicht, was ich Kagome angetan hatte, doch Kagome würde schweigen, das wusste ich.

»Rin wird bei dir bleiben. Dein Vater ist damit einverstanden, dass sie dir Geschichten über die Welt unter dem Himmel erzählt.«

»…Danke Sesshomaru«, murmelte sie und blickte zu mir auf. Ich sah wirklich Dankbarkeit in ihren Augen.

›Das hast du gut gemacht.‹

 ›Hättest du sie nicht verführt, hätte ich es nicht gemusst.‹

Mein Biest lachte mich aus, während ich die beiden Frauen beobachtete, wie sie anfingen sich einander zu berichten, was passiert war. Kagome verriet jedoch nicht, dass sie unter zwang hier war und vielleicht würde sie auch noch glauben, dass sie mich liebte. So bekäme ich alles was ich wollte.

›Kagome einbegriffen?‹

Ich knurrte. Wie konnte ich ihn nur zum Schweigen bringen?

›Mehr Sex, mehr Streicheleinheiten und du könntest sie zum Lächeln bringen, dann lass ich dich in Ruhe.‹

Langsam fragte ich mich, wer hier wen in der Hand hatte.

 

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sesshoumaru: „So beginnt also die Katastrophe oder sollte ich viel mehr sagen, es entsteht eine nie dagewesene Chance, weil diese Miko nie nachdenkt und keine Ahnung von dieser Zeit hat.“

Kagome: „EHY! Ich konnte dich nicht ahnen…“

Sesshoumaru: „Nachdenken erhellt das Leben.“

Kagome: „… Tze! Sei du bloß ruhig, wie werden sehen, ob es dir in ein paar Wochen immer noch gefällt.“

Sesshoumaru: „Abwarten. Aber nun gut. Leser, Leserinnen, was sagt ihr dazu? Erahnt ihr, was passiert? Natürlich bin ich der charmante Verlobte, aber das denkt ihr euch. Meint ihr, die beiden Weiber weiterschreiben oder sollen sie Kagome in die Falle tappen lassen, sodass ich sie drangsalieren kann?“

Inku-to-Chi: „Euer Ernst? … ihr hört es ja. Sesshoumaru ist wohl dich noch nicht überzeugt, aber ihr bestimmt, oder? Wer wäre nicht gerne einmal eine Prinzessin und hey, wer von uns will Sesshoumaru nicht ehelichen?“

Kagome: „Also ich nicht. Der ist genauso schlimm wie Inu Yasha!“

Sesshoumaru: „Ich fasse dich wenigstens an.“

Kagome: „SITZ!“

Sesshoumaru: „Das wirkt bei mir nicht.“

Inku-to-Chi:: „… Wir wünschen euch ein schönes Wochenende, nächstes WE geht es weiter und wenn ihr wollt, könnt ihr uns bis Freitag, den 17.8.2018 12:00, in euren Kommis Zusatzfragen stellen, die die beiden Streithähnen euch dann beantworten!!! Bye Bye. ^.^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sesshoumaru: „Es ist wirklich unfassbar. Ich frage mich, wie man so dumm sein kann?“

Kagome: „Wen meinst du jetzt genau? Doch nicht etwa mich?“

Sora: „Also mich meint er bestimmt nicht, denn ich hatte das ja geplant.“

Inu Yasha: „Pah. Der meint bestimmt mich, obwohl er genauso dumm ist!“

Inku-to-Chi: „Leute…“

Inu Yasha: „Was denn? Ich hab doch recht.“

Kagome: „Stimmt Inu Yasha, ihr seid beide wirklich blöd manchmal.“

Sesshoumaru: „…“

Sora: „Hauptsache ich war so weit weg wie möglich und musste den nicht heiraten. Pfft.“

Inku-to-Chi: „Sora! Das kannst du doch nicht so sagen…“

Sora: „Doch kann ich schon, auch wenn ich mich mit den Armen herumschlagen musste.“

Inu Yasha: „Dafür hast du mich jetzt.“

Sora: „Ja…“

Kagome: „Sesshoumaru behalte deine Hände bei dir!“

Inku-to-Chi: „Gut, wir werden das hier jetzt lieber beenden, denn irgendwie ist die Stimmung total umgeschlagen. Wir wünschen euch noch eine schöne Restwoche und am Samstag gibt es den nächsten Upload. Lasst uns doch eure Meinung da, wir freuen uns sehr darüber, wie Sesshoumaru euch ja schon verraten hat. Bis dann. ^.^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ach schade, schon zu Ende, aber Mittwoch geht es weiter! Und vielen Dank für die Kommis!

Sesshomaru: „Die meisten galten mir, nicht Euch. Euch dankt keiner, der Dank gehört mir. Sie preisen mich an wie ein Gott.“
Kagome: „Das werden wir noch sehen, wer hier der Gott ist. Du wirst kein leichtes Spiel haben!“
Sesshomaru: „Abwarten. Was sagt ihr, mein loyaler Harem, wird Kagome eine Chance haben?“
Kagome: „grmbl… warte nur ab, früher oder später, werden sie mich anfeuern, wenn ich dir in den Hintern trete!“
Sesshomaru: Hn.

Inku-to-chi: „Ihr seht ja unsere Protagonisten machen sich warm :3 im nächsten Kapitel erhält Kagome ein Geschenk!
Sesshomaru: „Von mir.“
Kagome: „Hätte ich das nur gewusst…“
Inu-to-Chi: „Nun ja… Ruhe da. Ein Verlobungsgeschenk, wie es Tradition in der alten Zeit ist. Jedoch kennt Kagome nicht die Gebräuche und …“
„Tappt voll hinein.“
„Sesshomaru!“
Inku-to-chi: *verdreht die Augen* „Das Unglück nimmt seinen Lauf und unsere Prinzessin begegnet Sesshomaru, der die frohe Kunde Rin überbringt und bekommt die gewünschte Scholte :3
Also damit verabschieden wir uns wieder für heute und Mittwoch erwartet euch das nächste Kapitel <3
Wie immer, wenn ihr noch Lesestoff braucht, findet ihr unter unseren Nicks Kibo-kamichan und Francys ein paar Stories zur Überbrückung :3

LG von euren Team Tinte und Blut [ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch leider für heute,
Wie es wohl weiter gehen wird?

Sesshomaru: "Im nächsten Kapitel erfahre ich endlich, gegen wen Inu Yashas Weib getauscht wurde, denn mein erstes Treffen vor der Ehe wurde arrangiert. Interessant, wie panisch dieses Weib wird."

Freut euch auf Samstag <3 <3 <3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Inku-to-Chi: „Und? Wie hat es euch gefallen?“

Sesshoumaru: „Natürlich sehr gut.“

Inku-to-Chi: „Woher willst du das denn wissen?“

Sesshoumaru: „Weil ich in diesem Kapitel eine wichtige Rolle gespielt habe.“

Inku-to-Chi haut sich die Hand auf die Stirn.

Kagome: „Du bist so arrogant!“

Inku-to-Chi: „Sie hat recht, sei lieber nützlich und beantworte Kommentare!“

Sesshoumaru: „Ihr habt mir gar nichts zu sagen, Weiber.“

Kagome: „Tu lieber was sie sagen, sonst…“

Sesshoumaru: „Was sonst?“

Kagome: „Gibt es keinen Sex mehr!“

Stille…

Kurz danach setzt sich Sesshoumaru an den Laptop und liest sich Reviews durch.

Inku-to-Chi: „super! Danke Kagome.“

Kagome: „Kein Problem.“

Sesshoumaru: „Hn.“

Inku-to-Chi: „Nun wir hoffen euch hat es wirklich gefallen und ihr lasst uns vielleicht eure Meinung da. Wir würden uns darüber freuen und wünschen euch erst mal noch ein schönes Wochenende. Bis dann <3.“ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch für den Mittwoch! Samstag geht es weiter, wenn nichts schief läuft :3

Heute sind unsere Protagonisten leider etwas abtrünnig, ärgerlich, doch wir überleben es bestimmt!
Sesshomaru; "Hn. Ich bin Protagonist."
Naja, überhören wir ihn mal, er hatte diesmal keine Rolle, also sollte er ruhig sein.
Kagome plant etwas und wird dem Herrn das Leben schwer machen :3

Die Heirat steht jedoch kurz bevor! Nur was wird mit der Hochzeitsnacht?
Sesshomaru: "Ich werde mich wohl herablassen müssen. Das dumme Weib ist Jungfrau. Es würde meine Ruf schaden, wenn man behauptet, ich bekomme keinen hoch."
*würg* ja, das stimmt... doch ich glaube nicht, das Kagome einverstanden sein wird!
Sesshomaru: "Wofür gibt es Alkohol?"
O.o... ahm... liebe Leser, bis Samstag dann... Was haltet ihr davon, dass Sesshomaru auf die erste Nacht besteht? Was meint ihr? Soll er sie kriegen oder Daumen runter und sie kastriert ihn lieber?^^

LG Eure Team Inku-to-Chi, bestehend aus Kibo-kamichan und Francys

Wir freuen uns schon sehr über eure Meinung :3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sesshomaru: „Endlich ist es zu Ende.“
Sora: „Was meinst du denn damit?“
Sesshomaru: „Mein Brüderchen schon zu ertragen ist schlimm, aber zusammen mit dir … da ist die Hölle noch angenehm.“
Sora: „Sag mal spinnst du? Was bildest du dir denn ein, du dreckiger Dämon?“
Inu Yasha: „Du wagst es meine Frau zu beleidigen, Sesshomaru?“
Sesshomaru: „Hn.“
Kagome: „Beruhigt euch doch mal alle, so schlimm war das Kapitel nun auch nicht Sesshomaru, das war gemein was du gesagt hast. Ich fand es ziemlich schön.“
Sora: „Danke Kagome, wenigstens eine Person mit Geschmack.
Inu Yasha: „Hey und was ist mit mir?“
Sora: „Komm her!“

Inku to Chi: „Ähm ja… wir glauben hier sollten wir das Gespräch beenden, denn die Lippen der beiden trafen gerade aufeinander und lassen jeden rot werden in Ihrer Umgebung. Nun gut, zurück zum Thema. Wir hoffen es hat euch gefallen und ihr habt vielleicht auch bemerkt, dass Sora sich langsam aber doch verändert. Im nächsten Kapitel begrüßen wir wieder den Daiyoukai und die echte Miko. Mal sehen was bei denen so passiert. Freut euch drauf. Bis dann ^.^

Kagome: „Über Kommentare bzw. Reviews freuen sich die beiden immer und Sesshoumaru auch!“

Spätestens nächsten Sonntag kommt dann das nächste Kapitel!^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ohhh mieser Cut, ganz mieser >.< Sex gibt es erst nächstes Wochenende >.< Tut uns wirklich leid, dass wir gerade nicht mehr nebenher schaffen, es ist ein wenig chaotisch bei uns >.<

Sesshomaru: "So kann Kagome ihren Rausch vorher ausschlafen."
Kagome: "Fick dich!"
Sesshomaru: "Ich ficke dich, nicht mich."
Kagome: ./////////////////. Mistkerl...

AUS!!!!! Dieses Kapitel ist nicht adult und wird es nicht, weil wir hier so ein Theater macht!
So meine lieben, wir verabschieden uns für diese Woche und würden uns über eure Meinung freuen^^
Ob nur ein Pärchen Sex haben wird? mal sehen mal sehen^^
Sesshomaru fühlt sich zumindest in seinem Stolz verletzt, dass Kagome ihn für nen Nagel hält, der einmal ins Brett geschlagen wird mit einem Hieb XD
Ob Sesshomaru ihr erstes Mal versüßen wird und ihr zeigen wird, was er zu bieten hat? :P
Wie werden sehen!!!

LG Euer Inku-to-chi
Schaut gerne bei unseren anderen Werken vorbei, um das Warten ein wenig abzukürzen ^.~ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war es auch schon >.<
Tja, Sessh-chan hat wohl einen Dämpfer bekommen.
Sein armes Ego leidet und BIEST ist da^^ ihr werdet ihm noch öfters begegnen *kicher*
nächsten Sonntag geht es dann weiter :D

Wir würden uns sehr über eure Meinung freuen^^

Falls ihr was braucht, um die Wartezeit zu überbrücken, schaut doch bei Kibo-kamichan vorbei, bei ihrer neuen FF: Kyōtsū no mirai - Die gemeinsame Zukunft [Sesshomaru x Kagome]
[https://www.animexx.de/fanfiction/388048/]

LG Eure Inku-to-Chi Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ob er vielleicht doch eifersüchtig ist? Oder etwa nicht?
das ist wohl die große Frage!
Was hat er mit ihr jetzt vor in den Gemächern?
Was glaubt ihr, was er jetzt macht? Will er ein adultes Kapitel einläuten oder zieht er ihr die Hammelbeine lang?

Wir freuen uns wie immer über eure Meinung ^^ teilt uns gerne mit, was ihr davon denkt. ^^

Euch noch einen schönen Sonntag <3
Eure inku-to-chi

ps: wenn ihr mehr lesestoff braucht, schaut bei Francys und Kibo-kamichan doch gerne vorbei, wir füttern euch gerne <3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe euch hat es gefallen
Sesshomaru hat mehrere Fliegen mit einer Klatsche erwischt
Kagome ist "befriedigt"
Rin plaudert nicht vor Inu Yasha, dass es die falsche Kagome ist
Er hat Pluspunkte bei Schwiegerpapi gesammelt
und das Biest ist zumindest ein wenig befriedigt :3

Aber er hat Recht, wer hatte hier nur wen in der Hand?^^

Wir wünschen euch noch ein schönes Restwochenende! :D

LG Eure Inku-to-Chi

Ihr braucht mehr Lesestoff? Dann einfach reinschauen unter unseren Nicks Kibo-kamichan und francis Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (45)
[1] [2] [3] [4] [5]
/ 5

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kagome2010
2018-12-22T22:20:39+00:00 22.12.2018 23:20
oh ja das war ein super kap hoffentlich geht es bald weiter und hoffentlich gesteht sich kagome ihre liebe zu Sessy ein und umgekehrt genauso

Von:  Kagome2010
2018-12-22T19:20:34+00:00 22.12.2018 20:20
oh oh arme kagome und wie ich diese Sora hasse
Von:  Kagome2010
2018-12-22T11:11:52+00:00 22.12.2018 12:11
ich mag die Prinzessin schon jetzt nicht so was aufgeblasenes ich hoffe wenn die Wahrheit raus kommt das die Prinzessin richtig bestraft wird und eine zeitlang wirklich auf die Erde verbannt wird.
Von:  Suki14
2018-12-19T17:40:15+00:00 19.12.2018 18:40
Hoffentlich sieht Inuyasha bald das es nicht Kagome ist dann kann er es richtig bereuen.
Von:  Suki14
2018-12-18T16:43:09+00:00 18.12.2018 17:43
Das wird Sora sicher nicht lange ertragen 😂. Und wie sie dort herum kommandiert 😆. Klasse Kapitel.
Von:  Suki14
2018-12-18T15:52:09+00:00 18.12.2018 16:52
Sora lügt ja sehr oft 😂 ob Inuyasha bald heraus findet das es nicht Kagome ist
Von:  Suki14
2018-12-18T06:26:05+00:00 18.12.2018 07:26
Oha klasse Idee mit dem Nachwort dass Kapitel hat mir auch sehr gut gefallen.
Von:  XxGirlyxX
2018-11-04T20:40:33+00:00 04.11.2018 21:40
Klasse Kapitel:)
Immerhin hat sesshoumaru etwas gutes getan :)
Schliesslich hat er kagome mit seinem handeln doch sehr verletzt.
Wie das wohl nun in Zukunft weiter gehn wird?
Bin schon gespannt
LG XxGirlyxX
Von:  Seredhiel
2018-11-03T23:09:04+00:00 04.11.2018 00:09
*weglacht* oh dieses Biest *am liebsten durchknuddeln würde*
Ich liebe dieses Biest *zufrieden seufzt*

oh man ist Sess schlau *kichert* Rin wird die Sonne wieder bringen *kichert*
Da kann man fast hoffen, dass Sess auch etwas mehr feingefühl zeigt *weglacht* das Biest macht das echt gut XD

macht schnell weiter ihr süßen *Kekse und Tee da lass*
*Popcorn fürs nächste Kapitel bereit hält*
Antwort von:  Kagome2010
22.12.2018 23:22
ja das könnte ich auch das biest und Rin einfach nur Goldig liebe die beiden einfach nur und pairing Kago&Sessy sind mir am liebsten
Von:  XxGirlyxX
2018-10-31T17:41:01+00:00 31.10.2018 18:41
Klasse Kapitel xD
Kagome tut mir wirklich leid, sie hat es wirklich nicht einfach. Und dann lässt sesshoumaru sie in seinem normalen Zustand einfach fallen.
Macht weiter so
LG XxGirlyxX


Zurück