Zum Inhalt der Seite

Süßer Duft und Raue See

(arbeitstitel)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Na großartig.

Sie wusste ja, dass die beiden Feudalherrn auf dem Fest sein würden... Aber sie ging nicht davon aus, dass die beiden gemeinsam unterwegs waren. Und dann auch noch das Gespräch mit Dante mitbekommen würden.

"So Zivil hätte euch fast nicht erkannt, Fräulein Masuko.", antwortete Lord Stag freundlich.

Der junge Hirsch sah mit seinem kurzem, grauem, gelocktem Haar sehr niedlich aus.

Da aber das eine Auge Blau und das andere dunkelbraun war, wirkte er wiederum verwegen.

Auch das Tattoo auf seiner Brust ließ ihn alles andere als Edel wirken. Aber er war ja auch jung.

Soviel sie wusste, wurde er bereits mit 14 Jahren Feudalherr von Reothart.

Nun kam der Drachenlord zu ihr und nahm ihr Kinn in seine Hand. "Was macht ein so hoch Angesehenes Mädchen wie du mit diesem Versager ganz allein im Dunklen?"

Lord Freyr. Dunkles Haar. Sein Pony verdeckte eins seiner Augen. Man vermutet dort hat er eine Narbe. Aber keiner weiß es mit Sicherheit. Seine Ausstrahlung war furchterregend.

"Das ist kompliziert.", antwortete Masuko mit zusammengebissenen Zähnen.

"Würdet ihr mich bitte loslassen und den Versager selber fragen?"

Dann nahm sie die Hand und riss sich los. "Danke sehr."

Freyr ignorierte sie und wandte sich dann an Dante.

"Schleppst du jetzt schon Geishas ab, wenn du keine Nutten findest?"

Masuko zuckte bei dem Wort Nutte leicht zusammen. Dass ein Edelmann wie Lord Freyr sowas in der Öffentlichkeit sagen würde, dachte sie nicht.

"Sie ist die Lehrerin von Helios' Schwester. Meinem Navigator. Und als Dank dafür dass sie Helios und dessen Schwester großgezogen hat, wollte ich ihr heute den Abend verschönern."

Nun spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter.

"Hat er euch belästigt, Masuko?", Lord Stag sah sie besorgt an.

Sie verneinte seine Frage. "Alles in Ordnung. Er war sehr Charmant."

Der Feudalherr wirkte allerdings nicht sonderlich überzeugt und zog sie etwas an sich.

"Hören sie... Alle beide... Ihre Absichten mögen ja lieb gemeint sein, aber heute Abend ist Dante meine Begleitung, also würde ich es begrüßen, wenn sie nun gehen."

Freyr, welcher sich gerade mit Dante unterhalten hatte, sah genervt zu Masuko. Offensichtlich mochte er es nicht so behandelt zu werden. Aber ihr war das egal.

Entschuldigend wandte sie sich an Stag. "Wenn ihr länger hier seid, kann ich sicher in den nächsten Tagen einen Termin einrichten."

Der Feudalherr der kältesten Region Laomdeias nickte. "Ich melde mich."

Dann drehten sich die beiden Männer um und gingen davon. Doch ließ sich der grimmige Drachen Herr einen Abfälligen Blick nicht nehmen.

"Verzeih... Vielleicht bin ich wirklich kein guter Umgang.", entschuldigte sich Dante und zuckte mit den Schultern.

"Lasst das mal meine Sorge sein, Piratenlord."

Nun lachte er auf. "Nennst du mich nun immer so?"

"Vielleicht. Ich finde das klingt nicht schlecht."

Kaum hörbar murmelte Dante "Ja, das klingt wirklich nicht schlecht."

Dann legte er seinen Arm um sie. "Also Füchschen. Willst du noch ein paar Fragen stellen?"

Verwirrt sah Masuko ihn an. "Weswegen denn?"

Dann fiel es ihr wieder ein. "Ach stimmt... Woher kennt ihr die beiden Feudalherrn?"

Schmunzelnd führte er sie nun den Weg entlang. Noch immer den Arm um sie gelegt. Auch wenn es sie störte, würde sie es vorerst akzeptieren.

"Das meinte ich nicht kleines..."

Sie sah ihn kurz Nachdenklich an. Was meinte er denn dann?

"Oh...", murmelte sie, als sie seinen Armstumpf sah. "Vorerst nicht... Denke ich... Kann ich nochmal fragen, wenn ich ein ander Mal eine Frage habe?"

Dante legte den Kopf etwas schief. "Wir werden morgen wieder abreisen. Aber sollten wir wieder kommen kannst du gerne fragen. Oder du schickst einen Brief mit Pandoras Briefen mit."

Etwas überrumpelt sah sie ihn kurz an. Da sie allerdings an einen sehr spärlich beleuchteten Bereich waren, konnte er ihre Verwirrung nicht sehen.

Sie hatte gar nicht daran gedacht, dass morgen Abend, nach Pandoras Auftritt das Fest vorbei war. Und somit die drei Piraten zurück zur See mussten.

Aber wenn sie darüber nachdachte, war das ja auch besser so. Schließlich lenkten die Männer ihre Mädchen nur ab. Natürlich bezahlten sie, aber es machte auch keinen guten Eindruck auf andere Gäste, wenn ihre Mädchen ständig um die Gauner herumscharwenzelten.

Der Geruch von Kaffee und andern Leckereien erfüllte die Luft und riss sie aus ihren Gedanken. Langsam kamen sie wieder an den belebteren Bereich des Festes.

"Möchtest du etwas essen, oder trinken?", fragte Dante sie wie ein Gentleman.

Nach kurzem Zögern nickte sie. "Eine heiße Schokolade wäre großartig."

Sie führte Dante an einen Stand, an dem es einige Spezialitäten gab.

Natürlich bemerkte sie sofort Dantes überforderten Blick. Sie packte ihn am Arm und zog ihn etwas beiseite, damit sie den anderen Gästen nicht im Weg standen. Dann zeigte sie auf die Karte. "Hier kann man zwischen verschiedenen Richtungen entscheiden. Vollmilch, Zartbitter, weiße Schokolade, Kokos, und so weiter. Und dann können sie noch verschiedene Gimmicks dazu packen. Die stehen auf dieser Seite." Sie zeigte auf die andere Karte. Dann zeigte sie ihm die dritte Karte. "Zusätzlich können sie entscheiden, ob sie statt einer Schokolade lieber Pudding wollen."

Er sah sie noch immer verwirrt an, aber nickte.

"Soll ich zuerst bestellen?", fragte sie Schmunzelnd. Wieder nickte er und sie stellte sich mit ihm an.

Als sie dann dran waren, fing sie an. "Hallo Marlo."

Der Verkäufer begrüßte sie ebenfalls.

"Ich nehme einen doppelten Vanillepudding mit Kirschlikör bitte."

Marlo nickte. "Schokostückchen?"

"Ah ja, gerne. Aber nur oben drauf."

Der Verkäufer nickte lächelnd. "Weiß ich doch."

Dante beobachtete das ganze Aufmerksam und bestellte sich dann einen Zartbitter Pudding mit extra extra Rum.
 

Dieser Stand war äußerst... Interessant, musste er sich eingestehen. Er hatte vorher noch nie von Pudding mit Alkohol gehört. Aber alles was man mit Alkohol verbessern konnte, klang wie Musik in seinen Ohren.

Das letzte Mal, dass er Pudding gegessen hatte ist nun bestimmt 25 Jahre her. Damals hatte er noch beide Arme und seine Mutter hatte ihm den gemacht.

"Erzählst du mir jetzt wie das bei dir passiert ist?", fragte er vorsichtig. Mittlerweile wusste er ja, dass das weiße Füchschen etwas schwieriger zu handhaben war.

Sie seufzte. "Wäre wohl fair oder?"

Er nickte und löffelte in seinem Pudding herum.

"Na gut.. Aber dazu würde ich gerne irgendwo alleine sein...", murmelte sie und sah sich um.

Dann zeigte sie mit ihrem Kopf in die Richtung in die sie gehen sollten.

Er folgte ihr und erkannte schon bald, dass sie das Fest verließen.

Mittlerweile wurde ihr Weg nur noch durch das Mondlicht erhellt. Dadurch wirkte ihre blasse Haut noch heller und strahlte etwas im Licht.

"Wollt ihr euch ans Ufer setzten oder lieber etwas abseits? Als Pirat solltet ihr ja schwimmen können, falls ihr ins Wasser fallen solltet.", stichelte sie ihn.

Lachend saß er sich ans Ufer und sie folgte ihm. "Ich bin Luftpirat, ich muss nicht schwimmen, wenn ich über Board gehe, sondern fliegen. Aber ja, ich kann schwimmen."

Ohne darauf einzugehen, begann die Geisha neben ihm zu erzählen.

"Ich erinnere mich nicht mehr an das Gesicht meiner Eltern. Aber das Gesicht meines ersten Händlers kann ich dir sofort beschreiben. Ich war etwa Vier, als ich meiner Familie entrissen wurde, zusammen mit meiner größeren Schwester.

Wir fuhren einige Tage in einem dunklen Karren durch Coirra, ehe wir ein einem abgelegenen Waldstück rausgelassen wurden.

Wir lebten im Dreck und schliefen auf dem feuchten Boden. Durch die Sümpfe und Moore in Coirra waren wir ständig krank. Es war immer feucht und irgendwie roch alles immer nach Tod.

Beim ersten Schwarzmarkt wurde meine Schwester verkauft. Seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen."

Sie machte eine kurze Pause und Dante überlegte, ob er etwas sagen sollte. Doch er entschied sich zu schweigen und sah sie weiterhin interessiert an.

"Im ersten Jahr wurde mich mein Händler nicht los... Wohl, weil man mit einem vierjährigen Mädchen nichts anfangen konnte.

Also hat er mich irgendwann günstig an einen anderen Schmuggler verkauft. Dieser war geschickter und als ich dann etwa sechs war hat er mich an eine Halle verkauft. Dort musste ich jeden Tag Zehn stunden Kräuter schneiden. Aber als ich dann zehn war, haben sie mich wieder verkauft. Dieses Mal als Haushaltshilfe. Weil ich aber sehr ungeschickt war, haben die mich auch weiterverkauft. Innerhalb dieses einen Jahres, hatte ich Fünf Besitzer. Doch dann kam ich an eine Reiche Familie. Deren Tochter war in meinem Alter und sehr verzogen. Deshalb fand sie keine Freunde und ich wurde als Spielkameradin gekauft. Nur verstand die Tochter das eher so, als wäre ich ein Spielzeug. Eine Puppe. Mit der sie machen konnte was sie wollte."

"Das heißt?", nun war Dante doch neugierig.

Masukos Blick wurde traurig und sie sah nachdenklich in den See.

"Sie hat angefangen Dinge kaputt zu machen und mir die Schuld zu geben. Dafür wurde ich dann bestraft..."

Dante schreckte auf, als er das hörte. Er sah auf ihren Metallenen Arm, doch sie schüttelte den Kopf.

"Sie haben mich ausgepeitscht. Oder mich verbrannt."

Nun lächelte sie und ihm kam ein bitterer Nachgeschmack hoch. Das schlimmste würde wohl noch kommen.

"Als wir dann älter wurden und sie mit 14 das erste Mal Männerbesuch hatte, hat er mich angemacht. Daraufhin wurde meine Herrin so wütend, dass sie mich eine Woche in die Scheune gesperrt hat. Ich musste das Wasser der Pferde trinken und bekam nichts zu essen. Bald darauf wurde hatte sie einen anderen jungen Mann zu besuch, der hat mich geküsst und... Angefasst.

Danach war sie so unglaublich nett zu mir und meinte, wir müssten in die Stadt und mir ein Kleid kaufen. Da ich ja auch bald nach einem Mann suchen müsse."

Sie seufzte und lächelte ihn an. Er legte seine Hand auf ihren Oberschenkel und sah sie mitfühlend an.

Gerade hatte er wirklich so etwas wie Mitleid.

"Natürlich was das gelogen und sie nutzte die erste Gelegenheit und stieß mich vor eine Kutsche. Ich hatte Glück im Unglück, denn die Kutsche hatte nur meinen Arm erwischt. Aber die Stelle über die sie fuhr, war komplett zerquetscht und konnte nicht mehr gerettet werden. Sie nahm mir in einer zwielichtigen Hinterhof Praxis den Arm ab und meine Herren verkauften mich erneut. Allerdings dieses Mal an die Besitzerin des Teehauses. Sie hat mir die Prothese gekauft und mich ausgebildet. Und nun zahle ich meine Schulden bei ihr ab."

"Hast du sie nochmal gesehen?"

"Meine Herren? Nein."

Er hob seine Hand und wollte ihr über die Wange streicheln. Die kleine Füchsin hatte so viel mitgemacht und doch zeigte sie es nicht. Sie war kein bisschen Schwach. Aber nun verstand er auch, wieso die Mädchen im Teehaus so aggressiv mit dem Thema umgingen.

Bevor er sie berühren konnte stand sie auf und lächelte ihn an. "So genug Intimitäten ausgetauscht. Wollen wir die Zwillinge und Dazai suchen, oder lieber langsam nachhause gehen?"


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sow das Kapitel wird jetz erstmal für ca zwei wochen das letzte sein. komm leider nicht dazu.
Wenn ihr mal mehr infos zu den Ländern Laomedeias wollt, einfach pn dann mach ich dazu vllt mal n extra kapitel Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück