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Unsere Zukunft

Taichi/Koushiro & Mimi/Miyako OS-Sammlung
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
In Anlehnung an meinen ersten Taichi/Koushiro One Shot hier das Einjährige Jubiläum der beiden xD Komplett anzeigen

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[6. Dezember 2009] Jubiläum

Es war kühl, nicht kalt. Genau wie letztes Jahr. Genau wie das Jahr davor.

Taichis Hand lag warm in der Koushiros. Es freute ihn und gleichzeitig verunsicherte es ihn. Würde es jemand bemerken? Würde jemand etwas sagen? Es gehörte sich nicht in der Öffentlichkeit Händchen zu halten. Es gehörte sich einfach nicht. Schon gar nicht, wenn man als Mann mit einem anderen Mann Händchen hielt – nicht, dass Koushiro von sich selbst bereits als Mann dachte. Er war nicht einmal 20.

Taichi bemerkte seinen unsicheren Blick, drehte sich zu ihm um. „Wir sind gleich da“, meinte er.

Ja, es war beinahe eine Erleichterung, dass Taichi mittlerweile ein eigenes Apartment hatte und war es auch noch so klein. Es war billiger so, hatten seine Eltern gesagt. Doch die Begründung war Koushiro egal. Sie konnten allein sein. Nun, mehr oder minder allein.

„Entspann dich, Koushiro“, meinte Tentomon, das neben ihm durch die Luft surrte und wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit auf sich zog, als ihre ineinander verschränkten Finger.

Koushiro bemühte sich tief durchzuatmen, darüber nicht weiter nachzudenken.

Ganz allein waren sie ohnehin nicht. Die meiste Zeit waren Tentomon und Agumon dabei. Auch wenn es manchmal nicht half. Im Gegenteil. Manchmal wünschte er sich ein wenig Zeit allein mit Taichi, auch wenn es ihm oft besser ging, wenn Tentomon dabei war. So war es halt. Tentomon war mehr oder minder ein Teil von ihm. Sie waren Partner. Zwei Teile eines ganzen.

„Was ist eigentlich in dem Paket gewesen?“, fragte Taichi, als sie in die Straße zu dem Apartmentgebäude, wo er lebte, einbogen.

„Eine Überraschung von Mimi“, erwiderte Koushiro. Er hatte versprechen müssen, es nicht zu verraten.

Taichi stocherte weiter. „Und was?“

„Etwas zu essen!“, rief Agumon aus. „Ich habe es gerochen.“

„Kuchen?“, schloss Taichi mit detektivischem Spürsinn.

Koushiro lächelte matt und wich dem Blick seines Freundes mit roten Wangen aus. „Ich darf nichts sagen“, murmelte er.

Taichi seufzte melodramatisch, beschleunigte aber seinen Schritt und ging weiter. „Dann muss ich es wohl selbst herausfinden.“

Bald schon hatten sie das Gebäude – ein für Tokyo üblicher, zweistöckiger Plattenbau, der zehn Eineinhalb-Zimmer-Apartments beherbergte – erreicht und liefen die Treppe am Rand des Gebäudes hoch. Taichis Apartment war das vorletzte auf der oberen Ebene.

Er fischte energetisch seinen Schlüssel aus der Tasche, ließ dafür Koushiros Hand los und schloss auf. „Dann schauen wir mal.“

„Du bist genauso verfressen wie Agumon“, meinte Koushiro.

„Ich bin nur der Meinung, dass es zu Feiern auch etwas gutes zu Essen geben soll“, erwiderte Taichi mit einem zwinkern. Er öffnete die Tür und hielt sie für Koushiro auf.

Dieser seufzte, trat herein, zog sich die Schuhe aus und stellte sie unter die Garderobe, ehe er sich eins der zwei Pantoffelpaare nahm. Er stiefelte bereits in die Wohnung, von Agumon und Tentomon gefolgt, während Taichi die Tür hinter ihnen schloss.

Agumon fand als erstes den Weg zum Kühlschrank und öffnete diesen, um das die Pappschachtel, die Koushiro zuvor mitgebracht hatte, zu fixieren. „Kuchen.“

„Jetzt lass deine Krallen davon“, tadelte Tentomon. „Mimi-han hat den Kuchen für die beiden gemacht, nicht für dich.“

„Ich habe heute noch nichts zu Essen gehabt. Also, seit dem Frühstück nicht mehr.“

Taichi seufzte, als er zu ihnen trat. Er legte ganz beiläufig einen Arm um Koushiros Schultern und betrachtete seinen Partner. „Also früher warst du bei weitem nicht so verfressen.“

„Früher waren ich auch seltener hier“, konterte Agumon. „Menschenessen ist halt lecker.“

Taichi gluckste. Er klopfte Koushiro auf die Schulter, gab ihm dann einen schnellen Kuss auf die Wange. „Du kannst dich schon mal Setzen. Wenn du mir erlaubst, zu servieren.“

Koushiro sah etwas unschlüssig zu seinem Partner, zu Agumon und dann zu seinem Freund, ehe er nickte. Okay. Damit ging er zum kleinen Tisch zwischen Fernseher und Bett und kniete sich davor auf eins der Kissen.

Mit ein wenig Hilfe von Agumon und Tentomon hatte Taichi innerhalb weniger Minuten das Päckchen, die vier Teller und Gabeln auf den Tisch gestellt. Dann nahm er die Fernbedienung seiner Klimaanlage und regelte die Temperatur etwas hoch, ehe er sich ebenfalls hinsetzte.

Mit glänzenden Augen betrachtete Agumon das Paket.

„Also“, begann Taichi mit einem Räuspern, „magst du oder soll ich?“

„Ich mach.“ Koushiro streckte sich und öffnete das Päckchen, in das er bisher selbst noch nicht reingeschaut hatte.

Zuvor kam, wie er gewusst und Taichi schon vermutet hatte, ein Kuchen. Ein mittelgroßer, mit weißem Frosting überzogener Kuchen, der mit Beeren, glitzernder Schrift und einer ebenso glitzernder Zeichnung als Lebensmittelfarbe verziert war.

Koushiro wurde rot, während Taichi lachte.

„Typisch Mimi.“

„Alles Gute zum Einjährigen“, stand da zusammen mit einem Herzchen. Daneben war eine kleine mit Blümchen und weiteren Herzchen verzierte Eins gezeichnet.

Koushiros Wangen glühte. „Sie übertreibt.“

„Lass sie“, erwiderte Taichi und nahm ein große Messer. „Darf ich?“

Koushiro zuckte mit den Schultern. „Ist ja auch mit für dich.“

Und so schnitt Taichi den Kuchen, der aus luftigen Teig, aber mit irgendeiner Art rotem Gelee gefüllt war, an. Das erste Stück bekam Agumon, das zweite Tentomon. Erst dann bediente Taichi Koushiro und sich selbst.

Zumindest beherrschte sich Agumon lang genug, um zu warten, bis jeder etwas auf seinem Teller hatte, dann aber begann es, den Kuchen zu verschlingen.

Koushiro derweil war zurückhaltend. Mimi war eine ausgesprochen gute Köchin, selbst wenn sie für seinen Geschmack meistens viel zu süß kochte und vor allem backte. Dennoch wusste er es zu schätzen, dass sie so etwas für ihn und Taichi tat. Generell, sie und Miyako hatten so viel für ihn getan.

„Isst du nicht?“, fragte Taichi.

„Ähm.“ Koushiro schreckte aus seinen Gedanken auf. „Doch. Doch.“

Taichi gluckste, ehe er mit seiner Gabel etwas von Koushiros Stück abtrennte und aufspieste. „Sag Aah“, meinte er.

„Idiot“, murrte Koushiro. Sein erster Instinkt war es, von Taichi fortzurücken. Seine Wangen brannten. Doch beherrschte er sich, öffnete den Mund und ließ sich von Taichi füttern.

Wie er geahnt hatte, war der Kuchen extrem süß, die Füllung – ein Beerengelee – aber auch sehr fruchtig. Er kaute, schluckte, während seine Wangen noch immer brannten.

Zu seiner Überraschung bemerkte er auch, dass Taichis Wangen gerötet waren, als er ihn ansah. Er nahm seine eigene Gabel und aß stumm, fixierte seinen Blick dabei auf den Teller. Sie waren wirklich ein Jahr zusammen und noch immer wurde er so verlegen. Es war furchtbar mit ihm. Doch was sollte er dagegen tun?

Als sein Teller leer war, atmete er tief durch. Vielleicht sollte er etwas sagen.

Taichi nahm ihm diese Entscheidung ab. „Hey, Agumon?“

Das Digimon schaute überrascht von seinem mittlerweile sauber gelecktem Teller auf. „Ja?“

„Agumon“, begann nun auch Tentomon, das scheinbar verstand. „Was hältst du davon, wenn wir erst einmal ein wenig in die digitale Welt zurückgehen. Es ist … Ziemlich … Warm hier, oder?“

„Findest du?“ Agumon sah verständnislos zu ihm, verstand dann jedoch auch. „Oh. Ähm.“ Sein Blick wanderte zu seinem Partner. „Äh, ja. Sicher. Warm.“

„Koushiro?“, fragte Taichi.

Koushiro nickte und zog seine Tasche zu sich, um seinen Laptop hervorzuholen. „Ich mache euch das Tor auf.“ Dabei konnten sie dankbar sein, dass es mittlerweile auch ohne D-3 ging. Mit ein paar kurzen Eingaben und einem heben seines Digivices öffnete sich das Tor zur digitalen Welt.

„Ähm, wir sehen uns dann morgen“, meinte Tentomon verlegen, ehe es in die digitale Welt gezogen wurde.

„Behalt mir noch etwas Kuchen da, ja, Taichi?“, bat Agumon.

„Sicher“, erwiderte Taichi und seufzte, als das Digimon verschwunden war. Dann wandte er sich Koushiro zu, seine Wangen schon wieder etwas gerötet. „Sorry.“

Koushiro musterte ihn unsicher. „Schon gut.“ Er verstand. Taichi hatte mit ihm allein sein wollen und wenn man Agumon nicht aus der in diesem Fall recht metaphorischen Tür hinausschupste, würde es ewig da bleiben – vor allem wenn es Kuchen gab.

Schweigen senkte sich über sie, während Taichi vorsichtig um den Tisch herumrückte, auf dem noch immer mehr als die Hälfte des Kuchens stand.

Vorsichtig schob Taichi seine Hand über die Koushiros und beugte sich zu ihm rüber. Er wartete, wie er es immer tat, nahm Rücksicht, vielleicht zu viel, wenn Koushiro darüber nachdachte. Ein sanftes Lächeln war auf Taichis Gesicht zu sehen.

Koushiro zögerte, wandte sich dann aber seinem Freund zu. „Ich …“ Die Stimme versagte ihm, doch Taichi lächelte.

„Alles Gute zum Einjährigen“, meinte er und beugte sich herüber, um ihn zu küssen.

Koushiro ließ es zu. Unsicher hob er seine Arme und legte sie um Taichis Nacken, während er seinen Kuss erwiderte. Dann löste er seine Lippen von denen des anderen. „Taichi“, flüsterte er und seufzte. „Danke, dass du bei mir bist.“

Taichis Hand strich durch sein Haar, ehe Taichi sich hinlegte und vorsichtig Koushiro mit sich zog. Er musterte ihn. „Ich bin gerne bei dir.“ Dann küsste er ihn erneut.



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