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Heart-shaped glasses

Alexy/Kentin
von
Koautor:  Ranmaru_Kurosaki

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und da ist es˜ Ein unspektakulären Kapitel, bevor ich in den Urlaub verschwinde /D
Aber bevor ich mit nem Cliffhanger aufhöre... o.o Ich lade dann in etwa 1 1/2 - 2 Wochen das nächste hoch :) Komplett anzeigen

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Preparation

Alexy ging Armin an jenem Abend noch ziemlich auf die Nerven und wollte wissen, wo dieser sich herumgetrieben hatte. Armin hatte die Nachricht auf seinem Handy erst gesehen als Alexy ihn darauf ansprach. Erzählen tat Armin trotzdem nichts und er amüsierte sich köstlich über die Neugierde seines Bruders. Was die Sache mit dem Schwimmen anging: Er konnte noch nicht sagen, ob er wirklich Zeit hatte, außerdem war es eine Aktivität außerhalb seines Zimmers und das sprach ihn nicht unbedingt an. Trotzdem lehnte er nicht gleich komplett ab, drehte den Spieß noch einmal um und neckte Alexy bis dieser aus Armins Zimmer verschwand.
 

Die Woche verging schleichend. Wieder einmal brachte die Zeit nichts gutes mit sich und wie erwartet sahen sich Kentin und Alexy die letzten Tage weniger als die Zeit, bevor sie zusammen waren. Bei Kentin kam immer wieder etwas anderes dazwischen, von seinen Arztterminen bis hin zu Dingen, die sein Vater für ihn plante.

Dafür nutzten die Turteltauben ihre Pause um sie gemeinsam zu verbringen. Viel mit Zweisamkeit war zwar auch hier nicht, aber zumindest konnten sie normal miteinander sprechen und die eine oder andere Berührung austauschen. Man mochte es kaum glauben, doch Kentin war derjenige, der sich weniger zurückhalten konnte als Alexy. Jedesmal erwischte er sich, wie er seinen Freund am liebsten in die Toiletten gezerrt hätte um ihn zu küssen und zu berühren. Je länger sie sich voneinander fern hielten, desto schlimmer wurde es für ihn. Gewisse Dinge, Gefühle und Reaktionen konnte Kentin einfach noch nicht deuten. Es gab so viele Dinge, die er mit Evan bereden wollte.
 

Gegen Freitagnachmittag, als sie eine Freistunde hatten, bevor der Unterricht weiterging, gab es endlich eine Verschnaufpause für sie.

Lustigerweise verabschiedete sich Armin ziemlich schnell und hatte es eilig die Stunde außerhalb der Schule zu verbringen. Kentin registrierte dies und Alexy fand es von mal zu mal immer seltsamer, wie sich sein Bruder verhielt.
 

„Ich hab Armin noch nie so schnell verschwinden sehen, wenn es nicht gerade um Spiele ging“, stellte Alexy fest. Er hatte sich eine Flasche Wasser geholt und saß nun neben Kentin in der Garten-AG. Das war immer noch der beste Platz, wenn man mal alleine sein wollte.

„Zweifelst du immer noch daran, dass er jemanden haben könnte?“

„Ja! Und selbst wenn, dann würde er mir das doch sagen, oder? Immerhin bin ich sein Bruder!“

„Wer weiß? Hättest du ihm... von uns erzählt, wenn er es nicht sowieso schon gewusst hätte?“

„Naja“, fing Alexy an und spielte mit der Flasche in der Hand, bevor er zu Kentin blickte. „Da du nicht willst, dass es jemand erfährt, hätte ich wohl erstmal nichts gesagt“, gestand an.

„Siehst du. Vielleicht geht es ihm genauso? Oder es ist wirklich nur ein neues Spiel herausgekommen.“

„Haha... Ja, sowas wie: Die perfekte Freundin für den Gamer, jetzt in Virtual Reality!“, scherzte Alexy. Gewisse Wörter kannte er schon von seinem Bruder.

„Wenn du irgendwann eine Puppe bei ihm findest, weißt du Bescheid“, lachte Kentin.

„Oh Gott, nein. Verschone mich! Sowas will ich gar nicht wissen“, erwiderte Alexy und streckte dabei angewidert die Zunge heraus.

„Ich glaube, er will auch nicht wissen, was wir so treiben“, gab Kentin offen von sich.
 

„Und was treibt ihr so?“, hörte man plötzlich eine weibliche, schrille Stimme.

„Was?!“, kam es von Kentin und Alexy gleichzeitig.

„Na... ~ Er will nicht wissen, was wir so treiben ~“, wiederholte sie und plötzlich stand Peggy vor ihnen, hatte die Arme in die Hüfte gestemmt und blickte die beiden durchdringend an.

„Nichts, Peggy. Wir treiben gar nichts, wir kümmern uns nur um unser Geschichtsprojekt, was wir nächste Woche endlich vorstellen sollen“, erklärte Alexy ganz ruhig.

Kentin musste erst einmal durchatmen, hatte er im ersten Augenblick Angst, dass Amber sie entdeckt hatte. Wobei: Peggy war noch schlimmer.
 

„Natürlich“, gab Peggy skeptisch von sich und verzog das Gesicht. Sie glaubte ihm nicht.

„Doch, schau“, meinte Alexy und zog einen Zettel aus seiner kleinen Tasche, die er mit sich trug. Eigentlich waren Alexy und Kentin schon damit fertig, aber das waren noch ein paar Notizen, die er sich aufgehoben hatte.

„Mhhh“, machte sie und musterte das Stück Papier. „Ihr könnt eine Story nicht vor mir verstecken!“

„Boah, Peggy“, knurrte Kentin plötzlich. „Das geht dich nen Dreck an. Kümmer dich um deine Sachen, es dreht sich nicht alles um deine Storys. Wir sind nur hier um unseren Abschluss zu schaffen“, fügte Kentin hinzu und klang ungewöhnlich sauer.

Alexy warf ihm einen überraschten Blick zu, hatte er ihn so auch noch nicht erlebt. Peggy schien ebenfalls beeindruckt und ging dann ein paar Schritte zurück. Ohne noch etwas zu erwidern verschwand sie schnell wieder.
 

„Das war... ziemlich hart, Kentin“, stellte Alexy leise fest.

„Tut mir leid“, seufzte Kentin und strich sich durch die Haare. „Ich bin nur ein wenig... gereizt“, gestand er.

„Kann ich dir was... Gutes tun? Ich meine... vielleicht hilft dir ja was? Oder willst du es mir erzählen?“
 

„Ich bin nur ein wenig nervös wegen dem Wochenende“, fing der Braunhaarige an. „Du weißt doch? Ein Freund aus der Militärschule kommt vorbei und ich hab ihn nicht mehr gesehen, seitdem ich wieder hier bin. Außerdem...“

„Außerdem?“

Kentin beugte sich mehr zu Alexy um ihn ins Ohr flüstern zu können.

„Du sitzt die ganze Zeit so... so da, dass man dich fressen könnte“, teilte er ihm mit und setzte sich dann wieder gerade hin. Alexy war rot angelaufen und wusste nicht was er sagen sollte. Natürlich wusste er welche Probleme sie hatten und haben würden, aber er hatte nicht gedacht, dass Kentin solche Probleme damit hatte ihm nicht näher kommen zu können.

„Umm... du.. du hast doch gesagt, dieser Freund.. wäre am Sonntag wieder weg? Schläft er bei dir?“

„Wahrscheinlich... darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht!“, kam es Kentin genau in diesem Moment. Sie hatten gar kein Platz für einen Gast... zumindest nicht, wenn er nicht bei Kentin im Bett schlief.

„Oh... äh- naja, eigentlich wollte ich dir nur anbieten, dass du vielleicht dann zu mir kommen könntest... auch über Nacht. Mama und Papa haben sicher nichts dagegen, wenn wir montags gemeinsam zur Schule gehen“, schlug Alexy vor.
 

Einen Moment lang dachte Kentin noch darüber nach, wie er Evan unterbringen sollte bis ihn Alexy aus dem Konzept brachte. Das letzte Mal hatte er bei ihm geschlafen, BEVOR sie zusammen kamen. Und seitdem waren sie auch nicht mehr richtig ganz alleine.

„Du weißt... mein Vater“, fing Kentin an. Gerade als Alexy etwas darauf sagen wollte, redete Kentin weiter: „Aber ich werde ihn trotzdem fragen! Mir wird schon was einfallen. Vielleicht sage ich einfach, dass wir zusammen trainieren oder so etwas.“

„Trainieren... klar, im Be- B-B-Be- Berg! Genau, wir gehen Bergsteigen!“, verbesserte sich Alexy schnell.

Dumm war Kentin natürlich nicht, wusste er ganz genau was Alexy damit sagen wollte und fing deshalb auch das Lachen an.

„Sicher, Bergsteigen. Das wollte ich schon immer mal tun. Vor allem weil es hier so viele Berge gibt“, ging er darauf ein und grinste ihn an.

„Becken? Berlin? Be-“

„Alexy“, lachte Kentin. „Ich weiß schon“, fügte er zwinkernd hinzu.
 

„Hrm, ja, eh! Gut, naja... wir können das auf jeden Fall tun!“

„Das Bergsteigen?“, ärgerte Kentin ihn noch einmal, fand er es einfach zu süß, wenn sich Alexy aufregte oder anfing zu schmollen.
 

„Hör auf mir hinterher zu rennen, wie ein Hündchen“, beschwerte sich Castiel, der in der Garten-AG aufgetaucht war. Heute war definitiv mehr los als sonst.

„Du musst das noch unterschreiben, ich hab keine Lust wegen dir wieder Ärger zu bekommen!“, antwortete Nathaniel, der Castiel tatsächlich bis nach draußen gefolgt war.

„Unterschreib es doch selbst, wenn es dir so wichtig ist. Ich bin nicht daran interessiert!“

„Ich kann nicht unterschreiben! Ich bin weder du, noch deine Eltern!“

„Oh ja, da bin ich ganz froh drüber“, meinte Castiel und verdrehte die Augen. „Castiel!“
 

„Bitte doch einfach Julie drum, die bekommt Castiel schon dazu!“, mischte sich Alexy ein und winkte den Beiden. Kentin hatte eigentlich gehofft, dass er die Aufmerksamkeit nicht auf sie lenkte, vor allem da es um Castiel ging.
 

„Na vielen Dank auch“, knurrte Castiel und riss Nathaniel das Stück Papier aus der Hand. Als wollte er, dass man Julie wegen so etwas belästigte. „Sind nur ein paar Noten, keine Ahnung warum ich die Unterschreiben soll“, kommentierte Castiel, nachdem er genau das tat. Seine Noten waren so gut, dass er sie eigentlich niemanden zeigen musste und seinen Eltern erst recht nicht. Es war gut, dass er schon Volljährig war.

„Ich muss jetzt zu Lysander, also verschon mich das nächste Mal damit“, beschwerte sich Castiel und stopfte das Stück Papier in Nathaniels Hände, der nur ein Seufzen von sich gab.

„Danke“, gab er genervt von sich, winkte ab und verschwand wieder.
 

„Hier ist einfach immer was los“, lachte Alexy, da sie gerade so etwas wie Zuschauer waren.

„Kann man wohl so sagen... mir wäre es nur lieber, wenn sie das wo anders tun könnten...“

„Meinst du... wegen Castiel?“

„N-nein! Quatsch! Das hat doch damit gar nichts zu tun“, verteidigte sich Kentin.

„Hehe! Erwischt“, amüsierte sich diesmal Alexy und streckte ihm gespielt die Zunge entgegen.

„Wenn du so weiter machst, dann werfe ich alle meine Prinzipien über den Haufen“, sagte er leise zu Alexy.

„Wäre zwar schön, aber ich will nicht, dass du noch Ärger bekommst“, ging Alexy darauf ein, ehe er aufstand und nach unten zu Kentin blickte.

„Aber um nicht unfair zu sein: Ich hätte nichts dagegen, wenn wir das tun, was du denkst“, umschrieb er seine eigenen Gedanken, drehte sich um und wackelte aufreizend mit seinem Hintern. „Kommst du?“
 

Kentin schluckte stark und hatte große Probleme seine Gedanken aus dem Kopf zu vertreiben. Wann war er nur an so einer Stelle angekommen? Wobei - das richtige Alter hatte er dafür.
 

Die letzten Stunden waren zum Glück nur Deutsch und auch wenn Alexy mit Julie zusammenarbeiten musste und Kentin ein Team mit Lysander bildete, verlief die Stunde ganz lustig. An dieser Schule gab es auch entspannendere Fächer als Geschichte oder Bio-Chemie.

Während des Unterrichts beobachtete Alexy seinen Bruder die ganze Zeit, der zur Abwechslung mal nicht auf seiner Konsole, sondern seinem Handy herumtippte. Da stimmte in der Tat etwas nicht.
 

Nach der Schule trafen sich Alexy und Kentin noch einmal beim Eingang und wollten eigentlich auf Armin warten, der gerade in Gedanken an ihnen vorbei lief.

„Hey, warte mal“, rief Alexy und hielt seinem Bruder am Arm fest. „Wo willst du hin? Ohne mich? Schon vergessen, dass wir im selben Haus wohnen?“, fragte er sarkastisch.

„Eh? Sorry, hab dich nicht gesehen. Aber ich wollte nochmal ins Kaufhaus... ein neues Spiel holen“, teilte er mit und sah von Kentin zu Alexy und wieder zurück. „Also.. ein Spiel! Keine Klamotten!“, verdeutlichte er gleich noch einmal, damit Alexy nicht auf die Idee kam ihm zu folgen.

„Menno“, meinte Alexy. „Aber mit dir macht Shoppen sowieso kein Spaß!“

„Sag ich doch, ich bin auch nur kurz da... wir sehen uns dann später“, verabschiedete er sich.
 

„Armin verheimlicht mir was...“, murmelte Alexy, nachdem Armin schon verschwunden war.

„Okay, vielleicht hast du recht“, meinte Kentin und sah kurz auf die Uhr von seinem Handy. Außerdem blinkte dort eine Nachricht von Evan auf.

„Ich mag es nicht, wenn er mir so aus dem Weg geht... egal um was es geht.“ Alexy war sehr empfindlich, vor allem wenn es um seinen Zwilling ging. Er wollte zumindest wissen, ob alles in Ordnung war oder ob es doch mehr war.
 

Kentin legte seine Hand beruhigt auf Alexys Oberarm und streichelte sanft darüber, ohne sich Gedanken darum zu machen, dass man sie hier vor der Schule sehen konnte.

„Versuch doch einfach nochmal mit ihm zu reden und sag ihm, dass du dir Sorgen machst?“, schlug Kentin vor. „Ansonsten... Evan hat gerade geschrieben, er kommt etwas früher und ich muss noch etwas aufräumen“, fügte Kentin hinzu, so leid es ihm tat. Er konnte noch nicht einmal den Nachmittag mit seinem Freund verbringen.

„Ich versuchs“, sagte Alexy noch immer etwas niedergeschlagen, gerade auch weil Kentin nun nicht bei ihm sein konnte. Lange ließ er sich seine Traurigkeit nicht anmerken, lächelte er als er hörte, dass Kentin gleich Besuch von einem Freund bekam. Er freute sich wirklich sehr.

„Du kannst mir ruhig schreiben“, sagte Kentin noch. Gerade so konnte er sich noch davon abhalten Alexy zu küssen, verabschiedete sich trotzdem mit einer etwas längeren Umarmung.

„Bis Sonntag!“
 

Es war ein wenig ungewohnt für Alexy alleine nach Hause zu gehen. Immerhin hatte er meistens die Begleitung von Armin und die wenigen Male in denen er alleine nach Hause gefahren war, waren auch nie so einsam gewesen wie er sich jetzt fühlte. Er sollte wirklich noch einmal mit Armin reden, wie es Kentin vorgeschlagen hatte, aber irgendwie - wenn er wirklich ein Mädchen kennengelernt hatte - war es vielleicht wie bei ihm und Kentin und er wollte es erst einmal nicht sagen. Andererseits, Armin wusste ja schon von Anfang an von Kentin und Alexy und würde auch nichts weitersagen, nur wissen wollte er eben schon was mit seinem Bruder los war.
 

Vielleicht könnte er heute Abend ein paar Runden mit ihm zocken und dabei die Sprache darauf bringen. Dennoch wusste er jetzt nicht wirklich was mit sich anzufangen. Irgendwie hatte auch niemand an diesem Wochenende Zeit - gut Samstag und heute Abend eben - Sonntag traf er sich ja dann ohnehin wieder mit Kentin. Im Schwimmbad. Er freute sich wirklich darauf, war er bisher noch nie mit einem Freund schwimmen gewesen - einem festen Freund oder Liebelei oder sowas in der Richtung. Alexy hatte nur immer die Pärchen, die verliebt im Wasser standen, sich verstohlen berührten oder kurze Küsschen austauschten, etwas beneidet. Gut, das würde er mit Kentin auch jetzt nicht tun können oder wenn, dann sehr, sehr heimlich, aber schon alleine das Gefühl wäre anders.
 

„Ich freu mich auf das Schwimmen!“ schickte Alexy, Kentin. Immerhin hatte er ihm ja gesagt er könne ihm gerne schreiben und das tat er nun eben auch. Tatsächlich bekam er als Antwort ein Bild von Kentin mit dem Teddy, den er bisher noch nicht gesehen hatte.
 

# Bin am aufräumen und ich hatte ihn dir noch nicht gezeigt, richtig? #
 

Alexy lächelte verliebt ob dieser Nachricht, vor allem weil der Bär, dem den Kentin ihn geschenkt hatte, ziemlich ähnlich war. Bis auf die Farbe - ein bisschen wie bei Armin und ihm mit der Haarfarbe.
 

# Ah - unsere Bären sind ja fast Zwillinge! #
 

Schickte er daher zurück. Die Antwort kam wieder sehr schnell.
 

# Das war auch meine Intention hinter dem Geschenk 😘 #
 

Las Alexy lautlos und wusste nicht ganz genau ob er sich mehr über den Kuss-Emoji, den er Kentin nicht wirklich zugetraut hatte, oder über seine Worte freuen sollte. Er entschied sich für beides.
 

# ❤️❤️❤️ Dann magst du mich also doch schon länger? #
 

Wagte er zu fragen, denn jetzt waren solche Fragen wohl auch okay.
 

# Sagen wir, mein Unterbewusstsein war schneller als mein Verstand. Ich soll kurz essen kommen, meine Mutter hat heute schon Mal das Essen von Morgen zum Austesten gekocht, sie ist ein wenig nervös. Ich befürchte, ich muss dann auch wieder ihre Brille suchen, die verlegt sie nämlich öfter wenn sie nervös ist!! #
 

Alexy musste bei dieser Nachricht schmunzeln. Richtig kennengelernt hatte er Kentins Eltern noch nicht, hatte aber bei der einen oder anderen Schulveranstaltung trotzdem ein bisschen mitbekommen. Was dessen Vater anging, den hatte er natürlich schon in Action erlebt.

Früher oder später würde Alexy Kentin seinen Eltern vorstellen können, doch anders herum wird dies wohl nie möglich sein.
 

# Dann pass auf, dass du nicht auch noch deine Kontaktlinsen verlierst ;) #
 

Alexy amüsierte sich über die Nachricht und öffnete dann noch einmal das Bild von dem Teddy. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen und sein Herz klopfte schon die ganze Zeit schneller. Den Wink mit dem Zaunpfahl hatte Armin eher gesehen als er selbst... und Kentin zusammen. Jetzt hatte er auch noch etwas mit ihm zusammen, was nicht so auffällig war wie ein Ring oder eine Kette oder so etwas.
 

Überlegend wartete Alexy darauf, ob Kentin ihm später antworten würde. Da er inzwischen zu Hause war, setzte er sich in die Küche und tippte etwas auf seinem Handy herum. Er entschloss sich von sämtlichen Datingportalen abzumelden, hatte er schon sehr große Hoffnung, dass das mit Kentin eine Weile hielt - von ihm aus, auch für immer. Man hatte nicht immer das Glück, dass die große Liebe die Gefühle erwiderte.
 

Eine neue Nachricht ging ein, erwartete Alexy sonst eigentlich niemanden und war enttäuscht, dass es nicht sein Freund war. Stattdessen...
 

# Komm schon, Alexy. Ich will dich wirklich gerne wieder sehen! Hast du das Wochenende nicht Zeit? Nur ein paar Minuten? #
 

Alexy verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. Marcus. Wie sollte es auch anders sein?

„Ich will kein Arsch sein“, flüsterte Alexy zu sich selbst und überlegte, ob er ihm antwortete. Zeit hatte er am Samstag, aber was sollte das bringen? Marcus war nicht der Typ Mensch, mit dem er etwas zu tun haben wollte. Er stand nicht zu sich selbst und ließ dann auch noch Freunde und Partner stehen.
 

# Ich glaube wirklich nicht, dass das eine gute Idee ist. Ich will nicht, dass man uns zusammen sieht. #
 

Alexy verzog das Gesicht. Wahrscheinlich verstand es Marcus falsch, doch wollte er sich tatsächlich mit niemanden sehen lassen, der ihm so etwas antat.
 

# Wir könnten... auch zu mir? Oder zu dir? #
 

Nervös wippte Alexy auf seinem Stuhl herum. Es war fast schon gruselig, wie besessen Marcus darauf war ihn wieder sehen zu wollen. Ob er es wirklich bereute? Andererseits...
 

# Kentin T_T Rette mich. #
 

Bisher war Kentin noch nicht wieder in seinem Zimmer. Er hatte etwas von dem Essen probiert, das seine Mutter extra für Evan kochte und ihr anschließend beim Aufräumen geholfen. Sowie bei der Suche nach ihrer Brille. Wie auch immer die Frau das ständig schaffte.
 

Alexy war sich sicher, dass er einen Fehler machte - egal wie er sich entschied. Er war viel zu gutgläubig, gab Menschen mehrere Chancen und verurteilte auch niemanden. Er war selbst so viel gewohnt, dass er ungern genauso mit anderen umgehen wollte. Hierbei ging es jedoch um seinen Ex-Freund und mit dem wollte er sich nicht hinter Kentins Rücken treffen und ihn mitnehmen wäre auch nicht sehr angebracht gewesen.
 

# Alles in Ordnung?! #
 

Kentin brauchte ein wenig für die Antwort, doch nachdem er fertig in der Küche war und seine Mutter die Ersatzbrille nahm, ging er wieder in sein Zimmer, besorgt durch Alexys Nachricht.
 

# Marcus... er lässt mich einfach nicht in Ruhe und ich weiß nicht was ich tun soll.. #
 

Kentin schüttelte den Kopf als er die Nachricht las. Der Typ ging ihm schon ziemlich gegen den Strich. Erst zog er so etwas mit Alexy ab und dann drängte er sich wieder auf?
 

# Daran denken, was du wegen ihm durchgemacht hast. Du solltest nichts Unüberlegtes tun. Ich kann dir aber nicht verbieten dich mit ihm zu treffen, wenn du das willst. #
 

So schwer es ihm auch fiel, da konnte Kentin nichts machen. Obwohl es für Alexy sicherer wäre, wenn er sich eben nicht mit ihm traf. Eifersüchtig war Kentin nicht, nur sehr besorgt und er kannte seinen Freund.
 

Alexy seufzte, wusste er, dass Kentin Recht hatte. Glücklicherweise hatte er keine Narben davon getragen, taten ihm nur die Rippen noch leicht weh, wenn er sich falsch bewegte. Aus diesem Grund entschied sich Alexy nichts zu antworten, obwohl ihm sogar das sehr schwer fiel.
 

# 😘 #
 

Alexy drückte sich gern in Emoticons aus und lächelte auch sehr schnell wieder. Kentin war ein Traum von einem Freund.
 

# Ich warte lieber auf dich. <3 #
 

Schrieb Alexy noch, bevor er sich auf dem Stuhl zurück lehnte und sich streckte. Marcus war das alles gar nicht wert, auch wenn er für Samstag noch eine Beschäftigung finden musste. Das Erste was ihm einfiel, war Rosalie, die er nach ein wenig shopping fragte und sogar eine positive Antwort bekam. So hatte er wenigstens ein paar Stunden Gesellschaft und abends konnte er Armin ein wenig nerven... wenn dieser zu Hause war. Da er das an einem Freitagnachmittag immer noch nicht war, machte sich Alexy schon ein paar Gedanken. Da steckte doch mehr dahinter? Wollte er nicht nur nach einem Spiel gucken?
 

Es war einfach seltsam, wie Armin sich verhielt und da er sein Bruder war, wusste er, wenn etwas anders war. Ihre Eltern waren in letzter Zeit auch sehr viel mehr aus dem Haus, da sie mit ihrer Arbeit so viel zu tun hatten. Einerseits konnte Alexy dieser Ruhe dankbar sein, andererseits war er eben ein sehr sozialer Mensch. Um sich nicht ganz so blöd vorzukommen, weil er auf Armin wartete, entschied er sich in sein Zimmer zu verschwinden und Kopfhörer aufzusetzen. Das war immer noch die schönste Beschäftigung, neben dem Shoppen gehen.
 

Irgendwann war Kentin endlich fertig alles herzurichten. Den Teddy versteckte er vorsichtshalber, wollte er den Evan nicht gleich auf die Nase binden. Sein Bett war zum Glück auch groß genug und er bekam eine zweite Decke von seiner Mutter, sowie ein Kissen. Fraglich war noch immer, wie sie das mit dem Schlafen machen sollten, dauerte es schließlich nicht mehr lange bis Evan kam. Aber es gab zumindest noch die Alternative, dass Kentin einfach auf dem Boden schlief, denn das war nichts Besonderes, wenn man mal auf eine Militärschule ging.



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