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My Golden Snitch

von

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In The Eye Of A Hurricane There Is Quiet

[JUSTIFY]Yuuri starrte gelangweilt an die Decke, als die Tür zum Krankenflügel geöffnet wurde. Ob wohl jemand vom Klatscher getroffen worden war? Der Krankenflügel lag zu weit vom Quidditch-Feld entfernt, als dass Yuuri etwas hätte verstehen können und so wusste er nicht, ob das Spiel schon beendet war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mom, bitte lass das”, JJ klang genervt. „Ich kann alleine laufen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Überrascht drehte Yuuri seinen Kopf zur Tür. Der Sucher und Kapitän der Gryffindor-Mannschaft, Jean-Jacques Leroy, wurde von seinen Eltern ins Zimmer getragen und auf das nächstbeste Bett gesetzt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„JJ, du bist gerade mehrere Meter in die Tiefe gestürzt und wurdest von mehreren Verlangsamungszaubern getroffen!”, erklärte Professor Leroy und strich ihrem Sohn die Haare aus der Stirn. „Du wirst dich von Ketty untersuchen lassen!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du bist was?” Überrascht setzte Yuuri sich auf und blickte die drei ungläubig an. „JJ, ist alles in Ordnung?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich bin immerhin aufgefangen worden, ehe ich auf den Boden geprallt bin”, meinte JJ grinsend. „Alles halb so schlimm!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Junge, das solltest du lieber Ketty entscheiden lassen”, meinte sein Vater, als die junge Heilerin, Madam Abelashvili gerade ankam.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]JJ murrte, ließ die Untersuchung der Heilerin trotzdem über sich ergehen, die mit der Zauberstabspitze über seinen Körper fuhr um etwaige Verletzungen aufzuspüren. Als sie sich schließlich wiederaufrichtete, blickten JJs Eltern sie erwartungsvoll und besorgt an und auch Yuuri ertappte sich dabei, wie er sich neugierig nach vorne beugte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Euer Sohn hat Glück im Unglück gehabt”, meinte sie schließlich mit einem leichten Lächeln. „Durch den Fall hat er einige kleine Prellungen abbekommen, die sich aber leicht wieder heilen lassen. Nichts, was ein Schwenker mit dem Zauberstab nicht sofort wieder hinbekommt.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also kann ich wiedergehen?” JJ war schon aufgesprungen. “Wenn alles okay ist mit mir, muss ich ja nicht hierbleiben.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich möchte dich trotzdem noch eine Nacht hierbehalten. Du bist gerade mehrere Meter vom Besen gefallen, du brauchst eine Nacht Ruhe. Keine Widerrede!”, fügte sie mit strengem Blick hinzu, als JJ widersprechen wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber, das Spiel?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir werden uns bereden und dann entscheiden, was mit dem Spiel ist”, erklärte Professor Leroy und tauschte Blicke mit seiner Frau. „Vor allem auch, wie wir mit dem jungen Plisetsky verfahren.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri zog scharf die Luft ein, als Yuris Name fiel und er blickte JJ verwirrt an. Dass Yuri den Gryffindor nicht ausstehen konnte, wusste jeder. Doch so wie die drei redeten, klang es beinahe so, als ob…[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mom. Dad! Er hat nichts getan. Ich bin ausgerutscht, als ich nach dem Schnatz greifen wollte, weil mein Besen nass und glitschig vom Regen war.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„JJ, sagst du das nicht nur, um ihn zu schützen?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ihr habt nicht gesehen, was vorgefallen ist. Wie wollt ihr also wissen, was passiert ist?” JJ runzelte verärgert seine Stirn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Genug jetzt!” Mit lauter Stimme trat Madam Abelashvili dazwischen. „Es ist nicht gut für JJ, wenn er sich aufregt.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Professor Leroy beugte sich nach vorne und drückte ihrem Sohn einen Kuss auf die Stirn. „Wir müssen uns jetzt mit unseren Kollegen treffen. Wenn du noch etwas brauchst, dann frag Ketty einfach, okay?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri blickte angestrengt auf seine Füße und versuchte nicht hinzuhören. Er wollte diesen Moment nicht stören, aber trotzdem brannten ihm Fragen auf der Zunge, auf die er so bald wie möglich eine Antwort wollte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es klopfte an der Tür und alle fünf Köpfe blickten auf, als ein Gryffindor den Krankenflügel betrat.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie geht es dir, JJ?”, fragte Leo de la Iglesia besorgt. „Wir machen uns wirklich Sorgen um dich.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Alles bestens!” JJ streckte grinsend Daumen und Zeigefinger in die Höhe, um so ein J zu formen. „It’s JJ-Style, schon vergessen?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Trotzdem wird Jean-Jacques die Nacht über hierbleiben”, erklärte Madam Abelashvili streng. „Und vor allem braucht er Ruhe nach dem, was geschehen ist. Also bitte, sag deinen Freunden, dass JJ keine Besuchszeit hat.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Alter, wie blöd. Werde schnell wieder gesund, okay?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich sagte doch, mir geht es fantastisch. Die sind alle nur übervorsichtig”, warf JJ ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay, das ist jetzt wirklich genug!”, entschied Madam Abelashvili streng. “Leo, Nathalie, Alain, raus mit euch!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh, kommen Sie”, murrte JJ. “Wenigstens fünf Minuten?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nein. Und wenn du noch weiter bettelst, lass ich dich das ganze Wochenende hierbleiben.” Kettys Blick war streng und unnachgiebig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist schon gut, JJ. Ich werde den anderen erzählen, dass mit dir alles in Ordnung ist. Sie machen sich alle ganz schön Sorgen um dich.” Leo lächelte ihm aufmunternd zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Danke dir. Oh, und noch etwas. Unternehmt nichts in Bezug auf Yuri. Er hat nichts gemacht. Ich bin selbst schuld, dass ich vom Besen gefallen bin. Und als euer Kapitän verbiete ich euch irgendwelche Alleingänge. Verstanden, Leo?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Leo sah für einen Moment so aus, als wolle er noch etwas anderes sagen, entschied sich dann aber dagegen. Er nickte einfach nur. Dann verließen er und JJs Eltern den Krankenflügel und Madam Abelashvili erklärte, sie wolle noch ein paar Nachforschungen anstellen, ehe sie selbst in ihr Zimmer ging.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was machst du hier, Yuuri?”, fragte JJ nach einigen Minuten Stille.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mir ging’s nicht so gut“, erklärte er zögernd. In Wirklichkeit hatte er die Nacht im Krankenflügel verbracht, nachdem Phichit ihn gestern Abend dazu gezwungen hatte, dort hinzugehen. Er hatte seinem Freund versprechen müssen, das Spiel nicht zu besuchen, denn Phichit machte sich zu viele Sorgen, dass es Yuuri nicht guttun würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ziemlich doof”, meinte JJ mitfühlend. „Aber wenigstens bin ich so nicht alleine hier. Ich würde hier eingehen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„“Hm.” Die Frage, was geschehen war, brannte Yuuri regelrecht auf der Zunge. Aber konnte er JJ wirklich danach fragen? Ein Teil seines Gehirns wollte noch immer nicht wahrhaben, was er sich zusammengereimt hatte über JJs Sturz.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kann ich dich was fragen?” Er blickte den anderen unsicher an. Yuuri bewunderte seine zuversichtliche, meist schon arrogante Art in Bezug auf sein Können als Sucher. Er selbst würde niemals so viel Selbstvertrauen haben. JJ war ein Jahr älter als er, doch er hatte Yuuri in seinem ersten Jahr gegen zwei ältere Ravenclaws verteidigt, als diese sich über ihn lustig gemacht hatten. Seitdem wechselten sie immer mal wieder ein paar höfliche Worte, wenn sie sich begegneten. Yuuri würde es nicht unbedingt als Freundschaft bezeichnen, dafür kannte er JJ nicht gut genug, aber er mochte den Gryffindor.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du willst wissen, was beim Quidditch-Spiel passiert ist?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, ja. Du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht willst.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ist schon gut. Besser du hörst es von mir als wenn du dir durch irgendwelche Gerüchte zusammenstrickst, was passiert ist.” JJ setzte sich auf und blickte dann auf seine Füße.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe was zu Yuri gesagt, was ich ihm definitiv nicht hätte sagen sollen. Aber er war so nah am Schnatz dran und ich wollte ihn irgendwie ablenken. Und dass war das einzige, was mir einfiel.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]JJ hob seinen Blick. Schuld und Vorwürfe standen ihm auf der Stirn geschrieben.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dass ich vom Besen gestürzt bin, ist allein meine Schuld. Aber jeder weiß, dass Yuri mich nicht wirklich mag und wenn sie alle denken, dass er schuld ist und von der Schule fliegt, kann ich mir das nie … ” Ihm brach die Stimme weg.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri war schockiert. Yuri wurde schnell wütend und er hatte sich schon öfters Strafarbeiten eingehandelt, weil er andere Schüler angeschrien und einmal sogar zum Heulen gebracht hatte, aber so sehr war der Jüngere noch nie ausgerastet. Und seit Yuri mit dem Slytherin-Hüter Otabek Altin befreundet war, hatte er einen viel entspannteren Eindruck auf Yuuri gemacht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wollte ihn nicht verletzen mit dem, was ich gesagt habe. Und wenn er meinetwegen von der Schule fliegt, kann ich mir das nie verzeihen. Ich bin doch selbst schuld an meinem Sturz!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann solltest du erzählen, was wirklich vorgefallen ist”, schlug Yuuri vor. “Nicht mir, aber bei der nächsten Schülerratssitzung.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]JJ schüttelte seinen Kopf. „Aber sie werden wissen wollen, was ich ihm gesagt habe und das kann ich nicht wiederholen. Da oben auf dem Besen haben nur wir beide gehört, was ich zu Yuri gesagt habe und ich will nicht, dass noch jemand davon erfährt. Es ist Yuris Entscheidung darüber zu reden.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber Yuri wird definitiv nicht darüber reden wollen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wird er nicht. Ich bin mir sicher, dass schon die ersten Gerüchte die Runde machen.“ JJ fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Fuck, es ist alles meine Schuld.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann entschuldige dich bei Yurio“, schlug Yuuri vor. JJ schnaubte ironisch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Selbst, wenn ich es täte, sie werden trotzdem Yuri die Schuld geben. Und er ist viel zu stolz, um meine Entschuldigung anzunehmen. Er hasst mich sicher für das, was ich gesagt habe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Da war etwas in JJs Stimme, dass Yuuri aufhorchen ließ. Er wusste, dass der Gryffindor Yuri bei jeder Gelegenheit mit herausfordernden Sprüchen und dergleichen zur Weißglut brachte. Aber gerade klang es so, als würde sich JJ ernsthaft um den Viertklässler sorgen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie es Yuri wohl ging?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri schlüpfte in seine Schuhe und schnürte sie dann zu. „Hast du eine Ahnung, wo er sein könnte?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Probier es mal in der alten Wildhüterhütte“, schlug JJ vor. „Aber wieso willst du das wissen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich gehe zu ihm“, erklärte Yuuri langsam. Ernsthaft, er war verrückt. Aber mit anzusehen, wie jemand vom Besen stürzte und dabei vielleicht sogar zu denken, man wäre schuld daran, hinterließ sicher seine Spuren. Er musste mit Yuri reden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er lächelte JJ noch einmal zu, dann verließ er das Krankenzimmer und eilte nach draußen. Die Wildhüterhütte lag am Rand des verbotenen Waldes. Wie der Name schon sagte, war es das Zuhause des Wildhüters, doch diese Aufgabe wurde seit Jahren vom Professor für Pflege magischer Geschöpfe übernommen, weshalb die Hütte nun leer stand. Es war nicht verboten, sie zu betreten und vereinzelt verabredeten sich Schüler dort, wenn sie ungestört Zeit miteinander verbringen wollten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dabei wusste er ja nicht einmal, ob Yuri überhaupt mit ihm reden würde. Es war merkwürdig. Wenn es um etwas ging, was Yuuri persönlich betraf, dann zog er es vor sich in sein Schneckenhaus zurückzuziehen und das Problem einfach zu ignorieren. So wie er Viktors Entschuldigung nicht hatte hören wollen. Doch wenn andere in Not waren, konnte Yuuri nicht anders als ihnen zu helfen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er erreichte die Hütte und war komplett durchnässt. Durch die verdreckten Fensterscheiben konnte er nichts sehen und so klopfte Yuuri zweimal gegen die Holztür.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuri, bist du da? Mach die Tür auf, bitte.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aus dem Inneren der Hütte drang unverständliches Gemurmel.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuri, können wir bitte reden? Nur reden, nicht mehr, versprochen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Verpiss dich, Katsudon!” Nun, immerhin wusste Yuuri jetzt, dass JJ richtig gelegen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er seufzte und entschied sich es noch ein weiteres Mal zu probieren. Alle guten Dinge waren drei, oder?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuri, du sollst wissen, dass ich für dich da bin. Nicht als dein Vertrauensschüler, sondern als dein Freund.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Stille antwortete ihm. Nach mehreren Sekunden entschied sich Yuuri schließlich zu gehen, als die Tür aufgeschlossen wurde und Otabek im Türrahmen stand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hey.” Otabek blickte ihm mit stoischem Ausdruck an und doch schwang Besorgnis in seiner Stimme.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Kann ich reinkommen?”, fragte Yuuri und Otabek trat zur Seite. Die Hütte sah noch immer genauso aus, als würde jemand sie bewohnen. Nur die dicke Staubschicht auf den Möbelstücken zeugte davon, dass sie verlassen war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuri saß mit angewinkelten Knien auf einem der Stühle am Tisch. Ein weiterer Stuhl stand direkt daneben - da musste Otabek bis eben gesessen haben. Nun lehnte er an der die wieder geschlossenen Tür.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri setzte sich auf einen weiteren Stuhl gegenüber von Yuri und schließlich ließ sich auch Otabek wieder nieder. Yuris Hand suchte nach seiner und Otabek blickte ihn besorgt an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe mit JJ gesprochen”, fing Yuuri schließlich an. „Er hat mir erzählt, was passiert ist.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuri hob seinen Kopf. Sein kinnlanges Haar fiel ihm wirr in die Stirn und seine Augen waren rot und geschwollen. Für einen kurzen Moment hatte Yuuri das Bedürfnis ihn in die Arme zu schließen. Aber er hielt sich zurück.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich fliege von der Schule, oder?”, fragte er mit zittriger Stimme. Yuuri schüttelte den Kopf.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„JJ ist dir nicht böse”, erklärte er. “Er lässt ausrichten, dass ihm leidtut, was er zu dir gesagt hat.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das sind doch gute Nachrichten, Yura.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sicher will er nur die richtige Gelegenheit abwarten um mich damit zu erpressen”, entgegnete Yuri leise.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er hat mir versprochen, dass er niemandem etwas erzählen wird.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tsk!” Yuri schnaubte verächtlich. „Als ob.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yura, wenn JJ es versprochen hat, dann glaube ich ihm. Er mag seine schlechten Seiten haben, aber JJ hält seine Versprechen”, warf Otabek ein.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und? Es geht bestimmt schon das Gerücht herum, dass ich ihn vom Besen gestoßen hätte. Die ganze Schule hasst mich. Wer weiß, was für Rachepläne die Gryffindors schon ausgeheckt haben?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„JJ hat ihnen verboten, etwas zu unternehmen”, warf Yuuri ein. “Ich kann dir nicht versprechen, dass nicht trotzdem jemand etwas versucht, aber…”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Stimmt. Du kannst es nicht. Also warum bist du überhaupt hier, Schweinchen?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich mache mir Sorgen um dich, Yurio”, erklärte Yuuri ruhig. “Was beim Spiel passiert ist, habe ich von JJ erfahren und ich kenne dich gut genug, dass du ihn nicht einfach so vom Besen gestoßen hättest. Egal, wie schnell du deine Geduld verlierst.” Er warf einen bedeutungsvollen Blick auf Otabek, der dazu übergegangen war, Yuris Haar zu streicheln, ehe er weitersprach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und mir ist aufgefallen, dass du in letzter Zeit viel ruhiger geworden bist. Jedenfalls, manchmal.” Wenn Otabek in deiner Nähe ist. Der Gedanke blieb unausgesprochen. Die Freundschaft der beiden tat Yuri gut, das war deutlich zu sehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Hmpf.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Yurio, du musst mir nicht sagen, was JJ zu dir gesagt hat. Aber ich muss von dir wissen, dass es dir wirklich leidtut, was du getan hast.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Bei Merlins Bart, ich habe doch nicht gewollt, dass er von Besen fällt. Aber ich war so wütend und hab’ einfach rotgesehen und jetzt…” Yuri brach die Stimme weg und er vergrub sein Gesicht wieder zwischen seinen Knien. “Wenn Opa erfährt, was ich getan habe, dann bricht es ihm das Herz. Und ich kann nicht zulassen, dass das geschieht…”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Etwas an Yuris Stimme ließ Yuuri aufmerksam werden. Er wusste nicht viel über Nikolai Plisetsky, nur dass er einst Leiter der Aurorenzentrale gewesen war und in den Ruhestand trat, um seinen Enkel großzuziehen. Yuri sprach immer in den höchsten Tönen von ihm. Die beiden standen sich sehr nahe.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yurio, geht es deinem Großvater gut?”, fragte er besorgt nach. Wenn mit Nikolai Plisetsky etwas nicht in Ordnung war, dann würde es Yuris Verhalten erklären.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich…”, entgegnete Yuri nach einigen Sekunden. “Außer, dass…”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er verstummte wieder. Dieses Mal war es Otabek, der das Wort ergriff.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich denke, du solltest Yuuri die Wahrheit erzählen!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bist du verrückt? Damit noch mehr Leute Bescheid wissen? Da kann ich es ja gleich im Tagespropheten veröffentlichen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich denke, dass du ihm vertrauen kannst. Er hat dich kein einziges Mal gedrängt, dass du ihm erzählst, warum du das getan hast. Er wird dich nicht verurteilen, genauso wenig wie ich dich verurteilt habe.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und warum drängst du mich dann dazu, dass ich es ihm sagen soll?” Yuri hatte sich auf dem Stuhl so hingesetzt, dass er nun Otabek ins Gesicht blickte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich dränge dich genauso wenig. Aber du denkst im Moment nicht richtig nach und ich will dir nur all deine Optionen aufzeigen”, sagte Otabek ruhig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du musst nicht, wenn du nicht willst”, warf Yuuri ein. „Ich bin mit Sicherheit auch die falsche Person, mit der du das besprechen solltest. Warum fragst du nicht Viktor? Dein Cousin kann dir bestimmt bei deinem Problem helfen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Lachend warf Yuri seinen Kopf in den Nacken. „Viktor weiß gar nichts und das ist auch besser so. Selbst wenn er es wüsste, das Einzige, was er machen kann, ist Onkel Evgenij um Hilfe zu bitten.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber wäre das denn so schlimm? Es ist nicht falsch, wenn man von anderen Leuten Hilfe bekommt”, warf Yuuri zögernd ein. Er wusste von Viktors Vater so gut wie gar nichts, nur, dass dieser im Zaubergamot saß.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja. Aber nicht, wenn es sich dabei um Onkel Evgenij handelt!” Yuri schnaubte verächtlich und Yuuri sah ihn verwundert an. Es war nicht zu leugnen, dass Yuri nicht gerade gut auf seinen Onkel zu sprechen war. „Er weiß nichts von unserer Lage und selbst wenn, dieses selbstgefällige Arschloch würde uns sowieso nicht helfen.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Denkst du nicht, dass du nicht etwas zu hart von deinem Onkel sprichst?”, fragte Yuuri vorsichtig nach.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du kennst Evgenij nicht, oder?” Yuri blickte ihn fragend an und Yuuri schüttelte seinen Kopf. „Aber dass die Nikiforovs zu den unantastbaren achtundzwanzig gehört, das weißt du doch wenigstens?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri bejahte die Frage. Sie hatten im Unterricht letztes Jahr einmal über die Familien gesprochen, deren Stammbaum nur aus Reinblütern bestand.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Evgenij ist stolz darauf, ein Reinblut zu sein. Totaler Schwachsinn, aber mich fragt ja niemand. Aber, er ist von der alten Sorte Reinblut.” Yuri biss sich zögernd auf die Lippe und warf Yuuri dann einen schuldbewussten Blick zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du meinst, er hat etwas gegen Muggelstämmige?”, schlussfolgerte dieser.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Richtig. Er würde niemals offen zugeben, dass er etwas gegen sie hat. Aber wenn man ein Auge darauf hat, wie er mit verdächtigen Muggelstämmigen oder auch Halbblütern verfährt, dann fällt es einem schon auf. Und dadurch, dass mein Vater irgendein daher gelaufener Muggel ist, den meine Mutter aufgerissen hat, sind wir seit vierzehn Jahren bei ihm unten durch. Nicht, dass die Öffentlichkeit etwas davon weiß. Nach außen sind wir eine glückliche Familie, aber wenn man ihn um Hilfe bitten würde, braucht man absolut nichts zu erwarten.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das ist schrecklich, Yuri.“ Yuuri hätte nie gedacht, dass Viktors Vater so denken würde. Und was war dann erst mit Viktor?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Waren seine Flirtversuche mit Yuuri im Grunde nur dazu da, um sich über ihn lustig zu machen?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri runzelte seine Stirn. Nein, er durfte jetzt nicht daran denken. Yuri war wichtiger.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay. Ich verstehe, dass du Viktor nicht um Hilfe bitten möchtest“, meinte er schließlich. „Aber vielleicht gibt es jemandem vom Lehrpersonal mit dem du darüber reden kannst? Vielleicht können sie dir helfen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sie wissen doch schon Bescheid“, entgegnete Yuri mit schwacher Stimme und senkte erneut seinen Kopf. „Es betrifft nicht nur mich, sondern auch meinen Großvater. Und er ist alles, was ich noch habe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Worte ließen Yuuri hellhörig werden. Yuri sprach selten von seinen Eltern. Seinen Vater kannte er nicht – es war ein Muggel, den seine Mutter abends in einer Bar kennengelernt hatte und seine Mutter hatte früher als Quidditch-Profi gespielt. Sein Großvater war Yuris wichtigste Bezugsperson. Über seine Mutter redete er jedoch nie. Yuuri wusste nur, dass sie irgendwo im Ausland lebte und nur selten nach Großbritannien kam um ihren Sohn und ihren Vater zu besuchen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und deine Mutter? Ist mit ihr alles okay?“, fragte er zögernd. Yuri blickte auf, sein Auge zuckte wütend und er wollte aufspringen, als Otabek seine Hand auf Yuris Schulter legte. Und diese eine bedeutungslose Berührung reichte aus, um Yuri wieder zu beruhigen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Großvater und ich hatten seit Monaten nichts mehr von ihr gehört. Das war typisch für sie, von daher hatte ich mir nichts weiter dabei gedacht. Aber dieses Mal…“ Seine Stimme brach weg.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuri, du musst es mir nicht erzählen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Halt die Fresse und sag mir nicht, was ich zu tun habe!“, meckerte Yuri ihn an. „Es ist uns erst aufgefallen, als wir für das neue Schuljahr in der Winkelgasse einkaufen waren und in Gringotts Geld holen wollten.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuris Augen weiteten sich vor Schock, als er realisierte, was Yuri ihm dort gerade erzählte. “Aber, dein Großvater war doch Auror”, sagte er verwundert. Sollte man als so jemand nicht über genug Geld verfügen?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Das hat meine Mutter nicht daran gehindert, unseren Banktresor so gut wie leerzuräumen. Und sie gehörte zur Familie, also gab es für die Kobolde keinen Grund nachzuforschen. Mein Opa hatte schon immer nur das Nötigste von seinem Geld behalten. Einen großen Teil hat er immer für wohltätige Organisationen gespendet. Es war immer genug für uns beide da, ohne dass wir am Hungerstuch nagen mussten. Aber jetzt…”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dieses Mal widerstand Yuuri dem Drang nicht, stattdessen beugte er sich nach vorne und zog den überraschten Yuri in eine Umarmung. Yuri grunzte verärgert, schimpfte, dass er ihn loslassen solle, und doch machte er keine Anstalten sich aus der Umarmung zu befreien.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„JJ muss es von seinen Eltern aufgeschnappt haben. Und dann hat er mir zugerufen, dass ich ja den Schnatz verkaufen kann, um für etwas Geld zu sorgen. Und ich habe rotgesehen und eigentlich wollte ich ihn nur aus der Bahn stoßen, und dann… er ist gefallen. Ich wollte ihn auffangen, aber er ist gefallen und wir waren so hoch und alles war nass und so glitschig und… er hätte…“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es ist nicht deine Schuld“, flüsterte Yuuri ihm zu. „Es war ein Unfall. Mach dir keine Gedanken darüber.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ugh. Du bist so ein Hufflepuff!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Soll das eine Beleidigung oder ein Lob sein?”, fragte Yuuri grinsend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mir egal. Such dir was aus.” Yuri lehnte sich mit verschränkten Armen vor der Brust nach hinten und doch waren seine Wangen leicht gerötet vor Dankbarkeit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri überlegte, wie er Yuri am Besten helfen konnte. Geld hatte er definitiv nicht. Als Muggelstämmiger bekam er ein Stipendium in Hogwarts und das Geld, was man ihm für Kleidung, Bücher und Materialen auslieh, musste er zurückzahlen, wenn er eine Arbeitsstelle gefunden hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Trotzdem musste es einen Weg geben.[/JUSTIFY]
 

~*~

 

[JUSTIFY]Yuuri hielt sein Versprechen. Nachdem Yuri und JJ beide versichert hatten, dass es ein Unfall gewesen war und keinerlei böse Absichten dahintersteckten, hatten sich die acht Vertrauensschüler sowie die beiden Schulsprecher zusammengesetzt und eine Strafe ausgehandelt, für die die Mehrzahl gestimmt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben uns beraten und sind zu einer Entscheidung gekommen“, fing Yuuko langsam an und der Viertklässler blickte sie nervös an. „JJ hat erklärt, dass er ebenso Schuld an dem Geschehen ist und du hast gezeigt, dass du das, was auf dem Quidditch-Feld passiert ist, zutiefst bedauerst. Doch euren beiden Erzählungen nach wäre es nicht zum Sturz gekommen, wenn du JJ nicht attackiert hättest. Aufgrund der Witterungsverhältnisse können wir jedoch davon ausgehen, dass der Sturz wirklich ein Unfall gewesen ist. Du wirst keinen Eintrag in deine Schülerakte bekommen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuris Gesichtsausdruck entspannte sich zum ersten Mal seit Beginn der Verhandlung. Yuuri senkte seinen Blick. Sie hatten lange darüber diskutiert, ob es nicht doch irgendwelche Konsequenzen für den jungen Viertklässler geben sollte. Am Ende hatten sie sich dafür entschieden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuko schüttelte leicht ihren Kopf und gab dann Viktor ein Zeichen, dass er fortfahren sollte. Sie und Yuuri hatten vergeblich versucht die anderen vom Gegenteil zu überzeugen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aufgrund der Umstände werden wir dich vor die Wahl stellen. Es wird keinen Eintrag in deiner Schülerakte geben oder aber du erklärst deinen Austritt aus der Hufflepuff-Mannschaft.“ Viktors Stimme war neutral und Yuuri fragte sich, was wohl in ihm vorging. Während der Diskussion war er ruhiger gewesen als sonst. Seit dem Vorfall auf dem Quidditch-Feld waren einige Wochen vergangen und sie hatten bisher kein einziges Wort mehr miteinander gewechselt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das könnt ihr nicht tun!“ Wütend war Yuri aufgesprungen. „Ihr wollt mir wirklich verbieten, Quidditch zu spielen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nicht für immer“, entgegnete Yuuko beschwichtigend. „Nur für den Rest deines vierten Schuljahres.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuri würde niemals auf Quidditch verzichten. Aber ein Eintrag in der Schülerakte, dass er angeblich einen anderen Spieler vom Besen gestoßen hätte, würde seiner Karriere noch mehr schaden, als wenn er für mehr als ein halbes Jahr aussetzte. Kein Team würde ihn dann noch aufnehmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es gab nur eins, wofür sich der Viertklässler entscheiden konnte.[/JUSTIFY]



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