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Ein Date am Meer

Level 1
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Ein böser Schnitt

„Hey, Alter... das macht irre viel Spaß...“ Seiya sah seinen besten Freund an, wie dieser klatschnass aus dem Meer kam. Unter seinem Arm hatte er sich das Surfbrett geklemmt, von welchem er eben sicher das hundertste Mal runter gefallen ist.

„Sieht mir aber nicht so aus...“ Taiki senkte sein Buch, in dem eben gelesen hatte. Seiya seufzte. Wieso ließen ihn seinen Freunde nicht einfach ruhe? Warum mussten sie ausgerechnet am dem Strand abhängen, wo er arbeitet?

„Du hast doch vom Surfen keine Ahnung“, moserte Yaten und streckte dem Großen Mann die Zunge raus. Taiki legte sein Buch zur Zeit und nahm sich die Sonnenbrille von der Nase.

„Als hättest du mehr Ahnung davon“

„Bitte Jungs... ich brauch den Job...“ unternahm Seiya den Versuch, den aufkommenden Streit zu unterbinden.

„Eindeutig... ich bin schon gesurft“, sagte Yaten und lächelte siegessicher. Taiki stand auf und Seiya gab es auf. Die beiden würden jetzt erst in Fahrt kommen. Er konnte nur hoffen, dass diesmal nichts zu Bruch ging. Er hörte seinen beiden Freunden schon gar nicht mehr zu, was sich als Fehler herausstellte. Seiya sah nicht, wie Yaten ausholte um irgendwas zu veranschaulichen und wäre er nicht ausgewichen, dann hätte Yaten ihm sicher eine gelangt und das Tablett, welches er gerade balanciert wäre ihm runter gefallen.

Letzteres konnte er aber dann doch nicht verhindern. Die Gläser fielen klirrend zu Boden. Seiya fluchte und warf seinen beiden Freunden wütende Blicke zu. Diese waren sofort still und Taiki setzte sich seine Brille wieder auf.

„Komm wir helfen dir“, bot Yaten an der sein Surfbrett schon zur Seite stellte.

„Nicht nötig... geht einfach...“, murrte er sauer und kniete sich hin, übersah aber eine Glasscherbe die sich in sein Schienbein bohrte.

„Autsch...“

„Was ist denn hier los?“ Seiya sah vor seinem inneren Augen schon, wie der Junior Chef ihm die Kündigung vorlegte und dabei wollte er diesen Sommer für eine neue Gitarre sparen. Seine beiden Freunde waren schon auf und davon, als diesen den Chef gesehen hatten. Klar, dann konnten die beiden zusammen halten. Jetzt wo er sich brauchen konnte. Im Grunde war sein Chef ein netter Student, der bei den Mädchen sehr gut ankam. Seinen Eltern gehörte die Standbar wo er diesen Sommer einen Aushilfsjob ergattern konnte. Viel wusste er nicht über ihn. Nur das er Student ist, gut aussah und aus irgendeinem Grund machte es ihm Spaß ihn zu ärgern und quälen. Seid seinem ersten Tag stand ihm der Junior auf den Füßen und egal wohin er ging, Seiya wurde das Gefühl nicht los, dass er immer unter der Beobachtung von ihm stand.

„Mir sind ein paar Gläser runter gefallen...“ Seiya sammelte, ungeachtet seiner Verletzung, die Scherben auf. Was er noch von seinem Chef wusste war der Name. Er hieß Mamoru und war 24 Jahre alt.

„Das werden wir dir vom Lohn abziehen.“ Das war ihm schon klar gewesen. Seiya nickte brav und murmelte eine Entschuldigung. Mit der Hand voll mit Scherben erhob er sich. Die Scherbe in seinem Bein würde er gleich in der Küche raus ziehen.

„Du hast dich verletzt“ stellte Mamoru fest und Seiya war erstaunt dass er so aufmerksam war. Er zuckte mit der Schulter und wollte nur die Scherben loswerden, aber Mamoru hielt ihn an der Schulter fest.

„Bunny... komm mal bitte her...“ Seine Kollegin angelaufen. Seiya mochte sie, auch wenn sie die wandelte Katastrophe auf zwei Beinen war. Warum sie überhaupt noch hier arbeitet wusste er nicht. Es verging kein Tag, an dem sie kein Chaos anrichtete. Seiya wollte sich gar nicht an die ganzen Vorfälle erinnern.

„Was gibt es Mamoru?“ Mit ihren großen blauen Augen blickte sie ihn an. Seiya wusste, dass sie auf seinen Chef stand aber er konnte sich nicht vorstellen, dass dieser ihre Gefühle erwidert.

„Räum bitte die Scherben weg. Seiya ist verletzt. Ich nehme ihn mit“

Was Moment? Wie er nimmt ihn mit? Geschockt ließ er zu, wie Bunny ihm die Scherben aus der Hand nahm und damit zum nächsten Mülleimer lief. Mamoru dagegen packte ihn bei der Hand und zerrte ihn hinter sich her. Langsam, da die Scherbe in seinem Bein doch schon schmerzte, aber energisch genug, dass er deutlich zeigte, dass er keinen Widerstand duldete. Widerwillig folgte Seiya ihm, versuchte dabei seine Hand zurück zubekommen, aber Mamoru hielt sie fest im Schraubstock. So fügte er sich in sein Schicksal.

Mamoru führte oder zog ihn, über den Standstrand hinauf zur Straße. Seiya wusste, dass die Chibas ein Anwesen gegenüber vom Strand besaßen. Arm war die Familie nicht. Sie reichten grade die Straße, als die Scherbe rutschte und aus seinem Bein fiel. Seiya stöhnte, als die Welle des Schmerzes durch seinen Körper wanderte und Mamoru blieb stehen.

„Geht es oder soll ich dich tragen?“ Das gehässige Grinsen konnte er sich sparen. Wobei es nicht das war, was Seiya nicht antworten ließ. Schon öfter hatte er bemerkt, wenn Mamoru ihn an sah, dass in seinen Augen ein seltsames Glitzern funkelte. Ihm wurde jedes Mal sehr unwohl dabei, so wie jetzt auch gerade, Dabei waren die Augen von ihm recht schön. So blau wie der Ozean. Seiya konnte schon verstehen, warum sich alles Mädchen die Hals nach verrenkten.

Mamoru ließ seine Hand los und er war sehr froh darüber, doch erkannte er die Gefahr nicht in die er schwebte. Mamoru trat einen Schritt, viel mehr waren es auch nicht. Das Glitzern in seinen Augen feuriger und bevor Seiya irgendwas sagen oder unternehmen konnte, wurde von ihm auf die Arme gehoben und wie eine Braut an ihrem Hochzeittag über die Straße getragen.

„Lass mich runter... was soll das... Hast du eine Meise?“ Seiya tobte wild in starken Armen, die ihn mühelos hinauf trug, bis zur großen Doppeltür des Anwesen welches die Chibas bewohnten.

„Zappel nicht so, sonst fällst du runter...“, meckerte Mamoru. Seiya war es aber schweiß egal ob er runter viel oder nicht. Von einem Mann getragen zu werden war so eines der letzten Dinge die er machen wollte.

Seiya hörte erst mit dem Gezappel auf, als Mamoru über die Schwelle trat und sie in das kühle Anwesen traten. Schon oft hatte er sich gefragt wie das imposante Gebäude von innen aussehen möge, aber die Wahrheit kam seiner Vorstellung in kein bisschen nach. Überall lag Staub und hingen Spinnweben.

Der Teppich der durch scheinbar einmal durchs ganze Haus führte, ließ nur noch erahnen das er mal rot gewesen ist. An zu vielen Stellen war ausgebleicht und zerrissen. Die Treppe, die hinauf in den ersten Stock führte, wirkte auch als habe sie bessere Zeit gesehen.

„Kannst du laufen oder darf ich weiter durch die Gegend tragen Prinzessin“ Seiya kehrte aus der schrecklichen Welt, in die man ihn gerade katapultiert hatte zurück.Fassungslos sah er Mamoru an und nickte. Dieser ließ von seinem Arm aber das auftreten tat so weh, das er sich an der Schulter von Mamoru festhielt.

„Was ist mit dem Haus?“

„Das steht schon seid Jahren leer“, meinte Mamoru und kurz legte sich ein trauriger Schatten über sein sonst so fröhliches Gesicht. Weiter ging er nicht drauf ein und begann Seiya vorsichtig zur Treppe zu führen.

„Bist du dir sicher, das die nicht sofort einstürzt?“

„Mach dir keine Sorgen...“ Leichter gesagt als getan. Eine große Wahl hatte er nicht unbedingt und so humpelte er, mit Mamorus Hilfe, die Treppe hinauf. Im ersten Stock sah es dann schon mal besser aus. Der Teppich war erneuert worden. Kein Staubkorn lag herum und nirgendwo hingen Spinnweben.

„Ich beginne gerade damit das Haus zu renovieren. Mein Zimmer und meine Etage ist schon fertig. Auch der zweit Stock ist soweit Bezugs bereit.“ Sie blieben vor einer Tür stehen und Seiya bekam Bauchschmerzen. Warum hatte Mamoru ihn eigentlich mit hierher genommen. Nur weil er sich geschnitten hatte? Das hätte man auch an Ort und Stelle mit einem Pflaster erledigen können.

Wer hier wohl mit einziehen soll?

„Setz dich aufs Bett...“ Seiya gehorchte. Das Zimmer von Mamoru wirkte nicht wie das eines Studenten, fand er. Mehr als Bett, das groß genug für zwei war, stand dem Fenster gegenüber an der Wand. Den Rest der Wand nahm ein Kleiderschrank ein. Gegenüber befand sich das große Fenster, welches den Blick auf den Garten erlaubte. Schräge. Gegenüber der Tür stand ein Schreibtisch mit Computer sonst war die restliche Wand Fläche mit Regalen versehen worden in den viele verschiedene Bücher standen.

Auf einigen konnte er entnehmen das sie sich mit Medizin beschäftigten. Einige Roman der Klassischen Literatur fand er auch. Mamoru schien viel zu lesen und zum ersten mal fragte er sich, was er wohl studierte.

„Und gefällt es dir?“ Seiya zuckte mit den Schultern. Sein Zimmer sah anders aus. Überall stapelten sich seine Kleider, Musik CDs lagen ebenfalls herum. Poster von Bands und Sängerinnen hingen an den Wänden und dann war da noch seine kaputte Gitarre, die ordentlich auf ihrem Platz stand.

„Was studierst du eigentlich?“ Seiya viel gerade auf, dass er ihm schon die ganze Zeit mit Du ansprach. Das war immer noch ein Chef und den sollte er eigentlich Siezen.

„Medizin“ und hielt triumphierend den Erste Hilfe Kasten hoch.

„Dann willst du Arzt werden?“

„Ja... da war schon immer mein Traum gewesen...“ Mamoru kniete sich vor Seiya hin und nahm als erstes einen feuchten Lappen in die Hand. Behutsam tupfte er das getrocknete Blut weg und Seiya erfüllte eine seltsame Wärme.

„Was ist eigentlich mit dem Haus los? Warum renovierst du es? Was ist mit deinen Eltern?“ Mamoru hielt inne. Dann nahm er das Desinfektionsmittel und träufelte etwas davon auf einen weißen Tupfer. Erst dann antwortete er: „Meine Eltern sind vor einigen Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen“

Seiya schwieg. Er kam sich gerade sehr dumm vor. Warum hatte er gefragt? Es ging ihn doch gar nichts an. Verlegen blickte er sich in dem Zimmer um, in dem es außer Bücher nichts zu sehen gab.

Ein brennender Schmerz kroch sein Bein hoch und Seiya fluchte ungewollt. Mamoru entschuldigte sich und dann tat er etwas, was Seiya aus der Fassung brachte. Er beugte sich vor und küsste die kleine Schnittwunde, die doch größter war als Seiya angenommen hatte.

„Was tust du da...“ Erschrocken zog er das Bein weg, jedenfalls hatte er das vor gehabt. Aber Mamoru hielt sein Fuß fest. Seiya wurde zunehmen unwohl er und er wollte nur noch raus.

„Ich beobachte dich schon lange...“ flüsterte der Mann vor ihm, dessen sanfte Lippen über sein Bein glitten und kleine Wellen durch seinen Körper jagten. „Du hast keine Freundin oder?“

„Nein... derzeit bin ich Solo“ Warum sagte er ihm das. Mamorus andere Hand, strich das andere Bein hinauf und Seiya musste tief einatmen um nicht die Beherrschung zu vielen.

„Magst du nur Frauen?“ Seiya gefror das Blut in den Adern. Ob er nur auf Frauen stand? Mamoru küsste gerade einen Körperteil von ihm der nicht so recht wusste ob er damit einverstanden ist oder nicht. Jedenfalls freute sich dieser über die Aufmerksamkeit.

„Ich weiß nicht.. bisher schon... ich meine... warum sollte ich... Herr Gott was machst du da?“ Mamoru schob seine Beine weit auseinander und das er mit Leichtigkeit an einen Punkt gelangte, den sonst eher wenige, vorzugsweise weibliche Individuums, zu sehen bekamen. Mit der Zunge fuhr Mamoru über den dünnen Stoff seiner Hose. Der Schnitt war vergessen und Seiya hatte alle Mühe zu verstehen was hier gerade abging?

„Du gefällst mir...“

„WAS?“ Mamoru hörte auf seinen Freund zu wecken, der doch recht schon wach war, und sah ihm direkt in die Augen. Wieder dieses Glitzern in den Augen und er bekam ein sehr beklemmendes Gefühl in der Brust.

„Seiya...könntest du dir vorstellen mit mir zusammen zu sein?“ Irgendwo in ihm legte sich ein Schalter um. Egal ob das nun sein Chef war oder nicht. Das ging hier eindeutig zu weit. Mit einem kräftigen Tritt verschaffte er sich Platz und so schnell er konnte rannte er zur Tür hinaus. Die Antwort sollte dieser wohl verstehen. Seiya besann sich dann aber und kehrte nochmals zum Zimmer zurück. Mamoru saß auf dem Boden und blickte ihn an, als zurückkehrte.

„Du stehst auf mich?“

„Sieht wohl so aus“ lachte Mamoru bitter

„Warum quälst du mich dann immer? Ärgerst mich wo du nur kannst? Lässt mich in der schlimmsten Sonne draußen pusten. Hast mir verboten dem Meer auch nur zu nahe zu kommen. Abkühlung ist nicht gestattet, solange ich für dich arbeite...“

„Ich mag dein gequälten Gesichtsausdruck“ Eine einfache Erklärung, die Seiya so gar nicht passte. Wütend ging er auf Mamoru zu. Dieser sah zu ihm auf und irgendwie gefiel es ihm, wie Mamoru so da saß. Die ganzen Schindereien und Stichellein, die er seid dem ersten Tag erleben durfte, waren nur, weil dieser Typ auf ihn stand? Ihn hätte es schlimmer treffen können, Chaosbunny hätte auf ihn stehen können.

„Aber dein schmerzverzerrtes Gesicht von eben, gefiel mir noch viel besser.“ Mamoru strich mit sanften Druck über seine Wunde und er verzog das Gesicht. Es gefiel ihm überhaupt nicht, dass ein Teil von ihm darüber freute und den Schmerz sogar begrüßte. So als habe er nur darauf gewartet, das jemand herausfand wie man den richtigen Schalter fand.

Mamoru schien sich damit auszukennen nur Seiya wusste nicht ob er auf Männer stand? Noch nie hatte er einen berührt, jedenfalls nicht so und wurde auch noch nie berührt. Geküsst hatte er bisher auch nur Mädchen. Mamorus Zunge fuhr über die Schnittwunde und ein Zittern ging durch seinen Körper. Dieser schien genau zu wissen, was er wollte.

„Ich hatte noch nie etwas mit einem Mann...“, sagte er und krallte sich in Mamorus Schulter. Dieser kam lachen auf die Beine und schlang einen Arm um seine Hüfte.

„Das können wir ändern...“

Seiya war sich nicht sicher ob er das wirklich so wollte, aber konnte er jetzt noch zurück? Ging das nicht alles viel zu schnell und eigentlich liebten sie sich doch gar nicht...

„Ein Date...“ sagte Seiya und stoppte ihn

„Ein Date?“ Mamoru verzog die Augenbrauen

„Ja.. nach meiner Arbeit.. am Meer...“

Mamoru zog ihn dichter an sich und Seiya konnte einen viel zu guten Blick auf die breite Brust werfen. Dieser Mann war unglaublich und dazu noch gut gebaut. Reich und dazu noch sein Chef. Hier war eindeutig etwas Falsch...

„Das klingt verlockend...“ grinste dieser und Seiya kam sich vor als würde hier grundlegend etwas falsch laufen. „dann freue ich mich auf das Date...“

Seiya fühlte warme Lippen auf seinen. Ein Knoten der in seinem inneren Platzte und ganze viele ungewohnte Schmetterlinge frei ließ.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  EL-CK
2018-05-31T13:39:47+00:00 31.05.2018 15:39
Schöne Story... Und passend zum Wetter XD


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