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Götterdämmerung (Leseprobe)

von

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Schatten der Vergangenheit

Prolog – Schatten der Vergangenheit

 

 

Es war ein Zeitalter der Dunkelheit. Horden der dunklen Kreaturen hatten die Welt überschattet und nahmen ihr jegliches Licht und Hoffnung.

Die Bewohner des Planeten versuchten in ihrer Verzweiflung sich den alptraumhaften Wesen entgegen zu stellen, doch jeder erbitterte Kampf endete in einer vernichtenden Niederlage, ihnen blieb nur der Tod und die Verzweiflung.

Die letzten Überlebenden – egal ob Menschen, Halbwesen oder Tiere und Bestien –

sie flüchteten sich in die letzten Stätten, welche noch unter ihrer Herrschaft standen.

Orte die sie als Sicher ansahen, auch wenn es nur Wunschdenken war.

 

Sie beteten. Beteten dass sie gerettet werden würden – doch der Geist des Planeten, Gaia, der sie seit jeher beschützt hatte, war fort. Er erhörte ihre Gebete schon lange

nicht mehr. Man sagte, dass er im Kampf gegen die Dunklen fiel, als diese über seinen Planeten hereinbrachen wie eine Heuschreckenplage.

Wie Gift breitete sich die Hoffnungslosigkeit in den Herzen der Lebenden aus und

zerfraß sie – zurück blieb nur Angst und Tod.

 

Als es schien dass alles Leben kurz vor der Auslöschung stand, geschah es.

Ein letztes Mal beteten diejenigen, die noch Hoffnung in ihren Herzen trugen.

 

Doch dieses Mal wurde ihr Flehen erhört.

 

Zwei Götter - wie Schwerter durchschlugen sie die Dunkelheit und all ihre Kreaturen.

Ein göttliches Zwillingspaar dass sich gegen die Dunklen erhob um das verbleibende

Licht dieser Welt zu retten. Es waren Junggötter der Dämmerung – und mit dem dem Anbruch des neuen Tages reinigten sie die Welt von allem Übel.

 

Yugure, die Abenddämmerung - langes rotes Haar und wache Augen, ein sanftes braun wie das Fell eines Reh's. Makellose Haut wie Elfenbein. Eine zarte Blume im ihrem Haar, welche ihre Anmut nur noch stärkte.

Ihre Magie lies einen Hagelsturm aus Kristallen auf ihre Feinde niederregnen.

Sanft wie eine Blüte, doch ein standhaftes Herz.

 

Yoake, die Morgendämmerung - blondes, wildes Haar und entschlossene grüne

Augen. Seine gebräunte Gestalt schlug mit einem riesigen Bihänder Schneisen durch

die Horden der Dunklen frei. Doch für all jene, die er rettete strahlte sein schönstes

und liebevollstes Lächeln. Gnadenlos gegenüber seinen Feinden doch voller Liebe für

die, die ihm am Herzen lagen.

 

Als der letzte der Dunklen Herrscher, die große Schlange fiel kamen die göttlichen Zwillinge zur Ruhe. Der unzähligen Schlachten müde, beschlossen sie in dieser Welt

zu verweilen – und wurden als Retter von all jenen verehrt, die diesen zerstörten Planet ihre Heimat nannten. Es würde Jahrhunderte dauern, bis die Narben der Welt verheilen würden – doch so lange die Götter bei ihnen sein würden, traten die Überlebenden des Dunklen Zeitalters voller Hoffnung in das zurück eroberte Licht.

 

 

Aylon blätterte in den staubigen Schriften und Büchern und seufzte schwer. Die Dokumente waren alt und staubig, doch es gab kaum Überlieferungen aus der Schlacht des Dunklen Zeitalters, die den meisten nur als „Götterdämmerung“ bekannt war.

Entweder war die Tinte bereits so verblasst, dass sie kaum noch sichtbar war oder die Seiten lösten sich unter der Berührung seiner Finger schon auf.

Entnervt klappte er das zerfallende Buch schwungvoll zu und wirbelte dabei eine kleine Staubwolke auf. Hustend versuchte er den Staub fort zu wedeln.

 

Seine erfolglose Suche nach Hinweisen bereitete ihm Kopfschmerzen. Ein pulsierender Schmerz zog sich gefühlt von seinem linken Auge durch seinen ganzen Schädel und er glaubte dass er bald bersten müsste.

„Verdammter Mist...“ fluchte der blasse junge Mann, während er sich in seinen Stuhl zurücklehnte und seine schmerzenden Schläfen massierte.

Es dauerte eine Zeit lang, doch der Schmerz lies nach. Es war eine anstrengende Zeit und Momente der Ruhe wie dieser waren selten. Sein Körper war von all dem erschöpft, doch er konnte sich keine Auszeit erlauben – dafür hing zu viel von dem Gelingen seiner Aufgabe ab.

 

Sein Blick lag auf der Unordnung, die in seinem Zelt herrschte. Überall lagen alte Bücher und Schriftrollen, sein Mantel lag einfach über seiner Liege geworfen. Seine Rüstung lag ebenso achtlos auf einer alten Holzkiste, nur sein Schwert steckte säuberlich in seiner Scheide und lag auf einigen Decken gebettet.

Eigentlich verachtete er Kämpfe und Kriege, doch es waren keine Zeiten, in denen man sich davon beeinflussen lassen konnte. Wenn man etwas beschützen wollte, musste man dafür kämpfen, notfalls auch töten.

 

Seinen Kopf auf seinen Armen gebettet, starrte er ins Leere und beobachtete die Staubkörner, die in dem Dämmerlicht des Zeltes auf und ab tanzten.

Grübelnd strich er sich durch sein dunkles violettes, fast schwarzes Haar welches ihm stufig in den Nacken und in sein zartes Gesicht fiel.

 

Die Alten, die damals gelebt hatten und voller Hoffnung diese Schriften geschrieben hatten und gehofft hatten dass alles gut werden würde…

Sie hatten sich getäuscht. Es waren 1000 … oder 1200 Jahre gewesen, in denen der Segen der Zwillingsgötter das Land hatte neu erblühen lassen. Sie hatten einen Teil ihrer Macht den Wesen dieser Welt überlassen, auf dass sie neu erstarken würden. So entstanden Engel, Dämonen und all jene Wesen, die dazwischenliegen. Es ging auch einige Jahrhunderte gut, alle lebten in Frieden und Harmonie – die Schrecken des Dunklen Zeitalters waren nicht mehr als Schatten der Vergangenheit.

 

Doch nur weil etwas vergessen wurde, war es nicht verschwunden. Es geschah so schleichend dass es kaum bemerkbar war, doch die Dunkelheit erwachte erneut in den Herzen. Und dann geschah es ohne jede Vorwarnung. An diesem schicksalhaften Tag vor 15 Jahren brach die Dunkelheit aus den Herzen derer, die Yugure ihre Macht verdankten hervor und metzelten die Wesen Yoakes nieder.

Die Götter selbst zeigten sich nicht und erhörten auch nicht das Flehen ihrer Schützlinge. Yoakes Macht erlosch mit einem Mal und somit waren auch seine Schützlinge ihrer Kräfte beraubt. Kraftlos konnten sie ihrer Vernichtung nichts entgegensetzen und wurden von Angesicht dieser Welt getilgt.

Yugure erschien ihren Günstlingen, welche wieder zu Sinnen gekommen waren und beanspruchte den Planeten für sich und erhob die stärksten unter ihren Anhängern zu ihren weltlichen Vertretern. Sie sollten ihre Herrschaft über die Welt sicherstellen. Ihren Thron schützen, der auf einem Meer aus Blut von Unschuldigen Seelen erbaut war.

Und erneut war die Welt dabei in die Finsternis zu fallen.

 

Aylon konnte sich erinnern. Sicher, er war auch erst sieben oder acht Jahre alt gewesen, aber in der Stadt in der er lebte waren auch einige Engel gewesen – Wesen mit gefiederten, mächtigen Schwingen, die ihren Segen von Yoake erhalten hatten. Es gab auch einige Günstlinge Yugures, Dämonen und andere Wesen, doch es war ein friedliches Zusammenleben und alle halfen einander.

 

Da war dieses kleine Engelsmädchen dass mit dem er immer gespielt hatte, wenn er es schaffte sich von zu Hause fort zu schleichen. Sie war damals ebenfalls getötet worden. Er hatte es nicht verstanden… und er hatte nichts tun können um sie zu retten. Die Kreaturen Yugures hatten die Wesen ihres Bruders angegriffen und getötet. Ohne jegliche Vorwarnung hatte sich ein normaler Sommertag in ein Blutbad verwandelt.

Doch selbst er als Kind hatte gemerkt dass etwas im Argen lag. Diese Dämonen, die plötzlich so wirkten als hingen sie an den Fäden eines Puppenspielers... Sie hatten nur Engel und Halbengel getötet und jene andere, die sich in ihren Weg stellten.

Und mit einem Mal, als wären sie aus einer Trance erwacht, hatten sie mit Panik in den Augen um sich auf die Berge von Leichen geblickt und schienen nicht zu verstehen was geschehen war.

 

Diesen Tag würde er nie vergessen können. Egal was er auch tun würde – dieser schreckliche Moment aus seiner Vergangenheit griff immer wieder in seinem Geist nach ihm, als wollte er sicherstellen, dass er ihn nie vergessen könnte.

 

Er schüttelte seinen Kopf um diese Gedanken der Vergangenheit zu vertreiben und stand auf, während er seine müden Glieder streckte.

„Mein Herr, darf ich eintreten?“ eine helle Frauenstimme drang von außerhalb des Zeltes herein. Aylon erwiderte nur „Natürlich Sierra, tritt ein...“

Die Eingangsplane des Zeltes wurde beiseite geschoben und ein Mensch trat herein.

Kurzes blondes Haar umspielte frech ein burschikoses Gesicht. In eine schwere Rüstung gehüllt und mit dem großen Schwert an der Hüfte baumelnd, hätte man die junge Frau leicht für einen Mann halten können, wäre nicht ihre zweifellos weibliche Stimme als Kontrast gewesen. Sie verneigte ihren Kopf voller Respekt bevor sie zu sprechen begann.

 

„Ein Bote der Elfen aus Férroinée ist soeben eingetroffen. Er wünscht mit euch zu sprechen.“ diszipliniert sprach sie ihren Report, bis etwas ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Besorgnis stand in ihrem Gesicht, als sie Aylon ansah.

„Fühlt ihr euch nicht wohl? Ihr seid noch blasser als sonst… Ihr solltet euch endlich ausruhen.“

 

Aylon zuckte mit den Schultern und scherzte „Schlafen kann ich wenn ich tot bin… Ich habe keine Zeit für so etwas.“ Sierras Blick verfinsterte sich „Mit so etwas solltet ihr nicht scherzen. Nach dem Treffen ruht ihr euch endlich einmal aus, und wenn ich euch an euer Bett fesseln muss!“ ihre Stimme war nun so hart, dass sie kein Widerwort zulies.

Der junge Mann seufzte, doch dann nickte er widerwillig „… Ja, in Ordnung… Ich… ich versuch's… ich kann ja nicht zulassen dass bekannt wird, dass meine 1. Generälin mich knebeln und fesseln muss wenn ich nicht auf ihren Rat höre.“

 

„Arrghhh! Ihr seid wirklich unmöglich!“ beschämt lag etwas Röte auf ihren Wangen als sie beleidigt zur Seite sah.

„Aber ich danke euch für eure Fürsorge. Ich weis das wirklich zu schätzen.“ Aylon lächelte die Kriegerin an, worauf ihr Gesicht nur noch roter wurde. Doch er wusste dass Sierra sich nur Sorgen um ihn machte. Schließlich war er, der dies alles hier ins Leben gerufen hatte. Der sich als Anführer bewiesen und Verbündete um sich geschart hatte. Er war der Anführer der Rebellen, die sich gegen die grausame Herrschaft der Göttin erhoben.

Zielstrebig schritt er auf seine Untergebene zu.

 

Sierra blickte auf ein langes, in groben Stoff geknotetes Bündel „Ich bin immer noch überrascht, dass sie die Wahrheit gesagt hat und wir das Schwert dort gefunden haben. Meint ihr, der Rest ihrer Vorhersehung tritt auch ein?“ unsicher wand sich die junge blonde Kriegerin an den etwas kleineren Schwertkämpfer vor ihr.

Aylon blickte auf das verhüllte Schwert, welches auf einer Holzkiste lag.

 

„Niemand kann mit Sicherheit wissen, was geschehen wird. Doch ich hoffe, dass Lady Miraell in ihren Vorahnungen Recht behält…“

Sierra durchzog ein kalter Schauer und sie fröstelte leicht. „Auch wenn sie uns hilft, ich kann Geister nicht ausstehen!“

Aylon grinste nur. Wenn es ihm helfen würde sein Zeit zu erreichen, würde er sogar einen Pakt mit dem dem Herrn der Unterwelt schließen.

„Es scheint die Zahnräder des Schicksals haben endlich begonnen, sich erneut zu drehen.“

Er schritt in das gleißende Licht der Sonne und musste seine Augen vor dem Licht schützen, bevor er sich seinen Weg durch das Getümmel des Lagers bahnen konnte.

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Platan
2018-05-26T00:31:00+00:00 26.05.2018 02:31
Hallöchen~. ^_^
Ich bin spontan mal durch die Liste er Originale hier auf Animexx gegangen und dabei über deine Geschichte gestolpert, die ich mir dann auch genauer ansah. Zuallererst möchte ich das Negative zuerst loswerden, damit du mich direkt erst mal so richtig lieb gewinnst (XD): Ehrlich gesagt klingt der Prolog vom Inhalt her stark klischeelastig, wie Geschichten die man schon oft in verschiedenen Formen so gesehen hat.
ABER!
Als ich bei der Beschreibung der beiden Zwillinge ankam, war der erste positive Hauch da. Etwas an den Beschreibungen wirkte liebevoll auf mich (also so, dass der Schreiber selbst eine richtige Bindung zu seinen Charakteren hat), so dass ich doch interessiert weiterlas. Spätestens als sich herausstellte, dass der erste Teil des Prologs ein Text aus einer alten Schrift war und Aylon vorgestellt wurde, war ich auf der Stelle verliebt.
Warum? Nun ja ...
Vor einigen Jahren schrieb ich mal an einer Geschichten namens "Der Amethystfluch", wo im ersten Kapitel der Protagonist auch die Hintergrundstory der Welt aus einem alten Schriftstück liest! Und der war auch absolut kein Freund von Kämpfen, genau wie Aylon. Da war die Sympathie einfach automatisch da. :D
Aber nicht nur deswegen. Ich bin froh, mal wieder jemanden zu sehen, der sich gut auszudrücken weiß und vor allem eine gute Rechtschreibung besitzt. Das ist so unglaublich wichtig, damit man als Leser eine Geschichte richtig genießen kann. Hier und da hattest du zwar trozudem einige Fehler drin, die mich kurz ins Stocken brachten, aber die waren zu verschmerzen.
Dein Schreibstil fließt sehr schön und beschreibt alles in einem perfekten Maß: Nicht übermäßig viel, dass es öde wird, aber genug, um sich die Worte gut bildlich vorstellen zu können.
Die Dialoge zwischen den Charakteren wirken bislang auch angenehm natürlich und sympathisch erscheinen sie mir soweit auch. :)
Ich kann nichts versprechen, da ich ziemlich lahm und unzuverlässig bin (leider), aber bei Zeiten schaue ich hier auf jeden Fall noch weiter rein.
Aber ich wollte dir auf jeden Fall schon mal einen Kommentar schreiben, denn dass die Geschichte noch keinen einzigen hat bisher, ist eine Schande. >_<
In dem Sinne: Weiter so!
Antwort von:  eternal-shiva
26.05.2018 15:38
So, nachdem ich es (mal wieder) geschafft habe meine Antwort zu löschen, das Ganze nochmal von vorne :D

Vielen lieben dank für deine konstruktive Kritik! Ich nehme sie gerne an und versuche damit zu arbeiten, denn nur so kann man Fehler und/oder Schwachpunkte erkennen - von daher Danke :)

Da die Geschichte ursprünglich als Doujinshi angelegt war, stand ich auch vor einigen Problemen - mit Bildern kann man leichter darstellen, wenn wie aus einem alten Buch gelesen wirken soll - aber mit Worten? Ich zähle mich jetzt nicht zu den talentiertesten Schreibern, umso mehr freut mich dass du Gefallen an dieser Chaotenbande gefunden hast. Meine Charaktere sind irgendwie ein Teil von mir - immerhin schleppe ich sie ja auch schon seit über 14 Jahren in meinem Kopf rum :D (klingt das jetzt leicht psychopathisch? *g*)

Oh ja, zu den Fehlern... meine Schwester habe ich öfters herzlich zum Lachen gebracht, als ich es ihr ausgedruckt habe und sie bat Korrektur zu lesen. Unser persönliches Highlight ist ja Fircos und sein 'Gesammeltes'- was er sammelt? Briefmarken? Fußballsticker? oder doch Feuerholz? Er weis es auf jeden Fall nicht! - so schnell kann man vom Prinzen zum Sammler degradiert werden.
Das und noch einige Stellen werde ich sobald ich die Zeit finde natürlich ausbessern ^-^°

Ich danke dir auf jeden Fall für dein ausführliches Feedback bisher und freue mich, falls du mal wieder vorbeischaust sobald es etwas Neues gibt <3 (ich hatte eigentlich auch gar nicht damit gerechnet, dass das hier jemand liest x'D)
Antwort von:  eternal-shiva
26.05.2018 15:40
und selbst in meiner Antwort vergesse ich Wörter.... mir ist wohl nicht mehr zu helfen x'D


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