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Samurai Rebel

von

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Die Vier Banden

Die Informationen, welche Kuzanagi von „Onizuka“ enthielt waren das einzige Wertvolle, die 10.000 Quetzal jedoch nicht wert. Die Brille welche er dem Händler abgekauft hatte stellte sich wirklich als Schrott aus einfachem Draht heraus und Kuzanagi ärgerte sich grün und blau, dass er wieder einmal auf den Haiku Händler herein gefallen war. Jedoch musste er es erst auf die harte Tour lernen, dass man eben nicht jedem vertrauen sollte. Schon gar nicht wenn man drauf und dran war das letzte bisschen Geld welches man durch den Verkauf des teuren Seidenkimonos aus dem Palast zu verschwenden. Zumindest hatte er herausfinden können, dass es in Banjo ein gravierendes Bandenproblem gab. Insgesamt waren es vier Banden welche diese Stadt in Atem hielten und erst jetzt fiel Kuzanagi ein, dass er mit seiner alten Truppe, den „Tosenden Rebellen“ schon einmal an diesem Ort war. Wenn er sich nicht täuschte war es sogar Minako gewesen, welche dieses Gebiet für ihn übernahm, damit Kuzanagi zurück in die Heimatstadt Rokkaido konnte, wo die Bande ihren Sitz hatte. Er war schon fast ein wenig stolz auf das, was er einst aufgebaut hatte. Angefangen mit ein paar Straßenkindern hatte er eine funktionierende Bande gegründet, welche hauptsächlich damit beschäftigt war irgendwelche Regeln zu brechen. Soweit sich Kuzanagi erinnern konnte, waren damals auch die anderen vier Banden schon in dieser Stadt gewesen.
 

Die Bande „Aufgehende Lotusblüten“ bestand ausnahmslos aus Frauen, welche ihr Werk verstanden. Eine war härter im nehmen als die andere und mit der Anführerin Sayako Hana hatte man meist ein dickes Problem. Denn diese Frau war wahrlich nicht auf den Mund gefallen. Außerdem konnte sie Kuzanagi noch nie wirklich leiden, weswegen er sich auch schlussendlich für Minako als Boss entschieden hatte. Sayako war eine reife Frau in ihren 40gern, welche mit einem Schönheitsfleck neben den Lippen gesegnet war. Sprach man sie darauf an konnte es schon mal zu einer Kastration auf offener Straße kommen.
 

Im starken Kontrast zu den Aufgehenden Lotusblüten stand der Männertrupp „Schwitzender Bär“ welcher aus lauter testosterongesteuerter Männer bestand. Sie erledigten alles auf extremste und männlichste Weise. Sei es das tägliche Frühstück oder eben ihre krummen Geschäfte. Sie fürchteten weder Tod noch Gesetz und nahmen alles auseinander was ihnen über den Weg lief. Ihr oberstes Tier war ein Mann namens Kuma Kuro, welcher wortwörtlich immer mit der Tür ins Haus fiel.
 

Eher ruhiger oder eher zu ruhig gingen es die „Verrotteten Flughunde“ an. Allesamt bleiche Männer mit dunkler Kleidung und tiefen Augenringen. Dennoch waren sie ebenso gefürchtet wie sonderbar. Angeblich konnte man keine dunkle Gasse passieren ohne, dass ein Mitglied von ihnen auflauerte. Das stärkste Glied hieß Ed G. Lord. Ein Mann welcher niemals sprach, es aber dennoch schaffte einschüchternd zu wirken.
 

Zu guter Letzt gab es noch die eigentlichen Helden dieser Stadt, welche von den Reichen stahlen um es den Armen zu geben. Dennoch wurden sie gesucht, da sie selbst vor Fürsten nicht zurück schreckten. Sie nannten sich selbst „Geächtete Rächer“ wobei ihr Anführer sogar selbst die Tochter eines Fürsten war. Doch auch ihr Stand schützte sie nicht vor einem Steckbrief, seitdem hatte sie niemand mehr zu Gesicht bekommen. Manche glaubten sogar, sie existiere gar nicht und wäre nur eine Erfindung der Bande um ihren Ruf zu untermalen. Aber Kuzanagi wusste es besser, denn er war ihr einst begegnet. Glaubte er zumindest. Das ganze war schon um die 5 Jahre her. Er blickte ja auch nicht mal bei der Zeitrechnung dieser Welt durch. Sie schrieben zwar das Jahr 191 nach dem Krieg der Schöpfer, jedoch waren all diese Geschichten damals bei Shioko einfach zu viel für sein Hirn gewesen. Weswegen er selbst die Geschehen welche er erlebt hatte, nicht einordnen konnte.

Wenn er sich recht erinnerte war ihr Name Yuna. Oder Yuno. Irgendetwas in diese Richtung.

Natürlich könnte es auch Yuni sein, er hörte einfach auf sich den Kopf darüber zu zerbrechen.
 

Stattdessen machte sich Kuzanagi Gedanken um die Schönheit welche ihm zuvor diese Abreibung verpasst hatte. Sie hatte einen harten Schlag drauf und ihr Temperament erinnerte ihn an Shioko. Ein wohliges Seufzen entglitt ihm und schmachtend lehnte er sich gegen die Wand. „Oh du fremde Schönheit..wer auch immer du sein magst..ich werde dich nie vergessen!“

Dies hielt für genau 3 Sekunden, denn die Hausdame mit ihrer Schneeweißen Haut und ihrer frohlockenden Stimme brachte ihn erneut in Wallung. „Hey Hübsche. Ich bin Samurai, wie wär's mit uns?“ Meinte Kuzanagi nur, während er sich förmlich an sie klebte und den Geruch ihres Parfüms in sich auf sog.

„Tut mir Leid verehrter Gast, ich fange nichts mit Kunden an...“ Meinte sie ihn einem aufgezwungenem und freundlichem Ton, während sie stark gespielt lächelte.
 

Frustriert schob Kuzanagi die Tür des Zimmers auf und fand schon beim Eintreten seinen überforderten Bruder und die tobende Kurumi vor. „Ihr verlangt von mir, dass ich auf dem Boden schlafe wie ein Vieh?! Ich glaube ich höre nicht richtig! Allein für diese Idee sollte man dich köpfen Lakai!“ Kazuki welcher schon mit dem Finger am Schwert war und es sich im letzten Moment nochmal anders überlegte lehnte sich gegen die Wand und sah zu Kuzanagi.

„Sie weigert sich zu hier zu schlafen.“ Dabei deutete er auf Kurumi welche immer noch nörgelnd über dem Futon stand und Kuzanagi anstarrte.

„Willst du lieber auf mir schlafen? Is auch bequem..“ Kurumis Blick war schwer in Worte zu fassen. Teilweise schockiert und teilweise angewidert traf es dabei ganz gut. „Da würde ich sogar lieber in einem Heuballen schlafen! Nur weil wir Blutsverwandt sind haben wir noch lange nicht den Selben Stand!“

Kuzanagi rieb sich bei der Bemerkung ein wenig den Hinterkopf. „Das mit dem Stand is so ne Sache..dein Alter Herr is ja tot...der Palast abgefackelt und diese Herrschaft somit beendet...du reist mit uns, das macht dich nicht nur zu einer Bürgerlichen...sondern auch zu seiner Gesuchten. Kazuki und ich haben ein Kopfgeld..“
 

Kazuki nickte zustimmend und verschränkte dabei seine Arme. „Also mach nicht immer so einen Aufstand. Je weniger wir auffallen desto besser ist es auch für dich. Wir nehmen dich sowieso nur solange mit, bis wir dich irgendwo absetzen. Ein Waisenhaus oder so etwas in der Art. Aber Kuzanagi hat recht. Die adligen Zeiten sind vorbei. Matsudaira ist tot, das Fürstentum am Ende und dein Stand Geschichte. Find' dich damit ab.“

Kurumi blies die Backen auf, es schien sie wirklich nicht zu kümmern, dass ihr Vater gestorben war. „Wie oft wollt ihr noch sagen, dass er tot ist? Wessen Schuld ist sein tot wohl, hmmm? Meine sicher nicht! Ich weiß ja nicht mal wie ich überhaupt zu euch kam! Als ich aufgewacht bin lag ich auf diesem bescheuerten Gaul!“

Kuzanagi protestierte dabei laut. „Hey! Sag nichts gegen den Kuzagaul klar? Er gibt jeder Zeit sein Bestes und ist ein geschätztes Mitglied unserer Truppe!“

Kazuki öffnete eines seiner Augen um dies zu kommentieren. „Gestern hat er versucht deine Haare zu fressen...vorgestern nach dir getreten. Tiere mochten dich noch nie.“

Kuzanagi wank jedoch einfach ab als wären das Nichtigkeiten. „Ach er hatte einen Schlechten Tag! Zu dir sind die Tiere ja auch immer nett! Wieso also nicht auch zu mir? Na egal..ich wollt' mir mal die Stadt ansehen. Alte Erinnerungen aufleben lassen. Kommt ihr mit?“

Kazuki erhob sich sofort und warf Kuzanagi sein Schwert zu. „Meinetwegen. Ich wollte mir sowieso das große Stück am Hauptplatz ansehen.“ Auch Kurumi erhob sich und verschränkte ihre Arme. „Und ich bleib sicher nicht allein in diesem dreckigen Zimmer! Also komm ich auch mit!“

Für einen kurzen Moment war sich Kazuki sicher, ein wenig Ruhe vor ihr zu haben. Weswegen er mit auch nur mit seinen Augen rollen konnte und sich dann an dem mittlerweile umgezogenen Kuzanagi vorbei drückte.
 


 

Anfangs sah es noch nach einer normalen Stadt aus. Es war noch nicht völlig dunkel, weswegen die Straßen belebt und laut blieben. Je näher sie jedoch dem Zentrum kamen, desto schäbiger wurde es. Instabile Gebäude und zwielichtige Gestalten welche sie von allen Seiten beobachteten. Mitten im Zentrum lag eine lang gezogene Linie, welche den guten Teil vom schlechten trennen. „Das muss die Grenze zur Bandengegend sein. Ich frage mich, wieso die sich nur bis dorthin ausgebreitet haben.“ Kuzanagi fing an zu reden, da er dies noch aus alten Tagen kannte. „Das liegt daran, dass...“ Als er die Linie übertrat veränderte sich seine Stimme. Sie wurde ruppiger, rauer und vulgärer. „dass das mal mein Reich war!“ Als Kazuki ebenso wie Kurumi verwirrt zu Kuzanagi sahen, hatte dieser sich komplett geändert. Er trug Muda über Beide Schultern und gestützt im Nacken. Seine Frisur hatte sich zu einer Haartolle verformt und erinnerte eher an Elvis Presley, als Kuzanagi. Seine Augenbrauen waren wilder, sein Ausdruck härter und sein Yukata ausgefranzt. Lediglich das Stirnband blieb an Ort und Stelle. Kazuki verstand nun die Welt nicht mehr, und sah Kuzanagi weiter fragend an. „...Wie?“ Doch diese Frage, würde wohl für alle Zeit unbeantwortet bleiben. Kurumi hingegen fand den Charakterwechsel weniger suspekt als beängstigend. „Uah! Ein Krimineller!“ Dabei trat sie Kuzanagi gegen das Schienbein, was ihn sofort fluchend auf einem Bein rumspringen ließ. „Du Mistkröte! Ich mach dich so was von dermaßen platt, dass du es schon letzte Woche spürst!!“
 

Bei Kuzanagis Sinneswechsel und vulgären Sprache wich selbst Kazuki einen Schritt zurück, während Kurumi nur zurück keifte. „Wenn du mich anrührst bist du eh so gut wie tot!“

Kuzanagi stellte sein Schwert langsam am Boden ab und stützte sich daran ab. Etwas sagen konnte er jedoch nicht mehr, da ihnen einige Stimmen aus einer dunklen Gasse zuflüsterten. „Frischfleisch...Frischfleisch..“ Kuzanagi blinzelte ein paar mal und sah in die besagte Gasse, in welcher einige Augenpaare aufblitzten. Sein Schwert hielt er nun in ihre Richtung. „Wer seid ihr?! Zeigt eure Fratzen! Sonst macht euch der Große Kuzanagi Shikanami platt!“ Die Augenpaare sahen sich gegenseitig verwundert an und begannen zu flüstern. „Kuzanagi Shikanami?“
 

„Etwa von den tosenden Rebellen? Angeblich habe er mal 100 Mann im Alleingang platt gemacht, nur weil sie auf seinen Schatten traten..“

„Er hat mal eine Spielhalle bis auf die letzte Wand komplett ausgeräumt“

„Das ist gar nichts! Angeblich hat er die gefürchtetste Bande des östlichen Raumes, die „Mörderischen Mörder“ platt gemacht und unterjocht! Das sollen um die 1000 Mann gewesen sein!“ „Er soll auch schon die Frau des Fürsten seiner Heimat betört und begattet haben und als er sie erwischte habe war der Fürst nicht wütend sondern sogar geehrt, dass er seine Frau und Tochter beglückt hat!“

„Angeblich soll er sogar mal eine Bande aus dem berüchtigtem Norimase Gefängnis, welches in einen Berg gehauen wurde befreit haben! Es ist noch nie jemanden gelungen dort auszubrechen! Angeblich soll er sogar fliegen können!“

Das Getuschel ging immer weiter, während sich Kuzanagi ein wenig stolz die Nase rieb. Im Grunde waren diese ganzen Legenden um seine Gestalt nämlich von ihm in die Welt gesetzt worden. Es waren nichts weiter als Lügengeschichten und übertriebene Erzählungen, welche er nicht nur seiner eigenen Bande sondern auch den anderen Banden weiß gemacht hatte. Kazuki hielt sich die Hand vor den Kopf und sah Kuzanagi dabei an. „Das sind doch ganz offensichtlich irgendwelche Märchen..“ Kurumis Augen hingegen strahlten förmlich als sie Kuzanagi ansah. „Ich hab dich gar nicht so eingeschätzt Kuzanagi! Endlich ein Leibwächter der meiner würdig ist!“ Sie glaubte diesen Geschichten auf Anhieb ohne sie auch nur eine Sekunde zu hinterfragen.
 


 


 


 

Kuzanagi ging einen Schritt auf die Gasse zu und die Gestalten darin wichen ehrfürchtig zurück. „Ihr Nasen gehört doch sicher zu den Verrotteten Flughunden, eure Auftritte waren schon immer Krank! Bringt mir euren Anführer! Ich hab mit ihm zu reden!“ Kazuki verstand nicht so ganz was hier gerade los war. Scheinbar steigerte sich Kuzanagi in irgendein verzerrtes Rollenspiel hinein.

Als sie entlarvt wurden, gingen in der Gasse einige Flammen von Kerzen an, ehe einige Männer in dunklen Roben hinausliefen. Sie trugen einen großen Sarg, welchen sie vor Kuzanagi abstellten. Als dieser sich öffnete flogen diverse Fledermäuse aus diesem heraus. Doch anstelle eines Menschen dahinter, blieb dieser leer. Kuzanagi sah den Sarg fragend an, ehe er einen kalten Atem im Nacken spürte. Als er sich umdrehte stand ein großgewachsener, dürrer Mann vor ihm. Dunkles Haar, helles Makeup und tiefe Schwarze Augenringe. Sein Blick war leer. Seine Kleidung komplett schwarz und seine Stimme, nun die kannte niemand. Ed G. Lord sprach nie. Dennoch wusste man immer was er von einem wollte. Weswegen auch einer seiner Leute das reden übernahm. „Unser Boss meint, dass dieser Auftritt zunächst noch perfekt klang...aber er sich dann doch dachte, dass es für den Anführer der Tosenden Rebellen nicht...düster genug sei! Immerhin seid Ihr der Mann der einst in das jährliche Yakuza-Treffen platzte und sich nur mit 2 Essstäbchen freikämpfte.“
 

Kuzanagi funkelte Ed G. Lord dabei finster an. Nach einer kurzen Pause legte er sein Schwert an und hielt es ihm samt Scheide gegen die Stirn. „Was soll das heißen du Trauerweide?! Ich sei hier nicht willkommen?! Ihr vergesst wohl, wem diese Stadt einst gehörte!“ Erneut kam keine Antwort, doch das hielt Kuzanagi nicht ab weiter zu reden. „Wie bitte?! Ich bin nicht fett, man kann mich einfach nur gut sehen!“ Dabei packte er Ed G. Lord welcher immer noch keine Reaktion zeigte an seiner Robe und zog ihn ganz nah an sich heran. Er war gerade dabei ihm mit einer Tracht Prügel den letzten Lebensfunken rauszuholen, während Eds Bande schon die Waffen zückte, als eine kühle Frauenstimme sprach. „Wie vulgär, dabei soll der Anführer der Tosenden Rebellen doch einst mit einer bewegenden Rede eine Horde Barbaren daran gehindert haben eine Elfenfestung zu stürmen. Auch wenn diese bewegende Tat mein Herz berührte..konnte ich den widerwärtigen Kerl und Schürzenjäger nie akzeptieren der sie vollbrachte.“
 

Als sich Kuzanagi umdrehte stand ihm ein wahres Busenwunder entgegen. „Ohhh!! Sayako! Lang ist's her! Schaust ja ganz heiß aus!“ Für diese Aussage bekam er erst einmal eine Ohrfeige welche sich gewaschen hatte. „Wie vulgär..hmpf“

Sayako hatte langes blondes Haar, grüne Augen und eine kleine spitze Nase. Man sah es ihr zwar nicht an, aber sie war schon vierzig und in ihren besten Jahren. Für eine Bande trugen sie und ihre Mitglieder allesamt Schneeweiße Yukata. Frustriert rieb sich Kuzanagi die Wange, ehe eine tiefe Stimme die Szene erhellte. „Wie kann sich der Mann der einst 100 Kinder aus einem reißendem Fluss rettete nur von einem Weib schlagen lassen? Ich bin enttäuscht von dir Kuzanagi Shikanami!“

Die Erde bebte als ein großgewachsener und lächerlich runder Mann mit intensivem Haarwuchs auf Kuzanagi zu ging. Alles an ihm war buschig. Haupthaar, Augenbrauen, Wimpern und Brust gehörten noch zu den am wenigsten behaarten Regionen.

„Wird wohl Zeit für eine Rasur, was Kuma?“ Dieser lachte über diese Aussage nur und stemmte die breiten Arme in die Hüften.
 

„Eigentlich wäre dies jetzt die Stelle wo unsere Anführerin dir spricht..jedoch hat sie leider einen wichtigen Auftrag...also bin ich hier um sie zu vertreten.“ Ein hellblonder Mann mit eisblauen Augen trat vor und musterte Kuzanagi argwöhnisch. „Du sollst doch angeblich mal nur mit einem Kamm in einer Nacht einen Tunnel durch einen Berg gegraben haben und somit 2 Dörfer miteinander verbunden.“ Stolz rieb sich Kuzanagi die Nase und grinste vor sich hin. „Ja das war ´ne Hammer Zeit!“ Jetzt wo er so in die Runde sah konnte er sich ein breiteres Grinsen nicht verkneifen. „Meine Alten Konkurrenten! Lange ist es her! Euch zusammen zu sehen ist selten! Ich wollt nur in Erinnerungen schwelgen, hätte mit solch einer Begrüßung aber nicht gerechnet!“
 

Anstatt freundlicher Gesichter wurde er von den drei Bossen und dem Leeren Platz welchem Yuna..Yuno...Yuni gehörte böse angestarrt. „Begrüßen? Sei froh, dass wir dir wenigstens einen Hauch Respekt zollen und das nur aufgrund deiner Taten...Wir wollen dich aus unserem Gebiet vertreiben! Schon als wir gehört haben, dass du wieder zurück bist haben wir zumindest für diesen Moment das Kriegsbeil begraben und uns versöhnt! Du bist hier nicht mit deinesgleichen Willkommen!“ Kuzanagi fletschte seine Zähne und trat auf eine Stufe. „Wollt ihr mich verarschen? Erstens sind das da Meine Geschwister und Zweitens, was soll heißen ich bin hier nicht willkommen! Den Tosenden Rebellen gehört die halbe Stadt! Soll ich mal laut pfeifen, damit sie aus ihren Verstecken kommen? Hat' mich eh schon gewundert wieso ich in der Stadt noch keinen meiner Jungs und Mädels sah! Aber jetzt wo ich eure Visagen zusammen sehe kann ich mir denken warum: Ihr habt euch gegen uns verbündet, hää?!“

Die Drei sahen sich nur kurz gegenseitig an, ehe sie lachten. Nun Ed zeigte keinerlei Emotion, aber das tat er ohnehin nie. „Hast du das noch nicht mitgekriegt Shikanami? Deine Tosenden Rebellen gibt’s schon seit gut sechs Jahren hier nicht mehr!“
 

Kuzanagi blickte immer panischer drein. „Was...soll das heißen? Minako hat die Verantwortung für den östlichen Teil! Als ob sie zulassen würde, dass die Tosenden Rebellen verkümmern!Lügt mich nicht so dreckig an!“ Es gab erneut einen kurzen Blickwechsel zwischen den Bandenführern. „Hast du nichts von den Schlachten mitbekommen die hier getobt haben? Deine Tosenden Rebellen haben sich mit dem Schwarzen Drachen angelegt der sich hier breit gemacht hat. Und sie wurden vollständig ausgelöscht!“ Kuzanagis Augen weiteten sich langsam, während ihm kalter Angst Schweiß die Stirn hinab lief. „Aber...wir haben den Schwarzen Drachen vor einiger Zeit in Kabuki getroffen...Ich habe Minakos Steckbrief gesehen..sie MUSS leben. Also müssen auch meine Kameraden leben..“ Er ballte dabei seine Hand zur Faust und fletschte etwas die Zähne. Er wollte es nicht glauben auch wenn ihm ganz flau im Magen wurde.

Die Anführer der Banden sahen sich nochmal gegenseitig an ehe Kuma sprach. „Also ich habe die Leichen damals gesehen..das waren unzählige...keine Ahnung was mit der roten Furie ist. Die war nicht bei den Leichen dabei...sie war hübsch, vielleicht wurde sie als Hure mitgenommen?“
 

Damit Kuma nicht weiter sprach, schlug Kuzanagi sein Schwert tief in den Boden und drehte ihnen den Rücken zu. „Eher würde Minako sterben, als solch widerliche Dienste zu verrichten!“ Er wollte ihnen nicht die Tränen zeigen, welche ihm die Wange hinab liefen. Erst nachdem er sich beruhigt hatte, drehte er sich langsam wieder zu ihnen. Trauern und sich Gedanken machen konnte er später. Als Bandenführer musste er Würde beweisen.

„Und überhaupt...was ist aus dieser Stadt geworden? Hier ist alles verkommen und fällt halb auseinander...Sollten die Banden nicht zusammen arbeiten, gerade um so was zu verhindern?! Hab ich euch nicht Selbstlosigkeit eingetrichtert damals!“

Sie alle wanden beleidigt ihren Kopf weg. „Mit diesem Abschaum arbeiten wir nicht zusammen.“ Kam es monoton von ihnen. Einzige Ausnahme blieb dabei Ed, doch bei ihm konnte man es sich einfach hinzudenken. „Verschwinde Shikanami, nimm dein Gefolge mit und hau ab. Du hast hier nichts mehr verloren.“ Fauchte Sayako, ehe sich alle gegenseitig die Rücken zu drehten und in verschiedene Richtungen lieben. „Hier wird es bald sehr blutig werden, damit ein für alle mal geklärt wird, wem diese Stadt gehört.“ Meinte Kuma lediglich, ehe alle von dannen zogen.
 

Kuzanagi sah ihnen noch ein wenig verwirrt nach, er hatte ein ziemlich ungutes Gefühl. Solch eine Dicke Luft kannte er irgendwo her. Ebenso wie diesen imaginären, beißenden Geruch. „Naja...lasst uns gehen. Sie wollen nicht reden.“ Meinte Kuzanagi und verließ dann zusammen mit ihnen diese Hälfte der Stadt. „Was hat das alles zu bedeuten Kuzanagi? Was für Geschichten hast du denen bitte aufgetischt?“ Meinte Kazuki skeptisch, ehe sie die Grenze übertraten. Sofort war Kuzanagi wieder ganz der Alte. Seine normale Frisur war zurück und der Yukata auf mysteriöse Weise wieder heil. Erneut sah Kazuki ihn an und gab ein kurzes „Wie?!“ von sich. Kuzanagi zuckte kurz mit den Schultern. „Das sind alte Geschichten. Unwichtig. Das Leben hab ich hinter mir...“

Sein Blick galt nun dem Himmel, während ein paar alte Erinnerungen hervor kamen. Epische Straßenschlachten und riesige Massenkämpfe um die Herrschaft der Stadt. Es roch genau wie damals.“Tz...sollen die sich doch gegenseitig die Birnen einschlagen...ich habe damit nichts mehr zu schaffen. Mein Einfluss hier ist weg, ebenso wie meine Kameraden. Ich habe keinen Grund das ganze erneut zu beenden..“ Kurumi sah ihn immer noch mit großen Augen an. „Du hast echt so viele Leute platt gemacht nur weil sie auf deinen Schatten getreten sind? Wahnsinn bist du stark! Das sieht man dir gar nicht an Bruder!“ Kurz hielt Kuzanagi inne und sah ein wenig perplex auf Kurumi. Zum Ersten Mal hatte sie ihn so genannt. „Ja klar! Die hatten es auch nicht verdient! Das waren ganz gemeine Leute...und super stark!“ Dabei begannen ihre kleinen Augen hell zu leuchten, immerhin war das auch wirklich unglaublich.
 

Kazuki hielt sich nur die Hand vor das Gesicht, nachdem er den Kopf geschüttelt hatte. Kommentieren tat er es jedoch nicht. Als er eine kleine Menschenmenge vor einer Bühne sitzen sah, wurde er aufmerksam. Er blieb stehen und ging langsam auf die Menge zu. Kurumi und Kuzanagi folgten im dabei und machten beim Anblick des Schauspiels große Augen. Es war die Artisten Gruppe zu welcher auch die Frau gehörte, welche Kuzanagi mit einem Schlag gegen die Wand befördert und Kurumi fast den Hals umgedreht hatte. Neugierig setzten sie sich einfach in die Menge, immerhin schienen alle ziemlich gefesselt zu sein. Soweit es Kuzanagi verstand ging es um eine Frau welches alles verloren hatte. Familie, Heimat und sogar ihr Augenlicht. Die Emotionen welche sie dabei rüber brachten, trieben allen Dreien die Tränen in die Augen. „Die Arme Frau hat so viel durchgemacht..wir sollten ihr helfen Kazuki“ Meinte er dabei nur. Noch bevor Kazuki etwas erwidern konnte zückten zwei andere Schauspieler ihre Waffen. Es gehörte zwar offensichtlich zum Theaterstück, immerhin waren es nur Holzschwerter, dennoch sprang Kuzanagi sofort auf. „Wie könnt ihr es wagen eine wehrlose, Blinde Frau anzugreifen ihr Schufte? Na wartet!“
 

Kazuki versuchte ihn noch aufzuhalten, doch es war zu spät. Kuzanagi war längst auf die Bühne gesprungen und hatte sich auf die vermeintlichen Angreifer gestürzt, welchen er gerade eine ordentliche Abreibung verpasste. Während Kazuki sein Gesicht vor Scham verbarg und den Kopf in seinem Kimono versank hielt das restliche Publikum das alles für Teil des Stücks. Er hatte die Beiden Kerle im Schwitzkasten, als er sich an die zitternde Rena wand. „Oh dich hab ich schon mal gesehen..du bist also Blind? Wieso sagst du das nicht! Ich hätte nie deine Blindheit ausgenutzt! Du musst mir nicht danken, dass hab ich mi-“ Im nächsten Moment hatte er schon wieder eine Faust sitzen, welche ihn einen zweifachen Salto schlagen und ihn unsanft am Boden aufkommen ließ. Im nächsten Moment stürzte sich Rena auf ihm um ihm einen Hieb nach dem anderen zu geben. „Du Vollidiot, das war nur gespielt! Wo hast du bitte dein Hirn gelassen?!“ Bei all den Schlägen die Kuzanagi abbekam, wand das Publikum seinen Blick immer wieder ab. Solch eine Brutalität musste man nun wirklich nicht sehen. Selbst Kazuki hielt der begeisterten Kurumi einfach die Augen zu. Doch Kuzanagis wimmern war nicht zu überhören. „Ich wollte doch nur helfen..“

„Hilf dir damit du Schwachkopf!“ Sie hatte sich mit dem Rücken zum Publikum über Kuzanagi gebeugt und wollte ihm gerade noch einen Schlag verpassen, als ihr das Kopftuch hinabrutschte. Bis auf Kuzanagi, sah jedoch glücklicherweise Niemand was sich dahinter verbarg. Rena hatte es sich auch ganz schnell wieder umgebunden und sich erhoben um schnell weg zu rennen. „Das ist noch nicht vorbei!“
 

Kuzanagi war dabei ziemlich baff und rieb sich die vielen Beulen im Gesicht, ehe er sich erhob und zu Kazuki lief. „Du Kazuki...ich glaube ich hab eine Elfe gesehen.“ Kazuki blinzelte ihn mehrmals ebenso perplex an. „Ausgeschlossen. In diesem Reich haben Elfen keinen Zutritt. Sie würden sich nie in dieses Land wagen, wenn ihnen etwas an ihrem Leben liegt. Du hast dich sicher verguckt.“

Kuzanagi rieb sich weiterhin den Kopf und sah ihn immer noch etwas verwirrt an. „Naja...lange Ohren haben sie doch angeblich oder?“ Kazuki zuckte nur mit seinen Schultern und erhob sich langsam aus seinem Schneidersitz. „Laut Mutter ja..aber das ist ausgeschlossen..und selbst wenn es eine war..sollten wir uns da raus halten. Elfen bringen nur Ärger. Außerdem hassen sie Menschen“

Kuzanagi welcher sich immer noch den Kopf rieb, sah zurück zur Erhebung wo das Schauspiel stattgefunden hatte. „Ja...hast Recht..hab's mir wohl nur eingebildet...ich glaub die Kleine steht auf mich...“ Meinte er mit einem stolzen Grinsen und richtete sich die leicht schiefe Nase wieder, ehe sie weiter liefen. „Du musst einem auch wirklich jedes bisschen Kultur vermiesen oder?“ meinte Kazuki ein wenig grummelig, während Kurumi neben ihnen her lief. „So zeigt der Pöbel also seine Dankbarkeit? Mit Prügel? Faszinierend...wie die Tiere“ Meinte sie in einem verächtlichen Ton. Auch sie glaubte bis zum Schluss daran, dass das Stück pure Realität gewesen war.
 

„Wo ist eigentlich Goemon?“ Meinte Kuzanagi neugierig und sah sich dabei um. Kazuki zuckte nur mit seinen Schultern. Der hatte sich relativ fix aus dem Staub gemacht, als es ans Eingemachte ging. Sie beschlossen einfach, wieder ins Bad zu gehen. Am nächsten Tag würden sie Abreisen. Goemon würde sie ohnehin wieder finden. Ihr Blick fiel dabei auf die Ferne, wo man einen ziemlich hohen Berg erkennen konnte. Es war der höchste Berg in Edo, in welchem das berüchtigtste Gefängnis des Landes lag. Norimase, das Gefängnis welches in einer Höhe von zweitausend Metern lag und in den harten Stein des gleichnamigen Berges gehauen wurde. Der Berg an sich war gut 2800 Meter hoch, was eine Flucht unmöglich machte. Niemand außer die Gefangenen selbst wusste, wie man die Menschen in diese Höhe brachte. Es hatte schließlich auch noch nie jemand geschafft dort auszubrechen. Der Schlimmste Abfall Edos wartete in diesen Mauern auf seinen Tod. Die Wachen waren stehts vorsichtig, besondere Häftlinge hatte man einfach an die Wand gekettet und fütterte sie mit einem Stock und einem Schwamm voll mit Wasser und Reismehl. Die Bedingungen vor Ort waren mehr als schrecklich. Allerdings musste man in seinem Leben auch einiges verbrochen haben um dort zu landen. Dies wünschte man nicht einmal seinem Schlimmsten Feind. Angeblich war Kuzanagi dennoch entkommen, doch die Wahrheit war, dass er glücklicherweise nie auch nur einen Blick hinein geworfen hatte.
 

Im Gefängnis selbst war es relativ düster. Auf Hygiene wurde nicht geachtet und die Wachen führten sich gegenüber den Gefangen oft auf wie ein Fürst. Ein Neuling, welcher erst seit dem gestrigen Tag vor Ort war wunderte sich besonders über einen speziellen Gang. Er war komplett leer, bis auf eine einzige Zelle. Diese war mit 5 Schichten an Gittern umgeben und besaß keinen Boden. Dort ging es fünfzig Meter weit in die Tiefe. An der Wand der Zelle hing ein muskulöser Mann. Sein Körper war komplett von Haaren befreit und seine Beine und Hände waren hinter dem Rücken zusammen gekommen. Zu allem Überfluss hing er auch noch Kopfüber an dieser, sodass er die scharfen Metallstacheln am Boden des fünfzig Meter Abgrundes unter sich immer vor Augen hatte.

Seine Augen wanderten immer wieder jeden Meter der Zelle ab, ehe er zu den Wachen sah welche sich nur in einer Eskorte in seine Nähe traute. „Gibt's endlich was zu beißen? Dann her damit! Ach ja Chef, die Fesseln sitzen nicht wirklich fest aber ich denke für die paar Tage die ich hier bleibe halte ich das aus.“ Ein lautes Lachen seinerseits ließ fast den Boden erbeben, ehe sich der Hauptmann vorschob und ihm langsam den Schwamm reichte. „Halt die Klappe, als ob wir dich Monster je wieder an die Oberfläche lassen! Wenn man dich schon nicht töten kann, wirst du eben hier hängen bis du verrottest!“ Auch dies ließ den großgewachsenen Kerl nur laut lachen, während er sich am Schwamm bediente. „Hach ihr Jungs seid einfach Klasse! Und habt einen tollen Sinn für Humor! Mein Stamm mag solche Leute.“ Daraufhin erwiderte keiner der Wachen etwas. Sie wollten diesen Mann weder provozieren noch irgendwie zusprechen. Immerhin hatte bei ihm jede Klinge versagt. Er war ein Monster in Menschengestalt. Bei seiner Gefangennahme hatte er sich jedoch nicht widersetzt. Er galt als stärkster Mensch der Welt, wobei jede Menge Geschichten sich um seinen Namen drehten. Er gehörte zum Volk der Barbaren, hatte die unerbittliche Wüste bezwungen und auf seinen Reisen für politische Ziele schließlich eingesperrt. Er galt als der gefährlichste Gefangene des ganzen Berges, zumal die Wärter genau wussten wen sie vor sich hatten. Er selbst stellte sich jedoch stets nur mit seinem Namen vor: Rok



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