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Someday?!

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

endlich melde ich mich mal wieder mit einem neuen Kapitel zurück.

Heute ist ein besonderer Tag für meine Ariana und daher passt es gut, dass es heute ein neues Kapitel gibt.

Ich versuche jetzt monatlich hochzuladen und liege derzeit ganz gut in der Zeit :) Komplett anzeigen

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Maskenball

4 Jahre später
 

Mimi freute sich schon sehr auf den heutigen Abend. Es war ihr letzter Urlaub, nachdem sie beschlossen hatte, New York zu verlassen. Sie wusste noch nicht genau wo sie hin gehen wollte, aber sie würde sich einfach treiben lassen. Es hielt sie hier ja nichts. Die junge Frau hatte ihr Ernährungswissenschaftstudium nach zwei Semester abgebrochen und eine Ausbildung als Stylistin angefangen. Dies war gar nicht so leicht gewesen, weil die meisten Schulen eine Friseurlehre als Vorraussetzung hatten, aber Mimi fand schließlich eine Privatschule, wo sie beides kombinieren konnte und jetzt stand sie kurz vor ihrer Prüfung. Ihr Traum war es, sich eines Tages selbstständig zu machen. Eigene Pflege- und Beautyprodukte zu entwickeln und mit ihrem eigenen Salon erfolgreich zu werden.
 

Am heutigen Abend wollte sie sich mit ihrer Freundin Sandy treffen und feiern gehen. Es war eine Veranstaltung, bei der alle Gäste Masken tragen sollten. Mimi gefiel die Idee als unbekannte Person feiern zu gehen. So konnte sie sich auch einfach mal ganz anders verhalten, als sie es ohne Maske tun würde. Sandy war da anders, sie war grundsätzlich immer ein Partygirl die auch gerne Alkohol trank, während Mimi sich eher zurückhielt, aber heute wollte sie feiern und mit ihrer Freundin anstoßen. Sandy würde New York nämlich nicht verlassen und sie würde sie sicher vermissen.

Gerade waren sie in der WG von Sandy und machten sich fertig. Sie kicherten und lachten. Mimi trug eine schwarzes kurzes Kleid, ließ ihre Haare in sanften Wellen offen und trug eine schwarze Maske, die am Rande mit Federn und einigen Straßsteinen besetzt war. Sandy ließ ihre blonden Haare, die etwas über die Schulter reichten auch offen, trug aber eine schwarze Lederhose und ein rotes Top mit einem passenden roten Lippenstift. Auch Mimi betonte ihre Lippen mit einem dunkelroten Lippenstift und Smokeyeyes. Sie betrachteten sich, stießen mit einem Glas Sekt an und verließen schließlich die Wohnung von Sandy. „Ich bin total gespannt auf diese Party“, kicherte Mimi. „Es wird super. Ich war vor einem Jahr schon mal auf so einem Event und es war richtig gut“, versicherte Sandy ihr und hakte sich bei der Brünetten unter. „Vielleicht finden wir auch ein paar heiße Männer.“

„Du hast doch bereits einen“, merkte Mimi an.

„Du redest aber jetzt nicht von Danny, meinem Mitbewohner oder? Du weißt doch dass das nur eine lockere Affäre für mich ist, aber niemand mit dem ich mir ernsthaft eine Beziehung vorstellen kann.“

„Wenn du das sagst“, kicherte Mimi und war sich sicher, dass sich ihre Freundin nur etwas vor machte. „Uhh wir sind da. Es geht los.“
 


 

Taichi und Yamato waren in New York. Beide waren Single und machten einen Männer Kurztrip. Yamato hatte es tatsächlich geschafft, mit seiner Band erfolgreich Musik zu machen. Sie waren im letzten Jahr der Shooting Star in Japan und konnte sich dementsprechend vor weiblichen Fans kaum retten. Taichi war ein so talentierte Fußballspieler, dass er ein Sportstudium erfolgreich beendet hatte und sich nun ganz auf seine Fußballkarriere konzentrierte. Momentan sah es gar nicht mal schlecht für ihn aus. Auch wenn sie in Amerika kaum einer kannte, wollten sie nicht das Risiko eingehen in einer schlechten Ausgangsposition fotografiert zu werden. Sie entschlossen sich nach einem Geheimtipp, auf eine Veranstaltung zu gehen, auf der alle Masken tragen mussten. So konnte sie keiner erkennen und das war das, worum es ihnen ging. Immerhin hatte beide Pläne für den Abend.

„Meinst du, dass wir hier richtig sind?“, fragte Taichi genervt nach. Er war zum ersten Mal in New York und kannte sich nicht aus. Vor vier Tagen waren sie hier angekommen und bereits am nächsten Tag würde es bereits mit dem Flieger wieder nach Hause gehen. Er und Yamato wanderten schon seit einer Weile etwas planlos durch die Gegend und wussten nicht genau, wo sie hin mussten. „Keine Ahnung, wir nehmen uns jetzt einfach ein Taxi.“

„Hab ich eben schon gesagt, aber du wolltest ja unbedingt mit der U-Bahn fahren“, witterte Taichi.

„Ja, von der Beschreibung sah das auch easy aus. Moment… ist es nicht das?“ Yamato zeigte auf die gegenüberliegende Straßenseite, auf einen Club namens Diamond. „Ja, so hieß der Club.“

„Stell dir vor wir hätten uns ein Taxi geholt. Der wäre doch locker drei Blocks weiter gefahren, nur um den dummen Touris das Geld aus der Tasche zu ziehen“, wettete Yamato.

„Klar hätten die das. Dann kann es jetzt ja endlich losgehen. Wobei diese Masken schon etwas stören.“ Taichi musste sich permanent an der Nase reiben, weil er es überhaupt nicht gewohnt war, etwas auf der Nase zu tragen. „Ach na ein paar Whisky wird es dich auch nicht mehr stören“, erwiderte Yamato. Die beiden jungen Männer konnten schließlich die Straße überqueren und den Club betreten.
 


 

„Wuhuu“, brüllte Sandy, die bereits ganz in ihrem Element war. Sie und Mimi tanzten und sangen zu fast jedem Song mit. Seit eineinhalb Stunden waren sie bereits in dem Club und hatten auch schon einige Biere und Shors intus. Mimi spürte bereits, wie der Alkohol ihr zu Kopf stieß, aber außer guter Laune spürte sie keinerlei Nebenwirkungen. Sie warf ihre Hände über den Kopf, ließ ihre Hüften kreisen und tauchte ganz in die Musik ein. Es war ihr Song und der Club spielte genau die Musik, die sie liebte. Eine Mischung auf Rnb, Hip-Hop und Latinmusik. Mimi hatte lange Zeit als Cheerleader getanzt. Jetzt fehlte ihr dazu schlichtweg die Zeit. Umso schöner heute nochmal zu tanzen und zu feiern. „Ich liebe diesen Club“, trällerte Mimi fröhlich und hatte lange nicht mehr so einen guten Club besucht. „Sagte ich dir doch.“
 

„Oh man, läuft hier auch irgendwann mal was anderes“, stänkerte Yamato. In diesem Club lief nicht ganz seine Musikrichtung. Er hörte lieber Rock und Punkrock. „Ich weiß gar nicht was du hast, ich finde es super.“ Taichi und Yamato hatte bereits mit ein paar hübschen Frauen getanzt und schon einige Drinks spendiert, aber noch war keine dabei gewesen, wo beide sich mehr von versprachen. Taichi achtete immer auf einen ganz bestimmten Frauentyp. Er stand auf zierliche Frauen, mit heißen Kurven. Bevorzugt brünett und lange Haare. Yamato stand auf fast alle Frauen die gut aussahen und etwas versaut waren. Die beiden Männer standen gerade an der Bar, als Taichi seinen Blick wieder über die Menge schleifen ließ. Auf einmal blieb sein Blick an einer jungen Frau hängen. Er klebte geradezu an ihr. Sie bewegte sich rhythmisch und für sein Empfinden erotisch, ohne auffallend sexy sein zu wollen. Sie war es einfach. Ihr Lachen war wunderschön und es gefiel Taichi gleich. Irgendwie kam es ihm bekannt vor, aber er konnte beim besten Willen nicht sagen, woher. Sie schien Single zu sein, sie tanzte nur mit einer Freundin. In Beziehungen würde sich der Fußballer nämlich niemals einmischen, also musste er einfach hoffen, dass sie tatsächlich Single war. Diese Frau wollte er jetzt mal vom Nahen betrachten. „Hey was hältst du von den Beiden?“, richtete Taichi die Frage an seinen besten Freund, ließ die junge Frau jedoch keine Sekunde aus den Augen. „Sind beide ganz heiß. Soweit man das beurteilen kann.“

„Du blond, ich brünett?“, fragte Taichi nach.

„Wie, du willst nicht die Blondine? Schockierend“, lachte Yamato und schritt bereits voran. „Na komm, bevor dir ein anderer zuvorkommt. Wie zum Beispiel ich. Die Brünette hat ein heißes Fahrgestell.“

„Auf keinen Fall!“, schüttelte Taichi energisch den Kopf und ging zielstrebig an seinen besten Freund vorbei und auf die junge Frau zu.
 

Zwei starke Hände legten sich auf ihrem Po ab. Kurz schauderte es der Brünetten. Ein paar Männern hatte sie bereits klar zu verstehen gegeben dass sie kein Interesse hatte. Sandy hatte daraufhin jedesmal mit den Augen gerollt und wiederum Mimi zu verstehen gegeben, dass es kein Verbrechen war, mit einem Unbekannten Spaß zu haben. Und sie hatte ja auch irgendwie Recht. Mimi riskierte einen Blick nach hinten. Ein großer Mann stand hinter ihr. Er war gut einen Kopf größer als sie. Seine Augen gefielen ihr. Er zwinkerte ihr zu und lächelte sie breit an. Mimi erwiderte sein Lächeln. Er konnte sich bewegen. Sogar richtig gut. Nein, es war kein Verbrechen mit einem Unbekannten Spaß zu haben. Während sich Yamato mit Sandy vergnügte, war Taichi mit Mimi zu Gange. Ohne zu wissen, dass sie einander schon mal näher gewesen waren. Was jedoch viele Jahre zurück lag. „Du kannst echt gut tanzen“, hauchte Taichi ihr ins Ohr. Mimi lächelte kokett und ließ einmal mehr ihren Po kreisen, nur um bewusst eine gewissen Region zu berühren. Dies wiederum führte dazu das Taichi einmal mehr tief einatmen musste, als er wollte. „Danke, du aber auch.“

Die Songs waren gut gemischt und nun kamen eine Reihe schnellere HipHop Songs. Taichi nahm Mimis Hand und drehte sie herum, dann zog er sie mit einer festen Armbewegung zu sich heran, so dass sie ganz dicht aneinander standen. „Huch“, entfuhr es Mimi lächelnd. Jedoch verschwand das Lächeln, als sie Taichi so fest in die Augen sah. In diese dunklen, schokoladenbraunen Augen.

„Du hast wunderschöne Augen“, hauchte Taichi, beugte sich etwas hinab und legte seine Stirn gegen ihre. Mimi schluckte. Sie bekam am ganzen Körper eine Gänsehaut. Sein Geruch, seine Berührungen. Mimi hatte selten so etwas gefühlt. Taichi hob ihr Kinn an und legte seine Lippen auf ihre.

Kurz erschauderte die Brünette, schloss dann aber ihre Augen und ließ ihren Gefühlen einfach freien Lauf. Sie hörte im Hintergrund wie ihre Freundin laut jubelte. Doch gerade war ihr das vollkommen egal. Mimi hob ihre Hände und vergrub sie in seiner dichten Mähne. Normalerweise tat Mimi so etwas ganz und gar nicht. In einer Diskothek mit einem Wildfremden herumknutschen, den sie gerade mal zwei Sekunden kannte. Sie konnte es nicht erklären, aber irgendwie war es als wäre sie ein Beobachter und es fühlte sich so natürlich an. Keuchend ließen ihre Lippen voneinander und sie sahen sich erstmalig wieder an. Sie schmeckte so gut. Ihre Haut war so weich. Sie war perfekt.

Taichi verlor sich fast in den Augen der hübschen jungen Frau. Je nach Lichteinfall wirkten sie fast goldend. Es faszinierte ihn. „Du bist unglaublich“, hauchte er mit seiner rauen Stimme in ihr Ohr. „Möchtest du etwas trinken?“

Mimi nickte und sie gingen zur Bar, um etwas zu trinken. „ Was hättest du denn gerne?“, fragte Taichi nach. „Gerne ein Vodka-O.“

„Okay, ein Bier und ein Vodka-O“, bestellte er bei der Kellnerin. „Bitte.“

„Danke.“

„Auf einen schönen und heißen Abend“, sagte Taichi anzüglich. Mimi wurde prompt ein wenig rot im Gesicht und sie war froh dass das Scheinwerferlicht ihre Gesichtsfarbe so gut übertönte. Schnell trank sie von ihrem Vodka-O Glas um schnell ihre Nervösität zu bekämpfen.

„Irgendwie kommt mir dein Akzent bekannt vor“, überlegte Mimi. „Darf ich fragen wo du her kommst? Also aus welchem Land?“

„Ich komme aus Japan“, antwortete Taichi.

„Hör auf. Ich auch.“

„Du bist Japanerin?“ Taichi konnte es nicht fassen. Warum redeten sie dann die ganze Zeit auf englisch? „Sogar aus Tokyo, aber ich lebe schon seit vielen Jahren hier.“

„Ich lebe auch in Tokyo. Immer schon.“ Taichi schüttelte fassungslos den Kopf. Wie klein die Welt doch war. Ob er deswegen diese Verbundenheit zu ihr spürte? Weil sie beide die gleichen Wurzeln hatten? „Darauf müssen wir anstoßen.“

„Oh ja, auf Tokyo.“

Sie tranken noch drei, vier Gläser und Mimi wusste gar nicht ob es am Alkohol oder an diesem Mann lag, aber noch nie zeigte sie so offen, dass sie jemanden begehrte und wollte.
 

Die Beiden gingen nicht zurück auf die Tanzfläche. Sie stellten sich abseits in eine Ecke. Sie machten genau da weiter, wo sie auf der Tanzfläche aufgehört hatten. Ihre Zungen lieferten sich ein heißes Duell und ihre Hände erkundeten völlig unruhig den Körper des Anderen. Die Beiden standen eine gefühlte Ewigkeit dort und konnten nicht mal für eine Sekunde die Finger voneinander lassen. Es prickelte gefährlich zwischen Mimis Beinen und ihr fehlte absolut die Erfahrung wie man jetzt einen Schritt weiter ging. Fragte man in Filmen nicht immer zu dir oder zu mir? Sollte sie einfach fragen? Oder kam das nicht gut an? Wieder wurde sie nervös. Ein Kellner kam vorbei mit einem Tablett voller kurzer Shots. Sie bediente sich zügig an einem und trank es gleich leer. „Hey, sie können sich nicht einfach bedienen“, schimpfte der Kellner. Taichi zückte sein Portmonee und wedelte mit einem Zwanziger. Den steckte sich der Kellner ein und wünschte ihnen daraufhin einen schönen Abend. Mimi hustete von dem Alkohol der stark in ihrem Hals brannte. Sie war es wirklich nicht gewöhnt so viel zu trinken. „Alles okay?“, fragte Taichi besorgt nach.

„Ja geht schon.“

„Soll ich mal ein Wasser bestellen? Das tut dir sicher gut“, fragte Taichi nach.

„Nein geht schon. Keine Ahnung was das gerade war, aber es war nicht meins.“

„Warum trinkst du es dann?“, fragte Taichi grinsend nach.

„Weil ähm… ich ähm… etwas nervös bin.“

„Warum das?“

„Ähm...ach egal“, winkte Mimi verlegen ab. Taichi jedoch bedachte sie mit einem intensiven Blick, den die Jüngere erwiderte. Sie schluckte ihren Kloß im Hals runter und ihr Hals wurde staubtrocken. „Du spürst es auch, oder?“ Mimi sah ihn fragend an. Was meinte er?

„Dieses Gefühl? Du bist irgendwie... Lass uns von hier verschwinden!“ Mit großen Augen schaute sie den jungen Mann an. „Z-zu dir oder z-u mir?“

Taichi grinste nur und zuckte mit den Schultern. „Hauptsache wir sind alleine.“ Mimi nickte. Sie würde gleich ihren ersten One Night Stand haben und sie war total aufgeregt. „Ich gehe nochmal kurz zu den Toiletten und dann komme ich wieder. Warte hier.“ Taichi nickte und grinste breit. Er konnte es kaum mehr erwarten.
 

Mimi ging leicht schleppend zu den Damentoiletten. Sie sah sich im Spiegel an und erschrak sich ein wenig. Sie sah ganz schön fertig aus. Ihre Mascara war ein wenig verlaufen und ihre Augen waren glasig. Sie nahm sich die Maske ab und wusch sich die dunklen Stellen ab. Ihre wurde ein wenig schwindelig und plötzlich überkam es sie. Hastig lief sie auf eine der Kabinen zu. Sie kniete sich vor die Toilette und konnte es nicht mehr zurückhalten. Sie übergab sich. Wieder und wieder. Ihr war so übel und sie wurde richtig schwach. Was war plötzlich los?
 

„Hey Alter, da bist du ja.“ Yamato tauchte bei Taichi auf und klopfte ihm auf die Schulter. „Können wir langsam abhauen?“

„Ich warte auf die Kleine.“

„Ahaaa… auf die von eben?“

„Jap, die ist sowas von heiß, aber es ist nicht nur das… Ich kann es nicht erklären...“

„Soso.“ Yamato wackelte wild mit seinen Augenbrauen.

„Wie kommt es, dass du kein Mädchen bei dir hast?“

„Ach diese Blondine wollte dann doch nicht und jetzt will ich heim.“

„Oh eine Niederlage so etwas kennen wir ja gar nicht, hä?“

„Also ich sehe hier bei dir auch gerade keine Frau.“

„Sie kommt gleich. Sie ist nur eben auf Toilette“, verteidigte Taichi sich gleich.

„Na klar, das war doch nur ein Vorwand. Sie wollte nicht und wusste nicht wie sie es dir hätte sagen sollen und da ist sie eben einfach gegangen.“

„Ist sie nicht!“, knurrte Taichi. Alles mit ihr war so unglaublich gewesen und sie musste es auch gespürt haben. Sie wollte mit zu ihm. Sie sagte das nicht einfach nur so.

„Gut dann warte ich solange bis sie kommt.“

„Wenn dein Leben sonst so traurig ist.“

Doch tatsächlich kam sie nicht. So langsam wurde Taichi nervös. Hatte er sie vielleicht zu sehr bedrängt? Oder hatte er ihre Zeichen falsch gedeutet? Sie sagte sie sei nervös gewesen. Hatte sie vielleicht Panik bekommen? „Und wo ist sie?“ Taichi zuckte bedauernd mit den Schultern. Das war eine gute Frage. „Auch wenn du es nicht gerne hörst, aber sie ist nicht mehr da.“

Taichi schüttelte den Kopf. Nein, das konnte einfach nicht sein.
 

Völlig kraftlos saß Mimi noch immer in der Kabine. Alles drehte sich. Was war nur los mit ihr? Sie wollte unbedingt zurück zu diesem Mann, aber sie hatte nicht mal die Kraft sich aus eigener Kraft hochzuziehen. Ob er auf sie warten würde? Ob er schon längst weg war? Er dachte sicher sie wollte doch nicht. „Nein, bitte“, jammerte Mimi. Sie suchte verzweifelt nach ihren Handy. Hoffentlich war Sandy hier noch irgendwo. Die Buchstaben vermischten sich kreuz und quer und sie konnte kaum lesen was sie versuchte zu schreiben. Kontakt. Sandy: Hilfe, Toilette. Erneut versuchte sie aufzustehen, doch wieder spielte ihr Magen verrückt und sie übergab sich erneut. Irgendwann musste das doch mal ein Ende haben.
 

„Tai, es tut mit Leid, dir das zu sagen, aber da kommt niemand mehr.“ Yamato schaute auf seine Uhr am Handgelenk. Es war bereits eine halbe Stunde vergangen, in der sie beide auf diese Frau warteten.

„Nein, das kann einfach nicht sein. Vielleicht ist ihr auch etwas blödes passiert.“

„Ja, sie hat erkannt, dass sie keine Lust hat. Soll vorkommen. Also ich hau jetzt ab. Entweder du kommst jetzt mit oder du musst sehen wie du zum Hotel kommst.“ Yamato hob seine Hand und ging bereits los. Taichi haderte. Hatte sie ihm tatsächlich einen Korb gegeben? Er hätte ja damit leben können, dass sie heute keinen Sex mehr hätten, aber er hatte es leider versäumt nach ihrem Namen zu fragen. Er hatte nicht ihre Nummer und hatte nicht mal ihr ganzes Gesicht gesehen. Er hatte nur eine besondere Verbundenheit zu ihr gespürt und sie auch zu ihm. Dennoch kam sie einfach nicht. Warum? „Verdammt.“ Er hätte sie nicht alleine gehen lassen sollen. Es blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als traurig nach Hause zu gehen. Sie würde wohl nicht mehr auftauchen.
 

Mimi saß zitternd in der Kabine und hörte wie es an verschiedenen Türen klopfe. „Mimi? Mimi?“

Mimi war glücklich als sie die Stimme ihrer Freundin hörte. Immerhin war es Stunden her, dass sie sie zuletzt gesehen hatte. „Hier“, flüsterte Mimi schwach. Sandy stieß vorsichtig die Türe auf und ihre Augen weiteten sich entsetzt als sie ihre Freundin so vorfand. „Oh Gott, Mimi.“ Sie ging gleich auf die Knie und strich ihr vorsichtig über die Stirn. „Was ist passiert?“

„Mir ist sooo… soo schlecht.“

„Oh weia. Zuviel Akohol?“

„Keine Ahnung. Ich bin ja schon mal betrunken gewesen und mir war auch schon mal schlecht, aber noch nie so...“

„Vielleicht eine Alkoholvergiftung? Erstmal bringen wir dich hier weg.“

„Nein!“

„Bitte?“

„Ich muss wieder zu diesem Kerl.“

„Welcher Kerl?“

„Er wartet auf mich. Ich wollte mit zu ihm. Er ist soo….“

„Mimi so kannst du doch nirgendwohin gehen. Du bist vollkommen fertig und so siehst du auch aus.“

„Ich will ihn wenigstens sehen.“

„Gut, aber du gehst nicht zu ihm. Nicht in diesem Zustand!“ Sandy half Mimi beim aufstehen. Sie zog sie hoch und stützte sie beim gehen. „Geht es?“

„Alles dreht sich.“ Mit kleinen Schritten verließen sie die Damentoilette. Mimi sagte Sandy genau wo sie hin wollte, doch als sie dahin kam, war kein junger Mann mehr da. „Wo ist er?“ Mimi sah sich um, aber sie sah ihn nirgends. Vielleicht war er auch nur kurz auf Toilette gegangen?

„Ich glaube dieser Typ wollte dich nur abfüllen und abschleppen.“

„Nein“, sagte Mimi energisch. „So ist er nicht.“

„Wenn du das sagst. Immerhin kennst du ihn schon so lange.“

„Er… oh nein… Ich weiß nicht mal seinen Namen.“ Mimi klammerte sich an ihre Freundin und begann zu weinen. „Okay, wir müssen dich ganz schnell nach Hause bringen.“
 


 

Am nächsten Mittag ging es Mimi immer noch nicht viel besser. Sandy war die ganze Zeit bei ihr geblieben und sorgte dafür, dass sie genügend Wasser trank. Sie weinte weil sie diesem jungen Mann verpasst hatte. Seine Küsse und Berührungen fühlte sich so natürlich und so richtig an. Die ganze Nacht hatte sie von ihm geträumt. Wärme durchströmte dabei ihren Körper und sie fühlte sich wie noch nie zuvor. Aber was war passiert? Sie hatte es vermasselt. Nur weil sie keinen Alkohol vertrug. Was, wenn er derjenige welcher war und was, wenn sie die Chance auf ihr großes Glück selbst versaut hatte? Warum hatte sie nicht zwischendurch mal ein Wasser getrunken? Warum nicht ihre Nummern ausgetauscht? Warum sich nicht mal richtig vorgestellt? Wie konnte sie es nur so vermasseln? Wie musste er jetzt von ihr denken? Ob er eine Andere mitgenommen hatte? Vielleicht nicht gestern, aber sicher bald und sie würde es nicht sein und ihr Herz konnte diesen Gedanken kaum ertragen. Und so blieb ihr gar nichts anderes übrig als zu akzeptieren, dass sie ihn verloren hatte, bevor sie die Chance bekomme hatte, sein Herz zu gewinnen.
 

Taichi konnte die Nacht über gar nicht richtig in den Schlaf finden. Immer wieder musste er an die hübsche Unbekannte denken. Das einzige was er wusste war dass sie auch Japanerin war. Er ging die Straßen in der Nähe des Clubs rauf und runter. Er hielt Ausschau nach einer jungen Japanerin. Vielleicht war sie ja auch hier? Vielleicht suchte sie auch nach ihm? Yamato hielt ihn für verrückt, aber er konnte nicht anders. Heute Abend würde er wieder nach Toyko fliegen und davor musste er solange wie er konnte nach ihr suchen. Sollte er seinen Rückflug sogar verschieben? Aber welchen Anhaltspunkt hatte er? Keinen. Selbst der Club würde heute nicht wieder aufmachen. Die Stunden vergingen und wieder war es wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Kannte er das nicht irgendwoher? Es lag viele Jahre zurück da hatte er sich Hals über Kopf in eine Schulkameradin verliebt und plötzlich war sie weg. Damals wusste er nicht wo sie auf einmal hin war. Er klappte sämtliche Schulen in Tokyo ab und versuchte sie zu finden. Doch ohne Namen war es nicht einfach eine 16-Jährige brünette Japanerin zu finden. Egal wie hübsch sie war. Es war zum Haare raufen und plötzlich überkam ihm ein eigenartiges Gefühl. Dieses Augen, dieses Gefühl. Nur einmal in seinem Leben zuvor hatte er dieses Gefühl schon mal gehabt und damals war er 17 Jahre alt gewesen. Könnte es tatsächlich sein? Erzählte sie nicht davon, dass sie schon viele Jahre in New York lebt? Wäre es nicht der krasseste Zufall der Welt wen sie das Mädchen von damals gewesen war und wäre es nicht das gemeinste auf der Welt, wenn sie sich schon wieder verloren hätten? Das Schicksal war etwas, was er nicht begreifen konnte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß viele von euch können es nicht fassen. Diese Geschichte lebt von Hoffnung und Enttäuchung. Was glaubt ihr denn werden die Beiden sich nochmal finden?

Liebe Grüße Linchen und nächsten Monate erfahrt ihr dann mehr :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Suben-Uchiha
2020-04-30T13:29:32+00:00 30.04.2020 15:29
Moin,

Oh man du kannst einen echt Foltern. Tai und Mimi immer wieder aufeinander treffen zu lassen um sie am Ende wieder zu trennen.
Du kannst echt gemein sein, weißt du das. xD
Aber naja so hält man echt die Spannung am leben. xD
Aber ich hoffe nicht das du zu viele Zeitsprünge machst das sie erst als alte Menschen zu einander finden. xD
Das wäre aber echt gemein. Aber das Kapitel war echt super. So Maskenbälle, kann ich mir gut vorstellen, müssen bestimmt wirklich irgendwie cool sein. Vielleicht sollte ich auch mal auf einen gehen xD

Ich freue mich auf jedenfall schon auf das nächste Kapitel

LG Suben
Von:  Ariana
2019-09-04T16:23:33+00:00 04.09.2019 18:23
Oh mein Gott! Ich bin so entsetzt!
Wie konnte ich vergessen hier ein Kommi zu schreiben? Mal ehrlich jetzt! Schande über mein Haupt! Und DU... 😤 warum erinnerst du mich nicht daran ? 😅

Also mein liebes Herz ❤️ das war einer meiner liebsten Szenen im RPG 😍
Die beiden finden sich, verlieren sich, finden sich und verlieren sich erneut. Ach es ist so traurig... aber wahrscheinlich waren die einfach zu dumm es richtig anzupacken. Mensch, wenn man den anderen so anziehend fand und gerade dieses besondere spürte, warum nicht Handynummern austauschen? Oder wenigstens den Namen sagen?
Ist ja schlimmer als die Kürbissch***pe von HIMYM 😂 wenigstens war Tai nicht jedes Jahr auf dem Maskenball mit dem selben Kostüm und hat auf Mimi gewartet 😂🤭 stell ich mir lustig vor.

Auf jeden Fall hast du die Szene wunderbar umgesetzt und ich freue mich so, dass unsere Ideen bei dir auf Papier gekommen sind 😍
Ich bin gespannt, wie du sie weiter umsetzen wirst ❤️

So jetzt schreib ich direkt mal den nächsten Kommi 😘
Von:  Hallostern2014
2019-08-07T18:23:29+00:00 07.08.2019 20:23
Huhu😍😘❤🌷

Ich freue mich, dass ich wieder was von dir Lesen konnte.

Und du bis echt gemein. Erst finden beide endlich wieder zusammen und Knutschen wild rum. Man merkt, dass beide kaum von einander los kommen. Und dann das. Mimi geht's schlecht, ich hoffe nur das es wirklich nur der Alk daran schuld war und nichts anderes. Und nur weil es ihr schlecht ging. Haben die beide sich wieder verloren. Beide haben echt nicht daran erst wie Namen zu sahen und dann zu Knutschen Ohman. Ich hoffe Tai findet sie noch. Ansonsten sollte er wirklich verlängern. Oder eine sucht Anzeige stellen. Denn wenn Tai wüsste wie richtig er mit seinen Gefühl ist.

Ich bin so gespannt aufs nächste Kapitel. Und freue mich schon sehr darauf.
Wünsche dir eine schöne rest Woche.
Ganz liebe Grüße ❤😘🌷😍
Antwort von:  Linchen-86
12.08.2019 12:03
Hallöchen :)

und ich freue mich, dass ich endlich nochmal was Zeit zum schreiben finden konnte :)

Ja, die beiden spüren eine ganz besondere Zuneigung und Anziehungskraft und doch wirft ihnen das Schicksal immer wieder einige Steine in den Weg.
Ob Tai sie wirklich noch findet wird... es könnte sich als sehr schwierig herausstellen... Aber ja er liegt goldrichtig mit seinem Gefühl...

Das nächste Kapitel habe ich sogar schon beendet und ich werde es demnächst hochladen. Versuche aber noch ein wenig vorzuarbeiten :)

Die einen schönen Start in die Woche und ganz liebe Grüße :)
Von:  Tasha88
2019-08-07T14:18:03+00:00 07.08.2019 16:18

Süße, ich wiederhole:
DU
MACHST
MICH
FERTIG
!!!

Ich finde das Kapitel toll, aber es ist sehr deprimierend gewesen. Endlich treffen sie sich und sofort ist wieder die Anziehung da, bei der man merkt, dass sie einfach zusammen gehören. Und dann das... Ich hatte ja geglaubt, dass sie k.o. Tropfen oder so bekommen hat...

Also, nutze den Urlaub, hau in die Tasten und schreib. Du weißt ja, alles andere wird überbewertet ;p

Hab dich lieb <3
Antwort von:  Linchen-86
12.08.2019 12:00
Einhorn ;)

ICH
WEIß

und es tut mir doch auch leid, wie gut dass du weißt das es hier einfach nicht anders geht :D
Oh nein, keine k.o. Tropfen. einfach nur zuviel durcheinander getrunken und es nicht vertragen.

Alles andere wird total überbewertet :D

Hab dich auch lien :**
Von:  Desiree92
2019-08-07T11:10:07+00:00 07.08.2019 13:10
Sehr schönes Kapitel, gefällt mir gut.

Wie gemein du doch bist 😉 da haben sich die zwei endlich wieder gefunden und dann lässt du sowas blödes passieren. Die Armen. 🙈

Hälst es wirklich sehr spannend.

Freue mich auf die nächsten Kapitel und ganz gespannt wie es weitergeht 🤗🤗
Antwort von:  Linchen-86
12.08.2019 11:59
Vielen lieben Dank :)

Ja ich weiß, es war wirklich ziemlich gemein von mir sie schon wieder so zu trennen, aber manchmal passieren einem einfach so blöden Dinge und man kann es nicht ändern :/

Es wird Anfang September weiter gehen :)

Liebe Grüße


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