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Kleine Blüte

von

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„Schau mal, Jaken-sama! Da hinten ist eine Blumenwiese“, rief ein kleines Mädchen mit langen schwarzen Haaren und großen braunen Augen entzückt. Sie war ungefähr acht Jahre alt und trug einen orangen Kimono. Ihre Haare fielen offen und dick über ihren kleinen Rücken. Nur an der Seite hatte sie einen kleinen Zopf.
 

Der Angesprochene, ein kleiner Krötenartiger Yōkai, mit einem langen Zweiköpfigen Stab in der Hand sah nur kurz in die Richtung in der das Mädchen zeigte und seufzte. „Dafür haben wir keine Zeit, du dummes Gör! Wir müssen weiter, Sesshoumaru-sama will das wir uns dahinten an dem großen Berg mit ihm treffen, also los beweg dich.“

Traurig und enttäuscht sah die Kleine nochmal zu den Blumen. Sie liebte Blumen. Ihren Geruch, ihre Farben und Blütenpracht. Wenn sie auf einer Wiese saß und Blumen pflückte, war sie glücklich.
 

„Ich will mir nur eine pflücken“, rief sie und rannte schon los. „Hey Rin, warte!“, schrie der kleine Yōkai und setzte ihr nach. Dieses kleine dumme Mädchen konnte einfach nicht auf ihn hören. Wie oft hatte sie sich schon seinen befehlen widersetzt? Er hatte aufgehört zu zählen. Plötzlich tauchte wie aus dem nichts ein anderer Yōkai auf. Er sah aus wie ein Wiesel und war etwas größer als das Mädchen. Er fixierte sie mit seinem Blick und zeigte seine messerscharfen Zähne und Klauen.
 

Die kleine schrie auf und rannte sofort zu Jaken zurück. Dieser stellte sich schützend vor das Kind und hielt seinen Stab vor das große Monstrum. „Spüre die macht meines Menschenkopfstabes“, rief er und sofort öffnete sich der Mund des einen Kopfes und eine große Flamme kam heraus. Der andere Yōkai schien Feuer zu fürchten, denn er verschwand so schnell er konnte. Erleichtert seufzte der kleine Kröten Yōkai und drehte sich mit einem strengen Blick zu dem Mädchen um. Diese sah schuldbewusst auf den Boden. „Tut mir leid, Jaken-sama.“

Dieser seufzte. Was sollte er bloß mit diesem Mädchen machen?
 

„Komm pflücke schnell eine Blume und dann lass uns hier verschwinden. Ich will so schnell wie möglich zu dem Berg kommen“, seufzte er.

Sie sah ihn vorsichtig an, und nickte zaghaft. Schnell ging sie zu der Wiese und pflückte eine hübsche, gelbe Blume. „Die ist schön“, flüsterte sie und hielt sie fest an ihrem Körper, während sie zu ihrem kleinen Begleiter ging. Dieser nickte und gemeinsam setzten sie ihren Weg fort.
 

Kurz bevor die Sonne unter ging kamen sie an dem Berg an. Sie suchten sich einen guten Platz wo das Mädchen ein Feuer machen konnte. Sie und der kleinen Yōkai suchten dafür Holz und nebenbei nach etwas essbarem. Sie fand ein paar Pilze, die sie essen konnte. Jaken dagegen hatte sich eine kleine Echse gefangen, die er nachher essen würde. Gut durch gebraten schmeckten sie am Besten.
 

Das kleine Feuer erhellte die Gegend um sie herum, wenn auch nur schwach. Die Pilze und die Echse waren längst verspeist und so langsam wurde das Mädchen müde. Jaken dagegen hielt wachsam die Augen und Ohren offen, immer auf der Suche nach neuen Gefahren. Plötzlich hörten sie ein brüllen und sahen zum Himmel rauf. Ein großer zweiköpfiger Drache kam auf sie zu und landete wenige Meter vor ihrem Lager.
 

Rin lächelte glücklich. „Hallo Ah-Uhn. Wo hast du denn, Sesshoumaru-sama gelassen?“

Der Drache schnaufte und ließ sich bei dem Mädchen nieder. Er war zusammen mit seinem Herren unterwegs gewesen, wohin wusste weder Rin noch Jaken. Aber das er jetzt wieder da war, hieß wohl das auch Sesshoumaru bald wieder auftauchen würde. Das hoffte sie jedenfalls.
 

„Jetzt da Ah-Uhn wieder da ist, kann ich ja meine Augen schließen“, gähnte Jaken und streckte sich. „Du passt schön auf, verstanden?“, sagte er dem Drachen und legte sich auf die Seite. Dieser nickte mit einem Kopf während der andere von Rin gestreichelt wurde. „Schau mal, die Blume habe ich vorhin auf einer Wiese gepflückt“, flüsterte sie und zeigte ihm die gelbe Blume.

Natürlich konnte der Drache mit Blumen nichts anfangen, aber er wusste wie sehr das Kind Blumen liebte. Schon oft hatte er sie zu Blumenwiesen hingeflogen.

„Ich hoffe, Sesshoumaru-sama kommt bald“, flüsterte sie und schmiegte sich an den großen warmen Körper. Der Drache beschnüffelte sie und sah sich dann wachsam um.
 

Das Feuer war längst erloschen, als ein mächtiger, großer Yōkai ins Lager schritt. Der Drache schlug die Augen auf und sah den Yōkai an. Dann legte er den Kopf wieder hin und schloss die Augen. Sein Herr war wieder da. Jetzt brauchte er nicht mehr auf die Umgebung zu achten, denn niemand wagte es einen DaiYōkai anzugreifen.
 

Sesshoumaruu, DaiYōkai des Westens und ein vollwärtiger HundeYōkai, sah auf seine Begleiter herab. Jaken hatte seine Anwesenheit nicht bemerkt, zu tief war sein Schlaf. Rin wachte auch nicht auf, aber ihr Körper der vorher leicht angespannt war, wurde jetzt merklich entspannter. Es schien als würde sie spüren, dass er wieder da war, obwohl sie auch tief und fest schlief.

Er sah die kleine, gelbe Blume in ihrer Faust und sah dann zum Himmel. Dieses Mädchen und ihre Blumen. Er sprang leichtfüßig auf einem Baum und setzte sich dort auf einen Ast, den Rücken an den Baumstamm gelehnt. Er beobachtete sie wie sie sich enger an den Drachen kuschelte und zufrieden seufzte. Wieder sah er in den Himmel. Dicke graue Wolken bedeckten den Mond und die Sterne. Der Wind wurde jetzt Nachts immer kälter. Bald würde es schneien. Er roch es bereits.

Wieder fiel sein Blick auf das kleine Menschenmädchen. Und ein kaum sichtbares Lächeln trat auf seine Züge.
 

Am nächsten Morgen wachte Rin gut gelaunt auf. Jaken schlief noch tief und fest, genauso wie Ah-Uhn. Als sie sich aufrichten wollte, merkte sie plötzlich das etwas auf ihr lag. Sie sah überrascht hin und entdeckte lauter Blumen um sich herum. Begeistert und voller Freude sammelte sie diese ein. Viele Blumen mit prächtigen Farben waren um sie herum verstreut. Alle dufteten herrlich.

„Was ist das denn? Warst du etwa heimlich auf der Wiese?“, fragte Jaken empört.

„Nein, als ich aufwachte lagen sie hier“, erwiderte Rin lächelnd.

„Genau, die Blumen sind von alleine hergekommen und...“

„Jaken“, ertönte eine kühle Stimme, was den kleinen Yōkai entsetzt aufspringen ließ. „Sesshoumaru-sama, ihr seid wieder da.“ Er verbeugte sich tief vor seinem Herren.

Auch das kleine Mädchen sah auf und strahlte ihren Herr an. „Wir gehen“, sagte DaiYōkai und ging voran. Ah-Uhn stupste Rin an, damit sie auf ihn stieg. Sie nahm eine Handvoll der Blumen und krabbelte auf den Rücken des Drachen. Jaken rannte seinem Herr hinterher und stolperte dabei über seine eigenen Füße.
 

Leise kicherte Rin als sie auf Ah-Uhns Rücken an ihm vorbei ging. Sie blickte zu Sesshoumaru und strahlte. In Gedanken, dankte sie ihm und strich über eine Blüte.
 

Sesshoumaru sah wieder zum Himmel. Die Sonnenstrahlen wurden wärmer und langsam erwachten die Tiere aus ihrem Schlaf. Er fragte sich, warum er ihr die Blumen gebracht hatte. Tief in seinem inneren wusste er es. Dieses kleine Mädchen war selbst eine Blüte. Eine kleine Blüte, die irgendwann zu einer schönen und starken Blume werden würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  -Pharao-Atemu-
2019-04-02T20:08:37+00:00 02.04.2019 22:08
Wirklich sehr niedlich geschrieben
Von:  MissVegeta
2019-02-20T11:28:13+00:00 20.02.2019 12:28
Wie schööööön :)
Klein und fein. Hat mir gefallen.
Von:  Rei-may
2018-05-09T15:18:41+00:00 09.05.2018 17:18
Hey =9

Süße kleine FF.
Ich liebe solch keinen Alltagssituationen ^^
Super niedliche Idee auf jedenfall, die schon locker geschrieben war und sehr gut zu den Charaktern passt.
Werde sie mir gern noch öfters durchlesen!
Gern mehr von der kleinen Gruppe, hast talent dafür!

LG may
Antwort von:  Mayachan_
09.05.2018 20:56
Hi schön das es dir gefällt. :)
Naja ich schreibe selten so kleine os und mal sehen was ich mir mal wieder einfallen lasse;)
Hab mich sehr über deine Kommis gefreut.

Glg Mayachan


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