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Sword Art Online II

alternative Fortsetzung
von

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Die Stadt der Anfänge

Das riesige Tor öffnete sich mit einem knarzen. Das Licht, das durch den Spalt im Tor fiel, schien mir ins Gesicht. Mit zusammengekniffenen Augen sah ich in die sich uns öffnende Welt. Die Sonne schien hell am blauen Himmel über der Landschaft. Der Landschaft von Aincrad. Begeistert ging ich, noch immer mit Kirito an der Hand, in die nicht ganz so fremde Welt. Es war wie damals, dieses Gefühl von Freiheit kam wieder auf. Auch wenn wir uns gerade schon in einer virtuellen Welt befanden, fühlte es sich hier anders an. Kirito schien etwas besorgt, doch ich hingegen blühte total auf. 

Den Weg zur Stadt der Anfänge wieder zu finden, fiel mir nicht schwer. Diesen Weg war ich Tag für Tag nach dem Leveln gegangen. In der Zeit, bevor die Front gegründet wurde und eine Ebene nach der Anderen vordrang. Fürs Erste mieteten wir uns ein paar Zimmer in einem Gasthaus in der Stadt um direkt in Aincrad spawnen zu können. Wenig später schlug Klein-san vor, dass wir ein bisschen Leveln gehen könnten, um uns auf den ersten Boss vorzubereiten. Doch als ich mein Menü aufrief, seufzte ich. „Geht leider nicht.. Ich muss gleich offline gehen.“ Murmelte ich und sah in die Runde. Ich hatte noch niemandem gesagt, dass meine Mutter so streng war, was das Abendessen anging. Kirito hatte ich bisher nur erzählt, sie sei schwierig. „Kommst du dann später nochmal on?“ fragte Leafa dann und sah mich auffordernd an. Ich schüttelte nur meinen Kopf, sah gekränkt zu Boden und drückte auf Ausloggen, während mir alle zum Abschied zuwanken. 

 

Es war kalt und dunkel. Mein Zimmer, ich hatte das Fenster offen gelassen und es war inzwischen dunkel geworden. Langsam setzte ich mir die NerveGear ab und legte sie beiseite. Auf meinem Handy erschien ein Bild von Kirito und mir. Es brachte mich jedes Mal zum lächeln. Doch die Uhrzeit brachte mich direkt wieder in die Realität zurück. Seufzend richtete ich mich auf und schlüpfte in meine Hausschuhe um nach unten zu gehen. Mutter würde sicher schon warten. Bevor ich aus dem Zimmer ging, schloss ich noch schnell das Fenster und zog mir einen Pullover über. Auf dem Weg nach unten, sah ich nochmal auf mein Handy. Kirito.. Also, Kazuto hatte geschrieben, ob alles in Ordnung sei. Ich steckte es wieder in die Tasche des Pullis und ging zur Esszimmertür. Ich würde ihm später antworten, das würde er sicher verstehen. Mit diesem Gedanken, öffnete ich nun die Tür und trat in den riesigen Saal. Alles war ziemlich kitschig dekoriert und in der Mitte des Raums, stand ein großer Tisch. Am Ende dieses Tisches saß meine Mutter und sah sich etwas auf ihrem Tablet an. „Hast du schon auf die Uhr gesehen?“ tönte es genervt vom Ende des Raumes. „Ich bin gerade einmal zwei Minuten zu spät Mutter..“ „Das sind zwei Minuten zu viel!“ erwiderte sie und sah mich grimmig an, während ich mich zu ihr an den Tisch setzte. Sie fuhr fort: „Du kannst dir sicher denken wie das bei anderen ankommen würde? Es ist unhöflich andere warten zu lassen.“ „Ja Mutter.“ Murmelte ich und sah zur Seite. Was interessierte mich denn, was andere dachten. Meine Mutter kam aus einer nicht sehr reichen Familie. Sie hatte sich mit meinem Vater ein großes Vermögen und großes Ansehen aufgebaut. Sie wollten mich schon immer so zurecht biegen, dass ich auch einmal das große Geld machen würde und einen reichen Mann heiraten würde. So bliebe der Name der Familie rein und mein Wohlstand wäre gesichert. Doch was ich wollte, war allen immer egal. 
 

Ich setzte mich also an den Tisch und fing an im Essen herum zu stochern. Mir war der Appetit vergangen. „Was hast du denn gemacht, dass du wieder zu spät zum Essen kommst? Hast du wieder dieses Ding aufgehabt? Hast du denn immer noch nichts aus der vergangenen Zeit gelernt?“ sie wurde immer lauter und ballte dabei ihre Hand zur Faust. „Ich habe meine Freunde getroffen!“ rief ich. „Freunde? Thaa.. Dass ich nicht lache. Das ist doch alles nicht real. Was sind das für freunde, etwa aus dieser bescheuerten Möchtegern Schule?“ „Das ist keine ….“ Versuchte ich zu erwidern, doch wurde ich unterbrochen. „Du wirst nicht mehr auf diese Schule gehen. Wir haben eine andere für dich gefunden. Dort lernst du wenigstens was. Dort kommst du auch mit kultivierteren Leuten zusammen und nicht mit diesem spielsüchtigen Pack!“ Es reichte mir. Ich wollte mir das nicht mehr bieten lassen. Wütend schmiss ich mein Besteck auf den Teller, sodass die Soße über den Teller schwappte und verließ den Tisch. „Komm gefälligst zurück, Fräulein!“ rief meine Mutter noch, doch da hatte ich die Tür schon hinter mir zugezogen. Sie fiel mit einem lauten Knall ins Schloss. 

 

Zurück in meinem Zimmer schloss ich die Zimmertür ab und schmiss mich auf mein Bett. Tränen flossen meine Wangen herunter und tropften auf mein Kopfkissen. Wie konnte sie nur so zu mir sein. Sie wurde mir immer fremder. Es gab einmal Zeiten, da konnten wir noch zusammen lachen und Zeit verbringen, doch irgendwas hatte sie dermaßen verändert, dass sie nicht mal ein bisschen Mitgefühl oder Liebe für ihre eigene Tochter übrig hatte. Die Tränen hörten einfach nicht mehr auf zu fließen, bis plötzlich mein Handy anfing zu vibrieren. „Kazuto..“ hauchte ich und ging ans Telefon. „Asuna? Ist alles in Ordnung? Du hattest dich nicht mehr gemeldet.. und..“ fing er direkt an, worauf hin ich wieder etwas lächelte. „Ja, es ist alles in Ordnung. Mach dir keine Gedanken.“ ich versuchte, so klar wie möglich zu klingen, doch er hatte wohl bemerkt, dass meine Stimme noch immer ziemlich brüchig klang. „Soll ich dich besuchen kommen? Ich wäre in weniger als zwanzig Minuten da!“ „Kazuto.. Wie gesagt, mach dir keine Sorgen. Es wäre sicher gerade nicht so klug vorbei zu kommen. Komm einfach in ALO online. Ich komme in ein paar Minuten nach, steige nur noch schnell unter die Dusche.“ Er sagte zu und wir legten auf. Während ich nochmals auf meinen Bildschirmhintergrund sah, dachte ich, wie schön es doch wäre, wenn er hier wäre. Er könnte mich vor meiner Mutter sicher in Schutz nehmen, so wie er es auch getan hatte, als er mich aus der virtuellen Welt befreite. Er war so stark und ich so schwach. Außerhalb der virtuellen Welt war ich ein Nichts. Unterdrückt von den Vorstellungen der Eltern. Ich konnte nichts dagegen tun. Doch Kazuto.. Er hatte mich auch in der realen Welt vor diesem Scheusal beschützt. So stark würde ich sicher nie werden. 
 

In Gedanken, stand ich nun langsam auf und trottete zum Bad, das sich direkt an meinem Zimmer befand. Dort zog ich meinen Pulli aus, stieg aus der Jogginghose heraus und entledigte mich schließlich noch meinen Socken. Bevor ich die Dusche betrat, drehte ich den Wasserhahn so, dass das Wasser langsam wärmer wurde. Als es irgendwann die für mich richtige Temperatur hatte, betrat ich sie. Das warme Wasser fiel wie Regen auf meinen Kopf und floss an meinem Körper herunter. Meine Haare wurden allmählich immer schwerer vom Wasser. In Gedanken war ich bei Kazuto. Allein ein einziger Gedanke an ihn brachte mein Herz zum beben. Er hatte es geschafft mein Herz zu erobern. Ob virtuell oder real, unsere Liebe war echt und unabänderlich. Da konnte mir keiner dazwischen funken. 

Nach dem duschen trocknete ich mich ab, föhnte meine Haare und ging zurück in mein Zimmer. Normale Mütter würden doch nach einem Streit sicher zum Zimmer ihrer Tochter gehen und versuchen nochmal in Ruhe über die Sache zu reden. Doch so etwas konnte ich von meiner Mutter nicht erwarten. Sie war kalt zu mir. Ließ keine Gefühle zum Vorschein kommen, außer ihre Wut auf mich. Ich war nicht das perfekte Kind das sie sich immer wünschte. Das würde ich auch niemals sein. Ich ließ mir nicht sagen was ich tun und lassen sollte. Ich war mein eigener Chef. Ich bestimmte wohin meine Reise gehen würde, kein anderer. Es war meine Sache, mit wem ich zusammen sein wollte. Mit leichten Kopfschmerzen durch die Diskussion mit meiner Mutter, setzte ich mir wieder meine NerveGear auf und legte mich hin. „Link Start!“ Und schon war ich wieder in meiner Welt. In der guten alten heilen Welt, in der ich meine eigenen Entscheidungen fällte und durchsetzte.

 

Mein Charakter fühlte sich seltsam schwer an, als ich versuchte mich aus dem Bett des Gasthauses aufzurichten. Als ich an mir runter sah, erkannte ich, was der Grund dafür war. „Mama! Du bist wieder da!“ rief eine begeisterte und überglücklich grinsende Yui und fiel mir um den Hals. Sie hatte wohl hier auf mich gewartet bis ich wieder komme. Freudig erwiderte ich ihre Umarmung und streichelte ihr sanft über ihr langes schwarzes Haar. Ich war froh, dass wir sie damals in diesem Wald fanden. Sie war seit dem wie eine richtige Tochter für uns. Auch einer der Gründe, warum ich lieber hier, als in der realen Welt war. 

An der Tür stand Kirito und lächelte zu uns rüber. Stimmt. Ich vergaß immer, dass wir ja im selben Zimmer schiefen. Zumindest ingame. Ich lief leicht rot an und stand schnell auf. „Komm jetzt, wir müssen uns um unsere Level kümmern!“ rief ich schon förmlich und zog ihn an der Hand mit raus.
 

Draußen trafen wir die anderen dann auch wieder. Kirito hatte ihnen wohl bescheid gesagt. Wir gingen zusammen zu den weiten Wiesen von Ebene 1 und machten ein Monster nach dem anderen platt. Unsere Erfahrungspunkte wurden dadurch immer mehr. Bald würden wir wieder wie damals Seite an Seite gegen die Bosse dieser Welt kämpfen. 

Schon bald waren wir stark genug, es beim ersten Boss zu versuchen. Wir waren schließlich sieben Leute und hatten gerade durchgehend gelevelt. Im Boss-Raum herrschte dann jedoch Totenstille. Es war kein Monster zu sehen. „Wir.. sollten besser umkehren..“ meinte Kirito, etwas zögerlich. Doch ich zwinkerte ihm nur zu und schüttelte den Kopf. „Das ist nicht mehr SAO. Mach dir keine Gedanken.“ Erwiderte ich und sah nach oben. Der Boss kam auf ein Mal von der Decke auf uns zugesprungen. Gekonnt wehrte ich seinen ersten Angriff ab. Nun war Kirito wieder in seinem Element. Wir kämpften etwa zehn Minuten, bis der Boss von Ebene 1 besiegt war. Geht doch, dachte ich mir und klopfte Kirito sanft auf die Schulter. Doch plötzlich fing das Spiel an zu ruckeln. Alles wurde plötzlich immer dunkler. Es war als würde ich in Ohnmacht fallen. „K-Kirito!“ rief ich noch, doch dann wurde meine Sicht komplett schwarz. Alles war komplett still.
 

„Asuna.“ Hörte ich eine vertraute Stimme sagen, als ich irgendwann meine Augen aufschlug.



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