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To look into the secret of y(our) heart

von

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Zunächst bekam er keine Antwort von Yuu, oder überhaupt irgendeine Reaktion, deshalb nahm Mika an, dass er eingeschlafen war, da er bis vor einem Moment noch ziemlich müde klang, aber nachdem er seinem Herzschlag und seinem Atmen genauer lauschte, wusste er, dass er noch wach war.

 

 

Vielleicht…hat er es nicht verstanden…

 

 

Nachdem er seine Hand losließ und vorsichtig Yuu’s andere Hand von seiner Hüfte entfernte, drehte sich Mika um, sodass er ihn nun ansah.

 

Yuu…schaute ihn ebenfalls an ohne etwas zu diesem Geständnis zu sagen und blinzelte ihn nur ein paar Mal ein, verarbeitete sichtlich, was er gerade gesagt hatte…bevor er plötzlich die Augen aufriss.

 

Ob sein Gesichtsausdruck nur Überraschung zeigte, oder auch mit Schock vermischt war, konnte Mika nicht sagen. Was er allerdings sagen konnte…war, dass Yuu in diesem Moment definitiv rot wurde. Es war zunächst nicht viel, aber er konnte beobachten wie mit jeder einzigen Sekunde, die verging mehr und mehr rot anfing  seine Wangen zu färben .

 

Ein Anblick…den er noch nie zuvor gesehen hatte.

 

 

Oh…also hat er es doch verstanden.

 

 

Dachte Mika, aber bevor er richtig wusste, was er sagen sollte, ergriff Yuu plötzlich das Wort.

 

„W-w-warum?“, stotterte er, sichtlich verlegen aufgrund dieser ganzen Situation, „I-ich meine…Wie? Wann? Einfach…warum?“

 

Es war definitiv nicht die Reaktion, die Mika erwartet hatte. Er war für alles vorbereitet gewesen. Für eine einfache Ablehnung, oder einer von Yuu’s typischen ‘Wir sind ja auch schließlich eine Familie’ Reden, aber nach einem Grund gefragt zu werden? Niemals.

 

Hätte es vielleicht sein können, dass Yuu auch…? Nein, das war nicht möglich. Nicht ein einziges Mal hatte es irgendwelche Anzeichen dafür gegeben, dass er seine Gefühle erwiderte…dass er mehr in ihm als nur seinen besten Freund sah…deshalb verdrängte Mika diesen Gedanken schnell wieder.

 

„Yuu-Chan, was hab dir vorhin über Gründe erzählt?“

 

„M-manche Dinge haben keine Grund, sie…passieren einfach.“, wiederholte Yuu seine Worte, „A-aber…“, fügte er hinzu, aber verstummte und wand nervös den Blick von ihm ab.

 

Als er sah wie verwirrt er deswegen war, seufzte Mika, da er wusste, dass es nicht einfach werden würde ihn wieder zu beruhigen.

 

„Weißt du. Sich in jemanden zu verlieben ist…kompliziert.“, begann er zu erklären, „Es folgt nie irgendwelchen Regeln und es gibt auch nichts, was du dagegen tun kannst, oder…kannst sagen, wann es passiert…oder mit wem. Es passiert eher zu unerwarteten Zeiten mit unerwarteten Leuten. Und was mich betrifft…es warst nun einmal du, in den ich mich verliebt hab.“

 

„…“

 

Seine fehlende Antwort und sein Gesichtsausdruck verrieten Mika, dass er noch immer nicht überzeugt war, oder eher…konnte er sehr genau sagen mit was Yuu in diesem Moment kämpfte.

 

„Yuu-Chan, hör mal.“, sagte Mika mit sanften Ton, „Ich…verlange nicht, dass du meine Gefühle erwiderst, überhaupt nicht. Ich weiß schon, dass…du nicht dasselbe empfindest. Das wusste ich schon immer. Aber das ist schon okay für mich. Es ist völlig in Ordnung, also gibt es nichts für das du dich schlecht fühlen müsstest, okay?“

 

Aber er bekam noch immer nichts außer Stille als Antwort.

 

Mit einem weiterem schweren Seufzer, setzte Mika sich auf und befürchtete, dass er die Dinge zwischen ihnen gerade etwas unangenehm gemacht hatte, aber trotzdem…aus irgendeinem Grund bereute er es nicht es ihm gesagt zu haben.

 

Nicht im Geringsten.

 

Mika versuchte sich etwas einfallen zu lassen, das er noch sagen konnte, aber egal wie sehr er es auch versuchte, es war vergebens. Als er darüber nachdachte, wie er das Thema wechseln könnte, spürte er plötzlich die Berührung einer Hand auf seiner eigenen, was ihn dazu brachte, deren Besitzer wieder anzusehen.

 

„Du gehst?“, fragte Yuu besorgt, der sich ebenfalls aufgesetzt hatte.

 

Als er diesen traurigen und bittenden Blick in seinen Augen sah, aufgrund seiner Angst, dass er ihn allein lassen würde, schenkte ihm Mika ein warmes Lächeln.

 

„Hey, ich hab dir doch versprochen, dass ich für den Rest der Nacht bei dir bleibe, oder? Ich würde dich doch nie verlassen.“

 

Yuu erwiderte das Lächeln und ließ seine Hand wieder los.

 

„Es…tut mir Leid. Ich weiß, dass…meine Reaktion nicht gerade die Beste war…“, entschuldigte er sich mit schulderfülltem Blick.

 

„Ist schon okay.“, versicherte ihm Mika mit einem kleinen Lachen, „Ich…hätte womöglich genauso reagiert, also kein Grund sich zu entschuldigen.“

 

Sie sahen sich für einige weitere Sekunden an und wandten dann schüchtern ihren Blick voneinander ab um in verschiedene Richtungen zu schauen.

 

Da er demselben Problem wie vorher erneut gegenüberstand, biss sich Mika nervös auf die Lippe.

 

 

Verdammt. Gibt es denn nichts, das ich tun, oder sagen kann um diese bedrückende Atmosphäre zu lockern? Vielleicht hätte ich das nicht ausgerechnet jetzt sagen sollen. Er hat schließlich schon genug um die Ohren und ein Geständnis von seinem besten Freund sollte nicht Teil davon sein. So wird er wahrscheinlich heute Nacht keinen Schlaf  finden. Wenn ich doch nur-

 

 

Plötzlich wurden seine Gedanken unterbrochen, als ihm mit einem Kissen ins Gesicht geschlagen wurde, und das nicht gerade sanft.

 

„Wofür war das?!“, fragte Mika leicht verärgert und sah dabei Yuu wieder an, der noch immer das Kissen in der Hand hielt.

 

„Hör endlich auf dir Vorwürfe zu machen.“, sagte er ausdrucklos.

„Huh?!“

 

„Ich kann sehen, dass du dir darüber gerade so ziemlich den Kopf zerbrichst. Du denkst wahrscheinlich, dass du das nicht hättest sagen sollen, hab ich Recht?“

 

„…“

 

„Weißt du. Das macht mir nichts aus.“, sagte Yuu mit einem kleinen Lachen und mit einem seiner üblichen sorgenfreien Lächeln, „Wenn du so für mich empfindest, dann ist das halt so, stimmt’s? Also gibt es nichts, was du dir vorwerfen müsstest.“

 

„Yuu-Chan…“, sagte Mika ungläubig, erstaunt über seine Worte, „Aber…“, er wurde wieder leicht verärgert, „Kannst du mir mal verraten, warum du mich deswegen mit einem Kissen schlagen musstest?!“

 

„Mochte den Ausdruck auf deinem Gesicht nicht.“, entgegnete Yuu mit einem Schulterzucken, „Also dachte ich, dass ich es so-“

 

Er wurde von einem Kissen unterbrochen, das direkt sein Gesicht traf.

 

„Oh? Tut mir Leid.“, sagte Mika sarkastisch mit einem hinterlistigen Grinsen auf dem Gesicht, „Dieser Mund von dir wollte einfach nicht aufhören Quatsch zu erzählen, also hab ich beschlossen ihn zum Schweigen zu bringen.“

 

Yuu blinzelte ihn nur ein paar Mal an, bevor er mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht nach einem Kissen griff und sagte:

 

„Okay, du hast es so gewollt!“

 

Ihr Lachen hallte durch den Raum, als sie sich nacheinander mit Kissen bewarfen und sich auf spielerische Weise damit schlugen, während sie endlich ihre momentane Lage vergessen konnten, selbst wenn es nur für einen Moment war.

 

Aber schnell gingen ihnen auch schon die Kissen aus, die alle auf dem Boden außerhalb des Bettes landeten, bis nur noch eines übrig war.

 

Beide griffen danach, aber Yuu war etwas schneller und warf es auf Mika, der es mit Leichtigkeit abwehrte und fast augenblicklich nach vorne sprang und ihn umwarf, ohne dabei zu viel Kraft zu verwenden, da er seine Verletzungen nicht noch schlimmer machen wollte, was dazu führte, dass Mika auf Yuu lag und ihn auf dem Bett festhielt.

 

„So.“, begann Mika, als er mit einem amüsierten Lächeln auf ihn runter sah, „Hast du jetzt genug?“

 

„Du hattest Glück, dass ich gerade nicht in Bestform bin. Ansonsten hätte ich dich fertiggemacht!“, entgegnete Yuu mit einem herausfordernden Lächeln.

 

Natürlich.“, sagte er mit sarkastischem Ton, bevor sich beide nicht länger zurückhalten konnten und in Gelächter ausbrachen.

 

Nachdem sie sich wieder von ihrem Lachanfall erholt hatten, sahen sich beide mit einem Lächeln auf dem Gesicht an und schweigend…schauten sie sich für einen kurzen Moment tief in die Augen, bis Yuu’s Blick plötzlich etwas weiter runter wanderte, dort für ein paar Sekunden verblieb, bevor er Mika wieder in die Augen sah.

 

„Hey, Mika…“, sagte er mit ungewohnt sanfter Stimme, „Sag…wie fühlt es sich eigentlich an…jemanden zu küssen?“

 

„H-huh?“, war alles, was Mika herausbrachte, überrascht von dieser unerwarteten Frage, „W-wie kommst du denn auf einmal jetzt darauf?“

 

„Hab mich das nur gefragt.“, entgegnete Yuu mit einem kleinen Lachen, „Darf ich denn nicht mal wie ein normaler Teenager neugierig über so was sein?“

 

„…“

 

„Also?“, fragte er und sah ihn noch immer mit einem zärtlichen Lächeln an, „Wie fühlt es sich an?“

 

„Woher soll ich das wissen?“, antwortete Mika mit einem Seufzen, „Es ist ja schließlich nicht so, dass ich an sowas interessiert wäre.“

 

„Hast du…denn noch nie darüber nachgedacht, dass mit mir zu tun?“, wollte Yuu wissen, „Da du…du weißt schon.“

 

Als er diese Frage hörte, konnte Mika spüren wie sein Gesicht leicht wärmer wurde, bevor er seinen Blick abwand und sagte:

 

„Vielleicht ein…oder zwei Mal…“

 

 

Schon oft…Ich hab oft darüber nachgedacht…wie es wäre dich zu küssen…Wie es sich wohl anfühlen würde…

 

 

Dachte er, aber traute sich nicht ihm die Wahrheit zu sagen, da er befürchtete, dass er die Dinge damit nur noch unangenehmer machen würde, als sie es ohnehin schon waren.

 

Als er zögerlich den Blick kurz darauf wieder auf ihn richtete, bemerkte er, dass Yuu’s Lächeln verschwunden war und dass er ihn mit einem ruhigen Ausdruck ansah, fast als ob er in einer Art Trance wäre.

 

„…Küss mich.“, kam es ihm mit leisem Ton über die Lippen.

 

Mika konnte sich nicht helfen, als ihn bei dieser Bitte überrascht anzusehen. Er konnte nicht glauben, dass er ihn das gerade wirklich gefragt hatte und hielt es erst für einen Witz, aber ein Blick in seine Augen und auf sein Gesicht verrieten ihm, dass er es ernst meinte.

 

Leicht überfordert in diesem Moment, wusste Mika nicht wie er reagieren sollte. Natürlich hätte er nichts lieber getan, als seiner Bitte nachzukommen, aber er wusste, dass Yuu ihn nicht darum bat, weil er dasselbe für ihn empfand, sondern einfach aus einer Laune heraus.

 

Nach einem kurzen Moment des Nachdenkens, ging Mika vorsichtig von ihm runter und setzte sich auf’s Bett.

 

„Das…ist keine gute Idee.“, sagte er, während er erneut den Blick abwand.

 

„Warum nicht?“, fragte Yuu, der sich ebenfalls aufsetzte und seinen Kopf verwirrt zur Seite neigte, als er ihn ansah.

 

„Weil das etwas ist, das du lieber mit jemanden tun solltest, in den du verliebt bist und nicht mit jedem Dahergelaufenen aus purer Neugier.“, antwortete Mika mit einem traurigem Lächeln.

 

„Dummkopf, du bist kein ‘Dahergelaufener’ für mich, deshalb hab ich dich gefragt. Mir macht das nichts aus. Wirklich, also-“

 

„Yuu-Chan.“, unterbrach er ihn mit ernstem Ton und sah ihn wieder an, „Nein. Selbst, wenn es dir nichts ausmacht…ich kann das nicht tun. Du…bist wahrscheinlich nur müde und deshalb kamst du plötzlich auf diese Idee. Es ist sowieso schon recht spät, also…gehst du jetzt besser schlafen.“

 

„Aber-“

 

„Yuu-Chan.“, unterbrach ihn Mika erneut, diesmal mehr in einem Befehlston, und schüttelte dabei den Kopf, bevor er seinen Blick abwand und hoffte, dass Yuu endlich nachgeben und sich hinlegen würde.

 

Aber obwohl er nicht länger widersprach, sondern stattdessen schwieg, konnte Mika noch immer seinen Blick auf sich spüren, selbst nachdem bereits Minuten vergangen waren.

 

„Könntest du endlich mal aufhören mich so anzustarren?“, fragte er leicht genervt.

 

„Will aber nicht.“, entgegnete Yuu lässig.

 

„Ernsthaft.“, sagte Mika, während er frustriert seufzte, „Warum musst du nur jedes Mal so verdammt stur sein, sobald du dir etwas in den Kopf gesetzt hast. Geh…einfach schlafen.“

 

„Nur, wenn du mich küsst.“

 

Nachdem er seinen Blick bei diesen Worten wieder auf ihn richtete, schaute Mika ihn für einen kurzen Moment an und sah wie seine Augen mit unbeugsamer Entschlossenheit leuchteten.

 

„Du…“, sagte Mika, bevor ein kleines Lachen seinen Lippen entwich, „Bist so ein verdammt großer Hitzkopf, weißt du das? Wie kommst du eigentlich so urplötzlich auf diese Idee?“

 

„ ‘Manche Dinge haben keinen Grund’, erinnerst du dich?“, zitierte ihn Yuu sarkastisch.

 

„Ja, ‘manche Dinge’, andere Dinge, wie das, sollten allerdings schon einen Grund haben!“, sagte Mika ausdruckslos und schien überhaupt nicht amüsiert über seine Antwort zu sein.

 

„Mir fällt keiner ein.“, entgegnete er mit einem Schulterzucken, „Es…ist mir nur plötzlich in den Sinn gekommen, das ist alles.“

 

„Und warum fragst du ausgerechnet mich? Kannst du nicht bis morgen warten und stattdessen einen von den anderen fragen?“

 

„Weiß nicht.“, sagte Yuu mit einem kleinen Lachen, „Ich…möchte es wirklich gerne mit dir machen aus irgendeinem Grund.“

 

Als er dieses kleine und unschuldige Lächeln sah, wusste Mika, dass er keinen Rückzieher mehr machen konnte. Yuu wusste einfach zu gut, was es brauchte um ihn zu überzeugen, das tat er immer. Egal wie sehr Mika versuchte dagegen anzukämpfen, am Ende gewann er nie.

 

 

Verdammt.

 

 

Dachte er, gefolgt von einem schweren Seufzer, bevor er sagte.

 

„Okay, in Ordnung. Aber nur wenn du versprichst dann endlich schlafen zu gehen, verstanden?“

 

„Alles klar.“, entgegnete Yuu mit einem Nicken.

 

„Dann…mach die Augen zu.“, sagte Mika mit etwas leiserer Stimme, während ein leichter Rotschimmer anfing seine Wangen zu bedecken.

 

Yuu tat, was er ihm gesagt hatte und schloss seine Augen. Mika sah weiterhin seinen ruhigen und entspannten Gesichtsausdruck an und fragte sich, ob er überhaupt nicht nervös war, oder nur so tat…bevor er auch langsam anfing seine Augen zu schließen, während er sich zögerlich vorbeugte.

 

Mit halb-geöffneten Augen kam er ihm näher und näher, bis er bereits seinen Atem auf seiner Haut spüren konnte und ihre Gesichter nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren, aber bevor Mika diese Lücke zwischen ihnen schließen konnte, öffnete Yuu plötzlich wieder seine Augen, was ihn dazu brachte seine eigenen zu öffnen und wieder etwas Abstand von ihm zu nehmen.

 

„Sag mal…warum machen Leute das eigentlich ?“, fragte Yuu nüchtern.

 

„W-was?“

 

„Ihre Augen schließen, wenn sie sich küssen.“

 

„W-was zur Hölle weiß ich?!“, entgegnete Mika verlegen, „Warum musst du ausgerechnet mich das fragen?! Seh ich etwa aus wie ein wandelndes Lexikon?!“

 

„Reg dich nicht so auf.“, versuchte er ihn mit einem kleinen Lachen zu beruhigen, „Dachte nur, dass du es vielleicht weißt.“

 

„Tja, tue ich nicht! Wie wäre es also, wenn du endlich aufhörst Fragen zu stellen und deine Augen zumachen würdest damit wir es endlich hinter uns bringen können?!“

 

„Okay, okay, beruhig sich.“, sagte Yuu und schloss dabei wieder die Augen, „War ja nur ne‘ Frage.“

 

Mika atmete innerlich erleichtert auf und sah ihn für ein paar weitere Sekunden an, bevor er zum zweiten Mal begann seine Augen zu schließen, als er sich vorbeugte. Und ohne weiter zu zögern…gab er Yuu einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und nahm wieder Abstand, während er seine Augen öffnete.

 

Kurz darauf öffnete Yuu seine ebenfalls, blinzelte ihn ein paar Mal an und fragte dann mit einem kleinen Lachen:

 

„Das…war’s? So…kurz?“

 

„Du…kannst es eigentlich so lange machen wie du willst. Es ist nur…“, entgegnete Mika und wand dabei den Blick ab, „Ich wollte es nicht übertreiben, falls du es nicht magst…“

 

Yuu sah ihn leicht überrascht an, als er das hörte, bevor ein kleines Lächeln sich auf seinen Lippen bildete.

 

„Ich sagte doch, dass es mir nichts ausmacht, oder? Also kein Grund dich zurückzuhalten, weißt du?“

 

„…“

 

„Mika?“, sagte er seinen Namen mit sanfter Stimme, was Mika ihn wieder ansehen ließ, „Könntest du…mich noch mal küssen? Dieses Mal…ein bisschen länger?“

 

„Yuu-Chan, das-“

 

„Bitte?“, unterbrach Yuu ihn mit leisem Ton.

 

„…“

 

Als er ihm in seine leuchtend smaragdgrünen Augen sah, diesen bittenden Blick in ihnen sah…und das noch immer andauernde Gefühl von seinen Lippen auf seinen eigenen verspürte, obwohl sie sich nur für eine Sekunde berührt hatten…wusste Mika, dass er nicht ‘nein’ sagen konnte.

 

Er war sich mehr als nur im Klaren darüber, dass es falsch war. Dass er es einfach dabei hätte belassen sollen und ihm hätte sagen sollen, dass er endlich schlafen gehen soll. Dass er sich  nur Hoffnungen machen würde, wenn er so weitermachte, da es mehr als deutlich war, dass Yuu nicht dasselbe für ihn empfand, sondern einfach nur neugierig war.

 

Aber er konnte sich nicht helfen…Dafür hatte er sich viel zu sehr in ihn verliebt.

 

Mika kam ihm erneut etwas näher, aber hielt ein paar Zentimeter vor ihm inne und sah ihn ausdruckslos an.

 

Yuu hob irritiert eine seiner Augenbrauen, da er nicht wusste, was er von ihm wollte, was dazu führte, dass Mika genervt die Augen verdrehte.

 

Erst dann verstand Yuu auf was er wartete und schenkte ihm ein kurzes entschuldigendes Lächeln, bevor er seine Augen schloss.

 

Und kurz darauf…legte Mika sanft seine Lippen zum zweiten Mal auf Yuu’s , aber dieses Mal für zwei, oder drei Sekunden länger.

 

Aber gleich nachdem sie vergangen waren, löste er den Kuss schnell wieder und nahm Abstand.

 

„Was ist jetzt?“, wollte Yuu wissen, verwirrt, da er so abrupt aufgehört hatte.

 

„Du hast dich verkrampft…“, antwortete Mika, während er schulderfüllt den Blick mit einem leichten Rotschimmer abwand.

 

„T-tut mir Leid, wollte ich nicht.“, entschuldigte er sich und spürte wie sein Gesicht ganz leicht wärmer wurde, „Aber…du musst wirklich nicht so viel Rücksicht auf mich nehmen. Es ist okay wenn…du von Zeit zu Zeit auch mal selbstsüchtig bist und-“

 

„Natürlich nehme ich Rücksicht auf dich.“, unterbrach ihn Mika, als er ihn wieder ansah, „Das werde ich immer. Weil du mir viel wichtiger bist, als alles andere. Weil du mein ein und alles bist, Yuu-Chan.“

 

„…“

 

Es brauchte einen kurzen Moment und einen Blick auf Yuu’s leicht überraschtes Gesicht um zu realisieren, was er da gerade gesagt hatte und als er spürte wie ihm die Hitze ins Gesicht stieg, wand Mika den Blick von ihm ab.

 

Stille herrschte erneut zwischen den beiden und als Mika ihm gerade wieder vorschlagen wollte, schlafen zu gehen, sagte Yuu:

 

„Sag, Mika…“

 

„Hm?“, entgegnete Mika und sah ihn dabei wieder an.

 

„Was genau…macht man eigentlich mit seinen Händen, während man sich küsst?“, fragte er, während er seine Hände betrachtete, „Es…fühlt sich komisch an, wenn sie einfach so da bleiben…“

 

Mika seufzte schwer bei dieser Frage. Er hatte gehofft, dass er endlich genug von diesem Thema hatte, aber offenbar hatte er das nicht.

 

„Was weiß ich?“, antwortete Mika und hatte langsam genug von Yuu’s ständiger Fragerei, „Sie wandern wahrscheinlich von selbst irgendwann irgendwohin, also kein Grund dir darüber den Kopf zu zerbrechen.“

 

„…“

 

Yuu zu beobachten, wie er noch immer leicht verwirrt auf seine Hände schaute, verriet ihm, dass er nicht glücklich über diese Antwort war.

 

„Yuu-Chan.“, sagte er seinen Namen im Befehlston, was ihn dazu brachte ihn wieder anzusehen, „Du kannst sie überall hin tun, wo du möchtest, okay?“

 

„Aber…“, entgegnete Yuu und neigte verwirrt den Kopf zur Seite, „Was, wenn es sich nicht richtig anfühlt, wo du sie hintust?“

 

„Dann probier‘ es halt vorher an verschiedenen Stellen aus verdammt noch-“, fluchte Mika, verstummte aber, als Yuu plötzlich sein Gesicht in beide Hände nahm.

 

„Hm…Nein, das fühlt sich seltsam an.“, bemerkte er mit einem Seufzen.

 

„Yuu-Chan, was machst du da?“, wollte Mika wissen und war erleichtert, dass Yuu nicht zu bemerken schien wie warm seine Wangen in diesem Moment waren.

 

„Du sagtest doch, dass ich es ausprobieren soll, oder?“, antwortete Yuu nüchtern, während er überhaupt nicht von dieser Aktion verlegen zu sein schien, „Aber…es fühlt sich komisch an am Gesicht.“, fügte er leicht schmollend hinzu.

 

Und bevor Mika irgendetwas dazu sagen konnte, ließ Yuu seine Hände etwas weiter runter zu seinem Nacken wandern.

 

„Nein, das ist es auch nicht.“, kommentierte er und legte seine Hände auf je eine von Mika’s Schultern, aber auch hier schüttelte er den Kopf und sagte; „Nö.“

 

Als er diesen enttäuschten Blick auf seinem Gesicht sah und wie sehr ihn das zu beschäftigen schien, seufzte Mika erneut, bevor er seine Hände auf Yuu’s legte und sie von seinen Schultern nahm.

 

Schweigend, beobachtete Yuu wie Mika vorsichtig seine Hände sogar noch tiefer führte und sie um seine Hüfte legte.

 

„Ist das besser?“, wollte Mika wissen und ließ seine Hände los.

 

„Ich…“, begann Yuu, während er seine Hände, die um seine Hüfte gelegt waren, betrachtete, „…weiß nicht.“, gab er zu, bevor er Mika wieder ansah und sagte, „Wie wäre es, wenn du mich nochmal küsst? Dann kann ich es mit Sicherheit sagen.“

 

Mika hielt sich davon ab, noch einmal zu seufzen und war dabei ihm zu sagen, dass es langsam reichte mit dieser ganzen ‘küss mich’ Geschichte, aber bevor er das konnte, hatte Yuu bereits die Augen geschlossen und wartete darauf, von ihm geküsst zu werden.

 

Und wieder…brachte Mika es nicht fertig ‘nein’ zu sagen.

 

Also beugte er sich vor und führte ihre Lippen zum dritten Mal in dieser Nacht zusammen. Es dauerte nur zwei, oder drei Sekunde, so lang wie der vorherige Kuss und trotzdem…konnte er spüren wie der Griff der Hände um seine Hüfte sich festigte.

 

Dieses Mal allerdings war es Yuu, der den Kuss als erster löste und seine Augen wieder öffnete.

 

„Mika.“, jammerte er, „Tu deine Hände auch irgendwo hin.“

 

„H-huh?“, entgegnete er, überrascht, da er den Kuss so schnell wieder von selbst gelöst hatte und nicht wusste, was er damit meinte.

 

„Es fühlt sich komisch an, wenn ich der Einzige bin, der seine Hände nicht bei sich hat!“

 

„Oh, ähm…tja…O-okay.“, gehorchte Mika, bevor er seine Hände hob und sie irgendwo auf ihm platzieren wollte, aber stoppte mitten in der Luft und ließ seinen Blick von einer Stelle zur anderen wandern, sichtlich überfordert mit dieser Aufgabe.

 

Ihn so unsicher in diesem Moment zu sehen überraschte Yuu ziemlich. Mika war normalerweise so selbstsicher, mutig sogar, ohne auch nur im Geringsten zu zögern, aber jetzt…

 

Nicht, dass es Yuu störte, überhaupt nicht, er empfand es eher als…liebenswert diese seltene Seite von ihm zu sehen.

 

Mit einem kleinen Lächeln, das sich langsam auf seinen Lippen bildete, nahm er vorsichtig seine Hände von seiner Hüfte und nahm Mika’s, die er kurz darauf zu seinem Gesicht führte und sie auf seine Wangen legte.

 

„Dachte, das…fühlt sich seltsam an.“, bemerkte Mika leicht verwirrt, als er sich an seine Worte von zuvor erinnerte ohne seinen Blick zu erwidern, da er erneut spürte wie ihm die Hitze ins Gesicht stieg.

 

„Komischerweise…nicht wenn du das machst. Nur andersrum.“, entgegnete Yuu, während er seine Hände wieder um Mika’s Hüfte legte.

 

„…“

 

„Wenn…dir das zu unangenehm ist, dann…kannst mich auch umarmen. Das wäre auch in Ordnung…“, schlug er vor, als er den leicht nervösen Blick in seinen Augen bemerkte.

 

„N-nein, ist…ist schon okay.“, versicherte ihm Mika und sah ihn dabei wieder an, „Ist schon in Ordnung für mich.“

 

„Bist du sicher?“, wollte Yuu mit sanfter und leicht besorgter Stimme wissen.

 

„Ja, mach dir keine Sorgen.“

 

Als er das hörte, erschien ein kleines und liebevolles Lächeln auf Yuu’s Gesicht.

 

„Dann…küss mich?“, kam es ihm als Frage über die Lippen mit leisem Ton, fast einem Flüstern.

 

„…“

 

Beide sahen sich für einen kurzen Moment einander tief in die Augen, bis Mika’s Gesichtsausdruck weicher wurde.

 

Da er dies als Zeichen seiner Zustimmung ansah, schloss Yuu die Augen und ohne überhaupt länger dagegen anzukämpfen, zog Mika vorsichtig sein Gesicht näher zu seinem und küsste ihn sanft auf die Lippen.

 

Er konnte spüren wie Yuu sich wieder verkrampfte bei diesem Kontakt, aber nur leicht, nicht so sehr wie er es die Male zuvor getan hatte und schien sich auch kurze Zeit später wieder zu entspannen.

 

Ob es daran lag, am Kuss generell…oder einfach an der Tatsache, dass er sich langsam immer mehr selbst vergaß, konnte er nicht sagen. Mika bemerkte es nicht einmal, dass er unbewusst in den Kuss irgendwann hineinlächelte.

 

Als er es jedoch bemerkte, löste er ihn augenblicklich und nahm wieder Abstand.

 

„Was…war das?“, fragte Yuu nachdem er die Augen wieder geöffnet hatte und seine Hände wieder zu sich zurückzog, wobei er sich damit auf sein Lächeln von eben bezog.

 

„Tut mir Leid…“, entschuldigte er sich, während er seinen Mund mit der Handrückenfläche verdeckte und seinen Blick mit einem leichten Rotschimmer abwand, „Ich…hab mich etwas mitreißen lassen…“

 

Als er seine verlegene Reaktion sah, konnte Yuu sich ein Lächeln nicht verkneifen und fragte:

 

„Hey…kann ich es auch mal versuchen?“

 

„Was?“

 

„Dich zu küssen.“

 

„Yuu-Chan.“, sagte er seinen Namen mit einem Seufzen und im Befehlston, „Denkst du nicht, dass es langsam mal reicht?“, fragte er und nahm dabei die Hand vom Mund, während er seinen Blick wieder auf ihn richtete.

 

„Aber ich will es auch wenigstens einmal versuchen.“, entgegnete er schmollend, „Komm schon, Mika. Bitte?“

 

„Warum? Es wäre sowieso das gleiche wie bei den anderen Malen. Absolut kein Unterschied.“

 

„Ich wette es gibt einen!“, bestand er darauf, „Man kann nie wissen, bevor man es nicht versucht hat.“

 

„…“

 

Als er den entschlossenen Blick in seinen Augen sah und, da er wusste, dass er sowieso nicht nachgeben würde, seufzte Mika nur schwer.

 

„Na gut.“, sagte er genervt, „Aber mach es schnell.“

 

„ ‘Schnell’? Wo wäre denn dann der Spaß?“, fragte Yuu mit sarkastischem Ton und bekam nur einen verärgerten Blick von Mika als Antwort, bevor er sich räusperte und versuchte hinzuzufügen, „Ä-ähm…ich meine-“

 

„Lass uns das einfach hinter uns bringen.“, unterbrach Mika ihn und beendete damit diese Diskussion, während er seine Augen schloss, „Beeil dich besser, bevor ich es mir anders überlege, verstanden?“

 

„J-ja.“, sagte er, da er ihn nicht noch mehr verärgern wollte.

 

Momente vergingen, aber selbst dann, hatte Yuu sich noch immer keinen Zentimeter auf ihn zu bewegt, da er ein paar innere Konflikte zu bewältigen hatte, während er den Blick von Mika abgewendet hatte.

 

 

Schnell hat er gesagt…leichter gesagt als getan. Was betrachtet er als schnell? Eine Sekunde? Zwei? Zehn? Mehr? Ist es in Ordnung meine Hände wieder auf ihn zu legen, oder wäre ihm das unangenehm?

 

Aber viel wichtiger…Wie soll ich überhaupt anfangen?

 

Ich meine…wann soll ich meine Augen schließen? Davor? Wahrscheinlich nicht, da ich ansonsten nicht weiß, wo er ist…Danach? Vielleicht währenddessen? Eine Mischung aus beiden?

 

Ich schätze ich weiß jetzt, warum Mika darauf bestand, dass ich sie vorher schließe…ich hätte auch nicht gewollt, dass er mich so zögern und mit mir hadern sieht. Es hätte mich wahrscheinlich nur noch nervöser gemacht, wenn er mich dabei angesehen hätte…

 

Mann, Mika ist so viel besser bei solchen Dingen als ich. Er schien überhaupt keine Probleme zu haben und wusste genau, was zu tun war, oder wann…Oder vielleicht…schien es nur so und er…hat einfach das getan, was sich richtig anfühlte.

 

Er richtete seinen Blick wieder auf Mika, der seine Augen noch immer geschlossen hatte und darauf wartete, dass er den ersten Schritt machte.

 

 

Obwohl er mir gesagt hat, dass ich mich beeilen soll, drängt er mich nicht, oder scheint genug von meiner Unentschlossenheit zu haben…Er hat so viel Geduld mit mir. So wie er es immer hat…

 

 

Als er seinen Blick etwas hinunter zu seinen Lippen wandern ließ, schluckte Yuu, da er hoffte, dass er so auch seine Nervosität herunterschlucken würde und beschloss nicht weiter über das, was zu tun war, nachzudenken und es einfach zu tun. Deshalb beugte er sich zögerlich vor, aber behielt seine Augen währenddessen offen.

 

Yuu kam ihm näher und näher, bis ihre Gesichter nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren, aber hielt dann erneut inne, während ein leichter Rotschimmer anfing seine Wangen zu bedecken beim Gefühl von Mika’s warmen Atem auf seiner Haut, was auch sein Herz schneller schlagen ließ.

 

Sein Herz hatte schon bei ihren bisherigen Küssen wie verrückt geschlagen, aber jetzt…war es völlig außer Kontrolle geraten, fast als ob es jede Sekunde außer seiner Brust springen würde.

 

 

Auch wenn er sein Bestes versucht sich gelassen zu geben…kann ich dennoch deutlich sehen, dass er’s nicht ist. Ich frage mich…war es auch dasselbe bei mir? War es auch so offensichtlich wie nervös ich eigentlich war? Naja, er hat es spätestens dann gemerkt, als ich mich verkrampfte, also bringt es sowieso nichts sich darum noch Gedanken zu machen.

 

 

Er sah ihn noch für einige weitere Sekunden an und nahm jedes einzelne Detail seines Gesichtes in sich auf, bevor er seinen Blick wieder auf seine Lippen senkte und ihm wieder näher kam, während er langsam die Augen zumachte, und schloss sie erst vollständig in dem Moment, in dem er erneut die Lücke zwischen ihnen schloss.

 

Und genau wie bei den anderen Malen, in denen sie sich geküsst hatten, dauerte es nur einen flüchtigen Augenblick, bevor Yuu sich wieder von ihm löste und sie beide die Augen öffneten. Aber im Gegensatz zu Mika, nahm er nur so viel Abstand, dass sich ihre Gesichter noch immer sehr nah waren.

 

„Du hast dich verkrampft.“, bemerkte Yuu mit einem kleinen Lachen, während er ihn mit einem schelmischen Lächeln auf dem Gesicht ansah, um damit seine eigene Verlegenheit zu verstecken.

 

„H-halt die Klappe.“, entgegnete Mika, während er den Blick abwand und sich seine Rötung im Gesicht bei diesem Kommentar verstärkte.

 

„Bring mich doch dazu.“, forderte er ihn mit einem seiner sorgenfreien Lächeln heraus.

 

Mika richtete seinen Blick wieder auf ihn, sah in Yuu’s entschlossenes Gesicht und direkt in seine leuchtend smaragdgrünen Augen, die immer mit so vielen Emotionen erfüllt und so voller Leben waren, begleitet von diesem fast atemberaubenden Lächeln…und ohne, dass er weiter länger darüber nachdachte, was er tat, schloss Mika einfach seine

Augen und beugte sich schnell vor.

 

Als er ihre Lippen erneut in einem unschuldigen und süßen Kuss vereinigte, zuckte Yuu leicht bei dieser unerwarteten Aktion zusammen, bevor er ebenfalls seine Augen schloss und dieses Mal…war er es, der kurz darauf in den Kuss hineinlächelte, was dazu führte, dass Mika sich von ihm löste.

 

„Was?“, fragte er verwirrt, nachdem er seine Augen wieder geöffnet hatte.

 

„…Es fühlt sich schön an…“, entgegnete Yuu mit leiser Stimme, während er mit einem schüchternen und verlegenden Lächeln auf dem Gesicht runter sah.

 

Mika hätte schwören können, dass sein Herz, das schon vor langer Zeit aufgehört hatte zu schlagen, bei diesen Worten kurz hüpfte. Und in diesem Moment…wollte er sich nicht länger zurückhalten, er konnte es nicht.

 

Er konnte praktisch spüren wie diese Gefühle, die er für diesen Jungen vor ihm hegte, überquollen und nicht länger gestoppt werden konnten und langsam…streckte er eine Hand nach ihm aus und legte sie auf Yuu’s Wange.

 

Als er seine Berührung spürte, richtete Yuu seinen Blick wieder auf ihn und bemerkte, dass Mika ihn auf eine Art und Weise ansah, wie er es noch nie zuvor getan hatte, während seine blutroten Augen mit einer ihm unbekannten Emotion erfüllt waren.

 

Weder konnte er sie beschreiben, noch ihr einen Namen geben. Das einzige, das Yuu wusste…war, dass es ihn so sehr fesselte, dass er einfach nicht mehr von ihm wegschauen konnte und sein Herz wieder zum Rasen brachte.

 

Schweigend begann Mika ihm mit seinem Daumen auf zärtliche und beruhigende Weise über die Wange zu streicheln, was bei Yuu eine Gänsehaut verursachte.

 

Sie sahen sich für einen weiteren kurzen Moment tief in die Augen, bis Mika die Bewegung seines Daumens stoppte und seine Augen schloss, während er sich langsam vorbeugte.

 

Yuu beobachtete ihn wie er ihm näher und näher kam und fing erst an seine Augen zu schließen, als sich ihr Atem bereits vermischte und schloss sie vollständig, in dem Moment, in dem die Lücke zwischen ihnen endlich geschlossen wurde.

 

Als er spürte wie Yuu nur Sekunden später in den Kuss hineinseufzte, ließ Mika seine Wange los und schlang seine Arme um seine Schulter um ihn anschließend vorsichtig, um ihn nicht zu verletzten, in den Arm zu nehmen und wie Mika es gesagt hatte…bewegten sich Yuu’s Hände fast von selbst und legten sich um seine Hüfte.

 

Dieser Kuss war nicht so wie die anderen. Er war weder kurzlebig, noch flüchtig, oder nur ein schneller Kuss, so wie es ihr erster gewesen war.

 

Es war alles andere als das.

 

Es war eher eine Abfolge von kleinen langsamen und zärtlichen Küssen, ohne, dass sich ihre Lippen je wirklich für eine

Sekunde voneinander lösten. Zaghaft und geduldig, aber auch schüchtern. Frei von jeglicher Leidenschaft und Lust.

 

Nur…Liebe.

 

Die Liebe…die Mika für diesen Jungen empfand, den er schon seit Jahren kannte…der Junge, für den er schon geschwärmt hatte, als sie noch Kinder waren, nach dem er sich all die Jahre gesehnt hatte und in den er sich letztendlich so sehr verliebt hatte…

 

Die Art von Liebe…wo man sich nicht mehr darum kümmert, ob man am Ende verletzt wird. Selbst, wenn Yuu ihn abweisen würde, sein Herz brechen, oder es in Stücke reißen würde…Mika kümmerte es nicht.

 

 

Solange ich bei dir sein kann…ist alles andere egal…

 

 

Als Mika ihm seine Liebe gestanden hatte, wusste Yuu nicht ganz wie er reagieren sollte. Es schien surreal, fast wie ein Traum und es kam ihm die ganze Zeit über auch immer noch so vor.

 

Aber in diesem Moment…die Art wie er ihn küsste…die Art, wie er ihn hielt…wurde es Yuu zum aller ersten Mal erst so richtig klar…dass Mika ihn liebte. Dass Mika in ihn verliebt war.

 

Und dieser Gedanke…verursachte bei ihm mehr eine Gänsehaut, als alles andere, das er je erlebt hatte.

 

Was ihn betraf…er war sich nicht mehr sicher wie er für ihn empfand. Ob es nur platonischer Natur war, oder mehr. Er wusste es nicht.

 

Mika hatte schon immer einen besonderen Platz in seinem Herzen gehabt. Er war nie einfach nur seine Familie gewesen. Es war immer seine Familie und Mika. Er hatte nie verstanden, warum er eigentlich diesen Unterschied machte, ihm…war einfach danach.

 

Irgendwann nahm er an, dass es daran lag, dass Mika der erste gewesen war, der ihn gebraucht hat, der ihn je…wirklich wollte. Der erste, der ihm eine Familie gab, ein Zuhause, Wärme…Und nicht auch nur einmal hat er es weiter hinterfragt.

 

So etwas wie ‘Liebe’ wäre ihm nie in den Sinn gekommen.

 

Und nun…hatte er Zweifel. Zum aller ersten Mal, seit er Mika kannte…zweifelte er an seinen Gefühlen für ihn.

 

Aber egal wie sehr er versuchte zu ergründen, was sie waren, eine Antwort auf seine Fragen zu finden, seine Verwirrung zu beenden…sein Kopf wurde mit jeder Sekunde immer leerer und leerer, je mehr er sich dem langsamen Tempo des Kusses hingab, was ihn keinen klaren Gedanken mehr fassen ließ.

 

Ab und zu zwischen den Küssen, gab Mika beiden die Gelegenheit dazu Luft zu holen, indem er etwas Abstand nahm, aber nur so viel, dass sich ihre Lippen noch immer gegenseitig leicht berührten und bevor er sie wieder zusammenführte, formte er etwas mit den Lippen, das er aber nie laut aussprach.

 

Ob es Absicht war, oder ob er sich dessen überhaupt bewusst war, wusste Yuu nicht, aber er verstand trotzdem jedes einzelne seiner Wörter:

 

„Ich liebe dich.“

 

Ein Kuss.

 

„Ich liebe dich, Yuu-Chan.“

 

Ein zweiter Kuss.

 

„Ich liebe dich…“

 

Ein weiterer Kuss.

 

Und mit jedem Mal, dass er diese Wörter auf seinen Lippen spürte, setzte sein Herz kurz aus und sein Atem blieb ihm kurz weg, nur um von einem weiteren Kuss kurz darauf geraubt zu werden.

 

Von Zeit zu Zeit, fragte sich Mika, ob er es nicht ein wenig übertrieb, ob er nicht lieber aufhören und wieder Abstand nehmen sollte…aber fast so, als ob er seine Gedanken lesen konnte, lächelte Yuu in den Kuss hinein und versicherte ihm damit, dass alles in Ordnung war.

 

Dass er wollte, dass er weitermachte…und das tat er.

 

 

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Eine ganze Weile verging, ohne, dass sie es überhaupt bemerkten, zu fokussiert waren sie aufeinander. Es war Mika, der irgendwann als erster beschloss, dass es genug war. Vorsichtig löste er den Kuss und öffnete wieder seine Augen, während er die Umarmung löste.

 

„Tut mir Leid.“, entschuldigte sich Mika, während er Abstand nahm, „Ich schätze, ich hab mich etwas-“

 

Er stockte mitten im Satz, als Yuu plötzlich seine Arme um seine Schultern schlang und ihn näher an sich zog.

 

„Y-Yuu-Chan?“, fragte er verwirrt, überrascht von dieser unerwarteten Aktion.

 

„Mir ist so warm.“, entgegnete Yuu mit einem kleinen und verlegendem Lachen, während sein Gesicht in ein tiefes rot gefärbt war und sein Herz in seiner Brust raste.

 

„…“

 

Mika wollte nichts sehnlicher, als die Umarmung in diesem Moment zu erwidern, aber als er gerade dabei war, seine Arme ebenfalls um ihn zu schlingen, zögerte er und zog sie wieder zu sich zurück.

 

„Hey…Mika…“, hörte er ihn seinen Namen sagen, „Sag…warum hast du das vorhin nicht laut gesagt?“

 

„H-huh?“, sagte Mika und verstand diese plötzliche Frage nicht so ganz, „Was?“

 

„ ‘Ich liebe dich.’ “, zitierte er ihn mit überaus sanfter Stimme.

 

Mika konnte spüren wie sich sein Gesicht erwärmte, als er das hörte und aufgrund der Tatsache, dass Yuu wirklich verstanden hatte, was er zuvor nur mit den Lippen geformt hatte.

 

„Ich wollte nur…“, begann er mit zögerlicher Stimme, „dich damit nicht so unter Druck setzen, deshalb-“

 

„Sag es.“, unterbrach ihn Yuu und brachte ihn damit zum Erröten.

 

„I-ich sollte wirklich nicht.“, fing Mika an zu stottern, gefolgt von einem kleinen Lachen, „Du…fühlst doch sowieso nicht dasselbe für mich, oder? Also bringt es nichts, wenn-“

 

„Bitte.“, bat er in mit überaus zärtlichem Ton, „Ich möchte es dich sagen hören.“

 

„…“

 

„…Sag es.“, sagte Yuu erneut und senkte dabei die Stimme zu einem bloßen Flüstern.

 

Mika zögerte noch für einen kurzen Moment, unsicher, ob er es wirklich laut sagen sollte, oder ob es nicht besser wäre seine Bitte abzulehnen, aber entschied sich dagegen und sagte mit leiser Stimme:

 

„…Ich liebe dich.“

 

Yuu konnte spüren wie sein Herz kurz aussetzte, als er diese Worte aus seinem Mund hörte und wie sie ihm eine Gänsehaut einjagten.

 

„…Noch mal.“, sagte er, während er die Augen schloss.

 

„Ich liebe dich…“

 

„Noch mal…“, bat Yuu erneut und umarmte ihn dabei etwas fester.

 

„…Ich liebe dich.“, wiederholte Mika es zum dritten Mal, wobei er seine Stimme noch mehr senkte, „Ich liebe dich, Yuu-Chan…Ich liebe dich.“, flüsterte er ihm das letztere ins Ohr und spürte wie Yuu ihn sogar noch fester umarmte und sich ganz leicht verkrampfte…bevor er sich rückwärts auf’s Bett fallen ließ und Mika mit sich nahm, der nun auf ihm lag.

 

Nachdem er sich aus seiner Umarmung kurz darauf befreit hatte, erhob sich Mika, sodass er nun über ihn gebeugt war.

 

Und erneut…ertappten sie sich dabei wie sie einander für einen Moment tief in die Augen schauten ohne ein Wort zu sagen.

 

„Was siehst du nur in mir?“, fragte Yuu sanft, flüsterte fast und unterbrach damit diese Stille zwischen ihnen, „Du hättest dir jeden aussuchen können und trotzdem…willst du einen Idioten wie mich? Ich wette es gibt…Millionen, sogar Milliarden Leute, die besser sind als ich, also…warum?“

 

Als er die Verwirrung in seiner Stimme hörte und dieses kleine, aber zur selben Zeit traurig aussehende Lächeln auf seinem Gesicht sah, schaute Mika ihn für einige Sekunden an, bevor er eine Hand nach ihm ausstreckte und ihm vorsichtig etwas Haar aus dem Gesicht strich.

 

„In der Liebe geht es nicht um’s aussuchen, Yuu-Chan.“, erklärte er mit leiser und zärtlicher Stimme, während er ihm noch immer in seine smaragdgrünen Augen schaute, „Es geht um’s finden. Darum jemanden zu finden…bei dem du dich wohl fühlst und du selbst sein kannst. Mit dem es egal ist, wo du bist. Selbst wenn du geradewegs in die Hölle mit dieser Person gehen würdest…es wäre immer noch ein Paradies. Weil, wo immer du auch mit ihm hingehst…du zuhause bist. Eine Person…für die du nicht nur sterben, sondern auch leben würdest. Für die…“, er hielt inne, zog seine Hand wieder zu sich zurück und beugte sich langsam zu ihm runter, während er seine Augen schloss und seine Stirn gegen Yuu’s lehnte, „…du sogar zu einem Vampir werden würdest.“

 

„…“

 

Schweigend blieben sie so für einen kurzen Moment und während Yuu Mika’s warmen Atem auf seiner Haut, aufgrund ihrer Nähe, spüren konnte, fühlte er wie sein Herz schneller und schneller schlug, je mehr er seine Worte in sich einsinken ließ und desto mehr…wurde es ihm endlich klar.

 

 

…Ich liebe ihn…

 

 

Gestand er sich selbst ein, während er spüren konnte wie sein Gesicht brannte.

 

 

Ich hab immer…meinen besten Freund in ihm gesehen…meine Familie…den ersten, dem ich je vertrauen konnte. Er war schon immer etwas Besonderes für mich…mehr als jeder andere, aber Liebe…wäre das letzte gewesen, das mir in den Sinn gekommen wäre.

 

All diese Jahre, die wir zusammen in Sanguinem gelebt haben…die Jahre, die wir getrennt waren…die Zeit, die wir miteinander verbrachten, nachdem wir uns wieder getroffen haben…

 

Die ganze Zeit über…hab ich mich in ihn verliebt…Stück für Stück. So langsam…dass ich es nicht einmal bemerkt hab.

 

Darum…fühlte es sich so verdammt wunderschön an, als er mich geküsst hat…der Grund, warum mein Herz so außer Kontrolle geraten ist, als er sagte Ich liebe dich…und diese warme, flatternde Gefühl, das ich so viele Male in meinem Bauch spürte, wann immer ich bei ihm war.

 

Ich hab dem nie sonderlich Beachtung geschenkt, aber nun verstehe, dass es…Schmetterlinge sind.

 

Schmetterlinge…die er mir gibt.

 

Mit seinem Blick, mit seinen Worten…und Handlungen. Selbst jetzt…kann ich spüren wie sie in mir Kreise fliegen und das Atmen erschweren…und-

 

 

„Hey, Yuu-Chan…“, unterbrach Mika plötzlich seine Gedanken mit sanfter Stimme, während er wieder etwas Abstand nahm und seine Augen öffnete.

 

„H-hm?“

 

„…Nein.“, entgegnete er mit einem Kopfschütteln und wand den Blick von ihm ab, „Es ist nichts. Vergiss es einfach.“

 

„Was ist?“, wollte Yuu wissen, da er sehen konnte, dass ihn etwas beschäftigte.

 

„Ich…Ich kann das nicht sagen.“, antwortete Mika mit einem traurigem Lächeln, „Ich hab nicht das Recht zu-“, er stockte mitten im Satz, als er eine warme Hand auf seiner Wange spürte, was ihn dazu brachte, dass er seinen Blick wieder auf den Jungen unter ihm richtete.

 

„Sag es mir…“, sagte Yuu, während er auf zärtliche und beruhigende Art und Weise begann ihm mit dem Daumen über die Wange zu streicheln.

 

„…“

 

Mika blickte in seine smaragdgrünen Augen und sah, wie sie auf eine Art schimmerten, wie er sie noch nie zuvor an ihm gesehen hatte. Eine Art, die so fesselnd war, dass er die Worte, die er bis dahin zurückgehalten hatte, nicht länger unterdrücken konnte.

 

„…Bitte…verlieb dich in mich…“, bat er mit leiser Stimme, fast einem Flüstern und spürte wie die Hand auf seiner Wange ihre Bewegung in dem Moment stoppte, in dem diese Worte seinen Mund verließen.

 

Er beobachtete wie Yuu’s Gesichtsausdruck sich langsam von liebevoll in überrascht wandelte, während ein sichtbarer Rotschimmer langsam den Weg zu seinen Wangen fand, bevor ein warmes Lächeln sich allmählich auf seinen Lippen bildete und er seine Hand von seiner Wange zu seinen Schultern wandern ließ, genauso so wie es die andere nur Sekunden später tat.

 

Und bevor Mika irgendetwas sagen konnte, zog Yuu ihn zu sich runter und flüsterte in sein Ohr:

 

„Das hab ich bereits.“

 

 

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Langsam und mit einem leichten Stöhnen öffnete Yuu am nächsten Morgen wieder seine Augen.

 

Er brauchte einen Moment um vollständig wach zu werden und das erste, dass er bemerkte, war, dass sein Körper nicht mehr wehtat, also hatte Asuramaru ihn offensichtlich endlich geheilt. Als nächstes, nahm er seine Umgebung war…und realisierte, dass er auf der Seite lag, sein Gesicht im Stoff von Mika’s Uniform vergraben, während seine Arme um ihn geschlungen waren und eine seiner Hände mit einer von Yuu verschränkt war.

 

Dieselbe Position…in der sie lagen, bevor Mika ihm seine Liebe gestanden hatte.

 

Plötzlich gingen ihm Erinnerungen von der vorherigen Nacht wieder durch den Kopf.

 

Die Dinge, über die sie geredet hatten…die Geheimnisse, sie sie sich erzählten…Der Moment, als Mika ihm sagte, dass er sich ihn verliebt hat…die Kissenschlacht…die vielen Male, die sie sich geküsst hatten…die Worte ‘Ich liebe dich’…wie er realisierte, dass er Mika auch liebte…die Art wie Mika ihn bat sich in ihn zu verlieben…wie er ihm sagte, dass er das bereits getan hat…und dann…nichts.

 

Yuu konnte sich nicht daran erinnern, was dann passierte. Nicht einmal, wann er überhaupt eingeschlafen war…oder was Mika darauf geantwortet hat…ob er überhaupt geantwortet hat…Egal wie sehr er es auch versuchte, er konnte sich an nichts davon erinnern und plötzlich…kam in Yuu Angst auf.

 

Was wenn…alles ab diesem Liebesgeständnis…gar nicht passiert war? Wenn alles nur ein…? Nein, das konnte nicht sein. Es fühlte sich zu echt an um ein Traum gewesen zu sein.

 

Aber was, wenn Asuramaru der Grund dafür war? Was, wenn er ihm einen Streich gespielt hat, als Rache dafür, dass er versuchte den Seraph zu kontrollieren? Wenn alles nur eine Illusion gewesen ist? Wenn…

 

„Yuu-Chan?“, hörte Yuu plötzliche eine ihm bekannte sanfte Stimme seinen Namen sagen, die ihn aus seinen Gedanken riss, „Ist alles in Ordnung?“

 

„H-huh?“

 

„Du zerdrückst meine Hand ganz schön…“, bemerkte Mika und bezog sich dabei darauf wie fest der Griff von Yuu’s Hand um seine eigene war.

 

„O-oh, ähm. Tut mir Leid.“, entschuldigte sich Yuu schnell, während er seine Hand losließ und ihn aus der Umarmung befreite, bevor er sich aufsetzte, „I-ich war nur…“, stotterte er, als er sich etwas von ihm entfernte und seinen Blick abwand.

 

„Ist irgendwas?“, wollte Mika besorgt wissen, der sich ebenfalls aufsetzte und ihn ansah.

 

„…“

 

 

Es kann nicht nur ein Traum gewesen sein. Ich meine…dafür fühlte es sich zu real an. Also kann das einfach nicht sein…oder war alles davon wirklich-

 

 

„Yuu-Chan?“, unterbrach er erneut seine Gedanken, als er den leicht panischen Blick auf seinem Gesicht bemerkte, „Was-“

 

„Sag…Mika…“, unterbrach Yuu ihn, „Wegen letzter Nacht…“

 

„Ja?“

 

„Das…war kein Traum, stimmt’s?“, fragte er, ohne ihn dabei anzuschauen, da er Angst vor der möglichen Antwort hatte, „Alles…ist wirklich passiert. Ich…hab mir das nicht nur eingebildet, oder?“

 

„…Ich…“, entgegnete Mika zögerlich, „…bin nicht sicher. Kommt…es dir denn wie ein Traum vor?“

 

Yuu schüttelte schweigend den Kopf als Antwort. Er wusste nicht, ob alles, was zwischen ihnen passiert war Wirklichkeit war, oder nicht. Aber das einzige, dem er sich definitiv sicher war…war, dass er wollte, dass es Wirklichkeit gewesen ist.

 

So sehr.

 

Mika beobachtete ihn noch für einige Sekunden und sah die Verwirrung und Angst in seinen Augen, während er verzweifelt versuchte eine Antwort auf die Frage zu finden, ob alles ein Traum gewesen war, oder nicht…bevor er leise seufzte und sich ihm langsam etwas näherte.

 

Als er aus dem Augenwinkel sah, dass Mika nun vor ihm saß, richtete Yuu seinen Blick wieder auf ihn und sah ihm in seine blutroten Augen.

 

Und ohne ein Wort zu sagen…beugte sich Mika vor, während er die Augen schloss und legte seine Lippen zärtlich auf Yuu’s.

 

Zunächst überrascht von dieser unerwarteten Aktion, verkrampfte sich Yuu und starrte ihn nur fassungslos an, aber dann schloss er auch die Augen und begann sich langsam wieder zu entspannen.

 

Nach ein paar Sekunden, löste Mika den Kuss und beide öffneten die Augen, bevor er etwas Abstand nahm.

 

„…Denkst du immer noch, dass es nur ein Traum war?“, fragte er in einem schüchternen und flüsternden Ton, während er ihm tief in die Augen sah.

 

„Nein…“, antwortete Yuu leise, ein sichtbarer Rotschimmer bedeckte sein Gesicht, bevor er seine Arme fest um ihn schlang und ihn nie wieder loslassen wollte, „…Nein, war es nicht.“



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