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Shadow Flame

von

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Drachenritter fürs Leben

Sasuke spürte wie die Flammen seinen Körper umzingelten, ihn versuchten zu verschlingen aber es nicht konnten. Die Hitze wurde unerträglich und der Geruch von Schweiß, verbrannter Haut und Blut lag in der Luft. Gedanken, die nicht seine waren kreisten in seinem Kopf, Bilder, die er nicht zuordnen konnte blitzten vor seinen Augen auf. Er fühlte eine Kraft, eine unbeschreibliche Power, die seinen Körper durchdrang und ihn zu verschlingen drohte.

Und dann schlug er die Augen auf und sah an die Decke. Es war dunkel in seinem Zimmer, ebenso wie draußen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es kurz vor Sonnenaufgang sein musste.

Sasuke setzte sich auf und fühlte wie sein Shirt ihm am Körper klebte, so sehr hatte er geschwitzt. Für einen Moment dachte er alles wäre nur ein Traum gewesen, jede Nacht der gleiche Traum, unendlich und zerfressend. Doch ein Blick auf seine Handfläche, in der die Narbe weiß schimmerte verriet ihm, dass es sich nicht um einen Traum handelte, so wie die unzähligen Male davor. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, doch es war tatsächlich erst eine Woche her seit er ein Drachenritter wurde. Yuuki meinte diese Träume seien am Anfang normal und würden irgendwann nachlassen, doch wann hatte er nicht gesagt.

Er seufzte, stand auf und ging unter die Dusche. Schlafen konnte er eh nicht mehr. Nach der Dusche zog er sich an und ging in die Küche, wo er sich einen Kaffee kochte. Die heiße Tasse mit dem Getränk in der Hand spürte er kaum. Beziehungsweise er nahm die Hitze schon wahr, doch es machte ihm nichts aus. Er trank den Kaffee in einem Zug aus und er spürte wie die Wärme seinen Hals hinabfloss. Jeder normale Mensch hätte sich verbrannt, nur die Drachenritter nicht. Sie waren immun gegen sämtliches Feuer und Hitze. Das war schon ein riesen Vorteil.

„Schön, wenn einem die Hitze nichts mehr ausmacht, oder?“

„Stalkst du mich?“

„Das Haus ist zwar groß, aber so groß nun auch wieder nicht. Und so viele Personen leben hier auch nicht. Deswegen ist es reiner Zufall, Sasuke.“

Er drehte sich um und sah Fang an. Vermutlich war es wirklich nur Zufall. Wahrscheinlich sah er Yuuki am Tag öfter als Fang, doch ihm kam es so vor als wenn es immer häufiger vorkam, dass sie sich alleine trafen. Aber vielleicht bildete er sich das auch nur ein. Er hatte in letzter Zeit eindeutig zu wenig geschlafen, was ihn langsam leicht mitnahm.

„Wie läuft das Training?“

„Wir fangen morgen an. Bisher gab es nur Grundlagen.“

„Bist du schon geflogen?“

„Nein.“

„Willst du jetzt fliegen?“

Sie sah ihn an und nippte an einem Kaffee, den sie sich eingegossen hatte. Sasuke musterte Fang und schaute ihr schließlich in die Augen. Ihre blauen Augen strahlten Stärke aus, Selbstbewusstsein aber auch Ruhe und Frieden. Lange schwarze Strähnen umrahmten ihr Gesicht und reichten ihr etwa bis zur Brust. Sie hatte eine sehr gute Figur, war nicht zu dünn aber auch nicht dick. Man sah ihr kaum an das sie extrem viel Kraft hatte und ganze Felsen zerschlagen konnte, wenn sie wollte. Yuuki meinte mal das Fang als Kind mal tatsächlich einen Felsen zerschlagen hatte, nur, weil man meinte das sie als Mädchen zu schwach war. Nun dieser Junge hielt sich von jeglichen Felsen fern.

„Sasuke?“

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen und schaute sie an, diesmal jedoch vollkommen wach. Ihr war sicherlich nicht entgangen das er sie gemustert hatte. Fang trug einen kurzen schwarzen Rock und ein weinrotes Oberteil, welches ihre Figur sehr betonte. Sicherlich absichtlich, dessen war er sich sicher. Fang spielte gern mit ihren weiblichen Reizen, ebenso wie Kayla. Und selbst Sasuke musste zugeben das ihn dieser Anblick nicht ganz so kalt ließ, wie er sich vielleicht gewünscht hätte. Schließlich nickte er und Fang begann zu lächeln.
 


 

Sky erhob sich in die Lüfte, schlug mit den Schwingen und hatte Carastos bald hinter sich gelassen. In der Ferne sah Sasuke die Sonne langsam aufgehen, je höher sie kamen desto mehr konnte er sehen. Die Selenberge, das Meer von Sollasus, der Asarie-Wald und schließlich die Thella Ebenen, über die sie nun hinweg flogen. Weiter im Süden sah Sasuke das Frostgipfelgebirge und spürte Skys Unbehagen, wenn er an das Frostgipfelgebirge dachte. Der Wind wehte ihm durch die Haare und kitzelte seine Haut. Er spürte Skys Wärme, ihren Herzschlag und das Glücksgefühl zu Fliegen.

„Wie fühlt es sich an?“

Sasuke öffnete die Augen und schaute hinter sich. Fang hatte die Arme um ihn geschlungen und ihren Kopf gegen seine Schulter gelegt und sah Sasuke an. Er fühlte ihre warmen Hände an seiner Brust und ihren Körper dicht an seinen. Ihre langen schwarzen Haare wehten im Wind und kitzelten leicht seinen Arm. Sasuke hatte sich nie viel aus Frauen gemacht, klar hatte er vor Kinder zu bekommen, auch um seinen Clan wiederaufzubauen, doch er hatte nie solch ein Interesse an Frauen wie beispielsweise Yuuki oder Suigetsu. Dafür hatte ihn seine Vergangenheit und seine Rachegelüste zu sehr geprägt.

„Bist du schon mal vorher geflogen?“

„Ja bei Kayla mit. Sky fliegt sehr viel ruhiger als Dark.“

Sasuke ließ seinen Blick zu den Selenbergen gleiten und beobachtete einige Wyvern die umherflogen. Sein Blick ging zum Drachenstein und plötzlich fühlte er ein mulmiges Gefühl, welches eindeutig von Sky kam. Alle Drachen schienen sich unwohl zu fühlen, vermutlich, weil dort die wilden Drachen lebten und diese den drei jungen Drachen sehr feindlich gesinnt waren.

„Wilde Drachen leben auf Drachenstein?“

„Ja. Unsere Drachen meiden den Berg. Wilde Drachen gehen nicht sehr freundlich mit Drachen um, die in Gefangenschaft aufgewachsen sind.“

„Wie seid ihr an die Drachen herangekommen?“

„Ach das ist schon Jahrhunderte her. Ein Drachenritter fand die Eier und nahm sie mit ins Drachennest. Von wem es die Eier sind weiß aber keiner. Es kam auch nie ein Drache um sie sich zurückzuholen.“

Fang lehnte sich wieder gegen Sasuke und er hörte, wie sie seinen Duft einzog. Sasuke umklammerte den Griff am Sattel fester und presste die Lippen zusammen. Warum nur fühlte sich so Unbehaglich in Fangs nähe? Lag es an der Aura, die sie ausstrahlte, eine Aura die etwas Boshaftes und Übernatürliches an sich hatte oder an der Tatsache das ihm noch nie eine Frau so nah war. Naja bis auf die Frau in dem kleinen Gasthof am Wegesrand, doch die ließ Sasuke gerne aus, beziehungsweise dachte nicht an sie, denn sie war nie wirklich wichtig gewesen. Er kannte nicht einmal mehr ihren Namen. Sasuke schob seine Gedanken beiseite und sah sich wieder um. Sky flog ruhig und gelassen, mal höher mal tiefer, während die Sonne in der Ferne immer weiter aufging. Zu fliegen gab ihm ein Gefühl der Freiheit. Er war schon früher mal geflogen, auf seinem Falken oder mit den Flügeln, die er dank des Mal des Fluches hatte, doch dies hier war anders. Er flog höher, weiter und fühlte sich befreit.

„Wir sollten zurück.“

Sky flog eine Kurve und hielt direkt auf das Drachennest zu. Fang sagte nichts, sah sich stattdessen um. Sasuke warf einen Blick über seine Schulter und musterte sie kurz. Sky ging immer tiefer und schließlich landete sie auf dem Landeplatz mit einem lauten Beben. Fang löste die Schnallen um ihre Beine und schwang sich vom Drachen, während Sasuke seine löste. Als er gerade von Skys Rücken sprang sah er Riku mehrere Meter von ihnen entfernt stehen, die Hände in die Hosentasche und einen vernichtenden Blick auf ihn gerichtet. Fang und er wechselten kurz Worte, die Sasuke jedoch nicht verstand, dann ging Riku auf Sasuke zu, während Fang ihm genervt etwas hinterherrief. Sasuke begann die Schnallen und Verschlüsse an Skys Sattel zuöffnen als Riku bei ihm ankam und ihn wütend ansah.

„Halt dich von meiner Freundin fern oder ich breche dir jeden Knochen.“

Riku ging zurück zu Fang und ließ Sasuke gar nicht zur Antwort kommen, was dieser jedoch auch nicht wollte. Fang hatte die Arme verschränkt und sah Riku genervt an, dieser packte sie am Handgelenk und zog sie mit sich ins Hauptquartier. Sasuke spürte ein Augenpaar auf sich ruhen und stellte fest das Sky ihn ansah. Er nahm ihr den Sattel ab und ging dann wortlos nach Hause.
 


 

„Was sollte das bitte?“

„Was? Ich bin nur mit ihm geflogen.“

„Ja richtig! Du bist mit IHM geflogen! Fang seit er hier ist hängst du die ganze Zeit an seinem Rockzipfel! Was soll denn das?“

Fang rollte genervt mit den Augen und lehnte sich an die Wand. Riku stand vor ihr, die Arme neben ihrem Kopf gestemmt, sodass sie nicht wegkam. Sie sahen sich an, er wütend und sie genervt. Es war nicht das erste Mal das sie sich wegen eines anderen Mannes stritten, doch das erste Mal das Riku so extrem reagierte.

„Was ist dein Problem? Ich bin nur nett zu ihm. Hör auf so extrem eifersüchtig zu sein.“

Sie wollte gehen und schlug Rikus Arm weg. Er packte sie jedoch am Oberarm und hielt sie auf. Wenn Fang gewollt hätte, hätte sie sich losreißen können und das wusste auch Riku zu gut. Fang hatte viel Kraft, welche sie jedoch nie gegen ihre Freunde einsetzen würde.

„Du gibst mir doch genügend Gründe eifersüchtig zu sein. Wessen Freundin bist du? Meine oder seine?“

Fang seufzte und drehte sich zu Riku um. Er sah sie an und hielt sie dabei weiterhin fest. Seine Augen wirkten traurig und wütend zugleich. Fang ging noch einen Schritt näher auf ihn zu und legte ihre Hand auf seine Brust.

„Riku, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich bin deine Freundin und ich werde das auch bleiben. Es ist nur so, dass er mich an mich selbst erinnert, als ich hierherkam. Auch ich hatte alles verloren, war auf der Flucht und wurde verfolgt. Ich fühlte mich am Anfang einsam und wenn Kayla nicht gewesen wäre, dann hätte ich es hier nicht ausgehalten. Riku ich will ihm einfach nur helfen. Das heißt aber nicht das ich was mit ihm anfangen will. DU bist mein Freund und ich will mit DIR zusammen sein. Also hör bitte auf dir solche Sorgen zu machen.“

Sie beugte sich vor und küsste ihn kurz. Riku sah sie an, ließ dann ihren Arm los und beugte sich noch mal zu Fang hinab. Diesmal war der Kuss leidenschaftlicher und doch irgendwie anders als alle anderen Küsse zuvor. Fremder, so empfand es Fang. Wie zwei Menschen, die sich einst geliebt haben und es nun nicht mehr tun. Sie schob dieses Gefühl auf ihren Streit und legte die Arme um Riku. Er erwiderte die Umarmung und zog seine Freundin an sich. Fang legte ihren Kopf auf seine Brust und schloss die Augen, fühlte seine Wärme und zog seinen Duft ein, der ihr so fremd vorkam.
 


 

Ich wusste unser Abschied stand bevor. Lächeln machte es mir leichter.
 


 

Seine Hand glitt über ihren Rücken und schob sich unter ihr Shirt, strich direkt über ihre Haut und hinterließ eine Gänsehaut. Ihre Lippen berührten sich und ihre Zungen umspielten einander, während sie eng umschlungen dalagen und die Nähe des anderen genossen. Schließlich löste er den Kuss und strich seiner Freundin eine Strähne aus dem Gesicht, während er sie ansah.

„Heute ist es sechs Jahre her seit du mich gerettet hast.“

„Das weißt du noch?“

Kayla grinste ihren Freund an und gab ihm einen Kuss auf die Wange, fuhr ihm durch seine weißen Haare und schmiegte sich an ihn. In letzter Zeit hatten sie viel zu wenig Zeit für einander, auch wegen des Trainings von Suigetsu, Sasuke und Karin. Mangetsu drückte sie an sich, zog ihren Duft ein und strich ihr über den Rücken.

„Wie könnte ich das vergessen?"
 


 

Unter Schmerzen öffnete er die Augen, blinzelte einige Male und schlug dann die Augen auf. Er sah an die Decke, drehte seinen Kopf etwas und verzog erneut das Gesicht vor Schmerzen. Sein Körper fühlte sich schwer an, sein Arm taub und sein Bein pochte. Wann er das letzte Mal solche Schmerzen hatte wusste er nicht mehr.

„Hey, ganz ruhig. Du solltest liegen bleiben.“

Er öffnete erneut die Augen und sah direkt in das Gesicht eines jungen Mädchens, etwa in dem Alter seines Bruders. Sein Bruder! Ruckartig setzte er sich auf und schrie dann kurz auf, als sein ganzer Körper schmerzte. Er fasste sich an die Brust, verzog das Gesicht und biss die Zähne zusammen.

„Ganz ruhig! Myelin!“

Das Mädchen stütze ihn und packte ihn an den Schultern und sah ihn besorgt an. Mangetsu hob den Kopf und schaute direkt in das Gesicht das Mädchens, während die Schmerzen unerträglich waren. Sie hatte schwarze Haare und schwarze Augen, die ihn besorgt musterten.

„Wo ist… mein Bruder?“

„Da war niemand. Wir haben nur dich gefunden. Und das ist inzwischen eine Woche her. Du solltest dich wirklich hinlegen.“

Mangetsu versuchte aufzustehen, wurde von dem Mädchen allerdings daran gehindert. Er musste zurück, ihn suchen und finden. Suigetsu war in Gefahr, alleine konnte er das nicht schaffen. Ihr Vater musste davon erfahren! Das Mädchen fuhr ihm beruhigend über den Arm, der extrem schmerzte und einen Verband hatte. Mangetsu sah erneut auf, sah wie eine Frau durch die Tür kam.

„Wo bin ich?“

„In Nevarron.“

Das Mädchen stand auf und drückte ihn zurück ins Bett, während die Frau sich neben ihn setzte und ihn untersuchte. Er bekam kaum etwas mit, alles verschwamm vor seinen Augen und wirkte so unwirklich. Suigetsu war alles woran er dachte. Ob sein Vater ihn inzwischen gefunden hatte? Suigetsu musste es gut gehen, er musste einfach in Sicherheit sein.

„Du hast Glück das du noch lebst. Einige Male dachte ich du stirbst, aber du hast dich durchgebissen. Was ist mit deinem Bruder geschehen?“

Das Mädchen strich ihm eine Strähne beiseite und sah ihn an, während er ihren Blick erwiderte. Kurz musterte er sie und atmete dann tief durch, versuchte die Schmerzen zu vergessen.

„Er wurde angegriffen. Ich habe versucht ihn zu verteidigen aber die Feinde waren zu stark. Ich muss ihn finden.“

Noch ehe er sich bewegen konnte, drückte das Mädchen ihn zurück ins Bett. Mangetsu spürte inzwischen immer weniger, immer öfter wurde ihm schwindlig und er sah schwarze Punkte vor den Augen.

„Du kannst ja kaum sitzen, ganz zu schweigen von laufen. Ruhe dich erstmal aus.“

Sie stand auf und sah ihn an, die andere Frau stand ebenfalls auf und sagte etwas, das Mangetsu jedoch nicht verstand. Das junge Mädchen nickte und sah auf ihn herab als die andere Frau ging und leise die Tür hinter sich schloss. Sie ebenfalls gehen, doch da packte Mangetsu zitternd ihr Handgelenk, nahm all seine Kraft zusammen um bei Bewusstsein zu bleiben.

„Wie heißt du?“

„Kayla. Und du.“

„Mangetsu.“

Die Kraft verließ ihn und alles wurde schwarz. Er spürte noch wie sie seine Hand nahm und sie auf dem Bett ablegte, ehe alles verschwand und er vor sich seinen kleinen Bruder sah.
 


 

„Mangetsu?“

Er schaute Kayla fragend an, die ihn musterte und mit einer Strähne seiner weißen Haare spielte. Mangetsu lächelte und drückte seiner Freundin einen Kuss auf die Stirn.

„Alles ok. Ich habe nur eben nachgedacht.“

Mangetsu beugte sich vor und küsste Kayla leidenschaftlich und intensiv. Sie schlang ihre Arme um in und zog ihn leicht auf sich herauf, erwiderte den Kuss genauso leidenschaftlich und intensiv. Mangetsu lächelte in den Kuss hinein und lag nun halb auf Kayla, stützte sich mit den Armen ab und gab sich voll und ganz dem Kuss hin. Er versuchte nicht mehr an die Vergangenheit zu denken, sondern einfach den Moment zu genießen.
 


 

Unter ihm gingen die Klippen steil hinab. Die Wellen schlugen gegen die Felsen und der Wind peitschte ihm ins Gesicht. Sasuke schaute zu Yuuki rüber. Er trug seine Drachenritterrüstung, die in der Sonne leicht rotbraun schimmerte. Cloud breitete die Schwingen aus während Yuuki die Schnallen um seine Beine fester zog. Sasuke selbst trug ebenfalls eine Rüstung, eine die Parar Parlan erst vor einigen Tagen fertiggestellte hatte. Sie war schneeweiß, wie der Drache auf dem Sasuke saß. Eigentlich mochte Sasuke eher dunklere Kleidung, doch die weiße Rüstung und dazu die schwarze Kleidung, die er darunter trug, ließen ihn cooler wirken, so zumindest Kayla.

„Du weißt noch was ich dir gesagt habe?“

„So schnell fliegen wie ich kann, dich rammen und auf die Felsen knallen.“

„Ganz genau! Nur mit etwas weniger tot.“

Sasuke rollte mit den Augen und sah wie Cloud nun direkt am Abgrund war. Yuuki drehte sich nochmal um und nickte Sasuke zu. Dieser nickte ebenfalls und dann stürzte Cloud den Abhang hinunter. Sky folgte ihm und Sasuke klammerte sich an den Griff am Sattel. Es wirkten enorme Kräfte auf seine Brust, die ihm die Luft abschnürten. Die Rüstung fing einiges ab, jedoch bei weitem nicht alles. Sasuke schaute zu Yuuki, der gelassener wirkte. Sie hatten diese Übung schon einige Male wiederholt, doch Sasuke hatte sich immer noch nicht daran gewöhnt. Yuuki dagegen schon, aber der war auch schon länger ein Drachenritter als Sasuke. Er schaute zu Sasuke, nickte und zog Cloud dann hoch. Die Spitzen von Clouds Schwingen und seine Klauen berührten die Wasseroberfläche. Cloud erhob sich und schwebte ruhig über dem Wasser und wartete auf Sky. Sasuke gab Sky das Zeichen und sie zog scharf nach oben. Sie berührte das Wasser nicht und schwebte schließlich ruhig neben ihrem Bruder her. Sasuke fluchte innerlich. Schon wieder hatte er Sky zu früh hochgezogen. Diese Übung ging langsam an seinen Körper und er war genervt von dem Training.

„Du bist echt gut. Als ich an deiner Stelle war habe ich es nicht so gut hinbekommen. Beim Abflug wirken stärke Kräfte auf deinen Körper. Du müsstest es eigentlich spüren. Dafür das du das erst so kurz machst bist du jedoch schon sehr gut. Ich bin stolz auf meinen neuen Schüler.“

Yuuki schwang sich von Cloud und grinste Sasuke an. Dieser rutschte von Skys Rücken und schob die Hände in die Hosentaschen. Jeder einzelne Knochen tat ihm weh und Yuuki gönnte ihm keine Ruhe. Und dafür hasste er Yuuki. Nicht mal er selbst war solch ein Tyrann, obwohl er während der Flucht quer durch die Ninjareiche Suigetsu so einige Male getriezt hatte.

„Ich musste mir damals alles selbst beibringen. Aber sieh mich jetzt an. Ich bin ein hervorragender Drachenritter.“

„Ich sehe eher einen 13-jährigen der im Körper eines 19-jährigen feststeckt und gerade herausgefunden hat, dass er nicht Blind wird, wenn er seiner Morgenlatte Beachtung schenkt.“

„Derartiger Humor steht dir nicht, Sasuke. Und lass dir von Mangetsu keine flusseln ins Ohr setzen. Erzählt man euch Ninja das eigentlich wirklich? Also das ihr Blind werdet?“

Sasuke schüttelte schmunzelnd den Kopf und ging entlang der Klippen zurück zum Drachennest. Yuuki hatte die Arme hinterm Kopf verschränkt und redete auf ihn ein. Sasuke hörte ihn jedoch nicht, versuchte eher seine schmerzenden Knochen zu ignorieren. Während seines gesamten Trainings bei Orochimaru hatte er sich nie so fertig gefühlt und hier erging es ihm schon noch Wochen so.

„Geht es dir gut?“

„Nein, es geht mir nicht gut.“

Zischte Sasuke und schüttelte kurz den Arm und sah die Klippen hinab. Yuuki schmunzelte und musterte ihn.

„Mir ging es damals genauso. Der Muskelkater vergeht irgendwann.“

„Warum bist du ein Drachenritter geworden?“

Yuuki blieb stehen, hatte Sasuke den Rücken zugewandt und schaute zu den beiden Drachen, die an den Klippen vorbeijagten. Der Wind wehte einige Strähnen in Yuukis Gesicht, während er mit einem traurigen Blick über das Meer sah.

„Weil ich jemandem etwas beweisen wollte. Hat leider nicht funktioniert.“

Yuuki ging weiter und Sasuke folgte ihm. Er klang traurig und schien sich an jemanden zu erinnern. Sasuke kannte das Gefühl, wenn man unbedingt zeigen wollte wie gut man war, dass man auch etwas konnte und nicht nur das kleine Anhängsel war. Plötzlich blieb Yuuki stehen und drehte sich um, hatte wieder den fröhlichen Blick wie sonst auch aufgesetzt.

„Ich erzähl es dir ein anderes Mal, versprochen. Jetzt habe ich Hunger. In der Stadt gibt es einen Laden, da gibt es vorzügliche Echsensteaks. Da gehen wir hin!“

Noch ehe Sasuke etwas sagen konnte marschierte Yuuki los, ein freudiges Lächeln auf den Lippen und die Arme hinterm Kopf verschränkt. Sasuke lächelte ebenfalls leicht, schob die Hände in die Taschen und ging Yuuki nach, zurück Sollos und zu dem Restaurant, von dem Yuuki gesprochen hatte.
 


 

Das Gefühl, jemanden zu haben der einem zuhörte, einem vertraute und der gern bei jemandem war, hatte er schon lange nicht mehr gespürt. Ein Gefühl der Freude und Dankbarkeit. Ein Gefühl, endlich angekommen zu sein.
 


 

„Die Aufstände in Haven werden schlimmer. Irgendjemand muss da hin und die Menschen beruhigen.“

„Riku und ich können das machen.“

Riku, Yuuki und Mangetsu standen auf der anderen Seite des Tisches und sahen Stephen an. Dieser sah auf die Karte von Nevarron und runzelte die Stirn. Der Ratsraum war klein und übersichtlich, in der Mitte stand ein Tisch mit der Karte und darum einige Stühle, die nun jedoch beiseitegeschoben wurden.

„Nein ich brauche euch hier. Die Königsfamilie kommt vorbei und da brauche ich mindestens zwei Kommandanten. Du bleibst mit Riku hier. Mangetsu geht nach Firmin. Da sollen einige Dinge geschehen die auf Ninja hindeuten. Menschen die sich in Rauch auflösen und Wasser das sich selbstständig macht. Nimm Suigetsu und Karin mit. Und ihr beide bleibt hier.“

„Na toll.“

Murmelte Yuuki und verschränkte die Arme. Die Bewohner von Haven drehten durch und die Königsfamilie wollte dem Drachenorden einen Besuch abstatten. Einen besseren Zeitpunkt gab es nicht. Zumal die Königsfamilie nicht sehr beliebt war, naja bis auf Prinzessin Khemm, die jedoch unmöglich mit ihren Eltern verwandt sein konnte. Alle waren Tyrannen, hatten keinen Sinn für Gerechtigkeit und das Wohl der Bevölkerung, bis auf die Prinzessin. Selbst in ihrem Alter wäre sie eine bessere Königin als ihre Mutter es je sein könnte.

„Du wirst aber nicht Kayla schicken oder?“

„Nein. Dark benimmt sich wohl merkwürdig. Kayla will mit ihm ungern das Drachennest verlassen, deshalb bleibt sie hier.“

Erleichterung machte sich in Rikus Gesicht breit. Haven lag im Frostgipfelgebirge und da waren die Nachtwandler. Keiner ging aus diesem Grund gerne in das Gebirge, doch es musste sein.

„Ein Drachenritter sollte aber nach Haven gehen. Dann bleibt nur noch Sasuke übrig.“

„Er ist erst einige Wochen ein Drachenritter. Alleine kannst du ihn da nicht hinschicken.“

„Richtig.“

Stephen verschränkte die Arme und schaute auf die Karte. Er zog eine Augenbraue hoch und schien nachzudenken. Viele blieben nicht mehr übrig. Die Drachenkrieger gingen nicht gerne ins Frostgipfelgebirge, vor allem waren sie zu schwach dafür. Gegen Nachtwandler kamen nur die wenigsten in Frage und davon fielen einige aus.

„Suigetsu und Karin fallen auch aus. Es muss jemand mitgehen der schon einmal im Frostgipfelgebirge war.“

„Na dann bleibt nur Fang. Zumindest in den Dörfern war sie schon mal. Sharon war nur in Holoska.“

„Dad nein.“

Riku stemmte die Arme auf die Tischplatte und sah seinen Vater ernst an. Stephen erwiderte den Blick, während sich Yuuki und Mangetsu einen Blick zuwarfen.

„Das ist zu gefährlich. Selbst wenn du Fang und Sasuke schickst und sie einen Drachen dabeihaben. Ins Frostgipfelgebirge sollten mehr Leute gehen.“

„Wir haben aber nicht mehr. Und sie sollen auch nur nach Haven, nirgendwo sonst hin. Ich denke das schaffen die beiden.“

Riku ließ den Kopf senken, schaute auf die Karte und seufzte. Er hatte seine Zweifel, so wie Yuuki und Mangetsu auch. Yuuki verspürte ein ungutes Gefühl, welches vermutlich von Cloud kam.

„Bist du dir wirklich sicher?“

„Uns bleibt keine andere Wahl. Wie macht sich Sasuke im Training?“

„Er ist sehr begabt und lernt schnell. Ich traue es ihm zu obwohl ich trotzdem kein gutes Gefühl habe nur zwei Leute zu schicken. Alle anderen, die wir zuvor geschickt haben, kamen nie wieder. Willst du das wirklich riskieren?“

„Sie kriegen das hin. Ich vertraue ihnen.“

Yuuki wünschte sich ebenso zuversichtlich zu sein wie Stephen. Und scheinbar dachten Mangetsu und Riku genau das Gleiche. Die drei Kommandanten sahen sich zweifelnd an, doch im Endeffekt war es Stephens Entscheidung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Scorbion1984
2018-06-26T13:39:58+00:00 26.06.2018 15:39
Schönes Kapitel, bekommt Sasuke jetzt seine Bewährungsprobe ?!
Beim Besuch der Königsfamilie ,habe ich ein komisches Gefühl !
Was wollen diese arroganten Leute bei den Drachenreiter ,das gibt doch nur böses Blut !


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