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A Song from your Lips

von

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Deine Lippen sind... meine?

Das erste was Akira wieder bemerkte war der Schmerz. Er war auf Akamori-san gefallen und hatte sie vom Klavierhocker mit sich zu Boden gezogen. Erst erwischte sie ihn dabei so etwas Peinliches zu singen und jetzt das. Alles was schief laufen konnte lief schief.

"Sag mal kannst du nicht aufpassen. Wenn dem Klavier etwas passiert... huh?"

Die Stimme die zu ihm sprach... war seine eigene?

Langsam öffnete er seine Augen und versuchte sich aufzusetzen. Neben ihm auf dem Boden lag sein er selbst und bewegte sich von alleine. Sein Körper sah in seine Richtung und an sich herunter und wieder zu ihm.

"Was hast du gemacht?!"

"Was? Ich? Aber? Du?", stammelte er in einer Stimme die nicht seine war und auch die Arme die er vor sich hielt waren nicht die die er gewohnt war. Je mehr er sich bewegte desto mehr haselnussbraunes Haar fiel in sein Gesicht. Auch er sah endlich an sich herunter und bemerkte die Bluse, die Weste, den Rock und die Schleife... dieselbe Mädchenuniform die auch Orochi heute Morgen getragen hatte. Die selbe wie Akamori-san sie getragen hatte...

Wackelig auf den Beinen stand er auf, sein Gleichgewicht anders als er es gewohnt war. Im Fenster sah er nicht sein eigenes Spiegelbild, sondern das von Akamori-san. Tiefgrüne Augen, ihr langes weiches Haar, ihr Körper folgte seinen Bewegungen. Irgendwie war er nun in ihrem Körper. Ruckartig löste er sich von seinem neuen Antlitz und warf seinen Blick zurück. Dann war Akamori also in seinem Körper?

Sie hatte es auch geschafft aufzustehen und sah genauso ungläubig auf ihre Spiegelung im Fenster. Sein alter Körper wirkte so riesig auf ihn aus dem Blickwinkel seiner neuen Statur.

"B-bist du das Akamori-san?", seine neue Stimme war zögerlich als könnte sie jeden Moment zerbrechen.

"Natürlich bin ich es!", brüllte seine Stimme lauter als er es je könnte. "Mach das wieder rückgängig!"

"I-ich weiß doch auch nicht was gerade passiert ist! Sowas ist doch überhaupt nicht möglich." Akira kniff sich in die Wangen um sicher zu gehen, dass er nicht doch nur einen ganz verrückten Traum hatte.

"Hey wehe du fasst meinen Körper irgendwie unanständig an du Perverser, dann bring ich dich um!" Akamori hatte das zottelige, schwarze Haar von Akira glatt aus ihrem hochroten Gesicht gestrichen. Über den Schock hatte er gar nicht so sehr darüber nachgedacht. Er war jetzt ein Mädchen. Er hatte jetzt Brüste und sein... war nun...

Warum hatte sie ihn daran erinnert? Nun lief auch sein Kopf hochrot an.

"An-an sowas hab ich gar nicht gedacht! Natürlich fasse ich dich nicht an! Wofür hälst du mich?"

"Für einen Perversen der Mädchen-Anime schaut und Mädchen ihrer Körper klaut!"

"Ich habe d-doch schon gesagt das ich damit nichts zu tun hab!"

Je mehr Akamori schrie desto mehr schien sie sich zu beruhigen.

"Wenn du es nicht warst, wie ist das dann passiert?"

"Naja, ich bin gestolpert und auf dich gefallen. Als ich am Boden lag war ich plötzlich du."

"Wir haben uns auch nicht den Kopf gestoßen oder so, also woran lag es dann?"

Für Akira war es immer noch ungewohnt mit ihrer Stimme zu sprechen. Als Sänger war er so an den Klang seiner eigenen Stimme gewohnt das es ihm schwer fiel sich an eine neue zu gewöhnen, auch wenn er den Klang seiner neuen femininen Stimme niedlich fand... Daran konnte er jetzt nicht denken. Sie mussten irgendwie zurück in ihre eigenen Körper, aber wie?

"Was machst du da eigentlich?", riss ihn Akamori aus den Gedanken. Unterbewusst wippte er ständig von einem Fuß auf den anderen auch wenn er seine Beine so weit wie möglich aneinander gebracht hatte. Ein kalter Wind zog durch's Fenster und er bekam Gänsehaut auf seinen entblößten Oberschenkeln.

"Ich habe noch nie einen Rock getragen, ich habe keine Ahnung wie ich stehen muss damit man nichts sieht was man nicht sehen sollte!", rechtfertigte er sich gequält.

"Für dich mag das vielleicht Alltag sein aber ich bin gerade etwas überfordert!"

Um auf eine Lösung für dieses Problem zu kommen musste er den Kopf frei bekommen. Bisher hatte er in solchen Situationen immer gesungen um sich zu beruhigen, aber jetzt war seine Stimme vollkommen anders. Würde das überhaupt funktionieren?

Ein Versuch konnte nicht schaden, oder? Er räusperte sich.

"D-do, re, mi, fa-a..." Sein erster Versuch war zögerlich aber gar nicht so übel.

"Wie kannst du jetzt daran denken zu singen?"

"Lass mich, wenn ich singe kann ich besser denken!"

Nochmal.

Bestimmter.

"Do, re, mi, fa, so, la, ti, do!"

"Ich wusste gar nicht, dass meine Stimme so etwas kann." Akamori-san zeigte sich genauso verwundert wie er selbst.

"Mit deiner Stimme ist es etwas ganz anderes...", gab er zu.

"So viel höher zu singen ist... Moment mal. Höher!"

"Bitte sag mir nicht das du jetzt wieder anfängst..."

Aber Akiras Leidenschaft war gepackt. Erneut fing er an zu singen:

"Der Tag, an dem ich dich traf, wird immer etwas Besonderes für mich sein.

Denn als ich dich sah habe ich mein Schicksal erkannt.

Ich gebe nicht auf denn ich weiß wüsstest du wer ich bin

Könntest du nicht anders als mir zu verfallen...

Die Dunkelheit die du so tief in dir versteckst

darf dich nicht davon abbringen, das zu tun was dein Herz dir rät

und wenn du letztendlich deinen Träumen folgst

besiegel ich dein Versprechen mit..."

Mitendrin hörte Akira auf. Für einen Moment waren beide wie gelähmt. Es klang unbeschreiblich. Nun aber lag wieder nur Stille im Raum. Und auch das Blut schoss Akira erneut in den Kopf.

"Wieso hörst du auf?"

"I-I-I-ich weiß wie es passiert ist!"

"Du hast es tatsächlich herausgefunden während du gesungen hast? Egal, sag schon!"

Wie wild ruderte Akira mit den Armen. "D-da-das geht nicht das ist zu peinlich!"

"Peinlicher als ein Typ der auf Mädchen-Anime steht?! Sag endlich!"

"Mir i-ist wieder eingefallen... als wir gefallen sind haben sich unsere Lippen kurz... für einen Moment... ich g-glaube wir haben uns geküsst!"

Nie hätte Akira gedacht, dass seine Gesichtszüge so entgleisen könnten.

"IST DAS DEIN ERNST?!"

"I-ich habe dir doch gesagt es ist peinlich aber durch den Song habe ich mich dran erinnert. Wir müssen es zumindest Versuchen."

"Du willst das ich meinen eigenen Körper küsse?"

"Wenn das die einzige Möglichkeit ist? Oder möchtest du in meinem Körper feststecken?!"

Ihr schienen diese Worte nicht zu gefallen aber sie schien es einzusehen.

"Wenn es sein muss. Aber bilde dir bloß nichts darauf ein, ich mache das nur um meinen Körper zurück zu bekommen!"

"Weswegen denn sonst?!"

"Bringen wir es einfach hinter uns!"

Langsam brachten sie ihre Gesichter näher aneinander. Bis zu dem Moment wo sich ihre Lippen berührten und...
 

"Es hat geklappt!", rief Momoko freudig. Ihr Hals wirkte beim Sprechen etwas rau, wahrscheinlich weil dieser Idiot es mit dem Singen übertreiben musste. Saeki schien auch wieder er selbst zu sein. Nicht, dass es sie wirklich interessierte. Nach alledem wollte sie, dass er nie wieder einen Fuß in ihren Musikraum setzte.

"Und jetzt verschwinde Saeki. Ich kann mir nicht nochmal erlauben einen Tag mit so einem Unfug zu verschwenden, was immer das gerade war!"

"Aber das war doch nicht meine Schuld!", verteidigte er sich.

"Das einzige was ich will ist singen und du sagtest doch das…"

"Aber du bist nicht gut genug!", log sie.

"...was?"

"Du kannst nicht singen, so einfach ist das. Geh endlich!"

"... es tut mir leid, dass..."

"LASS MICH EINFACH ALLEINE!" Selbst Momoko wusste nicht wo dieser Ausbruch her kam.

Er schien allerdings zu wirken, denn sie hörte nur noch wie Saeki die Tür hinter sich schloss.

Wie einen Kamm ließ sie ihre Hand durch ihre Haare fahren. Aus einem der Schränke nahm sie einige Notenblätter und legte sie sich am Piano zurecht. Was immer auch passiert war, sie musste einfach diesen Song schreiben den sie die ganze Zeit in seinem Kopf hatte...



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