Prolog
Immer wieder musste ich daran denken, warum ich in diesem Kerker saß.
Auf der tiefsten Ebene in Impel Down, in Einzelhaft. Anscheinend war ich ein gefährlicher Mensch.
Bei diesem Gedanken musste ich leicht schmunzeln. „So gefährlich…“ mit leichter Selbstironie hörte ich mich diese Worte sagen.
Ein schwaches Beben nach dem anderen erschütterten die alten Mauern, doch sie gingen an mir vorüber, ohne dass ich ihnen all zu viel Beachtung schenkte.
Ich saß die meiste Zeit teilnahmslos in der Ecke meiner Zelle, viel mehr konnte ich auch nicht machen, außer über mein Leben nachzudenken und in Selbstmitleid zu versinken.
Doch die letzte Erschütterung war anders und riss mich aus meinen Gedanken. Es schien unnatürlich zu sein, so als wäre etwas anderes dafür verantwortlich, als eine Naturgewalt.
Langsam richtete ich mich auf, um aus der hintersten Ecke meiner Zelle nach vorne an die Gitterstäbe zu gelangen.
Dieser Käfig war nun schon so lange mein Zuhause, dass ich nur noch an der Länge meiner Haare und des Bartes abschätzen konnte, wie viele Jahre ich bereits hier verbracht hatte.
Auch meine Glieder waren etwas schwach, lag vermutlich daran, dass ich mich nicht mal mehr daran erinnern konnte, wann ich das letzte Mal was zu essen hatte.
Ich hielt mich an der Kante meines Bettes an und setzte einen Schritt nach dem anderen in Richtung Gitterstäbe.
Ein weiteres starkes Beben erschütterte das Gefängnis und brachte mich zu Fall. In den Sekunden darauf geschah alles so plötzlich, die Wände wurden von Rissen durchzogen und hielten kaum eine Sekunde dem Druck des Wassers stand.
Wie bei einer Explosion wurden Felsbrocken durch die Luft geschleudert, dicht gefolgt von einem reißenden Strom.
Ich sah nur noch einen Felsbrocken auf mich zufliegen, bevor um mich herum alles schwarz wurde und die Wassermassen meinen Körper wie ein Stück Treibholz mit sich Rissen…
