Zum Inhalt der Seite

Licht und Schatten

Wichtelgeschichte für Calafinwe
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

One Shot

Atsushi und Akutagawa waren wie zwei Seiten der gleichen Medaille; der eine ein unschuldig helles Weiß, der andere ein gefährlich dunkles Schwarz.

Atsushi war wie der Mond, strahlend und geisterhaft zugleich, auch wenn er nicht die gleiche brennende Leidenschaft wie die Sonne besaß. Er war bescheidener, in sich gekehrter, und leuchtete von innen heraus. Unaufdringlich und hilfsbereit passte es besser zu ihm, den Nachthimmel zu erhellen und verlorenen Seelen in der Dunkelheit den Weg zu zeigen. Wie der Mond war er ein Geschöpf der Nacht, nur dann zu sehen, wenn die Welt ihr Licht verlor, und dennoch war er kein Teil der Dunkelheit.

Atsushi verband alles, was Akutagawa zuwider war. Er passte mit seinem Strahlen nicht in seine schwarze Welt, und vermutlich war genau das der Grund, aus dem Dazai nun nicht mehr an seiner Seite, sondern an der dieses Tigers in Menschengestalt stand.

Akutagawa hatte noch nie gewusst, wie es sich im Licht lebte. Er war in der Dunkelheit geboren worden und hatte seitdem in ihr sein Dasein gefristet, wie der Nachthimmel, der jedes Licht schluckte und das Schlechte in den Menschen hervorbrachte. Er legte sich wie eine schwere Decke über die Welt, still, bedrückend und unheilvoll. Er hatte die Schatten nicht gewählt, fühlte sich in ihnen auch nicht heimisch, doch er wusste, dass er noch weniger in die Welt des Lichts gehörte. Akutagawa war in der Dunkelheit geboren worden und sie würde es sein, die ihm das Leben nahm.

Atsushi und Akutagawa waren nicht dazu geschaffen zusammenzuarbeiten, und dennoch waren sie beide hier. Weil es wohl irgendeinen Kommunikationsfehler zwischen allen Beteiligten gegeben hatte, weil sie sich vielleicht auch aufgrund ihrer gegenteiligen Persönlichkeit so sehr anzogen, weil das Schicksal es so gewollt hatte. Und, weil Dazai vermutlich ein perverses Vergnügen dabei empfand, seine zwei Schützlinge in einem engen Raum einzupferchen und zu sehen, was dann passierte. Wenn Atsushi es recht bedachte, war es mit absoluter Sicherheit Dazais Schuld, dass sie sich in dieser Situation befanden.
 

»Das ist alles deine Schuld.«

Atsushi hatte sich wohl verhört. Mit einer Mischung aus Unglaube und Empörung drehte er sich zu Akutagawa um, der es nicht einmal für nötig hielt, ihm nach dieser Anschuldigung in die Augen zu blicken.

»Bitte was?«

Wenn er ehrlich war, wusste er nicht einmal, wie genau sie in diese Misere geraten waren. Der Tag hatte so gut begonnen, mit viel Sonnenschein, gutem Frühstück und genau der richtigen Menge Schlaf. Dann hatte er von Dazai die Details für seine Mission erhalten und ab da war alles bergab gegangen. Sie versuchten bereits seit Wochen, einen bestimmten Kriminellen zu fassen, der durch die Straßen Yokohamas zog und nach Belieben Passanten tötete. Seine Fähigkeit bestand darin, transparente Barrieren beliebiger Größe erschaffen zu können, um seine Opfer in ihnen zu fangen und dann mit ihnen anzustellen, wonach auch immer ihm der Sinn stand.

In jedem Fall hatte Dazai endlich seinen Aufenthaltsort ausfindig machen können – eine leerstehende Lagerhalle in der Nähe des Hafens –, und ihm war die Aufgabe zugefallen, den Kriminellen zu überwältigen und gefangen zu nehmen, damit er der Polizei übergeben werden konnte. Atsushi hatte ihn auch bereits so gut wie besiegt, bis plötzlich mit einem lauten Knall ein großes Loch in die Decke der Lagerhalle gerissen worden war und Akutagawa sich in seinen Kampf eingemischt hatte.

Atsushi konnte wirklich nicht nachvollziehen, warum es seine Schuld sein sollte, dass sie nun zusammen in einer Barriere gefangen waren, während ihr Gegner sie nur höhnisch lachend verspottet und sich dann in aller Ruhe aus dem Staub gemacht hatte. Akutagawa schien jedoch anderer Meinung zu sein.

»Deinetwegen sind wir hier gefangen.« Er zuckte mit den Schultern, sah ihn jedoch immer noch nicht an. »Hättest du dich nicht in den Kampf eingemischt, wär der Dreckskerl längst tot und wir wären nicht in dieser lächerlichen Clownshow gefangen.«

Atsushi hatte so viel dazu zu sagen, dass er gar nicht wusste, wo er beginnen sollte.

»Wir wussten beide von seiner Fähigkeit und bestimmt auch, welche Strategie in einem Kampf am besten gegen ihn funktionieren würde. Wir sind keine Anfänger. Niemand hätte vorhersehen können, dass es so endet!«

›Außer Dazai-san vielleicht‹, kam es ihm in den Sinn, als er wild mit den Händen gestikulierte. Mit einem entschiedenen Kopfschütteln verdrängte er den Gedanken schnell wieder und zeigte stattdessen anklagend mit dem Zeigefinger auf Akutagawa.

»Und überhaupt; das war mein Kampf! Hätte ich mich nicht so erschrocken, weil du plötzlich aufgetaucht bist, wäre ich auch allein mit ihm fertig geworden.« Er stutzte, legte den Kopf schief und blickte den anderen verwirrt an. »Wieso bist du überhaupt hier?«

Obwohl Akutagawa sich auf seine Frage hin kaum regte, jagte ihm das gefährliche Funkeln in seinen Augen einen Schauer über den Rücken. Atsushi schluckte schwer und kam zu dem Schluss, dass es besser war, wenn der andere ihn keines Blickes würdigte. Nachdem Akutagawa ihn für einige Augenblicke gemustert hatte, schnalzte er abschätzig mit der Zunge, so als wäre seine Antwort offensichtlich.

»Um den Pantomimen zu töten.«

›Pantomime‹ war der Spitzname, den die Zeitung dem Kriminellen gegeben hatte. Es verstörte Atsushi zwar, dass Akutagawa davon sprach ihn zu töten, anstatt ihn zu fangen, doch es überraschte ihn nicht.

»Aber woher wusstest du, wo er sich befindet?«, fragte er verwirrt. Obwohl auch die Hafenmafia mittlerweile nach dem Pantomimen gesucht hatte, war Atsushi der festen Überzeugung, dass nur Dazai durchschaut hatte, wo er sich versteckt hielt. (Ranpo natürlich auch, doch der hatte sich alles andere als interessiert daran gezeigt, diesen Fall zu lösen.) Aufmerksam beobachtete er deshalb, wie Akutagawa kaum merklich die Schultern anspannte und seine Antwort einen Herzschlag zu spät kam, um noch beiläufig zu klingen.

»Dazai-san hat uns kontaktiert.«

Eigentlich war der Tipp von einem unbekannten Informanten gekommen, aber Akutagawa wusste einfach, dass es sich dabei um Dazai gehandelt hatte. Niemand sonst wäre in der Lage dazu gewesen, den Aufenthaltsort des Pantomimen ausfindig zu machen. Er wusste nur nicht, warum Dazai gewollt hatte, dass er und sein neuer Schützling hier aufeinandertrafen.

Atsushi starrte ihn derweil ungläubig an, den Mund leicht geöffnet und die Augenbrauen so zusammengekniffen, als könnte er sich nicht vorstellen, dass Dazai so etwas tun würde. Über so viel Naivität hätte Akutagawa fast lachen können, wenn ihm nicht schlagartig wieder in den Sinn gekommen wäre, dass Dazai ihn für genau diese Naivität zurückgelassen hatte.

»Der Pantomime war meine Beute. Hättest du dich einfach verzogen, wären wir nicht in dieser Lage«, sagte er, um sich selbst auf andere Gedanken zu bringen. Anscheinend hatte er damit einen Nerv getroffen, denn Atsushi fing sich mit einem Mal und straffte sie Schultern ein wenig.

»Sehe ich das richtig?«, begann Atsushi ungläubig, während er versuchte, seinen zuckenden Nasenflügel wieder unter Kontrolle zu bekommen. »Du tauchst wie aus dem Nichts auf, wirfst dich ›Geh mir aus dem Weg, Jinko!‹ schreiend zwischen mich und meinen Gegner, sorgst dafür, dass er uns in der darauffolgenden Verwirrung leicht mit seiner Fähigkeit gefangen nehmen kann – und dennoch ist es meine Schuld?«

»Hast du ein Problem damit?«

Akutagawas Stimme war zwar ruhig, doch die Drohung, die in ihr mitschwang, war klar herauszuhören. Atsushi seufzte lautlos. Mit dem anderen zu diskutieren war sinnlos, also sollte er sich einfach jeden weiteren Kommentar dazu sparen, um den Waffenstillstand zwischen ihnen zu wahren.

»Ach vergiss es«, murmelte er resignierend, ehe er prüfend eine Hand gegen die Barriere legte und konzentriert auf den Punkt starrte, an dem er sie vermutete. »Und wie kommen wir jetzt hier raus?«

Anstatt einer Antwort hörte Atsushi hinter sich das unheilvolle Rascheln von Kleidung, das niemals Gutes verhieß, wenn es aus Akutagawas Richtung kam. Im nächsten Moment hatte dieser Rashoumon bereits beschworen und griff die unsichtbare Wand aus allen möglichen Winkeln an. Als er vergeblich versuchte, Rashoumon durch den Boden einen Weg hinaus graben zu lassen, schnalzte er erneut mit der Zunge und rief das Biest zurück.

»Wir warten«, gab Akutagawa zurück und hustete leise. Derweil versuchte Atsushi sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr er sich erschreckt hatte, als Rashoumon plötzlich gewütet hatte.

»Auf Hilfe?«

Er machte sich nicht die Mühe, die Skepsis in seinem Tonfall zu verbergen. Schließlich ließ Akutagawa sich tatsächlich dazu herab, Augenkontakt zu halten, auch wenn es nur dem Zweck diente, ihn mit einer gehörigen Portion Spott im Blick zu mustern.

»Worauf denn sonst?«

Seine Frage ließ unschwer erkennen, für wie geistlos er Atsushis Einwand befunden hatte, aber Atsushi war Kummer gewöhnt, also ignorierte er den beleidigenden Unterton und lächelte hilflos.

»Ah, nein. Du hast nur nie wie jemand auf mich gewirkt, der auf Hilfe von anderen wartet.«

Darauf verzog Akutagawa das Gesicht, und für einen Moment fürchtete Atsushi, dass er wohl in diesem begrenzten Raum nicht würde ausweichen können, sollte der andere sich dazu entscheiden ihn anzugreifen. Zum Glück für ihn regte Akutagawa sich nicht, sondern sah ihn nur weiter missbilligend an.

»Hast du eine bessere Idee, wie wir hier rauskommen sollen, wenn nicht einmal Rashoumon gegen die Barriere ankommt?«

Er klang zunehmend gereizter, unruhiger, und für einen Sekundenbruchteil überlegte Atsushi, ob er sich vielleicht in engen Räumen unwohl fühlte. Diesen Gedanken verwarf er jedoch schnell wieder und konzentrierte sich stattdessen auf ihr momentanes Problem. Er wusste zwar nicht, wie sie sich aus der Barriere befreien konnten, doch plötzlich fiel ihm ein, dass er noch sein Headset bei sich trug. Zuvor war er noch mit Dazai in Kontakt gewesen, hatte dank der turbulenten letzten Minuten jedoch vollkommen vergessen, ihn über die neusten Entwicklungen in Kenntnis zu setzen.

»Dazai-san?«, begann er zaghaft, die rechte Hand an seinem Ohr und stumm flehend, dass er sich noch in Reichweite befand. Aus den Augenwinkeln nahm er beiläufig wahr, wie Akutagawa zusammenzuckte, als er Dazais Namen erwähnte, doch das leise Knacken in der Leitung forderte schnell seine gesamte Aufmerksamkeit. Seine Miene hellte sich auf.

»Dazai-san, der Pantomime ist entwischt und hat mich und Akutagawa in einer Barriere gefangen, aus der wir nicht allein entkommen können.« Bevor er ihre momentane Position durchgab, kratzte er sich verlegen am Hinterkopf, obwohl Dazai diese Geste gar nicht sehen konnte. »Und, ähm... kann es sein, dass unsere Informationen zur Mafia durchgesickert sind?«

Es blieb still am anderen Ende der Leitung.

»Dazai-san?«, rief Atsushi etwas lauter, bekam jedoch keine Antwort. Verwirrt zog er die Augenbrauen zusammen. »Komisch. Ist die Verbindung abgebrochen oder warum hört er mich nicht?«

»Selbstverständlich hat er dich gehört. Deine dumme Frage verdient schlichtweg keine Antwort«, sagte Akutagawa in einer Tonlage, die irgendwo zwischen Verärgerung und Hohn lag. Atsushi entschied, dass er sich eine Antwort darauf auch sparen konnte. Wenn er es recht bedachte, kannte der andere Dazai vermutlich auch besser als er. Gerade als er das Gerät wieder in seine Hosentasche schieben wollte, hörte er ein Rauschen.

»Atsushi-kun?«

»Dazai-san!«

Er klang erleichterter, als er sich vor Akutagawa zeigen wollte, doch bevor er überhaupt erklären konnte, was passiert war, fuhr Dazai fröhlich und unbeschwert fort.

»Hilfe ist unterwegs, sobald ihr euch ausgesprochen habt. Bis dann~«

»Was? A-aber Dazai-san...!«

Einige Sekunden verstrichen, doch die Leitung blieb still. Atsushis heiseres ›Hallo?‹ klang verzweifelter, als er beabsichtigt hatte. Akutagawa beobachtete ihn mit mildem Interesse und wartete erstaunlich geduldig darauf, dass er sich wieder fing. Dann seufzte Atsushi schwer und hob seinen Blick.

»Wir sollen uns aussprechen, hat er gesagt.«

»Aha.«

Damit war die Spur von Interesse aus Akutagawas Augen verschwunden. Natürlich würde er nicht mit Atsushi sprechen wollen, warum sollte er auch? Sie waren von einem freundschaftlichen Verhältnis so weit entfernt wie der Mond von der Erde, und bei all den Problemen, die es zwischen ihnen gegeben hatte, momentan gab und wohl noch geben würde, wusste er wirklich nicht, worauf genau Dazai hinauswollte.

»Du kennst ihn länger als ich. Weißt du, was er damit meint?«, fragte er vorsichtig, auch wenn er nicht glaubte, dass er überhaupt eine Antwort erhalten würde. Wie erwartet blieb Akutagawa stumm. Eine ganze Weile lang schwiegen sie sich einfach nur an, bis Atsushi es nicht mehr ertrug. An sich hielt er sich aus den Angelegenheiten und Entscheidungen anderer raus, doch er würde lügen, wenn er behauptete, dass Akutagawas und Dazais gemeinsame Vergangenheit ihn nicht interessierte. Jetzt war vermutlich die einzige Chance, die er jemals kriegen würde, relativ ungeschoren mit ein wenig Neugier davonzukommen.

»Hey... kann ich dir eine Frage stellen?«, fragte er prüfend in die Stille hinein, kurzzeitig erschrocken darüber, wie laut er klang. Natürlich erhielt er wieder keine Antwort, aber in diesem Fall fasste er Akutagawas Stille eher als Ja statt als Nein auf. Also warum nicht weitermachen? Wenn Dazai sie sowieso nicht retten würde, bis er sein Leben für ein simples Gespräch aufs Spiel gesetzt hatte, konnte er ruhig etwas riskieren.

»Warum ist es dir so wichtig, was Dazai-san von dir denkt?«

Eigentlich hatte Atsushi fragen wollen, warum Akutagawa so krankhaft auf Dazai fixiert war, aber so lebensmüde war er dann doch nicht. Trotz seiner Bemühungen, sich möglichst diplomatisch auszudrücken, sah der andere ihn an, als würde er überlegen, ob er ihm zuerst die Arme oder Beine abtrennen sollte. Atsushi merkte, wie sich seine Nackenhärchen aufstellten.

»I-ich meine, es steht außer Frage, wie stark du bist, also warum kommt es so sehr darauf an, dass Dazai-san das auch erkennt?« Er überlegte fieberhaft, was er als Nächstes sagen sollte. »Vermutlich hält er es gar nicht für nötig es dir zu sagen, weil es so offensichtlich ist.«

Akutagawa zeigte sich wenig begeistert von seiner Begründung. Er haderte lange mit sich, nicht wirklich in der Stimmung für ein Gespräch, aber auch nicht gewillt, Atsushis Mutmaßungen weiter zuzuhören. Schließlich seufzte er lautlos.

»Wenn du nicht von selbst darauf kommst, bringt es auch nichts, es dir zu verraten.«

Damit wollte er wieder für Stille zwischen ihnen sorgen, doch stattdessen sah Atsushi ihn an, als hätte er in eine Zitrone gebissen und würde ihm die Kerne nun am liebsten ins Gesicht spucken.

»Was ist denn das für eine blöde Antwort?«

Es war schwierig, Atsushi wütend zu machen, aber Akutagawa schien ein Talent dafür zu besitzen. Allein die Art, wie er genervt mit der Zunge schnalzte, trieb Atsushi zur Weißglut. Dass er dann auch noch mit den Augen rollte und sich von ihm weg drehte, machte ihn noch wütender.

»Lass mich in Ruhe, Jinko.«

Atsushi zuckte zusammen, als hätte man ihm eine Ohrfeige verpasst. Jinko. Er hasste es, wenn ihn jemand so nannte, ganz besonders, wenn dieser jemand Akutagawa war. Selbst wenn er ausblendete, dass das Wort für ihn eine der schlimmsten Beleidigungen war, fand er es noch tausendmal schlimmer, wenn der andere es nutzte. Er brachte damit gewaltsam Abstand zwischen sie beide, so als würde er Atsushi niemals als jemanden ansehen, der mit ihm auf Augenhöhe stand.

Ohne wirklich zu wissen warum machte Atsushi ein paar Schritte auf Akutagawa zu, streckte unbewusst die Hand nach ihm aus.

»Hör auf, mich immer so zu nennen. Genau deswegen—«

»Komm mir bloß nicht zu nahe, sonst reiße ich dich in Stücke.«

Seine Stimme hallte laut und drohend durch die Lagerhalle, begleitet von dem unheilvollen Rascheln Rashoumons, so als würde die Bestie nur darauf warten, endlich Atsushis Körper zu zerfleischen. Unter normalen Umständen hätte er es gut sein lassen und stattdessen versucht, so viel Abstand wie möglich zwischen sich und Akutagawa zu bringen. Mittlerweile war Atsushi jedoch selbst so genervt und wütend, dass er jegliche Vorsicht in den Wind schoss. Er blieb zwar stehen, verengte jedoch die Augen und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.

»Schon mal dran gedacht, dass Dazai-san aus der Mafia ausgetreten ist, weil er keine Lust mehr hatte, sich mit deiner Mordlust auseinanderzusetzen?«

Dass er damit eine der wichtigsten Grenzen zwischen ihnen überschritten hatte, merkte Atsushi erst, als Akutagawas Augen sich überrascht weiteten und er ihn ansah wie ein in die Ecke gedrängtes Tier. Sein erster Impuls war, sich zu entschuldigen, doch damit würde er auch nichts ändern können. Er wusste nur zu gut, dass man Worte nicht einfach wieder zurücknehmen konnte, wenn sie einmal gesagt waren.

Akutagawa hingegen blieb erstaunlich ruhig und beherrscht. Er hätte dem ignoranten Tigerbalg vor sich gerne gesagt, dass man nicht einfach so aus der Mafia austrat. Wer sich gegen die Mafia entschied, wurde als Verräter gebrandmarkt und fand den Tod. Dazai mochte noch leben, aber in seinen Augen musste er am besten wissen, dass es nicht so einfach war.

Erneut schwieg Akutagawa lange, gab sich jedoch letzten Endes geschlagen. Vielleicht würde er sich in Zukunft nicht mehr mit solchen Diskussionen herumschlagen müssen, wenn er Atsushi jetzt eine Antwort gab.

»Dazai-san ist gegangen, weil er nicht mehr in den Schatten leben wollte.« Zumindest hatte Chuuya ihm das mal gesagt, aber es ergab Sinn für ihn. Bei seinen nächsten Worten lachte er freudlos und bedachte Atsushi mit einem herablassenden Blick. »Aber davon verstehst du nichts, Jinko. In deiner Welt gibt es keine Schatten.«

Anhand von Atsushis Reaktion erkannte er sofort, dass er damit einen Nerv getroffen hatte. Der andere hatte den Blick gesenkt und die Hände zu Fäusten geballt. Obwohl er versuchte, seine bebenden Schultern unter Kontrolle zu bringen, merkte Akutagawa ihm dennoch an, wie sehr ihn seine Bemerkung aus der Fassung gebracht hatte.

»Was weißt du schon? Red nicht so, als würdest du mich kennen.«

Atsushis Stimme war leise, fast schon bedrohlich, aber sie wussten beide, dass Akutagawa ihn in diesem Moment nicht als Gefahr ansah. Stattdessen lachte er erneut, zwar genauso leise doch deswegen nicht weniger höhnisch.

»Dann verstehst du ja, warum ich darüber nicht mit dir reden werde.«

Wieder schwiegen sie, doch dieses Mal war es so unangenehm wie nie zuvor. Allmählich verstand Atsushi, warum Dazai gewollt hatte, dass sie miteinander sprachen, auch wenn er sich immer noch nicht sicher, was genau er damit bezwecken wollte. Aber ihm wurde klar, dass er und Akutagawa sich trotz all ihrer Verschiedenheit in einigen Punkten vermutlich sehr ähnlich waren.

Atsushi wollte wissen, was er mit Akutagawa gemeinsam hatte, weil das vermutlich einer der Gründe war, aus denen Dazai in sein Leben getreten war. Und er wollte mehr über Dazai wissen, denn obwohl er so viel Zeit mit ihm verbrachte, wusste er nichts von Bedeutung über ihn. Doch Akutagawa kannte Dazai-san, sehr gut sogar, und auch wenn Atsushi sich das nicht eingestehen wollte, machte ihn das ein wenig eifersüchtig.

»Wenn du nicht über dich reden willst«, sagte er nach einigen Minuten der Stille schließlich leise, »dann erzähl mir zumindest, was Dazai-san für ein Mensch war, bevor er der Detektei beigetreten ist.«

Atsushi war sich nicht sicher, ob Akutagawa ihn gehört hatte. Mit einem Mal schien der andere mit seinen Gedanken nicht mehr anwesend zu sein, so als hätten die Erinnerungen an vergangene Zeiten ihn gefangen genommen.

Tatsächlich war Akutagawa gedanklich nicht mehr in der Lagerhalle, sondern weit, weit weg, in einem kalten, dunklen Wald. Der Mond schien hell am Nachthimmel und sein Atem klang kratzig in seinen Ohren, als er so schnell er konnte durch das Unterholz rannte. Dürre Äste griffen nach seiner Kleidung, rissen an seinen Armen und Beinen, doch er stoppte nicht. Hinter ihm lag der Tod, lagen seine ermordeten Kameraden, Waisenkinder so wie er. Hinter ihm lagen alle, die ihn Teufelskind genannt hatten, und für die er jetzt endlich Hass fühlen konnte.

Hass auf die Mörder seiner Gefährten war die erste Emotion, die er jemals gespürt hatte, und dank ihm war er endlich zu einem richtig Menschen geworden. Hass war, was ihn nun antrieb, und Hass würde ihn dazu bringen, seine schwarzen Klauen in seine Opfer zu fahren und sie in Fetzen zu reißen. Doch als er endlich auf der Lichtung angekommen war, sein eigenes Blut ein dumpfes Rauschen in seinen Ohren, waren die Mörder seiner Kameraden bereits tot. Und vor dem halben Dutzend toter Männer saß ein Junge, kaum älter als er, mit den Augen eines Dämons.

›Ich stelle mich dann mal vor. Ich bin Dazai. Dazai Osamu von der Hafenmafia.‹

Natürlich hatte Akutagawa gewusst, wen er vor sich hatte. Aber er hatte nicht erwartet, dass dieser Junge, der ihm so ähnlich war und dennoch so anders schien, auch wusste, wer er war.

›Ich weiß, wer du bist. Akutagawa-kun, richtig? Ich habe auf dich gewartet.‹

Ein Schaudern lief durch seinen Körper, damals wie heute. Dazai hatte unbewaffnet und ohne Hilfe sechs Männer getötet, die ihre Schusswaffen auf ihn gerichtet hatten. Es war ein Kinderspiel für ihn gewesen, seine Opfer gegeneinander aufzuhetzen, sodass sie sich gegenseitig hinrichteten, und genau das machte ihn und sein leeres Lächeln so gefährlich.

›Du hast mich gefragt, warum ich sie umgebracht habe, oder? Ganz einfach, das ist mein Geschenk an dich.‹

Man hatte ihm noch nie etwas geschenkt. Außer seiner Schwester wäre es keinem Menschen jemals auch nur in den Sinn gekommen, ihm etwas Gutes zu tun. Und dennoch stand Dazai vor ihm, erkannte ihn und seine Fähigkeiten an. Sah in ihm etwas, das niemand sonst sehen konnte.

›Ich will dich überreden, der Hafenmafia beizutreten.‹

Wenn er ganz ehrlich war, brauchte es da nicht allzu viel Überredung. Jetzt, da die Mörder seiner Gefährten tot vor ihm lagen, gab es keinen Grund mehr für ihn weiterzumachen.

›Gibt es irgendetwas, das du dir wünschst?‹

Es hatte damals nur eines gegeben, das er sich mehr gewünscht hatte als alles andere; einen Grund um weiterzuleben. Akutagawa hatte nie verstanden, welchen Grund es für seine Existenz gab, wenn er sich doch ohnehin nur gerade so von einem Tag zum nächsten hangeln konnte. Einfach zu leben war niemals leicht für ihn gewesen, sondern Tag für Tag ein Kampf ums Überleben. Dabei hatte er nicht einmal gewusst, wofür er überhaupt überleben wollte.

Einen Grund um weiterzuleben – mehr wollte er nicht.

›Den werde ich dir geben.‹

Wenn Hass die erste Emotion war, die Akutagawa je gespürt hatte, so war tiefer Respekt vor Dazai die zweite. Über die Jahre, die er in der Hafenmafia verbrachte und von ihm trainiert wurde, würde er noch mehr Emotionen ansammeln, die ihn mehr und mehr zu einem richtigen Menschen machen sollten; Angst, Wut, Scham, und letztlich Enttäuschung.

Doch bevor Dazai ihn enttäuscht und verraten hatte, hatte er ihn stärker gemacht. Er hatte ihm den Mantel gegeben, mit dem er noch heute Rashoumon beschwor, und er hatte ihn persönlich trainiert. Es war ein gnadenloses Training gewesen, genau so, wie Dazai es ihm in jener Nacht angekündigt hatte, doch er hatte alles, was der anderen ihn gelehrt hatte, gierig und dankbar verschlungen. Seine gesamte Existenz drehte sich nur noch um Dazai. Er musste stärker werden, für Dazai, damit er ihm seinen Wert beweisen konnte. Damit er sich mit seiner neuen Stärke bei ihm revanchieren konnte, damit er ihm von Nutzen sein konnte, damit er ihn stolz machen konnte; und, damit er ihn nicht enttäuschte und wieder weggeworfen wurde.

Am Ende hatte Dazai ihn dennoch weggeworfen, hatte ihn zurückgelassen und war aus den Schatten der Nacht ins Licht geflohen, um nun an Atsushis Seite zu stehen. Dabei wusste Atsushi nichts von alldem, das Dazai ausmachte. Er wusste nichts von all der Dunkelheit in ihren Herzen, und besonders wusste er nicht, wie viel Dazai ihm immer noch bedeutete.

»Er war niemals ein Mensch«, begann er nach einer gefühlten Ewigkeit leise, die Stimme belegt vor unverhohlenem Respekt. »Dazai-san ist schon immer ein Dämon gewesen, seit dem Tag an dem ich ihn das erste Mal getroffen habe, und lange davor vermutlich auch schon.«

Er bemerkte, wie Atsushi einen Kloß in seinem Hals herunterschluckte und ihm gebannt lauschte.

»Jede Seite von sich, die er euch zeigt, ist vermutlich nichts als eine Lüge«, fuhr er fort, langsam und überlegt, als wollte er Dazai mit jedem Wort gerecht werden. Dann legte er plötzlich die Stirn in Falten, wie ein Kind das etwas nicht verstand. »Er gehört nicht ins Licht. Er gehört zu uns, in die Schatten.«

Zwischen all dem Trotz in seiner Stimme konnte Atsushi etwas heraushören, dessen Klang er selbst nur zu gut kannte: das Klagen eines Kindes, das im Stich gelassen wurde. Er spürte ein Kratzen in seinem Hals, das er nicht herunterschlucken konnte.

»Ihr wisst nichts über ihn. Ihr kennt nur die blendend hellen Dinge, die er gewillt ist, euch zu zeigen, aber ich—«, Akutagawa hielt inne, schluckte und korrigierte sich, »aber wir kennen die Dunkelheit, in der er sein ganzes Leben verbracht hat. Menschen ändern sich nicht so schnell. Und Dämonen sowieso nicht.«

So angespannt und konzentriert er ihm auch zuhörte, hatte Atsushi dennoch Schwierigkeiten Akutagawas Worte vollständig zu verstehen. Er konnte nicht einschätzen, wie viel seiner Erzählung der Wahrheit entsprach, denn so gut kannte er Dazai tatsächlich nicht. Aber auch, wenn er nicht daran glauben wollte, dass der Dazai den er kannte nichts als eine Lüge war, wusste er, dass alles wovon Akutagawa sprach für ihn selbst der Wahrheit entsprach. Ganz gleich wie sehr Atsushi sich davor sträuben mochte, all die dunklen Details aus Dazais Leben zu glauben – für Akutagawa und jedes andere Mitglied der Hafenmafia waren sie real.

»Dazai-san war der Erste, der mich so akzeptiert hat, wie ich bin.«

Er hatte Akutagawas Leben einen Sinn gegeben, aber dieses Geheimnis wollte er mit niemandem teilen, schon gar nicht mit Atsushi. Und dennoch; als er in diesem Moment den Blick hob, sah er das traurige Lächeln auf den Lippen des anderen und wusste, dass er verstand, was er nicht hatte aussprechen können.

»Bei mir war es genauso«, gab Atsushi so ruhig und vorsichtig zurück, als hätte er Angst, ein zu lautes Geräusch könnte die letzten Minuten als Traum entlarven. Akutagawa sah ihn lange an, ohne etwas zu sagen, doch Atsushi merkte an seinem Blick, dass er ihn nun etwas mehr akzeptierte als zuvor. Vermutlich trug er ihm immer noch nach, dass Dazai nun ein Teil der Detektei war, aber gegenseitiges Verständnis war mehr, als er sich je erhofft hatte.

Atsushi hatte das Gefühl, als müsse er noch irgendetwas sagen, doch bevor er die Chance dazu hatte, wurde das Tor zur Lagerhalle von außen geöffnet. Sowohl seiner als auch Akutagawas Blick glitt zum Eingang. Das gleißende Licht der untergehenden Sonne strömte in warmen Wellen in die Halle und blendete sie kurzzeitig, ehe sie eine vertraute Stimme hörten.

»Atsushi-kun, Akutagawa-kun, wir sind gekommen, um euch abzuholen.«

Nachdem sich ihre Augen an das Licht gewöhnt hatten, konnte sie drei Silhouetten ausmachen, die mit der Sonne im Rücken im Eingang standen. Es war ein komischer Anblick für sie beide, Dazai so zwanglos zwischen Mori und Fukuzawa stehen zu sehen. Keiner von ihnen wagte etwas zu sagen, auch nicht als Dazai mit langen Schritten auf sie zuging, kurz vor ihnen stehenblieb und ihnen verschmitzt zuzwinkerte.

»Wir konnten den Pantomimen übrigens fassen. Seine Fähigkeit müsste bereits seit einiger Zeit aufgehoben sein, also warum steht ihr noch hier rum?«, fragte er sie mit gut gemeintem Spott in der Stimme. Atsushi war so perplex, dass er im ersten Moment gar nicht merkte, wie sich seine Wangen ein wenig rot färbten. Dazai grinste ihn derweil schief an.

»Gute Arbeit, Atsushi-kun.«

Atsushi war noch zu beschämt, um ihm zu antworten, und auch Dazai hielt inne. Dann lächelte er so, wie er ihn noch nie hatte lächeln sehen. Die Geste war an Akutagawa gerichtet und wirkte so viel anders als alles, was er von ihm kannte, irgendwie gefährlich und zufrieden zur gleichen Zeit. Er fragte sich, ob das eine der Gesten war, die Dazai eigentlich in den Schatten zurückgelassen hatte.

»Von dir auch, Akutagawa-kun«, fügte Dazai hinzu, die Stimme tiefer als sonst und mit einem Unterton, den Atsushi zwar nicht klar identifizieren konnte, der ihm aber trotzdem einen Schauer über den Rücken jagte. Akutagawas Augen schienen sich derweil in Dazais bohren zu wollen. Er nickte steif, hielt noch einige Sekunden lang Blickkontakt, und ging dann zügig auf Mori zu, ohne ein weiteres Wort zu sagen.

Atsushi sah ihm nach, wie er mit einem weiteren Nicken an Mori vorbeilief und die Lagerhalle verließ. Es fühlte sich irgendwie falsch an, dass sich ihre Wege ohne ein weiteres Wort trennten, aber daran konnte er jetzt nichts mehr ändern.

»Immer wieder eine Freude, mit der Detektei zusammenzuarbeiten, Fukuzawa-dono«, erhob Mori das Wort, ehe er den Kopf in Fukuzawas Richtung neigte und Akutagawa hinausfolgte. Fukuzawa selbst seufzte nur, ein Laut der irgendwo zwischen erschöpft und gereizt lag, und wandte sich ebenfalls zum Gehen. Atsushi und Dazai blieben allein zurück, zwischen ihnen nur die warmen Strahlen der sterbenden Sonne und all die Dinge, die er von Akutagawa erfahren hatte.

»Dazai-san, wieso—«

›Wieso sollten Akutagawa und ich uns über dein altes Leben unterhalten?‹ war die Frage, die Atsushi ihm hatte stellen wollen, doch ein Blick in Dazais Gesicht brachte ihn zum Schweigen. Obwohl Dazai immer noch lächelte, war es wieder ein anderes Lächeln, als er von ihm kannte. Anders als sonst wirkte die Geste dunkel und leer; das Lächeln kam nicht in seinen Augen an, deren blutrotes Braun ihn stattdessen für einen Moment zu verschlingen drohte.

»Wollen wir nach Hause gehen, Atsushi-kun?«, fragte Dazai ihn, und mit einem Mal war sein Lächeln wieder so fröhlich, wie er es kannte. Er nickte, zu aufgewühlt um etwas zu sagen, und sie beide setzten sich in Bewegung. Mit jedem Schritt wurde Atsushi sich sicherer, dass Dazai sich erhofft hatte, Akutagawas Geschichte würde als Warnung dienen, ihm nicht zu sehr zu vertrauen, nur weil er jetzt nicht mehr in den Schatten lebte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: Calafinwe
2018-02-12T18:13:28+00:00 12.02.2018 19:13
Liebe Schangia,
 
hier dann der bestimmt schon heiß ersehnte Kommentar :)
 
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Alles in allem muss ich ja sagen, dass ich Bungou Stray Dogs immer ziemlich Dazai/Chuuya-lastig finde. Versteh mich nicht falsch, ich mag die beiden sowie ihre Beziehung zueinander auch sehr gerne, aber ich finde, dass BSD einfach so viele tolle Charaktere hat, die viel zu wenig Beachtung finden. Ich musste bei der ersten Seite schon sehr schmunzeln, allein wie die Geschichte angefangen hat, erst mal eine Erklärung, wie Atsushi ist und Akutagawa als Gegenstück dazu und dann mitten hinein in die Handlung erst einmal eine fette Schuldzuweisung. Es ist eine Art und Weise, eine Geschichte zu beginnen, die ich mir auch bei mir selber vorstellen kann :)
 
Du hast die Charaktere sehr gut getroffen, man kann es Dazai schon zutrauen, dass er die beiden absichtlich in so eine Situation bringt, damit sie sich besser kennen lernen (oder die Köpfe einschlagen, je nachdem, wie man es nimmt). Was mich etwas gestört hat; es klang an einigen Stellen so durch, als sei Dazai nur wegen Atsushi der Detektei beigetreten, aber der Gute ist ja schon lange Zeit dabei, bevor Atsushi ins Spiel kommt (jedenfalls bilde ich mir das ein). Mag vielleicht die Stelle sein, die du in der Beschreibung als nicht mangaverse bezeichnest. Aber du hast Dazai so richtig schön charakterisiert, mit dem ausdruckslosen Blick am Ende, der Atsushi verrät, dass da noch viel viel mehr hinter seinem Mentor steckt.
 
An sich ließt sich die Geschichte sehr flüssig runter, war wirklich schnell mit Lesen fertig, aber das kann ja auch von Vorteil sein :-)
 
Und ja, ich kann mir vorstellen, dass es schwierig war, sich mitten drin wieder umzudenken. Als mein zweiter Tipp aufgelöst hatte, für wen sie geschrieben hatte, war ich mir eigentlich recht sicher, dass eine der ausgestiegenen Schreiberinnen mich hatte und für mich ist es immer schwierig, dann noch ein Ersatzwichtel zu erraten. Wie gesagt hatte ich dich auch gar nicht auf dem Schirm. Musste heute noch mal in deiner Liste nachschauen, ob du BSD tatsächlich in der Liste hattest *lol*


LG
Cala~
Antwort von:  Schangia
12.02.2018 22:29
Puh, freut mich sehr das zu hören! //D Ich weiß aber was du meinst; für gewöhnlich bin ich eine von denen, die eigentlich nur Zeug zu Soukoku schreibt (das war auch mein Plan für mein eigentliches Wichtelkind, haha), deswegen war es echt schön, mal was anderes zu machen. Aber Dazai muss immer mit rein, weil es einfach unglaublich viel Spaß macht, über ihn zu schreiben. Er ist das beste plot device ever XD
Es stimmt schon, dass Dazai der Detektei beigetreten ist, lange bevor Atsushi ein Teil davon war. Aber ich dachte mir, dass das nicht in Akutagawas Schuldzuweisung passen würde, und weil die Stelle glaube ich aus seiner Perspektive war, hab ich das mehr in die Richtung geschrieben.
Hehe, BSD hab ich tatsächlich auf der Liste, nur mit ganz anderen Schwerpunkten. ;) Bin aber wie gesagt froh, dass dir die Geschichte gefallen hat. Danke für die lieben Worte ♥



Zurück