Hey Hikari,
leider schaffe ich es nicht mehr rechtzeitig zum 24ten zu Hause zu sein. Mein Flugzeug kann von Paris noch nicht starten aber ich werde alles versuchen um am 25ten zu Hause zu sein. Leider warst du nicht zu Hause, hätte gern deine Stimme gehört ...
Als Hikari gerade vom Einkaufen zurück gekommen war hatte sie diese Nachricht auf dem Anrufsbeantworter gehört. Takeru war zu seinen Verwandten nach Paris gereist aber hatte ihr versprochen bis zum 24ten wieder zurück zu sein. Gegen das Wetter konnte man bekanntlich nichts machen, leider auch wenn sie die erste gemeinsame Wohnung hübsch hergerichtet hatte um ihm ein tolles Weihnachten zu ermöglichen. So viele Lichter leuchteten an den Fenstern und so viel kitsch stand umher dass es ihr gerade so vorkam als würde sich Weihnachten über sie lustig machen.
Mit einem Seufzen ging sie mit ihren schweren Einkaufstüten zum Kühlschrank, verstaute die Zuten für dass Essen dass sie kochen wollte und setzte sich auf das Sofa. Lange wohnten sie noch nicht zusammen, erst seit ein paar Monaten nach dem sie ihre Ausbildung hinter sich gebracht hatte. Die Wohnung war auch nicht sonderlich groß, noch nicht da sie sich noch nicht solch eine große Wohnung leisten konnten aber es reichte in ihren Augen. Sie hatten sich, waren glücklich und dies würden sie sich nicht nehmen lassen. Unter keinen Umständen dieser Welt.
Hikari sah sich gerade die Bilder ihrer Schützlinge an, ihre Kindergartengruppe hatte ihr viele Bilder für Weihnachten gemalt. Es trieb ihr nach wie vor die Tränen in die Augen. Diese Kinder waren wie kleine Engel, nett, freundlich und so voller kindlicher Unschuld dass es schon fast unheimlich war. Ein Kind hatte sogar ein Engel gemalt der verdächtig nach Angemon aussah. Hikari musste lächeln bei diesem Bild und entschied sich dieses eine Takeru zu zeigen wenn dieser wieder zurück war. Sie war sich sicher dass er sich darüber freuen würde.
Pass bitte auf dich auf.
Ich vermisse dich und warte auf den Moment wenn ich dich wieder in meinen Armen halten kann.
Schrieb Hikari Takeru, jedoch kam die Nachricht noch nicht bei ihm an als sie zu Bett ging. Aufgeregt wann er endlich wieder nach Hause kommen würde, hatte die junge Frau ganz vergessen etwas zu essen und nach dem sie etwas in ihrem Buch gelesen hatte schlief sie auch schon ein. Ihr Traum ...? Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern. Also weder gut noch schlecht ...
Doch als sie ein Geräusch in der Wohnung hörte wachte sie schreckhaft auf. Das Geräusch kam aus dem Wohnzimmer und ihr Herz begann zu pochen. Hatte sie die Tür denn abgeschlossen? In letzter Zeit wurde in der Gegend schon oft eingebrochen. Vorsichtig setzte sie sich an den Bettrand, ihre nacken Füße berührten den eiskalten Boden und dann war es schon wieder zu hören, dieses Geräusch.
Dies durchatmend stand sie auf und schritt zur Tür. Ihre Hand legte sich zitternd auf die Türklinke und drückte diese nach unten. Als sie jedoch jemand im Wohnzimmer am Baum sah machte sie große Augen. „Takeru?“ meinte sie verwundert der das Päckchen aus der Hand fiel und auf einmal wieder auf seinen Beinen stand. „Überraschung“ er schien verlegen zu sein. Doch nicht lange, Hikari eilte zu ihm, schloss ihm in ihre Arme. Sie hatte ihn endlich wieder, er roch noch immer so wie sie es in Erinnerung hatte, in ihren Augen roch er so wie das Meer. „Du rennst mich ja um“ flüsterte er ihr zu. Doch sie drängte sich noch mehr an ihn ran. „Ich hätte dir ja gesagt dass ich es doch noch schaffe ... aber ich wollte dich überraschen ...“ auch er drückte sie an sich. Oh wie lange hatten sie dafür gebraucht? Viele ahnten schon lange was sie für einander empfanden jedoch hatten sie es erst vor vier Jahren selbst bemerkt wie wichtig der andere einem war. „Ich bin froh dass du wieder da bist ...“ langsam sah sie zu ihm auf, sah ihm in diese blauen Augen dann küsste sie ihn. Drei Wochen war Takeru nicht hier gewesen, drei Wochen.
„Aber du musst nun das Geschenk auspacken“ nach dem Kuss schien Takeru wieder in diese kindliche Vorfreude zurück zu verfallen die man an Weihnachten hat. „Aber ...“ doch da hielt sie schon die kleine Schachtel in der Hand. „Wirklich .... willst du nicht warten ...?“ doch Takeru schüttelte den Kopf „Wir mussten nun so lange warten ... pack aus“ Hikari setzte sich hin und zog an der rosa Schleife um das Geschenk aus zupacken. Als sie sah was darin war musste sie Lächeln und ihn erneut küssen. Eine silberne Kette war darin zu sehen mit einem Stern als Anhänger der etwas aussah wie ihr Wappen.
„Gefällt es dir?“ sie nickte „Ja und wie ...“ Hikari schob ihre Haare zur Seite so dass Takeru ihr die Kette anlegen konnte. Der kleine Stern um ihren Hals begann zu funkeln. Doch als ihr bewusst wurde dass sie ihm nun auch ihr Geschenk geben musste. Nur langsam stand sie auf, eigentlich hatte sie es sich anders gedacht es ihm zu geben. Nach einem guten Essen, nach dem sie etwas gefeiett hatten doch dem war leider nicht so. Sie hob das kleine Packet an und ging zurück zum Sofa. Nervös war sie alle mal.
Was würde Takeru von seinem Geschenk sagen?
Sie stellte es ihm auf dem Schoß und konnte kaum zusehen wie er das Päckchen öffnete. Doch als er den Deckel ab machte und hinein sah konnte sie nicht seinen Ausdruck deuten. Freude? Angst? Ärger? Unsicherheit? Vielleicht alles zusammen, sie wusste es nicht. „Wirklich?“ er starrte noch immer in diese Schachtel und Hikari murmelte „Ja ...“ Takeru griff in die Schachtel und holte zwei Babyschuhe hervor während Hikari auf ihrer Unterlippe herum kaute. „Wie lange ...“ fragte er leise „ ... ich weiß es seit vier Wochen ...“ sie konnte es ihm damals nicht sagen, er hatte sich so auf seine Großeltern gefreut und sie wollte nicht dass er ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber hatte. Ohne ein weiteres Wort zu sagen zog er sie in seine Arme, fest und bestimmend. „Ich freu mich ...“ was man auch an seiner Stimme hörte.
Nächstes Jahr würden sie nicht mehr alleine feiern .... nächstes Jahr werden sie zu dritt sein ...
