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Im Schatten

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Sorry, jemand hat auf die Spielfläche gekotzt und deswegen wurde der 3. Satz etwas verschoben!
Heißt so viel wie: Ich war krank und konnte mich nicht ums schreiben kümmern – sorry not sorry!

Aktuell steht es unentschieden!
Freut mich, dass wir noch einen dritten Satz zu sehen bekommen … Für wen seid ihr?

Habe übrigens mit dem Zitronenlimonade-Verkäufer geredet … Er wollte uns im Laufe des Satzes mal besuchen, hat es aber leider zeitlich nicht geschafft… Er entschuldigt sich ganz doll!



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|I{•——» Im Schatten «——•}I|
✎ ∂яιттєя ѕαтz



in der Sugawara eine Entscheidung treffen muss, die ihm keiner abnehmen kann



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☞ Den 3. Satz dürfen nur Personen ab 16 Jahren ohne Begleitung besuchen. Slash, weil ♂+♂= ♥

☞ Der Verkauf von Zitronenlimonade aus dem Bauchladen wurde versprochen, kann aber leider aus zeitlichen Gründen nicht eingehalten werden

☞ Auf dem Spielfeld DaiSuga vs. AiSuga – An der Seitenlinie AsaNoya, KageHina & TsukiYama

☞ Spieldauer drei Kapitel mit insgesamt ungefähr 18.000 bis 20.000 Wörtern

☞ Eine Revanche ist nicht geplant!

☞ Ich bekomme für die Austragung des Spiels kein Geld und die Spieler sind bei mir auch nicht unter Vertrag




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Dritter Satz

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Am Freitag traf sich das Fußballteam zum Training und setzte für das Wochenende extra Training an, da am Wochenende drauf ein wichtiges Spiel anstand.

Sugawara füllte Wasserflaschen, überprüfte den Luftdruck auf den Fußbällen und schlich mit wenig Abstand um die Mitspieler herum.

Mit seinen Gedanken war er auch nicht auf dem Fußballplatz, sondern in der Turnhalle.

Das Volleyballteam bestritt ab morgen und vielleicht auch nur für Morgen, ihr letztes Turnier. Und irgendwie konnte er sich nicht vorstellen, dass alles glatt laufen würde. Sie hatten ohne ihn keinen Ersatzzuspieler mehr und hatten es in der kurzen Zeit mit Sicherheit auch nicht geschafft, einen anderen in diese Tätigkeiten einzuweisen. Yamaguchi war an sich der einzige, der keine feste Position hatte. Allerdings eignete er sich als Spielmacher auch nicht wirklich.

Der Grauhaarige fühlte sich schuldig. Daichi hin oder her, er hatte seine Freunde und Kameraden im Stich gelassen und das bedeutete für Sie vielleicht das Aus in der ersten Runde, obwohl sie das bei weitem nicht verdient hätten!

Er ließ den Kopf hängen, ballte die Hände zu Fäusten. Er musste das irgendwie verhindern, wusste aber nicht wie!
 

Nach dem Training machte er sich, Hand in Hand mit Aio, auf den Weg zur Bushaltestelle.

Während sein Freund vor dem bevorstehenden Spiel schwärmte und für den morgigen Nachmittag reichlich Pläne schmiedete, überlegte Koshi die ganze Zeit, wie er unauffällig in der Turnhalle nach dem Rechten sehen konnte.

»Hörst du mir überhaupt zu?«

Erschrocken fuhr der Grauhaarige in sich zusammen und blieb stehen. Er sah seinen Freund entschuldigend an, sagte aber kein Wort.

Unter seinen ganzen Sorgen um das Volleyballteam, musste er erst Mal seine Fähigkeit zum Sprechen wiederfinden.

»Du bist mit deinen Gedanken gerade ganz woanders oder?«

Die Worte brauchten ein paar Sekunden, bis sie in Sugawaras Hirn durchgesickert waren, dann nickte er.

Aio seufzte.

»Du solltest aufhören dir Gedanken darüber zu machen!«, sagte der Stürmer bestimmend. »Du bist nicht Mitglied des Clubs. stehst auch nicht mehr mit den Jungs auf dem Spielfeld. Es ist nicht mehr dein Ding, ob sie gewinnen oder verlieren!«

Der Widerspruch lag dem Zuspieler schon auf der Zunge, denn offiziell war er noch Mitglied. Er ist immer noch Vize-Kapitän, Ersatzzuspieler und das Trikot mit der „2“ hinten drauf, gehört auch noch ihm. Auf dem Feld stehen trotz allem seine Freunde und Schulkameraden, die er nie im Stich lassen wollte und die er alle in sein Herz geschlossen hatte.

Aber der Grauhaarige sagte nichts dazu, weil er keine Lust auf eine Diskussion hatte. Er wollte einen ruhigen Nachmittag mit Aio verbringen und sich auf das Fußballtraining morgen freuen.
 

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»Hinata, nimm den Ball anders an, sonst wird das nie ‘was!«

Coach Ukais laute, tiefe Stimme brachte alle anderen Spieler so aus dem Konzept, dass Kageyama den Aufschlag vermasselte, Nishinoya nicht rechtzeitig reagierte und Asahi zu spät hochsprang.

Daichi schloss entnervt die Augen und drückte mit zwei Fingern sein Nasenbein zusammen. Er fragte sich, was das morgen in dem Turnier werden sollte, wenn schon im Training nichts richtig funktionierte!

»Spielunterbrechung!«, rief er daher einmal quer übers Feld und wischte sich bereits einen Moment später mit dem Handtuch das Gesicht ab.
 

Nishinoya und Tanaka kam die Pause sehr gelegen. Ohne das die restlichen Teammitglieder es bemerkten, schnappten sich die beiden Kageyama, Hinata und Asahi und verschleppten die Drei in den Geräteraum. Leise und unbeobachtet schlossen sie die Tür und sahen dann ihre überrumpelten Teammitglieder diabolisch grinsend an.

Asahi bekam sofort große Augen und machte ein paar Schritte zurück, bis er die Wand im Rücken hatte, um möglichst viel Abstand zu den anderen zu erlangen.

»Was ist los?«, verlangte Kageyama sofort zu wissen.

Er wollte die kurze Pause eigentlich zur Flüssigkeitsaufnahme und zum Dehnen nutzen.

Ihm stand gleich wieder eines dieser Trainingsspiele bevor, in denen er ständig die Spielfeldseite wechseln und sich an andere Spieler anpassen musste. Das nervte! Am liebsten würde er ja irgendwen anderes zum Ersatzzuspieler machen, aber niemand aus diesem Team hatte wirklich Begabung dazu. Also musste er das alleine stemmen, aufpassen, dass ihm während der Spiele nichts passierte. Er durfte morgen im Turnier keine Fehler machen, sich keine Verletzung zu ziehen. Ohne ihn, flogen sie gleich raus und brauchten nicht eine Sekunde länger spielen!

Der Schwarzhaarige erschauderte bei dem Gedanken und senkte den Blick.
 

»Wir haben einen Plan, wie wir Suga zurückholen können und Daichi und ihn wiederzusammenbringen!«, sprachen Nishinoya und Tanaka gleichzeitig ihren Gedanken aus und sorgten damit für einen Moment Ruhe im Raum.

Kageyama und Hinata legten synchron die Köpfe schief und blickten ihre Teamkollegen an, als wären diese nicht mehr ganz sauber. Zu mindestens dachte der Zuspieler das. Der Orangehaarige Lockvogel schien, umso länger er darüber nachdachte, umso begeisterter von der Idee.

Asahi schüttelte nur den Kopf, machte einen Schritt nach vorne und sah sowohl seinen festen Freund, als auch seinen Teamkollegen böse an.

»Yu«, knurrte das Ass bedrohlich und ballte die Hände zu Fäusten, »Hatten wir uns nicht erst neulich darüber unterhalten? Wir mischen uns da nicht ein! Das ist nicht unsere Angelegenheit und wir sind keine frustrierten Hausfrauen, die es nötig haben ihre Nase in fremde Angelegenheiten zu stecken! Und jetzt will ich nie wieder etwas von dem Thema hören! Entweder die beiden schaffen es, sich alleine wieder zusammenzuraufen oder sie bleiben getrennt!«

Das Ass wurde von Wort zu Wort größer. Tanaka war mittlerweile dazu übergegangen sich hinter Nishinoya zu verstecken und auch der Libero bekam ein bisschen Angst vor seinem Freund.

Asahi ließ nach seinen Worten noch ein paar wortlose Sekunden verstreichen, ehe er die beiden Spinner vor sich eindringlich ansah.

»Haben wir uns verstanden?«, hinterfragte er mit Nachdruck.

»Ja, ja, ja!«, sagen die beiden Angesprochenen schnell und weichen ängstlich ein paar Schritte zurück.

Das Ass lächelt wieder, zupft einmal an seinem Haarband. »Dann ist ja gut!«

Und schon ist er aus dem Geräteraum verschwunden, lässt vier verängstigte Teamkollegen zurück, die nicht gedacht hätten das Asahi so einen Blick draufhat.

Okay, man sollte die Anzahl auf drei korrigieren, denn Hinata hat von Asahis Wutausbruch nichts mitbekommen.

Kaum hat sein Vorbild den Raum verlassen, klatscht begeistert in die Hände und sieht seine Meister neugierig an.

»Wie sieht der Plan aus?«

Kageyamas Gesicht beginnt daraufhin zu zucken und bevor er sich zurückhalten kann, rutscht ihm schon die Hand aus und landet unsanft auf Hinatas Hinterkopf.

»Aua«, mault dieser auch sofort und sieht seinen Freund böse an. »Warum tust du das?«

»Weil ich manchmal der Meinung bin, dass würde dir guttun!«, antwortet der Schwarzhaarige ungerührt. »Hast du Asahis Ansprache gerade nicht mitbekommen? Wir sollen uns in die Daichi-Suga Sache nicht einmischen!«

»Ähm«, macht der Lockvogel peinlich berührt und kratzt sich am Nacken, »Irgendwie ist mir das entgangen!«

Daraufhin klatschten drei Hände gegen Stirnen und genervtes aufseufzen ertönte.

Anschließend herrschte wieder Stille im Geräteraum und die vier Anwesenden schauten alle eine andere Wand an, um sich bloß nicht in die Augen blicken zu müssen.

Nishinoya überlegte derweil, wie sie den Plan auch ohne Asahis Hilfe – und vor allem ohne das er es mitbekam – durchziehen konnte. Er wollte es einfach nicht akzeptieren. Weder, dass das zwischen Sugawara und Daichi vorbei ist, noch das Asahi etwas gegen die Verkuppelungsaktion hatte! Also würde er seinen Plan durchziehen, mit oder ohne Teamkollegen!

»Ich hab‘ keine Angst vor Asahi und werde mich von ihm nicht aufhalten lassen!«, wirft der Libero zusammenhangslos in die Runde. »Seid ihr mit dabei oder kneift ihr?«

»Auf mich kannst du zählen Yu!«

»Auf mich auch Sensei!«

Nun sahen drei Augenpaare abwartend Kageyama an, der sich noch nicht dazu geäußert hatte.

Der Zuspieler war sich ziemlich unsicher bezüglich einer Entscheidung. Er wog die Konsequenzen ab.

Wenn das ganze gut ausging, hatten sie für die letzten paar Wochen wieder einen zweiten Zuspieler, Daichi hatte wieder bessere Laune und Asahi würde ihnen mit Sicherheit auch nichts tun.

Wenn das ganze allerdings schlecht lief und Daichi die Drahtzieher bekannt wurden, hatte ihr Kapitän noch schlechtere Laune, Asahi würde sie sich auch nochmal zur Brust nehmen und die Last würde auch nicht von seinen Schultern verschwinden.

An sich eine einfache 50:50 Chance auf Gewinn oder Verlust – und was hatte Kageyama eigentlich zu verlieren?

»Na gut«, stimmte er wenig begeistert zu, »wie lautet der Plan?«

»Also«, begann Nishinoya breitgrinsend, »Wir sorgen dafür, dass Sugawara morgen zum Spiel erscheint – am besten ohne sein Liebchen – und dann musst du dich verletzten Kageyama! Am besten Hinata haut dir wieder einen Ball an den Hinterkopf und du tust danach so, als wärst du spieluntauglich!«

Dem Zuspieler entgleisten beinahe alle Gesichtszüge und er wich schockiert einen Schritt zurück, bekam beinahe Schnappatmung.

Das kann er unmöglich ernst meinen, dachte er mit rasendem Herzen, Nishinoya konnte von ihm nicht erwarten, dass er freiwillig das Spielfeld räumte. Das konnte er nicht von ihm verlangen! Er hatte so viel trainiert, bereits in der Grundschule um eine Stammposition gekämpft und wollte immer als letzter auf dem Spielfeld stehen. Und jetzt verlangte er von ihm, dass er freiwillig das Spielfeld räumte, um einen anderen an seiner Position spielen zu lassen! Nein, da spielt er nicht mit! Daichi und Sugawaras Glück hin oder her!

»Das kannst du nicht von mir verlangen! Da mache ich nicht mit … Nö!«, wiederspricht der Schwarzhaarige bockig und verschränkt die Arme vor der Brust.

»Bitte Kageyama, ohne dich funktioniert der Plan nicht! Wir brauchen dann einen neuen Zuspieler und Sugawara wird der Verlockung nicht lange standhalten können und früher oder später auf dem Feld stehen, weil ihn sein schlechtes Gewissen plagt!«, bettelt der Libero.
 

»Aber selbst wenn du ihn so weit kriegst, sind Daichi und Sugawara deswegen noch lange nicht wieder zusammen!«, schaltete sich eine neue Stimme in das Gespräch ein.

Erschrocken drehten sich alle anwesenden zur Tür des Geräteraums um. In dieser standen Tsukishima und Yamaguchi, sichtlich neugierig über das, was hier hinter verschlossener Tür besprochen wurde.

»Und wie denkst du das zu regeln?«, fragte der Blonde spöttisch und stieß sich vom Türrahmen ab.

»So weit war ich noch nicht!«, gestand Nishinoya daraufhin bissig. »Aber die Hauptsache ist, dass wir damit erstmal Zwietracht zwischen Suga und Mazuki sähen!«

»Und wer garantiert dir, dass die beiden sich deswegen streiten werden?«

»Mein Gefühl!«

»Und, dass du damit recht hast, sagt dir?«

Das Ganze ähnelte mehr einem Kreuzverhör, als einem Gespräch oder einer Diskussion!

»Hast du eine bessere Idee Tsukishima?«, knurrt der Libero nun.

Er hat die Schnauze voll von diesem Ping-Pong-Gespräch und wollte lieber zu einem zufriedenstellenden Ergebnis kommen.

»Prinzipiell ist die Idee gar nicht schlecht! Ihr müsst nur dafür sorgen, dass sich die beiden schon vor Spielbeginn über den Weg laufen und ihr solltet Mazuki vorher nochmal anstacheln!«

Nishinoya dachte einen Moment über das Gesprochene nach und begann dann breit zu grinsen.

»Du bist ziemlich durchtrieben, aber ich denke das solltet funktionieren! Danke!«, antwortet der Libero und verlässt mit diesen Worten den Geräteraum.

Tanaka, Hinata und Kageyama sehen sich verwirrt an, denn so richtig wissen sie jetzt nicht welche Rolle sie spielen und wie das ganze ablaufen wird. Aber anscheinend ist das für Nishinoya auch nicht wirklich von Bedeutung, denn dann wäre er nicht so überstürzt verschwunden.

Bevor die Verbleibenden Teammitglieder sich allerdings darüber austauschen konnten, schrie Coach Ukai, dass die Pause vorbei ist und sie gefälligst zurückkommen sollen, damit das Spiel weitergehen kann.
 

Nachdem Training überredete Nishinoya den Kapitän, dass er, Tanaka, Hinata und Kageyama freiwillig den Putzdienst übernehmen und alle anderen gerne schon nach Hause gehen können.

Daichi war zwar erst etwas skeptisch, überreichte dem Libero dann aber den Schlüssel und verschwand zusammen mit den restlichen Teammitgliedern in Richtung Clubraum.

Zufriedengrinsend drehte sich der Kleinste daraufhin zu seinen eingeweihten Kollegen um und klatschte einmal in die Hände.

»Okay«, fing er großspurig an und begann dann diabolisch zu grinsen, »dann lasst uns den Plan finalisieren!«
 

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Nach dem Fußballtraining half Sugawara dem Kapitän beim Aufräumen, während der Rest der Mannschaft die Duschen blockierte.

Stillschweigend arbeiteten die beiden nebeneinander her, bis der Torwart plötzlich seufzte.

»Was ist los?«, fragte der Grauhaarige auch sofort, klang dabei aber eher desinteressiert.

Er hatte kein wirkliches Verhältnis zu dem Brünetten und hatte deswegen kein Interesse an dessen Problemen. Zumal Koshi genug Eigene hatte und sich nicht noch mit denen von anderen befassen wollte!

»Morgen ist das Volleyballturnier und du willst hier mittrainieren? Findest du das deinen alten Teamkollegen gegenüber nicht unfair?«

»Ich bin kein Mitglied mehr – ich habe weder beim Training, noch bei einem Turnier etwas verloren!«, entgegnete der ehemalige Zuspieler.

Am liebsten würde er die Verkehrshütchen fallen lassen und verschwinden. Er ahnte bereits auf was das hinauf läuft! Und er hatte keine Lust auf dieses Gespräch. So eins hatte er bereits mit seiner Mutter, seinem Vater und Herr Takeda geführt. Und niemandem von denen hatte er seine Beweggründe mitgeteilt, denn es geht die nichts an, warum er keine Lust mehr auf Volleyball hat. Obwohl der Volleyball nicht das Problem ist, eher der Kapitän des Volleyballclubs. Aber das konnte er ihnen auch nicht so sagen. Also hatte er gar nichts gesagt und hatte das Gespräch einfach beendet.

Und mit dem – ihm fremden – Kapitän des Fußballclubs, würde er dieses Gespräch jetzt bestimmt nicht führen!

»Überleg es dir gut, vielleicht brauchen deine Freunde dich morgen!«, lenkte der Torwart schnell ein. »Ich stelle Aio auch vom Training frei, damit er dich begleiten kann, falls du nicht alleine gehen magst!«

Und mit diesen Worten verließ der Fußballer den Platz und ließ Sugawara alleine und verwundert zurück.
 

Als der Grauhaarige in Richtung Clubraum lief, traf er an der Treppe auf Daichi, der dieses gerade hinabstieg.

Sie stoppten beide, sahen sich erschrocken an.

Man bekam das Gefühl, als würde die Zeit stehen bleiben. Sekunden wurden zu Minuten. Gold verschmolz mit dunkelbraun zu einer Einheit die niemand mehr trennen konnte.

Koshi hätte am liebsten seine Hände nach seinem Gegenüber ausgestreckt. Er will ihn berühren, will ihn spüren, weil er ihn so sehr vermisst.

Er hatte es mit Aio versucht, hatte sich voll und ganz auf ihn eingelassen. Aber es hatte sich bei weitem nicht so angefühlt, wie mit Daichi.

Und er wollte nie wieder jemand anderen an seiner Seite haben, dass weiß er mittlerweile.

Warum er sich dann nicht von Aio trennt? Nun ja, alleine sein will er auch nicht und Aio ist nett und liebevoll, aber Sugawara spürt nun mal nichts, wenn er ihn berührt oder von ihm berührt wird.

Aber wenn Daichi das tut, dann spürt er etwas! Dann explodiert etwas in ihm und abertausende Schmetterlinge jagen durch seinen gesamten Körper. Er erzittert, bekommt eine Gänsehaut. Jeder Quadratzentimeter Haut ist plötzlich so empfindlich und er kann sich auf gar nichts mehr konzentrieren, nur noch auf die streichelnden Hände, die küssenden Lippen.

Und wenn er sich sicher wäre, dass sie beide noch eine Chance hätten, dann würde er Aio sofort verlassen, dem Volleyballclub wieder beitreten und jede Nanosekunde mit Daichi genießen.

Aber es ist vorbei und er muss das akzeptieren, auch wenn es ihm schwerfällt! Denn Daichi empfindet nichts außer Mitleid für ihn und egal was der Kapitän tut, er meint es nicht ernst.

Er könnte ihm noch tausende Male sagen, dass er ihn liebt. Koshi würde es ihm nicht glauben.

Er könnte ihn solange küssen, bis seine Lippen angeschwollen und wund sind. Koshi würde es ihm nicht glauben.

Er könnte jeden Tag mit ihm schlafen. Koshi würde es ihm nicht glauben.

Daichi und er gehörten nicht mehr zusammen, hatten sie vielleicht nie.

Und genau deswegen zog der ehemalige Zuspieler die Hand wieder zurück, ging an dem Schwarzhaarigen vorbei und drehte sich nicht noch einmal nach ihm um.

Aber der Schwarzhaarige drehte sich nach seinem Freund um, sah dessen Rückansicht flehend an. Komm zurück, sagte sein Blick, komm zu mir zurück. Doch als der Grauhaarige um die Ecke bog und aus dem Sichtfeld des Kapitäns verschwunden war, wusste der Schwarzhaarige, dass sein Freund nicht zurückkommen würde. Und ihm traten Tränen in die Augen. Bevor diese allerdings jemand entdecken konnte, verließ er rennend das Schulgelände.

Er hörte erst damit auf, als er die Tür zu seinem Zimmer aufstieß, sie hinter sich wieder schloss und dann weinend auf sein Bett fiel.
 

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»Habt ihr alles verstanden?«

Es war weit nach 20.00 Uhr, als Nishinoya diese Frage in den Raum schmiss.

Die Turnhalle hatten sie noch nicht geputzt, stattdessen die ganze Zeit einen Plan ausgeklügelt um Koshi und Daichi wieder zusammen zu bringen. Das der Plan nur funktionieren würde, wenn Koshi tatsächlich morgen zum Turnier auftauchte, interessierte die Volleyballer nicht im Geringsten. Sie waren so vertieft in die Gedanken an den Erfolg, dass sie diesen ganz wichtigen Fakt einfach außer Acht ließen.

Kageyama – der einzige, der den Plan noch einmal innerlich durchging – stieß allerdings nochmal auf ein anderes Problem: Selbst, wenn Koshi auftauchte, wer sagte ihnen das Mazuki mitkam!

Der Schwarzhaarige Zuspieler konnte sich gut vorstellen, dass auch der Fußballclub morgen ein Turnier hatte oder vielleicht ein wichtiges Extratraining. Der Stürmer würde also wohl kaum Zeit haben seinen Freund zu einem Volleyballturnier zu begleiten.

Und Sugawara würde sich nicht einfach von seinem Freund trennen, nur weil Nishinoya ihm sagte das der Fußballer nichts Gutes im Schilde führte. Der Grauhaarige musste solche Worte aus Mazukis Mund hören!

»Leute, wir sollten das al-«

»Was mach ihr denn noch hier? Geht nach Hause und zwar sofort!«, wurde der Zuspieler jäh von ihrem Konrektor unterbrochen.

Alle noch Anwesenden zuckten erschrocken zusammen und sahen dann zu, dass sie die Turnhalle endlich putzten und dann nach Hause gingen.

Die Wege der vier überschnitten sich noch ein Stück, ehe Nishinoya und Tanaka nach links und Kageyama und Hinata nach rechts abbiegen mussten. Sie verabschiedeten sich voneinander und verschwanden dann.

Hinata griff gedankenverloren nach der Hand seines Freundes und starrte nervös den Asphalt der Straße an. Er begann zu zittern und war ziemlich nervös. Sowohl wegen des Turniers morgen, als auch wegen dem Plan. Er sollte seinem Freund absichtlich einen Ball gegen den Hinterkopf schmettern. Das hatte er bisher erst einmal versehentlich gemacht und er war sich nicht sicher, ob er das auf Befehl konnte. Wenn Sugawara morgen wirklich auftauchen würde um sich das Spiel anzusehen und er versagte, verloren sie am Ende vielleicht und der Plan ging nicht auf.

Dann hatten sie zwei Sachen verbockt und konnten davon allerhöchstens eine wieder ausbügeln!

»Hey«, sagte der Schwarzhaarige, als bemerkte in welcher körperlichen Verfassung sein Freund gerade war, »was ist los?«

Er drückte die Hand seines Freundes fester, sah ihn von oben herab an. Irgendetwas stimmte mit dem Orangehaarigen Wirbelwind schon seit geraumer Zeit nicht und der Zuspieler wollte zu gerne wissen was!

»Nichts, es ist alles in Ordnung!«, versuchte sich der Kleinere herauszureden.

Auch nach einem Jahr, in dem er Tobio nun kannte, und nach fast vier Monaten Beziehung, mochte er es nicht seine Schwäche offen preiszugeben. Vor allem nicht vor seinem starken, schlauen Freund. Der ihn schulisch und volleyballmäßig immer überholte.

Jeder noch so kleine Erfolg, den Shoyo erlangte, wurde binnen weniger Minuten von Tobio wieder in den Schatten gestellt. Auch wenn er den Zuspieler liebte und sich für ihn freute, wollte dieser kleine egoistische Teil seines Herzens einmal etwas schaffen, was der Zuspieler nicht schaffte. Etwas, dass der Schwarzhaarige nicht so schnell toppen konnte!

Und er wusste: Wenn er den Ball morgen nicht richtig traf, er nicht an Kageyamas Hinterkopf knallte und ihn nicht „spielunfähig“ machte, dann war das alleine seine Schuld. Dann wäre er daran schuld, dass Daichi und Sugawara nicht wieder zusammenkommen und das der Grauhaarige bei diesem Arschloch Mazuki bleibt!

Der Lockvogel erzitterte bei diesem Gedanken erneut, was seinen Freund endgültig zum Stehen bleiben bewog.

»Jetzt rede endlich: Was ist dein Problem?«

Der raue Ton, die großen Augen, die angespannte Körperhaltung. Oh ja … Kageyama war wütend, keine Frage! Und wenn Hinata jetzt immer noch nicht redete, konnte der Abend ziemlich unschön enden. Also schluckte er seine Zweifel widerwillig hinunter und schüttelte den Kopf.

»Es ist alles in Ordnung, wirklich!«, beschwichtigte der Mittelblocker seinen Freund.

Ohne eine Sekunde zu warten, stellte er sich auf die Zehenspitzen, drückte seinem Freund einen unschuldigen Kuss auf die Lippen und zog ihn dann die Straße entlang, weil er sich um morgen heute keine Gedanken mehr machen wollte.

Heute zählten nur noch der Abend und sein Freund … Und gewisse Aktivitäten, die ihren Schlaf erheblich verkürzen würden!
 

Zeitgleich trennten sich auch die Wege des Außenangreifers und des Liberos, als die beiden vor Nishinoyas Haustür zum Stehen kamen. Sie verabschiedeten sich voneinander und der Kleinste des Teams öffnete das Gartentor, als Tanaka um die nächste Ecke verschwunden war.

Grinsend lief der Schwarzhaarige den kurzen, schmalen Weg zur Haustür entlang und freute sich jetzt bereits diebisch über das leere Haus, dass ihn erwartete. Seine Eltern befanden sich nämlich bei seinen Großeltern in der Nähe von Tokio.

Während der Libero in seiner Tasche nach dem Hausschlüssel kramte, räusperte sich plötzlich eine tiefe Stimme links von ihm.

Erschrocken ließ der Kleinste seine Tasche fallen, machte einen Satz zurück und starrte sichtlos in die Dunkelheit.

»Wer ist da?«, fragte er ängstlich und mit zitternder Stimme.

In der dunklen Ecke neben der Haustür bewegte sich ein Schatten und der Libero wich noch einen Schritt weiter zurück.

»Ihr habt es also doch getan?«

Die Stimme ist tief und rau, klingt verstellt und unwirklich.

»Wer bist du und was willst du von mir?«, hakte der Libero noch einmal nach, wich noch einen Schritt zurück.

Wenn ich es bis zum Gartentor schaffe, dachte er, kann ich darüber springen und wegrennen, dann kriegt er mich nicht.

»Das du mir nicht zuhörst oder mich ignorierst sollte ich eigentlich ziemlich hart bestrafen?«

Der 17-jährige runzelte verwirrt die Stirn.

Bevor er allerdings endgültig das Weite suchte, trat die Person aus dem schützenden Schatten und offenbarte damit seine Identität.

Es war niemand geringeres als Asahi Azumane, der mit seiner gruseligen Aktion geradeben seinem gefährlichen Ruf zum ersten Mal gerecht geworden ist.

»Bist du bescheuert!«, fuhr der Kleinere seinen Freund erschrocken an. »Du hast mir eine Todesangst eingejagt!«

»Das hast du auch verdient!«, widerspricht das Ass ungerührt. »Ich hab dir heute Nachmittag zur dem ganzen Thema was gesagt und kaum drehe ich mich um, heckst du mit Tanaka irgendwelche Pläne aus! Was soll das?«

Autsch, denkt der Libero, er ist wirklich sauer!

»Sie sind deine besten Freunde!«, entgegnet der Kleinere unwirsch. »Wenn du dir weiterhin Unglück anschauen kannst, bitte! Aber ich kann es nicht! Ich möchte das die beiden glücklich sind und wenn sie es nicht von alleine schaffen, helfe ich eben ein bisschen nach!«

»Du bist nicht Hitch der Date Doktor und Amor heißt du auch nicht, also halt dich endlich da raus!«, keifte das Ass zurück.

»Was ist eigentlich dein Problem? Weißt du irgendetwas was ich nicht weiß?«

»N-Nein, du sollst dich einfach nur aus der Sache raushalten!«

»Du weißt irgendetwas, also erzähl!«

»Nein!«

»Doch!«

»Nein!«

»Du kannst mir nicht erzählen das es nicht dein Wunsch ist, dass die beiden wieder zusammenkommen und wenn du etwas we-«

»Daichi hat ein Angebot von einer Universität in Australien bekommen und er hat sich nicht getraut das Sugawara zu erzählen! Deswegen dachte er, es ist besser ihn zu vergraulen!«, unterbricht ihn das Ass schließlich, sichtlich mit den Nerven am Ende. »Er bereut es mittlerweile zwar, ist aber selbst der Meinung das es besser so ist, also hört auf euch da einzumischen!«

»Und du hast davon gewusst?«, hakte der Libero verständnishalber nach.

Der 18-jährige nickte beschämt und wandte anschließend den Blick ab.

Nishinoyas Augen weiteten sich schockiert und er taumelte einen Schritt zurück.

»Du hast davon gewusst und nicht versucht ihn davon abzuhalten? Was bist du nur für ein Mensch? Stattdessen lässt du Koshi lieber blind in sein Unglück rennen!«, kreischte der Schwarzhaarige.

Und es war ihm sowas von egal, dass die Nachbarn ihn hören konnten, alles von dem Streit mitbekamen und es am Montag brühwarm seinen Eltern erzählten.

Im Moment zählte für ihn nur, dass sein Freund – der liebe, nette, harmlose Asahi – an so einem Verbrechen gegen die Liebe mit Schuld hatte.

Dann beschlich den Libero ein Verdacht und er senkte den Blick.

»Sag mal«, begann er plötzlich ganz kleinlaut, »hast du auch ein Angebot für diese Universität bekommen und Daichi deswegen unterstützt, weil du nicht alleine dahingehen wolltest?«

Daraufhin sagte Asahi eine ganze Weile gar nichts, ehe er seufzte. »Ja … Vielleicht ist das tatsächlich der Grund dafür!«

»Das heißt du gehst nach deinem Abschluss nach Australien?«

»Wahrscheinlich!«

Und da war es um den Libero geschehen. Blind vor Tränen lief er an seinem Freund vorbei, hob seine Tasche auf und schloss die Haustür auf. Er knallte sie ins Schloss, bevor sein Freund ihm folgen konnte, sank dann an ihr herab und begann bitterlich zu weinen.

Asahi auf der anderen Seite, klopfte noch ein paar Mal, bat seinen Freund die Tür zu öffnen. Doch der Schwarzhaarige ließ sie verschlossen und fühlte sich plötzlich ganz schön schwach.
 

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Am nächsten Morgen war Sugawara schon früh auf den Beinen.

Während er nach dem Duschen in seinen Trainingsanzug schlüpfte, betrachtete er nachdenklich seine Volleyballuniform, die an seiner Tür hing.

Ohne weiter darüber nachzudenken zog er den Reißverschluss seiner Jacke zu, packte die Sachen in seine Trainingstasche und machte sich dann auf zur Schule.
 

Als er dort ankam, hatte er einen Entschluss gefasst und trat sofort an seinen Freund und den Kapitän heran, als er diese entdeckt hatte.

»Guten Morgen!«, grüßte er die beiden, ließ sich von Aio liebevoll küssen.

Anschließend wandte er sich an Yazuki.

»Ich möchte dein Angebot von gestern gerne annehmen und das Volleyballturnier besuchen!«

Der Torwart begann zu lächeln und klopfte seinem besten Stürmer auf die Schultern.

»Und du wirst unser Ehrenmitglied begleiten!«

Es klang mehr wie ein Befehl, als wie ein Vorschlag oder eine Bitte.

Der Brünette war einen Moment irritiert, nickte dann aber und nahm seinen Freund bei der Hand.

»Das geht wirklich in Ordnung?«, hakte er dann aber doch vorsichtshalber noch einmal nach.

Der Torhüter nickte. »Du bist der letzte der hier Training braucht, also verschwinde jetzt endlich!«

Und mit diesen Worten scheuchte der Kapitän die beiden endgültig vom Platz und begann danach das Training.

Aio warf seinen Teamkollegen aus der Distanz einen fragenden Blick zu, zuckte aber dann doch mit den Schultern und griff stattdessen nach der Hand seines Freundes.

»Dann machen wir uns eben einen schönen Tag in der Turnhalle!«, lächelte der Fußballer, dachte noch einen Moment länger über seine Worte nach und runzelte schließlich die Stirn. »Weißt du überhaupt wo das Turnier stattfinden soll?«

Der Grauhaarige blieb auf der Stelle stehen, starrte mit leerem Blick in die Ferne. Und Aio begann zu lachen.

»Vielleicht sollten wir das erst Mal in Erfahrung bringen, bevor wir loslaufen!«, schlug der Stürmer vor.

Und der ehemalige Zuspieler nickte nur zustimmend und machte sich Richtung Schuldgebäude auf.

Am Schwarzen Brett im Foyer gab es nämlich eine Liste, auf der sämtliche Veranstaltungen mit Ort und Zeit angegeben waren. Das Volleyballturnier der Oberschulen war da also mit Sicherheit auch drauf verzeichnet!
 

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Bereits am Morgen, als Tobio und Shoyo an der Schule angekommen waren, war die Stimmung im Team eisig.

Daichi und Asahi standen weit abseits von allen anderen, schienen ein ernstes Gespräch zu führen.

Das konnten die beiden Schüler der 1. Klasse daran erkennen, dass ihr Kapitän die Arme vor der Brust verschränkt hatte und das Ass traurig und grimmig zu gleich dreinschaute.

Als Zuspieler und Lockvogel den Blick weiter wandern ließen, entdeckten sie Tanaka und Nishinoya. Die beiden warfen Asahi und Daichi böse Blicke zu, sahen so aus, als wollen sie die beiden am liebsten in Grund und Boden stampfen.

Tsukishima und Yamaguchi standen zwischen den beiden „Konfliktgruppen“ und den Blonden Riesen amüsierte die Situation köstlich. Er versteckte sich bereits halb hinter seinem Freund und prustete die ganze Zeit vor sich hin.

Kageyama und Hinata warfen sich gegenseitig einen fragenden Blick zu, ehe sie sich dazu entschieden Kei und Tadachi zu fragen was los ist. Von den beiden würden sie mit Sicherheit eine ordentliche Antwort erhalten!

Allerdings wussten auch die beiden nichts weiter. Der Blonde, wie sie von Yamaguchi erfuhren, lachte nur, weil er Streit mag.

Bevor sie allerdings Nishinoya und Tanaka fragen konnten, kam schon Coach Ukai und scheuchte alle in den Bus.

Die Differenzen, die im Moment innerhalb des Teams herrschten, spürte man schon beim Einsteigen.

Nishinoya und Tanaka hatten sich in die hinterste Ecke zurückgezogen, Daichi und Asahi hingegen saßen direkt vorne, hinter Coach Ukai und Herr Takeda.

Ennoshita, Kinoshita und Narita hatten sich relativ mittig Plätze gesichert.

Tsukishima und Yamaguchi saßen direkt hinter der zweiten Tür, sodass sie von einem möglichen Streitgespräch auch ja alles mitbekamen.

Shoyo und Tobio blickten den Kapitän und das Ass entschuldigend an, liefen dann bis ganz nach hinten durch und setzten sich vor den Glatzkopf und den Libero. Doch die beiden schienen so in ihrer eigenen Welt versunken, dass sie das gar nicht mitbekamen.

Der Kleinste des Teams starrte die ganze Zeit so interessiert aus dem Fenster, als gäbe es da etwas sehenswertes und Tanaka sah seinen Klassenkameraden an, als würde er gleich tot umfallen.

Shoyo, übermütig wie eh und je, warf seine Tasche auf die Sitze vor sich und drehte sich dann zu seinen Freunden um.

»Also, der Plan heute steht oder?«, hakte er breitgrinsend nach.

Allerdings fielen die Reaktionen anders aus, als der Lockvogel erwartet hätte.

Denn wenn Blicke töten könnten, würde sich Hinata die Radieschen jetzt zweifelsfrei von unten ansehen.

»Der Plan hat sich erledigt!«, bellte Nishinoya seinen „Lehrling“ an. »Es ist mir scheißegal ob Koshi und Daichi wieder zusammenkommen oder nicht! Der Arsch verpisst sich doch sowieso!«

Dann wandte sich der Kleinste wieder dem Fenster zu und steckte sich gleichzeitig seine Kopfhörer in die Ohren.

Hilfesuchend blickten Kageyama und Shoyo den Glatzkopf an, doch der zuckte nur mit den Schultern.

»Ich weiß auch nicht was mit ihm los ist!«, sagte der Außenangreifer ratlos. »Er war schon so drauf, als ich heute Morgen hier angekommen bin!«

»Gestern Abend war doch noch alles in Ordnung«, warf Tobio in die Runde.

»Als ich ihn vor seiner Haustür abgesetzt habe auch!«, erwiderte Tanaka. »Wir haben auf dem Weg nach Hause sogar noch philosophiert, was passiert wenn der Plan wirklich aufgehen sollte!«

»Also muss danach noch irgendetwas vorgefallen sein, dass er jetzt so drauf ist!«, entgegnete Kageyama nachdenklich und warf seinem Freund einen flüchtigen Blick zu.

Hinata blickte ihn fragend an und da kam Tobio plötzlich eine Idee.

»Bin gleich wieder da!«, sagte er, erhob sich von seinem Sitz und schlenderte von ganz hinten nach ganz vorne.

Ohne lange drüber nachzudenken ließ er sich auf die Bank hinter Asahi und Daichi fallen, tippte dem Ass der Karasuno sanft auf die Schulter.

Dezent erschrocken drehte sich der Brünette nach hinten und auch Daichis Kopf ruckte nach links.

»Was ist los?«, wollte das Ass wissen.

»Hast du Nishinoya gestern Abend noch besucht?«, fragte der Zuspieler geradeheraus.

Bei Vermutungen redete er nie lange um den heißen Brei herum.

Und das Asahi ziemlich schnell, ziemlich rot wurde, bestätigte seinen Gedanken. Er musste seine Antwort gar nicht mehr hören, um die Wahrheit zu kennen!

»Warum willst du das wissen?«, mischte sich Daichi ein und klang sichtlich verwirrt.

Irgendwie wunderte es ihn, dass ausgerechnet Kageyama nach dem Grund für Nishinoyas schlechte Laune suchte.

»Ich denke mal die Antwort auf die Frage, warum er so tut als würde gleich die Welt untergehen, finden wir genau dort!«, sagte der Schwarzhaarige erklärend. »Habt ihr euch gestritten?«

Und das war der Moment in dem Asahi erstarrte. Seine Augen wurden dunkler und er blickte verlegen die Lehne seines Sitzes an.

»Ich möchte nicht darüber reden!«, antwortete er schlicht, aber eindringlich.

Dann drehte er sich einfach wieder um und beachtete den Spieler mit der Nummer 9 gar nicht mehr.

Auch Daichi drehte sich zurück.

Kageyama blickte die beiden einen Moment an, als hätten sie nicht mehr alle Tassen im Schrank und ging dann zurück zu seinem Platz.

Mit einem resignierten Seufzen ließ er sich wieder auf die Sitzfläche fallen und war sofort Tanakas und Shoyo fragenden Blicken ausgesetzt.

»Es hat was mit Asahi zu tun – also Nishinoyas schlechte Laune«, murmelte und rieb sich das Nasenbein, als wäre er genervt. »Aber der wollte mir auch nicht sagen worum es ging!«

Daraufhin stöhnte Tanaka genervt und ließ sich in die Lehne fallen.

»Gott, manchmal bin ich so froh darüber Single zu sein!«, jubelte der Glatzkopf und warf zur Untermalung seine Arme in die Luft.

Hinata griff daraufhin nach Kageyamas Hand und beide rollten gleichzeitig die Augen.

Dann drehten auch sie sich nach vorne und beschlossen still, während der restlichen Fahrt keinen Gedanken mehr daran zu verschwenden.
 

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Kaum hatte der Bus den Motor ausgemacht, sprangen die Volleyballspieler der Karasuno Oberschule ins freie und streckten sich ausgiebig.

Trainer Ukai besprach mit Daichi und Asahi noch einmal kurz die Aufstellung und die anderen Spieler beäugten kritisch die anderen Teams. Gegen einige von denen hatten sie bereits in der Vergangenheit Spiele bestritten, die wirklich nennenswerten Mannschaften wie Nekoma oder die der Aoba Josai fehlten allerdings noch.

Das missfiel Hinata und Tanaka so sehr, dass sie gleichdarauf bei Daichi und dem Coach quengelten und nach einer Auskunft verlangten.

Daichi, dem die Unterbrechung gar nicht gefiel, drückte den beiden die Liste der antretenden Mannschaften ins Gesicht und schob die Kindsköpfe dann ein ganzes Stück von sich weg.

Während sich der Glatzkopf und der Orangehaarige um den Zettel stritten, nutzte Kageyama die Gelegenheit um noch einmal mit Nishinoya zu sprechen. Irgendwie hatte er nämlich das Gefühl, dass der Streit mit Asahi sein Spiel beeinflussen würde und dann konnten sie gleich einpacken. Ohne einen vollfunktionieren Libero waren sie hoffnungslos verloren!

»Was ist los?«, fragte der Zuspieler gerade heraus, bezog genau neben dem Libero Stellung und fixierte die gleiche Blickrichtung.

»Nichts«, antwortete der Kleinere monoton, vergrub die Hände in den Taschen seiner Trainingsjacke. »Es ist alles in Ordnung!«

»Warum stehst du dann nicht bei Shoyo und Tanaka und streitest dich mit ihnen um den Zettel?«, konterte der Schwarzhaarig gekonnt.

»Weiß nicht«, antwortete der 17-jährige Schulterzuckend. »Mir werden diese Kinderein langsam zu blöd!«

»Ab sofort lieber leise und betont cool wie dein Freund, Mhmm?«, hakte Kageyama nach und schielte nun doch kurz zu dem Libero.

Zufrieden bemerkte er, wie dieser kurz zusammenzuckte.

»Das passt aber nicht zum >Rolling Thunder<!«, fügte der Zuspieler seiner Frage hinzu.

»Über seine Coolnis lässt sich streiten!«

»Also ist er jetzt nicht mehr dein Herz-Ass?«

»Er ist nicht mal mehr meine Herz-Zwei«, erwiderte der Libero niedergeschlagen und ließ den Kopf hängen. »Ich habe ihn aus meinem Kartenblatt verbannt!«

Und dann verschwand der Kleinste, bevor Tobio noch ein weiteres Wort sagen konnte.

Weil er nicht wusste was er sonst tun hätte sollen, ging er daher zu seinem Freund und Tanaka, die sich nach wie vor um die Liste stritten. Die beiden warfen sich wüste Flüche an den Kopf, drückten sich gegenseitig voneinander weg. Kageyama war sich sicher: Wenn das noch ein paar Minuten so weitergeht endet das in einer Prügelei!

Also fackelt der Zuspieler nicht lange, positioniert sich hinter Hinata und hält ihn fest, als sich eine günstige Gelegenheit dazu bat.

»Hey! Lass mich los, ich will schauen ob Kenma heute kommt!«, quengelte der kleine Orangehaarige und strampelte wie verrückt, um sich wieder loszureißen.

Doch Kageyama verkrampfte nur noch mehr und dachte gar nicht daran seinen Freund gehen zu lassen.

»Baby, denkst du nicht es ist besser, wenn wir Daichi nicht noch mehr auf die Palme bringen … Er ist doch eh schon geladen wie ein Satz C4!«, widersprach der Zuspieler so lieblich wie er konnte.

Eigentlich würde er seinem Freund am liebsten eine Kopfnuss geben, um ihn wieder zu Vernunft zu bringen.

»Aber ich will wissen ob die Nekoma heute auch antritt!«, quengelte Hinata noch einmal, in der Hoffnung seinen Willen zu bekommen.

»Tut sie – allerdings haben die ihr erste Spiel erst gegen 12.00 Uhr, sie sind also mit Sicherheit noch nicht da!«, antwortete der Glatzkopf in diesem Moment und reichte dem Lockvogel den Zettel.

Er hatte Kageyamas Ablenkung genutzt, um sich seine Informationen zu besorgen und war jetzt nicht mehr an dem Blatt Papier – das total unübersichtlich aufgebaut war – nicht mehr interessiert! Stattdessen wollte er jetzt erfahren, was nun auch ihrem Plan geworden war.

Doch solange Kageyama und Hinata diskutierten und Nishinoya schlechte Laune hatte, würde er auf diese Frage wohl keine Antwort erhalten.
 

Der Libero hielt auch weiterhin großen Abstand, als das Team die Halle betrat. Er hatte zu tun, seinen Ärger im Zaum zu halten und sich auf das bevorstehende Spiel zu konzentrieren

Am liebsten würde er eigentlich Daichi und Asahi vor allen hier eine Szene machen, sie anschreien und danach einfach verschwinden, sich in sein Bett verkriechen und das den Rest des Wochenendes nicht mehr verlassen!

Als er die Schultern strafft und seinen Kopf wiederaufrichtet, läuft plötzlich sein Freund neben ihm und sieht ihn entschuldigend an.

Der Libero bekommt sofort wieder einen Klos im Hals und Wut kriecht seine Adern hinauf.

»Was willst du?«, knurrte der Kleinste so bedrohlich, wie es seine Stimmbänder zu ließen.

»Können wir reden? Bitte?«

»Worüber denn?«, antwortete der Schwarzhaarige mürrisch. »Du hast beschlossen nach deinem Abschluss nach Australien zu gehen und ich bleibe hier, unsere Wege trennen sich und damit muss ich leben, denn du hast ja einfach entschieden ohne mit mir vorher darüber zu sprechen! Und ich habe keine Lust auf eine Beziehung, in der wir uns einmal im Jahr sehen!«

»Wer sagt denn, dass es so laufen wird?«

»Die Logik?! Oder denkst du ich habe Zeit und Geld um jedes Wochenende darunter zu fliegen!«, widersprach der Libero den Tränen nahe.

Und bevor sein Noch-Freund irgendetwas zu ihm sagen kann, macht er auf dem Absatz kehrt und verlässt die Halle so schnell er kann.

Denn er ist cool und unbeschwert. Und solche Leute weinen nicht vor allen anderen!

Auf seinem Weg nach draußen, rempelt unzählig viele Menschen an, entschuldigt sich nur halbherzig bei ihnen und rennt einfach weiter, ohne sich nach ihnen umzudrehen.

Einer davon ist Sugawara, der gerade zusammen mit Aio angekommen war, und dem Libero nun verwirrt hinterher sah.

Am liebsten würde er ihm folgen, ihn fragen was passiert war. Aber der ehemalige Zuspieler unterdrückte diesen Impuls, denn er konnte Aio schlecht mitnehmen und ihn hier einfach stehen zu lassen, wäre auch unhöflich! Also atmete er tief durch und suchte dann zusammen mit seinem Freund einen Platz auf der Tribüne.
 

Währenddessen bereiten sich die Spieler der Karasuno auf ihr erstes Match vor, ziehen sich ihre Knieschützer an und füllen ihre Wasserflaschen auf.

Tanaka und Kageyama dehnten sich noch ein wenig, Hinata sprang wie ein wild gewordener Flummi in der Luft umher.

Tsukishima und Yamaguchi hatten sich in eine Ecke zurückgezogen. Der Grünhaarige saß auf dem Schoß seines Freundes, hatte seinen Oberkörper gegen dessen Rumpf gelehnt und genoss dessen zärtliche Berührungen und die letzten Sekunden Ruhe vor dem Spiel.

Kei vergrub derweil sein Gesicht am Hals seines Freundes, ließ seine Lippen Hauchzart über die weiche Haut gleiten und knabberte ihm kurz danach kurz am Ohrläppchen.

»Du übernachtest heute bei mir oder?«, flüsterte er seinem Freund ins Ohr, ließ seine Hände unter dem Shirt seines Freundes verschwinden und malte dann mit seinen Fingern Muster auf dessen Rücken.

Yamaguchi bekam knallrote Wangen, wackelte unbehaglich auf dem Schoß seines Freundes herum und versuchte ihn von sich abzuschütteln. Dieser knurrt jedoch nur bedrohlich und schlang seine Arme fester über den Oberkörper seines Freundes.

»Wenn du nicht vor dem Spiel noch einen Quickie auf dem Klo willst, solltest du jetzt sofort aufhören, dich zu bewegen!«, knurrte der Blonde und saugte zur Strafe einmal kräftig an Tadashis Hals.

Der Pinch Server quiekte erschrocken auf und zog damit sämtliche Blicke seiner Teamkameraden auf sich.

Ertappt wurde er rot und rutschte beschämt von dem Schoß seines Freunde hinunter.

»Was treibt ihr beide denn da?«, fragte Tanaka interessiert und beäugte die beiden skeptisch.

Die Gesichtsfarbe des Grünhaarigen wurde noch eine ganze Nuance röter und er versteckte sich hinter seinem Freund, um seine sommersprossigen Wangen zu verbergen.

»Wir genießen noch ein bisschen die Ruhe … Solltet ihr auch mal machen!«, knurrte der Blonde angepisst, rappelte sich hoch und suchte die Jungentoilette auf.

Er hatte eigentlich gedacht, dass Yamaguchis Herumgerutschte noch nichts bewirkt hatte. Leider war dem nicht so und er hatte jetzt ein Problem, um das er sich schleunigst kümmern musste.
 

Währenddessen besprach Daichi draußen mit den anderen, sämtliche Strategien, wie er die Aufstellung zu ihrem Vorteil ändern konnte und welche Geheimwaffen sie hatten.

Asahi hörte allerdings nur mit einem Ohr richtig zu, während seine Augen die ganze Zeit an der Eingangstür klebten.

Nishinoya war noch nicht wieder zurückgekommen und langsam bekam das Ass Angst, dass sein Freund gar nicht wiederkehren würde. Ohne Libero war das Team verloren und ohne Yu war er verloren. Denn wenn der Schwarzhaarige nicht da war und ihm den Rücken freihielt, würde niemand seine abgeblockten Bälle abfangen und wenn zu viele abgeblockt wurden, verlor er wieder den Glauben in sich selbst. Er brauchte seinen Freund, das wurde ihm gerade bewusst. Und plötzlich zweifelte er sogar daran, ob es richtig war nach seinem Abschluss nach Australien zu gehen. Denn ohne Yu in einem fremden Land … Er war sich nicht sicher ob er das lange durchhielt!

Doch als Nishinoya auch nach weiteren zehn Minuten nicht auftauchte, verlor Asahi langsam die Hoffnung daran, dass der Schwarzhaarige wiederauftauchte.

»Okay Jungs, dann genießt jetzt die letzten fünfzehn Minuten vor dem Spiel an der frischen Luft und seit pünktlich wieder hier! Wer nicht hier ist wird ersetzt!«, murrte Daichi und entließ seine Schützlinge in die Freiheit.

Kageyama und Hinata schnappten sich gleich einen Ball und Tanaka und verschwanden nach draußen. Yamaguchi verkündete leise das er mal nach seinem Freund sehen wollte und der Rest vertrieb sich mit einer Unterhaltung über Hausaufgaben und Lernstoff die Zeit.
 

Draußen vor der Halle hockte Nishinoya auf eine der Bänke, starrte sein Handy-Display weinend an. Sein Hintergrundbild, auf dem Asahi und er zu sehen war, wurde vor gar nicht so langer Zeit aufgenommen. Zu einer Zeit in der noch alles gut war, in der sie noch glücklich waren. Da ging es noch nicht darum, dass Asahi nach seinem Abschluss nach Australien geht und von jetzt auf gleich einfach weg ist. Damals war alles noch gut.

Der Libero schniefte und wischte sich dann mit dem Ärmel seiner Trainingsjacke einmal quer übers Gesicht.

Er wollte eigentlich gar nicht weinen, aber vorhin, als er in Asahis strahlende schokoladenbraune Augen gestiert hatte, konnte er einfach nicht anders.

Jemand setzte sich neben ihn, wie der Libero am Rande wahrnahm. Er schniefte noch einmal, wischte sich noch einmal übers Gesicht und drehte sich dann langsam zu dieser Person um.

Es war Asahi, der ihn schockiert und traurig zugleich ansah und eine Hand nach ihm ausstreckte, doch der Libero wich zurück. Ähnlich, wie es Sugawara vor ein paar Wochen getan hatte.

»Noya ich … Es …«, dass Ass brach sein stammeln durch ein frustriertes seufzen ab und fuhr sich dann verzweifelt mit den Händen durch die Haare.

»Ich denke ich werde nicht nach Australien gehen«, murmelte der Ältere dann. »Und ich denke Daichi wird auch nicht gehen!«
 

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Kurz bevor das Spiel startete versammelten sich alle wieder in der Halle.

Während Nishinoya, Asahi, Tsukishima, Daichi, Kageyama und Tanaka ihre Positionen einnahmen, gesellten sich die anderen auf die Bank. Hinata hüpfte bereits jetzt schon auf und ab und konnte es gar nicht erwarten eingewechselt zu werden. Coach Ukai hatte ziemlich zu tun um ihn ruhig zu halten.

Sugawara und Aio schauten sich das alles von der Tribüne aus an und der Grauhaarige drückte seinen Freunden fest die Daumen, dass alles gut ging und sie die Vorrunde gut überstanden. Und er hoffte auch, dass Daichi ihn nicht entdecken würde. Denn der ehemalige Zuspieler vermag nicht zu sagen, was das mit der Konzentration des Kapitäns anstellen würde.

Also hält er sich im Hintergrund und beobachtet das Spiel stillschweigend, während sein Freund neben ihm am Handy irgendein Spiel spielt.
 

Die Pfeife ertönt und Daichi macht den ersten Aufschlag des Spiels. Dieser glückt ihm so gut, dass die gegnerische Mannschaft den Ball nicht mehr rechtzeitig annehmen kann und so landet er knallend auf dem Boden.

Die Karasuno freut sich und Sugawara lächelt zu Frieden.
 

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Etwa eine halbe Stunde später sieht es für die Karasuno nach wie vor gut aus. Sie führen mit 20 zu 14 und spielen grandios, als wäre nichts passiert.

Nur Kageyama schwächelt ein bisschen, aber Hinata ist mittlerweile so gut, dass er auch die halb verpatzten Bälle retten und reinmachen kann.

Sugawara sieht an Daichis zufriedenem Lächeln, dass er den Gegner als ein leichtes einschätzt, ihn aber trotzdem nicht unterschätzt.

Doch als Hinata den nächsten Punkt macht, ruft der Trainer der anderen Schule eine Auszeit ein und wechselt zwei seiner Spieler aus.

Plötzlich stehen an vorderster Front ein Riese und ein Kleinere, der gemein grinste und Kageyama mit seinem Blick fixierte.

Erschrocken darüber fuhr Sugawara aus seinem Stuhl hoch und sah Coach Ukai an. Er hoffte, dass dieser diesen Umstand bemerkt hatte und sich etwas einfallen ließ. Denn ein Mittelblocker, der den Zuspieler deckte konnte durchaus gefährlich werden.

Coach Ukai unterhielt sich allerdings lieber mit Herrn Takeda und schenkte dem Spielverlauf keine weitere Aufmerksamkeit. Vermutlich dachte er, dass Spiel wäre eh gelaufen und seine Jungs würden das mit Leichtigkeit gewinnen.

Und nach zwei Mal Blinzeln hatten die anderen plötzlich drei Punkte aufgeholt und Coach Ukai starrte fassungslos die Punktetafel an.

Kageyama keuchte enttäuscht auf, stützte seine Hände auf den Knien ab und blickte das Netz böse an, man könnte meinen es wäre sein größter Feind.

Sugawara konnte sich gut vorstellen, wie ausgelaugt der Zuspieler sein musste. In den letzten Wochen musste er bestimmt hart und viel trainieren. Das unter der ganzen Last nicht zusammenbrach erschien dem Grauhaarigen wie ein Wunder.

Nervös umklammerte der ehemalige Zuspieler den Riemen seiner Tasche. Wenn Kageyama nicht mehr weiterspielen würde, konnte er einspringen. Aber wollte er das überhaupt? Er hatte in den letzten Wochen nicht einen einzigen Volleyball geschlagen, geschweige denn aufmerksam angesehen. Er war nicht mal bemüht sich wirklich fit zu halten. Im Grund wollte er nur so viel Abstand zwischen sich und Daichi bringen wie nur möglich. Und Volleyball gehörte nun mal dazu!

Also lehnte er sich in seinem Sitz zurück, ließ den Riemen seiner Tasche los und ergriff zögerlich Aios Hand.
 

Die Karasuno gewann das Spiel ziemlich knapp und alle Teammitglieder waren daran beteiligt gewesen und sanken erschöpft und kurz vor dem Zusammenbruch in sich zusammen, als der Schlusspfiff ertönte.

Bevor die nächsten Spiele begannen, gab es eine 20-minütige Pause. Die Tribüne leerte sich in Windeseile und auch Aio du Sugawara verließen Händchen haltend ihre Plätze.

»Soll ich uns was zu trinken kaufen und dann setzten wir uns raus?«, fragte der Fußballer seinen Freund.

Koshi nickte. »Ich gehe schon mal vor uns sichere uns eine Bank!«

Aio drückte seinem Freund grinsend einen Kuss auf die Wange und verschwand dann in der Menge, während Koshi sich nach draußen kämpfte.
 

Das Team der Karasuno bekam von Coach Ukai eine Standpauke zu hören, bevor er sie in ihre wohlverdiente Pause entließ.

Die meisten von ihnen nutzten die Zeit um draußen an der frischen Luft etwas zu essen und der Rest blieb drinnen und nahm dort sein Mittagessen zu sich.

Hinata und Tanaka brachten Kageyama vorsichtshalber auf die Krankenstation um ihn einmal durchchecken zu lassen. Denn auf die beiden machte der Schwarzhaarige einen ganz schlechten Eindruck.
 

Nishinoya und Asahi, die sich vor dem Turnier doch wieder ausgesöhnt hatten – hauptsächlich deswegen, weil Asahi doch nach Tokio gehen würde – machten sich gerade ebenfalls auf dem Weg nach draußen.

Bevor sie allerdings die Tür erreichten, trafen sie auf Aio, der zwei Getränke in der Hand hielt und sie schief grinsend anstarrte.

»Ach nein …«, knurrte Nishinoya bedrohlich und ballte sofort die Hände zu Fäusten. »Was willst du denn hier Idiot?«

Asahi knuffte seinen Freund in die Seite und der Fußballer lachte kurz auf.

»Ach … Koshi wollte euch unbedingt verlieren sehen und da dachte ich mir, ich begleite ihn mal!«

Der Libero fletschte die Zähne. »Wer’s glaubt!«

»Gott«, stöhnte der Stürmer entnervt und rieb sich mit der Hand über die Stirn. »Du tust gerade so, als wärst du mal mit ihm zusammen gewesen! Ist euer Kapitän immer noch nicht über die Trennung hinweg?«

»Warum bist du eigentlich mit Suga zusammen? Man könnte meinen du machst das nur, um Daichi eins auszuwischen, für was auch immer!«, mischte sich nun auch das Ass ein.

Aio begann zu grinsen. »Wer weiß, vielleicht habt ihr ja sogar recht!«

Die beiden Volleyballer rissen erstaunt die Augen auf und Nishinoya wollte am liebsten auf den Fußballspieler losgehen.
 

Draußen wartete Sugawara geduldig auf seinen Freund und sein Getränk. Währenddessen beobachtete er die verschiedenen Volleyballteams beim Essen, wie zusammen lachten und sich über bevorstehende Spiele unterhielten.

Traurig wandte der Grauhaarige den Blick wieder ab. Er vermisste seine Freunde, sein Team. Wie gerne würde er jetzt auch mit seinem Team auf der Wiese sitzen.

Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie sich jemand neben ihn setzte. Er versuchte die Person zu ignorieren, wollte gerade ein Stück wegrutschen, als dieser jemand plötzlich nach seiner Hand griff.

»Sag mal geht’s no-«, keifte der Grauhaarige los, unterbrach seine Worte aber, als er sah wer da neben ihm saß. »D-Daichi?«

»Wir müssen reden!«, stellte der Kapitän energisch klar.

Sugawara wollte aber nicht reden. Er wollte seine Hand aus Daichis ziehen und ganz schnell von hier verschwinden. Aber der Schwarzhaarige hielt ihn so energisch fest, dass er sich nicht von ihm losreißen konnte.

»Lass mich los!«, protestierte der Zuspieler auch so gleich, nahm nun auch seine andere Hand zur Hilfe, um sich von seinem Ex-Freund zu befreien.

»Erst musst du mir zu hören!«

»Ich denk gar nicht dran!«, polterte der Grauhaarige unnachgiebig. »Du hattest genug Chancen um mit mir zu reden und du hast keine einzige davon genutzt! Ich will nichts von dir hören!«

Daichi überlegte noch einen Moment, umklammerte seinen Geliebten noch ein weniger stärker, ließ ihn dann aber los. Er konnte Sugawara nicht dazu zwingen, ihm zuzuhören. Er konnte ihn nur bitten!

»Ich habe dir etwas Wichtiges zu sagen und das habe ich schon viel zu lange aufgeschoben«, sagte der Schwarzhaarige und blickte den Grauhaarigen eindringlich an. »Ich kann dich nicht dazu zwingen mir zuzuhören, aber ich kann dich darum bitten! Ich will das loswerden und versuchen meine Fehler wieder gut zu machen!«

Und das war der Punkt an dem Sugawara der Kragen platzte. Er konnte und wollte sich nicht länger zurückhalten und würde Daichi jetzt alles um die Ohren hauen, was ihn störte!

»Du willst deine Fehler wieder gut machen?«, echote der Grauhaarige höhnisch und begann beinahe zu lachen. »Du bist so ein Arschloch, weißt du das! Ich habe dir nichts getan, ich habe immer versucht alles richtig zu machen und du … Du hast mich wie Dreck behandelt, immer und immer wieder und es war dir scheißegal! Hauptsache du stehst am Ende gut da! Ich stand immer in deinem Schatten und du hast mich nur zum Druckabbau gebraucht … Du hast mich nicht geliebt – das hast du nie!«

Als er mit seinem Monolog fertig war, kullerten ihm schon die ersten Tränen aus dem Augenwinkel. Aber eine Sache musste er noch loswerden, eine Sache war noch offen!

»Ich liebe dich – ich liebe dich so sehr, ich würde mit dir ans andere Ende der Welt ziehen, solange wir zusammen sein können ist mir alles recht! Aber du wolltest mich nicht mehr und du scheinst nicht zu wissen, dass du mein Herz so kaputt gemacht hast, dass es sich nicht mehr zusammensetzten lässt – ein Teil wird für immer fehlen!«

Daichi wollte darauf antworten, wollte etwas sagen, sich entschuldigen. Doch Koshi ließ ihm nicht die Chance dazu, verschwand, bevor der Schwarzhaarige überhaupt den Mund öffnen konnte.
 

In den Fluren der Turnhalle standen sich Nishinoya, Asahi und Aio immer noch gegenüber, funkelten sich belustigt und wütend an.

»Das heißt, du bist gar nicht in Sugawara verliebt?«, hakte das Ass fragend nach, weil er das, was er eben gehört hatte, nicht glauben konnte.

»Gott«, stöhnte Aio entnervt, »Bist du so blöd oder tust du nur so?«

Daraufhin knurrte Nishinoya aggressiv. Niemand hatte seinen Freund zu beleidigen!

»Aber ja, ihr habt’s verstanden! Ich bin nicht in Sugawara verliebt!«, erläuterte der Fußballer noch einmal. »Daichi hat mir in der Mittelschule die Freundin ausgespannt und das wollte ich ihm heimzahlen, vor allem als ich gehört habe das er jetzt einen Freund hat! Ich habe mir das Ziel gesetzt ihm diesen auszuspannen und es ihm so heimzuzahlen – das er seine Beziehung am Ende selbst zerstört konnte ich ja nicht wissen!«

Nishinoya wollte gerade etwas sagen, irgendetwas, als sie vom Ende des Flurs ein geschocktes >Was?< vernahmen.

Verwundert drehten die drei ihre Köpfe nach links und entdeckten Sugawara.

Der Grauhaarige stand mit verweinten Augen und ein wenig in sich selbst zusammen gesunken dort, blickte Aio an, als hätte dieser gerade seine Welt zerstört.

Doch der Fußballer grinste nur selbstgefällig. »Schön! Da diese Farce ja jetzt endlich ein Ende hat, kann ich ja jetzt gehen! Schönes Leben euch noch!«

Und dann verschwand er einfach in die andere Richtung.

Sugawara konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, sackte einfach auf dem Boden zusammen und stierte mit leerem Blick die Wand an. Er dachte über Daichi nach, über Aio, über Volleyball, über sich selbst. Doch er kam zu keiner schlüssigen Erklärung, warum gerade er so etwas verdient hatte!

Nishinoya und Asahi, die die Welt gerade auch nicht so richtig verstanden, wollten ihrem Freund helfen, ihn bitten von den kalten Fliesen aufzustehen. Bevor sie bei ihm ankamen, erhob er sich jedoch selbst und verschwand, hörte nicht auf die Rufe seiner ehemaligen Teamkollegen.

Er musste hier weg, raus aus dieser Turnhalle. Am liebsten würde er das Land verlassen, seinen Namen ändern, sich die Haare Knallrot färben und nie wieder mit den Leuten hier ein Wort wechseln. Alles tat ihm weh. Seine Lungen brannten, seine Knie schlotterten. Seine Brust lag in einer offenen Wunde da, wo einmal sein Herz war ist jetzt nur noch ein großes klaffendes Loch. Sein Kopf drehte sich, sein Magen zog sich zusammen.

Wenn er dachte die Trennung von Daichi war das schlimmste, was er jemals erlebt hatte, dann hatte er sich gewaltig geirrt. Dieser Verrat war noch viel schlimmer!
 

»Ich schlag dem Kerl jeden Zahn einzeln aus dem Kiefer!«, meckerte der Libero, als er sich mit seinem Freund auf den Weg zum Spielfeld machte. »Wenn ich ihn in die Finger kriege ist er dran!«

»Beruhige dich! Sugawara wird sich schon selbst darum kümmern!«, versuchte ihn sein Freund zu besänftigen.

Aber Nishinoya dachte gar nicht daran >herunterzukommen<!

»Hast du gesehen wie Koshi aussah? So habe ich ihn noch nie gesehen! Wir können froh sein, wenn er sich nichts antut!«

»Jetzt mal doch nicht schon wieder den Teufel an die Wand!«, entgegnete das Ass kopfschüttelnd. »Du übertreibst! Er wird sich jetzt in seinem Bett verkriechen und weinen und am Montag wird er Aio in seine Eier treten und dafür sorgen das der Kerl definitiv impotent ist!«

Verwundert über die Wortwahl seines Freundes, zog Nishinoya die Augenbrauen hoch und schüttelte dann den Kopf.
 

Als sie bei ihrer Mannschaft ankamen, wurden sie von einem völlig aufgelösten Tanaka begrüßt, der so aussah, als würde er gleich anfangen zu heulen.

»Kageyama kann nicht mehr spielen! Wir sind verloren, wir können einpacken!«, kreischte er und riskierte damit einen Schlag mit dem Klemmbrett, den Kyoko nur zu gerne austeilen würde.

Verwirrt wandte sich Asahi an Daichi, sah ihn fragend an.

»Kageyama wurde von den Sanitätern im Krankenzelt für Spielunfähig erklärt, er darf nicht weiterspielen und wir haben keinen Ersatzzuspieler!«, sagte der Kapitän ernst und seufzte dann. »Wir werden das nächste Spiel auf jeden Fall bestreiten, aber wir sollten uns darauf einstellen, dass wir nicht gewinnen werden!«

Das ganze Team wirkte niedergeschlagen, nickte und dachte sich dann zusammen mit Coach Ukai und Herr Takeda eine neue Strategie aus.
 

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Koshi stand schon fast an der Bushaltestelle, als zwei Mädchen der Karasuno Volleyballmannschaft an ihm vorbeiliefen. Sie wirkten ziemlich ängstlich.

»Hast du gehört? Unsere Jungs haben keinen Zuspieler mehr!«, sagte das eine.

»Ich weiß, Kageyama darf nicht spielen – ich drücke ihnen die Daumen!«

Geschockt blieb der Grauhaarige stehen, umklammerte den Riemen seiner Sporttasche und atmete tief durch. Er haderte mit sich, könnte er es sich verzeihen, wenn er jetzt nicht zurückging. Er hatte nicht trainiert, sie würden also so oder so verlieren – mit oder ohne ihn. Aber wenn sie mit ihm verloren, konnte er sich wenigstens noch im Spiegel ansehen, denn dann hatte er es wenigstens versucht!
 

Als Koshi umgezogen in der Turnhalle ankam, hatte das Spiel bereits begonnen. Nervös stellte er sich zu Yamaguchi an die Seitenlinie und beobachtete das Team. Sie hatten kurzer Hand Narita als Zuspieler eingesetzt und Shoyo nur noch als Mittelblocker, denn diese holprigen Bälle konnten selbst Asahi und Tanaka nur mit aller größter Mühe schlagen. Die Karasuno lag bereits nach fünf Minuten schon acht zu drei Punkte hinten und eine Chance aufs aufholen war nicht in Sicht!

Nervös zupfte Koshi an seinem Trikot herum, ging dann ohne umschweif auf Coach Ukai und Herr Takeda zu, die ihn nur verwirrt und fragend ansahen.

»Setzen sie mich ein«, forderte der Grauhaarige ohne Umschweife. »Ich denke mit mir haben sie bessere Chancen!«

»Du hast nicht mit uns trainiert, die Jungs sind nicht auf dich eingespielt und wir haben keine Auszeit mehr, die musste ich schon nutzen! Wie soll das denn funktionieren?«, redete sich Coach Ukai in Rage und bekam bereits einen bösen Blick vom Schiedsrichter zugeworfen.

Hilfesuchend, weil Koshi sich auch nicht weiter zu helfen wusste, blickte er Herr Takeda an. Er setzte Vertrauen in den Beratungslehrer und hoffte, dass er einlenken und Sugawara aufs Spielfeld schicken würde.

Doch auch ihm schien das zu heikel zu sein, denn er schüttelte nur den Kopf und drehte sich weg.

»Ich denke nicht, dass es eine gute Idee ist, aber es macht auf jeden Fall mehr Sinn, als Narita zu quälen«, sagte der Schwarzhaarige Brillenträger und verfolgte nachdenklich einen weiteren Ballwechsel, den Nishinoya nur ganz knapp retten konnte.

»Wechsel Sugawara ein Ukai – wir wollen immerhin gewinnen!«

Der Grauhaarige begann zu lächeln und bekam nur wenig später das Einwechselschild von ihrem Coach in die Hand gedrückt.

»Vermassele es nicht!«

»Werde ich nicht!«
 

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»Wir haben es geschafft!«, freute sich Hinata und zog sich so schnell er konnte die Knie-Schützer über die Füße. »Ich geh schnell und sag das Tobio!«

Bevor ihn jemand davon abhalten konnte, war er schon verschwunden.

Nishinoya saß währenddessen auf Tanakas Schultern und gab jedem aus seiner „Erhabenen Position“ ein High-Five, egal sie wollten oder nicht.

Asahi saß dümmlich vor sich hin grinsend am Rand, hatte sich ein Handtuch über den Kopf gelegt und trank einen Schluck.

Yamaguchi und Tsukishima hatten sich bereits aus der Turnhalle verdrückt, genauso wie Herr Takeda.

Sugawara hatte sich bereits umgezogen und alles feinsäuberlich zurück in seine Tasche gepackt.

Als er sich gerade verschloss und anschließend aufstand, stand plötzlich Daichi vor ihm und lächelte ihn liebevoll an.

»Danke«, sagte ihr Kapitän leise. »Ohne dich hätten wir sicherlich verloren!«

»Nicht der Rede wert«, entgegnete der Grauhaarige mit roten Wangen und schulterte seine Sporttasche. »Ich werd‘ dann mal … Muss meinen Bus noch kriegen!«

Er wollte verschwinden, ganz schnell, aber bevor er dazu kam hielt ihn sein Ex-Freund am Arm fest und drehte ihn wieder zu sich um.

»Ich liebe dich und ich habe dich wirklich schlecht behandelt«, sagte er traurig. »Ich hab ein Stipendium für eine Universität in Australien bekommen und könnte dort zusammen mit Asahi studieren! Ich wollte das so unbedingt, dass ich einfach zugestimmt haben, ohne mit dir darüber zu sprechen und dann habe ich mich nicht mehr getraut und ich dachte, wenn ich dich vergraule könnte ich gehen, ohne das du mich dafür hassen würdest! Aber mittlerweile fange ich an mich selbst zu hassen, für das was ich dir angetan habe!«

»Australien hatte gute Volleyballmannschaften!«, kommentierte Sugawara das Gesagte.

Er hatte das Gefühl, dass war das einzige was er sagen konnte ohne in Tränen auszubrechen.

»Ich weiß«, antwortete der Schwarzhaarige, »Aber ich denke die Sport-Universität in Sendai hat mit Asahi, Oikawa, Iwaizumi und mir auch ein paar wirklich gute Kandidaten!«

Des Grauhaarigen Augen wurden tellergroß. »Warum gehst du nicht nach Australien?«

»Weil ich damit leben kann meine Studiengebühren selbst zu zahlen, aber ich kann nicht damit leben 8000 Kilometer entfernt von dir zu sein!«

»Du bist bescheuert!«, entgegnete der Vize-Kapitän schockiert. »So eine riesige Chance kannst du doch nicht einfach ungenutzt lassen!«

»Schön, dass du das auch so siehst!«

Sugawara wollte noch etwas dazu sagen, die Worte lagen ihm bereits auf der Zunge. Doch bevor er sie loswerden konnte, hatte der Schwarzhaarige ihm beide Arme um die Hüften geschlungen und ihn so nah an sich herangezogen, dass kein Blatt Papier mehr zwischen sie gepasst hätte.

»Ich liebe dich Koshi und ich werde dich niemals alleine lassen und in Zukunft über alles mit dir sprechen, versprochen … Gibt’s du mir noch eine Chance?«, flüsterte der Kapitän ihm ins Gesicht.

Koshi begann zu lächeln. Groß überlegen musste er hier nicht mehr.

Er nickte zaghaft und ließ sich dann von Daichi küssen, wissend, dass alles wieder gut werden würde und das sie auch in einem Jahr noch lieben würden!

Und während ihre Teamkollegen diese Entscheidung klatschend und jubelnd begrüßten, schwor sich Daichi für immer für seinen Freund da zu sein!
 

…………………………………………………………………


Nachwort zu diesem Kapitel:
Gewinner des 3. Satzes und somit auch des Spiels ► DaiSuga ◄



Das nächste Spiel beginnt bestimmt bald … Geht euch am besten ein wenig die Füße vertreten!

Über ein kurzen Abschlusskommentar zu der Story, den Charakteren, usw. würde ich mich sehr freuen – gerne auch mit einem Shippingvorschlag für die nächste Haikyuu Story :)

Wir sehen/hören/lesen voneinander :) – oder auch nicht ;)
Bis dahin viel Erfolg auf dieser Plattform :) ♥ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KarasuTsubasa
2018-06-02T20:55:09+00:00 02.06.2018 22:55
Ein super Finale!
*DaiSuga-Fähnchen schwing*
Mach auf jeden Fall weiter so^^

LG KarasuTsubasa


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