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poisoned kiss

von

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heartache

„Warum Hatsumomo und Chiyo?“ fragte Indra. Kaguya legte ihr Buch beiseite. Für ihren Geschmack stellte Indra zu viele Fragen. „Bei Hatsumomo liegt es doch auf der Hand. Sasuke befreite sie damals aus ihrem erbärmlichen Leben und nun braucht sie ihn bei ihrem Streben nach mehr Macht. Und Chiyo...“ Kaguya stoppte. „Ihre Absichten sind mir nicht ganz klar. Sakura scheint sie nicht wie eine gewöhnliche Dienerin zu behandeln, sondern viel mehr wie eine enge Freundin. Jedoch scheint die kleine Chiyo etwas zu begehren und Sakura steht ihr dabei im Weg.“ fügte die Uchiha hinzu. „Sie begehrt Sasuke?“ schlussfolgerte Indra. „Die schlimmste Krankheit, die uns die Götter je geschickt haben ist die Liebe. Für die Liebe würde ein Mensch wohl alles tun. Verrat, Mord, sich selbst opfern.“ seufzte Kaguya.

„Die Liebe ist wirklich grausam. Besonders, wenn sie nicht erwidert wird.“ nickte Indra. Kaguya verengte ihre violetten Augen. „So geht euch Poeten wenigstens nicht die Inspiration für eure Gedichte aus.“ bemerkte Kaguya lachend. „Ich werde mich nun tatsächlich wieder einem Gedicht widmen. Entschuldigt mich bitte.“ Indra senkte seinen Kopf und verließ die Gemächer seiner Mutter. Um schneller zu seinen eigenen Räumlichkeiten zu kommen, nahm Indra den Weg durch den Palastgarten. Auf halber Strecke blieb der Prinz abrupt stehen. Ein leises Schluchzen trat in seine Ohren. Indra folgte dem Geräusch und trat auf die Wiese. Bereits während er die zwei Stufen nach unten ging wurde Indra fündig. In der Ecke gekauert saß ein Haufen Elend. „Sakura?“ blinzelte er verwundert. Was war passiert?
 

„Es ist wirklich eine große Erleichterung für mich, dass du mir bei so vielen Dingen hilfst.“ bemerkte Izumi. „Dafür musst du mir nicht danken.“ winkte Sakura ab. Beide Frauen saßen zusammen und waren mit Näharbeiten beschäftigt. Obwohl die Geburt des Kindes noch in weiter Ferne lag, fertigten Izumi und Sakura bereits die ersten Kleidungsstücke für das Ungeborene. Auch Chiyo saß bei den Prinzessinnen. Mit ihren Gedanken war sie jedoch ganz und gar nicht bei der Sache. Sie war ein Teil von Kaguyas Intrige, die gerade in Sasukes Gemächern ihren Lauf nahm. Für Reue war es zu spät, auch wenn Chiyo durchaus Mitleid mit Sakura hatte. Immerhin wollte Chiyo ja nicht ihr schaden, sondern Sasuke! „Chiyo! Chiyo!“ wurde die Dienerin von Sakura aus ihren Gedanken gerissen. „Ja?“

Sakura schüttelte mit dem Kopf. „Wo bist du nur mit deinen Gedanken?“ murrte sie. „Verzeiht.“ entschuldigte sich Chiyo. „Ich habe dich gefragt, wo die goldfarbene Seide ist. Du solltest sie doch aus meinen Gemächern holen.“ sagte Sakura. „Ich habe sie vergessen.“ gestand Chiyo. „Soll ich sie holen gehen?“ bot sie daraufhin an. Es war alles Teil des Plans. „Nein!“ Sakura stand auf. „Ich werde mich persönlich darum kümmern.“ seufzte die Haruno. „Soll ich dich begleiten?“ fragte Izumi. „Vielen Dank, doch solltest du dich schonen.“ lehnte Sakura lächelnd ab. „Ich bin so schnell wie nur möglich wieder zurück.“ erklärte die rosahaarige und machte sich auf den Weg. „Sakura ist zu gut zu dir. Wärst du meine Dienerin würde ich so etwas nicht dulden.“ zischte Izumi. Chiyo schwieg und arbeitete weiter an dem Kleidungsstück.
 

Nach einigen Minuten hatte Sakura den Palastbereich von Sasuke erreicht. Bei ihren Gemächern angekommen bemerkte Sakura sofort die offene Tür von den Räumen ihres Mannes. Normalerweise achtete Sasuke doch akribisch darauf, dass kein Unbefugter sich Zutritt zu seinen Gemächern verschaffen konnte. Ihre Augenbrauen zogen sich fragend zusammen, während Sakura näher heran trat. Zuerst erblickte sie Kakashi, welcher sich geschockt umdrehte und sie anstarrte. Sofort versuchte Kakashi die Prinzessin zur Seite zu nehmen, doch war es bereits zu spät. In ihren grünen Augen spiegelte sich alles wieder. Das Stöhnen von Hatsumomo und Sasuke durchbrach die grausame Stille zwischen Sakura und Kakashi. „Prinzessin...“ murmelte Kakashi beschämt. Es tat ihm in der Seele weh, dass Sakura Zeuge dieser Szene wurde. Sasuke Untreue mit ihren eigenen Augen sehen zu müssen war sicher unerträglich für Sakura. „Mir ist gerade eingefallen, dass ich noch etwas zu erledigen habe.“ sagte Sakura ganz ruhig und senkte ihren Kopf, ehe sie kehrt machte und um die Ecke verschwand.

„Es tut mir so leid.“ hauchte Kakashi. Ihm waren die Hände gebunden. Kakashi war nicht in der Position, um Sasuke Vorwürfe zu machen. Er war schließlich ein Prinz und Kakashi nur ein Diener. Aber viel mehr sorgte sich Kakashi um Sakura. Wo wollte sie jetzt? Sicherlich weit weg von hier. Kakashi zog leise die Tür hinter sich zu, ehe auch er ging. Sakura eilte derweilen ziellos durch den Palast. Wie konnte das passieren? Sasuke lag ihr zu Füßen! Wie konnte ihm Hatsumomo also wieder so nahe kommen. Die junge Frau wurde panisch. Ihr glitt alles aus den Händen. Sie war doch so nah dran gewesen und nun wurden all ihre Anstrengungen zerstört. Ausgerechnet einen Tag vor der Ankunft des Kaisers und ihrem Onkel. Sie wollte es ihnen doch beweisen. Ihnen zeigen, dass sie nicht nutzlos war. Sakuras Füße trugen sie aus den Palast in die eisige Kälte dieses Wintertages. Nach wenigen Schritten sackte Sakura zusammen. Ihr Herz brannte und Tränen rollten über ihre roten Wangen. Warum? Warum, Sasuke-sama?
 

Es vergingen Minuten, in denen Sakura regungslos im Schnee saß – in ihrem Kopf noch immer die Bilder von ihrem Ehemann, wie er Hatsumomo in seinen starken Armen hielt. Seine Lippen direkt über die ihren und sein Becken gegen das ihre stoßend. Eine Demütigung für die Adelige. „Sakura?“ Die Angesprochene hob ihren Blick. Zuerst sah sie ein Paar Stiefel und schließlich das verwunderte Gesicht von Indra. „Was machst du denn hier draußen?“ wollte er verständlicherweise wissen. „Bitte verzeiht, dass ihr mich so gesehen habt.“ Sakura wischte sich schnell die Tränen aus dem Gesicht und versuchte aufzustehen.

„Unsinn.“ sagte Indra und half ihr auf die Beine. Ihre Hand war eiskalt. „Ich bringe dich zu deinen Gemächern.“ beschloss der Uchiha. „Nein!“ platzte es aus Sakura. Indra hob fragend die Augenbraue, ehe er verstand. Er hatte ja keine Ahnung, dass seine Mutter bereits alles in die Wege geleitet hatte. „Komm. Eine wärmende Tasse Tee wird dir sicher guttun.“ Indra legte einen Arm um Sakura und brachte sie in seine Gemächer. Dabei achtete Indra sehr darauf, dass sie von niemanden gesehen wurde. Immerhin hatte die Frau seines Bruders nichts in den Gemächern von Indra zu suchen.
 

Schwer keuchend fuhr sich Sasuke durch das Haar. Feine Schweißperlen umspielten die Muskeln seines Oberkörpers. „So viel Einsatz hast du schon lange nicht mehr gezeigt.“ lachte Hatsumomo kratzig. Sasuke ging derweilen auf ein kleines Tischchen zu und schenkte sich etwas Wein ein. „Du solltest nun lieber gehen.“ meinte er. In seinen Augen spiegelte sich der Sonnenuntergang wieder, welchen der Prinz durch das Fenster beobachtete. „Erwartest du etwa dein kleines Frauchen?“ wollte Hatsumomo wissen. „Ja.“ nickte der Uchiha. Hatsumomo musste also von hier verschwinden, bevor Sakura kam. „Wirst du es ihr sagen?“ fragte Hatsumomo, während sie sich wieder anzog. „Nein.“ antwortete Sasuke knapp und trank seinen Wein. Hatte er sich in den vergangenen Stunden in einem Rausch der Luft befunden, so fühlte sich Sasuke nun fürchterlich. Sein Herz lag wie ein schwerer Stein in seiner Brust. „Wann sehen wir uns wieder?“ schnurrte Hatsumomo und küsste seine Schulter. „Geh jetzt einfach.“ knurrte Sasuke. „Für ein schlechtes Gewissen ist es nun zu spät, mein Prinz. Du wolltest es genau so sehr wie ich.“ bemerkte die Frau, bevor sie der Anweisung von Sasuke folgte.

Nach einigen Metern kam ihr Kakashi entgegen. „Habt ihr euch verlaufen?“ erkundigte sich Kakashi. „Keineswegs.“ lächelte Hatsumomo. „Verschwindet von hier.“ funkelte der Mann finster. „Wir werden uns von nun an wieder öfters sehen.“ gab Hatsumomo zurück. „Außerdem solltest du den Ton mir gegenüber ändern. Sonst erfährt Sasuke davon.“ drohte sie. Kakashi zog seine Maske ein Stück weiter seinen Nasenrücken hinauf. Hatsumomo benahm sich, als wäre sie die Herrin dieses Palasts. Welch Dreistigkeit. Ohne ein weiteres Wort setzte sich Kakashi wieder in Bewegung und obwohl er sich nicht von seinen Gefühlen beeinflussen wollte, schlug er die Tür zu Sasukes Gemächern mit voller Wucht auf. „Was soll das werden, Kakashi?“ brüllte Sasuke. „Zieht euch verdammt noch mal etwas an.“ rief Kakashi zurück. „Ich tu was ich will.“ entgegnete der schöne Prinz. „Das habt ihr heute mehr als deutlich bewiesen.“ stimmte Kakashi zu. „Ich habe euch gesehen. Zusammen mit Hatsumomo.“ erzählte er. „Na und? Es ist mein Recht.“ Sasuke zuckte mit den Schultern.
 

„Sakura hat euch auch gesehen und ist seitdem unauffindbar.“ berichtete Kakashi. Nun erstarrte Sasuke in seiner Bewegung. Seine Untreue war kein Geheimnis gewesen. Für einen Mann mit Sasukes Rang war es nicht unüblich neben der eigenen Ehefrau noch andere Frauen zu haben. Das wusste auch Sakura und sie hatte sich auch nie über Sasukes außerehelichen Abenteuer beklagt oder ihm Vorwürfe gemacht. Doch wusste er auch, dass es zwischen Sakura und Hatsumomo Spannungen gab. Und er war der Grund. Für Sakura hatte er Hatsumomo damals aus ihren Gemächern geworfen und in einem anderen Teil des Palasts unterbringen lassen. Ihm ging es gut und er genoss die ungestörte Zeit mit Sakura. Sie hatten viel zusammen gelacht. Man spürte, dass Sakura endlich aus ihrem Schneckenhaus gekommen war und sich langsam öffnete. Doch nur wenige Wochen später machte er alles für eine vorübergehende Befriedigung seiner Lust zunichte. „Wir müssen sie suchen!“ beschloss Sasuke.

„Das habe ich bereits getan.“ bemerkte Kakashi. „Dann hast du nicht gründlich genug gesucht.“ fauchte Sasuke und zog sich hastig an. „Bis jetzt hat sich Sakuras Verschwinden glücklicherweise noch nicht herumgesprochen. Zu Izumi sagte ich, dass Sakura auf Grund ihrer kürzlichen Erkrankung einen leichten Schwächeanfall hatte und sich ausruht.“ sagte Kakashi. „Wie konntest du das über meinen Kopf hinweg entscheiden?“ Sasuke ging auf Kakashi zu. „Begreift ihr es nicht?“ schrie Kakashi und packte Sasuke am Kragen. „Morgen trifft der Kaiser zusammen mit Sakuras Onkel ein. Wir müssen diesen Skandal also so gut wie möglich geheim halten.“ erklärte der grauhaarige. „Dann sag mir doch bitte, wie ich dem Kaiser die Abwesenheit von Sakura erklären soll.“ forderte Sasuke. „Gar nicht. Ich werde Sakura finden.“ Kakashi stieß Sasuke von sich. „Und was ist mit mir?“ hakte dieser nach. „Ihr habt bereits genug Schaden angerichtet und solltet lieber hier bleiben.“ verkündete Kakashi.
 

Obwohl Sasuke mit dieser Entscheidung keineswegs zufrieden war, stimmte er schließlich zu. Sein Vater würde ihn umbringen, sollte er von diesem Vorfall erfahren. Es galt Sakura also schnellstmöglich zu finden! Und zwar bevor Fugaku oder jemand anderes es tat. Nachdem Kakashi gegangen war begann für Sasuke die Zeit des Wartens. Ein Becher Wein folgte dem nächsten, doch Kakashi kam nicht zurück und jede Minute fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Irgendwann hielt es Sasuke in seinem Zimmer nicht mehr aus, weshalb er die Gemächer von Sakura betrat. Alles war ganz ordentlich aufgeräumt. Lediglich ein Stück goldfarbene Seide lag auf dem Boden. Sasuke ging in die Hocke und hob den weichen Stoff auf. Sakura würde nie so achtlos mit ihren Sachen umgehen, weshalb Sasuke den Stoff in eine offenstehende Schublade, in der sich auch andere Stoffe befanden, legte und die Schublade wieder schloss. „Bringt mir mehr Wein!!“, wies Sasuke seine Diener danach laut schreiend an.
 

„Ich verstehe.“ nickte Indra und nippte an seinem Tee. Sakura hatte ihm von den Geschehnissen berichtet und war noch immer ganz aufgelöst. Trotz der Decke um ihren Schultern hörte sie nicht auf zu zittern. „Das war abzusehen.“ seufzte der Prinz. „Was kann ihm diese Frau geben und ich nicht?“ fragte Sakura. „Bevor Hatsumomo hierher kam war sie eine einfache Prostituierte. Als Kind verschleppt und dazu gezwungen ihren Körper zu verkaufen. Als Sasuke sie zum ersten Mal traf hatte er gerade seinen ersten Feldzug hinter sich gebracht. Vom Leben gezeichnet fanden sie Trost in den Armen des jeweils anderen und so begann ihre merkwürdige Beziehung.“ erzählte der Uchiha. „Es war töricht zu denken du könntest Hatsumomo so einfach von Sasuke trennen.“ fügte er hinzu. Sakura umklammerte ihre Teetasse. „Kennt ihr einen Weg?“ murmelte die rosahaarige. „Sasuke hat mir sehr deutlich gemacht, dass ich mich aus seinem Leben heraushalten soll.“ räusperte sich Indra. „Schon gut! Ich hätte euch nie danach fragen dürfen.“ Sakura schüttelte den Kopf. Sie durfte jetzt nicht die Nerven verlieren.

Indra machte seinen Dienerinnen deutlich, dass sie den Raum verlassen sollten. Anschließend setzte er sich direkt neben Sakura. Diese wich erschrocken zurück. „Du bist so sehr auf die Etikette versteift.“ schmunzelte Indra über ihr Verhalten. „Vielleicht geht mir mein Mann deshalb ständig fremd.“ versuchte Sakura zu scherzen. „Nein.“ Indra betrachtete ihr Profil. Dabei streckte er eine Hand aus und seine Finger berührten ihr Haar. „Ich darf ihn nicht verlieren.“ schluchzte die Haruno und ihre Fassade begann erneut zu bröckeln. Ohne nachzudenken lehnte sie sich gegen Indras Schulter. Nun war er der Erschrockene. „Es wird alles gut.“ versicherte Indra. Er zog Sakura vorsichtig in seine Arme und begann über ihren Kopf zu streichen. Sakura weinte bitterlich. Dieses Mal waren ihre Gefühle keine Show. Sie wusste wirklich nicht mehr weiter und sah alles um sich herum zusammenbrechen. „Ich tue doch alles nur für ihn.“ wimmerte sie. „Beruhige dich.“ flüsterte Indra. In dieser Position verharrten die Beiden für eine Weile. Irgendwann sackte Sakura leicht zusammen. Sie war aus Erschöpfung eingeschlafen.
 

Als Indra dies bemerkte, hob er Sakura sachte in seine Arme und stand auf, ehe er auf sein Bett zuging. Die Prinzessin war so unfassbar leicht – erschreckend leicht. Bei seinem Bett angekommen legte Indra die schlafende Prinzessin auf die Matratze. Er selbst setzte sich an den Rand des Bettes. Ohne den Plan seiner Mutter wäre er Sakura nie so nahe gekommen! Ob sich Kaguya dies bewusst war? Indra fühlte sich durchaus zur Haruno hingezogen und konnte noch immer nicht begreifen, warum man sie seinem Bruder gegeben hatte. Er streckte eine Hand aus und strich Sakura einzelne Haarsträhnen aus ihrem Gesicht. Danach beugte sich der Prinz etwas über die Prinzessin. Sein Blick haftete auf ihren vollen Lippen. Ob sie genau so süß schmeckten, wie sie aussahen? Ihre Gesichter trennten nur noch wenige Zentimeter und Indras Lippen berührten fast die von Sakura. Doch im letzten Moment wanderten seine Lippen weiter nach oben und küssten stattdessen Sakuras Stirn. Auch für Indra galt die oberste Regel der Uchiha. Den ersten wahren Kuss musste jeder Prinz für seine Ehefrau aufsparen.

Eine von Indras Dienerinnen trat zu ihm heran. Mit vorgehaltener Hand flüsterte sie ihm etwas ins Ohr. „Ist das wahr?“ hakte Indra ganz überrascht nach. „Ja, mein Prinz.“ nickte die Dienerin. Indra löste sich augenblicklich von Sakura und räusperte sich. Seine Hand zitterte etwas. „Schickt ihn herein!“ befahl Indra. Währenddessen wurde die Tür zu seinen Gemächern geöffnet und Schritte näherten sich. „Was kann ich zur solch späten Stunde für den treuen Diener meines Bruders tun?“ fragte er. „Entschuldigt die Störung.“ Es war Kakashi. Als er an Indra vorbei sah entdeckte er Sakura auf dem Bett des Prinzen. Kakashi atmete erleichtert aus, doch was hatte Sakura hier zu suchen? Indra folgte Kakashis Blick. „Ich habe das arme Ding weinend draußen in der Kälte gefunden und sie hierher gebracht, da sie nicht in ihre Räume zurück wollte.“ erzählte er. „Aus purer Erschöpfung ist Sakura dann eingeschlafen.“ Indra strich kurz über seine Lippen. „Dafür habt ihr meinen Dank, dennoch hättet ihr Sasuke eine Nachricht zukommen lassen müssen. Er macht sich große Sorgen um seine Frau.“ meinte der Hatake. „Warum ist er dann nicht selbst gekommen, um nach ihr zu suchen?“ hakte Indra nach.
 

Kakashi schluckte. „Dies ist nichts, worüber ihr euch Gedanken machen müsst, mein Prinz.“ sagte er daraufhin. „Ich verstehe.“ nickte Indra und trat einen Schritt beiseite, damit Kakashi zur schlafenden Prinzessin gehen konnte. „Prinzessin!“ hauchte Kakashi und rüttelte leicht ihre Schulter. Langsam öffneten sich ihre grüne Augen. „Kakashi?“ murmelte Sakura. „Es ist schon spät. Ihr solltet in eure Gemächer zurückkehren und euch ausruhen.“ bemerkte Kakashi. Sakura brauchte einige Momente, um zu verstehen, dass sie noch immer bei Indra war. Als sie dann merkte, dass sie in seinem Bett lag, schreckte die junge Frau sofort hoch. Sie durfte nicht hier sein! Sakura stand mit der Hilfe von Kakashi auf und blickte nun direkt in Indras Augen. Er lächelte ihr leicht zu. „Konntest du dich etwas ausruhen?“ erkundigte sich der Uchiha. „Ja, danke.“ antwortete Sakura. Kakashi trat neben Sakura. „Wir sollten gehen.“

Sakura ging auf Indra zu. Er konnte sich an ihrer Erscheinung einfach nicht sattsehen. Es war, als wäre ihm ein Engel erschienen. „Ich danke euch für eure Zeit und Worte.“ bedankte sie sich. „Dafür ist die Familie doch da.“ gab Indra zurück. Sakura stockte kurz. „Prinzessin!“ drängte Kakashi. „Ja, ich komme.“ nickte Sakura. „Schlaft gut.“ lächelte der Prinz. Auch Sakuras Lippen umspielte ein schwaches Lächeln. Sie kannte Indra doch kaum und fühlte sich in seiner Gegenwart unerwartet wohl. In diesem Zusammenhang musste Sakura sich eingestehen, dass sie den dritten Prinz scheinbar völlig falsch eingeschätzt hatte. Von seiner Beteiligung an dem aktuellen Drama ahnte die Haruno nichts. „Bis morgen.“ verabschiedete sich Sakura und verließ zusammen mit Kakashi den Raum. Die Männer nickten sich kurz zu. Was auch immer hier gesprochen wurde sollte die Wände von Indras Gemächern nicht verlassen!
 

Indra ließ sich seine Pfeife bringen und setzte sich vor seinem Arbeitstisch. Unzählige Blätter Papier lagen wild verstreut auf dem Tisch. Momentan fehlte dem jungen Mann die Inspiration für neue Gedichte. Doch durch das Gespräch mit Sakura fühlte er sich plötzlich wie beflügelt. Indra zog noch einmal an seiner Pfeife, ehe er diese auf eine Halterung legte. Während Indra den feinen Rauch ausatmete griff er nach seinem Pinsel und tunkte ihn in schwarze Tinte. Seine Hand schwebte über dem Blatt Papier.

„Soll ich hier bleiben?“ fragte Kakashi, als er zusammen mit Sakura vor ihren Gemächern stehen geblieben war. „Nein! Ihr müsst euch ausruhen.“ sagte Sakura. „Wie ihr wünscht.“ nickte der General. Ihm war nicht wohl bei dem Gedanken Sakura und Sasuke alleine zu lassen. Beide waren aufgewühlt und Sasuke bestimmt nicht mehr nüchtern. Es würde sicher zum Streit zwischen den Eheleuten kommen. „Macht euch keine Sorgen.“ versicherte Sakura, ehe sie die Tür öffnete und ihre Gemächer betrat. Kakashi verweilte noch einen Moment. Doch blieb es ruhig, weshalb er schließlich ging.
 

Sasuke lehnte gegen den Türrahmen der Terrasse. In seiner Hand ein Becher Wein. Als sich die Tür öffnete, drehte er sich um. „Wo warst du?“ funkelte Sasuke finster. „Bei Indra-sama.“ antwortete Sakura ehrlich, während sie weiter in das Zimmer schritt. Sasuke sollte es lieber direkt von ihr erfahren, anstatt von jemand anderem. Zumal seine Wut deutlich in der Luft lag. Hatte er überhaupt das Recht wütend zu sein? „Um diese Uhrzeit?“ bohrte Sasuke weiter nach. Mittlerweile war es Nacht geworden. Sakura hätte schon lange in ihren Gemächern sein müssen! „Es war nicht meine Absicht euch warten zulassen.“ meinte die rosahaarige. „Was habt ihr getrieben?“ fragte er. „Geredet.“ gab Sakura murrend zurück. Er hatte kein Recht wütend auf sie zu sein! „Geredet? Willst du mich zum Narren halten?“ schrie Sasuke rasend vor Wut und warf seinen Becher gegen die Wand, weshalb Sakura zusammenzuckte. „Es ist die Wahrheit!“ schwor Sakura. Sasuke fuhr sich zischend durch die Haare. Es fiel ihm schwer einen klaren Gedanken zu fassen, was neben dem Streit mit Sakura auch an seinem Alkoholkonsum lag. „Was hast du bei Indra gemacht.“ fragte der Uchiha erneut. „Nichts.“

Obwohl Sasuke ihr nicht zu glauben schien, blieb Sakura erstaunlich ruhig. Immerhin hatte sie sich auch nichts vorzuwerfen. „Wie habt ihr eigentlich euren Tag verbracht? Oder sollte ich lieber sagen; mit wem?“ wollte Sakura wissen. „Kakashi hat es mir erzählt. Was soll also die Frage?“ knurrte Sasuke. „Ihr hattet sie fortgeschickt.“ schnauzte Sakura. „Hatsumomo ist gleichermaßen eifersüchtig.“ bemerkte Sasuke. „Wagt es nicht mich auf die selbe Stufe wie eure billige Hure zu stellen! Ich würde niemals meine Ehre für Vergnügen aufgeben.“ erklärte die Prinzessin. Sasukes Körper bebte. Die Situation drohte zu eskalieren. „Willst du mir damit sagen, dass ich keine Ehre habe?“ Seine Stimme wurde immer aggressiver, während Sakuras Augen glasig wurden. Der Mann vor ihr war nicht ihr Ehemann. Noch nie hatte Sasuke in diesem Ton mit ihr gesprochen. „Rede gefälligst mit mir.“ brüllte der Uchiha und tauchte direkt vor Sakura auf. „Was ihr heute getan habt war ohne Ehre und der Gedanke, dass ich euch morgen vor dem Kaiser als mein Ehemann vorstellen werde beschämt mich zutiefst.“ gestand Sakura.
 

Diese Aussage ließ Sasuke für einen Moment die Kontrolle verlieren. Er hob eine Hand und verpasste Sakura eine Ohrfeige. Sakuras Augen weiteten sich, während sie ihre pochende Wange hielt. Zum ersten Mal in ihrem Leben wurde ihr Gewalt angetan und das ausgerechnet von ihrem eigenen Ehemann. All das geschah so schnell, dass Sasuke erst im Nachhinein realisierte was er eben getan hatte. „Sakura, ich...-“ stammelte Sasuke. „Raus.“ fauchte die Prinzessin. „Sakura.“ Sasuke bewegte eine Hand in ihre Richtung, doch Sakura distanzierte sich sofort von ihm. „Ihr sollt verschwinden!“ schrie Sakura und begann hysterisch Dinge nach Sasuke zu werfen, damit er ihr bloß nicht zu nahe kommen konnte. Sasuke hob schützend seine Hände, während im Sakura alle möglichen Gegenstände an den Kopf warf.

„Es reicht.“ betonte er schließlich und fing die Haarnadel, welche Sakura gerade nach ihm geworfen hatte. „Dann verschwindet endlich.“ rief Sakura keuchend. Der Streit strengte Sakura so sehr an, dass nur noch schwer atmen konnte. Ihr schwacher Körper hatte sich noch lange nicht von ihrem Lungenleiden erholt und würde es wahrscheinlich auch nie mehr tun. Sasuke wollte sofort zu ihr, stoppte jedoch. Nur wegen ihm hatte sich Sakura überhaupt so aufgeregt und nur wegen ihm ging es ihr nun so schlecht. Seine Anwesenheit würde Sakura also nicht helfen. „Wie oft muss ich mich noch wiederholen?“ schnaufte Sakura. Man hörte Sasuke laut ausatmen, ehe er Sakura den Rücken kehrte und ging tatsächlich. Nachdem die Tür mit einem dumpfen Geräusch zusammengeschoben wurde, fiel Sakura auf ihre Knie.
 

„Wenn es Liebe ist, die ihn durch eine ungestüme Umarmung auslöschen kann, dann lösche jemand meinen Schmerz!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hellooooo meine Lieben^^ Ich weiß nicht woher diese Inspiration/ Motivation momentan her kommt, aber so konnte ich euch wenigstens in Windeseile ein neues Kapitel schreiben :p Hoffe, es gefällt euch Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Cosmoschoco1209
2019-02-21T18:48:45+00:00 21.02.2019 19:48
Oh man, das war mal ein wirklich mitreißendmitreißendes Kapitel.
Von:  bella1234
2018-10-19T11:30:54+00:00 19.10.2018 13:30
Bin gespannt wie es weiter geht!!
Von:  Elichika
2018-10-17T17:21:12+00:00 17.10.2018 19:21
Ich liebe deine Fanfiction 😍😍😍!!
Bitte, bitte schreib weiter!!
Bin nämlich gespannt, wie die Fanfiction weiter geht!!
Von:  Pandora-
2018-10-05T19:05:10+00:00 05.10.2018 21:05
Hej tolles Kapitel <3 Sehr dramatisch wie die Intrigen sich abwechseln!
Ich habe über den letzten Satz oder das Zitat eher nachgedacht und irgendwie verstehe ich es nicht ganz.
Von:  AnimaObscura
2018-10-01T13:11:51+00:00 01.10.2018 15:11
Sehr schöne Fanfiction. Du schaffst es wirklich super sIe Atmosphäre rüber zu bringen 😊
Ich hoffe nur das bei all dem Drama und Intriegen (Jez kommen Indra und Sakura sich auch noch näher. Als wäre Hatsumomo nicht Ärger genug 😣) irgendwie ein gutes Ende kommt. Ich kann Drama nämlich nur ertragen wenn am Ende alles gut wird 😅
Von:  Lisahoe
2018-09-30T22:40:35+00:00 01.10.2018 00:40
Oh so spannend 😮 bitte schreib schnelle das nächste Kapitel
Von:  BijouOMG
2018-09-30T21:50:10+00:00 30.09.2018 23:50
So spannend! ♥ Ich freue mich auf das nächste Kapitel!
Von:  RanmaForever
2018-09-30T20:47:05+00:00 30.09.2018 22:47
Wow heeeeerlich so viel drama genau mein geschmack.. übrigens... ICH LIEBE DEINE FF❤️
Bis zum nächsten kap😉
Von:  xXSakuraHarunoXx
2018-09-30T18:26:08+00:00 30.09.2018 20:26
tolles kapi hoffe das die beiden wider nähr kommen:(.


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