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Last Heritage of White Tiger

~Ray's Story~
von

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Don't leave me in all this pain

Hallo ^_^
 

Es tut mir zunächst Leid, dass die Fortsetzung so lange hat auf sich warten lassen! Aber ich hatte den totalen Blackout und dann habe ich halt gewisse Sidestorys angefangen und die haben mich so abgelenkt, dass ich hier auch wieder was hinbekommen habe ^_^
 

Dann wie immer ein gaaaaaaaaaaaaaaaaanz DICKES *KNUFFZ* von mir an alle Kommi-Schreiber/Innen, die mich mit ihren Kommis so lieb unterstützen und mich zum weiterschreiben motivieren ^.~ Ich liebe euch alle X3
 

Bitte nicht traurig sein, wenn der nächste Teil ein wenig auf sich warten lässt, aber seit einigen Kapiteln merkt man ja, dass ich die Kapitel extra länger mache, damit ihr auch ordentlich was zu lesen habt ^_~ Darum also nich böse sein und haun, wenn das nächste Kapitel erst in ner Woche oder eineinhalb Wochen auftaucht. Immerhin kommt bald die schwerste Stelle ^_^ (Auf gut Deutsch: "Ai shiteru" XD) Also, nur das vorneweg ^_^
 

Viel Spaß beim (bis jetzt) längsten Teil der FF (ich glaub es waren über 8.500 Wörter --°)!!!!
 

~*~
 

Don't leave me in all this pain
 

"AHHH!" Durch den gesamten Bungalow ging ein heftiges Poltern. Kenny vergoss beinahe den heißen Kaffee auf seinem Laptop, Tyson verschluckte sich fast an einem Brötchen und Max hielt in seiner ,Positiven Aura' - Meditation inne. Dieser Schrei war eindeutig von Kai gekommen. "Ich glaube, sie sind aufgewacht...", kaute Tyson gemütlich, während die anderen Beiden schwer seufzten. "RAUS!!!" Dann knallte eine Tür und Kai kam wenige Sekunden später mit bemüht kaltem Gesichtsausdruck in die Küche gewackelt. "Was ist?", fragte Max und versprühte weiter positive Energien, "Hast du Ray in den Hintern gekniffen?" "HALT'S MAUL!", keifte Kai, "DAS GEHT DICH NIX AN!" Er schien gänzlich unbeeindruckt von Max' Aura zu sein, was den Blonden total schockte und seine positive Aura in eine depressive verwandelte. "Hey, Kai, er hat dir nichts getan! Warum keifst du ihn denn so an?", fragte Tyson nun ein wenig genervt. "Ich keife, wann und wo es mir passt, kapiert?!", knurrte der Blauhaarige, während er sich eine Tasse Kaffee gönnte. Die Ränder unter seinen Augen waren unnatürlich schwarz, als hätte irgendwer mit einem Stift nachgeholfen. "Was ist denn passiert? Hatte Ray einen Alptraum?", fragte Kenny leicht desinteressiert, da er dann doch lieber mit Dizzy sprach und seine Arbeit fortführte. "Nein, er will nicht, dass ich ihn mit offenen Haaren sehe...", grummelte Kai und schlürfte genüsslich an seinem Kaffee. "Warum, was ist denn daran so schlimm?", fragte Max, welcher seine positive Aura langsam wieder fand. Doch Kai schwieg. Er konnte den anderen Schnarchtüten ja kaum erzählen, was Ray ihm gesagt hatte. Das diese Haare ein Vermächtnis seiner Mutter waren und jeder, der sie offen sah, ihn heiraten musste. So war das bei seinen Eltern auch gewesen, hatte er dem Blauhaarigen anvertraut. Und ihn dann mit einem Arschtritt aus dem Zimmer befördert. Aber er war bestimmt... ,Gut' gemeint... Auch wenn Kai ehrlich gesagt nichts dagegen gehabt hätte, Ray zu heiraten, so absurd es auch klang... Langsam, genüsslich und ohne Tyson zuzuhören, wie er sich über sein Schweigen aufregte, nippte der Russe an seinem Kaffee und schien davon noch mehr einzuschlafen als in einer billigen Oper, in der die Darsteller so schlecht waren, dass keiner sein Geld verschwenden wollte, nur, um solch eine Farce zu sehen. Und so kam es, dass Kai Hiwatari vor seiner auf dem Küchentisch stehenden Kaffeetasse einnickte...
 

"... Bitte Kai, hass mich nicht, deswegen, denn ich glaube, es ist einfach das Beste für uns alle. Ich hoffe, ich habe dir nicht unnötig Kummer bereitet. Viele Grüße von Nirgendwo - Ray. So, fertig. Dann kann ich ja endlich gehen." Ray steckte den soeben zu Ende geschriebenen Zettel in einen Umschlag und legte ihn auf Kai' s Bett, während er seine Klamotten schnappte und ins Bad wanderte. Wenn er dort aus dem Fenster stieg, würde ihn keiner mehr finden; höchstens wenn sie glaubten, er sei unter der Dusche abgesoffen. Er fühlte sich noch immer wackelig auf den Beinen, aber es reichte gerade aus, um auf den Klodeckel zu steigen, das Fenster aufzuschieben und seinen ohnehin schmalen Körper hindurchzuquetschen. Dann angelte er mit den Händen noch einmal nach seinen Sachen, die er notdürftig gepackt hatte und machte sich auf den Weg. Wohin auch immer er gehen wollte - er musste schnell gehen. Heute begannen zwar die Asien Championships, doch sie waren doch 3 Mann... Wozu also noch einen... Schwächling... Also ihn? Er hatte Driger verloren, weil er nicht auf den Rat seiner Eltern gehört hatte. Sie hatten ihn in ihrem Abschiedsbrief so deutlich gewarnt. Und nun hatte er seinen White Tiger doch verloren. Er war auf dem Weg ins Niemandsland - oder besser gesagt: Auf dem Weg in Richtung Berg, der ganz in der Nähe herumstand und die Landschaft zierte. Mit langsamen Schritten entfernte er sich. Irgendwo in sich trug er die Hoffnung, dass Kai sein Verschwinden schnell bemerkte, um ihn zurück zu holen. Aber die Chancen auf einen derartigen Erfolg waren gleich Null. Der Blauhaarige hatte zwar gesagt, er wäre Ray nicht böse, aber welche Garantie hatte Ray, dass Kai ihn verachtete, trotz dieser blumigen Worte? Allerdings war Ray vor dem zweiten Part eingeschlafen, sonst wäre er vermutlich niemals verschwunden... Und so blickte er ein letztes Mal zurück und kehrte dann seinen Freunden - seinem Team - den Rücken.
 

"KAI!!!" Der Blauhaarige erschrak so, dass er Tyson seine Kaffeetasse, deren Henkel er noch fest mit der Hand umschlossen hatte, an den Kopf schmetterte. Die Tasse zerbrach an Tyson' s Dickkopf und Kai verfluchte sich einmal mehr, dass er im Moment mit Scherben überhaupt kein Glück hatte, bevor er Tyson zur Sau machte. "WAS FÄLLT DIR EIN DU NERVENZWERG?! ICH HABE GERADE SO SCHÖ-... Ich meine... Ich habe gerade über die Asien Championships nachgedacht! Was störst du mich also?!", fauchte er. Beinahe hätte er sich selbst verraten. "Klingt nicht überzeugend...", murmelte Tyson, sich den Kopf reibend, "Aber Kai, hör zu! Ray ist noch immer nicht aus der Dusche gekommen... Wir machen uns Sorgen. Es ist schon eine halbe Stunde her." Kai seufzte. "Er hat halt lange Haare, was kann er denn dafür?", grummelte er, während er sich von irgendwo einen Handfeger besorgte - was hieß, dass er Max ankeifte, einen zu holen. "Aber wir wollen trotzdem, dass du mal nachschaust. Ihr teilt euch immerhin ein Zimmer.", sagte Kenny, während Dizzy herzhaft gähnte. Vermutlich hatte Kenny sie wieder die ganze Nacht belagert und gefordert. Kai stöhnte. Und während er Max planlos mit dem Handfeger stehen ließ und sich erhob, warf Tyson noch einen besonders intelligenten Kommentar ein... "Aber bring ihn bitte nicht um, OK?" Ein genervtes "Halt' s Maul" entfuhr Kai, bevor er mit trotzigen Schritten auf den Flur trat und schließlich vor der Tür des Zimmers anhielt, welches er sich mit Ray teilte. "Der duscht, wetten wir?", flüsterte er zu sich selbst und öffnete die Tür. Doch es war kein Duschgeräusch zu vernehmen. Und zudem erblickte Kai etwas Weißes auf seinem Bett... Was war das nur? Und als Kai bloß die zwei Wörtchen ,An Kai' las, schrie er. Und zwar folgendes: "ICH BRINGE IHN UM!!!" Das veranlasste Tyson, seinen Schmerz zu vergessen und zu ihm ins Zimmer zu hechten. "Du sollst ihn nicht...! Kai, was ist denn los? Wo zum Teufel ist Ray?!" Nun trafen auch Kenny und Max ein. "Das ist mein Problem. Er ist weg. Hier, lies selbst.", meinte Kai kalt, während er Tyson den Brief in die Hand drückte und sich ins Bad begab. Wie erwartet sah alles unberührt aus. Doch Kai wäre nicht Kai gewesen, hätte er nicht gesehen, dass das Fenster ein Spalt weit offen war. Und schon ertönte der entsetzte Schrei aller Drei: "RAY HAT UNS VERLASSEN!!!"
 

> Mein Gott, was soll nur aus mir werden... Ständig renne ich vor meinen Problemen weg... Warum? Warum bin ich nur so feige? War ich denn schon immer so? Ja... Ich bin von Anfang an davongelaufen. Vor Lee... Vor meinem Schicksal... Vor Kai... Kai... Was wird er denken? Wird er mich lynchen? Oder auffressen? Nein, nicht lachen, Ray... Die Situation ist zu beschissen, um zu lachen... Nein, heulen sollst du doch auch nicht! Bleib einfach ruhig. Da vorne beginnt der Anstieg... < Und während er den Berg erklomm, nahm er einen seltsamen Geruch in der Luft wahr. Er kannte den Geruch aus Kindertagen. Neugierig ging er weiter seines Weges. Wer auch immer auf dem Berg war... Er wusste, dass Ray kommen würde...
 

"Es ist ernster, als ich dachte. Ray hat uns aus Schuldgefühl verlassen. Und ich glaube, dass er nicht so schnell zurückkommen wird.", meinte Kenny besorgt und seufzte. "Der Kerl ist tot! Heute beginnen die Asien Championships! Wir können es nicht verantworten, dass er weg ist!", schrie Tyson, sodass binnen Sekunden die Tür aufging und ein - wie immer - fröhlicher Mr. Dickenson sie anlächelte. "Guten Morgen! Was herrscht hier denn für eine Stimmung? Und wo ist Ray?", fragte der Brite, doch der düstere Blick von Kai - ein Blick, der auch Enttäuschung und Trauer beinhaltete - verriet ihm, dass etwas absolut nicht stimmte. Doch er blieb fröhlich und sagte: "Er braucht Zeit um nachzudenken. Und hatte er diese Nacht nicht auch Fieber? Ich glaube, er wird nicht sonderlich weit kommen. Am besten, Tyson und Max gehen ihn suchen, währen Kai und Kenny mit mir zum Stadion kommen, um die Angelegenheit zu klären. Beeilt euch, wir haben nur noch 2 Stunden und ich hoffe, Ray geht es gut." Kai dachte das Selbe, aber er stand einfach wortlos auf und verließ den Raum. Er hielt es nicht länger aus. Hätte er geraucht oder sonst irgendwelche Drogen genommen (sehr unwahrscheinlich, oder?), wäre er jetzt sicher auf den Gedanken gekommen, sich damit so zuzudröhnen, dass er daran starb. Oder er hätte sich zumindest so benebelt, dass er die Realität vergessen hätte. Doch Kai war nicht die Art Mensch, die süchtig nach irgendwelchen Drogen oder Alkohol waren (vom Ritzen mal bitte abzusehen), sondern die Art Mensch, die alles in sich hineinfraß und seine angestauten Fruste nicht irgendwo ablud, sondern GENAUSTENS an der FALSCHEN Adresse. Und das würde letzten Endes bei Ray sein; vorausgesetzt, er kam wieder mit hierher. Aber dazu müsste man ihn ja eigentlich erst finden. Als Mr. Dickenson ihm leicht auf die Schulter tippte, um ihm anzudeuten, dass sie nun gingen, nickte er nur und steckte seine Hände in die Hosentaschen. Schweigend lief er neben Kenny her, welcher mit Dizzy diskutierte, ob die Gegner denn stark waren und ob sie überhaupt eine Chance hatten. Und er hatte Angst. Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte er wieder wirkliche, blanke Angst...
 

"Hallo Ray! Ich habe auf dich gewartet!" Die Sonne blendete ihn, aber die Stimme konnte er zweifelsfrei identifizieren. "Mariah? Was willst du denn hier? Hast du mir nachspioniert?", fragte der Schwarzhaarige, nachdem er seine Augen mit der Hand abgeschirmt hatte. "Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Ray! Nachdem ich Kevin gestern zur Rede gestellt hatte, was er denn die ganze Zeit getrieben habe, kam raus, dass er auf dich getroffen ist! Geht es dir denn besser? Kevin sagte, du sahst gestern ganz schön fertig aus, nachdem du dein...", begann Mariah, doch Ray unterbrach sie jäh, indem er ihren Satz beendete: "...Nachdem ich mein Bitbeast verloren habe. Ja. Das letzte, an das ich mich erinnern kann, ist, dass ich wieder in Ohnmacht gefallen bin. Aber mittlerweile geht es mir besser. Die Welt könnte allerdings aufhören, sich wie ein Kinderkarussell zu drehen, sonst müsste ich unter diesen Umständen in den nächsten Busch würgen." Mariah musste beim letzten Satz unweigerlich auflachen und einen leichten Rotschimmer auf den Wangen konnte sie kaum unterdrücken. Ray hatte schon damals gewusst, dass Mariah total in ihn verschossen war. War ja auch kein wirkliches Wunder; immerhin wurde jedes Mädel, auf das er traf, auf ihn aufmerksam und wandte mehr wie einmal den Kopf nach ihm. Doch Ray machte das nichts aus. Er war es ja gewohnt und spätestens, wenn er alt und faltig war, wollte keine von den Weibern mehr was von ihm wissen. Bei Mariah war das ungenau zu sagen, aber auch sie hatte einen recht großen Männerfanclub am Hintern hängen. Sie würde garantiert nicht nur auf Ray warten. Das dachte Ray zumindest - bzw. er hoffte es sogar. Denn sein Herz schlug nur für einen. Für einen, bei dem er es sich einfach nicht eingestehen konnte und wollte, sich in ihn verliebt zu haben. "Ray, komm zu uns zurück...", flüsterte Mariah und Ray starrte einen Moment lang ungläubig in die trüb wirkenden Augen der Pinkhaarigen. Aber Ray schüttelte nur den Kopf. "Ohne mein Bitbeast habe ich doch gar keinen Nutzen. Ich... Ich bin doch jedem nur eine Last; ein absoluter Schwächling...", murmelte er, während er sein Blade aus der Tasche zog und es traurig musterte. Es hatte jeglichen, stolzen Glanz verloren, den Driger ihm gegeben hatte. Und er war schuld daran. Doch als er Mariah' s Arm um seine Schulter spürte, sah er etwas irritiert auf. "Nein, ich finde nicht, dass du ein Schwächling bist. Ich war eine der Wenigen, die von deinem harten Training wusste und ich habe auch gesehen, was für eine enorme Kraft du ohne Bitbeast hattest! Hast du dich denn all die Jahre nur auf dein Bitbeast gestützt, Ray? Hast du denn nicht weiter trainiert und deine Techniken verbessert? Das gehört mindestens genauso zum Bladen wie ein Bitbeast in einen Beychip gehört.", sagte die Pinkhaarige und Ray musste unverhofft lächeln. "Du hast Recht. Danke, Mariah.", sagte er und nun lachte auch sie wieder. Wenn Ray etwas an Mädchen gefunden hätte, hätte er sie vielleicht geheiratet. Sie war ein relativ hübsches Mädchen, aber Ray war nun mal nicht von Frauen begeistert. Dunkel erinnerte er sich an seinen vor langer Zeit gesagten Satz...
 

> Zumindest kann ich mich in solch einen egoistischen Bastard nicht verlieben... Schwein gehabt, Ray... <
 

Ray musste über diesen in sein Gedächtnis gerufenen Satz lächeln. Ja, damals hatte er Kai gehasst, weil er nicht wusste, wie er mit ihm umgehen sollte. Weil er einfach einen ganz Anderen erwartet hatte. Aber was machte das schon? Jetzt kam er ja blendend mit ihm aus. Zumindest, bis er ihn fand - vorausgesetzt, Kai würde nach ihm suchen. Dann würde er bestimmt ein oder zwei Köpfe kürzer sein. Er war bestimmt auf 180, weil ja heute die Asien Championships begannen. War es dann nicht besser, wieder zu den White Tigers zu gehen...? Gerade, als er Mariah seine Entscheidung mitteilen wollte, erklang ein lautes "RAAAY!!!" und Ray sah einen dunkelhaarigen und einen blonden Schopf auftauchen. Max und Tyson waren ihm also gefolgt. Und während Mariah ihr Gesicht zu einer gehässigen Grimasse verzog, mussten die anderen beiden erst einmal Luft holen vom Aufstieg. "Ray, was machst du hier mit diesem Mädchen? Ist sie nicht eine von den White Tigers?!", fragte Tyson, während er nach Luft schnappte. "Warum hast du uns verlassen, Ray? Kai ist total sauer deswegen!", mischte auch Max sich ein, der nicht so sehr aus der Puste war wie Tyson. Natürlich nicht; zwischen den Beiden lag ein meilenweiter Gewichtsunterschied. "Das dachte ich mir.", meinte Ray und schloss die Augen, "Sagt ihm einen schönen Gruß von mir: Ich werde nicht zurückkommen." "ABER RAY!", erwiderte Tyson, "Wir brauchen dich!" "Hast du nicht verstanden, Dickie? Ray möchte nicht mitkommen!", fauchte Mariah böse, während sie sich bei Ray einhakte und mit ihm verschwinden wollte, doch Max hielt sie zurück. "Dann sag uns wenigstens den Grund!" "Ihr habt es doch alle gesehen!", rief Ray und wandte sich ruckartig um, "Ihr habt doch gesehen, dass ich Driger verloren habe, weil ich mich nicht konzentriert habe! Kai verzeiht keine Fehler und ich bin mir sicher, dass er da bei mir keine Ausnahme macht." Doch schon stand Tyson vor ihm und streckte ihm Dragoon entgegen. "Hör zu, Ray. Kai würde mich töten, wenn er wüsste, dass ich ihn habe weinen sehen. Und weißt du, warum er geweint hat? Wegen dir Ray, da bin ich mir sicher. Er hat sich Sorgen um dich gemacht, weil du krank warst und es auch noch immer bist! Aber bevor du uns trotzdem für immer verlässt, lass uns einen Kampf austragen. Gewinne ich, kommst du zu uns zurück. Gewinnst du, kannst du machen, was du willst. Ich stelle keine Fragen. Abgemacht?", fragte er und Ray zögerte einen Moment lang. Er ließ sich Tyson' s erste Sätze erst einmal durch den Kopf gehen. > Kai hat geweint... Der große, starke Kai hat wegen mir geweint... Waren seine Worte doch nicht gelogen? Als er sagte, es würde nichts machen, dass Driger weg sei...? < Dann nickte er Tyson zu. "Die Abmachung gilt."
 

"Wie, verschwunden!?" Kai musste den Hörer einige Meter von seinem Ohr fernhalten, denn sonst hätte die laute und aggressive Stimme seines Großvaters sein Trommelfell zum Platzen gebracht. "Ja, Ray ist heute Morgen verschwunden und bis jetzt ist noch kein Zeichen seinerseits zu uns zurückgekommen.", sagte Kai darauf ruhig. "Verdammt; du wirst diesen Kerl mit Drohungen aller Art dazu bewegen, dass er das Team ja nie wieder verlässt, hast du kapiert!? Ich brauche alle Daten über ihn!", plärrte Voltaire weiter, doch Kai war in Gedanken schon wieder ganz woanders. So langsam zweifelte er daran, dass er seinen Großvater daran hindern konnte, Ray zu eliminieren. Doch er würde alles für seinen schwarzhaarigen Freund tun, soviel stand fest. Selbst, wenn er sich dafür selbst opfern musste. Und wenn sein Großvater schon von Drohungen sprach... War die Lage ernster, als sie anfangs schien. "KAI! HÖRST DU MIR ZU?!", erschall die laute Stimme ein weiteres Mal, was Kai endgültig aus seinen Tagträumen schleuderte. "Was ist denn noch?!", fragte Kai gereizt. "Du sollst ja gut auf ihn aufpassen! Wenn er verloren geht, werde ich dich lehren, was es heißt, nicht zu gehorchen!", knurrte sein Großvater laut, bevor es knackte und er den Hörer aufgelegt hatte. Kai seufzte. Jedes Mal drohte er mit einer Strafe... Einer Strafe, die ihm schon einmal widerfahren ist, doch an die Kai sich einfach nicht mehr erinnern konnte. Aber er war - seines Achtens - auch nicht sonderlich scharf darauf, sie zu erfahren, wenn er sie schon damals gewaltsam verdrängt hatte. Nun betrat er die Umkleide, die im Stadion für die Bladebreakers zur Verfügung gestellt worden war und setzte sich - die Arme vor der Brust verschränkt - auf eine der Bänke. "Kai, was ist los? Du bist so bleich!", bemerkte Kenny, "Wirst du auch krank?" Doch Kai schwieg. Er hatte Kenny auch nur zur Hälfte zugehört, denn seine Gedanken waren bei dem wichtigsten Menschen seines Lebens... "Oh, bitte sprich nicht mit uns. Wir lesen einfach deine Gedanken, Kai.", erklang Dizzy' s sarkastische Stimme. Doch auch diese hatte Kai überhört. Er war weg. Weit weg. Und sein Verstand pendelte zwischen zwei Dingen: Sollte er seinem Großvater den Rücken kehren und Ray retten? Oder sollte er ihm gehorchen und Ray' s Tod heraufbeschwören? Er entschied sich dafür, seinem Großvater zu gehorchen, bis er wusste, was er wirklich vorhatte... Vielleicht konnte er, indem er gehorsam war, dem alten Sack einige Informationen entlocken...
 

"Ray hat gewonnen!" Mariah kreischte vor Freude und in Ray' s Augen hätten eigentlich nur noch diese Puschel gefehlt, die Cheerleader ständig mit sich herumtrugen. Allerdings wollte Ray sich Mariah nicht im Minirock vorstellen, so hübsch sie auch war. Tyson hob sein Blade auf und sein Gesicht war irgendwie verdammt ernst. "Du hast gewonnen, Ray. Du kannst jetzt machen, was du magst.", sagte er. Ray schaute abwechselnd zwischen Mariah und Tyson hin und her. "Ray, du wirst doch mit mir kommen, oder?", fragte Mariah, doch Ray schloss nur die Augen. Er dachte nach. Er musste sich jetzt zwischen seinen Freunden oder einer ordentlichen Klopperei mit Lee entscheiden. Da klang die verbale Guillotine von Kai fast wie eine Einladung. "Verzeih mir, Mariah... Aber ich werde zurück zu den Bladebreakers gehen. Es... Tut mir Leid.", sagte Ray entschlossen, während er den Kopf hob und seine Augen - von der Sonne bestrahlt - leuchteten. "Mariah? Was tust du hier?!" Eine bissige Stimme veranlasste, dass alle den geheimnisvollen Fremdem anschauten, der eben gesprochen hatte. Es war Lee und seinem Gesichtsausdruck zu urteilen war er nicht gerade in Stimmung für eine nette Konversation. "Lee! Ich.. Ich habe versucht...!", begann Mariah, doch mit kalten Augen brachte der Ältere sie zum Schweigen. Dann sah er Ray aus den Selben, kalten Augen an. "Du wolltest *den* in unser Team zurückholen? Wie kommst du nur auf die Idee, dass ich so etwas gestatten würde, Mariah!?", zischte er gefährlich, doch schon war Ray vor Mariah gesprungen. "Braucht denn jeder von dir eine Sondergenehmigung, Lee?! Du hast dich sehr zu deinem Nachteil verändert! Ich kenne den Jungen, den ich vor 2 Jahren noch glaubte, so gut zu kennen, überhaupt nicht mehr!", schmetterte Ray ihm entgegen, doch Lee zeigte sich total unbeeindruckt. "Ich an deiner Stelle, Ray, würde mir GANZ GENAU überlegen, warum das so ist! Und ich kann dir sagen, Ray: Du hast damit verdammt viel zu tun! Du hast uns vor 2 Jahren einfach verlassen; aus welchem Grund auch immer! Du hast *mich* verlassen!", sagte Lee verärgert, sodass Tyson und Max die Ohren spitzten und ein verständnisloses "HÄ?" herausbrachten. Doch Ray gab ein missmutiges Knurren von sich. "Das geht niemanden außer uns was an, kapiert?! Zieh meine Freunde also nicht in deinen kleinen Privatkrieg hinein!", sagte er und schon schob sich Mariah an ihm vorbei und stellte sich neben Lee. "Das ist mir herzlich egal. Wir sehen uns später beim Turnier, oder wirst du etwa kneifen?" "NIEMALS!" "Fein. Man sieht sich." Und schon waren Lee und Mariah verschwunden. Sie sprangen wahrhaftig die ganzen Felsen nach unten. "Wollt ihr mich denn noch haben?", fragte Ray etwas scheu, während er sich zu einem Freudestrahlenden Max und einem breit grinsenden Tyson umwandte. "Was ist das für eine Frage!? SICHER!", plärrte Tyson fröhlich und zusammen sprangen er und Max Händchen haltend in die Luft. "Aber Tyson...", bemerkte Max kurz, "Wie kommen wir wieder herunter...?" "Na, springen!", sagte Ray, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, von einem Berg herunter zu springen. "SPRI-SPRI-SPRINGEN!?", würgte Tyson laut hervor und ließ sich auf sein Hinterteil fallen, aus Angst, er könnte den Boden unter den Füßen verlieren. "Soll ich schubsen?", fragte Ray gehässig, während Tyson käseweiß wurde und den Kopf schüttelte. "Kannst du uns ein Taxi rufen? Oder den Notruf?", fragte Max unschuldig grinsend, doch Ray schüttelte den Kopf. Dann begann der wohl mühsamste Abstieg der Beybladegeschichte (ein Abstieg, der nicht einmal direkt was mit bladen zu tun hatte).
 

"Wo bleiben die nur? Sie sind angemeldet, aber unsere erste Runde fängt ja bald an!" Kenny ging nervös auf und ab, während Kai drohte, ihn innerhalb der nächsten 2 Minuten zu erwürgen, wenn er ihn weiterhin so nervös machte. Ray latschte immerhin da draußen durch die Gegend und konnte jeden Moment umkippen und elendig krepieren. Allein diese selbstlose Aktion des Chinesen trieb Kai in den Wahnsinn. Dann hatte sein Großvater ihm geboten, Ray mit einer Drohung ans Team zu nageln. Klasse. Kai' s Ziel war es eigentlich gewesen, die absolute Perfektion im Beybladen zu erlangen und nicht, um irrsinnige Drohungen im Namen seines Großvaters auszusprechen und sich noch unbeliebter zu machen, als er ohnehin schon war (mal von den Weiberfanclubs abgesehen). "Die Bladebreakers werden nun zur ersten Runde gebeten! Ich wiederhole! Die Bladebreakers sollen im Stadion erscheinen, um die erste Runde zu bestreiten!", erklang die Ansage durch die Lautsprecher, die in der Ecke der Umkleide hingen. Kai erhob sich nahezu schwerfällig. Wenn die anderen 3 nicht gleich auftauchten, würde es einige Probleme geben. Und noch bevor Kenny in wahnsinniges Gekreische verfallen konnte, hörte Kai hastige Schritte auf dem Flur. "Chef, reg dich ab. Sie kommen.", sagte er kalt und abgehackt, bevor er die Tür öffnete und 3 total abgehetzte Mitglieder der Bladebreakers in ihn hinein rannten und ihn unter sich begruben. "Geht. Von. Mir. Herunter. Danke.", knurrte Kai und mit leichten Rotschimmern auf den Wangen erhoben sich Tyson, Max und Ray von ihrem Teamchef. "Kai! Wir haben ihn gefunden, siehst du?!", keuchte Max panisch und Kai starrte ihn aus mörderartigen Augen an. "Ich habe Augen, Max. Ich kann es selbst sehen. Und nun schiebt eure untrainierten Ärsche aus der Umkleide und gewinnt die erste Runde! Und wehe wenn nicht, dann werdet ihr heute Abend so lange trainieren, bis sich eure Socken in den Schuhen auflösen!", bellte er und schon hoppelten die 3 eben erst Angekommenen wieder hinaus und Richtung Stadion. Kenny und Kai liefen ihnen nur langsam nach. "Bist du froh, dass Ray zurück ist?", fragte Kenny, erwartete aber keine große Antwort vom König der russischen Eisklötze. Doch zu allem Erstaunen des bebrillten Jungen, kamen sogar zwei nicht ganz so abgehackte Sätze über die Lippen des Blauhaarigen. "Sicher habe ich Ray vermisst, immerhin war und ist er krank. Und ich wüsste nicht, was ich ohne ihn machen würde." Kenny musste erst einmal über diese Sätze nachdenken, gebot sich aber selbst, Tyson und Max nichts von der ,anderen Seite' ihres harten Teamchefs zu berichten.
 

Gut eine halbe Stunde später waren die ersten 2 Runden der Bladebreakers gewonnen. Noch eine und sie waren für das Finale gegen die White Tigers qualifiziert. Aber auch diese eine, letzte Runde sollte nicht das Schwierigste der Welt werden. Auf jeden Fall war Ray gerade dabei, die 2te Runde im 3. Match zu schlagen. Er kam auch ohne Driger gut voran, doch in diesem Kampf begann er, wieder diese Taubheit in den Knochen zu spüren. Noch immer hatte das niedrige Fieber eine starke Wirkung auf ihn und er Anblick seines ,toten' Blades machte ihm das Herz schwer. Aber er wollte nicht aufgeben. Er *musste* sich konzentrieren! > Driger, bitte komm zu mir zurück! Ich will, dass Kai sieht, dass ich auch ohne Bitbeast stark bin... Mich wundert es sowieso schon, warum er mich noch nicht geköpft hat, nachdem ich ja verschwunden bin... < Und als hätte das Bitbeast seine Gedanken gelesen, schoss ein grüner Lichtstrahl aus der Decke des Stadions und traf genau den Beychip von Ray' s Blade. Ray sah mit großen Augen an, wie das Leben in sein Blade zurückkehrte. Er war wieder zum Leben erwacht! Driger war zurück und Ray würde nun doppelt so gut auf ihn aufpassen. "Driger!", Ray grinste, als er den Namen seines majestätischen Tigers aussprach, "Tigerclaw Attack!" Und schon flog der Blade, der gerade noch dabei gewesen war, Ray ins Aus zu kicken, durch die Luft und landete vor den Füßen seines Besitzers. Als Ray seinen Blade aus der Bowl nahm, musste er wieder lächeln. Der Beychip glänzte und das Bild des White Tiger strahlte so viel Wärme und Zuverlässigkeit aus, wie Ray es gewohnt war. Sein Blade war kein ,totes' Ding mehr. Sondern wieder ein Teil von ihm. Ein Teil von Raymond Kon. Und mit diesen Gedanken ging er zurück zur Bank und setzte sich; den Blade immer noch betrachtend. Wenn Tyson die letzte Runde des 3. Matches zu gewinnen, war erst einmal eine Stunde Pause angesagt. Und Kai schien das auch zu wissen. "Ray? In der Pause müssen wir miteinander sprechen.", sagte er und Ray nickte. Kai hatte das so... Wieder so widerlich kalt gesagt, als würde er ihn später mit Holzklotz und Beil erwarten, um ihm den Kopf abzuhacken. Und nachdem Tyson seine Runde gewonnen hatte, verschwanden alle in der Umkleide. Nur Kai zog Ray nach draußen; nachdem er sich vergewissert hatte, dass niemand sonst anwesend war.
 

"Wie gedenkst du, dein Verhalten zu entschuldigen?", fragte Kai, mit dem Rücken an Ray gewandt. Diese schluckte hart. "Ich... Ich weiß es nicht, Kai...", stammelte er und er spürte, dass Kai das nicht einfach so hinnahm. Und schon hatte sich der Russe ruckartig umgewandt und kam Ray gefährlich nahe. "Du hättest uns alles versauen können, mein Lieber!", knurrte Kai laut, sodass Ray beinahe einen Schock erlitten hätte. Aber es war ja auch sein gutes Recht, Ray fertig zu machen. Nach all der Pein, die er Kai gebracht hatte. "Ich sollte dich wirklich schlagen für das, was du mir angetan hast, Ray. Wenn ich nicht so verdammt besorgt um dich wäre, würde ich es auch tun. Aber die Gefahr, dass du auf diesen Schlag nicht mehr aufstehst, ist zu hoch. Aber ich werde das nachholen, Ray. Das ist keine Drohung. Das ist ein *Versprechen*.", knurrte Kai weiter und blickte Ray kalt in die vor Fieber und Herzrasen trüben Augen. Doch zu seiner Überraschung zwang sich der Schwarzhaarige zu einem leichten Lächeln. "Dann tu es doch hier und jetzt. Ich habe es verdient. Ich habe es wirklich verdient, Kai, also tue es, oder du wirst später keine Gelegenheit mehr dazu bekommen.", sagte er leise. Vorhin, auf dem Berg, hatte sich das Fieber kaum bemerkbar gemacht. Ihm war es einfach wunderbar gegangen. Doch seit er wieder in Kai' s Nähe war, spielte sein Kreislauf verrückt. Er sah, wie Kai' s Rotbraune Augen immer ungläubiger wurden. Er glaubte nicht, was Ray da eben zu ihm gesagt hatte. Doch er fasste sich schnell wieder und vereiste seinen Blick. "Was macht dich so sicher, dass ich später keine Gelegenheit mehr dazu haben werde? Ich habe lediglich nur Angst, dass du von dem Schlag, den du verdient hast, nicht mehr aufstehen wirst. Auf gut Deutsch: Du liegst dann entweder im Koma oder in einer Leichenhalle.", sagte Kai sarkastisch und er verzog sein Gesicht zu einer böse grinsenden Fratze. "Aber das würde sich doch für dich lohnen, nicht wahr, Kai?", fragte Ray lächelnd und etwas sarkastisch weiter und er spürte, wie Kai' s Blut zu kochen begann. Er überlegte, ob er nicht Abstand zum Russen nehmen sollte, doch schon hatte dieser mit der rechten Hand ausgeholt und ihm eine schallende Ohrfeige verpasst. Ray, der damit nicht so ganz gerechnet hatte und auch wegen des Fiebers wackelig auf den Beinen war, kippte erst einmal nach hinten um und landete wie ein Maikäfer auf dem Rücken. Dann legte er auch vorsichtig den Kopf auf den asphaltierten Boden und rieb sich die schmerzende linke Wange. Er hatte die Augen geschlossen und Tränen traten aus seinen Augenwinkeln. Sie liefen knapp an seinen Ohren vorbei und verirrten sich im schwarzen Haar des Chinesen. Aber er lächelte. Kai glaubte nicht, was er sah! Und selbst Ray glaubte es kaum. Und während Kai innerlich zwischen ,Ich hau ab' und ,Ich helfe Ray' entschied, öffnete Ray die Augen. Und Kai erschrak. Sie waren leer. Glanzlos. Und während der junge Russe mit den Worten "Oh Ray, was hab ich nur getan...?" neben dem Schwarzhaarigen auf die Knie sank und vorsichtig über seine Wangen strich, suchte Ray nach einem passenden Begriff für diese Misere. Er war bei vollem Bewusstsein und er realisierte auch, dass Kai neben ihm saß und zitterte wie Espenlaub, aber er konnte weder sprechen, noch sich bewegen. Es schien, als hätte Kai diese Reaktion gar nicht gewollt; zumindest konnte Ray das an den immer größer werdenden Tränen in den Augen des Blauhaarigen erkennen. Kai hatte sich so über Ray gebeugt, dass die Tränen nicht erst über seine Wangen kullerten, sondern gleich auf dem Chinesen aufschlugen und zerperlten. Ray konnte spüren, wie sie auf seiner nackten Haut aufkamen und sich teilten. Und mit einem Mal konnte er auch seine Lippen wieder bewegen. "Danke... Kai...", presste er mühsam hervor, "Das habe ich... gebraucht..." "Es tut mir Leid!", schluchzte Kai, "Das wollte ich nicht!" "Ist doch in Ordnung... Das nächste Mal halte ich einfach meine große Klappe...", fuhr Ray fort. Er sah irgendwie alles verschwommen. Doch als er einmal seine Augen fest zusammenkniff und wieder öffnete, war die Sicht klar. Wieder schlugen Tränen auf seinem Arm auf. Es war nicht mehr als ein Kitzeln, was Ray empfand. Und gleichzeitig spürte er eine gewisse Taubheit. Aber mit jeder Sekunde, die er in Kai' s Rotbraune, traurige Augen sah, glaubte er, sich wieder einwandfrei bewegen zu können. Und als er sich mit beiden Händen vom Boden abstützte, glaubte er sogar an Wunder. Für die ersten paar Sekunden hatte er wirklich geglaubt, entweder müsse er sterben oder er war für immer gelähmt. Kai hatte ihn nicht mit gefütterten Handschuhen geschlagen. Die linke Wange brannte immer noch schlimmer als die Hölle, aber Ray ignorierte den Schmerz und stand auf, aber nicht, ohne vorher noch einmal in Kai' s Arme zu segeln, welcher sich ebenfalls erhoben hatte. "Ray, vergib mir bitte... Ich bin solch ein Idiot...", sagte Kai mit rot unterlaufenen Augen und angekratzter Stimme und Ray lächelte. "Aber nur noch dieses eine Mal, kapiert?", sagte er und noch bevor Kai ihn eigenständig stehen ließ, hatte er Ray an sich gedrückt. "Tu mir das nie wieder an, Ray... Lass mich nicht allein mit dem Schmerz...", flüsterte er, bevor Ray sich erst traute, diese ,Umarmung' zu erwidern. Kai hatte seine Finger im weißen Stoff von Ray' s Kleidung vergraben und schien so schnell nicht loslassen zu wollen. Selbst Ray ging es nicht anders. "Wenn du mir versprichst, mich auch nie allein zu lassen... Werde ich dir mein Wort geben, nie wieder zu gehen, ohne ein Wort zu sagen.", sagte Ray und strich Kai sanft über den Rücken. Dieser nickte nur und schien sich nicht weiter großartig dazu äußern zu wollen.
 

Nach der Pause waren alle wieder im Stadion versammelt. Ray und Kai taten so, als wäre nie was gewesen. "Ich kämpfe zuerst!", frohlockte Max, worauf Kai nur seufzen konnte. "Von mir aus... Danach wird Ray kämpfen und zuletzt ist Tyson dran. Ist das so OK?", fragte er genervt, worauf der Rest freudig bejahte. Kai hasste es, als Ersatzspieler eingetragen zu sein, aber es konnte natürlich auch seine Vorteile haben, seinem Team von der Bank aus die Hölle heiß zu machen, wenn es brenzlig wurde. In der ersten Runde kämpfte Max gegen Gary von den White Tigers. Lee saß auf der gegenüberliegenden Seite auf der Bank und schaute Ray aus verachtenden Augen an. Natürlich entging Kai das nicht. "Sag mal, was hat der Junge da drüben für ein Problem mit dir?", fragte er den Schwarzhaarigen, als er sich sicher war, dass sie keiner belauschte. "Er kommt aus meinem Heimatdorf Xi'an. Er heißt Lee und war einmal mein bester Freund.", erklärte Ray, bevor er die Augen schloss und seufzte, "Aber jetzt sind wir anscheinend Rivalen. Zumindest sieht er das so." "Aha, ich verstehe. Er ist sauer, weil du ihn verlassen hast.", bemerkte Kai, worauf Ray die Röte ins Gesicht schoss. "Ich kann's ja sowieso nicht leugnen, oder? Ja, ich war mit ihm zusammen; vor 2 Jahren. Und ich hab mich wirklich auf grausamste Weise verzogen, das gebe ich zu.", murmelte Ray roter als eine überreife Tomate und er sah, wie Kai eine Augenbraue in die Höhe zog. "Kein Wunder, mit uns hast du das ja auch beinahe gemacht und wir waren auch alle böse. Naja, bis auf Tyson, aber der ist so naiv, dass er sogar unsere Gegner vermissen würde. Oh, harte Realität...", sagte Kai und atmete genervt aus. "Ist gar nicht wahr; euch hab ich nen Brief geschrieben!", bemerkte Ray beleidigt, worauf Kai seine Augen zu Schlitzen zusammenkniff. "Es war trotzdem nicht nett!" "Mir doch egal!" "PAH!" Das Resultat der Konversation war Folgendes: Ray und Kai saßen mit den Rücken zueinander gewandt und immer, wenn sie sich ansahen, streckten sie sich die Zungen raus. Ein ziemlich chaotischer Anblick für die 2 ältesten Mitglieder der Bladebreakers.
 

"Hallo! Hier sind wir wieder - Brad und AJ! Wir melden uns live aus dem China Tower in Hongkong, wo die Asien Championships ihren Höhepunkt erreicht haben!"

"Genau, denn das Finale hat soeben begonnen! Die beiden rivalisierenden Teams sind die Bladebreakers und die White Tigers!"

"So ist es, AJ. Und beide Teams haben bewiesen, was sie können! Also haben wir dementsprechend auch ein spannendes Finale zu erwarten!"

"Es sei denn, du schaltest wieder aus Versehen den Übertragungsfernseher ab, Brad."

"Das hältst du mir schon die ganze Zeit vor, AJ! Es reicht! Ich wollte nur nach meinem Schlüssel auf dem Boden suchen und musste mich *irgendwo* festhalten!"

"Ist ja schon in Ordnung, Brad! Und hier sind unsere beiden Kontrahenten für die erste Runde! Max von den Bladebreakers und Gary von den White Tigers!"

"Max ist der etwas stürmische und stetig Fröhliche der Bladebreakers. Und sein Bitbeast Draciel sollte man nicht mit einer lahmen Landschildkröte verwechseln!"

"Nicht alle teilen dein Tempo, Brad."

"Über Gary wissen wir nicht allzu viel, außer, dass er ein starkes Mitglied der White Tigers ist. Sein Bitbeast Galzzy hat sich als harter Brocken erwiesen!"

"Wir wünschen nun allen Fans hier viel Spaß und den Kontrahenten viel Glück!"
 

Max und Gary legten ihre Blades in die Starter. "SEID IHR BEREIT!?" Wie erwartet war DJ Jazzman ebenfalls zu den Asien Championships erschienen und spielte den Ansager. "3... 2... 1... LET IT RIP!" Gleichzeitig wurden die Blades ins Tablou entlassen. Die erste Runde gewann Max, soweit Ray mitbekam. Ihm war der Kampf herzlich egal. Er trug lieber seinen kleinen Kampf mit Kai aus. Als dann die zweite Runde eingeläutet wurde und Ray bemerkte, dass Kai nun aufmerksam den Kampf verfolgte, riskierte auch er ein Auge. Gary schien wütend zu sein, denn er warf in der zweiten Runde nicht gerade mit Wattebällchen um sich. Er forderte alles von Max und besiegte ihn schlussendlich auch. In der 2. sowie in der 3. und letzten Runde. Ray bemerkte auch, dass Kai drauf und dran war, Max ins Gesicht zu springen und ihn zu ermorden, weil er die erste Runde verloren hatte. Gäbe es nicht noch 2. und Endrunde, hätte er das vermutlich auch getan. Stattdessen zischte er Max nur etwas extrem abwertend Klingendes an den Kopf. Der Blonde senkte seinen Blick und setzte sich schweigend, während Tyson versuchte, ihn aufzumuntern. Ray hingegen drückte sein Blade schon fest in der Hand und machte sich auf einen harten Kampf gefasst. "Viel Gl... Ich meine... Versau' s uns bloß nicht auch noch!", knurrte Kai und Ray lächelte ihn warmherzig an, was den Russen erst einmal zurückschrecken ließ. "Ich werde mir Mühe geben, Kai; für das Team und ganz besonders für...", begann Ray und grinste leicht, "... Für mich." Kai wäre beinahe von der Bank gekippt. Aber er blieb ganz ruhig sitzen und tat so, als würde ihn das überhaupt nicht interessieren. "Ach ja... Natürlich auch für dich!", fügte Ray hinzu, bevor er Kai den Rücken kehrte und aufs Tablou zusteuerte. Ja, er hatte diese Wärme und Ungewissheit von Kai gespürt... > Eigentlich dürfte nun einer Freundschaft nichts mehr im Wege sein, oder...? < Doch das, was ihm nun gegenüber stand, war erst der Anfang vom großen, inneren Sturm tief in Ray. Denn er stand Mariah im Kampf gegenüber. Eine Gegnerin, die man nicht unterschätzen durfte, zumal er sie kannte.
 

"Willkommen zur zweiten Finalrunde der Asien Championships; hier im himmlischen Chinatower! AJ, findest du es denn nicht auch ziemlich spannend hier oben?"

"Natürlich, Brad! Ich war den Wolken noch nie so nahe! Aber kommen wir zur Sache! Hier stehen sich zwei Beyblader gegenüber, die es ganz schön in sich haben!"

"Für die Bladebreakers zieht Ray ins Rennen! Der Junge ist zusammen mit seinem Bitbeast Driger eine wahre Herausforderung und er wird seine Gegner nicht ohne einen Kratzer aus dem Stadion entlassen!"

"Für die White Tigers tritt Mariah an und glaubt mir, mit ihrem Bitbeast Galux ist nicht gut Kirschen essen! Hinter ihrem lieblichen Aussehen verbirgt sich eine wahre Kratzfurie!"
 

"WIE WAR DAS!?" Mariah kniff ihre Augenlider so weit zusammen, dass sie die beiden Moderatoren aus Schlitzen gefährlich anblitzte.
 

"Das hast du jetzt davon, AJ! Aber wie dem auch sei: Beide Kontrahenten verfügen über eine stattliche Anzahl Fanclubs, wie man sicherlich im Publikum nun vernehmen kann!"
 

Und es war wahr. Um Ray und Mariah herum fingen Mädchen und Jungen gleichermaßen an zu kreischen, zu jubeln, mit Heiratsanträgen um sich zu werfen, Vergötterungen auszusprechen oder einfach nur zu heulen. Während Ray etwas verlegen in die großen Menschenmassen starrte, genoss Mariah den Jubel, der ihr galt. Als Ray einen flüchtigen Blick zu Kai warf, wandte dieser abrupt den Blick ab; wie ein kleines Kind, das man auf irgendeine Weise gekränkt hatte. Der Schwarzhaarige grinste. Kai war wirklich ein wenig rot angelaufen! Zumindest waren seine geschärften Augen für solche Dinge gut. Und als er sich seiner Gegnerin zuwandte, erblickte er im Hintergrund auch wieder diesen spöttischen Blick von Lee, der bedeutete: "Du verlierst doch eh!". Doch Ray legte mit aller Seelenruhe sein Blade in den Starter und wartete, dass sich das Schlachtfeld endlich öffnete. Es war eine Nachstellung des kaiserlichen Palastes von China. "Na, bereit zu verlieren, Ray?", fragte Mariah etwas spöttelnd; doch Ray spürte ihre Nervosität; so gut sie diese auch versteckte. Ihre Gefühle für ihn waren also immer noch die Selben. Der Schwarzhaarige seufzte. Das konnte natürlich nur ihm passieren, dass fast alle Mädels der Welt hinter ihm her waren - er also eine Auswahl aus gut 10.000 Mädchen hatte - und er auf Kerle stand. Und dazu noch auf russische Eisblöcke. "Klar bin ich bereit... Aber garantiert nicht dazu, hier resigniert aufzugeben und zu verlieren! Ich bin zwar gegangen, aber das nur, weil ich lernen und die Welt sehen wollte! Außerdem hab ich viele neue Techniken in Sachen Bladen entdeckt! Ich werde hier für meine damalige Entscheidung gerade stehen und für sie kämpfen!", sagte Ray entschlossen und schaute Lee dabei fest in die Augen. Dieser wäre Ray beinahe ins Gesicht gesprungen, hätte er nicht so eine perfekte Beherrschung gehabt. "Ach so nennst du deine Mission, Ray... Einen ,Weltspaziergang'... Oder lügst du deine Freude an, um sie nicht unnötig in die Sache hineinzuziehen?", murmelte Kai in sich hinein, sodass keiner ihn hören konnte. Irgendwie schmerzten ihn die Worte ,Freunde' und ,lügen'... Denn in gewisser Weise belog er ja auch Ray; welcher ja jetzt sein ,Freund' war... Er spionierte ihn für seinen Großvater aus... War das denn kein Verbrechen? Oh doch... Und zwar eins, dass die Kündigung der Freundschaft bedeutete, wenn es ans Tageslicht kam...
 

"Seid ihr bereit?!", donnerte Jazzman ins Mikro und Ray und Mariah machten sich startklar. "3...2...1... LET IT RIP!" Der graue und rosa Blade krachten nahezu zornig aufeinander. In Mariah' s Augen erkannte Ray den glitzernden Ehrgeiz der Chinesin und ihm war gar nicht wohl bei diesen Blicken. Er fühlte sich schuldig, seine Freunde einfach verlassen zu haben. Er versuchte sich so sehr auf den Kampf zu konzentrieren, aber es ging einfach nicht. > Vielleicht sollten sie den White Tiger wirklich zurücknehmen. Das entbindet mich zwar nicht meiner Pflichten, aber... Vielleicht können wir dann wieder... Freunde sein... < Erst, als Tyson hinter ihm "PASS AUF, RAY!" schrie, fand er in die reale Welt zurück. Und er sah seinen Blade vor sich scheppernd zu Boden fallen. Mariah hatte ihn mit ihrem Bitbeast Galux locker aus der Bowl gefegt. Ungläubig starrte er erst auf Driger, dann zu Mariah. Diese hatte einen besorgten bis belustigten Gesichtsausdruck. "Was ist los, Ray? Warum kämpfst du hier wie ein Verlierer? Ich weiß doch, dass du viel mehr kannst als das! Oder ist es dir etwa peinlich, gegen mich anzutreten?", fragte sie, doch Ray senkte schweigend den Kopf, während er sich bückte und Driger aufhob. Kai beobachtete das alles aus zur Hälfte zusammengekniffenen Augen. Irgendwie hätte er Mariah in diesem Moment lynchen können. Andererseits hatte sie ja auch Recht! Ray war eigentlich nicht der Verlierertyp; viel mehr die Kämpfernatur selbst. "Ich muss was tun... Und sei es nur, indem ich Ray einen verdammt kräftigen Tritt in den Hintern gebe!", grummelte Kai und erhob sich. Ray hatte das bemerkt und seine Augen weiteten sich, als er den Blauhaarigen auf sich zukommen sah. Er glaubte schon, dieses Mal müsse er wirklich dran glauben. Doch zu seiner Verwunderung gab sein Teamchef nur eins von sich: "Lass dich nicht von alten Gefühlen beirren. Was zählt, ist HIER und JETZT." Und dann war er schon wieder auf dem Weg zur Bank; sein weißer Schal wehte hinter ihm her. "Es ist irgendwie komisch, das zuzugeben, aber... Kai hat Recht...", sagte Ray zu sich selbst und er lächelte. Und mit diesem Lächeln wandte er sich Mariah zu. Und er beobachtete auch, dass Lee im Hintergrund die Kinnlade herabsackte. Mit dieser Stärke von Ray hatte er nach seiner ersten Niederlage nicht gerechnet. Und dennoch war sie überwältigend. "Okay, Mariah! Du wolltest einen richtigen Kampf und jetzt kannst du ihn gerne haben!" Mit diesen Worten stand Ray startbereit vor der Bowl, während sich in Mariah' s Augen die Tränen sammelten. > Oh nein, was hab ich nur angerichtet... Hätte ich doch bloß die Klappe gehalten... Als nächstes fällt sie mir um den Hals und macht mir nen Heiratsantrag! < Ray' s Gesichtsausdruck war einfach zu Schießen. Aber das Startzeichen zur zweiten Runde brachte beide Kontrahenten wieder dazu, ernst zu werden. Kai dachte währenddessen darüber nach, warum er so ,nett' zu Ray gewesen war... Aber die Antwort konnte er sich sparen, auch wenn die Umstände so richtig ungewohnt für den Russen waren. Und voller Freude durfte er dann auch beobachten, wie Ray seine Gegnerin mit einer gekonnten Tigerclaw Attack aus der Bowl fegte und sich somit den Ausgleich sicherte. "JA, RAY, DU SCHAFFST ES!", plärrte Tyson auf einmal, sodass Kai' s Innerstes sich vor lauter Schreck verkrampfte und eine seltsame Ader an seiner Stirn immer mehr anschwoll... "TYSOOOOOOOOOON!!!" Der Schrei erfüllte das ganze Stadion, in dem der Lärm sofort erstarb und alle Augen sich auf den Teamchef der Bladebreakers richteten. Sogar Ray war total perplex. Erst, als alles ruhig um ihn war, realisierte Kai, was er soeben getan hatte und wurde noch röter als eine Tomate am Ende ihres Reifstadiums. Hätte nur noch gefehlt, dass irgendjemand laut losgelacht hätte... Doch niemand lachte. Eisige Stille umgab ihn. "Entschuldigung, Kai...", murmelte Tyson und ließ sich am anderen Ende der Bank nieder, sodass er möglichst außer Reichweite von Kai' s Armen war, welche ihn jederzeit erwürgen konnten. Doch der Blauhaarige blieb ruhig und verharrte in seiner peinlichen Röte. Jazzman war derjenige, der die drückende Stille brach. "Äh... Öh... Dann fangen wir mit der 3. Runde an! Die beiden Kontrahenten bitte auf Startposition!" Ray und Mariah taten, wie ihnen geheißen. > Ach herrje, was für eine peinliche Situation! < Ray musste wieder kichern, was Kai natürlich nicht entging, auch wenn Ray mit dem Rücken zu ihm stand...
 

Auf Jazzman' s Zeichen stürzten sich Driger und Galux wieder aufeinander. Ray, gewillt den Kampf nicht zu verlieren, feuerte sein Bitbeast an. "Warum hast du nicht wenigstens einmal geschrieben, Ray...?" Als der Schwarzhaarige aufschaute, sah er in das bedrückte Gesicht von Mariah. "Weil es mitten im Nirgendwo weder Briefmarken noch Briefkästen gibt! Aber, OH entschuldige! Du warst ja nie draußen, du kannst es ja gar nicht wissen!", kam es schroff und sarkastisch von Ray zurück, welcher sich in einer Hinsicht total verarscht vorkam. Klar hätte er ihnen liebend gern geschrieben, aber wie und wann denn? Er war nur im Stress gewesen und seine Bestimmung (dazu gehörte auch Kai) hatte es ihm nicht gerade erlaubt, irgendetwas Anderes zu tun, außer zu trainieren und zu überleben. Eingeschlossen waren größenwahnsinnige, lilahaarige Russen, die versuchten, einen gewaltsam zu entjungfern. Nein, Ray hatte wirklich keine 2 Jahre ,Urlaub' hinter sich. Aber Mariah' s gekränktem Blick zufolge war es für sie der größte Schock gewesen, als Ray verschwunden war. Immerhin hatte sie es immer so deutlich wie möglich gemacht, dass sie in ihn verschossen war und ihn vermutlich am liebsten schon mit 10 Jahren geheiratet hätte (sie ist 2 Jahre jünger als Ray). Vorausgesetzt, Ray hätte sie nicht ermordet bzw. hätte er überhaupt auf Mädchen gestanden. Aber das konnte sie ja nicht wissen, dass er auf Jungs steht. Immerhin war sie nur 6 Jahre ihres Lebens dem Traum hinterher gerannt, ein weises Dorforakel zu werden. "Natürlich war ich nie draußen... Kenne außer unserer Heimat und Hongkong absolut nichts... Aber nicht mal einen lausigen Brief waren dir deine Freunde wert...?", fragte Mariah und tiefe Traurigkeit schwang in ihrer Stimme, sodass Ray nun doch einige Schuldgefühle beschlichen. Kai, der schließlich nicht fürs dumm herumsitzen bezahlt wurde (er wird bezahlt?), merkte, wie Ray langsam wieder drohte, die Konzentration zu verlieren und sprang so blitzartig auf, dass Tyson erschrocken von der Bank segelte und Kenny und Max es ihm gleichtaten. "Hör auf mit diesen miesen Tricks, Mariah! Kämpf lieber und spar dir deine Kaffeekränzchen- Themen für nachher auf!" Ray wandte sich um. Kai hatte die Hände in die Hüften gestemmt und schaute noch finsterer drein, als er es gewohnt war. Doch der Mörderblick galt Mariah; nicht ihm. War Kai etwa eifersüchtig? "Ich kämpfe nicht mit Tricks! Ich versuche nur, Ray daran zu erinnern, dass er Freunde hat, die ihn noch immer brauchen, aber die auch wissen wollen, warum er verschwunden ist! Und nun verschwinde; du störst unseren Kampf!", gab Mariah gereizt zurück, doch Kai lächelte siegessicher. "Die einzige, die stört, bist du meine Gute. Und nun wird Ray dir zeigen, was er gelernt hat, nachdem er von euch fort ist. Er war von Geburt an zu Höherem berufen, als in eurem Dorf zu verrotten. Vielleicht erklärt er dir die Situation, wenn die Zeit dazu reif ist. Ich verlass mich auf dich, Ray. Verstanden?", fragte Kai kühl, wandte sich ab und schritt zurück zur Bank, auf der er sich höchst elegant niederließ. "Wie, wo, was...? Äh... Klar, Kai...", stammelte Ray etwas rot geworden. "Was hat der da eben gefaselt?", fragte Mariah nun ihrerseits verwirrt. "Nun ja, das erkläre ich dir später... Aber vorher muss ich dich leider besiegen! Driger! Mach sie fertig!", rief Ray und schon erschien sein Bitbeast und stürzte sich auf Galux. Mariah hatte ihr Bitbeast also auch in den Kampf gerufen. Obwohl sie wusste, dass sie verlor. Wenn Kai Recht hatte... Und als die beiden Blades aufeinander trafen, entstand eine riesige Staubwolke.
 

Als der Staub anzog, konnte man erkennen, dass Ray' s Blade noch wackelig kreiselte, während Mariahs schon bewegungslos am Boden lag. "UND DAMIT HABEN WIR EINEN GEWINNER! RAY KON VON DEN BLADEBREAKERS GEWINNT DIE 2. RUNDE!" Ray hob sein Blade auf, welcher mittlerweile auch scheppernd zum Stehen gekommen war. "Vielleicht... Habe ich dich ja unterschätzt. Vielleicht haben wir das alle. Aber was ist denn das große Geheimnis, von dem Kai vorhin sprach? Willst du es mir noch erzählen oder bist du noch nicht soweit?", fragte Mariah etwas schüchtern, während auch sie ihr Blade aufhob. Ray wandte seinen Blick einmal kurz zu Kai, welcher einfach nur kalt die Augen schloss und dann zurück zu Mariah. "Komm mit raus, es ist eh erst einmal Pause. Ich werde dir alles da erklären, wo uns keiner zuhört.", sagte er, schnappte Mariah am Arm und zerrte sie aus dem Stadion. Sowohl Kai als auch Lee begutachteten diese Aktion mit bösen Blicken, blieben aber schweigend sitzen.
 

Obwohl Ray in nächster Zukunft nicht mehr vorhatte, die Terrasse zu betreten, tat er es trotzdem. Er und Mariah setzten sich auf eine Bank, möglichst weit weg vom Eingang. Es gab überall neugierige Ohren. "Also, ich habe versprochen, ich liefere dir eine Antwort auf all das hier. Nun gut. Beginnen wir ganz am Anfang... Du erinnerst dich an den Tag, als meine Eltern getötet wurden? Man hat sie nicht aus Spaß an der Freude getötet, Mariah. Sie haben ein Geheimnis gekannt. Ich habe zwar Angst, dich in all das hineinzuziehen, wenn ich dir davon erzähle, aber ich kann nur hoffen, dass du alles für dich behältst und nichts ausplauderst. Also... Eigentlich wundert es mich, dass Lee dir nichts davon gesagt hat; denn er war ebenso in das Geheimnis um mich eingeweiht, wie meine Eltern. Nun ja. Ich bin nicht durch Zufall der Besitzer des White Tiger geworden. Ich war von Geburt an dazu bestimmt, ihn zu bekommen. Ich, Ray Kon, 30. Erbe des White Tiger, habe eine schwierige und langwierige Mission zu erfüllen: Ich muss die Menschheit vor der Biovolt Corp. bewahren, welche die gesamte Menschheit manipulieren und unterjochen will. Die einzige Hilfe, die ich bekomme, ist Kai. Ich habe zwar Zweifel an seiner Loyalität... Aber im Großen und Ganzen kann man sich auf ihn verlassen. Nun ja, und aufgrund dieser Bestimmung habe ich das Dorf damals verlassen. Ich hatte Angst, meine Freunde unnötig mit hineinzuziehen. Zudem musste ich hinaus; musste lernen und trainieren. Verstehst du nun, warum ich gehen musste? Warum ich niemandem sagen konnte, wohin ich gehe? Ich weiß, jeder will mir helfen. Aber ich kann es einfach nicht verantworten, wenn jemand stirbt, nur weil er von mir und meinem Erbe weiß... Dafür steht einfach zu viel auf dem Spiel. Ich selbst habe keine Hoffnung, die letzte Schlacht gegen die Biovolt zu überleben, aber sollte ich es dennoch tun... Werde ich nach Hause zurückkehren. Vorausgesetzt... Kai ist bereit, mich noch eine kleine Weile länger zu ertragen.", erklärte Ray und Mariah hörte ganz aufmerksam zu. "Warum sollte er dich denn nicht ertragen wollen? Ihr seid doch immerhin... Partner, wenn ich das richtig verstanden habe.", sagte sie und Ray senkte den Kopf. "Naja... In meinen Augen ist er eigentlich mehr als das... Hat Lee dir nie davon erzählt, dass wir... Naja... Was miteinander hatten? Ja, du hörst richtig. Ich war mit ihm zusammen. Da kann man sich ja zusammenreimen, warum er so verdammt sauer auf mich ist. Schockiert dich das jetzt, nach all den Jahren, in denen du mir hinterher gelaufen bist? Guck nicht so, selbst ein Blinder mit nem Krückstock hat gesehen, wie verknallt du in mich bist. Aber... Bist du es denn immer noch, obwohl du weißt, dass du im Grunde genommen... Äh... Keine Chance hättest?", fragte Ray und die Röte war ihm ins Gesicht geschossen. Die Pinkhaarige klemmte sich an seinen Arm und lehnte den Kopf auf seine Schulter. "Ganz im Gegenteil, Ray. Ich finde daran absolut nichts Schlimmes und es wird mich auch nie daran hindern, dich immer abgöttisch zu lieben. Auch wenn ich damit leben muss, dass du mich nie so lieben wirst, wie du Kai liebst. Du... Liebst ihn doch, oder?", fragte sie etwas scheu und Ray senkte den Kopf noch etwas mehr. "Nun... Ich weiß es nicht... In der letzten Pause... Hat er mich spüren lassen, wie sauer er war, dass ich abgehauen bin. Ja, er hat mir eine ziemlich heftige Ohrfeige verpasst. Ich weiß nicht, warum. Ob aus Sorge, Erleichterung oder aus Hass... Ich würde ihn so gern verstehen, aber immer wenn ich glaube, ihn zu verstehen, weist er eine neue Sonderlichkeit auf.", seufzte der Schwarzhaarige. "Hast du ihm denn verziehen, wegen seinem kleinen Ausbruch?", fragte Mariah. Naja, ,kleiner Ausbruch' war ein wenig zu harmlos ausgedrückt... "Ja... Und er sagte, ich solle ihn nie wieder verlassen... Seither bin ich verwirrt. Ich bin mir einfach nicht mehr sicher, wie er denn wirklich fühlt. Aber nun komm, die Pause ist gleich um und der Finalkampf beginnt. Und wenn Lee fragt... Erzähl ihm ruhig alles. Aber er wird über die Hälfte sowieso schon wissen." Damit standen die Beiden auf und gingen zurück ins Stadion, wo schon Lee und Tyson aufgefordert wurden, ihre Plätze einzunehmen.
 

~*~
 

Owari ^_^

Also, wie gesagt, das nächste Chapie kann dauern ^.~

*knuffz@all*

*~Claudi~* (im Moment im FF7-Fieber XD)



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Maitomi
2005-01-08T13:37:11+00:00 08.01.2005 14:37
die Szene am Anfang mit Ray's Haaren fand ich zum Gröhlen xD Na, wer würde ihn denn nicht gerne heiraten? ^.~
EIn bisschen sind dei Szenen schon abgeändert, langsam merkt man es immer deutlicher...
*seufz* Tai is immer noch nicht wieder aufgetaucht *drop*
und irgendwie..hm....ich glaub, mir gefällt im mom das Pairing Lee x Ray besser als das standard pairing Kai x Ray!
Na, die 'Besprechung' mit Mariah war ganz süß^^
So, bznT!!! Man sieht sich!!
Von:  MagicKnightCeres
2003-12-14T10:13:41+00:00 14.12.2003 11:13
Na wenigstens kann sich dieses rose Weib nicht mehr einreden, dass Ray sie liebt. Wär ja auch noch schöner!
Ray soll ruhig bei Kai bleiben!!!
Ich hoffe du schreibst schnell weiter! Ich gucke schon jeden Tag sehnsüchtig nach, ob das nächste Kapitel da ist!
MKC
Von: abgemeldet
2003-12-14T07:31:54+00:00 14.12.2003 08:31
Huhu !!
Da du so liebe Kommis geschrieben hast , musste ich doch mal sehen was du so schreibst. Klar du hast von etlichen Beyblade-Geschichten erzählt...aber nicht jede ist dieselbe ( meine Logik war schon imma geil , ich weiß -.-")
Hm...ich hab ma mit dieser Angefangen , weil mir die anderen net ganz geheuer vorkamen ^_^
Boa ich hab den halben Tag an allen Kapteln gelesen.Und dann - zu später Stunde , war ich endlich fertig. Und ich muss als aller erstes mal n Kompliment aussprechen : Noch nie habe ich bei einer Geschichte geheult ! Echt wahr ! Ich musste total bei der Szene flennen wo die Eltern von Ray erschossen wurden *schnief* *taschentuch zück*
Aber irgendwo ist meine Meinung zu dieser Geschichte auch geteilt. Sicher - In Rays Situation ginge es mir nicht viel anders , aber der heult so viel...und irgendwie schon schade , dass sie nicht endlich zugeben , wie sie sich lieben...na wenn Ray überhaupt noch so zumute ist !!?? -.-
Naja , nicht immer kann das Glück für die beiden Stimmen...auch wenn Klein-Alina sich das bei jeder Fanfic die sie über Beyblade-Shonen-Ai liest , wünscht ! ^_^
Naja ich schwafel zu viel rum...an einigen Stellen find ich die Geschichte echt toll geschrieben und an anderen dann wieder verstehe ich nur die Hälfte ( typisch !! )
Ah ich laber ja imma noch...
hoffe es geht bald weiter , hab schließlich einen halben Tag für alles geopfert !! *rumnerv*
ja ich hör schon auf
lg
Lyafe
Von: abgemeldet
2003-12-05T21:04:04+00:00 05.12.2003 22:04
Du hast weitergemacht!!(und ich bin net ins Animexx reingekommen..;_;) Das war zum Teil so witzig, besonders der Vergleich mt Ray und dem Maikäfer...*lol* Auch wenn es nit nett von mir is'..*blush* Gomen nasai, Ray!!(o.O... ich kann japanisch?) mach weiter so, bist du inzwischen wieder heile? Meine Nase kann nimmer weiter laufenden..*hehe*

bis denne

deine
Peruka-chan
Von: abgemeldet
2003-12-05T16:48:31+00:00 05.12.2003 17:48
Was soll ich noch sagen? Steht doch schon alles da. ^^ Supergeil. Mariah hat es auch endlich gerafft. Kai und Ray verstehen sich. Was will man mehr? Ein nächstes Kapi! Die zwei sind noch nicht zusammen (Weil Kai nich dazu kommt Ray seine Liebe zugestehen -.-*) Biovolt, Boris und dieses ********* von Voltaire (<__< so geschrieben?)sind noch nicht am Boden. Bedeutet: Wir freuen uns auf eine Fortsetzung. ^^
Cu Naco ^.~
PS: Sorry falls ich zu einem Kapi ma kein Kommi geschrieben hab. Entweder war ich zu müde -__-* und hab es dann vergessen oder Animexx hatte ma wieder Probleme. *seufz*
Genau wie eben >___<
Von:  Ricki
2003-12-03T20:34:33+00:00 03.12.2003 21:34
*durchraumwusel* Na endlich geht der Server wieder!^^ *froi* Und dann gibt's auch noch so ein megageniales Chappie... *immernochnichsoganzdabin* Da war echt geil!! Wie die anderen schon sagten, du hast die Szene mit Kai und Ray echt voll gut hinbekommen! Irgendwie hätt' ich da beinahe geheult... Aber egal!^^° Den Kampf mit Mariah fand ich auch super gelungen, jetzt weiß sie also auch Bescheid... Es wird immer spannender! *hibbeligdurchgegendjump* Ich kann das nächste Chappie schon gar nich mehr erwarten... xD Ich hoffe, du hast weiterhin eine so geniale Kreative Phase und steckst nich (so wie ich --° *argh*) in einem Tief fest. Man liest sich! HDGDL! *knuddäl**knuff**drück*

Ciao Ciao!
.:Your little RickyChany:.

PS: Die Szene, als Kai und Ray sich da auf der Bank gestritten und sich gegenseitig die Zunge rausgestreckt haben, war echt krass! xD Man stelle sich das mal bildlich vor.. *rofl* Du bist echt genial, vorher hätt ich fast geheult, aber danach kam auch wieder etwas witzige Stimmung in die FF. *smile*
Von: abgemeldet
2003-12-03T20:18:14+00:00 03.12.2003 21:18
ich bin schlampig mitm kommischreiben...leider...
aber ich hoffe, du weißt trotzdem, dass ich deine ffs liebe, oder? ^^
Von: abgemeldet
2003-12-03T19:34:33+00:00 03.12.2003 20:34
DIE FFIST SO HAMMERGOIL!!!!!!!!!!!!!!!!
Von: abgemeldet
2003-12-03T19:28:14+00:00 03.12.2003 20:28
Das war mal wieder so geil! Die Fanclubs hätte ich zugern gesehen. Nyo, jetzt weis also auch Mariah bescheid. Und wer erfährt es als nächstes?
Kai kann ja richtig lieb sein. Wenn er will.
Mach bitte schnell weiter. *bettel*
Mata ne, Mnemosyne
Von: abgemeldet
2003-12-03T18:53:17+00:00 03.12.2003 19:53
Gaaaaaaaaaanz schnell weida!!!!!Ich find deine Story voll süß,aba das weißt du ja schon^^!
Also,ran ans nächste chapie,aba hopp-hopp!
*ganzdollknuddel*
Bye,Shu


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